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Als Leierantilope oder Halbmondantilope ursprunglich Damaliscus lunatus wird ein Artkomplex verschiedener afrikanische Antilopen aus der Gruppe der Kuhantilopen bezeichnet Die Arten bewohnen nahezu alle Savannengebiete Afrikas sudlich der Sahara sie sind aber heute vielerorts auf Schutzgebiete beschrankt Einige Arten gelten als nicht bedroht der Bestand des Korrigum Damaliscus korrigum ist gefahrdet der des Kusten Topi Damaliscus topi wird als potenziell gefahrdet eingestuft Serengeti Topi Damaliscus jimela Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Verbreitungsgebiet 4 Systematik 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Haarkleid ist oben von dunklem Rotbraun mit purpurnem Glanz die Beine sind dunkler ebenso wie Schulter und der Kopf Die Schulterhohe betragt etwa 120 cm das Gewicht etwa 130 kg Von beiden Geschlechtern wird ein geringeltes Gehorn getragen Die beiden Horner haben eine gemeinsame Basis und erwecken den Eindruck einer Leier oder eines auf dem Rucken liegenden Halbmondes daher ruhrt der Name dieser Antilope Lebensweise Bearbeiten nbsp Serengeti Topi im LaufAls Grasfresser bevorzugen Leierantilopen die offene Savanne vor allem Schwemmebenen Die Tiere konnen aber auf der Flucht Geschwindigkeiten von 70 km h erreichen Dabei machen sie charakteristische heftig nickende Kopfbewegungen Leierantilopen leben in kleinen Herden die aus einem dominanten Mannchen und im Schnitt acht Weibchen sowie zugehorigen Jungtieren bestehen Die jungen Mannchen werden im Alter von etwa einem Jahr aus der Herde verstossen wahrend junge Weibchen meistens bleiben In den ersten Lebensjahren finden sich junge Mannchen zu Junggesellenverbanden zusammen die sich auflosen sobald die Mannchen vier Jahre alt sind und damit alt genug um selbst eine Herde zu fuhren Die dominanten Mannchen verteidigen ihre Herde gegen Eindringlinge meistens reichen Drohgebarden aus um die Rivalitat zweier Mannchen zu entscheiden in seltenen Fallen kommt es aber zu ernsthaften Kampfen unter Einsatz der Horner Mannchen die dabei aus ihrer Herde vertrieben werden beschliessen ihr Leben als Einzelganger Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp Heutiges Verbreitungsgebiet der verschiedenen Formen der Leierantilopen lateinische Namen angegeben Leierantilopen waren einst weit in den Savannen insbesondere in Schwemmebenen Afrikas sudlich der Sahara verbreitet und zahlten zu den haufigsten Antilopenarten Afrikas Heute sind sie vielerorts auf Restareale verschrankt und kommen meist nur noch in Nationalparks und Schutzgebieten vor In einigen Landern wie Mali Mauretanien Mosambik Senegal Gamibia und Burundi sind die Bestande ganzlich ausgestorben 1 Systematik Bearbeiten nbsp Serengeri Topi in der Masai Mara nbsp Sassaby Damaliscus lunatus die sudliche Form der LeierantilopenUrsprunglich galt die Leierantilope als eigenstandige Art und wurde unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Damaliscus lunatus gefuhrt 2 1 Im Jahr 2003 wurde erstmals erkannt dass es sich um verschiedene Arten handelt und mit dem Bangweulu Sassaby Damaliscus superstes eine Art abgetrennt unter dem Hinweis dass die ubrigen Unterarten ebenfalls neu bewertet werden mussten 3 Im Zuge einer Revision der Horntrager im Jahr 2011 wurden diese ebenfalls auf den Artstatus verschoben Folgende Arten werden heute unterschieden 4 Korrigum Damaliscus korrigum Ogilby 1834 westliches Afrika Ursprunglich vom Suden Mauretaniens und dem Senegal bis in den westlichen Tschad Heute in den meisten Gebieten ausgerottet Nahezu alle Bestande leben mittlerweile in Schutzgebieten vor allem im W Arly Pendjari Nationalpark Komplex in den Landern Burkina Faso Niger und Benin sowie im Waza Nationalpark und dem Benoue Nationalpark in Nord Kamerun Der Gesamtbestand dieser Form betragt etwa 1 850 bis 2 650 Tiere 1 Die Art wird von der IUCN als gefahrdet Vulnerable eingestuft 5 Tiang Damaliscus tiang Heuglin 1863 ahnelt dem Korrigum Kam einst im sudlichen Tschad im Norden der Zentralafrikanischen Republik und uber den sudlichen Sudan bis Sudwest Athiopien und ins nordwestlichste Kenia vor Die Bestande sind noch relativ hoch und durften 50 000 bis 150 000 Tiere umfassen In einigen Gebieten wie dem Boma Nationalpark scheinen die Bestandszahlen allerdings rucklaufig zu sein Der Tiang kommt gebietsweise in Schutzgebieten vor Die grosste zentralafrikanische Population kommt im Zakouma Nationalpark vor Die Zahl im Dinder Nationalpark ist nicht genau bekannt durfte aber nur noch wenige Tiere umfassen Bestande existieren auch im Salamat Schutzgebiet Manovo Gounda St Floris Nationalpark im Omo Nationalpark im Mago Nationalpark und im Sibiloi Nationalpark in Kenia 1 Serengeti Topi Damaliscus jimela Matschie 1892 ostafrikanische Savannen im Gebiet der grossen Seen Ursprunglich in Sudwest Kenia Nordwest und West Tansania Ost und Sudwest Uganda Nordost Ruanda und in den ostlichen Schwemmebenen Burundis verbreitet In Burundi ist die Leierantilope heute allerdings ausgestorben Der weitaus grosste Teil der Populationen lebt in Schutzgebieten insbesondere im Virunga Nationalpark DRK im Queen Elizabeth Nationalpark Uganda sowie im Serengeti Mara Schutzgebietskomplex Kenia Tansania In einigen Gebieten waren die Bestande in der jungeren Vergangenheit rucklaufig Insgesamt durfte es noch etwa 100 000 Tiere dieser Art geben 1 Kusten Topi Damaliscus topi Blaine 1914 Kustengebiet Nordkenias und Somalias Die Art gilt als potenziell gefahrdet Near Threatened 6 Tsessebe selten Sassaby Damaliscus lunatus Burchell 1824 sudliches Afrika Die Form kommt zum Teil in grossen sehr gut geschutzten Nationalparks wie dem Moremi Wildreservat dem Chobe Nationalpark und dem Kruger Nationalpark vor Dennoch sank die Zahl im Krugerpark im Jahr 1996 auf nur 220 Tiere Insgesamt leben uber 30 000 Exemplare dieser Art vor allem in Schutzgebieten und auf Privatland Die Tendenz ist steigend 1 Bangweulu Sassaby Damaliscus superstes Cotterill 2003 bewohnt die Bangweuluebene im nordlichen Sambia Im Jahr 2003 als eigene Art beschrieben Ursprunglich kam die Form daruber hinaus auch in angrenzenden Teilen der Demokratischen Republik Kongo vor 1 Wilson amp Reeder 2005 teilten hingegen die Leierantilopen in drei Arten auf Erstens Damaliscus lunatus womit nur mehr die sudliche Form Sassaby bezeichnet wird zweitens Damaliscus superstes in der Bangweulu Ebene und drittens Damaliscus korrigum welche die nordlichen Arten Topi Korrigum Jimela Tiang wird nicht anerkannt umfasst Die Hunter Antilope fruher gelegentlich ebenfalls als Unterart der Leierantilope gesehen gilt heute als eigenstandige Art oder gar Gattung Literatur BearbeitenDon E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage The Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 a b c d e f g Damaliscus lunatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von IUCN SSC Antelope Specialist Group 2008 Abgerufen am 25 August 2011 Jonathan Kingdon The Kingdon Field Guide to African Mammals A amp C Black Publishers London 2008 ISBN 978 0 7136 6513 0 Fenton P D Cotterill Insights into the taxonomy of tsessebe antelopes Damaliscus lunatus Bovidae Alcelaphini with the description of a new evolutionary species in south central Africa In Durban Museum Novitates 28 2003 S 11 30 Colin P Groves David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 701 704 Damaliscus lunatus ssp korrigum in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von IUCN SSC Antelope Specialist Group 2008 Abgerufen am 26 August 2011 Damaliscus lunatus ssp topi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2011 Eingestellt von IUCN SSC Antelope Specialist Group 2008 Abgerufen am 26 August 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Damaliscus lunatus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leierantilope amp oldid 237410345