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Stummer Handel auch Depothandel englisch silent trade ist eine besondere Form des Guteraustauschs bei dem die Tauschpartner nicht miteinander sprechen und nicht anderweitig in direkten Kontakt zueinander treten Der stumme Handel dessen Beschreibungen haufig legendare Zuge tragen ist nach alterer Ansicht von Forschungsreisenden Ethnographen und Wirtschaftshistorikern eine an den Beginn des Handelsverkehrs zuruckreichende Abmachung die eine erste Kontaktaufnahme zwischen fremden oder sich feindselig gegenuberstehenden Gruppen ermoglicht Typischerweise legt eine Gruppe an einem bestimmten Ort ihre zu tauschenden Guter ab und zieht sich zuruck Die andere Gruppe die unter Umstanden durch ein Signal benachrichtigt wurde legt ihr Gegenangebot ab das die erste Gruppe mitnimmt falls es bei ihr auf Zustimmung stosst Ansonsten werden die Angebote soweit verandert bis der Austausch fur beide Seiten zufriedenstellend abgeschlossen ist Diese Institution soll fruher in vielen Regionen der Welt verbreitet gewesen sein Herodot beschrieb im 5 Jahrhundert v Chr den stummen Handel der Karthager in Westafrika seine Darstellung wurde zu einem Topos in den arabischen und europaischen Reiseberichten uber den Goldhandel mit dem mittelalterlichen Reich von Ghana Der stumme Handel ist auch ein Motiv in manchen Mythen wie den europaischen Schmiedesagen bei denen in Berghohlen lebende Zwerge veranlasst werden fur die Menschen Schmiedearbeiten auszufuhren In allen historischen Berichten und mythischen Erzahlungen zeigen sich die Wesensmerkmale des stummen Handels der eine Reaktion auf Verstandigungsschwierigkeiten oder auf unuberbruckbare kulturelle Unterschiede zwischen fremden und haufig verfeindeten Volkern darstellt Volksgruppen unterschiedlicher sozialer Ebenen stehen durch den stummen Handel in einer symbiotischen Beziehung Ab etwa 1900 wurde der stumme Handel auch in Monografien behandelt und bildete ein Faktum in ethnologischen und wirtschaftshistorischen Theorien Erste Zweifel an der Historizitat des Phanomens kamen in den 1970er Jahren auf Heute betrachtet die Forschung mehrheitlich den stummen Handel als historisches Phanomen skeptisch oder als wahrscheinlich legendar 1 In diesem Fall bleibt die Frage wie die vielen Berichte von Handelsbeziehungen zwischen Jagern und Sammlern und ihren Ackerbau treibenden Nachbarn von einer literarischen Uberlieferung abgeleitet werden sollen Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung des Handels 2 Stummer Handel in der Kulturgeschichte 3 Volkswirtschaftliche Bewertung 4 Verbreitung 4 1 Afrika 4 1 1 Igala 4 1 2 Aksumitisches Reich 4 1 3 Zentralafrika 4 2 Nordeuropa und Nordasien 4 3 Schmiedesagen in Europa 4 4 Arabien 4 5 Sudamerika 4 6 Ostasien 4 7 Sudostasien und Sudsee 4 8 Sudasien 5 Literatur 6 EinzelnachweiseUrsprung des Handels BearbeitenBeim Handel wechseln Waren den Besitzer Der ursprunglichste Handel ist der direkte Tausch von Waren gegen Waren oder Dienstleistungen Handel erfolgt im allgemeinen Sinn als wechselseitiger ausgeglichener Austausch in einem friedlichen Umfeld Zum Austausch vorzugsweise geeignete Waren kommen entweder nur in einem bestimmten Gebiet vor oder werden nur in einem Gebiet in einer besonderen Qualitat angefertigt Durch Handel gelangen die Waren in Gebiete in denen sie ansonsten nicht verfugbar waren Handel ist nur eine Moglichkeit um materielle Guter mitsamt den hinter ihnen stehenden ideellen Grundlagen uber den Bereich einzelner Gemeinschaften hinaus zu verbreiten Guter konnen auch durch Plunderungen im Krieg durch Raub Hochzeitsgaben oder andere Formen des Geschenkaustauschs den Besitzer wechseln Handel ist ein grundlegendes Element zwischenmenschlichen Agierens und hat einen wesentlichen Anteil am Prozess der kulturellen Entwicklung 2 Inwiefern Menschen ab dem Jungpalaolithikum Handel trieben lassen Rohmaterialien Naturprodukte Mineralien erahnen die an Orten ausgegraben werden die vom Gebiet ihres naturlichen Vorkommens weit entfernt liegen Ein bekanntes Beispiel sind Siedlungen ab der zweiten Halfte des 4 Jahrtausends v Chr mit dekorierten Strausseneiern die in Nordafrika dem Lebensraum von Straussen zur Kultur des Capsien gehorten Diese Strausseneier belegen einen Handel rund ums Mittelmeer denn sie wurden auch in Sudeuropa gefunden wo Strausse nicht naturlich vorkommen 3 Eine Aussage uber die Art der Handelsbeziehungen ist damit jedoch kaum moglich Haufig werden diese lediglich im Zusammenhang mit der Invasion einer hoher stehenden Zivilisation gesehen oder die Auswirkungen des Fernhandels auf die gesellschaftlichen Veranderungen werden uberbewertet etwa im Fall des stark im Forschungsinteresse stehenden archaischen Handels mit Bernstein vom Baltikum in die Agais entlang der Bernsteinstrasse ab dem 3 Jahrtausend v Chr 4 Abgesehen von solchen nachgewiesenen professionellen Handelsbeziehungen trieben dem Archaologen Colin Renfrew 1969 zufolge die meisten prahistorischen Kulturen vermutlich keinen Handel untereinander 5 Einer uberholten These des Wirtschaftswissenschaftler Josef Kulischer 1899 zufolge standen am Beginn der kulturgeschichtlichen Entwicklung Menschen die Handel nicht kannten Darauf seien Menschen gefolgt die neu entwickelte Bedurfnisse durch Raub befriedigten und erst danach allmahlich zu friedlichen Formen des Handelsverkehrs fanden Als Beleg fur diese Entwicklung sah Kulischer den noch unpersonlichen stummen Handel den er als die fruheste Form des Handels auffasste 6 Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler George W Robbins 1947 stellt sechs zu seiner Zeit diskutierte Hypothesen zum Ursprung des Handels zusammen 1 Der Handel ist angeboren und geschieht instinktiv 2 Der Handel hat sich aus dem Krieg entwickelt nachdem sich herausstellte dass dessen Zweck Beute zu machen durch friedlichen Warentausch einfacher umsetzbar ist 3 Ein wesentliches Element der Wirtschaft war zunachst Raub 4 Am Anfang stand der freundliche Austausch von Geschenken 5 Am Anfang war der stumme Handel den Robbins ungeachtet seiner praktischen Einschrankungen fur einen bedeutenden Entwicklungsschritt bei der fruhen Kommunikation halt 6 Handel erwuchs aus der Uberschussproduktion 7 Fur eine gesellschaftliche Gruppe ist Handel zunachst eine nach aussen gerichtete Tatigkeit vergleichbar mit der Jagd einer Expedition oder einem Raubzug bei dem ebenfalls Gegenstande uber weite Entfernungen befordert werden von dem sich der Handel jedoch durch seinen friedlichen und auf Gegenseitigkeit basierenden Charakter unterscheidet Bei der Institutionalisierung des Handels wird ein zentral gelegener Marktort eingerichtet uber den die Handelsguter ausgetauscht werden Hinzu kommt ein Steuerungsmechanismus der den Wert einer Ware nach dem Verhaltnis von Angebot und Nachfrage bemisst Am Beginn der Entwicklung von Handelsbeziehung etablierten sich Handler die als professionelle Mittelsmanner fungieren und so ihren Lebensunterhalt bestreiten 8 Dadurch konnten die Mitglieder einer Gemeinschaft die ihren lokalen Aktionsbereich selten und ungern verlassen auf Reisen verzichten Wenn beim ursprunglichen Handel die zu tauschende Ware nicht direkt vorhanden war musste ein Tauschvermittler eingefuhrt werden Dies war ein gut transportabler Gegenstand mit einem allgemein akzeptierten moglichst hohen Wert von festzulegender Grosse Solche traditionellen oder vormunzlichen Zahlungsmittel waren haufig Metalle Kupfer Bronze Eisenbarren in Afrika beispielsweise Manillen Kaurigeld und Salzbarren In vormonetaren Gesellschaften war manchmal der soziale Aspekt der Handelszusammenkunfte wichtiger als der okonomische In indigenen Gemeinschaften hangt Handel mit dem Grad an Verwandtschaft und Vertrautheit zwischen den Handelspartnern zusammen Wahrend bei engen Verwandten ein nicht auf Ausgeglichenheit gerichtetes Geben und Nehmen ublich ist werden auf der anderen Seite ausserhalb der Gruppe lebende Personen als Fremde oder Feinde betrachtet mit denen Handel auf der Basis des auf den eigenen Vorteil bedachten Geschaftemachens stattfindet 9 Stummer Handel in der Kulturgeschichte BearbeitenStummer Handel fand in der Realitat oder findet in der Fiktion in mehrfacher Hinsicht an einem Grenzbereich statt an einer geographischen Grenze oder an der Grenze zweier Kulturen das heisst an den Randern zweier nach innen orientierter Gruppen zwischen denen ein sozialer Abstand besteht In den Beschreibungen der Geschichtsquellen sind haufig mythische Elemente uberzeugend mit historischen Fakten verbunden Dessen ungeachtet hat allein die Idee des stummen Handels eine kulturgeschichtliche Bedeutung Ein faszinierendes Moment an dieser Idee eines Warentauschs ist das vorausgesetzte und tatsachlich erforderliche Vertrauen das mit der Fremdheit oder Feindseligkeit der Partner kontrastiert Das Wort Tausch steht nicht ohne praktischen Grund mit Tauschung in einem etymologischen Zusammenhang Jede Tauschhandlung birgt die Gefahr von der erhaltenen mehr oder weniger unbekannten Ware enttauscht zu werden 10 Dazu schwingt nach was Josef Kulischer 1878 mit Blick auf den stummen Handel pauschal behauptete Der Handelsverkehr ist ursprunglich ein Verkehr von feindlich gesinnten 11 Nach gangiger Auffassung zeichnen sich Jager und Sammler in prahistorischer Zeit ebenso wie heutige isolierte Volker durch eine von der Aussenwelt unabhangige Lebensweise und Nahrungsmittelproduktion aus Thomas N Headland und Lawrence A Reid 1989 vertreten demgegenuber die Ansicht dass viele prahistorische Jager Sammler Gesellschaften auf den Handel mit ackerbautreibenden Gruppen angewiesen waren und uber Jahrtausende hinweg in gegenseitigem Warenaustausch standen Als Vergleich ziehen die beiden Sprachwissenschaftler die philippinischen Negritos heran von denen sie annehmen dass diese nomadischen Volker bereits vor uber eintausend oder dreitausend Jahren mit sesshaften Volkern Handel trieben und deren Sprache ubernahmen Dieselben Handelsbeziehungen existieren demnach seit langer Zeit in Afrika zwischen den nomadischen San und Mbuti und den sie jeweils umgebenden sesshaften Gruppen Hierbei konnten auch schwer nachweisbare Formen von stummem Handel beteiligt gewesen sein 12 Herodot 490 480 430 420 v Chr gilt als der erste antike Geschichtsschreiber In seinem umfangreichen Werk Historien des Herodot beschreibt er den gesamten Mittelmeerraum einschliesslich der nordafrikanischen Kuste sowie Zentralasien und Persien basierend hauptsachlich auf mundlichen Informationen Buch 4 enthalt eine Darstellung der Bewohner an der libyschen Kuste Afrikas deren Kultur Geschichte und Geographie teilweise legendare Zuge tragt Nach Herodot fuhren die Karthager mit ihren Schiffen vor die libysche Kuste brachten ihre Waren an Land teilten ihre Ankunft durch aufsteigenden Rauch mit und zogen sich wieder auf ihre Schiffe zuruck Nun kamen die Kustenbewohner legten neben die Waren Gold hin und entfernten sich Nun kamen die Karthager erneut pruften ob das Gold genug sei und nahmen es in diesem Fall mit Andernfalls liessen sie das Gold am Platz und warteten solange auf ihren Schiffen bis die Libyer genugend Gold hinterlassen hatten Erst wenn beide Parteien zufrieden waren nahmen die einen die Waren und die anderen das Gold an sich Herodot hebt die beiderseitige Ehrlichkeit bei diesem Handel hervor 13 Mit Libyen ist hier bei Herodot die westafrikanische Kuste jenseits der Saulen des Herakles gemeint entlang der Hanno der Seefahrer um das Jahr 470 v Chr nach Suden mutmasslich bis zum Golf von Guinea segelte nbsp Al Idrisis Weltkarte von 1154 Suden ist oben Auf Herodots fruheste Schilderung eines stummen Handels bei dem aus Nordafrika stammende Seefahrer Waren gegen schwarzafrikanisches Gold tauschten folgten viele ahnliche Berichte uber Handelskontakte in Westafrika Sie berichteten samtlich uber den stummen Handel entweder wenig vertrauenserweckend vom Horensagen oder beschrieben einen lediglich nonverbal ablaufenden Handel 14 Der arabische Geograph al Masʿudi um 895 957 berichtete als erste arabische Quelle uber den stummen Handel mit Gold im Handelszentrum Sidschilmasa damals eine Oase in der marokkanischen Sahara und uber Handler der Berber die ihre Waren am Ufer eines grossen Flusses ablegten wo sie auf ihre Handelspartner aus Ghana dem mittelalterlichen Goldland warteten 15 Welche mythischen Zuge die arabischen Berichte tragen konnen geht aus einer Aussage des Historikers Ibn al Faqih hervor der um 903 also noch vor al Masʿudi schrieb Im Lande Ghana wachst das Gold in Pflanzenart aus dem Sand ganz wie Karotten und wird bei Sonnenaufgang gepfluckt 16 Wo dieser mysteriose Ort lag erklart als erster der Geograph al Idrisi um 1100 1166 der auf seiner Weltkarte eine Insel namens Wangara eintrug die vom Nil gemeint Niger umflossen wird Dort wurden sich jedes Jahr nach dem Ende der Uberschwemmungen viele Menschen einfinden um das an der Oberflache liegende Gold einzusammeln Als Wangara wurden auch die afrikanischen Handler bezeichnet die vermutlich zu den Mandinka gehorten und ab der Mitte des 13 Jahrhunderts weitgehend das Monopol auf den Goldhandel im Reich Ghana besassen Damit kontrollierten sie nicht nur den stummen Handel sondern verwehrten den arabischen Handlern auch den Zugang zu den afrikanischen Goldschurfern Die ratselhafte Herkunft des Goldes beflugelte die Verbreitung mancher phantastischer Erzahlungen Zum stummen Handel mit Gold aus Ghana ausserte sich auch um 1200 der arabische Geograph Yaqut 17 Den stummen Handel mit Gold an der Guineakuste erwahnen danach die fruhen europaischen Seefahrer namentlich der Venezianer Alvise Cadamosto 1432 1483 und im 17 Jahrhundert der englische Entdecker Richard Jobson Cadamosto unternahm zwei Seereisen entlang der westafrikanischen Kuste 1455 und 1456 Um etwas uber die Herkunft des Goldes zu erfahren liess er einmal einen Einheimischen festsetzen der jedoch jede Auskunft und Nahrung verweigerte und in der Gefangenschaft verstarb So blieb es bei den ein halbes Jahrhundert zuvor von al Qalqaschandi 1355 1418 in Umlauf gebrachten Erklarungen Al Qalqaschandi kam einer moglicherweise realen Basis der Karotten Geschichte nahe als er feststellte es gabe zwei Arten des Goldes im Sudan Die eine tritt zur Fruhlingszeit auf wenn es das Gold in der Ebene wachst wenn es Blatter treibt ahnlich denen des nagil Hundszahngras die Wurzeln bestehen aus reinem Gold Die zweite Art die einen hoheren Wert hat wird an bekannten Orten an den Ufern des Nigers gefunden dort wird gegraben und das Gold in Form von Steinen und Kieseln gefunden Damit konnte gemeint gewesen sein dass nach dem Ende des Hochwassers am Nigerufer Pflanzen gewachsen waren die man mit den Wurzeln ausgrub und dabei in den Lochern auf die Goldklumpen stiess 18 Alvise Cadamostos berichtet im 15 Jahrhundert wovon er durch arabische Handler und Handel treibende Sanhadschas erfahren hatte Es ist die typische Version der Europaer wonach Mittelsmanner Wangara in den Handel eingeschaltet waren Demnach transportierten die Handler Salz mit Kamelen nach Suden bis sie in eine Region kamen in der das Salz von schwarzen Tragern ubernommen und bis zu einem Fluss gebracht wurde wo ein anderes schwarzafrikanisches Volk wartete Am Ufer schichteten sie das Salz zu einzelnen Haufen auf und zogen sich zuruck Die andere Gruppe kam mit grossen Booten uber den Fluss gefahren platzierte neben jeden Salzhaufen eine Portion Gold und entfernte sich darauf Erschien den Salzhandlern nach mehrmaliger Wiederholung dieses Ablaufs das Gold ausreichend so nahmen sie es mit und hinterliessen das Salz fur die bootsfahrenden Handler Gleichwertige Mengen wurden gegeneinander abgewogen 19 Beide Gruppen bekamen sich in dieser typischen strukturell an Herodot angelehnten Erzahlung nie zu Gesicht 20 Von den arabischen Schilderungen unterscheidet sich Cadamostos Version durch das Motiv der Boote die eine Anspielung an die Schiffe der Europaer sein konnten 21 Eine Parallele zu den Uberlieferungen vom Goldhandel in Ghana sind die Erzahlungen von den ungenau vielleicht am oberen Volta lokalisierten Lobi Goldfeldern die es spatestens seit dem Ausgang des Mittelalters gegeben haben soll Marin Perinbam 1988 prazisiert und stellt die These von 118 Minenorten auf die in der Loby Region westlich des Schwarzen Volta im heutigen Suden von Burkina Faso lagen Unter der Oberherrschaft von Dioula aus dem Kong Reich stehende animistische dezentrale Gruppen sollen die Schurfrechte besessen haben 22 Seit dem 17 Jahrhundert kontrollierten Dioula den Handel an der Strecke von Kong nach Djenne auf der das Gold transportiert wurde Zu den Problemen bei der Wiedergabe der historischen Zeugnisse gehort die geographische Bezeichnung Lobi die nicht mit dem Siedlungsgebiet der heutigen Lobi ubereinstimmt die erst nach der Mitte des 18 Jahrhunderts eingewandert sind Katja Werthmann 2007 halt die Vorherrschaft von Dioula fur historisch nicht belegt sie kamen vermutlich erst ab 1897 im Zuge der franzosischen Kolonialeroberungen in die Region der Lobi 23 Die vorkoloniale Goldgewinnung im Gebiet der Lobi wurde vermutlich von Familiengruppen und nicht von professionellen Goldgrabern durchgefuhrt Die ethnische Identitat dieser Gruppen ist unklar denn die Lobi werden namentlich erst ab dem Ende des 19 Jahrhunderts erwahnt Versuche die arabischen und portugiesischen Schauermarchen des Spatmittelalters uber hasslich deformierte Goldgraber im Zusammenhang mit dem stummen Handel auf die Lobi zu beziehen halt Werthmann deshalb fur abwegig 24 Heinrich Schurtz 1900 liefert eine plausibel erscheinende Erklarung fur die Einfuhrung des stummen Handels Der Markthandel entsteht vorzugsweise zwischen Stammen mit uberreichlicher aber einseitiger und unterschiedlicher Nahrungsmittelproduktion Ackerbauern und Fischer Das Bedurfnis nach abwechslungsreicherer Kost drangt zum Austausch Dieser Drang kann so stark sein dass selbst zwischen Stammen die sich bekriegen oder aufs ausserste einander misstrauen eine Art Markthandel entstehen kann der dann gern die Form des sogenannten stummen Handels annimmt Schurtz fugt einschrankend hinzu aber schwerlich darf man ihn als die Urform alles Markthandels uberhaupt bezeichnen 25 Grierson 1903 fuhrt in seiner zusammenfassenden Abhandlung zahlreiche Schilderungen von stummem Handel aus haufig zweifelhaften Quellen an ohne den Versuch einer kritischen Bewertung zu machen In Paul Ehrenreichs 1905 erschienener Besprechungsnotiz von Griersons Werk heisst es als Zusammenfassung und Steigerung von dessen Aussagen Der stumme Handel das einfache Hinlegen von Tauschobjekten an bestimmten Stellen wobei beide Parteien sich verborgen halten ist bei vielen Naturvolkern besonders denen Sudamerikas Afrikas und Australiens die einzige Form des Guteraustausches Er bildet in der sozialen Entwicklung des Menschengeschlechts eine uberaus wichtige Phase 26 Ein Aufsatz Richard Hennigs von 1917 ist in erstaunlicher Gewissheit mit Der stumme Handel als Urform des Aussenhandels betitelt Uber ein halbes Jahrhundert spater zieht Lars Sundstrom 1974 den seinerzeit neuartig radikalen Schluss der stumme Handel sei bloss ein literarisches Phanomen und samtliche Berichte hieruber insbesondere die in der umfangreichen Sammlung bei Grierson enthaltenen seien lediglich vom Horensagen uberliefert Dies gelte fur den stummen Handel in Afrika angefangen bei der Schilderung Herodots uber die vielfach auf Horensagen basierenden arabischen Quellen des 13 und 14 Jahrhunderts bis zu den Reiseberichten von Europaern Den portugiesischen Seefahrer Duarte Pacheco Pereira 1469 1533 der angibt mit Mannern gesprochen zu haben die den stummen Handel mit Sklaven und Waren mit eigenen Augen sahen zitiert Sundstrom auch mit der abstrusen Aussage die afrikanischen Goldhandler hatten sich deshalb im Verborgenen gehalten weil sie ihre monstrosen deformierten und mit Wunden ubersaten Korper nicht zeigen wollten Sundstrom relativiert Pereira ferner dadurch dass dieser sich auf altere arabische Autoren beziehe Insgesamt macht ihn die oft hervorgehobene Ehrlichkeit beim stummen Handel mit Gold in Afrika skeptisch in einer ansonsten durch Machtkampfe gepragten Zeit In einer Kette von Uberlieferungen basiert nach Sundstrom letztlich jeder Bericht auf Herodot 27 Paulo de Moraes Farias 1974 wunscht der Analyse Sundstroms mehr Aufmerksamkeit in der Fachwelt und fasst noch einmal die entsprechenden fragwurdigen in einer Uberlieferungskette stehenden Berichte der arabischen und europaischen Chronisten zum westafrikanischen Goldhandel zusammen Fur die einzige arabische Quelle die nicht auf al Masʿudi und Yaqut zuruckgreift halt Moraes Farias den aus Damaskus stammenden Gelehrten Schihab al ʿUmari 1301 1349 der in seinen Schriften aus den 1340er Jahren Aussagen von Leuten festhalt die den malischen Konig Mansa Musa 1324 wahrend dessen Haddsch in Kairo erlebt hatten Da Mansa Musa und seine Gefolgschaft keine Aussage zum stummen Handel machten obwohl sie sich zum Verhaltnis von Mali mit den Produzenten des Goldes ausliessen musste al ʿUmari fur diesen Aspekt auf einen Scheich aus Almeria in Andalusien als Gewahrsmann zuruckgreifen dessen Angaben jedoch wie ublich auf Horensagen basieren An der Verlasslichkeit der mittelalterlichen Berichte uber den stummen Handel in Westafrika insgesamt ruttelt auch die Feststellung dass in der besten mittelalterlichen Quelle zur westlichen Sudanregion dem Reisebericht Ibn Battutas von 1352 53 selbiger nicht erwahnt wird Auffallig erscheint dass uber Zeitraum und Ort der geschilderten Aktivitaten entweder nichts oder nur ausserst Vages zu erfahren ist Die zeitgenossischen Informanten durften aber genauere Kenntnisse vom Weg des Goldes gehabt haben 28 Volkswirtschaftliche Bewertung Bearbeiten nbsp Marktplatz in einer franzosischen Stadt Illuminierte Handschrift von Thomas III de Saluces Le chevalier errant Paris 1400 1405 Die Institutionenokonomik ist ein einflussreicher Forschungsansatz der Wirtschaftswissenschaft mit dem die Wechselwirkungen der Wirtschaft mit den gesellschaftlichen Institutionen untersucht werden sollen Innerhalb dieser Disziplin gibt es Meinungsunterschiede zwischen der alteren Original Institutional Economics OIE und der ab den 1970er Jahren hinzu gekommenen Neuen Institutionenokonomik oder New Institutional Economics NIE 29 Dabei stehen haufig methodologische oder wirtschaftsgeschichtliche Uberlegungen im Mittelpunkt die beide auch am Phanomen des stummen Handels diskutiert wurden Der Ausgangspunkt ist die Frage wie sich aus dem ursprunglichen Austausch von Geschenken innerhalb von Familien ein uber die Dorfgrenzen hinausreichender Warenhandel zwischen Fremden entwickeln konnte und welche Rolle die sprachliche Verstandigung dabei spielte Die Schwierigkeit dieser im kulturellen Kontext gestellten Frage verdeutlichen ethnografische Berichte die elementare Missverstandnisse bei der Begegnung von fremden Gruppen aufzeigen Die Parteien sind sich in jeder Hinsicht fremd und keine versteht die sozialen Wertmassstabe der anderen Ein solcherart typischer Konflikt ereignete sich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts zwischen den Azande heute im Sudsudan und der Zentralafrikanischen Republik und europaischen sowie arabischen Handlern die am Elfenbein der Azande interessiert waren und dafur Metalle und Waffen im Angebot hatten Die Handler uberbrachten den Azande Konigen Eisen und Kupfer welches die Herrscher selbstverstandlich als ihrem hohen Rang angemessene Geschenke und als Gegenleistung fur eine Sicherheitsgarantie gegenuber den Fremden annahmen Mit Elfenbein hatten die Azande bis dahin nicht gehandelt Ein arabischer Handler ubergab nun als Brautpreis fur die Tochter eines Azande Konigs einige Eisenspeere Als der Araber abreisen wollte floh das Madchen jedoch und kehrte an den Hof ihres Vaters zuruck Daraufhin forderte der Araber die Speere zuruck weil er sie als Tauschware in einem ruckgangig gemachten Handel betrachtete Fur den Konig stellte die Ruckgabeforderung dagegen eine Beleidigung dar denn Speere hatten fur ihn ausschliesslich einen zeremoniellen Wert und gehorten zu seinen Insignien Der Konig gab zwar die Speere zuruck liess aber die abziehende Karawane uberfallen und es kam in der Folge zu mehreren gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Azande und auslandischen Handelskarawanen 30 Der Wirtschaftshistoriker Douglass North 1920 2015 sieht den Handel sich graduell uber das Dorf hinaus bis zu einem regionalen Markt offnen sich dabei spezialisieren und schliesslich einen Weltmassstab erreichen 31 Er erwahnt nicht auf welche Weise der Ubergang zum jeweils nachsten Schritt bewaltigt werden konnte Hier setzen Vertreter von NIE an und postulieren den stummen Handel als ein Verfahren um in einer fruhen Phase dieser Entwicklung den nachsten Schritt zu tun Sie berufen sich dabei auf Karl Polanyi 1886 1964 ein einflussreicher Kritiker des Freien Marktes der den Ubergang von einer fruhen den Marktgesetzen noch nicht unterworfenen Gesellschaft zur heutigen Marktwirtschaft als grosse Umwalzung Great Transformation beschreibt 32 Der stumme Handel erscheint als eine zumindest theoretische Moglichkeit und fur Polanyi reichen seine Ursprunge weit in die Geschichte zuruck Vorgestellt wird die klassische Form des stummen Handels bei dem sich beide Partner nicht kennen Bewaffnete Konflikte bleiben aus diesem friedlichen Bild ausgeklammert Auch wenn sich die Darstellungen des stummen Handels wie sie von Herodot und in dessen Nachfolge uberliefert wurden bei der historischen Analyse als unglaubwurdig erwiesen haben ist das Phanomen hier zu einem theoretischen Erklarungsmodell geworden 33 Als Modell ist der stumme Handel nur dann eine Option wenn die sich fremden Handelspartner in keiner der beiden Sprachen auch nicht uber eine dritte Sprache miteinander kommunizieren konnen Der Handel musste also ohne die eigentlich notwendige Verstandnisbasis moglich sein denn der Spracherwerb gilt gemeinhin fur wesentlich damit Individuen zu einer anderen gegenuber mitteilungsfahigen Interpretation der Realitat gelangen konnen Dolfsma und Spithoven 2008 halten Handel ohne Verstandigung fur unmoglich und lehnen damit den stummen Handel als eine hypothetische Zwischenstufe beim sich uber die Dorfgrenzen hinaus entwickelnden Warenaustausch ab 34 In einigen Fachpublikationen wird der stumme Handel weiterhin als historisches Faktum dargestellt 35 Verbreitung BearbeitenBerichte uber stummen Handel sind nahezu aus allen Regionen der Welt uberliefert aus Afrika Europa Nordasien Sudasien Sudostasien Australien und Sudamerika Mit Bezug auf Grierson 1903 galten solche Berichte bis in die 1970er Jahre erste Kritik durch Moraes Farias 1974 allgemein als historisch verlasslich In den keinen Zweifel enthaltenden Worten von John A Price 1967 In einem gewissen Zeitabschnitt an der Wende zur Zivilisation in Afrika Sudostasien Nordeuropa und Nordasien war der stumme Handel eine bedeutende Form des zwischengesellschaftlichen wirtschaftlichen Austausches eine unpersonliche Form des Handels ohne sprachliche Kommunikation und sogar ohne Blickkontakt 36 Den meisten ethnographischen Beschreibungen zufolge gab es zwei Arten von stummem Handel Araber Europaer oder Chinesen die Fernhandel betrieben praktizierten einen stummen Handel mit einheimischen Ethnien am Meeresufer oder an einem Fluss wie seit Herodot uberliefert Zwischen raumlich enger beieinander lebenden Ackerbauern und nomadischen Jagern oder Fischern fand ein stummer Handel an einer bekannten Stelle zwischen beiden Lebensraumen statt 37 Afrika Bearbeiten nbsp Direkter Tauschhandel an der afrikanischen Westkuste in der von 1683 bis 1717 bestehenden brandenburgischen Kolonie Gross Friedrichsburg Die Brandenburger bieten Stoff und Eisenstangen gegen afrikanisches Elfenbein Tuschezeichnung von Rutger von Langerfeld 1690 Igala Bearbeiten Auch falls Herodots Schilderung vom stummen Handel mit Gold in Westafrika in den letzten zweieinhalb Jahrtausenden als Fiktion in abgeanderter Gewandung wiederholt worden sein sollte so ist damit die Frage nach einer gewissen historischen Existenz eines solchen Handels in Afrika nicht geklart denn es gibt auch Erzahltraditionen die eindeutig nicht auf Herodot zuruckgehen Roger Blench 1982 zeichnete bei den Igala Sprechern im sudlichen Nigeria eine mythische Erzahlung auf in der seltsame Wesen mit langen Schwanzen namens Amelu vorkommen Es heisst die Amelu amelu seien mit den afununu diejenigen denen ein Schwanz wachst gleichzusetzen Sprachlich verbunden ist auch das Meerschweinchen ikeleku elu was die Ratte der amelu bedeutet Die Amelu sind in der Erzahlung aussergewohnliche Wesen weil sie samtliche europaische Konsumguter des Alltags wie Autos Kuhlschranke und Radioapparate an einem unbekannten Ort hergestellt haben Was ihnen aber fehlte war Salz und deshalb brachten sie ihre modernen Konsumguter zum Markt um sie gegen Salz einzutauschen Da sie sich ihrer langen Schwanze schamten kamen sie fruhmorgens zum Markt hoben dort Locher im Boden aus in denen sie ihre Schwanze verbargen und blieben den ganzen Tag reglos uber dem Loch hocken bis der letzte europaische Handler verschwunden war Vor sich hatten sie ihre Guter ausgebreitet neben die ihre Handelspartner Salz abstellten Erschien einem Amelu die Menge an Salz ausreichend so nickte er mit dem Kopf und der andere nahm die Waren mit Bei dieser Erzahlung hapert es stellenweise an der inneren Logik die Struktur erinnert jedoch an Herodots Uberlieferung Die zugrunde liegenden Elemente der Erzahlung sind der Handel zwischen sich fremden ungleichen Partnern und das Verlangen nach besonderen wertvollen Dingen wahrend gerade die Fremdheit eine Gefahr fur die Handeltreibenden bedeutet und Abstand verlangt Der stumme Handel erscheint als Moglichkeit die prinzipielle Problematik solcher Begegnungen zu bewaltigen Der Hintergrund fur diese Igala Erzahlung ist die Kolonialzeit die als ein tiefgreifender gesellschaftlich kultureller Einbruch empfunden wurde und ein Gefuhl der Erniedrigung hinterliess Dagegen treten die Amelu als sympathische moralisch uberlegene Wesen auf die zwar von Natur aus benachteiligt sind sich aber gegen die Fremden behaupten konnen die mit dem Angebot einer billigen Tauschware Salz aus den Afrikanern Profit herausschlagen wollen 38 In einem Detail der Beschreibung der Korperanomalien erinnert die Erzahlung an die Aussage des Portugiesen Pereira um 1506 08 die Einheimischen in Ghana hatten Gesichter Zahne und Schwanze wie Hunde 39 Aksumitisches Reich Bearbeiten Das aksumitische Reich das im 1 Jahrtausend im Gebiet des heutigen Eritrea und im Norden von Athiopien bestand betrieb einen Tauschhandel mit Primitivgeld in Form von Salzbarren Amolen Eisenbarren Stoffen und Schmuck Ab der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts pragte das aksumitische Reich als einziges afrikanische Land eigene Munzen Neben der Geldwirtschaft wurde weiterhin parallel der Handel mit den Tauschobjekten betrieben teilweise bis ins 20 Jahrhundert obwohl nach der marktwirtschaftlichen Theorie eingefuhrtes Geld den Tauschhandel verdrangen sollte Die fruheste Beschreibung vom aksumitischen Tauschhandel liefert der griechische Autor Kosmas Indikopleustes aus Alexandria in seiner um 550 verfassten Christlichen Topographie Nach Kosmas betrieben die vom aksumitischen Konig in ferne Goldlander gesandten Karawanen eine Art von stummem Handel Sie zogen mit Ochsen Salz und Eisen in das Gebiet der Goldschurfer und wenn sie in dessen Nahe angekommen waren machten sie Halt und schlugen ihr Lager auf das sie mit einem hohen Ring aus Dornengestrupp umfriedeten In dem Lager hielten sie sich auf schlachteten den Ochsen und breiteten die Fleischteile zusammen mit dem Salz und Eisen auf den Dornen aus Daraufhin kamen die Einheimischen und legten einen oder mehrere Goldnuggets auf das Fleisch Salz oder Eisen das sie haben wollten und zogen sich bis in einige Entfernung zuruck Dann schaute der aksumitische Eigentumer der Waren nach ob ihm das Gold ausreichend erschien und nahm es in diesem Fall mit Dies beobachtete der Goldhandler und nahm nun das Fleisch Salz oder Eisen an sich Ansonsten musste wie bei den anderen Schilderungen eine der Parteien solange nachlegen bis beide zufrieden waren Kosmas kommentiert So ist der Tauschhandel mit den Leuten dieses Landes weil sie eine andere Sprache sprechen und Ubersetzer kaum zu finden sind 40 Ausser dem Problem der Verstandigung wird der stumme Handel mit der feindseligen und von Furcht gepragten Atmosphare in der sich beide Parteien begegnen begrundet Zentralafrika Bearbeiten Afrika galt als der Kontinent nicht nur mit der langsten sondern auch mit der am weitesten verbreiteten Tradition von stummem Handel Der Afrikanist Diedrich Westermann 1921 beschreibt den stummen Handel zwischen den Gola im Gebiet von Liberia und Sierra Leone und den Kpelle die im Auftrag und teils als Sklaven der Gola deren Felder bestellten Der Handel zwischen beiden Volkern soll stumm und ausserhalb der Dorfer erfolgt sein Daran soll das Wort fur Markt dowo erinnern das Buschland bedeutet 41 Aus dem damaligen Belgisch Kongo berichtet der britische Offizier Guy Burrows 1861 1912 uber die Pygmaen deren einzige Beschaftigung die Jagd sei von der sie sich uberwiegend ernahren Da sie ausser der tierischen auch pflanzliche Nahrung brauchen so erklart Burrows 1899 lassen sich die nomadischen Pygmaen ublicherweise in der Nahe eines Bantu Dorfes nieder wo sie Bananenplantagen erwarten konnen Wenn ein Pygmae von der Jagd heimkehrt begibt er sich zur nachsten Bananenplantage und wickelt dort kleine Stucke Fleisch sorgfaltig in Gras oder Blatter ein Dann schneidet er eine Staude mit Kochbananen ab und befestigt eines seiner Fleischbundel an dem Bananenstamm als eine Art von Bezahlung Dies ist ein allgemein akzeptierter Brauch Manchmal schiesst der Pygmae einen Pfeil in den Stamm einer Bananenpflanze deren Fruchte er sich fur spater reservieren will Der Eigentumer der Banane wird diesen Wunsch respektieren und den Pfeil nicht entfernen so Burrows 42 Ausserdem erwahnt Burrows den Eintausch von Speeren Pfeilspitzen und Messern von den Bantu Nachbarn der Pygmaen gegen deren Trockenfleisch wobei er offenlasst wie dieser Handel abgewickelt wurde Dass dies ebenfalls durch stummen Handel geschah schildert 1925 der ungarische Ethnologe Emil Torday 1875 1931 43 Um Gemuse oder Eisen das sie fur ihre Pfeile Messer und Speerspitzen brauchen zu erhalten praktizieren sie die primitivste bekannte Form des Tauschhandels Ein Tier das sie getotet haben wird nachts am Eingang eines Dorfes abgelegt In der nachsten Nacht kehren sie zuruck um die Gegengabe in Empfang zu nehmen die sie am selben Ort erwarten an dem sie ihr Wild abgelegt haben Der Brauch jemand anderem ein Geschenk zu machen und dafur im Gegenzug eine beliebige wertvollere Sache von jenem zu fordern sei in Afrika besonders ausgepragt schliesst Grierson 1903 aus den von ihm erwahnten Beispielen bei denen Europaer die Leidtragenden waren weil sie lieber nach den eigenen Vorstellungen Kaufabschlusse getatigt hatten 44 Der individuelle Handel stelle eine junge Kulturform dar argumentiert der Ethnologe Willy Frohlich 1940 im Unterschied zum sehr alten stummen Handel der zwischen sich fremden Gruppen getatigt worden sei Als Beispiel fur letzteren nennt er den aus einem okonomischen Bedurfnis erwachsenen Warenaustausch zwischen zentralafrikanischen Bantu und Pygmaen weil zwischen beiden wirtschaftliche Gegensatze aufeinander stossen Jager Fischer Hirten Bodenbauer Zwischen stummem Handel und Markthandel in Afrika sieht Frohlich jedoch keine lineare Entwicklung Abgesehen von der Gemeinsamkeit dass beide Handelsformen haufig an der Grenze zwischen Stammesgebieten stattfinden war der stumme Handel demnach ein von Mannern organisierter Fernhandel wahrend der moderne Markthandel ein Binnenhandel unter Nachbarn ist den uberwiegend Frauen bewaltigen 45 Nordeuropa und Nordasien Bearbeiten nbsp Pelzhandel zwischen Tschuktschen und Eskimos auf einer Insel in der Beringstrasse Buchillustration von 1911Etlichen Berichten aus dem 19 Jahrhundert zufolge gab es stummen Handel zwischen Volkern in Nordeuropa und in Nordasien Sibirien Laut arabischen Quellen 46 trieben die Wolgabulgaren ab dem 10 Jahrhundert einen stummen Handel mit Russen so steht es in der zwischen 1851 und 1879 erschienenen Geschichte Russlands seit den altesten Zeiten Band 1 Kapitel 8 des russischen Historikers Sergei Michailowitsch Solowjew 1820 1879 Zentrum des Pelzhandels war die russische Stadt Bolgar an der Wolga Der aus Syrien stammende Historiker Abu l Fida Abulfeda 1273 1331 schildert den Pelzhandel in Bolgar aus eigener Beobachtung und fugt hinzu was er von einem Augenzeugen erfuhr Es gabe weiter nordlich am Nordmeer Volker die Handel trieben ohne dass sich die Handelspartner sehen Laut Abu l Fida zeigt eine Karawane ihre Ankunft an und begibt sich an ihren Lagerplatz Dann legen die Handler ihre Waren und einen Zettel am vereinbarten Platz nieder und kehren ins Lager zuruck Die Einheimischen legen ihre Felle neben die Waren und entfernen sich Die Handler nehmen die ihnen genehmen Felle oder die Handelsprozedur wird weiter fortgesetzt bis sich beide Seiten geeinigt haben Was auf den Zetteln geschrieben stand ist nicht uberliefert fur Richard Hennig 1930 zeigt sich aber aus der Erwahnung von Zetteln und mehreren Handelsplatzen dass der stumme Handel mit Pelzen im Norden des wahrscheinlich europaischen Teils von Russland gut organisiert und verbreitet war und dass sogar gelegentlich arabische Handler dorthin kamen 47 Einem 1561 in Basel veroffentlichten Bericht des italienischen Geschichtsschreibers Paolo Giovio 1483 1552 zufolge gab es den gleichen Pelzhandel noch im 16 Jahrhundert in Lappland 48 Die Lapplander vertauschen die schneeweissen Pelze die wir Hermelin nennen mit allerlei Waren doch so dass sie jedes Gesprach und jeden Anblick der Handler in so hohem Masse vermeiden dass sich der Warenhandel wenn eine Schatzung der Verkaufswaren von beiden Seiten erfolgt ist und die Felle mitten auf dem Platz zuruckgelassen sind mit unbekannten Abwesenden in ausserster Ehrlichkeit sincerissi ma fide vollzieht Es gibt einige Berichte wonach sich in Nordasien ein stummer und halbstummer Handel mit Pelzen zwischen Eskimos und Tschuktschen noch im 17 und bis ins 19 Jahrhundert erhalten hat Ein halbstummer Pelzhandel ist was dem Tschuktschen Ethnographen Wladimir Germanowitsch Bogoras 1865 1936 zufolge in sehr alter Zeit etwa im 17 Jahrhundert 49 ublich war Die Parteien kamen aus Angst vor Feindseligkeiten ausserhalb des Dorfes am flachen Meeresufer schwer bewaffnet zum Handelsplatz und boten sich in voller Kampfausrustung ihre Waren auf Lanzenspitzen an Oder sie streckten sich die Waren mit einer Hand entgegen wahrend sie in der anderen ein Messer hielten bereit um bei der geringsten Provokation anzugreifen Die folgende Darstellung Bogoras uber Tschuktschen handelt von den Unsichtbaren die in einem grossen Wald leben 50 Wenn sie zum Handel kommen kann man nur die Fuchs und Biberhaute sehen die sie in der Hand halten und es hat den Anschein als bewegten sich die Pelze von selber fort Sie kommen dann unseren Handlern an den Waldrand entgegen und rufen Wir wollen handeln Die Handler nehmen ein Bund Tabak und werfen es hinuber Tabak Tabak schallt es durch den Wald aber es ist Niemand zu sehen Nach einer Weile wird eine Tasche mit Fuchs oder Biberfellen vom Walde her geschleudert Mit Seefahrern trieben die Tschuktschen im 17 Jahrhundert auch den typischen stummen Handel bei dem sie Pelze Elfenbein und Elfenbeinschnitzereien am Meeresufer deponierten 51 Der erwahnte Solowjew berichtet ausserdem Band 5 Kapitel 3 von einem stummen Handel im 16 Jahrhundert zwischen Russen und Samen im Norden des europaischen Teils von Russland und ostlich des Ural am Ob 52 Im aussersten Osten Sibiriens an der Beringstrasse pflegten dem Ethnologen Adolf Bastian 1873 zufolge die Tschuktschen auf dem asiatischen Festland einen stummen Handel mit den Bewohnern der Sankt Lorenz Insel Letztere handelten mit Pelzwaren 53 Russen sollen in Sibirien fruher allgemein durch stummen Handel zu Pelzwaren gekommen sein Weiter sudlich brachten laut dem Geographen Karl Andree 1877 die auf den Kurilen lebenden Ainu ihre Waren an den Strand um am folgenden Tag zuruckzukehren und die von den Russen abgelegten Tauschguter abzuholen 54 Schmiedesagen in Europa Bearbeiten Zum indirekten Beleg eines wahrscheinlich fruher in Europa existierenden stummen Handels wurden Schmiedesagen herangezogen in denen Elemente des Topos eine zentrale Rolle spielen Auf diese Verbindung zum Mythos wies zuerst Max Forster 1907 hin 55 Schmiede treten in den Sagen als Menschen oder als jenseitige Wesen in Zwergengestalt auf Sagen von schmiedenden Zwergen sind vor allem aus dem nordlichen Mitteleuropa und aus Skandinavien bekannt Manche Erzahlungen handeln von erzabbauenden Bergmannchen in den Alpen Der Wohnort dieser Zwerge sind bestimmte Hugel von denen es heisst dort werde ihr Hammern oder das knisternde Feuer ihrer Essen gehort Wie Schmieden im Allgemeinen werden auch schmiedenden Zwergen magische Fahigkeiten und ein geheimes Wissen zugeschrieben weshalb sie entsprechend besondere Werkzeuge oder Waffen anfertigen konnen Der gegenseitige Austausch von Waren wird in den Schmiedesagen um den Tausch von Waren oder Geld gegen Auftragswerke also Dienstleistungen erweitert Dem Prinzip des stummen Handels folgend bleiben die Zwerge unsichtbar auch wenn sie bei ihrer Arbeit zu horen sind Ausserdem besteht eine strikte Trennung zwischen der Welt der Menschen und der Zwerge Schmiede konnen in den Erzahlungen als Helfer der Menschen auftreten oder ihnen Schaden zufugen Wenn jemand sich nicht peinlich genau an die Vereinbarungen des stummen Handels halt rachen sich die Zwerge oder sie brechen die Beziehungen zu den Menschen ab und ziehen sich zuruck Sie verschwinden auch wenn sie unerbetene Geschenke erhalten Die Strafe erfolgt eigentlich fur die Verletzung der Distanzregeln zwischen der menschlichen und der damonischen Welt 56 Beim stummen Handel mit schmiedenden Zwergen legt der Auftraggeber beispielsweise einen zu reparierenden Gegenstand und Lebensmittel oder manchmal eine Munze auf einen Stein vor einer Hohle und am nachsten Morgen findet er dort die vollendete Arbeit des Schmiedes Auftrage uber Neuanfertigungen werden an den vereinbarten Stellen in der Natur mit lauter Stimme gerufen oder auf einem Zettel hinterlassen Der Schmiedezwerg legt der Auslieferung einen Zettel mit der Rechnung bei die genau beglichen werden muss Max Forster erkennt den in den Sagen uberlieferten Ursprung dieser Form des Verkehrs zwischen Menschen und Schmieddamon als Niederschlag jenes ehemaligen primitiven Kulturzustandes des oben geschilderten stummen Tauschverkehrs 57 Eine dieser Sagen ist die von Wieland dem Schmied in einer lokalen Ausschmuckung die um das Wayland s Smithy genannte prahistorische Hugelgrab im Suden Englands erzahlt wurde Der Archaologe und Archivar Francis Wise gab 1738 zusammen mit einer Beschreibung des Steingrabs auch die mundliche Uberlieferung wieder An diesem Ort lebte fruher ein unsichtbarer Schmied Falls das Pferd eines Reisenden auf dem Weg ein Hufeisen verlor so musste der Reiter nichts weiter tun als sein Pferd mitsamt etwas Geld an diesen Ort bringen und dort fur einige Zeit zurucklassen So er dann zuruckkehrt findet er das Geld verschwunden aber das Pferd neu behuft Das Steingrab habe bei der Lokalbevolkerung schon immer Wayland s Smithy Wielands Schmiede geheissen so Wise Forster aussert abschliessend die Vermutung die Mythen vom stummen Handel konnten sich auf die ersten Handelskontakte zwischen Germanen und Kelten in der Latenezeit ab etwa dem 4 Jahrhundert v Chr zuruckbeziehen 58 In Deutschland sind Sagen von schmiedenden Zwergen vor allem aus Westfalen und dem Harz bekannt Eine Sage vom Darnsee nahe der niedersachsischen Stadt Bramsche aufgezeichnet vom Indogermanisten Adalbert Kuhn 1859 enthalt samtliche Elemente vom Ablauf eines stummen Handels mit einem Schmied der jedoch in diesem Fall nicht als Zwerg vorgestellt wird 59 Hier im Darmssen hat nun vor alter Zeit ein Schmied gewohnt der hat den Leuten alle Schmiedearbeit gemacht die sie wunschten sie haben nur auf einen Zettel zu schreiben brauchen was sie haben wollen und ihn dann auf eine bestimmte Stelle am See legen mussen dann hat auch schon am andern Tage die Arbeit nebst einem Zettel dagelegen worauf die Summe die sie zu zahlen hatten gestanden hat Einer hat aber einmal gedacht ei was du hast was du willst was sollst du noch bezahlen Und ist ohne Zahlung wieder fortgegangen seitdem arbeitet der Schmied in dem Darmssen nicht mehr Ein zentrales Element dieser Schmiedesagen unbemerkt fleissig und erstaunlich schnell uber Nacht etwas Hilfreiches zu tun charakterisiert auch die Kolner Sage von den Heinzelmannchen Die alteste mythische Erzahlung eines stummen Handels mit einem Schmied liefert der griechische Seefahrer Pytheas um 380 um 310 v Chr der in einem Scholion zur Argonautensage des Apollonios von Rhodos 295 215 v Chr enthalten ist Darin werden die sieben Liparischen Inseln als die Ambosse des mythischen Schmieds Hephaistos beschrieben Hephaistos halt sich auf den beiden Inseln Lipari und Stromboli auf von wo man sein Hammern weithin hort Es heisst fruher habe jeder unbearbeitetes Eisen dort hinbringen und am nachsten Tag ein Schwert oder einen anderen bestellten Gegenstand abholen konnen wenn er dafur einen Lohn abgelegt hatte 60 Arabien Bearbeiten nbsp Handler mit Leopardenfellen im Irak Aus der franzosischen Illustrierten Le Tour du Monde von 1867 Das traditionelle islamische Wirtschaftsrecht nimmt wie alle aus dem Islam abgeleiteten Vorschriften letztlich die Ausserungen des Propheten Mohammed und die Berichte uber seine Zeit zum Vorbild Zwischen der islamischen Zeit und der durch sie abgelosten vorislamischen Zeit der Dschahiliya durchzieht gemass der islamischen Tradition eine Trennlinie alle gesellschaftlichen Bereiche So lehnte Mohammed die bisherigen Marktplatze ab und legte neue fest 61 Islamische Quellen beschreiben Handelsformen aus vorislamischer Zeit mit dem haufig genannten Merkmal stumm oder geheim abzulaufen In den Beschreibungen geht es um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation Mohammeds und seiner Anhanger in Medina uber andere Orte und uber die vorislamischen Handelsmethoden ist jedoch wenig bekannt Die in Arabien in vorislamischer Zeit jahrlich stattfindenden Markte werden in der hadith al aswaq Bericht von den Markten genannten und im 9 Jahrhundert beginnenden Uberlieferungstradition aufgefuhrt und mit Geringschatzung den unter islamischem Recht stehenden Markten gegenubergestellt 62 Unterschieden werden zwei oder seltener drei Formen von vorislamischem Handel die alle von Mohammed verboten worden sein sollen Beim Verkauf durch Beruhren mulamasa erwirbt der Kaufer einen Gegenstand allein dadurch dass er ihn beruhrt ohne ihn vorher gesehen oder irgendwie gepruft zu haben Weil die Kenntnis vom erworbenen Gegenstand unzureichend ist gilt der Erwerb nach islamischem Recht als riskant und ungultig Alternativ bedeutet das Beruhren dass der Kaufer diese Ware fur sich reservieren mochte Beim Verkauf durch Werfen munabadha wirft in den meisten Fallen der Verkaufer den Gegenstand dem Kaufer zu in manchen Beschreibungen wirft der Kaufer auch etwas zuruck Einige Autoren verbanden diese Praxis mit einer anderen die ein Steinchen werfen heisst und fur mehrere Interpretationen offen ist Es kann so verstanden werden Der Verkaufer wirft einen Stein und verkauft dasjenige Kleidungsstuck auf dem der Stein landet oder der Steinwurf bedeutet dass der Verkauf dieses Kleidungsstucks besiegelt ist Moglich ist auch das Verstandnis Jemand verkauft Land bis nach dort wohin sein geworfener Stein fliegt womit ausgedruckt wird dass dem Kaufer so lange die Wahl zwischen den vorgelegten Waren bleibt bis der Verkaufer den Stein wirft 63 So fasste der syrische Rechtsgelehrte an Nawawi 1233 1277 die Verkaufsregeln zusammen Nachfolgende Interpreten verstanden die geschilderten Situationen anders etwa dass es sich nicht um eine zum Verkauf stehende Kleidung sondern um die Kleidung handele die beide Parteien am Leib tragen und daher ein Tausch stattfinde Unabhangig von der Auslegung haben die geschilderten Handelspraktiken gemein dass sich beide Parteien still oder nahezu still verhalten was in einem starken Gegensatz zu einem realen Marktgeschehen steht aber eine teilweise Parallele zum seit Herodot uberlieferten stummen Handel darstellt Die Parteien beim vorislamischen Handel sind jedoch fureinander nicht unsichtbar Einen klassischen stummen Handel gab es dem griechischen Philosophen Theophrastos 371 287 v Chr zufolge im antiken Konigreich Saba auf der Arabischen Halbinsel Dort wurden im Tempel des Sonnengottes Weihrauch und Myrrhe so gehandelt dass beide Parteien sich weder sehen noch horen konnten Ein Drittel des Verkaufserloses ging als Steuer an den Tempel Die vorislamischen Handelspraktiken konnten ein Versuch gewesen sein eine gewisse autoritative Ordnung und Disziplin auf dem Markt einzufuhren indem der Ablauf mit der Sphare des Religiosen und Herrschaftlichen in Beziehung gebracht wird Tatsachliche Verstandigungsprobleme oder der Wunsch durch Schweigen den Status des eigenen Stammes aufrechtzuerhalten konnten ebenfalls einen Einfluss gehabt haben 64 Sudamerika Bearbeiten In Sudamerika diente der stumme Handel uber den zahlreiche Berichte vorliegen hauptsachlich dazu einen ersten Kontakt mit bis dahin isolierten indigenen Volkern herzustellen um sie zu befrieden Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso lebende indigene Volker werden unter dem Namen Xingu zusammengefasst Die ersten Fremden am Oberlauf des Rio Xingu waren ab 1926 amerikanische protestantische Missionare die sich nach einigen Jahren wieder aus dem Gebiet zuruckzogen Zum Schutz der Indianer vor eindringenden Abenteurern wurden zwischen 1920 und 1954 schrittweise Posten eingerichtet Der Austausch von Gutern unter den einzelnen Gruppen in diesem Gebiet durfte fruher so vermutet der Ethnologe Gunther Hartmann 1986 als stummer Handel oder offen bei formellen gegenseitigen Besuchen und abgesprochenen Handelsfahrten erfolgt sein 65 Adrian Cowell behandelt in seinem Erlebnisbericht The tribe that hides from men 1973 66 ein Dokumentarfilm erschien mit dem gleichen Titel 1970 wie die Bruder Villas Boas Orlando Claudio und Leonardo im Jahr 1943 eine Expedition zu einigen bislang nicht kontaktierten feindseligen Stammen der Xingu anfuhrten mit dem Ziel diese zu befrieden Dadurch sollte ermoglicht werden ein Schutzgebiet fur die indigenen Volker einzurichten was 1961 mit der Grundung des Parque Indigena do Xingu umgesetzt wurde Cowell beschreibt die Bemuhungen der Bruder Villas Boas auf mehreren Expeditionen Um die Indigenen zu befrieden deponierten sie Macheten Perlen und andere verlockende Dinge im Dschungel zum Zeichen ihrer freundlichen Gesinnung und in der Hoffnung die Indigenen wurden die Dinge mitnehmen und etwas von sich dafur zurucklassen Um sich selbst vor Angriffen zu schutzen befestigten sie solche Gegenstande auch unmittelbar ausserhalb ihres Lagers Dies war eine in Brasilien weithin bekannte Methode der Kontaktaufnahme 67 Ein als zuverlassig geltender Bericht des britischen Bauingenieurs Charles Napier Bell 1835 1906 stellt eine Art von stummem Handel dar 68 wie er in den 1850er und 1860er Jahren an der Miskitokuste in Nicaragua von den an Flussen lebenden Indianergruppen Smoos Ulvas Woolwas am Toongla Fluss und Twakas am Twaka Fluss mit der Kustenbevolkerung stattfand Die Siedler an den Flussen tauschten Tiger und Rehwildfelle Kakao Mais und Kochbananen gegen die Waren der Indios an der Kuste unter anderem Kleider Perlen Eisentopfe Besteck Angelhaken und Salz 69 Der schlichte Handel wird ohne Aufwand und ohne Wettbewerb durchgefuhrt Der Warenwert ist aus Gewohnheit festgelegt und keinerlei Betrug oder Falschung ist moglich oder vorstellbar Sie haben sehr viel Vertrauen in die Fairness der Transaktion Haufig habe ich an Flussmundungen einen entrindeten und bemalten Stock an einer bestimmten Stelle eingepflanzt gesehen Beim Anlanden fand ich in den Baumen Kochbananen Korbe mit Mais Fladen von toonoo Naturkautschuk Stoffe und Felle hangen An jedem Gegenstand war ein Muster von dem befestigt was im Gegenzug erwartet wurde etwa ein Angelhaken am einen ein paar Perlen an einem anderen etwas Salz am nachsten und so weiter Diese Dinge waren dort in der Erwartung platziert dass die auf dem Hauptfluss vorbeifahrenden Kusten Indios den gewunschten Tauschhandel ausfuhren wurden Wenn nach einiger Zeit die Dinge immer noch unberuhrt geblieben sind bringen die Fluss Indios sie zu den Kustendorfern Ostasien Bearbeiten Von Plinius dem Jungeren um 61 um 113 ist Richard Hennig 1917 zufolge ein nicht klar lesbarer Text uberliefert der sich auf das Land Seres altgriechisch fur China hinter dem Emolischen Gebirge Himalaya bezieht Mutmasslich richtig ubersetzt beginnt die fragliche Stelle Die Waren die am andern Ufer des Flusses neben die Verkaufsstande gelegt werden werden von ihnen mitgenommen wenn ihnen der Tausch zusagt 70 Etwas fruher im 1 Jahrhundert n Chr wusste bereits der romische Geograph Pomponius Mela zu berichten Die Serer sind ein Volk voller Gerechtigkeit und sehr bekannt durch ihren Handel mit Tauschgegenstanden die in der Wuste niedergelegt werden ohne dass jemand dabei bleibt Diese altchinesische Tradition bestatigt der Geograph Ernst Tiessen 1871 1949 und erganzt Dabei wird kein Wort gesprochen 71 Eine chinesische Quelle aus dem 14 Jahrhundert enthalt ein Textfragment uber den Handel zwischen den Ainu auf der Insel Sachalin und den Yeren Wilde gemeint Jurchen in der Amur Region wahrend der Yuan Dynastie 1279 1368 Demnach waren die in Felsspalten in den Bergen lebenden Hermeline in Nordchina sehr beliebt Die Jurchen richteten auf der Insel Handelsorte ein wo sie chinesische Waren gegen Hermeline tauschten ohne den Ainu direkt zu begegnen Der stumme Handel konnte eine Moglichkeit gewesen sein um Sanktionen der chinesischen Obrigkeit zu vermeiden denn die Ainu der Insel Sachalin befanden sich in einem jahrelangen Konflikt mit den Yuan Chinesen Dass dieser Handel in einem chinesischen Dokument erwahnt wird spricht dafur dass die chinesischen Behorden davon wussten und den Handel der begehrten Felle wegen tolerierten 72 Der franzosische Priester Abbe Jean Baptiste Grosier 1743 1823 bestatigt in seiner allgemeinen Beschreibung Chinas von 1785 73 den Einsatz des stummen Handels in der jungeren Geschichte zwischen Chinesen und wilden Volkerschaften 74 Sudostasien und Sudsee Bearbeiten nbsp Eine Gruppe Frauen und Kinder der Kubu Orang Rimba im Suden Sumatras Ehemals isoliert lebende Waldnomaden die seit langem sesshaft sind und in Kontakt mit Europaern stehen Erste Jahrzehnte des 20 Jahrhunderts Stummen Handel soll es in Sudostasien schon sehr lange zwischen Naturvolkern und indischen chinesischen oder arabischen Handlern gegeben haben moglicherweise bereits vor der Zeitenwende In der ersten Halfte des 1 Jahrtausends kamen buddhistische Handler aus Indien auf die Malaiischen Inseln ihnen folgten hinduistische und arabische Seefahrer die mit den Chinesen Handelsbeziehungen knupften Der wesentliche Handel zwischen den Nationen lief nach dem fur machtige Herrscherhauser ublichen Zeremoniell ab Europaer kamen erst relativ spat im 16 Jahrhundert als Handler und Eroberer nach Sudostasien und betrieben generell keinen stummen Handel Dieser beschrankte sich den Berichten zufolge auf den Warenaustausch mit kleineren Volkern 75 Beispielsweise wird uber stummen Handel berichtet der zwischen den isoliert im Tieflanddschungel im Suden Sumatras lebenden Orang Rimba Kubu und malaiischen Handlern vom 17 Jahrhundert bis zum Ende des 19 Jahrhunderts praktiziert wurde Dem amerikanischen Anthropologen Edwin M Loeb 1935 zufolge kamen die Kubu zur Zeit der malaysischen Vorherrschaft nie in direkten Kontakt mit den Handlern sondern blieben stets unsichtbar deponierten ihre angebotenen Naturalien an einer Stelle auf dem Boden verschwanden und kehrten spater zuruck um die von den Malaien gebotene Bezahlung abzuholen Gegenuber den primitiven Kubu sei der Handel nie besonders fair gewesen erganzt Loeb 76 Die gleiche Beschreibung von den Kubu die alle Komponenten eines stummen Handels enthalt gibt der Ethnologe Max Schmidt 1926 77 Die beiden genannten Sozialwissenschaftler waren nicht die ersten die sich zum stummen Handel bei den Kubu ausserten Der britische Forschungsreisende und Botaniker Henry Ogg Forbes der von 1878 bis 1883 in Indonesien unterwegs war beschaftigt sich in seinem Forschungsbericht von 1885 ausfuhrlich mit der Lebensweise der wilden und scheuen Kubu die er selbst traf die aber kaum ein Europaer je zu Gesicht bekommen habe Die Kubu boten die von ihnen im Dschungel erlegten Wildtiere den Malaien im Tausch gegen Messer und Speere an da sie keinerlei handwerklichen Fertigkeiten besassen Forbes schildert einen stummen Handel mit allen typischen Elementen 78 nbsp Zwei Enggano der mittlere mit Bogen und Pfeilen rechts ein arabischer Besucher am Ufer der gleichnamigen Insel Illustration in einem Werk uber die Geschichte Ostindiens des Niederlanders Willem Lodewijcksz 1598 Auf der Insel Enggano vor der Westkuste Sumatras lebten Loeb zufolge die primitivsten aller Volker in der Region die im Jahr 1770 noch mit Steinaxten hantierten wahrend uberall sonst langst Eisenwerkzeuge verwendet wurden Sie hatten um diese Zeit aber bereits den Nutzen von Eisen erkannt und tauschten mit den Malaien in einem stummen Handel ihre Kokosnusse gegen Eisen 79 Der Fernhandel wurde nur in bestimmten Fallen stumm abgewickelt Ab dem 10 Jahrhundert waren chinesische Schiffe zwischen den Inseln unterwegs und ab dem 13 Jahrhundert grundeten die Chinesen zunehmend Handelsniederlassungen Ublicherweise ankerten die Schiffe vor der Kuste und die Einheimischen paddelten in kleinen Booten mit ihren Tauschwaren dorthin Es soll daneben in kleinerem Umfang auch stummen Handel gegeben haben wie der amerikanische Anthropologe Fay Cooper Cole 1945 zum Handel mit den Philippinen im 16 Jahrhundert erwahnt Die chinesischen Dschunken landeten demnach am Ufer und legten ihre Waren aus Seide Perlen Kupfertopfe diverse Gefasse und Gongs Die Einheimischen brachten ihr Handelsgut ebenfalls an den Strand und zogen sich wieder zuruck Die chinesischen Handler nahmen sich nun was sie fur richtig hielten und segelten zum nachsten Anlegeplatz einer Siedlung Auf diese Weise gelangten vor allem chinesische Porzellangefasse auf die philippinischen Inseln und wurden weiter landeinwarts gehandelt So kam gelegentlich wertvolles chinesisches Porzellan aus der Song Dynastie der Ming Dynastie oder aus spateren Zeiten auf den internationalen Kunstmarkt das aus dem Landesinnern der Philippinen stammt 80 Ahnliche Schilderungen halten einen stummen Handel zwischen Malaien und den schuchternen Negritos auf der philippinischen Insel Luzon fest ebenso mit den damals als Jager und Sammler lebenden Semang auf der Malaiischen Halbinsel und von Handlern der indonesischen Insel Ternate Letztere bezeichneten den stummen Handel in ihrer Sprache als potage tagali vuru zum Tauschhandel zu den Wilden gehen zur Unterscheidung von potage tagali damaroi dem normalen Handel in Anwesenheit beider Parteien 81 nbsp Negritos Illustration im Boxer Codex 1590 einer Handschrift vom Beginn der spanischen Kolonisation der Philippinen Der Amerikaner John M Garvan 1875 um 1940 82 lebte ab 1903 als Handler und Reisender auf den Philippinen bis er nach einigen Jahren den einfachen Lebensstil der Manobo einer zu den Lumad gehorenden Ethnie auf der sudphilippinischen Insel Mindanao annahm bei denen er sich bis um 1924 aufhielt In seinen umfangreichen Aufzeichnungen findet sich auch eine Beschreibung des stummen Handels bei den Negritos Der Missionar Ethnologe und Negrito Kenner Paul Schebesta 1887 1967 unterzog Garvans hinterlassenes Werk einer kritischen Wurdigung wobei er den stummen Handel ins Marchenland verwies weil er diesen Handel selbst nicht gesehen habe 83 Hierzu teilt der katholische Missionar Morice Vanoverbergh in einem 1925 veroffentlichten Aufsatz mit was er zum einen von im Tiefland lebenden christlichen Filipinos horte und was er zum anderen mit eigenen Augen sah Die Filipinos erzahlten dem Missionar dass sie fur gewohnlich zum Handel mit den Negritos in deren Gebiet bis an den Waldrand gingen und dort ihre Tauschwaren Stoffe Reis ablegten denn es sei unmoglich sich den scheuen Negritos zu nahern Die Negritos wurden nachts ihre Waren Bienenwachs Rattan dorthin bringen und beiseite legen was sie von den Filipinos wunschten bis diese wieder erschienen um ihren Teil mitzunehmen Nach Vanoverberghs eigenen Beobachtungen gingen Negritos haufig selbst in die Stadt und tauschten dort ihre Produkte mit denen der christlichen Handler Die Negritos wurden auch gegen einen viel zu geringen Lohn Arbeiten fur die Filipinos verrichten stellte der Autor fest 84 Die ubliche Methode des Tauschhandels zwischen Semang und Malaien beschreibt 1834 der britische Offizier Peter James Begbie 1804 1864 der fur die East India Company s Madras Army auf der Malaiischen Halbinsel Dienst tat 85 Die Malaien brachten also ihre Waren hauptsachlich einfache Stoffe Tabak und Messer an einen freien Platz in der Nahe einer Semang Siedlung und zogen sich in einige Entfernung zuruck Dann kamen die Semang mit Elfenbein Stucken vom Adlerholzbaum als Raucherstabchen bei den Chinesen begehrt Dammarharz Rattan und sonstigen Waldprodukten von denen sie reichlich deponierten weil sie keine Ahnung von deren Marktwert hatten Wenige Semang jedoch die ihre Scheu abgelegt hatten und in die Dorfer gingen lernten schnell aus dem Handel mit pflanzlichen Medizinpraparaten einen hohen Profit zu erzielen 86 Vom sudostasiatischen Festland gibt es ebenfalls Berichte uber stummen Handel Der danische Major Erik Seidenfaden 1881 1958 lebte 40 Jahre lang bis 1947 in Siam reiste in dieser Zeit als Angestellter der siamesischen Regierung im Land und betrieb ethnologische Forschungen Er schrieb uber eine kleine Gruppe von nomadischen Jagern am Mekong in der Nahe des Dorfes Pakbeng im Norden von Laos namens Kha Dong Luang die Welke Blatter Wilden oder Kha Tam Bang die Wilden die sich unsichtbar machen konnen was er dort von anderen Jagern horte Demnach waren diese Kha dunkelhautig glatthaarig beide Geschlechter gingen nackt und wechselten nach wenigen Tagen ihren Aufenthaltsort an dem sie unter einem Schutzdach aus Blattern lebten Da sie sehr scheu waren und sich vor Menschen furchteten die nicht ihrem Stamm angehorten betrieben sie einen typischen stummen Handel Ihre bei den Lao begehrten Waren wie Rhinozeroshorner Geweihe und Felle deponierten sie an einer bestimmten Stelle Die Handler der Lao die die Kha praktisch nie zu Gesicht bekamen weil sie sich unweit vom Handelsplatz im Busch versteckt hielten gaben ihnen Tabak Salz und manchmal etwas Baumwollstoff Seidenfaden erklart weiter dass ein thailandischer Provinzgouverneur ihm gegenuber diese Information bestatigte 87 In einem Artikel von 1981 beschreibt Jesper Trier die Jager und Sammler Gruppe Khon Pa von denen etwa 200 Personen in den nordthailandischen Provinzen Phrae und Nan und wenige 100 Personen in Nordlaos leben Die Khon Pa gelten als scheu ihre Kontakte zu anderen Bergvolkern sind gering sie halten sich seit langer Zeit im Dschungel auf der fur sie von einer Vielzahl von Geistern bevolkert ist fur die sie haufig Rituale durchfuhren Fruher praktizierten sie stummen Handel so der Ethnologe Jesper Trier der 1970 bei Bergvolkern in Nordthailand Feldforschung betrieb 88 Der Nationalokonom August Sartorius Freiherr von Waltershausen 1852 1938 beschreibt 1896 zunachst das Prinzip des stummen Handels um diesen hernach zur Urform des Tauschhandels in Polynesien zu erklaren Der stumme Handel erhalt noch eine hohere gesellschaftliche Funktion denn er fungiert als Friedensschluss mit dem zwei Parteien eine gewaltsame Auseinandersetzung beenden Auch zwischen befeindeten Volkern bleibt das einmal geweckte Bedurfnis nach Warentausch bestehen der Handel soll fortgesetzt aber ein erneuter Krieg ausgeschlossen werden Ein solches Verhalten illustriert Waltershausen mit Erzahlungen von Begegnungen zwischen europaischen Schiffen und den Inselbewohnern Eine davon ist enthalten in Capitain Wallis Reise auf der Dolphin um die Welt vom Juni 1766 bis August 1768 aus Schiffstagebuchern vom Schriftsteller John Hawkesworth 1715 1773 zusammengestellt Die zunachst friedliche Begegnung zwischen Kapitan Wallis und den Einwohnern von Tahiti im Jahr 1767 artete in einen von den Briten mit Kanonen niedergeschlagenen Streit aus wonach die Inselbewohner mit am Strand aufgesteckten grunen Zweigen und weissen Matten das Zeichen zum Frieden gaben Anschliessend legten beide Parteien abwechselnd Geschenke am Strand nieder die zu einer Fortsetzung des Tauschhandels fuhrten Die Seefahrer James Cook und Louis Antoine de Bougainville machten im 18 Jahrhundert ahnliche Erfahrungen bei der Begegnung mit Einheimischen in der Sudsee Zwar entsprachen die Handelskontakte nur ungefahr dem stummen Handel die Seefahrer notierten aber die auffallig grosse Distanz welche die Einheimischen stets einhielten 89 Dass es zwischen den einzelnen Kleinreichen auf Hawaii in fruheren Jahrhunderten nicht immer friedlich zuging zeigt die Beschreibung eines Tauschhandels dessen wesentliches Merkmal die Distanz an den stummen Handel erinnert 90 Zur Erleichterung des Austausches ihrer Gegenstande wurden zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten Markte abgehalten auf denen Matten gesalzene Fische Schweine gebackene und zerstossene Tarowurzeln u s w feil geboten wurden Die Kaufer und Verkaufer waren durch einen Fluss getrennt standen sich gegenuber und riefen einander zu was und zu welchen Bedingungen sie tauschen wollten Die Handelswaare war auf einem Felsen in der Mitte des Flusses auseinander gelegt wohin die Parteien sich begaben um sie zu besichtigen Sudasien Bearbeiten nbsp Wilde Manner Veddas mit Pfeil und Bogen auf einem Foto von 1907 In Kumaon dem Ostteil des nordindischen Bundesstaates Uttarakhand und im Distrikt Jajarkot in Westnepal leben nomadische oder halbnomadische Gruppen die Raji Raji Raute oder Ban Raja Wald Konige heissen und zusammen mit anderen kleinen Gruppen im Norden Indiens den Janggali Waldmenschen vgl englisch jungle Dschungel zugeordnet werden Von der Dorfbevolkerung in beiden Gebieten werden die Raji auch unsichtbare Handler genannt Die sesshafte Bevolkerung Jajarkots erinnerte sich bei ihrer Befragung 1997 wie die Raji bis vor einer Generation Handel trieben in dem sie in der Nacht eine Schussel und ein Kopftuch im Hof eines Gehoftes abstellten Vom Hauseigentumer wurde erwartet dass er etwas Getreide und Gemuse in das Tuch legt und die Schussel an sich nimmt Tat er dies so kamen die Raji in der folgenden Nacht und nahmen das Tuch mit den erhandelten Nahrungsmitteln mit 91 Der britische Forschungsreisende Clements Markham 1830 1916 berichtet 1862 uber ein Poliar genanntes Volk in Sudindien wohl in den Bergen Keralas 92 in den abgelegeneren Waldern leben die Poliar ein scheues Volk von wilden Waldmenschen Chenatumby sein Fuhrer sagte mir dass sie keinerlei Behausungen besitzen sondern von Ort zu Ort durch den Dschungel laufen unter Felsen schlafen und von wildem Honig und Wurzeln leben Die Frauen laufen mit ihnen wie wilde Ziegen ihre Kinder in einer Reihe um ihre Huften geschlungen Gelegentlich handeln die Poliar mit den Leuten aus den Dorfern die Baumwolle und Getreide auf einem Stein ablegen und sobald die Fremden ausser Sichtweite sind nehmen diese die wilden Geschopfe und legen Honig an ihre Stelle sie werden aber niemandem erlauben in ihre Nahe zu kommen Bekannter als die kleinen Adivasi Gruppen in den Bergen Sudindiens sind die Veddas die Ureinwohner Sri Lankas uber die zahlreiche ethnographische Berichte auch uber ihren stummen Handel vorliegen Etliche dieser Beschreibungen sind von zweifelhaftem Wert und mit Vorurteilen behaftet Ein fruher Bericht uber die Veddas stammt vom englischen Seefahrer Robert Knox 1641 1720 der 1681 ein Geschichtswerk uber das Konigreich Kandy verfasste in welchem er fast 20 Jahre festgesetzt worden war 93 Knox unterscheidet zwischen wilden und zahmen Veddas Letztere hatten sich in gewisser Weise dem Konig von Kandy untergeordnet Falls die Veddas von dessen Gesandten in den Waldern aufgefunden werden konnten brachten sie Elfenbein Honig Wachs und Fleisch von Wildtieren fur das sie unter anderem Pfeile und Kleidung erhielten Uber die wilderen Veddas aber schreibt Knox 94 Mir wurde von vielen Leuten berichtet dass die Wilderen unter ihnen wenn sie Pfeile wollen eine Menge an Fleisch des Nachts herbeischaffen und dieses in einer Schmiede aufhangen ebenso ist ein Blatt daneben gehangt das so in der Umrissform ausgeschnitten ist wie sie ihre Pfeile gemacht haben wollen Falls sie der Schmied gemass ihrem Muster anfertigt belohnen sie ihn und bringen weiteres Fleisch Falls er sie aber nicht anfertigt werden sie ihm fruher oder spater ein Unheil zusenden und ihn in der Nacht erschiessen Wenn der Schmied die Pfeile macht deponiert er sie am selben Platz an dem die Veddas das Fleisch aufgehangt haben Knox Beschreibung wurde nachfolgend bis Ende des 19 Jahrhunderts mehrfach wiederholt Sie stellt eine vermutlich weit in die Vergangenheit zuruckreichende Auspragung der europaischen Schmiedesagen mit stummem Handel dar 95 Literatur BearbeitenMichael Bonner The Arabian Silent Trade Profit and Nobility in the Markets of the Arabs In Sebastian Gunther Wadad Kadai Hrsg Islamic History and Civilization Studies and Texts Band 79 Histories of the Middle East Brill Leiden 2011 S 23 50 Wilfred Dolfsma Antoon Spithoven Silent Trade and the Supposed Continuum between OIE and NIE In Journal of 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Handel liefert Ibn Battuta 1304 1368 Vgl Harry Thirwall Norris Ibn Baṭṭuṭa s journey in the north eastern Balkans In Journal of Islamic Studies Band 5 Nr 2 Islam in the Balkans Juli 1994 S 209 220 Richard Hennig Der nordeuropaische Pelzhandel in den alteren Perioden der Geschichte In Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Band 23 Heft 1 1930 S 1 25 hier S 16 Richard Hennig 1930 S 21 Richard Hennig 1930 S 22 Wladimir Germanowitsch Bogoras 1904 S 54 Ubersetzung Richard Hennig 1930 S 22 Wladimir Germanowitsch Bogoras The Chukchee The Jesup North Pacific Expedition herausgegeben von Franz Boas Band 7 Memoirs of the American Museum of Natural History New York 1904 S 53f Josef Kulischer Zur Entwickelungsgeschichte des Kapitalzinses In Jahrbucher fur Nationalokonomie und Statistik Journal of Economics and Statistics Dritte Folge Band 18 73 Nr 3 1899 S 305 371 hier S 323 Adolf Bastian Geographische und ethnologische Bilder Hermann Costenoble Jena 1873 S 341 Karl Andree Geographie des Welthandels Band 1 1867 2 Auflage J Engelhorn Stuttgart 1877 S 14 Kapitel 2 Der stumme Handel bei wilden Volkern S 13 16 Max Forster Stummer Handel und Wielandsage In Alois Brandl Heinrich Morf Hrsg Archiv fur das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 61 Jahrgang 119 Band George Westermann Braunschweig 1907 S 303 308 Edith Marold Schmied In Rolf Wilhelm Brednich Hrsg Enzyklopadie des Marchens Band 12 2007 Sp 106f Max Forster 1907 S 304 Zitiert nach Max Forster 1907 S 306 308 Adalbert Kuhn Sagen Gebrauche und Marchen aus Westfalen und einigen andern besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands Band 1 Brockhaus Leipzig 1859 S 78 Sagen vom Darmssen Nr 36 Dieter Veerkamp 1955 S 189f M J Kister The Market of the Prophet In Journal of the Economic and Social History of the Orient Band 8 Nr 3 Januar 1965 S 272 276 hier S 273 Michael Bonner Time has come full circle Markets fairs and the calendar in Arabia before Islam In Asad Q Ahmed Michael Bonner Behnam Sadeghi 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Band 70 Heft 1 2 1975 S 208 261 hier S 222 224 Fritz Bornemann J M Garvans Materialien uber die Negrito der Philippinen und P W Schmidts Notizen dazu In Anthropos Band 50 Heft 4 6 1955 S 899 930 hier S 914 Morice Vanoverbergh Negritos of Northern Luzon conclusion In Anthropos Band 20 Heft 3 4 Mai August 1925 S 399 443 hier S 431 A G Harfield Three 19th Century Military Authors of the Far East In Journal of the Society for Army Historical Research Band 57 Nr 231 Herbst 1979 S 144 153 hier S 144 146 Peter James Begbie The Malayan Peninsula Embracing Its History Manners and Customs of the Inhabitants Politics Natural History amp c from its earliest Records Vepery Mission Press Madras 1834 S 8f Erik Seidenfaden Further Notes About the Chaubun Etc In Journal of the Siam Society Band 13 Nr 3 1919 S 47 53 hier S 50 Jesper Trier The Khon Pa of Northern Thailand An Enigma In Current Anthropology Band 22 Nr 3 Juni 1981 S 291 293 hier S 293 A Sartorius Freiherrn von Waltershausen Die Entstehung des Tauschhandels in Polynesien In Zeitschrift fur Social und Wirthschaftsgeschichte Band 4 Heft 1 1896 S 1 66 hier S 50f A Sartorius Freiherrn von Waltershausen 1896 S 53 Jana Fortier Sharing Hoarding and Theft Exchange and Resistance in Forager Farmer Relations In Ethnology Band 40 Nr 3 Sommer 2001 S 193 211 hier S 205 Clements R Markham Travels in Peru and India John Murray London 1862 S 403f Robert Knox An Historical Relation of the Island Ceylon together With somewhat Concerning Severall Remarkable passages of my life that hath hapned since my Deliverance out of Captivity London 1681 Digitalisat der Auflage von 1817 Robert Knox 1681 S 117 zitiert nach James Woodburn 2016 S 482 Dieter Veerkamp 1955 S 190 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stummer Handel amp oldid 237682881