www.wikidata.de-de.nina.az
Der Sudan Buffel Syncerus brachyceros ist ein Vertreter aus der Familie der Horntrager welcher in weiten Teilen des westlichen und zentralen Afrikas vorkommt und ein naher Verwandter des bekannteren im ostlichen und sudlichen Afrika vorkommenden Kaffernbuffels Syncerus caffer Sudan BuffelSudan Buffel im Pendjari Nationalpark in BeninSystematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie BovinaeTribus Rinder Bovini Gattung SyncerusArt Sudan BuffelWissenschaftlicher NameSyncerus brachyceros Gray 1837 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung 6 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet ist zweigeteilt Der westliche Teil reicht vom sudostlichen Senegal uber den aussersten Sudwesten von Mali Guinea Bissau Guinea die Elfenbeinkuste den Suden von Burkina Faso bis nach Togo und Benin Der ostliche Abschnitt des Verbreitungsgebietes erstreckt sich vom zentralen Nigeria uber den Norden von Kamerun den Suden des Tschad die Zentralafrikanische Republik den Norden der Demokratischen Republik Kongo den Sudsudan bis zu den Tieflandern des westlichen Athiopiens Uganda und die Region um den Turkana See im nordlichen Kenia 1 Merkmale BearbeitenDer Sudan Buffel hat eine Kopf Rumpf Lange von 200 bis 255 cm zuzuglich eines 55 bis 70 cm langen Schwanzes eine Schulterhohe von 120 bis 145 cm und ein Gewicht von 350 bis 500 kg Mannchen bzw von 250 bis 450 kg Weibchen Ein Sexualdimorphismus ist deutlich ausgepragt die Bullen sind grosser und schwerer als die Weibchen Sudan Buffel sind kraftig gebaut und besitzen verhaltnismassig kurze Gliedmassen Das Fell ist glatt und dunkelbraun gefarbt meist mit einem nur leicht rotlichen Einschlag aber niemals vollig schwarz Die Horner sind bei beiden Geschlechtern seitlich weit ausladend 53 bis 94 5 cm und niemals so stark gekrummt wie beim Kaffernbuffel Bei den Mannchen beruhren sich die Hornbasen auf der Stirnmitte Der massive 43 3 bis 59 9 cm lange Schadel ist kurz und breit Das Maul ist breit die Nase unbehaart und feucht Die grossen herunterhangenden Ohren sind an den Randern gefranst Der Schwanz endet in einer Haarquaste 1 Das Gebiss hat die Zahnformel 0 0 3 3 3 1 3 3 displaystyle frac 0 0 3 3 3 1 3 3 nbsp 1 Lebensweise Bearbeiten nbsp Eine Herde des Sudan Buffels nbsp Savanne mit Andropogon gayanus in Burkina FasoDer Sudan Buffel kommt im Savannen und Steppengurtel vor der sudlich der Sahara von West nach Ost durch Afrika verlauft Die Tiere leben im offenen Grasland aber niemals weit entfernt von Wasserstellen und verbuschten oder mit Baumen bestandenen Regionen In Gebieten mit Populationen des Sudan Buffels liegt die Populationsdichte oft nur bei 0 2 bis 0 6 Individuen km Das ist deutlich weniger als beim Kaffernbuffel Die Hauptnahrung des Sudan Buffels besteht aus Grasern Im kamerunischen Benoue Nationalpark wurde der Verzehr von 16 Pflanzenarten nachgewiesen vor allem die Sussgraser Andropogon gayanus und Andropogon tectorum Beide werden sowohl wahrend der Trocken als auch in der Regenzeit gefressen Essbare Teile verholzender Pflanzen z B von Pilostigma thonningii und Gardenia erubescens werden mehr in der Trockenzeit als in der Regenzeit gefressen Sudan Buffel mussen taglich trinken und tun dies wenn immer sie in die Nahe eines Gewassers kommen 1 Die Fortpflanzungsbiologie der Art ist bisher nicht naher untersucht worden Sie ist hochstwahrscheinlich mit der des Kaffernbuffels vergleichbar Das Maximalalter in freier Wildbahn liegt bei 18 bis 20 Jahren Zwei in menschlicher Obhut gehaltene Exemplare wurden 21 4 bzw 23 3 Jahre alt 1 Systematik BearbeitenDer Sudan Buffel ist eine Art aus der Gattung Syncerus und der Familie der Horntrager Bovidae Innerhalb der Horntrager gehort Syncerus zur Unterfamilie der Bovinae und zur Tribus der Bovini Die Gattung stellt somit die afrikanischen Vertreter der Rinder dar Die nachsten Verwandten bilden die Asiatischen Buffel Bubalus mit denen Syncerus eine Einheit bildet Bubalina Die beiden Gattungen trennten sich laut molekulargenetischen Untersuchungen im Oberen Miozan vor etwa 7 3 bis 5 1 Millionen Jahren 2 3 Bis zum Anfang des 21 Jahrhunderts wurde die Gattung Syncerus als monotypisch angesehen und enthielt nur den Kaffernbuffel als Art Alle anderen heutigen Vertreter der afrikanischen Buffel galten als Unterarten des Kaffernbuffels deren genaue Anzahl aber umstritten war in zahlreichen moderneren Systematiken meist jedoch zwischen zwei und funf schwankte Eine Revision der Horntrager aus dem Jahr 2011 durchgefuhrt von Colin Peter Groves und Peter Grubb erkannte insgesamt vier bestehende Unterarten als eigenstandige Arten an die neben dem Kaffernbuffel den Rotbuffel Syncerus nanus den Sudan Buffel Syncerus brachyceros und den Virunga Buffel Syncerus matthewsi betreffen 4 1 Die Aufteilung der Gattung Syncerus in vier Arten ist aber nicht vollstandig anerkannt 5 Anhand morphometrischer und ausserlicher Merkmale konnen der Kaffern und der Rotbuffel gut voneinander abgetrennt werden sie stellen zwei unterschiedliche Okomorphotypen dar der Kaffernbuffel als grosse kraftige Art mit massigen Hornern einen Savannentyp der Rotbuffel als grazilerer Vertreter mit kleineren Hornern einen Waldtyp Dagegen sind die anderen Angehorigen von Syncerus die die Offenlandschaften der Sahel und die Bergregionen Ostafrikas bewohnen in ihrem Aussehen eher intermediar zwischen diesen beiden Molekulargenetische Studien zeigen eine gegenuber der hohen morphologischen Variationsbreite von Syncerus eher geringe genetische Diversitat lassen aber zwei deutlich voneinander getrennte Kladen erkennen die einerseits die Populationen von West und Zentralafrika Rot und Sudan Buffel andererseits die von Ost und Sudafrika betreffen Kaffernbuffel Die Trennung der beiden Linien erfolgte im Mittleren Pleistozan vor etwa 450 000 bis 145 000 Jahren 2 6 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1837 durch den britischen Zoologen John Edward Gray Gray gab der Art die wissenschaftliche Bezeichnung Bubalus brachyceros stellte sie also in die Gattung Bubalus die heute nur noch die Asiatischen Buffel umfasst Als Herkunftsregion gab er das Gebiet um den Tschadsee an 1 Die Gattung Syncerus wurde im Jahr 1847 durch den britischen Naturforscher Brian Houghton Hodgson eingefuhrt 7 Synonyme von Syncerus brachyceros sind S aequnoctialis S azrakensis S centralis S neumanni und S solvai 4 1 Gefahrdung BearbeitenDer Sudan Buffel wird von der IUCN als Unterart Syncerus caffer brachyceros gefuhrt der Gefahrdungsstatus ist daher nur fur alle Vertreter der Gattung Syncerus als ungefahrdet least concern angegeben 8 Er hat in den letzten Jahrzehnten aber stetig an Lebensraum verloren besonders im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes In Gambia ist er verschwunden in Guinea gibt es nur noch einzelne Exemplare die hin und wieder vom Senegal einwandern und in Nigeria Sudsudan Tschad und Togo gibt es nur noch kleine Restbestande 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Colin Peter Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 444 779 S 586 587 a b W F van Hooft A F Groen und H H T Prins Phylogeography of the African buffalo based on mitochondrial and Y chromosomal loci Pleistocene origin and population expansion of the Cape buffalo subspecies Molecular Ecology 11 2002 S 267 279 Fayasal Bibi A multi calibrated mitochondrial phylogeny of extant Bovidae Artiodactyla Ruminantia and the importance of the fossil record to systematics BMC Evolutionary Biology 13 2013 S 166 a b Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S S 108 144 Daniel Cornelis Mario Melletti Lisa Korte Sadie J Ryan Marzia Mirabile Thomas Prin und Herbert H T Prins African buffalo Syncerus caffer Sparrman 1779 In M Melletti und J Burton Hrsg Ecology Evolution and Behaviour of Wild Cattle Implications for Conservation Cambridge University 2014 S 326 372 Nathalie Smitz Cecile Berthouly Daniel Cornelis Rasmus Heller Pim Van Hooft Philippe Chardonnet Alexandre Caron Herbert Prins Bettine Jansen van Vuuren Hans De Iongh und Johan Michaux Pan African Genetic Structure in the African Buffalo Syncerus caffer Investigating Intraspecific Divergence PLosONE 8 2 2013 S e56235 doi 10 1371 journal pone 0056235 Brian Houghton Hodgson On various genera of the ruminants Journal of the Asiatic Society of Bengal 16 2 1847 S 685 711 IUCN SSC Antelope Specialist Group 2019 Syncerus caffer The IUCN Red List of Threatened Species 2019 e T21251A50195031 doi 10 2305 IUCN UK 2019 1 RLTS T21251A50195031 en Oktober 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudan Buffel amp oldid 226994265