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Makak ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur die gleichnamige Gemeinde siehe Makak Kamerun Die Makaken Macaca Singular Makak oder Makake sind eine Primatengattung aus der Familie der Meerkatzenverwandten Cercopithecidae Die Gattung umfasst 25 Arten die mit Ausnahme des Berberaffen alle in Asien beheimatet sind Es sind vorwiegend fruchtefressende in Gruppen zusammenlebende Tiere Einige Arten wie Rhesusaffe und Javaneraffe leben in der Nahe des Menschen und sind weitverbreitet und bekannt andere insbesondere Inselendemiten sind in ihrem Bestand bedroht MakakenCeylon Hutaffe Macaca sinica Systematikohne Rang Altweltaffen Catarrhini Uberfamilie Geschwanzte Altweltaffen Cercopithecoidea Familie Meerkatzenverwandte Cercopithecidae Unterfamilie Backentaschenaffen Cercopithecinae Tribus Pavianartige Papionini Gattung MakakenWissenschaftlicher NameMacacaLacepede 1799 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Systematik 7 Makaken und Menschen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenMakaken sind mittelgrosse Primaten mit stammigem Korper und kraftigen Gliedmassen Ihr dichtes Fell ist meist graubraun gefarbt kann jedoch auch fast schwarz sein Die Gesichter sind haarlos und haben eine nach vorne ragende Schnauze starke raubtierahnliche Gebisse eine kraftige Kinnlade und eine vorstehende Nase mit engliegenden und kurzen Nasenlochern Einige Arten haben auffallige Kappen auf dem Kopf oder bartahnliche Gesichtsbehaarung Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Lange des Schwanzes der Berberaffe ist schwanzlos manche Arten zum Beispiel der Japanmakak oder der Barenmakak haben nur einen Stummelschwanz bei anderen Arten zum Beispiel dem Javaneraffen ist der Schwanz ebenso lang wie der Korper Makaken erreichen eine Kopfrumpflange von 40 bis 76 Zentimeter und ein Gewicht von 2 5 bis 18 Kilogramm wobei Mannchen oft um die Halfte schwerer als Weibchen sind Der Ceylon Hutaffe gilt als kleinster der Tibetmakak als grosster Makak nbsp Das Verbreitungsgebiet der Makaken Das Verbreitungsgebiet der ubrigen BackentaschenaffenVerbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Makaken erstreckt sich von Afghanistan uber Sud und Sudostasien bis Timor und China bis nach Japan Einziger nicht in Asien lebender Vertreter ist der Berberaffe der im nordlichen Afrika sowie auf Gibraltar lebt Diese Primaten haben somit mit Ausnahme des Menschen das grosste Verbreitungsgebiet der Javaneraffe kommt weiter sudostlich als alle anderen nicht menschlichen Primaten vor der Berberaffe als einziger in Europa Besonders artenreich ist die Insel Sulawesi Celebes wo es sechs endemische Makakenarten gibt Mehrere Arten wurden daruber hinaus in verschiedenen Regionen der Erde angesiedelt Lebensweise Bearbeiten nbsp Bartaffe Macaca silenus nbsp Japanmakaken M fuscata nbsp Nordlicher Schweinsaffe M leonina Makaken sind tagaktive Tiere Sie konnen gut klettern verbringen aber zumindest einen Teil ihres Lebens auf dem Boden Zwar bevorzugen Makaken baumbestandene Gebiete bewohnen aber eine Vielzahl von Habitaten Ihre angepasste Lebensweise reicht von Regenwaldbewohnern bis zu Tieren die in Gebirgen leben Der Japanmakak lebt in den schneereichen Gebirgen Japans und hat neben dem Menschen das nordlichste Verbreitungsgebiet aller Primaten Einige Arten zum Beispiel der Rhesusaffe haben sich sogar in grosser Zahl in Stadten heimisch gemacht Makaken leben in Gruppen deren Grosse 10 bis uber 100 Tiere umfassen kann Gruppen bestehen meist aus drei bis viermal so vielen Weibchen wie Mannchen daneben gibt es auch reine Mannergruppen Innerhalb der Gruppe bestehen Hierarchien sowohl innerhalb der Mannchen als auch innerhalb der Weibchen Junge Mannchen verlassen nach dem Eintreten der Geschlechtsreife ihre Gruppe wahrend junge Weibchen bleiben Das Territorialverhalten ist nicht sehr ausgepragt manchmal teilen sich mehrere Gruppen ein Territorium zur Nahrungssuche Eine Vielzahl von Lauten und die gegenseitige Fellpflege dienen der Kommunikation und sozialen Interaktion Ernahrung BearbeitenWie die meisten Meerkatzenartigen sind Makaken Allesfresser sie bevorzugen jedoch pflanzliches Material Fruchte machen bei vielen Arten den Hauptbestandteil der Nahrung aus zusatzlich verzehren sie auch Blatter Samen Bluten in kuhleren Regionen auch Rinde und Baumnadeln Gelegentlich nehmen sie auch tierische Kost wie Insekten Vogeleier Krebstiere und kleine Wirbeltiere zu sich An den Kusten fressen sie auch Muscheln deren Schalen sie unter Zuhilfenahme von Steinen offnen 1 Fortpflanzung BearbeitenDas Anschwellen und Roten des Genitalbereichs der Weibchen deutet den Mannchen deren Fruchtbarkeit an Bei den meisten Arten ist die Fruchtbarkeit saisonabhangig und hangt in erster Linie vom Nahrungsangebot ab Weibchen und Mannchen paaren sich mit mehreren Partnern eine gewisse Rolle bei der Partnerwahl durfte der gleiche soziale Rang spielen Nach durchschnittlich 160 bis 170 tagiger Tragzeit bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt Dieses wird rund ein Jahr lang gesaugt und erreicht die Geschlechtsreife mit 3 bis 4 Jahren Weibchen beziehungsweise 6 bis 7 Jahren Mannchen Die Lebenserwartung liegt bei rund 15 bis 20 Jahren in menschlicher Obhut konnen sie uber 30 Jahre alt werden Systematik BearbeitenDie Makaken werden zur Tribus der Pavianartigen Papionini gerechnet wo sie die Subtribus Macacina bilden die den anderen Arten Papionina gegenubersteht Insgesamt werden 25 Arten unterschieden die in sechs Gruppen zusammengefasst werden konnen 2 nbsp Verbreitungsgebiete der Makakenarten von Sulawesi Tonkean Makak Schopfaffe Gorontalo Makak Heck Makak Mohrenmakak Grauarmmakak Muna Butung Grauarmmakak nbsp Rhesusaffe mit JungtierM sylvanus Gruppe Berberaffe oder Magot Macaca sylvanus M silenus Gruppe Bartaffe oder Wanderu M silenus Nordlicher Schweinsaffe M leonina Sudlicher Schweinsaffe M nemestrina Pagai Makak M pagensis Siberut Makak M siberu Arten aus Sulawesi eine Untergruppe der M silenus Gruppe Muna Butung Grauarmmakak M brunnescens Heck Makak M hecki Mohrenmakak M maura Schopfaffe oder Schopfmakak M nigra Gorontalo Makak M nigrescens Grauarmmakak M ochreata Tonkean Makak M tonkeana M sinica Gruppe Assam Makak oder Bergrhesus M assamensis Weisswangenmakake M leucogenys 3 Arunachalmakak M munzala Selamakak M sela 4 Ceylon Hutaffe M sinica Indischer Hutaffe M radiata Tibetmakak M thibetana M fascicularis Gruppe nbsp Javaneraffe M fascicularis Javaneraffe oder Langschwanzmakak M fascicularis M mulatta Gruppe Rhesusaffe M mulatta Formosa oder Rundgesichtsmakake M cyclopis Japan oder Rotgesichtsmakak M fuscata M arctoides Gruppe Barenmakak oder Stumpfschwanzmakak M arctoides Der Pagai und der Siberut Makak wurden fruher als Mentawai Makak zusammengefasst der Nordliche und der Sudliche Schweinsaffe galten bis vor kurzem ebenfalls als eine Art Der Arunachalmakak wurde erst 2004 wissenschaftlich beschrieben 2015 wurde der Weisswangenmakake als eigenstandige Art beschrieben und 2022 folgte der Selamakak als vorlaufig letzte neue Art Folgendes Kladogramm ermittelt durch den Vergleich der mitochondrialen DNA zeigt die innere Systematik der Makaken 5 Macaca M sylvanus Gruppe Berberaffe M sylvanus M sinica Gruppe Tibetmakak M thibetana Assam Makak M assamensis M fascicularis aurea Ceylon Hutaffe M sinica Indischer Hutaffe M radiata M mulatta Gruppe Japanmakak M fuscata Formosamakak M cyclopis Rhesusaffe M mulatta Barenmakak M arctoides Javaneraffe M fascicularis M silenus Gruppe Bartaffe M silenus Nordlicher Schweinsaffe M leonina Sudlicher Schweinsaffe M nemestrina Sulawesi Klade Schopfmakak M nigra Tonkean Makak M tonkeana Mohrenmakak M maura Gorontalo Makak M nigrescens Muna Butung Grauarmmakak M brunnescens Heck Makak M hecki Vorlage Klade Wartung StyleMakaken und Menschen BearbeitenEinige Makakenarten sind kulturell eng mit Menschen verbunden In Malaysia Indonesien und Thailand werden Makaken zur Kokosnuss Ernte eingesetzt s Kokosnuss Rhesusaffen gelten in Indien als heilige Tiere und bevolkern oft Tempel und Stadte Auch als Labortiere finden einige Arten Verwendung Der Rhesusaffe war Forschungsobjekt bei der Entdeckung des Rhesusfaktors Gemass Resultaten aus der molekulargenetischen Forschung ist HIV 2 sehr eng verwandt mit dem unter Rhesusaffen verbreiteten Affenimmunschwachevirus SIVmac Bei HIV 2 handelt es sich um den weniger virulenten schwacher verbreiteten AIDS Erreger als beim Haupttypus HIV 1 Das Halten von Makaken als Heimtier in gewissen Verbreitungsregionen einerseits und die hohe RNS Sequenzhomologie zwischen HIV 2 und SIVmac andererseits stutzen die Hypothese dass das todliche Immunschwachevirus vom Affen auf den Menschen ubertragen wurde Fur viele Arten stellt die Zerstorung ihres Lebensraumes die Hauptbedrohung dar Die beiden auf den Mentawai Inseln lebenden Arten Pagai Makak und Siberut Makak sind vom Aussterben bedroht gefahrdet sind auch die auf Sulawesi endemischen Arten wie der Schopfaffe und der Mohrenmakak Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Makaken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Makak Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Hans Kummer Sozialverhalten der Primaten Heidelberger Taschenbucher Springer 1975 S 150 D Zinner G H Fickenscher amp C Roos Family Cercopithecidae Old World monkeys Seiten 551 552 in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Primates 3 ISBN 978 8496553897 Cheng Li Chao Zhao and Peng Fei Fan 2015 White cheeked Macaque Macaca leucogenys A New Macaque Species from Modog southeastern Tibet American Journal of Primatology Am J Primatol DOI 10 1002 ajp 22394 Avijit Ghosh Mukesh Thakura Sujeet K Singh Rita Dutta Lalit K Sharma Kailash Chandra Dhriti Banerjee The Sela macaque Macaca selai is a distinct phylogenetic species that evolved from the Arunachal macaque following allopatric speciation Molecular Phylogenetics and Evolution Mai 2022 107513 doi 10 1016 j ympev 2022 107513 Ben J Evans Marie Theres Gansauge Matthew W Tocheri Michael A Schillaci Thomas Sutikna Jatmikoe E Wahyu Saptomo Amy Klegarth Anthony J Tosi Don J Melnick Matthias Meyer Mitogenomics of macaques Macaca across Wallace s Line in the context of modern human dispersals Journal of Human Evolution Band 146 September 2020 102852 doi 10 1016 j jhevol 2020 102852Normdaten Sachbegriff GND 4168660 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Makaken amp oldid 231696179