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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Quagga Begriffsklarung aufgefuhrt Das Quagga Equus quagga quagga ist eine ausgestorbene Zebra Form Sie gilt als sudliche Unterart des Steppenzebras Equus quagga die sich verglichen mit anderen Zebraformen durch eine weitestgehende Reduktion der Bestreifung an Rumpf und Beinen auszeichnet Das Quagga wurde Ende des 19 Jahrhunderts vom Menschen ausgerottet Im August 1883 starb das letzte Tier im Zoo Amsterdam QuaggaQuagga Equus quagga quagga im Londoner Zoo um 1870SystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Unpaarhufer Perissodactyla Familie Pferde Equidae Gattung Pferde Equus Art Steppenzebra Equus quagga Unterart QuaggaWissenschaftlicher NameEquus quagga quaggaBoddaert 1785 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Aussterben 3 Systematische Stellung 4 Abbildzuchtung 5 Museen und Sammlungen 6 Etymologie 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie ursprungliche Beschreibung des Quaggas nannte das Tier eine Mischform aus Pferd und Zebra was die aussere Erscheinung gut wiedergibt aber nicht die tatsachlichen Verwandtschaftsverhaltnisse widerspiegelt Kraftig schwarz weiss gestreift waren lediglich Kopf und Hals Zum Rumpf hin wurden die Streifen blasser und verschmolzen zu einem einfarbigen Rotbraun Es gab aber auch Tiere mit einer deutlichen Streifenbildung bis zum hinteren Teil des Korpers Die Beine waren nicht gestreift 1 Es wurde bis zu 1 30 Meter gross Stockmass Verbreitung und Aussterben Bearbeiten nbsp Quagga aus Samuel Daniells African scenery and animals 1804 source source source source source source source track Video Warum hat ein Zebra Streifen Das Quagga war in Sudafrika weit verbreitet und soll bis ins 17 Jahrhundert einer der haufigsten Grosssauger gewesen sein Dann begann die exzessive Jagd bei der Tausende von Quaggas geschossen wurden Farmer betrachteten die Wildtiere als Nahrungskonkurrenten ihrer Rinder die Tiere wurden aber auch wegen des Fleisches und des Leders gejagt Sudafrika galt zudem unter Mitgliedern der finanziell gutgestellten Oberschicht als Jagdparadies wodurch sehr viele Tiere aus sportlichen Motiven getotet wurden Um 1850 war das Quagga sudlich des Oranje ausgestorben Die verbliebenen wilden Quaggapopulationen grasten im Oranje Freistaat doch auch diese Bestande wurden ausgerottet Das letzte wilde Quagga wurde schatzungsweise in den spaten 1870ern geschossen Nach der Durre von 1877 der kleinere Restpopulationen zum Opfer fielen galt das wildlebende Quagga als ausgestorben Das letzte Tier in Gefangenschaft starb am 12 August 1883 im Artis Zoo in Amsterdam Allerdings berichtet der deutsche Schutztruppenoffizier Victor Franke in seinen Tagebuchaufzeichnungen 1901 noch von kleineren Quaggaherden die er im damaligen Deutsch Sudwestafrika beobachtet haben will Franke schreibt an mehreren Stellen dass er es nicht uber sich brachte auf die wunderschonen und herrlichen Quaggas zu schiessen Das Quagga bewohnte die trockeneren Grasland Gebiete in Sudafrika Die nordliche Verbreitungsgrenze scheinen der Oranje im Osten des Vaal gewesen zu sein als Sudgrenze wird der Great Kei River vermutet Systematische Stellung BearbeitenDie systematische Stellung des Quaggas war und ist umstritten Die Lehrmeinung das Quagga als Unterart einzustufen wurde durch genetische Untersuchungen an Museumsmaterial in den 1980er Jahren gestutzt Die vor allem im angelsachsischen Raum verbreitete Lehrmeinung das Quagga als eigene Art einzustufen stutzen die genetischen Daten nicht jedoch werden sie aufgrund der beschrankten Datenbasis von Befurwortern des Artstatus fur das Quagga sehr kritisch betrachtet Schon in den 1960er Jahren wurde es gelegentlich als Unterart des Steppenzebras eingeordnet Aber 1980 versuchte sich Debra K Bennett an einer Analyse der Schadelform und kam zu dem Schluss dass das Quagga mit dem Hauspferd wesentlich naher verwandt sein musse als mit jeder Zebra Art Um die Frage endgultig zu klaren wurden 1984 vier alten Museumsexemplaren Gewebeproben entnommen aus denen DNA Fragmente extrahiert werden konnten Diese waren mit Proben des Steppenzebras nahezu identisch so dass der Schluss gezogen wurde das Quagga sei eine Unterart des Steppenzebras gewesen 2 Dieser Schluss ist allerdings immer noch nicht ganzlich unumstritten So kritisieren Mace A Hack Rod East und Dan I Rubenstein in ihrer Analyse fur die IUCN ursprunglich Status and Action Plan for the Plains Zebra dass eine genetische Analyse auf Basis so fragmentarischer Proben kaum aussagekraftig sei und dass dem Quagga wegen seiner farblichen und formlichen Andersartigkeit der Status einer eigenen Art eingeraumt werden musse Untersuchungen aus dem Jahr 2004 ergaben aber auch unter morphologischen und anatomischen Gesichtspunkten eine Stellung des Quaggas als Unterart des Steppenzebras 3 so dass dies auch heute von der IUCN anerkannt wird 4 In einer neueren Studie von Jennifer Leonhard Smithsonian Institution an Genmaterial von acht Museums Exponaten wurde darauf geschlossen dass sich das Quagga vor etwa 120 000 bis 290 000 Jahren vom Steppenzebra abgezweigt habe Da in dieser Zeit die Eisbedeckung der Erde besonders hoch war erortert die Wissenschaftlerin dass ein Klimawechsel die Ursache fur diese Aufzweigung gewesen sein konnte 5 1 Abbildzuchtung Bearbeiten nbsp Tiere aus dem Quagga ProjectMehrere genetische Untersuchungen bestatigten die nahe Verwandtschaft mit dem Steppenzebra 6 die 1984 veroffentlichten DNA Analysen waren daruber hinaus Anlass ein Abbildzuchtungsprojekt des Quaggas aus sudlichen Steppenzebras zu starten Vor allem einzelne Vertreter der sudlichen Unterart des Steppenzebras E q burchelli zeigen eine deutliche Reduktion der Streifen was an das Quagga erinnert Mittlerweile wird in dem von Praparator Reinhold Eugen Rau 1932 2006 1986 initiierten Quagga Project versucht durch selektive Zucht eine Steppenzebra Zuchtlinie aufzubauen die ausserlich an die Quaggas erinnert Mehrere Exemplare ab der dritten Generation zeigen mittlerweile bereits eine erhebliche Streifenreduktion Ziel des Projekts ist ein Tier das dem Quagga sehr ahnlich sieht und moglicherweise in den einstigen Lebensraumen ausgewildert werden kann 7 8 Museen und Sammlungen Bearbeiten nbsp Quagga im Hessischen Landesmuseum Darmstadt nbsp Quagga im Naturhistorischen Museum in London nbsp Quaggas darunter ein Jungtier und Zebras im Naturhistorischen Museum MainzWeltweit sind nur 23 Quagga Praparate erhalten Die Praparate befinden sich in Museen der grosste Teil in deutschen Museen und deren wissenschaftlichen Sammlungen Deutschland Naturkunde Museum Bamberg 1 Exemplar Museum fur Naturkunde Berlin 1 Exemplar Hessisches Landesmuseum Darmstadt 1 Exemplar Senckenberg Naturmuseum Frankfurt 1 Exemplar Naturhistorisches Museum Mainz 3 Exemplare darunter 1 Fohlen 1 Holotypus Burchell Zebra der spater als eigentliches Quagga identifiziert wurde 9 Museum Mensch und Natur Munchen 1 Exemplar Museum Wiesbaden Naturwissenschaftliche Sammlung 1 ExemplarUbriges Europa Zoologisch Museum Amsterdam 1 Exemplar Praparat des letzten 1883 verendeten Exemplars Naturhistorisches Museum Basel 1 Exemplar Natural History Museum in London 1 Exemplar Naturhistorisches Museum Wien 1 ExemplarEtymologie BearbeitenDer Name Quagga wurde einer Sprache der Khoikhoi entlehnt Das Doppel G wurde ursprunglich als kehliges ch ausgesprochen was heute noch im Afrikaans jedoch meist nicht mehr in anderen Sprachen getan wird Angeblich leitet sich der kehlige Laut vom Ruf des Quaggas ab Da es aber keine Tonaufzeichnungen der Stimmen der Tiere gibt ist dies heute nicht mehr nachzuvollziehen 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Equus quagga quagga Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video von CNN Inside Africa Zebra cousin went extinct 100 years ago Now it s back engl The Quagga Project South Africa engl Museum Wiesbaden Das Quagga Equus quagga quagga im Museum Wiesbaden Memento vom 15 Mai 2011 im Internet Archive Archivierte Fassung Memento vom 15 Mai 2011 im Internet Archive Ilka Lehnen Beyel Wie das Quagga seine Streifen verlor Auf wissenschaft de vom 6 Juli 2005 Die Mainzer Quaggas eine molekulare Reise in Vergangenheit und Zukunft Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b Jennifer A Leonard Nadin Rohland Scott Glaberman Robert C Fleischer Adalgisa Caccone und Michael Hofreiter A rapid loss of stripes the evolutionary history of the extinct quagga Biological Letters 1 2005 S 291 295 Russel Higuchi Barbara Bowman Mary Freiberger Oliver A Ryder und Allan C Wilson DNA sequences from the quagga an extinct member of the horse family Nature 312 15 1984 S 282 284 Colin P Groves und C H Bell New investigations on the taxonomy of the zebras genus Equus subgenus Hippotigris Mammalian Biology 69 3 2004 S 182 196 M A Hack und Eline Lorenzen Equus quagga In IUCN 2012 IUCN Red List of Threatened Species Version 2012 1 1 zuletzt aufgerufen am 20 August 2012 Research Highlights Quagga taggers Nature 436 14 Juli 2005 S 155 Ludovic Orlando Jessica L Metcalf Maria T Alberdi Miguel Telles Antunes Dominique Bonjean Marcel Otte Fabiana Martin Vera Eisenmann Marjan Mashkour Flavia Morello Jose L Prado Rodolfo Salas Gismondi Bruce J Shockey Patrick J Wrinn Sergei K Vasil ev Nikolai D Ovodov Michael I Cherry Blair Hopwood Dean Male Jeremy J Austin Catherine Hanni und Alan Cooper Revising the recent evolutionary history of equids using ancient DNA PNAS 106 2009 S 21754 21759 https www quaggaproject org Eric H Harley Michael H Knight Craig Lardner Bernard Wooding und Michael Gregor The Quagga Project Progress Over 20 Years of Selective Breeding South African Journal of Wildlife Research 39 2 2009 S 155 163 Die Quaggas des Naturhistorischen Museums In Museum Digital Rheinland Pfalz The Quagga Project Origin of the name Quagga Archivierte Kopie Memento vom 3 Juli 2013 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quagga amp oldid 236426981