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Wilhelm von Reichenau 28 Juli 1847 in Dillenburg 3 Februar 1925 in Mainz war ein deutscher Naturforscher Er beschaftigte sich als Autodidakt mit Themen der Botanik Zoologie Lepidopterologie Palaontologie und Meteorologie In seiner Tatigkeit als Bibliothekar war er auch kurzzeitig Leiter der Stadtbibliothek Mainz und spater erster Direktor des Naturhistorischen Museums Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Reichenau von Reichenau im 1876 Inhaltsverzeichnis 1 Militarlaufbahn 2 Berufliche Tatigkeit 3 Forschungs und Publikationstatigkeit 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksMilitarlaufbahn BearbeitenVon Reichenau wuchs im damaligen Herzogtum Nassau Dillenburg auf und trat nach seiner Schulzeit den Militardienst an Dort begann der die Ausbildung zum Offizier der Preussischen Armee Er kampfte im preussisch osterreichischen Krieg und wurde 1869 zum Leutnant im Rheinischen Jager Bataillon Nr 8 befordert Nach einer Kriegsverletzung im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 musste er im Rang eines Oberleutnants die Militarlaufbahn aufgeben Berufliche Tatigkeit BearbeitenAls Privatmann bewirtschaftete er bis 1875 ein Hofgut bei Miesbach in Oberbayern Wahrend dieser Zeit nahm von Reichenau als Autodidakt naturkundliche Studien uber Pflanzen und Tiere vor Teile seiner Arbeit uber Vogel wurden 1874 in die zweite Auflage von Alfred Brehms Tierleben aufgenommen 1875 siedelte von Reichenau nach Mainz um und trat eine Stelle als Hilfsbibliothekar in der Stadtbibliothek Mainz an Zeitgleich trat er in die Rheinische Naturforschende Gesellschaft ein Im November 1877 erhielt von Reichenau die Erlaubnis an den Nachmittagen den Praparator der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft Wilhelm Nicolaus zu unterstutzen Aufgrund der Erkrankung des Leiters der Stadtbibliothek Mainz Raimund Kulb war von Reichenau von August September 1878 bis Ende August 1879 interimistischer Bibliothekar und Leiter der Stadtbibliothek Mainz bis zur Wiederbesetzung der Stelle mit Wilhelm Velke Nach der Neuregelung der Leitung der Stadtbibliothek Mainz konnte sich von Reichenau ganz den Naturwissenschaften zuwenden Noch 1879 wurde er der offizielle Praparator der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft Er baute seine erst seit 1878 bestehenden biologischen Sammlungen aus wobei er das zur damaligen Zeit nicht ubliche Konzept verfolgte die Tiere und ihre Entwicklung in ihrem naturlichen Umfeld zu zeigen Diese deshalb Aufsehen erregende Sammlung wurde bereits 1880 in Offenbach ausgezeichnet Ebenfalls ab 1880 erweiterte von Reichenau seine Studien auch auf die Meteorologie Fur seine Messungen liess er am Kurfurstlichen Schloss eine Klima Messstation anbringen und sandte monatliche Meldungen der Messergebnisse an die Zentralstelle fur Landesstatistik in Darmstadt sowie nach Munchen1898 wurde er Konservator und damit stadtischer Beamter in der Sammlung der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft Am 16 Oktober 1910 entstand aus dieser Sammlung schliesslich das Naturhistorische Museum in Mainz dessen erster Direktor er bis zu seiner krankheitsbedingten Pensionierung 1913 war 1907 wurde er Ehrendoktor der Philosophischen Fakultat der Ludwigs Universitat Giessen Anlasslich der Eroffnung des Naturhistorischen Museums verlieh ihm Grossherzog Ernst Ludwig von Hessen den Professorentitel Wilhelm von Reichenau verstarb 1925 in Gonsenheim bei Mainz Anlasslich ihres 150 jahrigen Jubilaums im Jahr 1984 stiftete die Rheinische Naturforschende Gesellschaft die Wilhelm von Reichenau Medaille zum Gedenken an ihr beruhmtes Mitglied Forschungs und Publikationstatigkeit BearbeitenVon Reichenau war ein vielseitig interessierter Naturwissenschaftler Wichtige Studien umfassten die Flora von Mainz und Umgebung und die Dokumentation der Schmetterlingsfauna des koniglichen Regierungsbezirks Wiesbaden in den Jahren 1904 und 1905 Als Palaontologe erforschte er die pleistozanen Mosbacher Sande die als die bedeutendsten Fossilfundstatten Europas mit Resten von Eiszeittieren gelten Er war unter anderem Erstbeschreiber des Mosbacher Lowen 1906 Werke Auswahl BearbeitenDie Nester und Eier der Vogel in ihren naturlichen Beziehungen betrachtet ein Beitrag zur Ornithopsychologie Ornithophysiologie und zur Kritik der Darwin schen Theorieen Darwinistische Schriften Heft 9 Ernst Gunther Leipzig 1880 Gallica Mainzer Flora Beschreibung der wilden und eingeburgerten Blutenpflanzen von Mainz bis Bingen und Oppenheim mit Wiesbaden und dem Rheingau nebst dem Walde von Grossgerau Quasthoff Mainz 1900 Einiges uber die Macrolepidopteren unseres Gebietes unter Aufzahlung samtlicher bis jetzt beobachteter Arten zugleich als Erganzung von Die Schuppenflugler Lepidopteren des kgl Reg Bezirks Wiesbaden und ihre Entwicklungsgeschichte von Dr Adolf Rossler Erster Teil Die Tagfalter Schwarmer und Spinner In Jahrbucher des Nassauischen Vereins fuer Naturkunde Band 57 Wiesbaden 1904 S 107 169 Einiges uber die Macrolepidopteren unseres Gebietes unter Aufzahlung samtlicher bis jetzt beobachteter Arten zugleich als Erganzung von Die Schuppenflugler Lepidopteren des kgl Reg Bezirks Wiesbaden und ihre Entwicklungsgeschichte von Dr Adolf Rossler Zweiter Teil Die Eulen und Spanner In Jahrbucher des Nassauischen Vereins fuer Naturkunde 58 Wiesbaden 1905 S 241 294 Beitrage zur naheren Kenntnis der Carnivoren aus den Sanden von Mauer und Mosbach In Abhandlungen der Grossherzoglich Hessischen Geologischen Landesanstalt zu Darmstadt Band IV Heft 2 Darmstadt 1906 Beitrage zur naheren Kenntnis fossiler Pferde aus deutschem Pleistozan insbesondere uber die Entwicklung und die Abkaustadien des Gebisses vom Hochterrassenpferd Equus Mosbachensisv R Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1915 Literatur BearbeitenJoachim Wolf Wilhelm von Reichenau 1847 1925 Leben und Wirken In Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47 Mainz 2009 S 129 137 Markus Wurz 175 Jahre Rheinische Naturforschende Gesellschaft und 100 Jahre Naturhistorisches Museum Mainz In Mainzer Naturwissenschaftliches Archiv 47 Mainz 2009 S 35 88 Ernst Probst Der Mosbacher Lowe Grin Verlag 2010 ISBN 978 3 640 62372 3 S 19 Biographie von Reichenau Weblinks Bearbeitenmuseum digital Prof Dr Wilhelm von Reichenau Wilhelm von Reichenau Medaille Rheinische Naturforschende GesellschaftNormdaten Person GND 117521582 lobid OGND AKS VIAF 7758775 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reichenau Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Naturforscher Palaontologe BibliothekarGEBURTSDATUM 28 Juli 1847GEBURTSORT DillenburgSTERBEDATUM 3 Februar 1925STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Reichenau Naturforscher amp oldid 229713461