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Der Niger ist mit 4184 Kilometern nach dem Nil und dem Kongo der drittlangste Strom Afrikas Von seinen Quellen in den Bergen Guineas bis zu seiner rund 2000 km weiter ostlich liegenden Mundung am Golf von Guinea stromt er in einem weiten Halbkreis durch Mali den Suden des Staates Niger entlang der Grenze von Benin und schliesslich durch das bevolkerungsreiche Nigeria wo er im uber 200 km breiten Nigerdelta in den Atlantik mundet NigerVerlauf und Einzugsgebiet des NigerVerlauf und Einzugsgebiet des NigerDatenLage Westafrika Guinea a GuineaMali MaliNiger NigerBenin BeninNigeria NigeriaFlusssystem NigerQuelle Tembakounda Guinea9 36 2 N 10 51 53 W 9 6004166666667 10 864666666667 490Quellhohe 490 mMundung Nigerdelta Golf von Guinea5 3166666666667 6 4166666666667 0 Koordinaten 5 19 0 N 6 25 0 O 5 19 0 N 6 25 0 O 5 3166666666667 6 4166666666667 0Mundungshohe 0 mHohenunterschied 490 mSohlgefalle 0 12 Lange 4184 kmEinzugsgebiet ca 2 261 000 km Abfluss am Pegel Malanville 1734500 1 AEo 1 000 000 km Lage 1111 kmoberhalb der Mundung NNQ Min Monat O MNQ 1952 1992MQ 1952 1992Mq 1952 1992MHQ 1952 1992HHQ Max Monat O 18 m s149 m s1053 m s1 1 l s km 1661 m s2726 m sAbfluss AEo 2 261 000 km an der Mundung MQMq 6000 m s2 7 l s km Linke Nebenflusse Sokoto BenueRechte Nebenflusse Bani Gorouol Sirba Tapoa MekrouDurchflossene Stauseen Kainji StauseeGrossstadte Asaba Bamako Dargol Mopti Niamey Onitsha Port Harcourt SegouEinwohner im Einzugsgebiet 146 700 000 2 Schiffbar fast ganzjahrig bis LokojaDer Niger bei KoulikoroDer Niger bei KoulikoroInsel an einer breiten Stelle des Niger in MaliInsel an einer breiten Stelle des Niger in MaliDer Fluss versorgt annahernd 110 Millionen Menschen die direkt an seinen Ufern leben mit Wasser Sein Einzugsgebiet umfasst etwa 2 261 Millionen Quadratkilometer darunter Wustengebiete unsicherer Zuordnung in weiteren vier oder funf Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Gewasserdaten 2 1 Einzugsgebiet 2 2 Hydrometrie 2 3 Nebenflusse 3 Ortschaften 4 Geschichte 4 1 Entdeckung durch Europaer 4 2 Verlauf 4 3 Einzugsgebiet 5 Etymologie 6 Schiffbarkeit 7 Niger Basin Authority 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDer Niger entspringt in den Bergen der Region Faranah im Staat Guinea unweit der Grenze zu Sierra Leone Er vereinigt sich mit dem Mafou dem Niandan und dem Milo und erreicht die Stadt Siguiri bevor er Guinea verlasst Der Fluss fliesst in einem Bogen nach Nordosten quert Bamako und bildet in Mali das grosse Niger Binnendelta die Massina deren wichtigste Hafenstadt Mopti ist Anschliessend wendet er sich nach Timbuktu wo er die Sudsahara quert und seine Fliessrichtung in Richtung Sudosten andert Bei Gao fliesst er an der roten Dune von Koyma vorbei und erreicht wieder die Region des Sahel Er durchquert dann den Staat Niger dessen Hauptstadt Niamey an seinen Ufern erbaut ist Im weiteren Verlauf bildet er teilweise die Grenze zu Benin wo im Dreilandereck der Staaten Niger Burkina Faso und Benin der W Nationalpark an einer W formigen Biegung des Flusses liegt Von dort aus fliesst er weiter nach Nigeria Nach Verlassen des Kainji Stausees durchfliesst er im westlichen Teil Nigerias die Lower Kaduna Middle Niger Floodplains ein Schutzgebiet der Ramsar Konvention Auf der Hohe von Lokoja nimmt er den linken Nebenfluss Benue auf verlasst die Grosslandschaft Sudan und erreicht die Regenwaldgebiete Nigerias Auf der Hohe der Stadt Onitsha beginnt der Niger sich aufzufachern und das Nigerdelta auszubilden Das Flusswasser erreicht den Golf von Guinea der Teil des Sudatlantiks ist in mehreren Flussarmen von denen der Forcados Nun und Escravos die drei grossen Mundungsarme bilden Somit durchquert er Gebirge Regenwald Steppe Savanne und Wuste Gewasserdaten BearbeitenEinzugsgebiet Bearbeiten Das Einzugsgebiet des Niger nimmt 7 5 der Flache des afrikanischen Kontinents ein 2 und erstreckt sich uber 10 Staaten Allerdings sind die Angaben uber seine Flache stark abweichend Das liegt daran dass bei der Bemessung nicht aktiv zum Abfluss beitragende Flachen manchmal mitgezahlt werden und manchmal nicht Das geografische Abflussbecken hat eine Flache von zirka 2 200 000 km Die aktive Flache dagegen wird mit etwa 1 500 000 km angenommen 3 Bei der Differenz handelt es sich zum grossen Teil um das Azawagh Becken das sich bis Algerien erstreckt Daher unterscheiden sich die Angaben nach der Mundung des Dallol Bosso mitunter sehr stark Geografisch teilt es sich wie folgt auf ausgehend von 2 274 Mio km 4 Staat Einzugsgebiet der Landesflache in km Prozent der Flache des Einzugsgebiets Prozent der LandesflacheGuinea 0 97 780 0 4 3 39 4Elfenbeinkuste 0 22 739 0 1 0 0 7 4Mali 579 856 25 5 46 7Burkina Faso 0 77 314 0 3 4 28 0Algerien 193 285 0 8 5 0 8 1Benin 0 45 479 0 2 0 41 2Niger 563 939 24 8 44 5Tschad 0 20 466 0 0 9 0 1 6Kamerun 0 88 684 0 3 9 18 8Nigeria 584 404 25 7 63 2Gesamt 2 273 9460 100 00Hydrometrie Bearbeiten Der Abfluss des Niger ist wie bei den meisten Flussen der Region regenzeitabhangig Er steht unter dem Einfluss des Niederschlagsregimes des westafrikanischen Monsunsystems Die Durchflussmenge des Flusses wurde 22 Jahre lang 1980 bis 2002 in Onitsha einer Stadt etwa 200 km oberhalb der Mundung des Niger gemessen 5 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert In Onitsha wo der Fluss anfangt sich in sein Delta aufzufachern wurden in diesem Zeitraum im Mittel 4720 m s gemessen An der Station Malanville etwa 1100 km oberhalb der Mundung und grob bei der Halfte des Einzugsgebietes betrug die jahrliche Durchflussmenge von 1952 bis 1992 im Schnitt 1053 m s dabei wurde ein minimaler Durchfluss von 18 m s nahezu komplett trocken und ein maximaler Durchfluss von 2726 m s beobachtet 1 nbsp Das Niger Einzugsgebiet mit den dazu gehorigen KlimazonenDer Niger ist ein so genannter Fremdlingsfluss Das bedeutet er entspringt in feuchtem und durchfliesst trockenes Gebiet Daher variieren seine Abflussmengen sehr stark uber den Fliessweg durch die durchflossenen Klimazonen So verliert er im Sahel und im Massina grosse Mengen an Wasser durch Verdunstung und Bewasserung Da er aus dem Azawagh Becken so gut wie keinen Abfluss erhalt bekommt er erst mit den aus Burkina Faso stammenden Sirba und dem Mekrou aus Benin wieder wasserreichere Zuflusse Zudem hat der Abfluss des Niger und seiner Zuflusse im letzten Jahrhundert stark abgenommen Untenstehende Tabelle zeigt den Abfluss an den jeweiligen Pegel Messstationen vor 1960 und zwischen 1980 und 2004 5 Niger Pegel Einzugsgebiet km abflussaktive Flache Abfluss vor 1960 m s Abfluss 1980 bis 2004 m s Siguiri 0 0 67 400 1015 0 755Koulikoro 0 120 000 1545 1040Delta Zufluss 0 222 000 2159 1247Dire 0 333 000 1110 0 750Malanville 0 440 000 1140 0 800Baro 0 730 000 2525 1370Onitsha 1 100 000 7000 4570Nebenflusse Bearbeiten nbsp Niger und NebenflusseHaupt aber auch letzter grosserer Zufluss des Niger ist der Benue der erst im zentralen Nigeria mundet Dieser und weitere Zuflusse sind in Mundungs Reihenfolge Auswahl Guinea Mali Niger aus Burkina Faso Benin NigeriaMafou Niandan Milo Tinkisso Fie Sankarani Bani Gorouol Dargol Sirba Goroubi Diamangou Tapoa Mekrou Alibori Sota Sokoto Oli Moshi Oshin Kaduna Gbako Gurara BenueSiehe auch Liste der Fliessgewasser im Flusssystem NigerOrtschaften Bearbeiten nbsp Flussinsel in NiameyOrtschaften am Niger sind Asaba Bamako Dargol Faranah Gao Gaya Kollo Lokoja Mopti Niamey Onitsha Port Harcourt ostlich des Nigerdeltas Say Segou Tillaberi TimbuktuGeschichte BearbeitenDer untypische Verlauf des Niger hat europaischen Forschern uber zwei Jahrtausende hinweg Ratsel aufgegeben In der Antike vermuteten romische Geographen dass der Fluss nahe Timbuktu Teil des Nils sei wogegen im 17 Jahrhundert europaische Entdecker uberzeugt waren dass der Fluss nach Westen fliesse und in den Fluss Senegal munde Entdeckung durch Europaer Bearbeiten nbsp Mungo Parks Forschungsreisen1796 erreichte der britische Afrikaforscher Mungo Park als einer der ersten Europaer den Lauf des Niger Sein Reisebericht Travels in the Interior of Africa gilt noch heute als Klassiker 1805 befuhr er in einer zweiten Expedition den Lauf des Niger zwischen Bamako und Bussa im Nordwesten Nigerias wo 1806 sein Expeditionsteam und er auf unbekannte Weise starben 1830 entdeckte eine Expedition der englischen Bruder Richard und John Lander den Verlauf des Niger bis zur Mundung Die Quelle des Niger wurde von europaischen Forschern dem Franzosen Marius Moustier und dem Schweizer Josua Zweifel erst 1879 entdeckt Verlauf Bearbeiten Die Bumerang Form des Flusses erklaren heutige Geographen meist mit einer Theorie der zufolge der Niger aus zwei alten miteinander verbundenen Flussen besteht Der obere Niger von der Quelle in den Loma Mountains bis zum Nigerknie mundete ursprunglich in einen heute ausgetrockneten See wohingegen der untere Niger in Hugeln nahe dem See entsprang und nach Suden bis zum Golf von Guinea floss Als die Sahara 4000 1000 vor Christus austrocknete anderten beide Flusse ihren Verlauf und trafen sich Diese Theorie ist heute allgemein vorherrschend sie ist auf vereinzelten Widerspruch gestossen Einzugsgebiet Bearbeiten Wahrend der Grunen Saharazeit 10 000 bis 2000 v Chr hatte der heute endorheische Tschadsee Mega Tschad eine deutlich grossere Flache und seinen Abfluss uber den Mayo Kebbi 6 Somit vergrosserte sich das Einzugsgebiet des Niger um das gesamte Tschadbecken mit einer Grosse von 2 434 Mio km Etymologie BearbeitenDer Name des Flusses stammt vermutlich vom lateinischen oder portugiesischen Wort fur schwarz niger als Fehletymologie der Bezeichnung fur den Fluss in der Tuareg Sprache ghir n igheren Fluss der Flusse 7 Die Bezeichnung wurde schon in einer Karte des Claudius Ptolemaus fur einen Fluss sudlich des Atlas Gebirges verwendet Die westafrikanischen Staaten Niger und Nigeria sind nach dem Fluss benannt Ihre Einwohner haben eine grosse Zahl verschiedener Namen fur den Fluss darunter Joliba in den Manding Sprachen und Isa Ber in Songhai Beide Worter bedeuten grosser Fluss In Mundungsnahe war der Niger auch als Kworra oder Quorra bekannt bevor erst im 19 Jahrhundert von Europaern erkannt wurde dass der obere ins Landesinnere fliessende Abschnitt weder in den Tschadsee noch in den Nil mundet sondern nach Suden zum bereits bekannten Quorra abdreht Schiffbarkeit Bearbeiten nbsp Autofahre uber den Niger nahe MoptiIm oberen Teil ist der Niger mit kleineren Booten bis Bamako schiffbar wobei aber unter anderem Flusspferde eine gewisse Gefahr darstellen Danach bilden die rapides de Sotuba und andere Stromschnellen ein Hindernis Ab Koulikoro etwa 60 km flussabwarts von Bamako kann der Strom wahrend der Hochwasserzeit zwischen Oktober und Januar bis nach Lokoja nahe der Mundung des Nebenflusses Benue in den Niger mit grosseren Booten und Schiffen befahren werden wenn man von der Barrage de Markala und dem Kainji Damm absieht Durch Versandung infolge voranschreitender Dunenbildung verschlechterte sich die Schiffbarkeit des Niger am Nigerknie in den letzten Jahren Niger Basin Authority BearbeitenDie Niger Basin Authority franzosisch Autorite du Bassin du Niger NBA bzw ABN ist eine zwischenstaatliche Organisation um die Ressourcen des Nigerbeckens gemeinsam zu nutzen und zu fordern Siehe auch BearbeitenListe der Brucken uber den Niger Liste der langsten Flusse der Erde Liste von Flussen in Afrika Flutkatastrophe in West und Zentralafrika 2010Literatur BearbeitenMichael Obert Regenzauber Auf dem Niger ins Innere Afrikas 5 Auflage National Geographic Taschenbuch 2010 ISBN 3 89405 249 X Hardcover 2009 ISBN 978 3 426 27315 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niger River Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Niger Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Offizielle Website der NBA ABN World Bank Sending 500 Million Funding for Niger Basin Development Memento des Originals vom 11 Juli 2007 im Internet Archive In Voice of America online 4 Juli 2007 Abgerufen am 17 Juli 2007 Niger Basin Initiative World Wildlife Fund WARPO Freshwater Program for Western Africa Coordination Office Memorandum of Cooperation between Ramsar and the Niger Basin Authority Memento vom 28 Juni 2008 im Internet Archive The Bureau of the Convention on Wetlands 2002 Phase of decision making of the Niger Basin Authority August 2006 Memento vom 2 Marz 2007 im Internet Archive Label France N 61 Africa on the move French Ministry of Foreign and European Affairs Einzelnachweise Bearbeiten a b GRDC Der Niger in Malanville a b Governance at the Basin Level Senegal and Niger Rivers Monthly Water Map n 3 2016 Le Bassin du fleuve Niger Vers une vision de developpement durable Seite 12 FAO The Niger River basin a b The Niger River Basin AVision for SustainableManagement Frederic Bouchette Mathieu Schuster Jean Francois Ghienne Clea Denamiel Claude Roquin Abderamane Moussa Patrick Marsaleix Philippe Duringer 2010 Hydrodynamics in Holocene Lake Mega Chad Memento des Originals vom 24 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bouchette org PDF 3 MB englisch Molefi Kete Asante The History of Africa The Quest for Eternal Harmony 2 Aufl Routledge 2015 S 76 Normdaten Geografikum GND 4042299 9 lobid OGND AKS VIAF 244536029 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niger Fluss amp oldid 237442079