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Das Naturhistorische Museum Landessammlung fur Naturkunde Rheinland Pfalz nhm in Mainz ist das grosste Museum seiner Art in Rheinland Pfalz Schwerpunkte der Ausstellungen und Sammlungen sind die Bio und Geowissenschaften in Rheinland Pfalz und dessen Partnerland Ruanda Direktor ist seit 1 August 2019 Bernd Herkner in der Nachfolge von Michael Schmitz 1 Naturhistorisches Museum Landessammlung fur Naturkunde Rheinland Pfalz Lebendrekonstruktion des Deinotherium giganteum riesiges Schreckenstier das vor 3 5 Millionen Jahren das Rheintal bevolkerte im Eingangsbereich des MuseumsDatenOrt Reichklarastrasse 1 55116 Mainz 50 003333 8 270556 Koordinaten 50 0 12 N 8 16 14 OArt NaturkundemuseumEroffnung 16 Oktober 1910Leitung Bernd HerknerWebsite www mainz de nhmISIL DE MUS 090711 Inhaltsverzeichnis 1 Das Klarissenkloster St Klara 2 Rheinische Naturforschende Gesellschaft 3 Von der Eroffnung 1910 bis zur Zerstorung 1945 4 Neuaufbau der Sammlung 5 Typmaterial Depot 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDas Klarissenkloster St Klara BearbeitenDas Naturhistorische Museum Mainz stellt einen Teil seiner Schaustucke im ehemaligen Klarissenkloster St Klara auch Reichklara genannt aus zu dem am Allerheiligentag 1272 der Grundstein gelegt worden war Aufgrund des umfangreichen Vermachtnisses an Grundbesitz das seine Stifter der Frankfurter Patrizier Humbert zum Widder und seine Frau Elisabeth dem Kloster hinterliessen verfugte das Kloster bald uber Wohlstand Besonderen koniglichen Schutz erhielt das spatere Kloster der Reichen Klarissen Reichklarakloster durch Privilegien Konig Adolfs 1294 die in der Folgezeit spateren Konigen immer wieder zur Bestatigung vorgelegt wurden Der Wohlstand des Klosters nahm wahrend des gesamten spaten Mittelalters und der fruhen Neuzeit noch zu Adel und Mainzer Patrizierfamilien spater auch kurfurstliche Beamte vermachten ihm grosse Landereien und Geldmittel So verkauften mit Zustimmung Hermanns II von Hohenfels dessen Lehnsleute Dorf und Gericht Zornheim an das Mainzer Kloster Sankt Klara In der Verkaufsurkunde die am 9 Juni 1329 in Oppenheim ausgestellt wurde ist auch der Kaufpreis von 200 Pfund Heller genannt Von nun an besassen 250 Jahre lang Abtissin und Konvent zu Sankt Klara nicht nur einen umfangreichen Grundbesitz in der Zornheimer Gemarkung sondern auch die unmittelbare Herrschaft uber den Ort Diese hatte moglicherweise noch langer gedauert wenn nicht die Angst vor einem Zugriff der immer machtiger werdenden Kurpfalz gewesen ware Deshalb ubertrug Abtissin Ursula Steinhauserin von Neidenfels am 2 September 1578 alle Gewalt uber Zornheim an den Mainzer Kurfursten und Erzbischof Daniel Brendel von Homburg 2 1781 beantragte der letzte Mainzer Kurfurst Friedrich Karl Joseph von Erthal ein Beforderer der Wissenschaften die Auflosung der drei reichsten Mainzer Kloster Kartause Altmunster und Reichklara um deren Besitztumer dem Universitats Fonds zu ubertragen Die Auflosung wurde durch eine Bulle des Papstes Pius VI und durch ein kaiserliches Dekret genehmigt Der Umbau des Klosters in ein Hospital wurde in Angriff genommen jedoch nie vollendet Man hat die Gebaude in der Folgezeit sehr unterschiedlich genutzt Sie dienten Hochwassergeschadigten als Unterkunft dann als Militarhospital Stall Salzlager und Kaufmannslager Wahrend der franzosischen Besatzungen Ende des 18 Jahrhunderts wurde einmal eine Backerei samt Mehlmagazin eingerichtet ein anderes Mal ein Proviantamt nbsp Moderne und historische Gebaudeteile des Naturhistorischen Museums Mainz 2015 nbsp Das ehemalige Reichklara Kloster Mainz heute Teil des Museums 2006 nbsp Klara Skulptur am Reichklarakloster Mainz 2006 nbsp Historischer Museumseingang nbsp Geologische Formationen vor dem MuseumRheinische Naturforschende Gesellschaft BearbeitenDie Sammlungen des Naturhistorischen Museums Mainz gehen auf das Jahr 1834 zuruck Damals wurde die Rheinische Naturforschende Gesellschaft gegrundet und gleichzeitig eine Sammlung naturhistorischer Objekte aufgebaut die zur Bildung und Erbauung der Mainzer Burger dienen sollte 1835 wurde die Kirche des Reichklaraklosters durch einen Umbau in funf Stockwerke unterteilt Im Verlauf des 19 Jahrhunderts verfielen die Gebaude zusehends 1904 stand von dem ehemaligen Kloster lediglich noch die Kirche In jenem Jahr plante die Stadt Mainz die umfangreichen naturkundlichen Sammlungen der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft zu ubernehmen und ein Museum einzurichten Die Reichklarakirche schien dazu der geeignete Ort Von der Eroffnung 1910 bis zur Zerstorung 1945 BearbeitenAm 16 Oktober 1910 eroffnete das Naturhistorische Museum Mainz in der Kirche des ehemaligen Reichklaraklosters fur Besucher seine Pforten Als erster Direktor fungierte Wilhelm von Reichenau 1847 1925 3 Er war Offizier gewesen hatte diesen Beruf aber wegen einer Kriegsverletzung aufgegeben Reichenau hatte ab 1879 als Praparator der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft und ab 1888 als Konservator an deren naturkundlichem Museum gewirkt In der Leitung folgten nach Wilhelm von Reichenau 1910 bis 1913 Otto Schmidtgen 1914 bis 1938 Eduard Schertz 1939 bis 1941 und Wilhelm Weiler 1941 bis zur Zerstorung durch Fliegerbomben 1945 Bekannt wurde das Naturhistorische Museum Mainz in den 1920er Jahren durch bedeutende Fossilfunde bei Nierstein am Rhein etwa 290 Millionen Jahre alte Fahrtenplatten mit Fussabdrucken von Insekten und Sauriern und aus Wallertheim Funde an einer eiszeitlichen Jagerraststelle von Neandertalern Neben den Sammlungen von Objekten aus der Urzeit bestand auch damals schon eine zoologische Abteilung Am 27 Februar 1945 wurde die Reichklarakirche durch Fliegerbomben zerstort 4 Dabei ging der Grossteil der Bestande des Naturhistorischen Museums verloren Neuaufbau der Sammlung BearbeitenDer Neuaufbau der Sammlungen fand nach dem Krieg unter schwierigen Bedingungen statt nur so ist es verstandlich dass das Museum erst 17 Jahre nach den Kriegsschaden 1962 wieder eroffnet werden konnte Aufgrund von immer kritischer werdenden Gebaude und Fundamentschaden an dem mittelalterlichen Gebaudekomplex wurde das Naturhistorische Museum ab dem Sommer 2007 mit 3 6 Mio Euro vorlaufig saniert 5 Nach elf Monate dauernden Umbauarbeiten wurde das Museum Ende September 2019 wiedereroffnet 6 Das Museum besitzt Fahrten prahistorischer Saurier und Insekten aus der Rotliegend Zeit Perm von Nierstein am Rhein Mit mehr als 25 000 Funden aus den Mosbacher Sanden bei Mainz Amoneburg verfugt es uber eine vergleichsweise grosse Sammlung eiszeitlicher Tiere wie Flusspferd Steppenmammut Elch Wolf Mosbacher Lowe Panthera gombaszoegensis und Sabelzahnkatze die vor etwa 500 000 Jahren im Rhein Main Gebiet lebten Das Museum feierte 1984 das 150 jahrige Bestehen seiner Sammlungen Als Meilenstein in der Geschichte des Naturhistorischen Museums Mainz gilt die Grundung der Landessammlung fur Naturkunde Rheinland Pfalz im Jahr 1988 Damit wurde der systematische Aufbau von wissenschaftlichen Belegsammlungen der Bereiche Biologie und Geowissenschaften fur Rheinland Pfalz ermoglicht Attraktionen in der Schausammlung sind die Praparate von drei sudafrikanischen Steppenzebras Quaggas Weltweit existieren nur noch 23 Exemplare dieser um 1900 ausgestorbenen Tiere Die Quaggas 7 werden zusammen mit anderen Zebraarten und weiteren Pferdeartigen prasentiert von rund 45 Millionen Jahre alten Pferden 8 9 aus dem Eozan von Eckfeld bei Manderscheid uber eiszeitliche Pferde bis zu den heutigen Pferden Eseln und Halbeseln Die reiche Mineraliensammlung informiert uber die Bodenschatze von Rheinland Pfalz Ein weiterer Schwerpunkt ist die Prasentation der heimischen Vogelwelt nbsp Die Phasen der erdgeschichtlichen Entwicklung im Zeitstrahl nbsp Fossil aus dem Schiefer des Hunsrucks nbsp Versteinerte Amphibien aus dem Perm nbsp Die Eroberung des Landes im Palaozoikum Sclerocephalus haeuseri nbsp Das Wollnashorn lebte in den kaltzeitlichen Steppen Eurasiens im Pleistozan nbsp Welpe eines Barenhundes Agnotherium antiquum der 270 kg schwer werden konnte nbsp Zwergelefanten die sich auf verschiedenen Inseln gebildet hatten Inselverzwergung Die meisten Arten sind heute ausgestorben nbsp Halle mit den Pferdeartigen Links ein Modell des Urpferdes nbsp Im Vordergrund Drei sudafrikanische Steppenzebras Quaggas ausgestorben 1900 nbsp Das Auerhuhn grosster Huhnervogel in Deutschland seine Zahl ist dabei abzunehmen nbsp Die Wildkatze liebt naturnahe Walder und Halboffenlandschaften nbsp Im Museum werden verschiedene Lebensraume gezeigt hier der einheimische Wald und einige seiner TiereTypmaterial Depot BearbeitenIm Typmineral Katalog Deutschland das vom Mineralogischen Museum der Universitat Hamburg betreut wird ist das Naturhistorische Museum Mainz als Depot fur das Typmaterial der anerkannten Mineralarten Belendorffit HT Sammlungs Nr M 2004 57 LS und Strengit HT Sammlungs Nr M 1989 709 aufgefuhrt 10 Nach dem von der International Mineralogical Association IMA gefuhrten Typmineralkatalog gehort zudem der Hentschelit CT zu den im Museum deponierten Typmineralen 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturhistorisches Museum Mainz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Reichklarenkloster Mainz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Naturhistorisches Museum Mainz Wilhelm von Reichenau Grabungsstelle Eckfelder Maar Vulkaneifel Objektsammlung des Naturhistorischen Museums Mainz auf museum digitalEinzelnachweise Bearbeiten Allgemeine Zeitung vom 30 Juli 2019 Direktor des Naturhistorischen Museums in Ruhestand verabschiedet abgerufen am 31 Juli 2019 Johann Peter Schunk Beitrage zur Mainzer Geschichte Band II Mainz 1789 S 243 ff Wilhelm von Reichenau In Museum Digital Rheinland Pfalz Naturhistorisches Museum nach Bombenangriff In Museum Digital Rheinland Pfalz Museum wird fur 3 6 Millionen Euro saniert Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive In Mainzer Allgemeine Zeitung 2 Juni 2007 Peter Eisenhuth 400 Millionen Jahre auf 600 Quadratmetern In www faz net 28 September 2019 abgerufen am 29 September 2019 Die Quaggas des Naturhistorischen Museums In Museum Digital Rheinland Pfalz Urpferd Schadel aus Eckfeld In Museum Digital Rheinland Pfalz Trachtige Stute eines Urpferdes aus Eckfeld In Museum Digital Rheinland Pfalz A Matthies Typmineral Katalog Deutschland Sammlungen der eingetragenen Museen und Institute Naturhistorisches Museum Mainz In typmineral uni hamburg de Mineralogisches Museum der Universitat Hamburg 27 April 2022 abgerufen am 27 Juni 2022 Catalogue of Type Mineral Specimens H PDF 217 kB Commission on Museums IMA 9 Februar 2021 abgerufen am 5 Januar 2023 Museen in Mainz Bischofliches Dom und Diozesanmuseum Deutsches Kabarettarchiv Fastnachtsmuseum Garnisonsmuseum Gutenberg Museum Heiligtum der Isis und Mater Magna Kunsthalle Kupferberg Museum Landesmuseum Minipressen Archiv Museum fur Antike Schifffahrt Museum fur Heimatgeschichte Museum fur Mombacher Ortsgeschichte Museum Gonsenheim Museum in der Schillerschule Naturhistorisches Museum Romisch 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