www.wikidata.de-de.nina.az
Belendorffit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente mit der chemischen Zusammensetzung Cu7Hg6 3 und damit chemisch gesehen eine naturliche Legierung genauer ein Amalgam aus Kupfer und Quecksilber auch bekannt als Kupferamalgam BelendorffitBelendorffit vom Moschellandsberg Donnersbergkreis Rheinland PfalzAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1989 024 1 IMA Symbol Bdf 2 Chemische Formel Cu7Hg6 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Elemente Metalle und intermetallische LegierungenSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 02 022 1 AD 10 01 01 09 02Ahnliche Minerale dimorph mit KolymitKristallographische DatenKristallsystem trigonal pseudokubisch Kristallklasse Symbol ditrigonal pyramidal 3m 4 Raumgruppe R3m Nr 160 Vorlage Raumgruppe 160 5 Gitterparameter a 9 4082 4 A c unbekannt Aa 90 472 5 5 Formeleinheiten Z 4 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5 6 VHN25 45 206 durchschnittlich 125 kg mm2 7 Dichte g cm3 gemessen 13 2 1 berechnet 13 15 7 Spaltbarkeit keineFarbe silberweiss schnell schwarzbraun anlaufend 7 Strichfarbe silbrigweiss 7 Transparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzBelendorffit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und bildet massive Nuggets Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Belendorffit von Klaus Belendorff 1956 am Moschellandsberg in der Nahe von Obermoschel in Rheinland Pfalz Die Erstbeschreibung erfolgte 1992 durch H J Bernhardt K Schmetzer die das Mineral nach dessen Entdecker benannten Das Typmaterial von Belendorffit wird im Mineralogischen Institut der Ruhr Universitat Bochum 8 und im Naturhistorischen Museum in Mainz Sammlungs Nr M 2004 57 LS 9 in Rheinland Pfalz aufbewahrt Klassifikation BearbeitenDa der Belendorffit erst 1989 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr I A 02 22 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Elemente und dort der Abteilung Metalle und intermetallische Verbindungen wo Belendorffit zusammen mit Aurihydrargyrumit Bleiamalgam Eugenit Goldamalgam Kolymit Luanheit Moschellandsbergit Paraschachnerit Potarit gediegen Quecksilber Schachnerit und Weishanit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 6 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Belendorffit ebenfalls in die Abteilung der Metalle und intermetallische Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden Belendorffit ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Quecksilber Amalgam Familie zu finden wo er nur noch zusammen mit Kolymit die Kupferamalgam Gruppe mit der System Nr 1 AD 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Belendorffit in die Klasse und gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er ebenfalls nur zusammen mit Kolymit in der 01 01 09 Kupferamalgam Legierungen mit der System Nr 01 01 09 innerhalb der Unterabteilung Metallische Elemente ausser der Platingruppe zu finden Chemismus BearbeitenIn der idealen theoretischen Zusammensetzung besteht Belendorffit Cu7Hg6 aus Kupfer Cu und Quecksilber Hg im Stoffmengenverhaltnis von 7 6 was einem Massenanteil Gewichts von 26 99 Gew Cu und 73 01 Gew Hg entspricht 11 Insgesamt 10 Mikrosondenanalysen am Typmaterial vom Moschellandsberg ergaben eine nur leicht abweichende Zusammensetzung von durchschnittlich 25 61 Gew Cu und 74 06 Gew Hg Dies korrespondiert mit der empirischen Formel Cu6 78Hg6 22 5 Kristallstruktur BearbeitenBelendorffit kristallisiert in der trigonalen Raumgruppe R3m Raumgruppen Nr 160 Vorlage Raumgruppe 160 mit den unvollstandig bestimmten Gitterparametern a 9 4082 4 A und unbekannter Grosse fur b Dafur wurde fur den Winkel a ein Wert von 90 472 5 bestimmt Die Elementarzelle enthalt vier Formeleinheiten 5 Bildung und Fundorte BearbeitenBelendorffit bildet sich in Quecksilber Lagerstatten wo er entsprechend mit Quecksilber vergesellschaftet auftritt 7 Bisher Stand 2020 konnte das Mineral ausser an seiner Typlokalitat Moschellandsberg im Donnersbergkreis in Deutschland nur noch am ebenfalls in Rheinland Pfalz liegenden Potzberg im Landkreis Kusel gefunden werden Die einzigen weiteren bekannten Fundorte sind die Gruben Adolf sowie Andrassy I und Andrassy III bei Rudabanya im ungarischen Komitat Borsod Abauj Zemplen 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenTommie Lindahl Sven Westman The structure of the rhombohedral gamma brass like phase in the copper mercury system In Acta Chemica Scandinavica Band 23 1969 S 1181 1190 englisch actachemscand org PDF 808 kB abgerufen am 27 September 2020 H J Bernhardt K Schmetzer Belendorffite a new copper amalgam dimorphous with kolymite In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte 1992 S 21 28 englisch John Leslie Jambor New mineral names In American Mineralogist Band 77 1992 S 1305 1309 englisch rruff info PDF 548 kB abgerufen am 27 September 2020 Weblinks BearbeitenBelendorffit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 27 September 2020 Belendorffite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 27 September 2020 englisch search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 27 September 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database In rruff geo arizona edu Abgerufen am 27 September 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2020 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2020 abgerufen am 27 September 2020 englisch David Barthelmy Belendorffit Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 27 September 2020 englisch a b c d John Leslie Jambor New mineral names In American Mineralogist Band 77 1992 S 1305 1309 englisch rruff info PDF 548 kB abgerufen am 27 September 2020 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c d e Belendorffite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 64 kB abgerufen am 27 September 2020 R Kurtz Tpymaterial Belendorffit der Ruhr Universitat Bochum In typmineral uni hamburg Universitat Hamburg 8 August 2020 abgerufen am 27 September 2020 R Kurtz Tpymaterial Belendorffit des Naturhistorischen Museums Mainz In typmineral uni hamburg Universitat Hamburg 8 August 2020 abgerufen am 27 September 2020 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 27 September 2020 englisch Belendorffit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 27 September 2020 Fundortliste fur Belendorffit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 27 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belendorffit amp oldid 239000390