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Die Schabrackenhyane Parahyaena brunnea oder Hyaena brunnea auch Braune Hyane oder Strandwolf genannt ist eine Raubtierart aus der Familie der Hyanen Hyaenidae Sie wiegt rund 40 Kilogramm und ist die einzige Hyanenart deren Fell kaum gemustert oder gestreift ist Sie lebt in trockenen Gebieten im sudlichen Afrika Sie ist uberwiegend nachtaktiv und hat ein komplexes Sozialverhalten Sie lebt in Clans genannten Gruppen deren Mitglieder aber allein auf Nahrungssuche gehen Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus dem Aas grosserer Tiere daneben jagt sie auch selbst kleinere Tiere SchabrackenhyaneSchabrackenhyane Parahyaena brunnea SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Katzenartige Feliformia Familie Hyanen Hyaenidae Unterfamilie Eigentliche Hyanen Hyaeninae Gattung ParahyaenaArt SchabrackenhyaneWissenschaftlicher Name der GattungParahyaenaHendey 1974Wissenschaftlicher Name der ArtParahyaena brunnea Thunberg 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau und Fell 1 2 Kopf und Zahne 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitatszeiten und Sozialverhalten 3 2 Nahrung 3 3 Fortpflanzung 3 4 Interaktion mit anderen Arten 4 Schabrackenhyanen und Menschen 5 Systematik 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenKorperbau und Fell Bearbeiten Die Schabrackenhyane ist von der Grosse her die mittlere der drei Eigentlichen Hyanen Hyaeninae sie ist grosser als die Streifenhyane aber kleiner als die Tupfelhyane Die Kopf Rumpf Lange betragt 110 bis 136 Zentimeter wozu noch ein 19 bis 27 Zentimeter langer Schwanz kommt Die Schulterhohe betragt bei Mannchen rund 70 Zentimeter und bei Weibchen rund 74 Zentimeter Das Gewicht variiert zwischen 28 und 47 5 Kilogramm und betragt durchschnittlich 40 Kilogramm 1 Es ist ein moderater Geschlechtsdimorphismus vorhanden die Mannchen sind etwas langer und schwerer als die Weibchen aber niedriger Wie bei allen Hyanen sind die Vorderbeine langer und kraftiger als die Hinterbeine wodurch der Rucken nach hinten abfallt Die Vorder und die Hinterpfoten enden jeweils in vier Zehen mit stumpfen nicht einziehbaren Krallen Wie alle Hyanen sind sie digitigrad Zehenganger Das lange Fell erweckt einen zotteligen Eindruck auch der Schwanz ist buschig Diesem langen Fell verdanken die Tiere ihren deutschen Namen 2 Von den Schultern an verlaufen langere Haare entlang des Ruckens bis zum Schwanz sie bilden eine Mahne die aufgerichtet werden kann Als einzige Hyanenart ist die Schabrackenhyane nicht gemustert oder gestreift ihr Fell ist uberwiegend einfarbig dunkelbraun Lediglich der Nacken und die Schultern sind kontrastierend dazu gelblich beige gefarbt und entlang der Beine verlaufen einige dunkle und helle Querstreifen Schabrackenhyanen haben einen gut entwickelten Analbeutel dessen Sekret zur Reviermarkierung eingesetzt wird Die Weibchen haben zwei bis sechs Paar Zitzen allerdings sind nur die hinteren beiden Paare funktional Den Mannchen fehlt wie bei allen Hyanen der Penisknochen Im Gegensatz zu Streifen oder Tupfelhyanen zeigen Schabrackenhyanen keine Auffalligkeiten im Bau des Genitaltraktes Kopf und Zahne Bearbeiten Der Bau des Schadels und der Zahne der Schabrackenhyane gleicht dem der anderen Eigentlichen Hyanen Der Nacken und die Schultern sind massiv und kraftig Der Kopf ist rundlich die unbehaarte Schnauze breit gebaut Die Augen haben als Anpassung an die nachtaktive Lebensweise ein Tapetum lucidum die Ohren sind lang und zugespitzt Die Kiefer sind kraftig die starke Kiefermuskulatur insbesondere der Musculus temporalis hat einen hohen Sagittalkamm am Schadel als Ursprungsstelle Die Zahnformel lautet I 3 3 C 1 1 P 4 3 M 1 1 insgesamt hat die Schabrackenhyane also 34 Zahne Die Schneidezahne sind unauffallig die Eckzahne sind etwas verlangert Die an das Aufbrechen von Knochen angepassten Pramolaren sind stark vergrossert und kraftig gebaut Sie weisen eine komplexe Struktur des Zahnschmelzes auf was ein Zerbrechen der Zahne verhindert Vor allem der dritte obere und der dritte untere Pramolar werden fur das Aufbrechen von Knochen verwendet Der vierte obere Pramolar und der untere Molar sind wie bei allen Landraubtieren zu Reisszahnen entwickelt und bilden ein Scherengebiss diese Zahne sind klingenformig gebaut und dienen dem Zerschneiden von Fleisch Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet rot der SchabrackenhyaneSchabrackenhyanen leben ausschliesslich im sudlichen Afrika und haben somit das kleinste Verbreitungsgebiet aller Hyanenarten Es reicht vom sudlichen Angola und dem sudlichen Simbabwe uber weite Teile Namibias und Botswanas bis nach Sudafrika Die Schwerpunkte der Populationsverteilung liegen vermutlich in der mittleren und sudlichen Kalahari sowie entlang der Kuste Namibias Seit dem 18 Jahrhundert ist ihr Verbreitungsgebiet deutlich geschrumpft so sind sie im Suden der ehemaligen Kapprovinz ausgestorben Sichtungen einzelner Tiere konnten allerdings ein Hinweis sein dass sie diese Region langsam wieder besiedeln sofern es nicht einzelne wandernde Tiere sind 3 Sie bewohnen eine Reihe von trockenen Habitaten und kommen beispielsweise in Wusten und Halbwusten aber auch in Buschland und Savannen vor Sie bevorzugen dabei Gebiete mit weniger als 100 Millimeter bis 650 Millimeter Jahresniederschlag Sie sind relativ selten die Populationsdichten betragen 1 bis 3 Tiere auf 100 km Lebensweise BearbeitenAktivitatszeiten und Sozialverhalten Bearbeiten Schabrackenhyanen sind uberwiegend nachtaktive Tiere lediglich bei kuhlem bewolktem Wetter begeben sie sich manchmal auch tagsuber auf Nahrungssuche Es gibt zwei Aktivitatszeiten von 19 30 bis 24 00 Uhr und von 2 30 bis 6 00 Uhr dazwischen halten sie eine kurze Rast Mit Radio Halsbandern ausgestattete Tiere waren im Schnitt 42 6 von 24 Stunden und 80 2 in der Zeit von 18 00 bis 6 00 Uhr aktiv 4 Tagsuber schlafen sie in einem Erdloch oder unter einem Busch Die Tiere leben in stabilen Gruppen die Clans 4 genannt werden Allerdings bilden nur rund zwei Drittel der Individuen eines Gebietes Clans die ubrigen leben als einzelgangerische Nomaden Ein Clan umfasst 4 bis 14 Tiere die Zusammensetzung kann regional variieren Da die Weibchen haufig in ihrer Geburtsgruppe verbleiben die Mannchen diese jedoch verlassen mussen bildet eine Gruppe miteinander verwandter Weibchen haufig den Kern eines Clans In jedem Clan leben ein bis funf ausgewachsene Weibchen wenn es mehr werden werden die uberzahligen Weibchen von den anderen aus der Gruppe verjagt In einigen Fallen bildet sich eine Hierarchie aus die unter anderem in bevorzugtem Zugang zu Nahrungsressourcen zum Tragen kommt Diese Rangordnung etabliert sich sowohl innerhalb der Mannchen als auch innerhalb der Weibchen das ranghochste Mannchen und das ranghochste Weibchen sind gleichberechtigt Ob sich eine Hierarchie bildet hangt von der Populationsdichte und vom Fortpflanzungsverhalten ab Bei geringer Populationsdichte das heisst besserem Nahrungsangebot ist dies nicht notwendig ebenso wenig wenn die Jungtiere regelmassig von clanfremden Mannchen gezeugt werden nbsp Schabrackenhyane in SudafrikaClans bewohnen grosse dauerhafte Reviere Die Reviergrosse korreliert mit dem Nahrungsangebot und variiert zusatzlich je nach Jahreszeit In der sudlichen Kalahari betragt die durchschnittliche Reviergrosse 308 km in der mittleren Kalahari ist sie mit 170 km deutlich kleiner An der Kuste Namibias mit dem reichen Angebot an Robben kann die Grosse nur 32 km betragen wahrend sie im Landesinneren auf uber 1000 km steigen kann Die Reviere uberlappen sich um nicht mehr als 20 Da sich Schabrackenhyanen weitgehend allein fortbewegen ist die wichtigste Kommunikationsform die olfaktorische Kommunikation das heisst mittels Geruchen Die Reviere werden mit Drusensekreten markiert dabei streifen die Tiere ihren Analbeutel uber einen Grasbuschel oder ein ahnliches Objekt wobei eine intensiv riechende weisse Flussigkeit und eine schwachere schwarze Flussigkeit abgesondert werden Zwar markieren alle Hyanenarten ihre Reviere mit Analbeutelsekret die zwei verschiedenen Sekrete kommen aber nur bei Schabrackenhyanen vor Die weisse Flussigkeit kann selbst von Menschen noch nach 30 Tagen gerochen werden wahrend die schwarze nach ein paar Stunden nicht mehr wahrnehmbar ist Vermutlich dient die schwarze Flussigkeit dazu Hinweise auf den Zeitpunkt der Absonderung zu geben und so andere Clanmitglieder auf die eigene Anwesenheit hinzuweisen Damit kann verhindert werden dass mehrere Tiere das gleiche Gebiet nach Nahrung absuchen Die langanhaltende weisse Flussigkeit macht clanfremde Tiere auf das Revier des Clans aufmerksam Neben den Drusensekreten legen sie auch Kotgruben an die ebenfalls den Artgenossen Hinweise auf die eigene Anwesenheit geben Kotgruben befinden sich haufig bei markanten Landschaftspunkten 4 Treffen sich zwei Tiere aus demselben Clan nachdem sie getrennt waren zeigen sie wie alle Eigentlichen Hyanen ein typisches Begrussungsverhalten Sie gehen in die Hocke und prasentieren dem anderen ihren Analbeutel der ihn beschnuppert Dabei legen sie die Ohren an und ziehen die Lippen zuruck sodass die Zahne sichtbar werden Diese Begrussungen konnen bis zu funf Minuten dauern Im Bedrohungsfall richten die Tiere ihre Mahne auf wodurch sie grosser erscheinen Kampfe mit Artgenossen werden durch haufig ritualisierte Nackenbisse ausgetragen Diese Kampfe konnen sich sowohl zwischen clanfremden Tieren als auch zwischen Mitgliedern desselben Clans zur Festigung der Hierarchie abspielen Das uberlegene Tier packt dabei den Nacken des anderen mit den Schneide und Eckzahnen und schuttelt es wild hin und her Schabrackenhyanen sind leise Tiere die wenig Laute von sich geben Bekannt sind Kreischlaute die Unterwerfung ausdrucken und ein bedrohliches Knurren das aggressive Haltungen begleitet Weithin schallende oder lachende Laute wie sie von der Tupfelhyane bekannt sind lassen diese Hyanen nicht erklingen Nahrung Bearbeiten Schabrackenhyanen sind vorwiegend Aasfresser ernahren sich aber auch von selbst erlegten Tieren und pflanzlichem Material Hauptbestandteil ihrer Nahrung macht das Aas grosserer Tiere aus Dank ihres kraftigen Gebisses konnen sie auch dicke Knochen zerbrechen ihr effizientes Verdauungssystem verwertet alle Korperteile eines Tiers mit Ausnahme der Haare der Hufe und der Horner Die im Aas enthaltenen bakteriellen Gifte beeintrachtigen weder ihr Verdauungs noch ihr Immunsystem An selbst gejagten Tieren fressen sie beispielsweise junge Springbocke Springhasen Loffelhunde und bodenbrutende Vogel Sie sind keine geschickten Jager ihr Jagdstil ist unspezialisiert die meisten Jagden scheitern Insekten Strausseneier und anderes erganzen ihren Speiseplan Im Gegensatz zu den grosseren Tupfelhyanen konnen sie diese Eier mit ihren Kiefern aufbrechen Die Hyanen der namibischen Kustenregion haben eine eigene Ernahrungsform entwickelt Sie fressen vorwiegend die Jungtiere des Sudafrikanischen Seebaren die sie im Gegensatz zu den ubrigen Tieren auch mit betrachtlichem Erfolg selbst jagen 5 Sie leben in teilweise sehr trockenen Regionen in der Kalahari ist acht Monate im Jahr kein Wasser verfugbar und brauchen nicht zu trinken Wenn Wasser verfugbar ist trinken sie aber taglich Ansonsten decken sie ihren Flussigkeitsbedarf mit verschiedenen Kurbisgewachsen wie Tsama Melonen Gemsbok Gurken oder Hookeri Melonen Sie gehen einzeln auf Nahrungssuche und legen dabei grosse Distanzen zuruck In Namibia messen die nachtlichen Streifzuge 15 bis 47 Kilometer in der Kalahari konnen es bis zu 54 Kilometer sein 4 Dabei bewegen sie sich auf Zick Zack Routen fort und verlassen sich vorwiegend auf ihren Geruchssinn um Nahrung aufzuspuren Bei grosseren Kadavern konnen sich mehrere Tiere versammeln und friedlich nebeneinander fressen In der Regel fressen sie das Aas an Ort und Stelle allerdings werden Teile grosserer Kadaver manchmal im hohen Gras oder unter Buschen versteckt Diese Verstecke werden mit Drusensekret markiert und in den nachsten Tagen immer wieder aufgesucht Es gab eine Beobachtung bei der eine Schabrackenhyane ein leeres Straussennest mit 26 Eiern fand Sie transportierte in den nachsten vier Stunden 14 Eier weg und lagerte sie 150 bis 600 Meter vom Nest entfernt Wahrenddessen frass sie nur drei Eier 4 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Junge SchabrackenhyaneDas Paarungsverhalten der Schabrackenhyanen ist variabel Manchmal paaren sich die Weibchen nur mit nomadischen Mannchen die im Gebiet des Clans ohne eigenes Revier und einzelgangerisch herumziehen In anderen Fallen ubernehmen die in den Clan eingewanderten Mannchen diese Rolle Die Bindung der eingewanderten Mannchen bleibt lose und halt selten langer als drei Jahre Die Grunde fur diese Abwechslung sind nicht genau bekannt Moglicherweise hangt sie mit dem Nahrungsangebot zusammen Die Paarung mit nomadischen Mannchen findet vorwiegend in der Trockenzeit statt wenn das Nahrungsangebot gering ist und sich die Streifgebiete ausdehnen kann es schwierig sein den Kontakt mit anderen Clanmitgliedern aufrechtzuerhalten Die Paarung kann das ganze Jahr uber erfolgen Nach einer rund 96 tagigen Tragzeit bringt das Weibchen meist zwei oder drei Jungtiere zur Welt die Zahl kann von eins bis funf variieren Neugeborene kommen mit geschlossenen Augen zur Welt ihre Fellfarbung gleicht der der ausgewachsenen Tiere Sie verbringen ihre ersten Lebenswochen in einem Erdbau In manchen Regionen hat jedes Weibchen einen eigenen Bau in der mittleren Kalahari hingegen gibt es Gemeinschaftsbaue in denen sich die Jungtiere von verschiedenen Weibchen und verschiedenen Alters aufhalten Manchmal saugen auch die Weibchen andere Jungtiere sie bevorzugen jedoch stets das eigene Mit acht Tagen beginnen sich ihre Augen zu offnen in den ersten drei Lebensmonaten verlassen sie den Bau bestenfalls in Begleitung eines Erwachsenen Ab dem vierten Lebensmonat beginnen sowohl die Mutter als auch andere Clanmitglieder Futter zu den Jungtieren zu bringen Dabei wird das Futter getragen und nicht wieder hochgewurgt Mit rund zehn Monaten beginnen die heranwachsenden Tiere langere Streifzuge ausserhalb des Baus zu unternehmen mit spatestens 15 Monaten verlassen sie den mutterlichen Bau fur immer Wie bei allen Eigentlichen Hyanen dauert die Stillzeit relativ lang endgultig entwohnt werden die Jungtiere mit 12 bis 16 Monaten Ab 22 Monaten beteiligen sich die heranwachsenden Tiere daran Nahrung zu den Jungtieren zu bringen mit rund 30 Monaten sind sie ausgewachsen Mit etwa 36 bis 40 Monaten mussen die Mannchen und manchmal auch die Weibchen ihren Geburtsclan verlassen Im gleichen Alter kann die erste Fortpflanzung erfolgen Im gunstigsten Fall bringt das Weibchen alle zwolf Monate Nachwuchs zur Welt dieses Geburtsintervall kann sich jedoch auf 41 Monate ausdehnen 6 Das bekannte Hochstalter eines Tieres in freier Wildbahn betrug zwolf Jahre in Gefangenschaft kann die Lebenserwartung rund 29 Jahre betragen 7 Interaktion mit anderen Arten Bearbeiten Schabrackenhyanen sind gegenuber Lowen und Afrikanischen Wildhunden unterlegen und ziehen sich vor diesen Tieren zuruck Sie vermeiden auch den Kontakt zu Tupfelhyanen und legen in Gebieten wo sie sympatrisch vorkommen ihre Baue nicht wie diese entlang der Flusse sondern in trockeneren Gegenden an Gegenuber Leoparden Geparden und Karakalen sind sie dominant Ein starker Nahrungskonkurrent ist der Schabrackenschakal der sich haufig ebenfalls von Jagduberresten anderer Tiere ernahrt Zwischen diesen beiden Arten kann es mitunter zu heftigen Kampfen kommen Auch Geier konnen Nahrungskonkurrenten sein 8 An Ektoparasiten sind die Flohart Echidnophada larina und eine bislang unbekannte Lausfliegenart an Endoparasiten der Bandwurm Taenia hyaenae und der Fadenwurm Spirocerca lupi bekannt 9 Schabrackenhyanen und Menschen Bearbeiten nbsp Schabrackenhyane im Tierpark BerlinSchabrackenhyanen haben sehr niedrige Populationsdichten und sind darum selten Ihre Korperteile werden manchmal zu medizinischen Zwecken oder bei Ritualen verwendet allerdings weit seltener als bei der Streifenhyane 3 Im sudlichen Afrika haben sie immer noch einen schlechten Ruf und gelten als feige oder dumme Tiere Ihnen wird haufig unterstellt Haustiere zu reissen auch weil sie manchmal beim Fressen von Kadavern beobachtet werden Zwar kann es gelegentlich vorkommen dass Schabrackenhyanen Haustiere toten und fressen das geschieht aber nicht in einem den Gesamtbestand gefahrdenden Ausmass 10 Dessen ungeachtet werden sie von Viehzuchtern erschossen vergiftet oder mit Hunden bejagt Weitere Bedrohungen sind die Verkleinerung und Zerstuckelung ihres Lebensraumes sowie der Strassenverkehr Diese Gefahr wird dadurch gesteigert dass Hyanen haufig direkt auf der Strasse die Kadaver von uberfahrenen Tieren fressen und dabei unvorsichtig gegenuber Fahrzeugen sind Gegenuber Menschen scheinen Schabrackenhyanen nicht aggressiv zu sein uber unprovozierte Angriffe wurde bisher nichts bekannt Sie kommen in einer Reihe von Schutzgebieten in Sudafrika Namibia und Botswana vor Die Gesamtpopulation wird auf 5000 bis 8000 Tiere geschatzt aufgrund der nachtaktiven und weitraumigen Lebensweise konnte die Zahl aber hoher sein als bisher bekannt 8 Die IUCN listet die Art bei sinkenden Populationszahlen als potenziell gefahrdet near threatened 3 Systematik BearbeitenAls wissenschaftlicher Name der Schabrackenhyane finden sich zwei Bezeichnungen Parahyaena brunnea und Hyaena brunnea Vom Erstbeschreiber Carl Peter Thunberg wurde sie in die Gattung Hyaena und damit in die gleiche Gattung wie die Streifenhyane Hyaena hyaena eingeordnet Hendey stellte 1974 die enge Verwandtschaft beider in Zweifel er vermutete dass die Schabrackenhyane naher mit der ausgestorbenen Gattung Pachycrocuta verwandt sei und ordnete sie deshalb als deren Untergattung Parahyaena ein 11 Von Werdelin und Solounias wurde diese Trennung 1991 bestatigt sie erhoben Parahyaena aber in den Rang einer eigenen Gattung 12 Aufgrund morphologischer und molekularer Daten gilt heute als gesichert dass die Streifenhyane der nachste lebende Verwandte der Schabrackenhyane ist und die beiden Arten somit Schwestertaxa bilden 13 In manchen Taxonomien wird die Zugehorigkeit zur Gattung Hyaena aufgrund dieser Verwandtschaft aufrechterhalten beispielsweise von W C Wozencraft 14 Andere Werke berufen sich auf morphologische Unterschiede und fuhren die Schabrackenhyane in der eigenen Gattung Parahyaena 15 Unterschiede liegen unter anderem im Bau der Pramolaren und anderen Details des Schadelbaus so ist bei Parahyaena der erste obere Pramolar kleiner der Gaumen reicht weiter nach hinten und Atlas und Axis uberlappen sich langer 16 Die Trennung der beiden Arten erfolgte vor rund 4 2 Millionen Jahren 13 Die Schabrackenhyane selbst ist monotypisch das heisst es werden keine Unterarten anerkannt Literatur BearbeitenKay E Holekamp und Joseph M Kolowski Family Hyaenidae Hyenas In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 S 234 261 M G L Mills Hyaena brunnea In Mammalian Species 194 1982 S 1 5 PDF Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen nach Holekamp amp Kolowski 2009 S 258 Mills 1982 S 4 a b c Parahyaena brunnea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 6 September 2009 a b c d e Holekamp amp Kolowski 2009 S 259 Holekamp amp Kolowski 2009 S 256 alle Zahlen nach Holekamp amp Kolowski 2009 S 260 Nowak 1999 S 790 a b Brown Hyaena Parahyaena brunnea auf Hyaena Specialist Group Memento des Originals vom 28 Oktober 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hyaenidae org abgerufen am 9 September 2009 Mills 1982 S 3 Holekamp amp Kolowski 2009 S 251 Q B Hendey The late Cenozoic Carnivora of the southwestern Cape Province In Ann South Afr Mus 63 1974 S 1 369 L Werdelin und N Solounias The Hyaenidae Taxonomy systematics and evolution In Fossils and Strata 30 1991 1 104 a b Klaus Peter Koepfli Susan M Jenks Eduardo Eizirik Tannaz Zahirpour Blaire Van Valkenburgh und Robert K Wayne Molecular systematics of the Hyaenidae Relationships of a relictual lineage resolved by a molecular supermatrix In Molecular Phylogenetics and Evolution 38 2006 603 620 W C Wozencraft Order Carnivora In D E Wilson und D M Reeder Hrsg Mammal Species of the World 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4 S 532 628 etwa Nowak 1999 oder Holekamp amp Kolowski 2009 Nowak 1999 S 788 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schabrackenhyane Sammlung von Bildern Brown Hyaena Parahyaena brunnea bei Hyaena Specialist Group Brown Hyena Research Project nbsp Dieser Artikel wurde am 3 Marz 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schabrackenhyane amp oldid 227947240