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Der Sudafrikanische Seebar Arctocephalus pusillus ist eine Art der Sudlichen Seebaren Die Tiere kommen an der Kuste des sudlichen Afrika vom Suden Angolas uber Namibia bis nach Sudafrika sowie trotz des irrefuhrenden Trivialnamens in den Kustenregionen des sudostlichen Australiens und den vorgelagerten Inseln um Tasmanien vor Es handelt sich um die grosste Art der Gattung und wie andere Seebaren bilden sie zur Fortpflanzungszeit grosse Kolonien Die Mannchen sind deutlich grosser als die Weibchen und sie sind polygyn wobei die dominanten Mannchen jeweils mehrere Weibchen begatten und gegenuber Konkurrenten verteidigen Sudafrikanischer SeebarEine Gruppe Sudafrikanischer Seebaren Arctocephalus pusillus SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia ohne Rang Robben Pinnipedia Familie Ohrenrobben Otariidae Gattung Sudliche Seebaren Arctocephalus Art Sudafrikanischer SeebarWissenschaftlicher NameArctocephalus pusillus Schreber 1775 Die Tiere ernahren sich von Fischen Kopffussern und Krebstieren zudem attackieren und erbeuten sie auch vereinzelt Pinguine und andere Meeresvogel Zu ihren Fressfeinden gehoren vor allem der Weisse Hai und der Schwertwal Jungtiere an Land werden zudem von Schakalen und Hyanen erbeutet Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Fortpflanzung und Entwicklung 3 3 Fressfeinde 4 Systematik 5 Bestande Gefahrdung und Schutz 5 1 Bejagung und Bestandsentwicklung 5 2 Weitere Bedrohung 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMit einer Lange von 200 bis 250 Zentimeter bei den Mannchen und 120 bis 160 Zentimetern bei den Weibchen ist der Sudafrikanische Seebar die grosste Art der Gattung der lateinische Artname pusillus bedeutet allerdings winzig so dass sich auch der angesichts der Grosse widersinnige Name Zwergseebar fur diese Art eingeburgert hat Es gibt einen ausgepragten Sexualdimorphismus und die Mannchen werden deutlich grosser und schwerer als die Weibchen mit dem 3 5 bis 4 5 fachen Gewicht sie konnen durchschnittlich 275 Kilogramm mit einem Maximum von 360 Kilogramm erreichen Die Weibchen wiegen durchschnittlich etwa 60 Kilogramm und erzielen ein Maximalgewicht von 110 Kilogramm Die beiden Unterarten entsprechen sich weitgehend in ihrem Korperbau die Tiere der australischen Unterart sind im Schnitt etwas schwerer 1 nbsp Schadel eines Sudafrikanischen Seebaren3 1 6 362 1 6 5Zahnformel des Sudafrikanischen Seebaren Die Farbung ist oberseits grau braun mit sandbrauner Fleckung zur Bauchseite wird sie mehr rotlich braun die australischen Tiere sind in der Regel etwas dunkler als die afrikanischen Bei den Weibchen und nicht ausgewachsenen Mannchen ist das Brusthaar haufig blasser grau als bei den erwachsenen Mannchen 1 Der Kopf der Tiere ist kraftig und rund er besitzt eine vergleichsweise lange Schnauze und einer Nase die vor dem Kiefer sitzt Die Stirn ist bei den Mannchen rund bei den Weibchen mehr abgeflacht Die Ohren sind deutlich erkennbar die Schnurrhaare bei ausgewachsenen Tieren sind mittellang und weiss sie konnen bis zu den Ohren reichen Die Mannchen haben kraftige Schultern und eine gut ausgebildete Mahne die vom Nacken bis zur Brust reicht Die Flossen besitzen ein kurzes borstiges Fell dass sich uber die Gelenke und Knochel bis auf die Oberseite erstreckt die ansonsten von einer schwarzen ledrigen Haut uberzogen ist 1 Das Gebiss des Sudafrikanischen Seebaren besitzt auf jeder Seite drei obere und zwei untere Schneidezahne Die ersten beiden oberen Schneidezahne sind vergleichsweise klein und zapfenformig mit gut ausgepragter Kerbe der dritte ist kraftiger und eckzahnartig mit rundem oder ovalem Querschnitt Dahinter liegt je ein gut ausgebildeter Eckzahn der vor allem bei den Mannchen sehr kraftig ist Die nachfolgenden Zahne sind kleiner und homodont also gleichgeformt Dabei handelt es sich um je vier obere und untere kegelformige Vormahlzahne und im Oberkiefer pro Seite je drei und im Unterkiefer je ein Backenzahn 2 Die Jungtiere werden mit einem Milchgebiss geboren das in der Regel in den ersten Monaten ausgetauscht wird 2 Verbreitung Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietDunkelblau Kolonien Hellblau wandernde Einzeltiere Der Sudafrikanische Seebar ist in zwei Unterarten zum einen entlang der sudwestlichen und sudlichen Kuste Afrikas und zum anderen in den sudostlichen australischen Gewassern beheimatet Tiere der Unterart A p pusillus grunden Kolonien an den Atlantikkusten Namibias z B am Kreuzkap Sudafrikas bis zur Algoa Bay Ausserhalb der Paarungszeit wandern Einzeltiere auch die Kusten bis zur Ilha dos Tigres in Angola hinauf und finden sich auf der subantarktischen Marion Island ein Die australische Unterart A p doriferus kommt an den Kusten Tasmaniens New South Wales und Victorias bis nach Sudaustralien vor die Paarungsgebiete befinden sich auf den Inseln in der Bass Strasse Ausserhalb der Paarungszeit verstreuen sich die Robben an andere australische und tasmanische Kusten 3 Die Verbreitungsgebiete beider Unterarten dehnen sich aus wobei einige neue Kolonien erst in den 2000er Jahren gegrundet wurden 3 Lebensweise Bearbeiten nbsp Mannlicher Seebar an der Ostkuste von Tasmanien nbsp Kolonie Sudafrikanischer SeebarenDie Sudafrikanischen Seebaren leben in den flacheren bis tieferen Kustengewassern des Kontinentalschelfs sowie der vorgelagerten Meeresgebiete Ihre Fortpflanzung findet an der Kuste des Festlands und der Inseln des Verbreitungsgebietes statt Sie bevorzugen dabei felsige Kustenregionen Die Tiere unternehmen keine Wanderungen in beiden Verbreitungsregionen verbleiben die Tiere meist im Bereich ihrer angestammten Lebensbereiche auf dem Schelf Einzelne Tiere aus Sudafrika wurden allerdings bis zu 220 Kilometer im freien Wasser von der Kuste entfernt gesichtet und australische Seebaren bis zu 160 Kilometer weit im offenen Ozean 1 Von der sudafrikanischen Population nutzten 2004 etwa 75 die drei Felskusten des Kreuzkap der Region Atlas Bay Wolf Bay und Long Islands sowie Kleinzee zur Fortpflanzung 3 die australischen Tiere finden sich zu etwa 50 auf Lady Julia Percy Island und Seal Rocks ein 1 Im Wasser schwimmen die Tiere in der Regel allein oder in kleinen Gemeinschaften wahrend sie sich nur im Bereich der Kolonien zu grosseren Gruppen zusammenfinden Sie sind in der Lage sehr schnell zu schwimmen und ahnlich wie Delfine in flachen Bogen aus dem Wasser zu springen Die maximalen Tauchtiefen der australischen Tiere liegen bei etwa 165 Metern die Tauchgange konnen acht bis neun Minuten dauern milchgebende laktierenden Weibchen tauchen bei der Nahrungssuche in der Regel in Tiefen von 65 bis 85 Metern und bleiben zwei bis vier Minuten unter Wasser bevor zu zum Luftholen an die Oberflache kommen In Sudafrika tauchen die laktierenden Weibchen meist in Tiefen von 40 bis 50 Metern maximale Tauchtiefen liegen bei bis zu 200 Metern 1 Ernahrung Bearbeiten Die Tiere ernahren sich wie alle Seebaren omnivor von Fischen Kopffussern und Krebstieren die sie im Meereswasser jagen und erbeuten Die an der sudafrikanischen Kuste lebenden Tiere jagen vor allem nach Beutetieren im Freiwasser darunter unter anderem Kap Seehechte Merluccius capensis Makrelen Snoek Thyrsites atun Sufflogobius bibarbatus Sardinen und andere Schwarmfische Kalmare und Krebse 1 Zudem bejagen sie Brillenpinguine Spheniscus demersus und andere Meeresvogel 4 und es gibt mindestens einen dokumentierten Fall in dem auch Blauhaie Prionace glauca von Seebaren vor Sudafrika erbeutet wurden 5 Die australische Population ernahrt sich dagegen zu einem grossen Teil von benthischen Kraken und Tintenfischen neben Snoek oder Tiefseedorschen wie Pseudophycis bachus 1 Zudem wurde dokumentiert wie Seebaren einen Ornament Teppichhai Orectolobus ornatus attackierten 6 Die Nahrungssuche findet vor allem am Tag statt nachts gehen die Tiere selten auf Jagd 1 Fortpflanzung und Entwicklung Bearbeiten Das Fortpflanzungsverhalten der Sudafrikanischen Seebaren entspricht dem anderer Seebaren Dabei erreichen die Mannchen die Kolonien vor den Weibchen und bilden Territorien einzelne dominante Mannchen verpaaren sich spater mit mehreren Weibchen Polygynie und uberwachen und verteidigen diese gegen andere Mannchen an den Fortpflanzungsstranden Die Territorien an der Kuste sind durchschnittlich etwa 62 Quadratmetern gross mit durchschnittlich neun Weibchen 1 nbsp JungtierDie Paarungszeit reicht von Oktober bis Januar in der Zeit werden die Jungtiere geboren und es kommt zu neuen Verpaarungen der Tiere Die Tragzeit betragt etwa 51 Wochen sodass die im Vorjahr gezeugten Tiere nach etwa einem Jahr geboren werden Dabei kommt es zu einer verzogerten Nidation der befruchteten Eizelle in die Gebarmutterschleimhaut von etwa drei Monaten um die Tragzeit zu verlangern Etwa 70 der geschlechtsreifen Weibchen ist pro Jahr nach der Paarungszeit trachtig Die Tiere werden etwa 1 5 bis zwei Tage nach der Ankunft auf den Paarungsstranden geboren wobei die meisten Geburten Anfang Dezember stattfinden Bereits etwa neun Tage nach der Geburt sind die Weibchen wieder im Ostrus und paarungsbereit 1 Die Weibchen mussen nach der Geburt und wahrend der Jungenaufzucht regelmassig Nahrung aufnehmen und verlassen die Brutstrande entsprechend fur Jagdzuge die in der Regel 3 5 bis 7 Tage dauern Danach bleiben sie einen bis sieben Tagen bei den Jungtieren und saugen diese Die Jungtiere sind bei der Geburt 60 bis 80 Zentimeter lang bei einem Gewicht von funf bis maximal zwolf Kilogramm Sie werden meistens etwa ein Jahr gesaugt in Ausnahmefallen jedoch auch bis sie zwei bis drei Jahre alt sind 1 Die Jungtiere sind nach der Geburt schwarz mit einem helleren Bauch Sie verlieren ihr Geburtsfell nach einigen Monaten und werden grau braun nach etwa einem Jahr haben sie ihr normales Fell dass sich nur bei den Mannchen weiter verandert Die Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife nach etwa drei bis sechs Jahren die Mannchen nach sechs bis zwolf Jahren Die Lebensdauer der Tiere wird auf maximal etwa 25 Jahre geschatzt ein in Gefangenschaft gehaltenes Weibchen wurde 19 Jahre alt 1 Fressfeinde Bearbeiten nbsp Schabrackenschakale an einem Kadaver am KreuzkapZu den Fressfeinden der Seebaren gehoren vor allem grosse Haie wie der Weisse Hai Carcharodon carcharias 7 7 sowie Schwertwale Orcinus orca 1 Angriffe von Weissen Haien auf die Seebaren erfolgen nach Analysen von mehr als 2500 dokumentierten Fallen nahe Seal Island Sudafrika hauptsachlich in den Wintermonaten von Juni bis August Die Haufigkeit der Angriffe nahm bei Nordwinden bei Flut und in einem Umkreis von 400 Meter um die Insel deutlich zu doch nahm die Erfolgsrate der Angriffe mit zunehmender Nahe zur Insel ab Die Angriffe erfolgten in einem Tiefenbereich von funf bis etwa 30 Metern vor allem zwischen 25 und 30 Meter Die Angriffshaufigkeit und die Erfolgsrate nahmen zudem bei geringer Beleuchtung signifikant zu 8 Um Abgriffen durch Weisse Haie zu entgehen vermeiden die Robben Aktivitaten zu Zeiten in denen sie besonders leicht von den Haien entdeckt werden konnen So fanden nach Untersuchungen in der Mossel Bay Schwimmaktivitaten im Winter vor allem nachts statt wenn die Robben weniger gut gesichtet werden konnen In Mondnachten schliessen sie sich zudem zu grosseren Gruppen zusammen da die Haie dann wahrscheinlich besser sehen konnen und die Tiere durch die Gruppe besser geschutzt sind 9 Mit den Ruckgang der Weissen Haie als Hauptpradatoren kommt es vor Sudafrika auch zu Angriffen anderer grosser Haie auf die Seebaren und vor allem eine Zunahme der Attacken durch den Breitnasen Siebenkiemerhai Notorynchus cepedianus sind dokumentiert 10 Andererseits passen sich die Seebaren an die reduzierte Anzahl Weisser Haie und den damit einhergehenden reduzierten Jagdstress sowohl physiologisch wie auch in ihrem Verhalten an 11 In den Kolonien an Land erbeuten vor allem Schabrackenschakale Lupulella mesomelas 12 und Schabrackenhyanen Parahyaena brunnea 13 Jungtiere der Seebaren 1 Schakale im Bereich der Kolonien in Namibia sind weitgehend abhangig von den Robben als Nahrungsquelle Wahrend der Wurfzeiten sind reichlich Robbenplazentas und tote Jungtiere vorhanden danach mussen die Schakale aktiv Jungtiere toten Nach Untersuchungen 1997 im Van Reenen Bay Cape in Namibia werden jahrlich schatzungsweise 1770 Jungrobben von Schakalen getotet oder erbeutet das entspricht 35 7 der in der Kolonie geborenen Jungtiere Dieser Raubdruck wird als Grund angenommen dass sich neue Kolonien vor allem auf Inseln und weniger am Festland bilden 12 Hyanen nutzen die Kolonien ebenfalls zur Nahrungssuche ernahren sich allerdings vor allem von Aas und toten Tieren nur gelegentlich toten sie Jungtiere wenn sich die Gelegenheit bietet 13 Systematik BearbeitenPhylogenetische Systematik der Sudlichen Seebaren Arctocephalus 14 Sudliche Seebaren Arctocephalus Sudafrikanischer Seebar A pusillus Subantarktischer Seebar A tropicalis Juan Fernandez Seebar A philippii Guadalupe Seebar A townsendi Antarktischer Seebar A gazella Neuseelandischer Seebar A forsteri Sudamerikanischer Seebar A australis Galapagos Seebar A galapagoensis Vorlage Klade Wartung StyleDer Sudafrikanische Seebar wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung Arctocephalus eingeordnet 15 1 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem deutschen Naturforscher Johann Christian von Schreber aus dem Jahr 1775 als Phoca pusilla eine terra typica wurde dabei nicht angegeben 1 Innerhalb der Gattung wird der Sudafrikanische Seebar als Schwesterart des Subantarktischen Seebaren Arctocephalus tropicalis betrachtet Diese beiden Arten stammen entsprechend von einer gemeinsamen Stammart ab und sie werden den anderen Arten der Gattung als ursprunglichste Formen gegenubergestellt 14 Teilweise wird die Monophylie der Sudlichen Seebaren in Zweifel gezogen und man geht von einem gemeinsamen Ursprung der auf der sudlichen Hemisphare verbreiteten Ohrenrobben aus In dem Fall werden auch der Australische Seelowe Neophoca cinerea und der Neuseelandische Seelowe Phocarctos hookeri in diese Gruppe Der Sudafrikanische und der Subantarktische Seebar waren an dieser Stelle Schwestergruppe eines gemeinsamen Taxons aus den beiden Seelowenarten und den restlichen Seebaren fur die zur Abgrenzung ein neuer Gattungsname Arctophoca vorgeschlagen wurde 16 17 18 Innerhalb der Art werden zwei Unterarten unterschieden wobei Arctocephalus pusillus pusillus als Nominatform an den Kusten des sudlichen Afrika von Angola bis zur Algoa Bay in Sudafrika vorkommt Die australische Unterart Arctocephalus pusillus doriferus lebt an den Kusten Sudost Australiens von Victoria bis New South Wales sowie der vorgelagerten Kangaroo Island und Tasmanien 1 Die australische Unterart wurde zeitweise als eigenstandig betrachtet und in zwei Arten den Australischen und den Tasmanischen Seebar Arctocephalus doriferus und Arctocephalus tasmanicus aufgeteilt 1 Bestande Gefahrdung und Schutz Bearbeiten nbsp Seebar im Tobu Zoo JapanDer Sudafrikanische Seebar wird in der Roten Liste gefahrdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefahrdet Least Concern gefuhrt 3 Wie alle Arten der Seebaren werden sie im Washingtoner Artenschutzubereinkommen CITES im Appendix II angefuhrt wodurch weltweit der Handel eingeschrankt wird Auch die Europaische Union hat diese Einschrankung in der EU Artenschutzverordnung EG Nr 338 97 Anhang B ubernommen Durch diese Verordnung werden automatisch samtliche EU Mitgliedsstaaten zum Schutz verpflichtet Das schlagt sich wiederum in der Bundesrepublik Deutschland im Bundesnaturschutzgesetz nieder wo die Art als besonders geschutzt bezeichnet wird In Australien werden die Tiere uber den Environment Protection and Biodiversity Conservation Act von 1999 geschutzt und sie stehen zudem in allen Bundesstaaten unter Schutz 3 In Sudafrika wurde die Jagd bereits 1893 uber den Fish Protection Act und in Namibia seit 1922 uber die Sealing and Fisheries Proclamation reguliert sie wurden jedoch trotzdem stark dezimiert Seit 1990 ist die Jagd in Sudafrika uber den Sea Birds and Seals Protection Act von 1973 und die Policy on the Management of Seals Seabirds and Shorebirds In Namibia wird die Jagd uber den Sea Birds and Seals Protection Act und spater den Marine Resources Act von 2000 reguliert jedoch nicht verboten 3 Bejagung und Bestandsentwicklung Bearbeiten Sowohl an den sudafrikanischen wie auch an den australischen Kusten wurde der Sudafrikanische Seebar in der Vergangenheit stark bejagt Nachweise fur die Seebarenjagd in Sudafrika reichen bis 130 000 Jahre zuruck wobei die Tiere sowohl fur ihre Pelze wie auch fur das Fleisch und Fett gejagt wurden In Sudafrika wurde die Robbenjagd 1990 durch die Policy on the Management of Seals Seabirds and Shorebirds verboten In Namibia werden dagegen bis heute Stand 2015 maximal 85 000 Tiere pro Jahr getotet und verarbeitet geregelt nach dem Marine Resources Act 1 Das wertvollste Produkt der Jagd stellen dabei mannliche Genitalien als Trophaen dar zudem werden die Felle und das Leder sowie das Fett das Fleisch und auch die Knochen zur Nahrungsmittelproduktion genutzt 2010 wurden hier etwa 43 000 Jungtiere und 4600 ausgewachsene Mannchen gejagt 2011 waren es etwa 46 000 Jungtiere und 3600 ausgewachsene Mannchen 3 nbsp Seebarenkolonie auf Friar Island TasmanienNachdem diese Art wie andere Robben im 19 Jahrhundert durch die Pelzjagd an den Rand der Ausrottung gebracht worden war haben sich die Bestande in den letzten Jahrzehnten merklich erholt und nach Schatzungen aus dem Jahr 2009 gab es wieder etwa 2 Millionen Tiere in insgesamt etwa 40 Kolonien 3 Das Ausmass der Ausbeutung war nicht so gross wie bei anderen Pelzrobbenarten und die genetische Vielfalt ist weiterhin hoch 3 Es gibt heute etwa 2 Millionen Seebaren an afrikanischen Kusten an insgesamt 23 Kolonieplatzen 1 vor allem an der Kuste Namibias wo einzelne Kolonien am Kreuzkap uber 200 000 Tiere umfassen konnen An den australischen Kusten lebten ursprunglich einige hunderttausend Seebaren dieser Art bis zu den 1940er Jahren war der fast ausgerottete Bestand wieder auf 25 000 Tiere angewachsen heute auf etwa 92 000 an neun Koloniestandorten und man schatzt die jahrliche Anzahl von Jungtieren auf etwa 15 000 Tiere In Namibia werden nach Schatzungen etwa 55 der Sudafrikanischen Seebaren geboren etwa 38 in Sudafrika weniger als 2 in Angola und etwa 5 in Australien 3 Beide Bestande steigen kontinuierlich und auch neue Kolonien werden gegrundet wobei sich das Verbreitungsgebiet nach Norden erweitert Die IUCN geht von etwas mehr als einer Million geschlechtsreifer Tiere aus 3 Weitere Bedrohung Bearbeiten Neben der Jagd auf die Tiere stellt vor allem die Fischerei ein grosses Risiko dar wenn sich die Robben in den Netzen der Fischer verfangen Die Verbreitungsgebiete beider Unterarten uberschneiden sich weitgehend mit der kommerziellen Fischerei insbesondere der Schleppnetzfischerei im Sudosten Australiens Die australische Unterart ist entsprechend einer erheblichen und anhaltenden Beifangsterblichkeit im Zusammenhang mit Grund und Mittelwasserschleppnetzen ausgesetzt und stellt einen bedeutenden Beifang dar Zudem stellen die von der Fischerei geschatzten Arten auch einen betrachtlichen Teil der Beutetiere der Robben dar wodurch es zu weiteren Begegnungen kommt Australische Seebaren dringen auch regelmassig in Fischzuchtbetriebe in Tasmanien ein und verandern ihr Verhalten entsprechend da sie sich an diese dauerhafte Nahrungsquelle gewohnen 3 Auch hier fressen die Robben die gleichen Arten die kommerziell befischt werden und geraten in Konkurrenz mit den Fischern Es ist moglich dass Anderungen des Fischereiaufwands und Anderungen der Vorkommen kommerziell genutzter Fischarten zu einem Ruckgang der Beutepopulationen fuhren Robben wurden zudem in der Vergangenheit bei Fischereiaktivitaten versehentlich als Beifang entnommen und bis zu 6 der Tiere verfangen sich jahrlich in Fischernetzen und ertrinken 3 Zudem liegen die Kolonien in der Nahe von Tankerrouten vor der sudafrikanischen Kuste wodurch sie bei potenziellen Olunfallen direkt betroffen sein konnen Olverschmutzungen gefahrden die Tiere da sie zur Thermoregulation auf ihr dickes Fell angewiesen sind 1 Das Verfangen in Meeresmull stellt eine weitere potenzielle Bedrohung fur die Tiere dar Es wird geschatzt dass sich etwa 0 12 bis 0 66 der Tiere in entsprechendem Mull verfangen 3 Die gegenwartige vor allem durch den Menschen verursachte anthropogene globale Erwarmung und der damit verbundene Klimawandel mag fur die afro australischen Seebaren nicht das gleiche Ausmass an Bedrohung darstellen wie in anderen Regionen klimabedingte Veranderungen bei den Beutetierarten konnten jedoch fur Veranderungen in der Verteilung der Kolonien der Tiere verantwortlich sein Es ist auch moglich dass der Klimawandel fur die jungsten Phasen hoher Sterblichkeit entlang der namibischen Kuste verantwortlich war Die Jungtiere reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen und Veranderungen die zu hoheren Umgebungstemperaturen und weniger windigen Tagen fuhren konnen die Sterblichkeit erhohen Viele Jungtiere werden zudem auf kleinen und niedrig gelegenen Inseln geboren und sind anfallig fur eine hohe Sterblichkeit wahrend Sommersturmen und Uberschwemmungen Durch den Anstieg des Meeresspiegels und mogliche Veranderungen in der Haufigkeit solcher Sturme infolge des Klimawandels sind solche Kolonien bedroht 3 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Afro Australian Fur Seal In M A Webber Family Otariidae In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 94 95 ISBN 978 84 96553 93 4 a b Morphological Aspects In M A Webber Family Otariidae In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 36 43 ISBN 978 84 96553 93 4 a b c d e f g h i j k l m n o Arctocephalus pusillus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 Eingestellt von G F G Hofmeyr 2015 Abgerufen am 14 Januar 2023 Food an Feeding In M A Webber Family Otariidae In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 52 55 ISBN 978 84 96553 93 4 C Fallows H P Benoit N Hammerschlag Intraguild predation and partial consumption of blue sharks Prionace glauca by Cape fur seals Arctocephalus pusillus pusillus African Journal of Marine Science 37 1 2015 S 125 128 doi 10 2989 1814232X 2015 1013058 Simon Allen Charlie Huveneers First Record of an Australian Fur Seal Arctocephalus pusillus doriferus Feeding on a Wobbegong Shark Orectolobus ornatus Proceedings of the Linnean Society of New South Wales 126 20 Mar 2005 S 95 97 Abstract a b R A Martin D K Rossmo N Hammerschlag Hunting patterns and geographic profiling of white shark predation Journal of Zoology 279 2 Oktober 2009 S 111 118 doi 10 1111 j 1469 7998 2009 00586 x Neil Hammerschlag R Aidan Martin Chris Fallows Effects of environmental conditions on predator prey interactions between white sharks Carcharodon carcharias and Cape fur seals Arctocephalus pusillus pusillus at Seal Island South Africa Environmental Biology of Fishes 76 2006 S 341 350 doi 10 1007 s10641 006 9038 z P Morse M A Mole M N Bester R Johnson U Scacco E Gennari Cape fur seals Arctocephalus pusillus pusillus adjust traversing behaviour with lunar conditions in the high white shark Carcharodon carcharias density waters of Mossel Bay South Africa Marine Ecology Progress Series 622 2019 S 219 230 doi 10 3354 meps13051 Neil Hammerschlag Lacey Williams Monique Fallows Chris Fallows Disappearance of white sharks leads to the novel emergence of an allopatric apex predator the sevengill shark Scientific Reports 9 Article number 1908 2019 doi 10 1038 s41598 018 37576 6 Neil Hammerschlag Chris Fallows Michael Meyer Simon Mduduzi Seakamela Samantha Orndorff Steve Kirkman Deon Kotze Scott Creel Loss of an apex predator in the wild induces physiological and behavioural changes in prey Biology Letters 18 1 Januar 2022 doi 10 1098 rsbl 2021 0476 a b W H Oosthuizen M A Meyer J H M David N M Summers P G H Kotze S W Swanson P O Shaughnessy Variation in jackal numbers at the Van Reenen Bay seal colony with comment on likely importance of jackals as predators South African Journal of Wildlife Research 27 1 1997https Volltext a b J D Skinner R J van Aarde R A Goss Space and resource use by brown hyenas Hyaena brunnea in the Namib Desert Journal of Zoology 237 1 September 1995 S 123 131 doi 10 1111 j 1469 7998 1995 tb02751 x a b Fernando Lopes Larissa R Oliveira Amanda Kessler Yago Beux Enrique Crespo Susana Cardenas Alayza Patricia Majluf Maritza Sepulveda Robert L Brownell Jr Valentina Franco Trecu Diego Paez Rosas Jaime Chaves Carolina Loch Bruce C Robertson Karina Acevedo Whitehouse Fernando R Elorriaga Verplancken Stephen P Kirkman Claire R Peart Jochen B W Wolf Sandro L Bonatto Phylogenomic Discordance in the Eared Seals is best explained by Incomplete Lineage Sorting following Explosive Radiation in the Southern Hemisphere Systematic Biology 70 4 Juli 2021 S 786 802 doi 10 1093 sysbio syaa099 Arctocephalus pusillus In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Takahiro Yonezawa Naoki Kohno amp Masami Hasegawa The monophyletic origin of sea lions and fur seals Carnivora Otariidae in the Southern Hemisphere Gene 441 1 2 2009 89 99 doi 10 1016 j gene 2009 01 022Researchgate net Volltext Annalisa Berta Morgan Churchill Pinniped Taxonomy evidence for species and subspecies Mammal Review 42 3 207 234 September 2011 doi 10 1111 j 1365 2907 2011 00193 x Systematics In M A Webber Family Otariidae In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 34 36 ISBN 978 84 96553 93 4 Literatur Bearbeiten Afro Australian Fur Seal In M A Webber Family Otariidae In Don E Wilson Russell A Mittermeier Handbook of the Mammals of the World 4 Sea Mammals Lynx Edicions Barcelona 2014 S 94 95 ISBN 978 84 96553 93 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudafrikanischer Seebar Arctocephalus pusillus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder von Arctocephalus pusillus Arctocephalus pusillus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2022 Eingestellt von G F G Hofmeyr 2015 Abgerufen am 14 Januar 2023 The CITES Appendices 25 September 2012 abgerufen am 16 Oktober 2012 englisch Die Appendixe des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES WISIA Suchdienst gefahrdeter Arten In WISIA Online Deutsches Bundesamt fur Naturschutz abgerufen am 10 Januar 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudafrikanischer Seebar amp oldid 234748956