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Der Schopfaffe oder Schopfmakak Macaca nigra ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten Cercopithecidae Schopfaffen leben im Nordosten der nordlichen Halbinsel der indonesischen Insel Sulawesi Celebes sowie auf den kleineren Nachbarinseln Manado Tua und Talise und auf der Molukkeninsel Bacan wo sie vom Menschen eingefuhrt wurden 1 SchopfaffeSchopfaffe Macaca nigra SystematikUberfamilie Geschwanzte Altweltaffen Cercopithecoidea Familie Meerkatzenverwandte Cercopithecidae Unterfamilie Backentaschenaffen Cercopithecinae Tribus Pavianartige Papionini Gattung Makaken Macaca Art SchopfaffeWissenschaftlicher NameMacaca nigra Desmarest 1822 Orange das Verbreitungsgebiet des SchopfaffenInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Bedrohung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenIhr Fell ist mit Ausnahme einiger weisser Haare im Schulterbereich tiefschwarz ebenso das haarlose oder nur von kurzen Haaren bedeckte Gesicht Jungtiere haben ein pinkfarbenes Gesicht Die Regelschwellung der Weibchen ist nierenformig und rosig gefarbt Anus und Skrotum sind rot Auffallig sind die lange Schnauze mit den besonders bei adulten Mannchen hohen Backenleisten und der 5 bis 15 cm lange Haarschopf an der Oberseite des Kopfes Der Schwanz ist nur ein rund 2 Zentimeter langer Stummel Mit einer Kopfrumpflange von 45 bis 57 Zentimeter und einem Gewicht von 5 5 bis 8 Weibchen bzw 10 bis 13 Kilogramm Mannchen gehoren sie zu den kleineren Makakenarten Vom benachbarten Gorontalo Makak Macaca nigrescens ist der Schopfaffe vor allem durch seine dunklere Farbung gut zu unterscheiden 1 Lebensweise BearbeitenSchopfaffen sind tagaktive Regenwaldbewohner die Primarwalder bevorzugen jedoch auch Sekundarwalder frisch eingeschlagene Waldgebiete Grassland oder vom Menschen kultiviertes Land aufsuchen wenn Primarwald in den sie sich zuruckziehen konnen in der Nahe ist Zur Nahrungssuche und zum Schlafen halten sie sich vorwiegend in den Baumen auf sie kommen aber oft auf den Boden wo sie etwa 60 ihrer Zeit verbringen Sie leben in grossen Gruppen von 60 bis 80 gelegentlich mit mehr als 100 Tieren Kleine Gruppen mit etwa 25 Tieren wurden jedoch auch schon beobachtet Die Weibchen sind jedoch stets in einem Verhaltnis von im Durchschnitt 2 9 1 in der Mehrheit Die Gebiete die von einer Gruppe genutzt werden haben eine Flache von 74 bis 350 ha abhangig von der Gruppengrosse und der Jahreszeit In der Regenzeit sind sie grosser Da junge Mannchen ihre Geburtsgruppe nach Erreichen der Geschlechtsreife verlassen mussen bilden sie manchmal kleine reine Mannchengruppen bevor sie Anschluss an eine bestehende gemischte Gruppe suchen Manchmal wechseln sie auch mehrfach zwischen verschiedenen Gruppen Das Repertoire an Kommunikationsmitteln umfasst eine Reihe von Lauten sowie mimische Ausdrucksmittel das Prasentieren der langen Eckzahne ist beispielsweise eine deutliche Drohgebarde 1 nbsp Schopfaffengruppe mit JungtierVerglichen mit anderen Makaken sind Schopfaffen sozial tolerant und sehr friedlich Insgesamt ein Viertel ihrer Zeit verbringen sie mit sozialen Aktivitaten vor allem mit gegenseitiger Korperpflege Konflikte zwischen zwei Tieren werden meist nur mit niedriger Intensitat ausgetragen und enden in einer gemeinsamen Versohnung Im Unterschied zu vielen anderen Affenarten ist auch eine soziale Interaktion zwischen Weibchen verschiedener Verwandtschaftsgruppen haufig zu beobachten Mannchen konnen dagegen in Rangkampfe verwickelt werden die auch zu Verletzungen fuhren 1 nbsp Schopfaffengruppe mit geoffneter KokosnussDie Nahrung der Schopfaffen besteht zu fast zwei Drittel aus Fruchten Wirbellose wie Insekten zum Beispiel Raupen machen fast ein Drittel ihrer Ernahrung aus Der Rest der Nahrung besteht aus Blattern Knospen Vogeleiern und kleinen Wirbeltieren wie Frosche Echsen Schlangen und Fledermause Gelegentlich werden Plantagen aufgesucht um Kokosnusse Mangos die Fruchte der Zuckerpalme oder andere landwirtschaftliche Produkte zu fressen 1 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Kopulierende SchopfaffenDie Empfangnisbereitschaft der Weibchen wird durch eine deutliche Regelschwellung angezeigt bei der sich die unbehaarte Afterregion rotlich farbt was bei der schwarzen Fellfarbe besonders auffallig ist Wahrend der Kopulation stossen die Tiere laute Rufe aus Die Tragzeit betragt rund 175 Tage Schopfaffen vermehren sich das ganze Jahr uber drei Viertel der Jungtiere werden aber in der Regenzeit von Dezember bis Juni geboren da dann das Nahrungsangebot grosser ist Jungtiere werden rund ein Jahr gesaugt und werden mit 3 bis 4 Jahren geschlechtsreif Weibchen etwas fruher als Mannchen Der durchschnittliche Abstand zwischen zwei Geburten betragt 22 Monate 1 Die Lebenserwartung der Schopfaffen kann mit rund 20 Jahren nur geschatzt werden Bedrohung Bearbeiten nbsp Regenwald im Schutzgebiet Tangkoko Duasaudara Lebensraum von Schopfaffen Schopfaffen werden gejagt einerseits weil sie manchmal Plantagen und Felder verwusten andererseits wegen ihres Fleisches das als Delikatesse gilt Die Abholzung der Regenwalder und immer mehr fortschreitende Zersiedelung stellen ein zusatzliches Problem dar Der Bestand ging seit 1978 um 85 zuruck Die grosste Population lebt heute im Schutzgebiet Tangkoko Duasaudara Aber nur etwa 3600 ha des Schutzgebietes werden vom Schopfaffen bewohnt Von allen sechs Makakenarten Sulawesis ist der Schopfaffe am meisten bedroht Etwas besser ist ihre Situation auf den kleinen Nachbarinseln von Sulawesi da diese wenig besiedelt sind Auf Bacan wo der Bestand 1998 auf 100 000 Individuen geschatzt wurde ist der Bestand des Schopfaffen sicherer Allerdings weist er nur eine geringe genetische Variabilitat auf da die vom Menschen eingefuhrte Grunderpopulation nur klein war Die IUCN die nur den Bestand auf Sulawesi und den Nachbarinseln bewertet stuft den Schopfaffen als vom Aussterben bedroht critically endangered ein 2 1 Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Berlin 2003 ISBN 3 540 43645 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Elizabeth L Gadsby Colin P Groves Aoife Healy K Praveen Karanth Sanjay Molur Tilo Nadler Matthew C Richardson Erin P Riley Anthony B Rylands Lori K Sheeran Nelson Ting Janette Wallis Sian S Waters amp Danielle J Whittaker Family Cercopithecidae Old World Monkeys in Russell A Mittermeier Anthony B Rylands amp Don E Wilson Handbook of the Mammals of the World Volume 3 Primates Lynx Editions 2013 ISBN 978 8496553897 Seite 631 Macaca nigra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2017 1 Eingestellt von J Supriatna N Andayani 2008 Abgerufen am 1 August 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schopfaffe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kristina A Cawthon Lang Primate Factsheets Crested black macaque Macaca nigra University of Wisconsin 2 Februar 2006 abgerufen am 1 August 2017 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schopfaffe amp oldid 238966935