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Die Streifenhyane Hyaena hyaena ist eine Raubtierart aus der Familie der Hyanen Hyaenidae Sie ist an ihrem gestreiften Fell zu erkennen und der einzige Vertreter ihrer Familie der nicht nur in Afrika sondern auch im westlichen und sudlichen Asien vorkommt Sie ist nachtaktiv und kann sowohl einzelgangerisch als auch in kleinen Gruppen leben Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus dem Aas grosserer Tiere daneben frisst sie auch selbst erlegte Kleintiere und pflanzliches Material Aufgrund der Bejagung und anderer Faktoren sind die Bestande rucklaufig StreifenhyaneStreifenhyane Hyaena hyaena SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Katzenartige Feliformia Familie Hyanen Hyaenidae Unterfamilie Eigentliche Hyanen Hyaeninae Gattung HyaenaArt StreifenhyaneWissenschaftlicher Name der GattungHyaenaBrisson 1762Wissenschaftlicher Name der ArtHyaena hyaena Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Allgemeiner Korperbau und Fell 1 2 Kopf und Zahne 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Aktivitatszeiten und Sozialverhalten 3 2 Nahrung 3 3 Fortpflanzung 4 Streifenhyanen und Menschen 5 Systematik 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAllgemeiner Korperbau und Fell Bearbeiten Die Streifenhyane ist die kleinste der drei Eigentlichen Hyanen aber deutlich grosser als die vierte Hyanenart der Erdwolf mit dem sie ausserliche Merkmale wie das gestreifte Fell teilt Sie erreicht eine Kopfrumpflange von 100 bis 115 Zentimetern wozu noch ein 30 bis 40 Zentimeter langer Schwanz kommt Die Schulterhohe betragt 66 bis 75 Zentimeter das Gewicht variiert zwischen 26 und 41 Kilogramm 1 Es gibt keinen signifikanten Sexualdimorphismus hinsichtlich der Grosse das heisst dass Mannchen und Weibchen annahernd gleich gross sind Allerdings sind die Tiere im Norden des Verbreitungsgebietes geringfugig grosser als Tiere im Suden Das Fell ist relativ lang und erweckt einen zotteligen Eindruck Der Schwanz ist buschig Eine graue oder gelbgraue Mahne erstreckt sich von den Ohren entlang des Ruckens bis zum Schwanz Die Mahne kann aufgerichtet werden wodurch das Tier deutlich grosser wirkt Mit bis zu 20 Zentimeter langen Haaren an den Schultern haben Streifenhyanen die langste Mahne aller Hyanen Die Grundfarbung des Fells ist hellgrau bis gelbgrau an den Flanken verlaufen funf bis neun schwarze Streifen die manchmal nur undeutlich zu sehen sind An den Beinen befinden sich mehrere deutlicher sichtbare Querstreifen Die Schnauze ist schwarz ebenso der Kehlfleck und zwei Streifen an den Wangen Wie alle Hyanen sind Streifenhyanen digitigrad Zehenganger Die Vorderbeine sind langer als die Hinterbeine was den fur diese Tiergruppe typischen fallenden Rucken bedingt Die Vorder und die Hinterpfoten enden jeweils in vier Zehen die mit stumpfen nicht einziehbaren Krallen versehen sind Streifenhyanen haben eine gut entwickelte Analdruse deren Sekret zur Reviermarkierung eingesetzt wird Die Weibchen haben zwei oder drei Paar Zitzen wenn drei Paare vorhanden sind sind nur die hinteren beiden Paare funktionell Den Mannchen fehlt wie bei allen Hyanen der Penisknochen Ahnlich der Tupfelhyane zeigen Streifenhyanen Besonderheiten im Bau des Genitaltraktes allerdings nur bei heranwachsenden Tieren Junge Weibchen haben aufgewolbte Schamlippen vor der Vagina diese Wolbungen sind unbehaart dunkel und rau Bei den jungen Mannchen befinden sich weiche unbehaarte Hautfalten vor dem Hodensack Im Gegensatz zur Tupfelhyane sind diese Formen aber nicht so ausgepragt als dass das Geschlecht nicht mehr bestimmt werden konnte Diese Wolbungen sind nur in den ersten zwei Lebensjahren sichtbar ausgewachsene Tiere zeigen einen unauffalligen Bau der Genitalien Kopf und Zahne Bearbeiten Der Bau des Schadels und der Zahne der Streifenhyane gleicht dem der anderen Eigentlichen Hyanen Der Nacken und die Schultern sind massiv und kraftig Der Kopf ist rundlich die unbehaarte Schnauze breit gebaut Die Augen weisen als Anpassung an die nachtaktive Lebensweise ein Tapetum lucidum auf die Ohren sind lang und zugespitzt Die Kiefer sind kraftig die starke Kiefermuskulatur insbesondere der Musculus temporalis hat einen hohen Sagittalkamm am Schadel als Ansatzstelle Die Zahnformel lautet I 3 3 C 1 1 P 4 3 M 1 1 insgesamt haben sie also 34 Zahne Die Schneidezahne sind unauffallig ebenso die Eckzahne Die an das Aufbrechen von Knochen angepassten Pramolaren sind hingegen vergrossert und kraftig gebaut Sie weisen eine komplexe Struktur des Zahnschmelzes auf was ein Zerbrechen der Zahne verhindert Vor allem der dritte obere und der dritte untere Pramolar werden fur das Aufbrechen von Knochen verwendet Der vierte obere Pramolar und der untere Molar sind wie bei allen Landraubtieren zu Reisszahnen entwickelt diese Zahne sind klingenformig gebaut und dienen dem Zerschneiden von Fleisch Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Ungefahre Verbreitungskarte der Streifenhyane ihr Verbreitungsgebiet ist bruchstuckhaft mancherorts ist sie vermutlich ausgestorbenStreifenhyanen haben das nordlichste Verbreitungsgebiet aller Hyanen und zugleich das einzige das sich nicht nur auf Afrika beschrankt sondern auch Teile Asiens umfasst In Afrika reicht ihr Verbreitungsgebiet vom Norden des Kontinents bis in die Sahelzone im Osten erstreckt es sich entlang des Niltals bis nach Tansania In Asien sind sie von der Turkei und der Kaukasus Region uber Teile der Arabischen Halbinsel und Zentralasien bis in das mittlere Indien verbreitet Ihre gegenwartige Verbreitung ist zersplittert und bruchstuckhaft und es gibt zahlreiche isolierte Populationen Aus einer Reihe von Landern namentlich Sudan Eritrea Somalia Katar Kuwait Vereinigte Arabische Emirate Pakistan und Afghanistan gibt es keine Berichte uber Streifenhyanen aus der jungeren Zeit moglicherweise sind sie zumindest in einem Teil dieser Lander ausgestorben 2 Streifenhyanen bevorzugen offene trockene Habitate als Lebensraum Sie kommen haufig in felsigen Berglandern Halbwusten oder buschbestandenen Savannen vor Reine Wusten meiden sie besiedeln jedoch beispielsweise die Berglander im Inneren der Sahara In Pakistan wurden sie in 3300 Meter Seehohe gesichtet im Atlasgebirge und im athiopischen Hochland in Hohen uber 2300 Metern Sie meiden Gebiete in denen die Temperatur auf unter 15 bis 20 C fallen kann und in denen mehr als 80 bis 120 Tage im Jahr Frost herrscht Sie haben keine Scheu vor Menschen und sind mancherorts in der Nahe von Siedlungen zu finden etwa beim Flughafen Tel Aviv oder in den Vororten Algiers 2 Streifenhyanen sind in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet selten und kommen in geringen Populationsdichten vor Schatzungen aus Afrika belaufen sich auf zwei bis drei ausgewachsene Tiere pro 100 Quadratkilometer Lebensweise BearbeitenDie Streifenhyane ist die am wenigsten erforschte der vier lebenden Hyanenarten Viele Aspekte sind nur durch wenige Beobachtungen bekannt die sich uberdies zum Teil widersprechen Aktivitatszeiten und Sozialverhalten Bearbeiten nbsp Streifenhyane mit aufgerichteter MahneStreifenhyanen sind vorrangig nachtaktiv nur bei Regen oder dichter Bewolkung begeben sie sich manchmal auch am spaten Nachmittag oder am fruhen Morgen auf Nahrungssuche Moglicherweise hangt ihr Aktivitatsgrad auch von ausseren Faktoren ab so konnten sie in dichter vom Menschen besiedelten Gebieten strikter nachtaktiv sein als in dunn besiedelten Regionen 3 Als Ruheplatze dienen ihnen Erdhohlen Felsspalten oder selbst gegrabene Baue Baue aus der Karakum Wuste hatten einen schmalen Eingang mit 0 7 Metern Durchmesser und erstreckten sich 4 bis 5 Meter weit wahrend ein in Israel untersuchter Bau 27 Meter lang war Uber das Sozialverhalten gibt es unterschiedliche Beobachtungen vermutlich ist es variabel Die meisten Berichte sprechen von einzelgangerischen Tieren In manchen Gegenden etwa Zentralasien schliessen sich hingegen haufig ein Mannchen und ein Weibchen zusammen und bilden gemeinsam mit dem Nachwuchs von mehreren Wurfen Familiengruppen Diese Paarbindungen sind relativ stabil und konnen uber mehrere Jahre aufrechterhalten werden Berichte aus Kenia sprechen davon dass die Tiere zwar uberwiegend einzelgangerisch leben aber ein polyandrisches Territorialverhalten zeigen Das bedeutet dass sich das Revier eines Weibchens mit dem von bis zu drei Mannchen uberlappt Der Uberlappungsgrad der Reviere so zusammen lebender Tiere betragt bis zu 85 Manchmal sind die Tiere auch beim gemeinsamen Ruhen tagsuber zu beobachten die nachtlichen Streifzuge unternehmen sie jedoch allein Generell reagieren weibliche Streifenhyanen sowohl in freier Wildbahn als auch in Gefangenschaft ausserst intolerant auf andere Weibchen 3 Verschiedene Studien ergaben eine Reviergrosse von 44 bis 82 km dabei gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern Das Territorialverhalten ist wenig ausgepragt die Reviere konnen sich mit denen von anderen Streifenhyanen uberlappen Daneben gibt es auch Beobachtungen von Tieren die ihr Revier haufig mit dem Sekret ihrer Analdrusen markieren Das Drusensekret ist gelblich bis beige gefarbt und wird an Grasbuscheln Steinen und Baumstumpfen angebracht Die Marken verteilen sich uber das ganze Territorium und nicht nur an den Grenzen daneben markieren sie manchmal auch Kadaver und in Gefangenschaft Futterschusseln Zusatzlich legen sie Gruben neben haufig begangenen Strecken an in die sie regelmassig defakieren Bei aggressiven Begegnungen mit Artgenossen richten Streifenhyanen ihre Ruckenmahne auf wodurch sie grosser erscheinen Zusatzlich konnen sie ihren Schwanz heben und wie eine Flaschenburste strauben Kommt es zum Kampf versuchen die Kontrahenten sich gegenseitig in die Kehle oder in die Beine zu beissen Das unterlegene Tier krummt seinen Korper senkt seine Mahne und schwingt seinen Kopf hin und her wahrend der Sieger aufrecht und mit erhobener Mahne stehen bleibt Treffen sich zwei Tiere aus derselben Gruppe nachdem sie getrennt waren zeigen sie wie alle Eigentlichen Hyanen ein typisches Begrussungsverhalten Sie beschnuppern die Nase und die Analdruse des anderen und lecken seinen Rucken Der Schwanz ist bei diesen Begrussungen aufgerichtet Streifenhyanen sind relativ leise Tiere die wenig Laute von sich geben An Lauten bekannt sind ein Heulen das Jungtiere von sich geben ein Kreischen das zu horen ist wenn sie erschrecken oder von Artgenossen gejagt werden ein langgezogenes Brullen das mit der Verteidigungshaltung einhergeht und ein Knurren das wahrend eines Kampfes ertont Weithin schallende oder lachende Laute wie sie von der Tupfelhyane bekannt sind lasst die Streifenhyane nicht erklingen Nahrung Bearbeiten nbsp Zwei Streifenhyanen fressen den Kadaver eines Pferds Zeichnung von Walter HeubachStreifenhyanen sind Aasfresser die auch selbst getotete Beutetiere und pflanzliches Material verzehren Einen Gutteil ihrer Nahrung macht das Aas grosserer Wirbeltiere aus die von Tupfelhyanen Geparden Leoparden Lowen oder Tigern gerissen wurden Dank ihres kraftigen Gebisses konnen sie dicke Knochen oder Schildkrotenpanzer zerbrechen ihr effizientes Verdauungssystem verwertet alle Korperteile eines Tiers mit Ausnahme der Haare der Hufe und der Horner Die im Aas enthaltenen bakteriellen Gifte beeintrachtigen weder ihr Verdauungs noch ihr Immunsystem Neben dem Aas grosserer Tiere fressen sie kleine Saugetiere Vogel Reptilien Insekten und andere Kleintiere Diese erlegen sie vermutlich in den meisten Fallen selbst Wie das Verhaltnis zwischen Aas und selbst gerissenen Beutetieren in ihrer Ernahrung ist und ob sie in der Lage sind selbst grossere Beutetiere zu erlegen ist umstritten Nach Meinung einiger Forscher konnten die grosseren Streifenhyanen im Norden des Verbreitungsgebietes durchaus selbst Grosstiere wie Schafe Ziegen und Pferde jagen die kleineren im Suden jedoch nicht 4 Daneben erganzt pflanzliches Material ihren Speiseplan So fressen sie in Afrika die Fruchte der Wustendatteln in Zentralasien die der Olweiden In Israel fallen sie manchmal in Plantagen ein und verzehren Datteln und Melonen In der Nahe menschlicher Siedlungen bieten Mulleimer ein willkommenes Nahrungsangebot Aus mehreren Regionen gibt es Berichte wonach Streifenhyanen zumindest fruher haufig Graber aufgruben um die Leichname herauszuholen und zu fressen 3 Auch Angriffe auf Menschen insbesondere Kinder kommen manchmal vor 4 Streifenhyanen gehen stets einzelgangerisch auf Nahrungssuche wenngleich sich bei einem grossen Kadaver mehrere Tiere versammeln konnen Bei der Nahrungssuche legen sie pro Nacht 7 bis 27 Kilometer zuruck und bewegen sich dabei entweder auf deutlichen Trampelpfaden oder in einem Zick Zack Kurs quer durch das Gelande fort Sie sind fahig sich die Position eines fruchtetragenden Baumes oder eines Mulleimers zu merken und kehren auch auf anderen Routen dorthin zuruck Manchmal schleppen sie Nahrungsuberreste in ihre Baue vermutlich um sie vor anderen Aasfressern in Sicherheit zu bringen Sie sind in der Lage salzhaltiges Wasser zu trinken decken aber ihren Flussigkeitsbedarf haufig aus Fruchten Fortpflanzung Bearbeiten Die Paarung kann soweit bekannt das ganze Jahr uber erfolgen es gibt keine Anzeichen fur eine Saisonalitat Uber das Balzverhalten in freier Wildbahn gibt es keine Beobachtungen Das Fortpflanzungsverhalten ist entweder promiskuitiv das heisst dass sich Mannchen und Weibchen jeweils mit mehreren Partnern paaren oder polyandrisch das heisst ein Weibchen pflanzt sich mit mehreren Mannchen fort Dabei paaren sich die Weibchen nicht nur mit den Mannchen mit denen sich ihr Revier uberlappt sondern auch mit anderen Rund die Halfte aller Wurfe wird von mehr als einem Mannchen gezeugt Nach einer rund 90 bis 92 tagigen Tragzeit bringt das Weibchen ein bis vier in Gefangenschaft bis zu funf Jungtiere zur Welt Die Neugeborenen wiegen rund 700 Gramm ihr Fell gleicht dem der Ausgewachsenen mit Ausnahme der fehlenden Mahne stattdessen haben sie einen dunklen Aalstrich Ihre Augen und Ohren sind geschlossen und sie konnen kaum krabbeln sind also weniger entwickelt als beispielsweise neugeborene Tupfelhyanen Sie verbringen ihre ersten Lebenswochen im Bau der Mutter nach funf bis neun Tagen offnen sich ihre Augen nach rund zwei Wochen kommen sie erstmals ins Freie Mit rund 30 Tagen beginnen die Geschwister eines Wurfs miteinander zu spielen Etwa zur gleichen Zeit nehmen sie erstmals Fleisch zu sich Hauptsachlich die Weibchen kummern sich um den Nachwuchs manchmal versorgen aber auch die Mannchen oder bei Familiengruppen die alteren Geschwister die Jungtiere mit Nahrung Es dauert uber ein Jahr bis die Jungtiere endgultig entwohnt werden die Geschlechtsreife tritt ebenfalls im zweiten Lebensjahr ein Das hochste bekannte Lebensalter in menschlicher Obhut betrug 24 Jahre Streifenhyanen und Menschen Bearbeiten nbsp Streifenhyane im Tierpark BerlinIn weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes haben Streifenhyanen einen schlechten Ruf und gelten als feige oder dumme Tiere Es sind einige aberglaubische Vorstellungen mit ihnen verbunden In Indien wird behauptet die Zunge der Tiere reduziere die Gefahr von Tumoren und ihr Fett sei gut gegen Rheumatismus in Nordafrika werden ihre Haare als Talisman benutzt und das Gehirn gilt als Aphrodisiakum 4 Im Alten Agypten wurden die Tiere gezahmt und zu Jagdzwecken verwendet Daneben wurden sie dort auch gemastet und gegessen es gibt davon bildliche Darstellungen unter anderem auf der Mastaba von Mereruka 5 Diese Praxis wurde zumindest bis in die 1940er Jahre ebenfalls von den Tuareg praktiziert 6 Zumindest bis in die 1970er Jahre wurden in Afghanistan Kampfe zwischen Haushunden und Streifenhyanen inszeniert und die Korperteile der Hyanen anschliessend magischen Zwecken zugefuhrt 7 Da sie manchmal Weidetiere reissen und wegen der zumindest unterstellten Grabschandungen und Attacken auf Menschen werden sie immer noch gejagt Die Jagd wird haufig mit Giftkodern durchgefuhrt mit denen Streifenhyanen sehr leicht zu erlegen sind Manchmal ist ihre Vergiftung auch unbeabsichtigt so wurden sie in der Zwischenkriegszeit an der Mittelmeerkuste Palastinas durch die britische Mandatsmacht ausgerottet Ziel dieser Kampagne war eigentlich der als Ubertrager der Tollwut gefurchtete Goldschakal 2 Hinzu kommt das verminderte Nahrungsangebot durch den Bestandsruckgang der Raubtiere sodass weniger Aas fur die Hyanen anfallt Eine weitere Gefahrdung stellt der Automobilverkehr dar Diese Gefahr wird dadurch gesteigert dass Hyanen haufig direkt auf der Strasse die Kadaver von uberfahrenen Tieren fressen und dabei unvorsichtig gegenuber nachkommenden Fahrzeugen sind Die Bestande der Streifenhyane gehen zuruck Ihr Verbreitungsgebiet ist heute zerstuckelt und auf viele kleine isolierte Populationen aufgeteilt Eine vorsichtige Schatzung beziffert die weltweite Gesamtpopulation auf 5 000 bis 14 000 Tiere 8 Die IUCN listet die Art aufgrund der niedrigen Populationszahlen und der fortgesetzten Bejagung als potenziell gefahrdet near threatened 2 Systematik BearbeitenDie Streifenhyane ist eine der vier lebenden Arten der Hyanen Hyaenidae Ihr nachster Verwandter und somit ihr Schwestertaxon ist die im sudlichen Afrika lebende Schabrackenhyane Diese wird entweder in die gleiche Gattung Hyaena eingeordnet 9 oder gilt als Vertreter der eigenen nahe verwandten Gattung Parahyaena 10 Unterschiede zwischen den Arten liegen unter anderem im Bau der Pramolaren und anderen Details des Schadelbaus so ist bei der Streifenhyane der erste obere Pramolar grosser der Gaumen reicht weniger weit nach hinten und Atlas und Axis uberlappen sich kurzer 11 Die Trennung der beiden Arten erfolgte vor rund 4 2 Millionen Jahren 12 Fossil ist die Gattung Hyaena seit dem spaten Pliozan uberliefert noch im Pleistozan erstreckte sich ihr Verbreitungsgebiet von den Britischen Inseln und der Iberischen Halbinsel bis China 13 Anhand des grossen Verbreitungsgebietes werden funf Unterarten unterschieden die Nominatform Hyaena hyaena hyaena aus Indien H h barbara aus Nordwestafrika H h syriaca aus Kleinasien und der Kaukasus Region H h dubbah aus dem ostlichen Afrika und H h sultana aus der Arabischen Halbinsel Die beiden letztgenannten Unterarten dubbah und sultana gelten dabei als kleine sudliche Unterarten die den nordlichen etwas grosseren Unterarten gegenuberstehen Insgesamt sind die Unterschiede aber nur schwach ausgepragt sodass anhand der derzeit vorliegenden Daten diese Einteilung in Frage gestellt werden kann 3 Literatur BearbeitenKay E Holekamp Joseph M Kolowski Family Hyaenidae Hyenas In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 S 234 261 Ingo Rieger Hyaena hyaena In Mammalian Species 150 1981 S 1 5 Online als PDF abgerufen am 22 Januar 2010 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen nach Holekamp amp Kolowski 2009 S 256 a b c d Hyaena hyaena in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 3 September 2009 a b c d Holekamp amp Kolowski 2009 S 257 a b c Rieger 1981 S 3 Tomb of Mereruka auf Egyptian Monuments abgerufen am 4 September 2009 H Lhote Observation sur la repartition actuelle et les moeurs de quelques grands mammiferes du pays Touareg In Mammalia 10 1 1946 S 26 56 zitiert nacht Rieger 1981 S 3 Jurgen W Frembgen The Magicality of the Hyena Beliefs and Practices in West and South Asia In Asian Folklore Studies 57 1998 S 331 344 PDF Memento vom 25 Juni 2008 im Internet Archive Holekamp amp Kolowski 2009 S 251 etwa bei W C Wozencraft Order Carnivora In D E Wilson and D M Reeder Hrsg Mammal Species of the World a taxonomic and geographic reference Washington Smithsonian Institution Press 1993 S 279 344 etwa bei Nowak 1999 oder Holekamp amp Kolowski 2009 Nowak 1999 S 788 Klaus Peter Koepfli Susan M Jenks Eduardo Eizirik Tannaz Zahirpour Blaire Van Valkenburgh und Robert K Wayne Molecular systematics of the Hyaenidae Relationships of a relictual lineage resolved by a molecular supermatrix In Molecular Phylogenetics and Evolution 38 2006 603 620 Rieger 1981 S 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Streifenhyane Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Striped Hyaena Hyaena hyaena bei Hyaena Specialist Group nbsp Dieser Artikel wurde am 9 Februar 2010 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streifenhyane amp oldid 236243022