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Moschellandsbergit auch kurz Landsbergit genannt oder als g Amalgam 3 bezeichnet ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente genauer eine naturliche Legierung aus etwa 26 bis 27 Silber und 74 bis 73 Quecksilber Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag2Hg3 und entwickelt undurchsichtige und meist flachenreiche dodekaedrische Kristalle aber auch kornige bis massige Mineral Aggregate von silberweisser Farbe und stark metallischem Glanz MoschellandsbergitMoschellandsbergit aus der Grube Carolina Landsberg Obermoschel Rheinland Pfalz Grosse 0 4 0 4 0 4 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Mlb 1 Andere Namen LandsbergitChemische Formel Ag2Hg3Mineralklasse und ggf Abteilung Metalle Legierungen intermetallische VerbindungenSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 02 I A 02 030 1 AD 15 01 01 08 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol tetraedrisch pentagondodekaedrisch 23Raumgruppe I23 Nr 197 Vorlage Raumgruppe 197 2 Gitterparameter a 10 05 ABitte Quelle als Einzelnachweis erganzen Formeleinheiten Z 4Bitte Quelle als Einzelnachweis erganzen Haufige Kristallflachen 110 oder 211 untergeordnet auch 111 110 310 und andere 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5Dichte g cm3 13 5Spaltbarkeit gutBruch Tenazitat muscheligFarbe silberweissStrichfarbe silberweissTransparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Bildung und Fundorte 5 Kristallstruktur 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenVor dem Lotrohr schmilzt Moschellandsbergit und bildet ein Silberkorn 3 Etymologie und Geschichte Bearbeiten1442 wird der Abbau von Silber und Quecksilber am Moschellandsberg bei Obermoschel erstmals urkundlich erwahnt Bei dem beschriebenen Hartsilber ist zumindest ein sehr wahrscheinlicher Hinweis da es sich bei Landsbergit um ein sprodes Mineral handelt Gultig nach IMA beschrieben und nach dem ersten Fundort Moschellandsberg benannt wird Landsbergit erst 1938 durch Berman und Harcourt 2 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage gehorte der Moschellandsbergit zur Abteilung der Metalle Legierungen und Intermetallischen Verbindungen wo er zusammen mit Belendorffit Bleiamalgam Eugenit Goldamalgam Kolymit Luanheit Paraschachnerit Potarit Quecksilber Schachnerit und Weishanit die Quecksilber Amalgam Reihe mit der System Nr I A 02 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Moschellandsbergit ebenfalls in die Abteilung der Metalle und intermetallische Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden und zu Familien zusammengefassten Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Quecksilber Amalgam Familie zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Eugenit Luanheit Moschellandsbergit Paraschachnerit und Schachnerit die unbenannte Gruppe 1 AD 15 bildet Auch die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Moschellandsbergit in die Klasse der Elemente dort allerdings in die Abteilung der Metallischen Elemente ausser der Platingruppe wo er zusammen mit Schachnerit Paraschachnerit Luanheit Eugenit und Weishanit die Unterabteilung der Silberamalgam Legierungen bildet Bildung und Fundorte BearbeitenMoschellandsbergit ist ein hydrothermales Mineral dass sich zumeist mit Cinnabarit Zinnober Tetraedrit und Pyrit in niedriggradigen Lagerstatten findet Neben seiner Typlokalitat Moschellandsberg Gruben Carolina und Vertrauen auf Gott wurde das Mineral in Deutschland noch am Konigsberg der Grube Frischer Mut bei Stahlberg der Grube Friedrichssegen bei Frucht und im Daimbacher Hof ehemals Alte Grube in Daimbach bei Morsfeld in Rheinland Pfalz gefunden Weltweit konnte Moschellandsbergit bisher an 20 Fundorten nachgewiesen werden Stand 2010 so auch in der Les Chalanches Mine bei Allemont im franzosischen Departement Isere der Yamagano Mine auf der japanischen Insel Kyushu Schwarzleo in Osterreich in den ostsibirischen Regionen von Russland Sala in Schweden Brezina in der Slowakei Radnice in Tschechien der Adolf Mine bei Rudabanya in Ungarn sowie in mehreren Regionen von Nevada in den Vereinigten Staaten 4 Kristallstruktur BearbeitenMoschellandsbergit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe I23 Raumgruppen Nr 197 Vorlage Raumgruppe 197 mit dem Gitterparameter a 10 05 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Seine Struktur entspricht der von g Messing 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 12 Ulrich H J Heidtke Mineralogische Raritaten in der Pfalz Moschellandsbergit in POLLICHIA Kurier Band 21 2 2005 S 5 7 PDF online verfugbar auf pollichia de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moschellandsbergite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Moschellandsbergit Wiki MinDat Moschellandsbergite engl Handbook of Mineralogy Moschellandsbergite englisch PDF 59 7 kB Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 39 a b c d Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 396 Erstausgabe 1891 Fundortliste fur Moschellandsbergit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moschellandsbergit amp oldid 238056578