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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Gepard Begriffsklarung aufgefuhrt Der Gepard ˈgeːpart geˈpart Acinonyx jubatus ist ein hauptsachlich in Afrika verbreitetes Raubtier das zur Familie der Katzen gehort Die in ihrem Jagdverhalten hoch spezialisierten Geparde sind die schnellsten Landtiere der Welt Damit verbunden gibt es in Gestalt und Korperbau deutliche Unterschiede zu anderen Katzenarten weshalb dem Gepard traditionell eine Sonderstellung in der Verwandtschaft eingeraumt wurde Genetische Untersuchungen zeigten jedoch dass sie entwicklungsgeschichtlich nicht gerechtfertigt ist die nachsten Verwandten des Gepards sind amerikanische Katzen Puma und Jaguarundi GepardGepard Acinonyx jubatus Stimme Mannchen Weibchen Interaktion SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Katzenartige Feliformia Familie Katzen Felidae Unterfamilie Kleinkatzen Felinae Gattung AcinonyxArt GepardWissenschaftlicher Name der GattungAcinonyxBrookes 1828Wissenschaftlicher Name der ArtAcinonyx jubatus Schreber 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft 2 Merkmale 3 Verbreitungsgebiet und Lebensraum 4 Aktuelle Populationsgrosse und Schutzstatus 5 Unterarten 6 Externe Systematik 7 Lebensweise 7 1 Sozialverhalten 7 2 Fortpflanzung 7 3 Ernahrung und Jagd 8 Kulturgeschichte 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseWortherkunft BearbeitenDas Wort Gepard stammt uber das franzosische guepard vom italienischen gattopardo ab das sich aus gatto fur Katze und pardo fur Panther zusammensetzt 1 Der Gattungsname Acinonyx wiederum besteht aus den griechischen Wortern ἀkinhtos akinetos deutsch unbeweglich und ὄny3 onyx deutsch Kralle Der Artname jubatus deutsche Schreibweise stammt von lateinisch iubatus mit Mahne Merkmale Bearbeiten nbsp GepardeDas Gepardfell hat eine goldgelbe Grundfarbe wobei die Bauchseite meist deutlich heller ist Es ist mit schwarzen Flecken ubersat die auffallend kleiner sind als die eines Leoparden und keine Rosetten bilden Das Gesicht ist dunkler und ungefleckt tragt aber zwei schwarze Streifen die von den Augen zu den Mundwinkeln laufen Tranenstreifen In Bezug auf die Fleckung ahnelt der Gepard zwar dem Leoparden in seiner Gestalt unterscheidet er sich jedoch betrachtlich von ihm wie auch von allen anderen Katzen Geparde haben extrem lange dunne Beine und einen sehr schlanken Korper der dem eines Windhundes sehr ahnelt Der Kopf ist klein und rund der Schwanz lang Die Pfoten tragen dicke schuppige Sohlen die Krallen sind nur bedingt einziehbar daher der Gattungsname Aufgrund seines Korperbaus ist der Gepard das schnellste Landtier der Welt Es werden Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 100 km h angenommen Wahrend der Jagd durch Vegetation wurden Geschwindigkeiten bis 93 km h nachweisbar gemessen 2 Er kann diese hohe Geschwindigkeit aber nur etwa ein bis zwei Sekunden durchhalten Die durchschnittliche Jagdgeschwindigkeit des Gepards liegt mit rund 53 km h deutlich darunter was mit dem Aufrechterhalt einer moglichst hohen Manovrierfahigkeit und der Motivation erklart wird 3 Die Anatomie des Gepards ist auch in weiteren Punkten auf Schnelligkeit ausgelegt seine Nasengange sind erheblich verbreitert so dass wenig Platz fur das Gebiss bleibt das gegenuber anderen Katzen stark verkleinert und damit eine relativ schwache Waffe ist Auch Lungen Bronchien und Nebennieren sind proportional stark vergrossert Ein Gepard erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 150 cm hinzu kommen 70 cm Schwanz Die Schulterhohe betragt 80 cm Trotz dieser stattlichen Grosse bringt er es nur auf ein Gewicht von 60 kg Nach neueren Untersuchungen gibt es nur zwei Unterarten oder gar nur zwei Populationen namlich den Afrikanischen und den Asiatischen Gepard Zugleich stellte man eine auffallig niedrige genetische Variabilitat mit Inzuchtraten fest die beinahe denen von Labormausen entsprechen demzufolge vermutete man die Geparde konnten auch gegenuber Krankheiten und Umweltveranderungen anfallig sein Es ist jedoch noch nicht geklart ob diese genetische Einformigkeit in freier Wildbahn einen wesentlichen Nachteil fur die Tiere bedeutet Als weitgehend gesichert gilt dass man ohne Abstossungsreaktion Gewebe unter Geparden ubertragen kann etwas das sonst nur bei genetischer Identitat fur moglich gehalten wurde eineiige Zwillinge Durch genetische und immunologische Untersuchungen konnte ermittelt werden dass die heutigen Geparde Sud und Ostafrikas wahrscheinlich alle von einer sehr kleinen Stammgruppe abstammen genetischer Flaschenhals die vor etwa 10 000 Jahren gelebt hat 4 5 Damals starb der Amerikanische Gepard aus und der Gewohnliche Gepard entging offenbar nur knapp diesem Schicksal Er breitete sich danach in den Savannen Afrikas und Asiens wieder aus Purging und konnte daher bis in unsere Zeit uberleben Diese Untersuchung geniesst in Fachkreisen hohes Ansehen und wird mittlerweile als klassisches Beispiel in der Populationsgenetik benutzt nbsp Verbreiterte Nase und Gebiss des Gepards source source source source source source source Hochgeschwindigkeits Video von Geparden beim Rennen nbsp Gepard im Ngorongoro Krater TansaniaVerbreitungsgebiet und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Gepards AusgestorbenGeringe BestandsdichtenMittlere BestandsdichtenHohe BestandsdichtenDer Gepard war einst uber fast ganz Afrika mit Ausnahme der zentralafrikanischen Waldgebiete verbreitet ausserdem waren Vorderasien die indische Halbinsel und Teile Zentralasiens besiedelt Heute ist er fast nur noch in Afrika sudlich der Sahara anzutreffen In Asien gibt es winzige Restbestande die von Ausrottung bedroht sind siehe Unterarten Der letzte Gepard wurde in Indien in den Jahren 1967 1968 gesichtet und die Art galt seitdem als dort ausgestorben Am 17 September 2022 wurden die ersten zwei von zunachst acht Geparden aus Namibia im Kuno Nationalpark in Madhya Pradesh freigelassen Geparde sind reine Savannen und Steppentiere Sie bevorzugen Bereiche mit hohem Deckung bietendem Gras und Hugeln als Ausschaupunkten Zu viele Baume und Straucher machen eine Landschaft fur Geparde ungeeignet da sie dort ihre Schnelligkeit nicht ausnutzen konnen In Halbwusten kommen Geparde dagegen gut zurecht wenn sie genugend Beutetiere finden Aktuelle Populationsgrosse und Schutzstatus BearbeitenMan schatzt dass noch etwa 7500 Geparde Stand 2017 6 in 25 afrikanischen Landern in freier Wildbahn leben wobei im sudlichen Afrika die grosste Subpopulation vorkommt Namibia Botswana Sudafrika Dabei ist Namibia Heimat der weltweit grossten Population mit etwa 3500 Tieren Stand 2016 7 Weitere 60 bis 100 Tiere leben schatzungsweise im Iran siehe Unterarten Die meisten befinden sich nicht in Schutzgebieten was vielfach zu Konflikten mit Viehzuchtern fuhrt Die Art wird auf der roten Liste der IUCN als gefahrdet gelistet wobei die afrikanischen Unterarten als gefahrdet bis stark gefahrdet gelten die asiatische Unterart als vom Aussterben bedroht gilt Zuchtprogramme in Zoos und die Anwendung von kunstlicher Befruchtung sind erfolgreich Die Sterblichkeit ist jedoch hoch 2015 wurden 216 Geparde geboren Davon starben 67 bevor sie 6 Monate alt waren 8 Unterarten BearbeitenMan unterschied bisher ublicherweise funf Unterarten des Gepards von diesen leben vier in Afrika und eine in Asien Alle Unterarten mussen als gefahrdet eingestuft werden zwei gelten sogar als vom Aussterben bedroht nbsp Die Verbreitungsgebiete der vier anerkannten Unterarten des GepardsAsiatischer Gepard A j venaticus Einst von Nordafrika nordlich der Sahara uber Zentralasien bis Indien verbreitet heute nur noch im Iran Es gibt nach Schatzung der Iranischen Umweltbehorde etwa 60 bis 100 Tiere im Norden des Iran vor allem im Kawir Nationalpark dem Touran Nationalpark dem Naybandan Wildreservat und zwei weiteren Reservaten um die Wuste Dascht e Kawir Um den Schutz der stark vom Aussterben bedrohten Unterart zu verbessern wurden einige Tiere mit GPS Halsbandern ausgestattet 9 Im Jahr 2022 erfolgte in einer Einrichtung im Iran die erste Nachzucht von Asiatischen Geparden in Menschenhand weltweit 10 Nordwestafrikanischer Gepard A j hecki Zu dieser Unterart werden meist alle Geparde des nordwestlichen Afrika gerechnet bisweilen aber auch nur die westafrikanischen Vorkommen sudlich der Sahara Die Unterart kennzeichnet sich durch ein besonders blasses Fell besitzt allerdings die typischen Augenstreifen Der Gesamtbestand durfte bei unter 250 Tieren liegen Gesicherte Vorkommen existieren nur noch in den Staaten Algerien Niger Benin und Burkina Faso In Algerien existieren nur noch wenige Tiere in der Zentralsahara im Bereich der Nationalparks Ahaggar und Tassili n Ajjer Grobe Schatzungen gehen von 20 bis 40 Tieren in diesem Bereich aus Im Niger gibt es im Bereich des Air und Tenere Naturreservates noch uber 50 Geparde Im Schutzgebiet wurden in den letzten Jahren regelmassig ausgewachsene und junge Geparde beobachtet Etwas sudlich davon um das Termit Massiv halt sich noch ein schrumpfender Bestand von etwa 30 40 Tieren Ausserhalb der Sahara existiert im Niger ein weiteres wichtiges Vorkommen im Gebiet des W Nationalparks Man geht von mindestens 15 25 Tieren in diesem Bereich aus mit steigender Tendenz Im angrenzenden Pendjari Nationalpark in Benin durften weitere 5 20 Exemplare leben Wenige leben in dieser Region auf dem Territorium des Nachbarstaates Burkina Faso 11 Nordostafrikanischer Gepard A j soemmeringii Nordostafrika zwischen dem Tschadsee und Somalia Blass gefarbt 12 In Agypten scheint die Unterart im Aussterben begriffen zu sein 13 Ostafrikanischer Gepard A j fearsoni Ostliches Afrika Dieses Gebiet stellt neben dem Sudlichen Afrika einen Populationsschwerpunkt dar Das Ostliche Afrika Athiopien Sudsudan Uganda Kenia und Tansania besitzt etwa 2 500 ausgewachsene Geparde Der wichtigste Reservatskomplex in diesem Bereich liegt im Serengeti Okosystem 13 Sudafrikanischer Gepard A j jubatus Sudliches Afrika das die Hochburg der heutigen Gepardpopulation darstellt Im sudlichen Afrika leben insgesamt etwa 4 500 ausgewachsene Tiere Hier befinden sich mehrere Schutzgebiete die grosse Populationen beherbergen darunter der Kgalagadi Transfrontier Nationalpark Chobe Nxai Pan die Reservate im Okavangodelta Etosha und Liuwa Plain Ein Grossteil der Population lebt allerdings ahnlich wie in Ostafrika auch hier ausserhalb von Schutzgebieten auf Farmland 13 Genetischen Analysen zufolge sind Sudafrikanische und Ostafrikanische Geparde eng verwandt und nahezu identisch Die ubrigen Unterarten wurden diesbezuglich bisher nicht untersucht 13 Deshalb erkennt die Cat Specialist Group der IUCN in ihrer im Jahr 2017 veroffentlichten Revision der Katzensystematik nur vier Unterarten an und synonymisiert A j fearsoni mit A j jubatus 14 nbsp Asiatischer Gepard A j venaticus nbsp Nordostafrikanischer Gepard nbsp Gepard in Namibia setzt eine Duftmarke nbsp Ein KonigsgepardAls weitere Unterart des Gepards galt lange der Konigsgepard ein Tier dessen Existenz bis 1975 angezweifelt wurde Die Flecken sind bei ihm zu Langsstreifen verschmolzen Inzwischen steht fest dass es sich hierbei nicht um eine Unterart A j rex sondern um eine seltene Mutation handelt die uber ein rezessives Gen vererbt wird In einem Wurf konnen sich normal gefleckte Geparde zusammen mit Konigsgeparden befinden Konigsgeparde sind in ganz Afrika verbreitet und obwohl sie immer noch grosse Seltenheit haben scheint ihre Anzahl in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen zu haben Biologen beobachten diese Entwicklung mit Interesse da sie auf eine wachsende genetische Diversitat bei den Geparden hinweist Der Zoo Wuppertal beherbergte mit dem Weibchen Helen auch Marula gerufen das erste Exemplar eines Konigsgepards das in Europa geboren wurde Helen stammte aus der Zucht des Tiergartens Nurnberg und verstarb im Fruhjahr 2010 an Nierenversagen Externe Systematik BearbeitenDa sich der Gepard morphologisch und anatomisch sehr stark von anderen Katzen unterscheidet war es bisher ublich ihn in eine eigene Unterfamilie Acinonychinae zu stellen und weder den Gross noch den Kleinkatzen zuzuordnen Man sah in ihm eine Sonderentwicklung der Katzen die er in konvergenter Evolution zu den Hunden nachvollzogen hatte Allerdings konnen Geparde wie alle Kleinkatzen nicht brullen im Gegenteil ihre sehr leisen Laute erinnern stark an die Lautausserungen von Hauskatzen Ebenso konnen Geparde wie alle Kleinkatzen beim Ein und Ausatmen schnurren was Grosskatzen nicht konnen Neue genetische Untersuchungen haben nun zu der Erkenntnis gefuhrt dass der Gepard den anderen Katzen doch nicht so fernsteht und seine nachsten lebenden Verwandten mit ziemlicher Sicherheit der Puma und der Jaguarundi sein durften Der Amerikanische Gepard Miracinonyx des Pleistozans wurde bis vor kurzem fur einen nahen Verwandten des rezenten Gepards gehalten Tatsachlich sieht er diesem morphologisch sehr ahnlich Es scheint sich jedoch vielmehr um eine Schwesterart des Pumas gehandelt zu haben die sich aufgrund ahnlicher okologischer Voraussetzungen konvergent zum afrikanisch asiatischen Gepard entwickelte 15 Die altesten Uberreste des modernen Gepards A jubatus stammen aus Afrika doch wenig spater erschien die Art auch in Eurasien Die europaische Gepardart Acinonyx pardinensis aus dem Pleistozan war um einiges grosser als heutige Geparde Die letzten Funde dieser Art sind 500 000 Jahre alt und stammen aus den Mosbacher Sanden bei Wiesbaden Katzen Sabelzahnkatzen Machairodontinae Grosskatzen KleinkatzenVorlage Klade Wartung Style Grosskatzen Neofelis Nebelparder N nebulosa Sunda Nebelparder N diardi Panthera Tiger P tigris Schneeleopard P uncia Jaguar P onca Leopard P pardus Lowe P leo Vorlage Klade Wartung Style Kleinkatzen Manul Otocolobus manul Altkatzen Prionailurus Echte Katzen Felis Gepard Acinonyx jubatus Puma Puma Luchse Lynx Pardelkatzen Leopardus Caracal Serval Leptailurus serval Asiatische Goldkatzen Catopuma Marmorkatze Pardofelis marmorata Vorlage Klade Wartung StyleLebensweise BearbeitenSozialverhalten Bearbeiten nbsp Ein junger Gepard der auf seiner Mutter liegtGeparde sind tagaktive Tiere Dadurch vermeiden sie weitgehend Begegnungen mit den eher nachtaktiven Lowen Leoparden Tupfel Streifen und Schabrackenhyanen die Geparden leicht die Beute streitig machen konnen und auch eine grosse Gefahr fur den Nachwuchs darstellen Sie sind geselliger als die meisten anderen Katzen Die Weibchen leben meistens allein mit Ausnahme der Zeit in der sie Junge fuhren Mannchen hingegen formen Verbande in denen sie meistens Wurfbruder zu zweit oder dritt leben Selten gibt es grossere Gepardgruppen von bis zu 15 Individuen Mannchen und Weibchen kommen nur zur Paarung zusammen und trennen sich gleich darauf wieder Das Revier wird durch Urinmarkierungen abgegrenzt Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Junger GepardIm Alter von etwa drei Jahren ist ein Gepard geschlechtsreif Die Tragzeit betragt etwa 95 Tage ein Wurf besteht zumeist aus einem bis funf Jungen Es kommen aber auch Wurfe mit bis zu acht Jungtieren vor 16 Das Weibchen bringt sie in einem Bau zur Welt in dem sie fur etwa acht Wochen bleiben Dies ist notig da Geparde nicht die korperlichen Voraussetzungen besitzen ihren Nachwuchs erfolgreich gegen die starkeren Grosskatzen Lowe und Leopard oder auch Hyanen zu verteidigen Die Jungen haben auf dem Rucken lange silbrige Haare die wahrscheinlich der Tarnung dienen und die sie nach etwa drei Monaten rasch verlieren Trotz dieser naturlichen Schutzvorrichtungen ist die Mortalitat wahrend des ersten Lebensjahres hoch meistens fallen sie Raubfeinden zum Opfer Haben sie die erste kritische Phase uberstanden konnen sie ein Lebensalter von 15 Jahren erreichen Ernahrung und Jagd Bearbeiten nbsp Gepard mit erbeuteter Impala nbsp Jagende Geparde in NamibiaDas Spektrum der Beutetiere eines Gepards ist fur gewohnlich nicht besonders breit und er gilt unter den mittelgrossen Katzenarten als am starksten spezialisierte Art Seine bevorzugte Beute sind kleinere Huftierarten wie Gazellen und Bockchen und seine Verbreitung ist eng an das Vorkommen dieser Beutetiere gebunden 17 In Ostafrika ernahren sich Geparde fast ausschliesslich von Thomson Gazellen Grant Gazellen und Impalas Regional vor allem in der Serengeti und im Kalahari Gemsbok Nationalpark kann der Anteil der Thomson Gazellen an der Beute mehr als 90 betragen im Kruger Nationalpark und im Transvaal sind Impalas die Hauptbeute 17 Zudem sind etwa 50 der Beutetiere Jungtiere oder Heranwachsende 17 Diese Antilopen sind leicht und sehr viel einfacher zu uberwaltigen als ausgewachsene Zebras oder Gnus die fur einen Gepard nahezu unbezwingbar sind Allerdings werden die Jungtiere beider Arten gelegentlich von in der Gruppe jagenden Geparden uberwaltigt Normalerweise halten sich die schnellen Jager jedoch an Beutetiere unter 60 kg Korpergewicht im Schnitt liegt das Gewicht der Beute bei weniger als 40 kg 17 In Notzeiten jagt ein Gepard auch Hasen Kaninchen und Vogel Zur Jagd pirschen sich Geparde in der Regel zunachst auf eine erfolgversprechende Distanz an ihre Beutetiere heran Teils treten sie dann mit einem lockeren Trab hervor um in dieser Phase anhand des Verhaltens zu klaren welches Individuum genau die Beute sein soll 18 Dann erfolgt der Angriff mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 km h Die Angaben der Hochstgeschwindigkeit sind selbst bei wissenschaftlichen Quellen unterschiedlich und reichen von 93 km h 2 bis 102 km h 12 Nahe beim Beutetier bremst der Gepard etwas ab um besser auf ein etwaiges Hakenschlagen reagieren zu konnen 19 Ob erfolgreich oder nicht die Jagd ist auf jeden Fall nach wenigen hundert Metern bzw im Schnitt 38 Sekunden beendet Somit legt der Gepard wie auch der Lowe unter den Katzen zwar unublich lange Strecken dabei zuruck innerhalb der Formen der Hetzjagd handelt es sich dennoch um das Gegenmodell zur ausdauernden Vorgehensweise z B von Wolfen und Hyanen Bei Erreichen versucht der Gepard das Beutetier meist mit einem Prankenschlag ins Straucheln zu bringen und niederzureissen Dann druckt er ihm mit den Zahnen die Kehle zu Er zerbeisst also nicht die Nacken oder Halswirbel um seine Beute zu toten sondern erstickt sie Seine Erfolgsquote von 50 bis 70 wird von keinem anderen einzeln jagenden Raubtier ubertroffen nur von rudelweise jagenden Anschliessend muss sich der Gepard erst einmal eine ganze Weile von der Anstrengung erholen bevor er fressen kann Wahrend dieser Zeit kann es passieren dass er die Beute an die starkeren Raubtiere Tupfelhyane Lowe oder Leopard verliert 20 auch er selbst befindet sich dann in gewisser Gefahr Kulturgeschichte BearbeitenSchon fruh hat der Mensch es verstanden den Gepard zu dressieren und als Jagdbegleiter nutzbar zu machen Deswegen hat man ihn fur die Jagd abgerichtet und er erhielt seinen synonym verwendeten Namen Jagdleopard Sowohl in Mesopotamien als auch im alten Agypten hat man seit dem dritten vorchristlichen Jahrtausend Geparde auf diese Weise verwendet Im mittelalterlichen Europa war die Jagd mit Geparden ein Luxus den man sich nur an Konigshofen leisten konnte Da sich diese Katze aber in Gefangenschaft nicht vermehrte musste man immer neue Geparde fangen nbsp Der Grossmogul Akbar auf der Jagd mit Geparden Darstellung auf einem Gemalde um 1602Ausser in Agypten spielten vor allem in Indien Geparde historisch eine Rolle als Helfer zum Einsatz bei der Jagd auf Hirsche Gazellen und Hirschziegenantilopen Die Tiere wurde in der Wildnis eingefangen und danach fur die Jagd trainiert wobei ihnen eine Kappe aufgesetzt wurde die erst bei der Jagd selbst entfernt wurde Diese Praxis wurde im Mogulreich vor allem unter dem Grossmogul Akbar im 16 Jahrhundert perfektioniert allein er soll zu seinen Lebzeiten mehr als 9000 fur die Jagd dressierte Geparde besessen haben Seinem Nachfolger Jahangir gelang zufallig mit einem Wurf von drei Jungtieren die erste dokumentierte Zucht von in Gefangenschaft gehaltenen Geparden erst 1956 konnte dies im Philadelphia Zoo wiederholt werden Als Geparde um 1900 in Indien sehr selten wurden wurden Tiere aus Afrika importiert Der Jagdsport mit Geparden starb nach der Unabhangigkeit Indiens 1947 aus indische Geparde wurden in der Wildnis zuletzt in den 1960ern beobachtet und sind dort heute ausgestorben 21 Im Januar 2023 wurde vermeldet dass Indien mehr als hundert Sudafrikanische Geparde uber einen Zeitraum von 10 Jahren aus Sudafrika zur Wiederansiedlung importieren will In Indien lebten lange Asiatische Geparde bis diese Subspezies im Jahr 1952 fur im Land ausgerottet erklart wurde 22 In den Golfstaaten sind Geparde beliebte Luxushaustiere obwohl sie als Haustiere nicht geeignet sind Zu ihrer Dezimierung trug ausserdem bei dass sie wegen ihres Fells getotet wurden Literatur BearbeitenMatto Barfuss Leben mit Geparden Naturbuch Verlag Augsburg 1998 Goldmann Munchen 2005 ISBN 3 442 15311 5 Fritz Polking Norbert Rosing Geparde Die schnellsten Katzen der Welt Tecklenborg Steinfurt 1993 ISBN 3 924044 11 2 P Leyhausen Katzen In Grzimek s Enzyklopadie Band 3 Nagetiere Raubtiere Brockhaus Die Bibliothek Brockhaus Verlag Leipzig Mannheim 1997 ISBN 3 7653 6111 9 R Conniff Geparden Die Geister der Savanne In National Geographic Deutsche Ausgabe Dezember 1999 S 10 ISSN 0027 9358 Luke Hunter D Hamman Cheetah Struik Publishers Cape Town 2003 ISBN 1 86872 719 X Gus Mills M Harvey African Predators Struik Publishers Cape Town 2001 ISBN 1 86872 569 3 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6 Auflage Band 1 Johns Hopkins Univ Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 S 834 Richard D Estes The behaviour guide to African mammals Chapter 21 Univ of Calif Press Berkeley 1991 ISBN 0 520 05831 3 S 377 Reinhard Kunkel Geparde Ich nannte sie Tanu Tatu und Tissa In Geo Magazin Hamburg 5 1978 S 60 78 Einen Monat lang lebte und jagte Reinhard Kunkel in der Serengeti mit den schnellsten Landtieren der Erde ISSN 0342 8311 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Acinonyx jubatus Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Gepard Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen www catsg org Artenprofil Gepard Acinonyx jubatus IUCN SSC Cat Specialist Group englisch www catsg org Artenprofil Asiatischer Gepard Acinonyx jubatus venaticus IUCN SSC Cat Specialist Group englisch Website ausschliesslich uber Geparde auf Gepardenland de Acinonyx jubatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Cat Specialist Group 2002 Abgerufen am 11 Mai 2006 Sendermarkierung des Asiatischen Gepards im Iran mit Foto High Speed Videoaufnahmen von National GeographicEinzelnachweise Bearbeiten Etymologisches Worterbuch des Deutschen von Wolfgang Pfeifer Lemma Gepard Zuletzt abgerufen am 19 April 2020 a b Locomotion dynamics of hunting in wild cheetahs nature vom 12 Juni 2013 Collars Reveal Just How Extreme Cheetahs Can Be aus National Geographic vom 12 Juni 2013 M Menotti Raymond S J O Brien Dating the genetic bottleneck of the African cheetah In Proceedings of the National Academy of Sciences 90 8 1993 S 3172 3176 Modellberechnung der genetischen Drift Weise FJ Vijay V Jacobson AP Schoonover RF Groom RJ Horgan J Keeping D Klein R Marnewick K Maude G Melzheimer J Mills G van der Merwe V van der Meer E van Vuuren RJ Wachter B Pimm SL The Distribution and Numbers of Cheetah Acinonyx jubatus in Southern Africa 2017 doi 10 7717 peerj 4096 CCF Studie untersucht Vorlieben von Geparden in Spielbaumen Cheetah Conservation Fund 8 September 2016 internationales Geparden Zuchtbuch Wildlife Conservation Society Rare Cheetahs Get Big Cat Bling Memento vom 17 Marz 2007 im Internet Archive Rare triplet Asiatic cheetah cubs mark an important first for the species Megan Marples CNN Veroffentlicht 4 38 AM EDT 11 Mai 2022 englisch Acinonyx jubatus ssp hecki in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von Belbachir F 2008 Abgerufen am 10 Oktober 2012 a b M E Sunquist F C Sunquist Family Felidae Cats In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Band 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 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gesprochenen Version 16 Juli 2006 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 9 August 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4193010 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gepard amp oldid 238087217