www.wikidata.de-de.nina.az
Die Mosbacher Sande oder Mosbach Sande bezeichnet Ablagerungen des Rheins Mains und von Taunusbachen aus dem Eiszeitalter Pleistozan im Gebiet des ehemaligen Dorfes Mosbach zwischen Wiesbaden und Biebrich das spater in Wiesbaden eingemeindet wurde Die Mosbach Sande gelten als eine der bedeutendsten Fossilfundstatten Europas mit Resten von Eiszeittieren Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Entstehungszeitraum 3 Auswahl von Fossilien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDie ersten Reste von Tieren aus dem Eiszeitalter wurden 1845 in Mosbach entdeckt 1891 erhielt die Gemeinde Biebrich Mosbach das Stadtrecht Biebrich hatte aber durch Schloss Rheinverkehr Industrie und Kaserne eine solche Dominanz gewonnen dass man 1893 den Namen Mosbach wegliess 1926 wurde die Stadt Biebrich und somit auch Mosbach in Wiesbaden eingemeindet Das Naturhistorische Museum Mainz besitzt mit mehr als 25 000 Funden aus den Mosbach Sanden die grosste Sammlung von Eiszeittieren im Rhein Main Gebiet Die historisch erste Sammlung mit etwa 1 090 Stucken lagert im Museum Wiesbaden Laut einer Empfehlung der Deutschen Stratigraphischen Kommission von 1977 fur Ablagerungen beziehungsweise Schichtkomplexe spricht man heute von Mosbach Sanden anstelle von Mosbacher Sanden Sie umfassen 1 einen grossen Fundhorizont in Mainz Kastel am Hesslerhof in Biebrich Ost im Dyckerhoffbruch sowie im Salzbachtal Entstehungszeitraum BearbeitenDie Mosbach Sande lagerten sich in der Cromer Warmzeit vor etwa 850 000 bis 475 000 Jahren ab Der Cromer Komplex ist nach einem englischen Fundort bei Cromer in Norfolk benannt und umfasst vier Warmzeiten und vier Kaltzeiten Reste einer Tierwelt die an heutige Verhaltnisse in Afrika erinnert kommen in Schichten zum Vorschein die einer Warmzeit innerhalb des Cromer vor etwa 600 000 Jahren entsprechen Ahnlich alt sind Ablagerungen des Neckars in Mauer bei Heidelberg in denen der Unterkiefer von Mauer das Typusexemplar des Homo heidelbergensis zum Vorschein kam Auswahl von Fossilien BearbeitenIn den Mosbach Sanden wurden die Reste zahlreicher grosser Wirbeltiere entdeckt Geier Gyps melitensis Steppenmammut Mammuthus trogontherii Nashorn Stephanorhinus etruscus Wisent Bison schoetensacki Mosbacher Pferd Equus mosbachensis Mosbacher Bar Ursus deningeri Mosbacher Wolf Canis lupus mosbachensis Hyane Hyaena perrieri Tupfelhyane Crocuta crocuta praespelaea Luchs Lynx issiodorensis Mosbacher Lowe Panthera fossilis Panthera gombaszoegensis Gepard Acinonyx pardinensis Sabelzahnkatze Homotherium crenatidens Makaken Affe Macaca Wollnashorn Coelodonta antiquitatis 2 Der Mosbacher Lowe gilt mit einer Gesamtlange bis zu etwa 3 60 Metern als der grosste fossil belegte Lowe Deutschlands und Europas Nur der Amerikanische Hohlenlowe Panthera leo atrox ist mit bis zu 3 70 Metern etwas grosser Literatur BearbeitenThomas Keller Die eiszeitlichen Mosbach Sande bei Wiesbaden alt und mittelpleistozane Saugetierfunde aus Ablagerungen des Ur Maines Palaontologische Denkmaler in Hessen Band 3 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1994 Helmut Hemmer Ralf Dietrich Kahlke Thomas Keller Panthera onca gombaszoegensis Kretzoi 1938 aus den fruhmittelpleistozanen Mosbach Sanden Wiesbaden Hessen Deutschland Ein Beitrag zur Kenntnis der Variabilitat und Verbreitungsgeschichte des Jaguars In Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Band 229 Nr 1 2003 S 31 60 Helmut Hemmer Ralf Dietrich Kahlke Thomas Keller Geparde im Mittelpleistozan Europas Acinonyx pardinensis sensu lato intermedius Thenius 1954 aus den Mosbach Sanden Wiesbaden Hessen Deutschland In Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Band 249 Nr 3 2008 S 345 356 Ernst Probst Der Mosbacher Lowe Die riesige Raubkatze aus Wiesbaden GRIN Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 640 62372 3 Ernst Probst Wiesbaden vor 600 000 Jahren Die Fossilien der Mosbach Sande Amazon Distribution GmbH Leipzig ISBN 979 8 363 70601 1 552 Seiten Weblinks BearbeitenMuseum Wiesbaden Naturhistorische Landessammlung Palaontologie Die Mosbach Sammlung Haupt Mosbach Subformation Lithostratigraphische Einheiten DeutschlandsEinzelnachweise Bearbeiten Museum Wiesbaden Naturhistorische Landessammlung Palaontologie Die Mosbach Sammlung Ur Nashorn auf ESWE Baustelle entdeckt wiesbaden lebt de Abgerufen am 23 September 2020 50 05 8 2666666666667 Koordinaten 50 3 0 N 8 16 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mosbacher Sande amp oldid 230866189