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Die Hirschziegenantilope Antilope cervicapra ist eine in Sudasien verbreitete Antilope aus der Gruppe der Gazellenartigen Antilopini innerhalb dieser ist sie mit den echten Gazellen am nachsten verwandt vor allem den Vertretern der Gattung Gazella HirschziegenantilopeMannliche Hirschziegenantilope im Velavadar NationalparkSystematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Gazellenartige Antilopini Gattung AntilopeArt HirschziegenantilopeWissenschaftlicher Name der GattungAntilopePallas 1766Wissenschaftlicher Name der ArtAntilope cervicapra Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Bedrohung und Schutz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelbelegeMerkmale Bearbeiten nbsp Hirschziegenantilopen Hindutrappen Schutzgebiet bei Solapur MaharashtraMit einer Kopfrumpflange von 120 cm einer Schulterhohe von 80 cm und einem Gewicht von 40 kg ist die Hirschziegenantilope etwas grosser als ein Reh Ihre Gestalt ist gazellentypisch Der im deutschen wie im wissenschaftlichen Namen vollzogene Vergleich mit Hirschen und Ziegen ist nicht sonderlich naheliegend Die Geschlechter zeigen deutliche Unterschiede Nur die Mannchen tragen Horner Diese sind schraubenartig gewunden schrag nach hinten gerichtet und etwa 50 selten sogar bis zu 70 cm lang Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern weiss ebenso die Innenseiten der Beine und die Umgebung der Augen Weibchen und Jungtiere haben ansonsten eine hellbraune Farbe ausgewachsene Mannchen sind dagegen glanzend schwarz Der Kontrast zwischen Ober und Unterseite ist bei ihnen besonders hervorstechend Die Farbung entwickelt sich in den ersten Lebensjahren in denen sie allmahlich immer dunkler wird Verbreitung BearbeitenDer Schwerpunkt des Verbreitungsgebiets liegt auf Indien Kleine Populationen leben auch in Nepal und gelegentlich wandern Herden nach Pakistan In Bangladesch ist diese Antilope ausgestorben Durch menschliche Einschleppung leben halbwilde Hirschziegenantilopen auch in Texas und Argentinien Der Lebensraum sind offene Steppen obwohl gelegentlich nicht zu dichte Walder aufgesucht werden Lebensweise BearbeitenHirschziegenantilopen sind tagaktive Grasfresser Sie fressen gelegentlich jedoch auch Blatter sowie Krauter und Triebe von Strauchern 1 In der heissesten Jahreszeit beschranken sie ihre Aktivitaten auf die Morgen und Abenddammerung ansonsten sind sie ganztags unterwegs nbsp Weibliche HirschziegenantilopeDie Weibchen bilden Herden von funf bis funfzig Tieren In fruheren Zeiten als diese Antilope noch sehr viel haufiger war sollen sich manchmal bis zu tausend Tiere zusammengefunden haben Mannchen sind zumindest fur einen Teil des Jahres territorial Sie beanspruchen alle Weibchen fur sich die ihr Revier betreten und verteidigen das Territorium energisch gegen andere Mannchen Ausserhalb der Paarungszeit schliessen sich die Mannchen den Weibchenherden an Je Herde gibt es dann meistens nur ein ausgewachsenes Mannchen das die jungen Mannchen aus der Herde vertreibt Obwohl die Horner potenziell schwere Verletzungen zufugen konnen sind die Kampfe meistens ritualisiert und selten blutig Nach einer Tragzeit von sechs Monaten bringt das Weibchen ein einzelnes Junges zur Welt Mit zwei Jahren ist eine Hirschziegenantilope geschlechtsreif die Mannchen sind allerdings erst im Alter von etwa sechs Jahren stark genug ein Revier zu verteidigen und damit das Recht auf eine Paarung zu beanspruchen Das Hochstalter im Zoo liegt bei etwa zwanzig Jahren Auch in freier Wildbahn wurden einzelne Weibchen schon uber einen Zeitraum von achtzehn Jahren beobachtet Mannchen werden weniger alt Nach neuen Messungen konnen Hirschziegenantilopen Geschwindigkeiten von 80 km h erreichen Sie konnen damit den meisten ihrer Feinde entkommen Bedrohung und Schutz Bearbeiten nbsp Hirschziegenantilope im Point Calimere Wildreservat an der Sudspitze IndiensDas Fleisch der Hirschziegenantilopen wurde schon immer gegessen Europaische Siedler begannen die Tiere zum Vergnugen zu jagen und schmuckten sich mit dem Fell und den Hornern als Trophaen Auch heute noch ist die Jagd neben der Habitatzerstorung der Hauptgrund fur den massiven Bestandsruckgang Einst war die Hirschziegenantilope das haufigste Huftier des indischen Subkontinents Der Bestand im Indien des 19 Jahrhunderts betrug etwa 4 Millionen Tiere 1964 war mit 8 000 Antilopen der Tiefpunkt erreicht Hiernach griffen Schutzmassnahmen durch die die Population wieder auf 50 000 Tiere wachsen konnte die vorwiegend in Reservaten wie dem Blackbuck Nationalpark oder dem Ranibennur Wildreservat leben Die IUCN stuft die Art aktuell als nicht gefahrdet least concern ein Nach indischen Gesetzen ist die Hirschziegenantilope streng geschutzt Vollig erloschen sind die wilden Bestande in Pakistan und Bangladesch In Nepal hielt man die Hirschziegenantilope zwischenzeitlich fur ausgerottet in den 1970ern wurde allerdings eine kleine Population entdeckt die uberlebt hatte Heute leben in Nepal etwa 200 Antilopen Verbreitungsschwerpunkt ist hier der Bardia Nationalpark 2 Durch Aussetzungen versucht man dort die Bestande wieder zu vergrossern Literatur BearbeitenTej Kumar Shrestha Wildlife of Nepal A Study of Renewable Resources of Nepal Himalayas Tribhuvan University Kathmandu 2003 ISBN 99933 59 02 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hirschziegenantilope Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Hirschziegenantilope Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Antilope cervicapra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2018 Eingestellt von Mallon 2017 Abgerufen am 5 April 2018 Einzelbelege Bearbeiten Shrestha S 194 Shrestha S 190 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschziegenantilope amp oldid 239445639