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Der Nationalpark Pendjari franz Parc national de la Pendjari auch Boucle de la Pendjari Nationalpark wurde 1954 als Wildschutzgebiet Reserve de Faune gegrundet 1961 als Nationalpark ausgewiesen und 1986 zum UNESCO Biospharenreservat erklart 1 Seit 2017 ist er als Teil des Nationalparkkomplexes W Arly Pendjari UNESCO Welterbe 2 Er liegt im Norden Benins zwischen der Atakora Kette und der Grenze zu Burkina Faso Er ist 275 500 ha gross und ein Teil des 880 000 ha grossen Biospharenreservats Der Nationalpark ist eines der letzten Schutzgebiete in Westafrika das uber Bestande von Elefanten Geparden und vom Aussterben bedrohter Westafrikanischer Lowen verfugt Pendjari NationalparkWestafrika Kuhantilopen und Spornganse am Mare BaliWestafrika Kuhantilopen und Spornganse am Mare BaliNationalpark Pendjari CDEAO 11 05 1 5166666666667 Koordinaten 11 3 0 N 1 31 0 OLage BeninBesonderheit Teil von UNESCO Welterbe Nationalparkkomplex W Arly PendjariFlache 275 500 haGrundung 1961Der Nationalpark Pendjari im WAP KomplexDer Nationalpark Pendjari im WAP Komplexi2i3i6 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Fauna 2 1 Saugetiere 2 2 Fische und Reptilien 3 Vegetation 4 Tourismus 5 Bedrohung durch Wilderei 6 Forschung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksLage BearbeitenDer Pendjari liegt im Norden Benins Die nachste grossere Stadt ist Natitingou Der Park ist Teil des WAP Nationalparkkomplexes Andere grosse Naturschutzgebiete in unmittelbarer Nahe sind der Nationalpark Arly und das Reserve partielle de Pama in Burkina Faso und der grenzubergreifende Nationalpark W der Teile Benins Burkina Fasos und Nigers umfasst Ausserdem grenzen an den Nationalpark Jagdzonen die eine Pufferzone zu den intensiver genutzten landwirtschaftlichen Flachen der Umgebung darstellen Fauna BearbeitenSaugetiere Bearbeiten nbsp Die Region um den Pendjari Nationalpark ist das wichtigste Refugium der seltenen Westafrikanischen LowenDer Nationalpark ist Heimat der meisten typischen Grosswildarten der Westafrikanische Savannen Wahrzeichen des Nationalparks ist der Gepard Die Katze ist im Gebiet allerdings selten geworden 3 Im angrenzenden W Nationalpark kamen um das Jahr 2000 geschatzt noch etwa zwei bis drei Paare vor 4 Im Pendjari Nationalpark und dem in Benin liegenden Teil des W Nationalparks kamen im Jahr 2007 vermutlich mindestens 5 13 Geparden vor bei steigender Tendenz 5 Die Population Westafrikanischer Lowen im Pendjari und den angrenzenden Nationalparks Arly und W umfasst etwa 300 bis 400 Tiere und ist die grosste in ganz Westafrika 6 Auffallig ist dass die Mannchen des Gebietes nahezu ausnahmslos keine beziehungsweise nur sehr schwache Mahnen besitzen 7 Die Westafrikanischen Lowen des Pendjari unterscheiden sich genetisch deutlich von denen in Sud und Ostafrika 8 Auch der Afrikanische Wildhund der bereits als ausgestorben betrachtet wurde ist noch in geringer Zahl im Park vorhanden Daruber hinaus beherbergt der Pendjari Nationalpark weitere grossere Raubtiere wie Leoparden Fleckenhyanen Streifenschakale und Afrikanische Zibetkatzen 3 nbsp Elefantenherde im Pendjari nbsp Afrikanische Buffel im NationalparkDer Pendjari Nationalpark beherbergt zudem noch einige hundert Afrikanische Elefanten Die Population im Park ist uber die letzten Jahrzehnte hinweg relativ stabil und belauft sich auf uber 800 Tiere Stand 2005 2010 9 Insgesamt leben in Pendjari und den angrenzenden Schutzgebieten also dem WAP Nationalparkkomplex uber 3800 Elefanten Damit beherbergt das Gebiet die grosste Elefantenpopulation Westafrikas 10 Grossere Pflanzenfresser sind daruber hinaus durch Sudan Buffel Syncerus brachyceros Flusspferde Warzenschweine sowie zahlreiche Antilopenarten vertreten Unter den Antilopen sind Pferdeantilopen Westafrika Kuhantilopen Alcelaphus major Korrigum Leierantilopen Damaliscus lunatus korrigum Kobantilopen Oribis und Kronenducker Eher selten sind Wasserbock Buschbock Riedbock und Rotflankenducker Neben dem Grunen Pavian kommen die Tantalus Grunmeerkatze und der Husarenaffe als weitere Primaten vor Eine Bestandsaufnahme die im Fruhjahr des Jahres 2000 durchgefuhrt wurde kam zu dem Ergebnis dass die meisten Arten im Bestand rucklaufig waren Dies scheint insbesondere fur den Leoparden und die Korrigum Leierantilope zu gelten die beide noch vorkommen durften aber nicht mehr bestatigt werden konnten Lediglich die Populationen von Westafrika Kuhantilope ca 1500 Tiere Pferdeantilope ca 2000 Tiere und Buffel ca 2 700 Tiere waren zum Zeitpunkt der Zahlung im Jahr 2000 gestiegen Die haufigsten grosseren Arten waren zur Zeit der Zahlung der Grune Pavian der Westafrikanische Grasbuffel und die Kobantilope ca 2600 Tiere 3 Der Bestand des Defassa Wasserbocks Kobus defassa ist von etwa 3000 Tieren in den 1970er Jahren auf nur 120 Tiere im Jahr 2004 gesunken 11 Fische und Reptilien Bearbeiten nbsp Der Pendjari Fluss in der Trockenzeit rechts Burkina Faso Nationalpark Arly links Benin Nationalpark Pendjari Durch den Pendjari Nationalpark fliesst der Pendjari der ein Nebenfluss des Volta ist Ausserdem gibt es mehrere grosse Mare genannte Flachgewasser die zum Teil in Trockenperioden austrocknen Die Fischfauna des Pendjari Nationalparks wurde erstmals 2004 untersucht und besteht aus insgesamt 41 Fischarten aus 34 Gattungen und 17 Familien Die artenreichste Familie sind die Nilhechte mit 8 Arten 20 gefolgt von den Buntbarschen mit 5 Arten 12 den Salmlern und den Fiederbartwelsen mit jeweils 4 Arten 10 und den Stachelwelsen den Karpfenfischen und den Geradsalmlern mit jeweils 3 Arten 7 Die Flosselhechte sind mit zwei Arten 5 vertreten die restlichen Familien mit einer 2 Der am haufigsten gefangene Fisch ist der Afrikanische Knochenzungler 19 gefolgt von Nilhechten 13 Geradsalmlern und Buntbarschen rund 13 Salmlern 11 Fiederbartwelsen 10 und Kiemensackwelsen 8 Die meisten Fischarten kommen sowohl im Fluss als auch in den Flachgewassern vor Auf die stehenden Gewasser beschrankt sind die Population der Knochenzungler Afrikanischen Hechtsalmler Riesenbarsche und Buntbarsche Auch die meisten Flosselhechte Nilhechte Karpfenfische Geradsalmler Stachelwelse und Kiemensackwelse bevorzugen die stehenden Gewasser Dagegen wurden Schlankfische und Zitterwelse ausschliesslich im Fluss gefunden Der Fluss ist auch der Hauptlebensraum von Salmlern und Fiederbartwelsen Der Grossnilhecht und die Glaswelse kommen in beiden Lebensraumen vor 12 nbsp Weichschildkrote am Mare baliIm Pendjari vorkommende Reptilien sind beispielsweise Krokodile Pythons und Nilwarane Weiterhin kommen Weichschildkroten vor Vegetation Bearbeiten nbsp Blick auf den Nationalpark Pendjari vom Fuss der Atakora Kette ausDer Pendjari Nationalpark umfasst zahlreiche Habitate von den Niederungen des Pendjari bis zu den Bergen der Atakora Kette Flusslaufe stehende Gewasser und Inselberge Er ist von Waldsavanne Sumpf und Grasflachen bedeckt Bei einer Meereshohe von 100 bis 500 m betragt der jahrliche Regenfall etwa 1000 mm Tourismus Bearbeiten2008 gab es etwa 6500 Besucher dazu kamen rund 70 Jager die in den drei angrenzenden Jagdgebieten fur einen Grossteil der Einnahmen des Parks sorgen Die Gesamteinnahmen aus dem Tourismus beliefen sich 2008 und 2009 auf rund 220 000 EUR Davon entfielen etwa ein Drittel auf Fotosafaris und zwei Drittel auf Jagdtourismus 1 Damit deckte der Tourismus etwa ein Drittel des gesamten Finanzbedarfs des Parks Alle anderen Einnahmen fielen dagegen kaum ins Gewicht Die Besucher der Nationalparks waren uberwiegend Franzosen und Beniner Der Anteil anderer Nationalitaten war vergleichbar gering Als Folge islamistischer Gewalt in den dem Norden Benins angrenzenden Landern war der Pendjarinationalpark zunachst teilweise und ab dem 10 Mai 2019 vollstandig vom franzosischen Aussenministerium als unsicheres Gebiet eingestuft worden Von Besuchen wird abgeraten nachdem mehrere Touristen verschleppt und von Truppen der Operation Barkhane gewaltsam befreit werden mussten 13 Das deutsche Auswartige Amt rat aufgrund des Terrorismus in den angrenzenden Landern im Mai 2019 dringend von Reisen in die Beniner Nationalparks Pendjari und W ab 14 Bedrohung durch Wilderei BearbeitenIm Jahre 2012 hat sich die Lage im Nationalpark und den angrenzenden Jagsschutzgebieten nach dem Ruckzug der deutschen Entwicklungshilfe verschlechtert Wilderer sollen unter anderem bis zu 20 Elefanten geschossen haben 15 Forschung BearbeitenVerschiedene wissenschaftliche Untersuchungen werden im Pendjari Nationalpark durchgefuhrt BIOTA Projekt BIOdiversity Monitoring Transect Analysis in Africa mit CENAGREF assoziierte ForschungLiteratur BearbeitenE P S Assede A C Adomou B Sinsin Magnoliophyta Biosphere reserve of Pendjari Atacora Province Benin In Check List 8 4 2012 S 642 661 doi 10 15560 8 4 642 S O Kesseler WIr schutzen unseren Park Aushandlungsprozesse von Raumen Identitaten und Institutionen im Pendjari Nationalpark Benin Doktorarbeit Gottingen 2015 1 T Konrad Governance of protected areas in West Africa The case of the W Arly Pendjari WAP Complex in Benin and Burkina Faso Doktorarbeit Wurzburg 2015 2 Franck Legba Contribution de la vegetation des collines de la zone cynegetique et du Parc National de la Pendjari du Benin comme milieu cadre et milieu ressource de la faune sauvage These Ing Agr Universite d Abomey Calavi Cotonou 2005 S G A Nago Diversite des amphibiens dans les terroirs riverrains a la Zone Cynogenetique de la Pendjari Memoire de diplome d etude approfondies DEA Universite d Abomey Calavi Cotonou 2005 UNDP GEF 2005 Enhancing the effectiveness and catalyzing the sustainability of the W Arly Pendjari WAP protected area system UNEP Project document PIMS 1617 Wally und Horst Hagen Die afrikanischen Nationalparks als Lebensraume der Elefanten In Vitus B Droscher Rettet die Elefanten Afrikas 1990 S 209 Einzelnachweise Bearbeiten a b http www pendjari net Offizielle Seite des Nationalparks W Arly Pendjari Complex Eingesehen am 7 September 2017 a b c B Sinsin A C Tehou I Daouda Saidou A 2002 Abundance and species richness of larger mammals in Pendjari National Park in Benin In Mammalia 66 3 2002 S 369 380 Laurie Marker 1999 INTERNATIONAL CHEETAH Acinonyx jubatus STUDBOOK Cheetah Conservation Fund Otjiwarongo Namibia 2000 F Belbachir 2008 https apiv3 iucnredlist org api v3 taxonredirect 221 Acinonyx jubatus ssp hecki In IUCN 2011 IUCN Red List of Threatened Species Version 2011 1 http www iucnredlist org Abgerufen am 2 September 2011 Nur noch 400 Lowen leben in Westafrika In n tv 14 Januar 2014 eingesehen am 10 Dezember 2015 Marjolein Schoe Etotepe A Sogbohossou Jacques Kaandorp Hans de Iongh PROGRESS REPORT collaring operation Pendjari Lion Project Benin Funded by the Dutch Zoo Conservation Fund 2010 L D Bertola u a Genetic diversity evolutionary history and implications for conservation of the lion Panthera leo in West and Central Africa In Journal of Biogeography Volume 38 Issue 7 2011 S 1356 1367 online P Bouche I Douglas Hamilton G Wittemyer A J Nianogo J L Doucet u a Will Elephants Soon Disappear from West African Savannahs In PLoS ONE 6 6 2011 S e20619 doi 10 1371 journal pone 0020619 Nicola Clericia Antonio Bodini Hugh Eva Jean Marie Gregoire Dominique Dulieu Carlo Paolini Increased isolation of two Biosphere Reserves and surrounding protected areas WAP ecological complex West Africa In Journal for Nature Conservation Volume 15 Issue 1 24 Januar 2007 S 26 40 online Barthelemy Kassa Roland Libois Brice Sinsin Diet and food preference of the waterbuck Kobus ellipsiprymnus defassa in the Pendjari National Park Benin In African Journal of Ecology Volume 46 Issue 3 2007 S 303 310 doi 10 1111 j 1365 2028 2007 00827 x J Schwahn Zur Fischfauna des Pendjari Nationalparks in Benin Westafrika Deutsche Gesellschaft fur Limnologie DGL Tagungsbericht 2002 Braunschweig Werder 2003 Nina Belz und Judith Kormann Frankreich hat zwei Helden mehr aber sollen Soldaten unter grosser Gefahr gekidnappte Abenteuertouristen befreien Neue Zurcher Zeitung vom 14 Mai 2019 Benin Reise und Sicherheitshinweise Stand 17 05 2019 Unverandert gultig seit 16 05 2019 In auswaertiges amt de Abgerufen am 17 Mai 2019 Wieder Elfenbein in den Hotelboutiquen In FAZ 6 November 2012 S 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pendjari National Park Album mit Bildern Videos und Audiodateien Biospharenreservat Pendjari auf der Website der UNESCO zu Biospharenreservaten englisch Offizielle Seite des Parks iNaturalist Naturbeobachtungen aus dem WAP Komplex W Arly Pendjari Nationalpark Pendjari in der World Database on Protected Areas englisch Pendjari NP im MAB Programm der UNESCO Pendjari MagazinNationalparkkomplex W Arly PendjariNationalparks Nationalpark Arly Nationalpark Pendjari Nationalpark W nbsp Reservate Reserve partielle de la Kourtiagou Reserve partielle de Pama Reserve totale du Singou Tamou Wildreservat Normdaten Geografikum GND 4691365 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalpark Pendjari amp oldid 236253896