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Dieser Artikel behandelt die Stadt in Mali Zu weiteren Bedeutungen siehe Timbuktu Begriffsklarung Timbuktu deutsch tɪmˈbʊktu franzosisch Tombouctou tobukˈtu ist eine Oasenstadt in Mali mit 54 453 Einwohnern Zensus 2009 2 Tombouctou TimbuktuTimbuktu Mali Koordinaten 16 46 N 3 0 W 16 773333333333 3 0072222222222 Koordinaten 16 46 N 3 0 WBasisdatenStaat MaliRegion TimbuktuKreis TimbuktuISO 3166 2 ML 6Hohe 263 mFlache 147 9 km Einwohner 54 453 Zensus 2009 Dichte 368 2 Ew km PolitikMaire M Ousmane Halle 1 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geografie 2 1 Lage 2 2 Klima 3 Bevolkerung 4 Traditionelle Architektur 5 Geschichte 5 1 Grundung und Fruhzeit 5 2 Die Zeit der grossen westafrikanischen Reiche 5 2 1 Eingliederung in das Reich Mali 5 2 2 Zugehorigkeit zum Reich der Songhai 5 3 Timbuktu in der fruhen Neuzeit 5 4 Der Wettlauf nach Timbuktu 5 5 Timbuktu im kolonialen Zeitalter 5 6 Zeitgenossische Entwicklungen 5 7 Chronik 6 Religion 6 1 Stellung des Islam 6 2 Islamische Gelehrsamkeit 6 3 Weltoffenheit und Fremdenfeindlichkeit 6 4 Die Frage der judischen Minderheit 6 5 Antisemitische Tendenzen 6 6 Christen als Besucher 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 1 Welterbe 7 1 1 Die drei grossen Moscheen 7 1 2 Mausoleen und Graber 7 1 3 Zerstorungen durch Islamisten 2012 7 2 Bildung 7 3 Die Bucher von Timbuktu 7 4 Forschungszentrum Ahmed Baba 7 5 Musik 7 6 Sport 8 Wirtschaft 8 1 Vorkoloniale Zeit 8 2 Gegenwart 9 Partnerstadte 10 Sohne der Stadt 11 Synonym fur entlegenen Ort 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 AnmerkungenEtymologie BearbeitenDer Name bedeutet angeblich Brunnen der Buktu Der Sage nach war Buktu franzosische Schreibweise Bouctou eine Sklavin die mit einer Ziegenherde von den Tuareg hier zur Bewachung eines Brunnens zuruckgelassen wurde Der Name soll Frau mit einem grossen Bauchnabel bedeuten Einige Historiker sehen in dieser Volksetymologie die ins Mythische ubertragene Rechtfertigung der einstigen Oberschicht von Timbuktu fur die soziale Schichtung also die Zweiteilung in hellhautige Herren die Tuareg und dunkelhautige Vasallen die Bella siehe unten Bevolkerung Der franzosische Linguist Rene Basset leitet den Namen von einer altberberischen Wortwurzel ab die weit entfernt oder versteckt bedeutet 3 Somit ware der Name mit der weit entfernte Brunnen also am sudlichen Rande der Wuste zu ubersetzen In jungeren Untersuchungen ist verschiedentlich geltend gemacht worden dass der Ort ursprunglich gar nicht von den Tuareg sondern von den Songhai des Umlandes gegrundet wurde und die Mitte des 19 Jahrhunderts von dem Afrikaforscher und Historiker Heinrich Barth vorgetragene Herleitung des Namens aus deren Sprache ebenfalls in Betracht gezogen werden musse Nach Barth wurde der Name korrekt Tombutu lauten und Ort in den Dunen bedeuten was ebenfalls sinnvoll ware Geografie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Lage von Timbuktu in Afrika gelbes Quadrat Timbuktu liegt am sudlichen Rand der Sahara deren Fortschreiten Desertifikation der Stadt die meisten Probleme bereitet Der Sand breitet sich uberall in den Strassen aus In den letzten 20 Jahren soll sich die Wuste um ungefahr 100 Kilometer weiter nach Suden vorgeschoben haben 4 Die Stadt liegt circa 12 Kilometer nordlich des Nigers der aus sudwestlicher Richtung aus der Region Massina in einem grossen Bogen vorbeifliesst hier am nordlichsten Punkt seines Laufes in sudostlicher Richtung abdreht und spater an der mehr als 2000 Kilometer entfernten Kuste in den Golf von Guinea mundet Lediglich bei starkem Hochwasser fullen sich langst ausgetrocknete Nebenarme des Nigers die den Spitznamen Kanale der Flusspferde trugen und verursachen in einigen Stadtteilen heftige Uberschwemmungen zuletzt geschah dies 2003 In der fruhen Neuzeit verband ein 13 Kilometer langer Kanal die Ortschaft Kabara den eigentlichen Hafen der Stadt mit Timbuktu Dieser kunstliche Nebenarm des Nigers ermoglichte den Bewohnern wahrend der Flutzeiten einen direkten Zugang zum Fluss und somit den Segelschiffen und Pirogen Waren in die Stadt zu bringen Der Kanal ist versandet und nur noch als Graben sichtbar nbsp Flughafen TimbuktuTimbuktu ist seit Jahrhunderten ein Zentrum des Transsaharahandels und Ende des 19 Jahrhunderts passierten hier jahrlich etwa 400 Karawanen mit 140 000 Kamelen und rund 22 400 Tonnen Lasten 5 Dennoch bereitet es immer noch Schwierigkeiten den Ort zu erreichen Die Schifffahrt ist nur moglich wenn der Wasserstand es erlaubt Die Strassen durch die Savanne vom Suden aus versanden schnell und sind zeitweise unpassierbar Von Norden her durch die Wuste ist der Weg zwei Gruppen von Reisenden vorbehalten den selten gewordenen Salzkarawanen der Tuareg vor allem aus Taoudenni und den modernen Abenteurern die auf den Spuren der Wustenromantik sind Der Flughafen Timbuktu IATA Flughafencode TOM wird regelmassig von der Hauptstadt Bamako aus angeflogen Klima Bearbeiten Das Klima ist wustenhaft es weht stets ein trockenheisser Wind Harmattan aus der Sahara An sparlicher Vegetation finden sich hier Dornenbusche Tamarisken Akazien und Ginster Der afrikanische Affenbrotbaum Baobab und Palmen sowie eine Reihe von Nutzbaumen wachsen hier Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 28 C wobei die Monate Mai und Juni mit etwa 34 C am heissesten sind Als durchschnittliche jahrliche Niederschlagsmenge wurden 170 mm gemessen Juli und August sind mit etwa 56 66 mm die feuchtesten Monate 6 Die Regengusse konnen sintflutartig auftreten und grosse Schaden an den aus Lehm erbauten Wohnhausern und Moscheen verursachen Im Jahre 1771 sturzte die al Hana Moschee bei einem solchen Unwetter ein und begrub 40 Menschen unter sich TimbuktuKlimadiagrammJFMAMJJASOND 0 30 13 0 33 15 0 36 18 1 39 22 4 42 26 15 41 27 45 39 26 64 37 25 27 38 25 2 39 22 1 35 17 0 30 13 Temperatur C Niederschlag mm Quelle wetterkontor deMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Timbuktu Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Tagesmax C 29 6 32 9 36 3 39 4 42 0 41 4 38 5 36 7 38 2 38 7 34 6 29 9 36 5Mittl Tagesmin C 12 6 14 9 18 4 22 4 25 8 27 3 25 9 24 9 24 7 22 3 17 2 13 2 20 8Niederschlag mm 0 0 0 1 4 15 45 64 27 2 1 0 S 159Sonnenstunden h d 8 55 8 8 8 7 8 5 8 9 7 8 8 0 8 2 8 3 8 8 9 1 8 3 8 5Regentage d 0 0 0 0 1 2 5 6 4 0 0 0 S 18Luftfeuchtigkeit 27 22 21 20 24 37 49 60 52 32 27 29 33 4Temperatur 29 6 12 6 32 9 14 9 36 3 18 4 39 4 22 4 42 0 25 8 41 4 27 3 38 5 25 9 36 7 24 9 38 2 24 7 38 7 22 3 34 6 17 2 29 9 13 2Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 0 0 0 1 4 15 45 64 27 2 1 0 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle wetterkontor deBevolkerung Bearbeiten nbsp Friedhof von TimbuktuDurch die bewegte Geschichte und die Lage am Schnittpunkt grosser Handelsstrassen setzt sich die Bevolkerung Timbuktus aus den Angehorigen verschiedener Volksgruppen zusammen Darunter finden sich Berber Mauren Songhai Mandinka und die Bambara Zum Teil bewohnen sie ihre eigenen Viertel in der Stadt und deren Umgebung werden eher Vertreter der Tuareg mit ihren Kamelen und die Fulbe mit ihren Viehherden angetroffen Die Bozo leben als Fischer am Niger Am Nigerufer leben die Bella dunkelhautige Fischer und Kleinbauern die moglicherweise Nachkommen der ursprunglichen Bevolkerung des Gebietes sind und im fruhen Mittelalter von den Tuareg in ein Abhangigkeitsverhaltnis gezwungen wurden Die Uberlieferung um die Grundung von Timbuktu und die Sklavin Buktu konnte als ein Nachklang dieser Entwicklung verstanden werden siehe oben Etymologie Bis vor etwa 50 Jahren wurden sie von den Tuareg als eine Art Sklaven ausgebeutet wobei die einzelnen Bella Familien keinem individuellen Besitzer unterstanden sondern kollektiv als Unfreie fur die Tuareg vornehmlich der Konfoderation der Kel Antessar arbeiten und Tribut abliefern mussten Seit der Unabhangigkeit Malis sind sie offiziell frei fuhlen sich traditionell der Gesellschaftsordnung der Tuareg zugehorig und sprechen meistens die Sprache ihrer einstigen Herren das Tamascheq Verkehrssprache ist das Franzosische Unter der Bevolkerung des Gebietes von Timbuktu wird uberwiegend die Sprache Songhai mit dem Dialekt Koyra Chiini gesprochen Daneben sprechen ein Zehntel Tamascheq oder den maurischen Dialekt des Arabischen Traditionelle Architektur Bearbeiten nbsp Strassenszene am vollig restaurierten Caillie Haus nbsp Skizze von Timbuktu von Rene Caillie um 1830 Die ursprungliche Bauweise in Timbuktu war durch den Mangel an Steinen bedingt Daher wurde uberwiegend mit Lehm gebaut Die alteren Berichte sprechen von bienenkorbahnlichen Rundbauten in denen uberwiegend die armere Bevolkerung lebte Die von Rene Caillie 1828 angefertigte Ansicht von Timbuktu zeigt noch zahlreiche Hauser dieser Art Spatestens im 15 Jahrhundert setzte sich ein aufwandigerer Baustil durch der vor allem die Hauser der Oberschicht Verwaltungsbeamte Kaufleute und Gelehrte pragte Besonders deutlich wird diese Form der Lehmarchitektur der als sudanesischer Stil bekannt geworden ist an den Lehmmoscheen mit ihren sich nach oben verjungenden Turmen Das Grundgerust bildeten Konstruktionen aus Holz die mit Lehm verkleidet wurden Auf diese Weise liessen sich zweistockige Gebaude errichten in denen das Untergeschoss als Koranschule Lager und Verkaufsraum oder Werkstatt genutzt wurde wahrend das obere meistens luftig gestaltete Stockwerk als Wohnbereich diente Hier befanden sich in den Hausern der Gelehrten auch die privaten Bibliotheken Das Bauen mit einem nur bedingt soliden Material fuhrte jedoch bei heftigen Regenfallen zu massiven Bauschaden oder Einsturzen Nach jeder Regenzeit mussten die Wande nachgearbeitet werden und oft wurden Hauser bei denen sich die Reparatur nicht mehr lohnte einfach aufgegeben Siehe dazu z B die Abb Strasse in Timbuktu unten 7 Neben der traditionellen Lehmarchitektur finden sich in Timbuktu mehrstockige Wohnhauser aus neogenem Kalkstein die ihr Vorbild in Marokko und Mauretanien haben Der Stil wurde vermutlich Ende des 16 Jahrhunderts von den Soldnern Djuder Paschas an den Niger gebracht Die Fassaden sind vertikal mit Pilastern gegliedert und nach marokkanischem Vorbild mit andalusischen Fenstern und massiven Holzturen geziert Die Fenster waren ursprunglich nicht verglast sondern durch filigrane Holzgitter verblendet Die Turen zeichnen sich durch kunstvolle Eisenblechbeschlage und geometrische Muster aus grossen Eisennageln aus die ihr Vorbild im einstigen al Andalus dem zwischen 711 und 1492 muslimisch beherrschten Teil Spaniens haben 8 Geschichte Bearbeiten nbsp Heinrich Barth 1821 1865 besuchte Timbuktu von Herbst 1853 bis Fruhjahr 1854 und untersuchte als erster Europaer die Geschichte der StadtGrundung und Fruhzeit Bearbeiten Timbuktu wurde nach Auskunft der erst viel spater im 17 Jahrhundert entstandenen Chroniken von Timbuktu Tarikh as Sudan und Tarikh al Fettach vor dem Jahr 1100 n Chr von nomadisierenden Massufa Tuareg an einer Wasserstelle in der Nahe des Nigerbogens gegrundet Vermutlich gehen die Ursprunge aber bis ins 9 oder 10 Jahrhundert zuruck und wahrscheinlich mussen schwarzafrikanische Songhai als Grunder des Ortes angesehen werden Nach neuen archaologischen Forschungen von Douglas Park Yale University gab es jedoch die bereits um 500 v Chr gegrundete Vorlauferstadt Tombouze deren Ruinen sich knapp 10 km sudlich der heutigen Stadt befinden 9 Nach der ersten Jahrtausendwende unserer Zeitrechnung entwickelte sich der Ort rasch zu einer florierenden Handelsniederlassung an der wichtigen Karawanenstrasse von Agypten uber Gao nach Koumbi Saleh im westafrikanischen Reich Ghana Uber die Handler aus Sudalgerien wurde vermutlich der Islam am Niger verbreitet Anfangs hatte Timbuktu bei weitem noch nicht die Bedeutung als Knotenpunkt der Handelsstrassen und als Statte muslimischer Bildung wie dies heute verschiedentlich in Buchern und Internetartikeln behauptet wird Der wirtschaftliche Aufschwung und die damit verbundene kulturelle Blute der Stadt fallen erst in das 14 und 15 Jahrhundert Es scheint dass das fruhe Timbuktu in Konkurrenz mit einer anderen etwa 25 km weiter ostlich gelegenen Handelsniederlassung namens Ţirraqqa stand nach Aussagen arabischer Geografen dem westlichsten Aussenposten des Ghana Reiches Mit dem Niedergang Ghanas wandten sich die Handler offenbar Timbuktu zu das durch seine unmittelbare Nahe zum Niger die besseren Moglichkeiten fur den Warenumschlag bot Die Zeit der grossen westafrikanischen Reiche Bearbeiten Eingliederung in das Reich Mali Bearbeiten Die Stadt gehorte ab dem 13 Jahrhundert oder fruhen 14 Jahrhundert zum Malireich Ob die Eingliederung durch offene Eroberung stattfand oder sich die Stadt auch zum Schutz gegen die Tuareg im Norden und die Mossi im Suden in ein Abhangigkeitsverhaltnis zu Mali begab ist nicht geklart Doch selbst die Oberhoheit Malis konnte einen verheerenden Uberfall der Mossi im Jahre 1328 nicht verhindern Der Angriff lasst den Schluss zu dass sich Timbuktu zu diesem Zeitpunkt bereits als Zentrum des Salz und Goldhandels etabliert hatte Die Stadt hatte zu dieser Zeit etwa 10 000 bis 15 000 Einwohner 10 nbsp Der Herrscher Mansa Musa von Mali Katalanischer Weltatlas 1375 Schon zu dieser Zeit war die Stadt in Sudeuropa bekannt denn sie erschien bereits Mitte des 14 Jahrhunderts auf den Portolanen den katalanischen beziehungsweise mallorquinischen Weltkarten als Residenzstadt Ciutat de Melli des Rex Melli dem Konig von Melli Auf der beruhmten Karte des Abraham Cresques aus dem Jahre 1375 ist der sagenhafte Konig mit einem Goldklumpen abgebildet Damit war Mansa Musa der schwarze Sultan von Mali gemeint der 1324 seine legendare Pilgerfahrt nach Mekka absolvierte Von dieser Wallfahrt auf der er von angeblich 60 000 Bediensteten begleitet worden war wird berichtet dass er zwei Tonnen Gold mit sich gefuhrt und grosszugig in Agypten verteilt haben soll 11 Diese Berichte trugen zur Bildung von Legenden uber eine angeblich masslos reiche Stadt bei Nach seiner Ruckkehr aus Mekka beauftragte Mansa Musa einen muslimischen Architekten aus Andalusien der ihn bei seiner Ruckkehr begleitete mit dem Bau der Lehmmoscheen von Djinger ber Moschee und einer Residenz Die Europaer hatten zahlreiche Berichte nordafrikanischer Handler und Karawanenfuhrer erhalten Ausserdem lagen schriftliche Aufzeichnungen von Reisenden vor welche die Phantasien in Europa anregten Der in Tanger geborene Marokkaner Ibn Battuta 1304 1368 machte im 14 Jahrhundert eine ausgedehnte Reise durch zahlreiche islamisch gepragte Lander Die Reise die ihn uber Ostafrika bis nach Indien brachte fuhrte ihn 1352 auch nach Timbuktu Er bestatigt dass der Islam dort die altafrikanischen Glaubensvorstellungen restlos ersetzt hatte konnte aber kein Verstandnis dafur aufbringen dass die Frauen dort nackt also unverschleiert auf die Strasse gingen Insgesamt weiss der Besucher aus Marokko jedoch nicht viel von Bedeutung uber die Stadt zu berichten Offenbar waren Walata und Gao zu dieser Zeit weitaus bedeutender sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als in Bezug auf den Entwicklungsstand der Bildung 12 Zugehorigkeit zum Reich der Songhai Bearbeiten Die Glanzzeit erlebte Timbuktu im 15 und 16 Jahrhundert nach dem Niedergang der maurischen Handelsmetropole Walata Die Karawanenmetropole am Niger war damals die grosste Stadt der Region und hatte geschatzte 15 000 bis 25 000 Einwohner 13 Zu bestimmten Jahreszeiten wenn etwa die Salzkarawanen aus dem Norden und die Aufkaufer aus dem Suden und Westen kamen konnte sich die Zahl der Menschen kurzfristig verdoppeln Die zuweilen in der popularwissenschaftlichen Literatur angefuhrten Zahlen von bis zu 100 000 oder gar 200 000 Bewohnern sind reine Spekulation denn das Umland von Timbuktu hatte selbst zu Zeiten als die Wustenbildung noch nicht so weit wie heute vorangeschritten war keinesfalls eine so grosse Menschenzahl ernahren konnen nbsp Songhai Reich in seiner mutmasslichen AusdehnungDie Stadt gehorte in diesem Zeitraum zu dem Reich der Songhai und galt als reiche Stadt Der Songhai Herrscher Sonni Ali hatte Timbuktu 1468 erobert und einen Teil der muslimischen Intellektuellen hinrichten lassen weil sie loyal zum Mali Reich und zu den Massufa Tuareg mit denen sie verwandt waren standen Die Stadt wurde von einem Statthalter tinbuktu koi verwaltet wobei dieser Gouverneur von auslandischen Reisenden mehrfach fur den Beherrscher des gesamten Reiches gehalten wurde Hauptquelle des Reichtums war der Handel mit Salz und mit Sklaven Timbuktu war der Hauptumschlagplatz fur Sklaven und Eunuchen aus dem Mossi Land die fur Marokko und Agypten bestimmt waren Hinzu kam der Goldhandel obwohl das Angebot im 16 Jahrhundert zuruckging nachdem die europaischen Seemachte ihre Handelsstutzpunkte an der westafrikanischen Kuste eingerichtet hatten Schlagwort Die Karavelle ist der Tod der Karawane Im Gegenzug gelangten aus dem Norden Metalle und Metallfertigprodukte Pferde Waffen Seide Schmuck Literatur und Datteln nach Timbuktu Getauscht wurden neben dem begehrten Gold noch Elfenbein Moschus Kolanusse Pfeffer Gummi Lederwaren sowie Hirse aus dem Suden Westafrikas Daruber hinaus entwickelte sich Timbuktu als Mittelpunkt des islamischen Geisteslebens in Westafrika 14 An der Sankore Mosche existierte eine Madrasa vergleichbar einer mittelalterlichen Universitat an der die arabische Sprache Rhetorik Astrologie die Rechtsprechung und die Schriften des Korans gelehrt wurden Daneben gab es 150 bis 180 Koranschulen an denen haufig von einem einzigen Lehrer religiose und juristische Themen unterrichtet wurden Aus der Songhai Epoche die durch die marokkanische Eroberung im Jahre 1591 zu Ende ging stammen die meisten Moscheen von Timbuktu Als letzte wurde die aus dem 14 Jahrhundert stammende Sankore Moschee im Jahre 1581 989 A H restauriert und in ihrer heutigen Ausdehnung fertig gestellt 15 nbsp Bildnis eines Humanisten von Sebastiano del Piombo 1485 1547 moglicherweise das einzige Portrat von Leo AfricanusEine der wichtigsten Quellen ist der Reisebericht des in Granada geborenen und von dort nach Nordafrika vertriebenen Leo Africanus 1485 1556 Er reiste im Auftrag des marokkanischen Sultans durch Nordafrika und kam nach eigenen Angaben zwischen 1510 und 1512 in die Stadt am Niger Ob er tatsachlich in Timbuktu war ist umstritten da beispielsweise seine Angaben uber die Richtung in welche der Niger fliesst vollig falsch sind Als er spater durch Gefangenschaft nach Italien gelangte beschrieb er den Sudan und speziell Timbuktu fur europaische Leser Sein ursprunglich nicht fur den Druck vorgesehenes Manuskript wurde 1550 in Venedig publiziert jedoch hatte der Herausgeber Ramusio die Daten durch phantasiereiche Ubertreibungen erganzt und zementierte damit den Mythos von der unermesslich reichen Stadt in Afrika Vor allem die Zahlen die den Goldhandel betrafen waren offenbar bewusst verfalscht worden um den Absatz des Buches zu steigern 16 Timbuktu in der fruhen Neuzeit Bearbeiten Die Motive fur die Eroberung von Timbuktu durch die Truppen des marokkanischen Sultans Mulai Ahmad al Mansur 1578 1603 sind vielfaltig Zum einen war der Sultan daran interessiert den Goldhandel der sich immer starker hin zu den von Europaern kontrollierten Handelszentren an der westafrikanischen Kuste Senegal und Goldkuste orientierte wieder nach Nordafrika umzuleiten Zum anderen sah der Sultan aus der Dynastie der Saadier die fur sich den Status von Scherifen also von Nachkommen des Propheten Mohammed in Anspruch nahmen im Osmanischen Reich das sich bis nach Algerien ausgedehnt hatte einen gefahrlichen Rivalen denn der osmanische Sultan betrachtete sich als Beherrscher aller glaubigen Muslime Es scheint aber auch dass al Mansur in seiner aus spanischen Renegaten bestehenden Elitetruppe eine Gefahr fur seine eigene Stellung sah Deshalb entsandte er eine etwa 4000 Mann starke Truppe die als Arma spanisch Waffe bezeichnet wurde und uber moderne Feuerwaffen verfugte 17 Das Heer stand unter dem Kommando des auf Mallorca geborenen Djuder Pascha der als Sklave nach Marokko gekommen war und als Eunuch am Hofe al Mansurs rasch Karriere gemacht hatte 18 Der dreimonatige Marsch durch die Westsahara war verlustreich obwohl die Armee uber die seinerzeit besten Orientierungshilfen z B Kompass und Sextant verfugte 19 nbsp Alexander Gordon LaingDer Uberlieferung nach wurde das Songhai Reich am letzten Tag des Jahres 999 beziehungsweise nach muslimischer Zeitrechnung am ersten Tag des Jahres 1000 Mitte Oktober 1591 n Chr besiegt Die Marokkaner richteten zuerst in Gao anschliessend in Timbuktu Garnisonen ein konnten sich nicht dauerhaft gegen Attacken der Tuareg und der sudlich des Nigerknies siedelnden Volker darunter die Bambara halten und konzentrierten ihre Aktivitaten auf das unmittelbare Umland der Stadte Den letzten marokkanischen Pascha Uthman Ibn Abi Bakr der 1828 Timbuktu aufgeben musste lernte der britische Forschungsreisende Alexander Gordon Laing noch kennen Die Stadt die selbst nie Hauptstadt eines der westafrikanischen Reiche war konnte nie mehr ihre alte Blute entfalten und verlor an Bedeutung Hinzu kam dass der atlantische Handel gegenuber dem Transsaharahandel an Bedeutung deutlich gewonnen hatte Das westafrikanische Gold wurde nicht mehr durch die Sahara transportiert sondern gelangte an die Atlantikkuste weswegen der heutige Staat Ghana bis zu seiner Unabhangigkeit von Grossbritannien im Jahre 1957 Goldkuste hiess Im 17 und 18 Jahrhundert erlangten die Arma eine fast autonome Stellung in Timbuktu das viel zu weit von Marokko entfernt war als dass der Sultan eine effektive Herrschaft dort hatte ausuben konnen Die aus den Reihen der Soldner und ihrer Nachkommen stammenden Paschas wurden lediglich in ihrem Amt bestatigt und zahlten einen oft nur symbolischen Tribut an den marokkanischen Herrscher Timbuktu verfugte uber keine nennenswerten Schutzanlagen wie Mauerring oder befestigte Tore und so wurden vor allem die Aussenbezirke der Stadt in denen die weniger beguterten Bewohner oft nur in Zelten oder Hutten aus Strohmatten lebten Ziel von Angriffen der Tuareg aus dem Hinterland Die Vorherrschaft der Arma im Umland von Timbuktu endete 1737 mit der Niederlage gegen die Tuareg in der Schlacht von Toya 20 km entfernt von Timbuktu Im Jahre 1771 drangen die Nomaden bis in das Stadtviertel Sankore ein so dass die Bewohner gezwungen waren in der Moschee Zuflucht zu suchen Die Macht der Arma beschrankte sich nur noch auf das Stadtgebiet 20 Auch die Bambara die weiter westlich am Mittellauf des Niger ein Reich errichtet hatten versuchten Timbuktu unter ihre Kontrolle zu bringen obwohl die Stadt ihre wirtschaftliche Bedeutung langst verloren hatte nbsp Korangelehrter aus dem Volk der Kunta um 1890 Zwischen 1823 und 1862 stand die Stadt unter der Oberhoheit des Fulbe Kalifats von Massina jedoch lag die eigentliche Autoritat in der Hand des Kunta Clans der al Baqqai die im 19 Jahrhundert als die bedeutendsten Korangelehrten im westlichen Sudan galten Der Scheikh Sidi Ahmad al Baqqai handelte 1844 einen Vertrag mit den Fulbe aus nachdem diese die lebensnotwendigen Nahrungsmittellieferungen aus dem Nigerbinnendelta nach Timbuktu unterbrochen hatten Der Vertrag sah vor dass Timbuktu von den Fulbe nicht militarisch besetzt wurde Die inneren Angelegenheiten der Stadt sollten von der Songhai Elite unter Leitung des Qadi des Obersten Richters geregelt werden wahrend der Kalif von Massina nur durch einen Steuereinnehmer vertreten war Tatsachlich aber war der Scheikh angesichts seines Ansehens und seiner spirituellen Autoritat der eigentlich starke Mann in Timbuktu der es sich leisten konnte dem Oberherrn in Massina die Auslieferung des Christen Heinrich Barth zu verweigern und dem Kalifen in einer fatwa massive Verstosse gegen die Gesetze des Islam vorzuwerfen 21 Angesichts der Bedrohung durch den Dschihad des Fulbe Predigers Hadsch Umar sah sich al Baqqai ab 1860 gezwungen Verbundete zu finden Zuerst nahm er Kontakte mit den Franzosen am Senegal auf erkannte aber dass er von dort keine militarische Hilfe erwarten konnte So suchte er die Annaherung an das Kalifat von Massina konnte nicht verhindern dass dieses 1862 von den Truppen Umars erobert wurde Timbuktu geriet unter die Kontrolle der religiosen Fundamentalisten Zwei Jahre spater sammelte al Baqqai eine aus Fulbe Kunta Mauren und Tuareg bestehenden Armee die Timbuktu befreite und die Anhanger Umars aus Massina vertrieb 22 Nach dem Tod al Baqqais im Jahre 1865 gewannen die Tuareg wieder die Macht uber die Handelsstadt was den endgultigen wirtschaftlichen Niedergang der Stadt zur Folge hatte Erst die Eroberung durch die Franzosen in den Jahren 1893 1894 beendete die Herrschaft der Wustennomaden Der Wettlauf nach Timbuktu Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Quellenangaben in den folgenden zwei Abschnitten sind mangelhaft nbsp Rene Caillie franzosischer Afrikaforscher 1799 1838 Inwieweit vor 1800 Europaer nach Timbuktu gekommen sind ist noch der Spekulation uberlassen Gewisse Zeugnisse aus dem Mittelalter deuten darauf hin dass der Italiener Benedetto Dei im 15 Jahrhundert an den Niger kam aber wirkliche Beweise gibt es nicht Die Reise des Franzosen Anselm d Ysalguier der zwischen 1402 und 1410 in Gao und moglicherweise auch in Timbuktu gelebt haben soll konnte ein Phantasieprodukt aus spaterer Zeit sein Ebenso ist davon auszugehen dass der amerikanische Seemann Robert Adams der 1816 ein Buch uber seine Erlebnisse verfasste wahrend seiner Zeit als Gefangener der Mauren nicht in Timbuktu war sondern lediglich Schilderungen von maurischen Kaufleuten auswertete und sie als Augenzeugenbericht ausgab nbsp Heinrich Barth nahert sich Timbuktu 7 Sept 1853 nbsp Blick uber Timbuktu vom Haus des Scheikh al Baqqai nach Barth um 1853 Der Schotte und britische Offizier Alexander Gordon Laing war der erste Europaer der 1826 nachweislich Timbuktu erreichte Da er auf dem Ruckweg von Mauren erschlagen wurde und seine Aufzeichnungen spurlos verschwanden konnte erst Rene Caillie der 1828 als Araber verkleidet nach Timbuktu reiste in Europa von dieser Stadt berichten Sein Bericht entsprach den alten Mythen und den lang gehegten Hoffnungen und Erwartungen der Europaer so wenig dass es bis heute hartnackige Zweifler gibt vor allem in Grossbritannien die bestreiten dass er uberhaupt jemals in Timbuktu gewesen sei Allerdings wurden Caillies Berichte funfundzwanzig Jahre spater durch den deutschen Afrikaforscher Heinrich Barth bestatigt Barth hielt sich in britischem Auftrag von September 1853 bis April 1854 in Timbuktu auf Er stand unter dem Schutz des obersten Korangelehrten der Stadt Sidi Ahmad al Baqqai und handelte mit dem Scheich und den Fuhrern der Tuareg einen Vertrag aus In diesem verpflichtete sich Grossbritannien die Stadt und das Umland vor einem weiteren Zugriff durch die Franzosen zu schutzen Die Unterstutzung durch Grossbritannien hatte fur die politische Fuhrung in Timbuktu bedeutet dass sie sich von der Oberhoheit der Fulbe hatte befreien konnen Angesichts der zur selben Zeit erfolgenden Annaherung zwischen Franzosen und Briten wurde dieser Vertrag jedoch zur Enttauschung al Baqqais in London nicht ratifiziert Ein bedeutender Erfolg fur die Wissenschaft war jedoch die Tatsache dass Barth zahlreiche historische Schriften auswerten und damit die Geschichtlichkeit des afrikanischen Kontinents beweisen konnte Sein Reisebericht wurde zur Grundlage aller spateren Forschungsarbeiten zur Geschichte des Landes am Niger und speziell von Timbuktu Heute erinnert noch ein Haus an Barths Anwesenheit obwohl es sich dabei nicht um das Gebaude handelt in dem der Reisende wohnte denn dieses sturzte wie der Afrikaforscher Leo Frobenius schreibt bereits im August 1908 bei einem Unwetter ein Timbuktu im kolonialen Zeitalter Bearbeiten nbsp Historische Stadtgliederung von Timbuktu 1855 Anfang 1894 wurde Timbuktu trotz des erbitterten Widerstandes der Tuareg und gegen den Willen der Regierung in Paris endgultig von franzosischen Kolonialtruppen unter dem Kommando des spateren Marschall Joseph Joffre besetzt und der Kolonie Afrique Occidentale Francaise kurz AOF Franzosisch Westafrika einverleibt Eine erste Militarkolonne unter dem Kommando des Obersten Bonnier die trotz des Verbotes des neuen Zivilgouverneurs von Franzosisch Westafrika nach Timbuktu marschiert war geriet in einen Hinterhalt der Tuareg und wurde vollig vernichtet Der Anfuhrer des Uberfalls war der Sohn eines Stammesoberhaupts das 1854 den Vertrag mit Heinrich Barth unterzeichnet hatte und er selbst hatte 1880 den Osterreicher Oskar Lenz bei dessen Besuch in der Stadt als vermeintlichen Sohn Barths begrusst Um die militarisch und politisch unsinnige Eroberung vor der Offentlichkeit zu rechtfertigen entsandte die kolonialfreundliche Presse den bekannten Journalisten Felix Dubois der einen Reisebericht mit dem effekthaschenden Titel Tombouctou la Mysterieuse Geheimnisvolles Timbuktu verfasste In dem Bestseller wurden die Verhaltnisse im Sudan beschonigt und Frankreich wurde bescheinigt dass mit der Besetzung der alten Handelsstadte Djenne Mopti und Timbuktu trotz der augenblicklichen Lage der Wirtschaft am Niger eine grossartige Zukunft bevorstehe die der Kolonialmacht hier ein zweites Indien bescheren werde Dubois hatte in Djenne und Timbuktu alte Manuskripte aufgekauft die er der Nationalbibliothek in Paris uberliess Die wichtigsten Werke des fruhen 17 Jahrhunderts das Tarikh al Fettach Buch des Suchenden und das Tarikh as Sudan Buch des Sudan wurden von dem beruhmten Orientalisten Maurice Delafosse bzw Octave Houdas herausgegeben und ubersetzt Damit war es erstmals seit den Tagen von Heinrich Barth moglich die Geschichte des Landes am Nigerknie grundlich und wissenschaftlich zu erforschen und der europaischen Offentlichkeit bewusst zu machen nbsp Strasse in Timbuktu um 1895 nach Dubois Tombouctou la Mysterieuse Um die Zahl franzosischer Truppen und einheimischer Hilfstruppen moglichst niedrig zu halten und damit Kosten zu sparen verfolgte die franzosische Kolonialverwaltung einen konzilianten Kurs gegenuber den Tuareg und sprach eine Amnestie fur alle Anfuhrer aus die 1893 und 1894 Widerstand gegen die Besatzung geleistet hatten Der Anfuhrer des einheimischen Widerstandes der Neffe des Scheich Ahmad al Baqqai Za in al Abidin Ould Sidi Muhamad al Kunti musste sich mit seiner Familie und seiner Bibliothek in Richtung Norden absetzen zuerst ins Adrar des Ifoghas und dann ins Tassili n Ahaggar wo er 1902 ebenfalls von franzosischen Truppen vertrieben wurde Ein Grossteil der Familienbibliothek soll bei der Flucht verloren gegangen das heisst entweder versteckt oder bewusst vernichtet worden sein Noch bis in die 1920er Jahre organisierte Abidin Ould Sidi Muhamad vom heutigen Mauretanien aus Uberfalle auf franzosische Stellungen in der Sahara und am Niger um die Kolonialherren zu treffen Da diese aber zunehmend uber die militarische Ubermacht verfugten griffen die Rebellen die Versorgungskarawanen an So wurde 1910 die Karawane die mit Lebensmitteln nach Taoudeni unterwegs war ausgeplundert was zur Folge hatte dass die Arbeiter in den Salinen ausnahmslos verhungerten 23 1916 brach im Gefolge einer der schlimmsten Durrekatastrophen die der Sahel in historischer Zeit erlebt hat der Aufstand der Ullemmeden Tuareg entlang des Niger aus Der Erhebung schlossen sich eine Reihe der Tuareg Gruppen im Umland von Timbuktu und Gao an Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurden die Anfuhrer die sich am Kampf gegen Frankreich beteiligt hatten abgesetzt und durch loyale Personen ersetzt Insgesamt wurde durch diese Massnahme die traditionelle Autoritat der Stammesfuhrer systematisch und bewusst unterminiert Die wirtschaftliche Grundlage wurde angetastet etwa durch die Befreiung der Sklaven die freilich wahrend der franzosischen Kolonialzeit nie konsequent durchgefuhrt wurde Durch die willkurliche Grenzziehung zwischen AOF und Algerien quer durch das Tuareg Gebiet brachen Handelsbeziehungen nach Norden ab so dass Timbuktu noch weiter an wirtschaftlicher Bedeutung verlor wahrend die Handelsstadte im Nigerbinnendelta Djenne Mopti wieder aufbluhten Die letzte grosse Karawane alten Stils mit mehreren Tausend Kamelen kam 1937 von den Tafilalet Oasen nach Timbuktu 24 Von Bedeutung blieb jedoch der Salzhandel mit Taoudenni im Norden des heutigen Mali Verwaltungstechnisch wurde Timbuktu zu einer Unterkommandantur die einem Kolonialoffizier im Rang eines Majors unterstand Der ubergeordnete Kommandant residierte in Gao Die in Timbuktu stationierte Truppe bestand uberwiegend aus einheimischen Kamelreitern meharistes und war im Fort Bonnier stationiert das nach dem Kommandanten benannt war dessen Kolonne Timbuktu 1893 als erste besetzt hatte Die Garnison war jedoch wenig effektiv und so konnten maurische Kriegernomaden aus dem Norden des Landes 1923 nicht nur die Umgebung der Stadt unsicher machen sondern Timbuktu selbst angreifen und eine Abteilung Kamelreiter niedermachen bevor Verstarkung fur die Garnison aus Mopti eintraf Nach unbestatigten Berichten agierten die Krieger im Auftrag des vertriebenen Scheichs von Timbuktu Za in al Abidin ibn al Baqqai Nach der endgultigen Unterwerfung der Nomaden versank Timbuktu in Bedeutungslosigkeit Als eins der wichtigsten Ereignisse blieb die Ankunft des Raid Dubreuil Haardt der von der Automarke Citroen initiierten Mission Transsaharienne in Erinnerung die am 7 Januar 1923 mit acht speziell fur Wustenfahrten ausgerusteten Halbkettenfahrzeugen vom algerischen Touggourt aus in Timbuktu eintraf Bei der von grossem Presserummel begleiteten Croisiere Noire die von Touggourt bis Antananarivo auf Madagaskar fuhrte wurde Timbuktu umgangen Ein weiterer Besuch dort galt als nicht spektakular genug Der Ausbau der hierbei erschlossenen Transsahararoute zu einer automobilfahigen Hauptverkehrsstrecke und Verbindung zwischen den Kolonien Algerien und A O F wurde wahrend der Kolonialzeit nie realisiert Dies trifft auf die Plane der bereits um 1880 konzipierten Transsaharaeisenbahn Tunis Tschadsee Timbuktu Dakar zu Die Wiederaufnahme des Projekts wurde zwar zwischen den Weltkriegen immer wieder diskutiert doch gerieten die Planungen nie in die Nahe einer konkreten Umsetzung weil die zustandigen Kommissionen erkannten dass die Kosten fur den Bau und die Instandhaltung in keinem vernunftigen Verhaltnis zu dem zu erwartenden Handelsvolumen gestanden hatten Ausser Offizieren und Vertretern von Handelshausern kamen Europaer oder Amerikaner nur selten nach Timbuktu Meistens handelte es sich um Volkerkundler und Schriftsteller Im Jahre 1927 besuchte der Amerikaner Leland Hall die Stadt Zehn Jahre spater durchquerte der Pariser Korrespondent der Frankfurter Zeitung Friedrich Sieburg die Sahara im Bus und verfasste einen Reisebericht in dem er Timbuktu als trostlosen Ort am Ende der Welt schilderte 25 Fur einen franzosischen Offizier kam es einer Strafversetzung gleich nach Timbuktu abkommandiert zu werden Wie der deutsche Reiseschriftsteller und Volkerkundler Herbert Kaufmann in den 1950er Jahren erfuhr galt nur Kidal im Norden des Landes Adrar des Ifoghas als noch trostloser Unter den Europaern und Amerikanern die wahrend der Kolonialzeit Timbuktu besuchten waren kaum Touristen im eigentlichen Sinne da die Stadt uber keinerlei entsprechende Infrastruktur verfugte Die Anreise von Djenne aus war immer noch recht beschwerlich Daher kamen in erster Linie Schriftsteller wie Kaufmann oder Ethnologen wie Horace Miner s Bibliografie In den Jahren nach 1960 war das Hinterland bis zur algerischen Grenze im Adrar des Ifoghas unsicher da es hier immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den Kunta und den Tuareg wegen der sich anbahnenden Verknappung des Weidelandes und der Wasservorrate kam Zeitgenossische Entwicklungen Bearbeiten nbsp Die Flamme des Friedens Denkmal zur Erinnerung an den Friedensschluss zwischen dem Staat Mali und den Tuareg 1996Nach dem 22 September 1960 war Timbuktu Teil der von Frankreich in die Unabhangigkeit entlassenen Republik Mali Bereits in den 1950er Jahren war es zu Auseinandersetzungen zwischen den Tuareg und schwarzen Verwaltungsbeamten die damals noch in franzosischen Diensten standen gekommen Nach der Unabhangigkeit eskalierte der Konflikt zwischen den Wustennomaden und den Vertretern der Staatsmacht die bemuht war die rebellischen Tuareg in den neuen Staat zu integrieren In den 1990ern kam es erneut zu einem Aufstand der Tuareg mit dem Ziel einen eigenen Staat auszurufen Die Rebellion wurde 1996 mit einer symbolischen Waffenverbrennung beendet Die Friedensflamme in Timbuktu erinnert an den historischen Friedensschluss 26 Im Kontext ihres dritten Unabhangigkeitskampfes wurde Timbuktu am 1 April 2012 erfolgreich von den Tuareg eingenommen In den Tagen zuvor hatten die Tuareg bereits die wichtigen nordmalischen Stadte Kidal und Gao besetzt Nach Ausrufung der selbsterklarten Unabhangigkeit war Timbuktu mehrere Monate Teil des neuformierten Staates Azawad Die Tuareg kundigten an sie wollten ihre Gewinne konsolidieren und nicht auf Malis Hauptstadt Bamako marschieren und boten Verhandlungen uber einen Waffenstillstand an 27 Die putschistische Regierung Malis kundigte ebenfalls Verhandlungen uber einen Waffenstillstand an obwohl sie den Putsch vom 21 Marz mit zu schlechter Fuhrung der Aufstandsbekampfung begrundet hatte 28 Am 5 April wurden die Tuareg von der islamistischen westafrikanischen Gruppe Ansar Dine vertrieben In den folgenden neun Monaten kontrollierte sie zusammen mit Al Qaida im Islamischen Maghreb AQMI die Stadt Die Islamisten versuchten eine strenge Form der Scharia durchzusetzen und zerstorten mehrere weltbekannte Mausoleen siehe Zerstorungen durch Islamisten 2012 29 Ende Januar 2013 wurde Timbuktu im Rahmen der Operation Serval von franzosischen und malischen Truppen zuruckerobert Dabei wurde bekannt dass die Islamisten kurz vor der Einnahme der Stadt eine wichtige Bibliothek mit vielen Handschriften in Brand gesteckt hatten 30 31 siehe Abschnitt Forschungszentrum Ahmed Baba dieses Artikels Im Marz 2013 versuchten Islamisten erneut in der Stadt Fuss zu fassen 32 Seit August 2023 wird Timbuktu von Islamisten belagert 33 Chronik Bearbeiten Datum Ereignisum 900 1100 erste Besiedlung durch Songhai Bauern und Fischer um 1100 Grundung der Handelsniederlassung Timbuktu durch Tuareg laut Chroniken um 1320 vermutlich friedliche Eingliederung Timbuktus in das Mali Reich1324 Pilgerfahrt des malischen Herrschers Mansa Musa nach Kairo und Mekka Ruckkehr uber Timbuktunach 1327 Grundung der Sankore Moschee mit losem Zusammenschluss von Koranschulen sogenannte Universitat von Sankore 1328 kurzfristige Eroberung und teilweise Zerstorung der Stadt durch die Mossi von Yatenga1352 Ibn Battuta besucht Timbuktu und das Mali Reichum 1440 Machtverlust Malis Tuareg schwingen sich zu Oberherren von Timbuktu aufum 1468 Sonni Ali erobert Timbuktu und gliedert die Stadt dem Songhai Reich einum 1500 Kadi Mahmud Aqit setzt die judenfeindlichen Anweisungen von Askia Muhamad nicht um1512 Leo Africanus in diplomatischer Mission in Timbuktu1556 Ahmad Baba wird als Abu al Abbas Ahmad Ibn Ahmad al Takruri al Massufi in Arawan geboren1581 Erweiterung der Sankore Moschee1591 Eroberung der Stadt durch marokkanische Soldner und Deportation von Gelehrten nach Marrakesch1627 Tod des Gelehrten Ahmad Baba1640 Abfassung des Tarikh as Sudan durch Mahmud Kati Teile der Stadt werden durch Uberschwemmungen zerstort1737 Niederlage der Arma gegen die Tuareg in der Schlacht von Toya1752 u 1754 schwere Erdbeben zerstoren einen Teil der Stadt1770 Sieg der Aulliminidan Tuareg uber die Arma von Timbuktu1771 Einsturz der al Hana Moschee mit vielen Todesopfern1806 Mungo Park fahrt an Kabara vorbei nigerabwartsum 1820 der Kunta Clan der al Baqqai siedelt sich im Norden von Timbuktu an und wird zur fuhrenden geistlichen und politischen Macht1826 die Fulbe von Massina erringen die Oberhoheit uber Timbuktu1826 der Brite Alexander Gordon Laing erreicht nachweislich als erster Europaer Timbuktu und wird auf der Ruckreise ermordet1828 Rene Caillie halt sich als Moslem verkleidet in Timbuktu auf1831 die Fulbe von Massina besetzen Timbuktu mit ihrem Heer1844 1848 Konflikt zwischen Fulbe Herrscher von Massina und den Kunta al Baqqai um die Vorherrschaft in Timbuktu1853 1854 Heinrich Barth verbringt als Schutzbefohlener des Scheikh al Baqqai ein halbes Jahr in Timbuktu und der naheren Umgebung1859 1864 Anwesenheit von judischen Kaufleuten aus Sudmarokko und kurzzeitige Einrichtung einer durch den dhimmi Status geduldeten judischen Kultgemeinde1862 63 Ende des Reiches von Massina Timbuktu gerat unter die Kontrolle des Tukulor Reiches von Hadsch Umar1864 Vertreibung der Tukulor aus Timbuktu und Massina durch ein von Ahmad al Baqqai gefuhrtes Heer aus Fulbe Kunta und Tuareg1865 Tod von Sidi Ahmad al Baqqai Timbuktu gerat wieder unter den Einfluss der Tuareg1880 Oskar Lenz besucht Timbuktu1893 kurzfristige Besetzung durch Oberst Bonnier und Massaker an den Besatzern durch die Tuareg1894 endgultige Besetzung durch Oberst Joffre und Beginn des Widerstandes unter Za in al Abidin al Baqqai bis ungefahr 1923 1910 Vernichtung der Versorgungskarawane fur Taoudeni durch maurische Aufstandische1913 1915 Durrekatastrophe im Azawad nordlich von Timbuktu und Aufstand der Aulliminidan Tuareg gegen die Franzosen1915 1918 Aufstand der Aulliminidan Tuareg gegen die Franzosen sogenannter Aufstand des Kaossen 1923 Ankunft der Transsahara Expedition von Citroen Croisiere Noire 1960 Mali wird in die Unabhangigkeit entlassen1963 kriegerische Auseinandersetzungen mit den Tuareg im Gebiet nordlich von Timbuktu1967 UNESCO Konferenz in Timbuktu Beginn der Sicherung der Manuskripte und Bucher von Timbuktu1973 Grundung des CEDRAB Centre de Documentation et de Recherches Ahmad Baba 1988 Timbuktu wird auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt1990 Eskalation des Konflikts zwischen Mali und den Tuareg1996 Friedensschluss zwischen dem Staat Mali und den Tuareg2003 schwere Schaden am historischen Stadtbild nach Uberschwemmung2006 Timbuktu ist Welthauptstadt der islamischen Kultur2012 Timbuktu wird zunachst von Tuareg Rebellen und spater von Islamisten besetzt 34 2013 Ruckeroberung durch malische und franzosische Streitkrafte im Rahmen der Operation Serval2023 Belagerung von Timbuktu durch Islamisten 35 Religion BearbeitenStellung des Islam Bearbeiten nbsp Teilansicht der Djinger ber MoscheeTimbuktu durfte von Anbeginn eine islamische Stadt gewesen sein Es ist zwischen der Elite und dem Volk zu unterscheiden Wahrend die berberische Oberschicht dem neuen Glauben anhing bekannten sich die Unterschichten zwar zum Islam folgten aber weiterhin animistischen Glaubensvorstellungen und Riten die sich mit der neuen Religion teilweise zu einer spezifischen Spielart des Islam vermischten Erst im fruhen 19 Jahrhundert wurde im Gefolge des Dschihad der Fulbe und unter dem Einfluss der Kunta Marabutin eine strengere und reinere Version der Religion durchgesetzt Die Bevolkerung von Timbuktu und des Umlandes sind ausschliesslich Muslime Allerdings waren bei den Songhai bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts nachweislich pra islamische Glaubensvorstellungen und Praktiken ublich H Miner Auch bei den Tuareg finden sich magische Vorstellungen die mit dem Islam nicht in Einklang zu bringen sind und bis heute von den Korangelehrten heftig kritisiert werden Islamische Gelehrsamkeit Bearbeiten nbsp Die Sankore MoscheeIm ausgehenden Mittelalter und vor allem im 16 Jahrhundert war Timbuktu ein Zentrum islamischer Gelehrsamkeit aber anders als haufig irrtumlich behauptet wird keine heilige Stadt wie Mekka Medina und Jerusalem Islamwissenschaftler nehmen an dass die Eroberung der Stadt durch die Marokkaner im Jahre 1591 Auswirkungen auf die Glaubigkeit der Bewohner von Timbuktu hatte da angesichts der allmahlichen Verarmung der Stadt die Bildungszentren litten was zu einer Verwasserung des Islam und zum Erstarken alter vorislamischer Glaubensvorstellungen fuhrte Nach Ansicht von Orientalisten fuhrte die Eroberung des Nigerbogens durch marokkanische Truppen zu einer verstarkten Einwanderung von nordafrikanischen Geistlichen die im Gegensatz zu den intellektuellen Korangelehrten von Timbuktu eine volkstumliche Form des Islam inkl Heiligenkult Gebrauch von Amuletten Exorzismus predigten 36 Zu Beginn des 19 Jahrhunderts geriet Timbuktu in den Strudel der islamischen Erneuerung auch als Fulbe Dschihad bezeichnet und erlebte einen Aufschwung der religiosen Bildung was eine strengere Beachtung der religiosen Vorschriften nach sich zog Seit dem fruhen 19 Jahrhundert dominierten die maurischen Kunta zwischen 1830 und 1895 unter dem Clan der al Baqqai das religiose Leben der Stadt Ihre Scheichs vor allem Sidi Ahmad al Baqqai galten als grosse Gelehrte die eine friedliche Durchsetzung der strengen Lehre verfolgten gleichzeitig aber die bewaffnete Verbreitung des Glaubens strikt ablehnten im Gegensatz zu den Fulbe von Massina die sich als Oberherren von Timbuktu etablierten 37 Weltoffenheit und Fremdenfeindlichkeit Bearbeiten nbsp Korangelehrter aus der Familie al Baqqai im Festgewand um 1900 Timbuktu wurde in der Literatur haufig als verbotene Stadt bezeichnet und galt als Hort fanatischer Muslime Diese Auffassung ist nicht langer zu halten Als Handelsstadt war Timbuktu eher offen und der in Westafrika praktizierte Islam war bis zum Fulbe Dschihad fruhes 19 Jahrhundert sehr tolerant Die in Timbuktu massgeblichen Murabatin aus dem Clan der al Baqqai werden einhellig als weltoffen und keineswegs fremdenfeindlich geschildert Was europaische Reisende als islamischen Fanatismus empfanden entpuppt sich bei genauer Lekture als Ausdruck einer unreflektierten Fremdenangst wie sie in allen Kulturen anzutreffen ist Die Abneigung gegen potentielle Konkurrenten beim harten und entbehrungsreichen Transsaharahandel muss bei der Interpretation dieses Phanomens in Betracht gezogen werden Diese nicht religios motivierte Fremdenfeindlichkeit vermischte sich leicht mit religiosen Vorurteilen da der Fremde kein Muslim war Heinrich Barth hat dieses Phanomen an verschiedenen Stellen seines Reisewerkes nachvollziehbar beschrieben Zum anderen gelangten einzelne Reisende zu einer Zeit des politischen Umbruches nach Timbuktu so etwa Alexander Gordon Laing im Jahre 1826 oder Heinrich Barth im Jahre 1853 Die in Timbuktu herrschenden Kunta standen im offenen Konflikt mit den Tukulor Fulbe von Massina den nominellen Oberherren der Stadt die eine radikalere und damit fremdenfeindlichere Position innerhalb der islamischen Theologie vertraten Die rivalisierenden politischen Gruppen sahen in den Fremden Marionetten die sie im Kampf um die Vorherrschaft einsetzen konnten Nicht zu vergessen ist dass die Epoche der grossen Sahara Expeditionen mit der kolonialen Expansion Frankreichs in Nordwestafrika zeitlich zusammenfiel und die Christen als Spione und Agenten einer potentiellen europaischen Besatzungsmacht gesehen werden konnten Im Zeitalter des Kolonialismus erwies sich der angeblich religios motivierte Christenhass als ein perfektes Argument fur die europaische Seite um die Besetzung einer Hochburg des Fanatismus wie Timbuktu von Saharaforschern wie Gerhard Rohlfs Henri Duveyrier und Oskar Lenz bezeichnet wurde zu rechtfertigen Die Frage der judischen Minderheit Bearbeiten nbsp Rabbi Mardochai Aby Serour 1831 1886 erster judischer Kaufmann aus Marokko der ab etwa 1860 Handel mit Timbuktu treiben durfteInwieweit es uber langere Zeit eine judische Minderheit gegeben hat und ob oder wann diese zum Islam ubertrat oder zum Ubertritt gezwungen wurde ist zurzeit noch umstritten Es ist denkbar dass die Vertreter judischer Handelshauser aus Andalusien oder Mallorca in Timbuktu residierten und sich am Gold und Sklavenhandel beteiligten wobei zu bedenken ist dass die Mehrzahl der Kaufleute im sudmarokkanischen Sidschilmasa und im sudalgerischen Tamentit residierte Die Rolle der Juden in Timbuktu durfte ahnlich derjenigen der Juden im mittelalterlichen Europa gewesen sein das heisst sie wurden geduldet und hatten vermutlich den Status von dhimmi also steuerpflichtigen Schutzbefohlenen des Herrschers von Mali oder Songhai Eine politische Rolle haben sie wohl kaum gespielt und einen Einfluss auf die kulturelle Entwicklung der streng islamischen Stadt durften sie ebenfalls kaum genommen haben Ebenso wenig entsprechen Berichte uber grosse judische Siedlungen im Raum Timbuktu wie zum Beispiel Tindirma oder nomadische Stamme mit judischem Glauben in der zentralen oder sudlichen Sahara der Realitat Antisemitische Tendenzen Bearbeiten Der Songhai Herrscher Askia Muhamad erliess unter dem Einfluss des algerischen Predigers al Maghili antijudische Gesetze Der Prediger hatte bereits fur die Ausloschung der judischen Gemeinde in den Tuat Oasen gesorgt namentlich in Tamentit Diese Vorschriften sahen einerseits die Vertreibung oder Zwangskonvertierung der Juden in seinem Reich vor andererseits die Todesstrafe oder zumindest die Enteignung aller Muslime die mit Juden weiterhin Handel trieben Uber die konkreten Auswirkungen dieser Gesetze besteht unter den Afrikahistorikern keine einheitliche Auffassung Sicher scheint dass sich der Kadi von Timbuktu Mahmud Aqit um 1500 weigerte die antijudischen Bestimmungen in Timbuktu mit aller Harte durchzusetzen und den Herrscher zur Ruckkehr zu einer toleranten Auslegung des Koran bewegte 38 Neuere Forschungen scheinen zu belegen dass in Timbuktu noch Familien zu finden sind deren Vorfahren um 1500 vom Herrscher der Songhai zum Ubertritt zum Islam gezwungen wurden die Erinnerung an ihr judisches Erbe aber im Geheimen noch bewahrt haben Ins Reich der Phantasie gehoren jedoch neuere Theorien die behaupten grosse Massen von judischen Siedlern hatten den Sahelraum speziell das Gebiet um Timbuktu in Richtung Suden verlassen und sich in Ghana und Nigeria angesiedelt wo ihre Nachfahren sich heute angeblich wieder zum Judentum bekennen 39 Offiziell waren erst in der Zeit nach 1860 wieder judische Kaufleute aus Marokko zugelassen und zeitweise hielten sich mehr als zehn erwachsene judische Manner in Timbuktu auf so dass sie nach religiosem Recht eine Kultgemeinde bildeten und dem Status der dhimmi 40 unterlagen Allerdings durften sie beispielsweise keine als Gebetshaus erkennbare Synagoge einrichten und mit Muslimen kein Gesprach uber Religion fuhren da dies als Missionierung hatte gedeutet werden konnen Ebenso mussten sie auf einem gesonderten Friedhof beigesetzt werden 41 Christen als Besucher Bearbeiten Christen haben sich vor dem Ende des 19 Jahrhunderts in Timbuktu nur als Besucher aufgehalten Sie haben keinerlei Einfluss auf die innere Entwicklung etwa auf Politik oder Bildung nehmen konnen Der Versuch des katholischen Missionsordens Weisse Vater in den Jahren unmittelbar nach der Eroberung der Stadt zwischen 1895 und 1900 unter den Sklaven und den Bozo zu missionieren scheiterte aber die Patres wurden nicht angefeindet Fur die Toleranz der muslimischen Notabeln spricht die Tatsache dass sie die Missionare als Gesprachspartner uber Fragen der Theologie akzeptierten eine Reminiszenz an die friedlichen Diskussionen die Ahmad al Baqqai und Heinrich Barth fast ein halbes Jahrhundert zuvor gefuhrt hatten Angesichts deren Erfolglosigkeit bei der Missionierung verliess der Pater Augustin Hacquard die Stadt und verfasste uber sie lediglich eine ethnologische Schrift die als historisches Dokument noch von erheblichem Wert ist siehe Bibliografie Hacquards Mitbruder Auguste Dupuis blieb in Timbuktu trat aus dem Orden aus heiratete eine einheimische Frau und konvertierte zum Islam In den 1920er und 1930er Jahren lebte er in der Stadt und betrieb volkerkundliche Studien Unter seinem muslimischen Namen Yacouba Jakob oder dem Spitznamen le moine blanc de Tombouctou der weisse Monch von Timbuktu war er als erster Aussteiger im Sudan eine bekannte Personlichkeit und wurde von zahlreichen Besuchern auch von Volkerkundlern um Rat und Vermittlung angegangen 42 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenWelterbe Bearbeiten TimbuktuUNESCO Welterbe nbsp nbsp Die Sankore MoscheeVertragsstaat en Mali nbsp MaliTyp KulturKriterien ii iv vReferenz Nr 119UNESCO Region AfrikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1988 Sitzung 12 Gefahrdung 1990 2005 seit 2012Die drei grossen Moscheen Bearbeiten Hauptartikel Lehmmoscheen von Timbuktu Die drei Moscheen die das Stadtbild pragen die Djinger ber Moschee die Sankore Moschee und die Sidi Yahia Moschee sowie 16 Friedhofe und Mausoleen zahlen seit 1988 zum Welterbe der UNESCO Das historische Stadtbild mit seiner charakteristischen Lehmbauweise und zahlreichen Moscheen des 13 bis 15 Jahrhunderts wurde entgegen den Wunschen der Regierung von Mali jedoch nicht eingeschlossen nach Ansicht des Welterbekomitees waren dort die Eingriffe durch moderne Bauten schon zu weit fortgeschritten 43 1990 wurden die Statten in die Rote Liste des gefahrdeten Welterbes aufgenommen Sie stammen aus dem 14 Jahrhundert und wurden im Laufe der Zeit schon mehrmals renoviert Mit Hilfe der UNESCO wurde ein Programm zur Konservierung aufgelegt so dass die Statten 2005 nachdem die grobsten Schaden einer Flut aus dem Jahr 2003 beseitigt worden waren wieder von der roten Liste gestrichen werden konnten Drei weitere Moscheen aus dieser Zeit die El Hena Moschee die Kalidi Moschee und die Algourdour Djingareye Moschee sind zerstort Die jahrhundertealten Timbuktu Handschriften die zum Kulturerbe des Landes gehoren konnten weitgehend gerettet werden Mausoleen und Graber Bearbeiten Das bekannteste der Mausoleen ist das des Scheichs Abul Kassim Attouaty der 1529 verstarb Daneben sind noch die Graber des Gelehrten Sidi Mahmoudou und des Restaurators der Moscheen des Qadi Al Aqib die 1548 bzw 1583 verstarben zu nennen Im Jahr 2001 ernannte die Islamische Organisation fur Bildung Wissenschaft und Kultur ISESCO Timbuktu zur Islamischen Hauptstadt der Weltkultur fur den Bereich Afrika fur das Jahr 2006 44 Zerstorungen durch Islamisten 2012 Bearbeiten Nach dem Militarputsch vom 21 Marz 2012 und der am 6 April 2012 erfolgten Unabhangigkeitserklarung Azawads durch die Tuareg Rebellen der MNLA gewannen die islamistischen Gruppen Ansar Dine AQMI und MUJAO die Kontrolle im Norden Malis Anfang Mai 2012 zerstorten Angehorige der Ansar Dine und AQMI das zum UNESCO Welterbe gehorende Mausoleum Sidi Mahmud Ben Amar in Timbuktu und drohten Anschlage auf weitere Mausoleen an 45 46 Ende Juni 2012 wurde Timbuktu aufgrund des bewaffneten Konflikts in Mali auf die Rote Liste des gefahrdeten Welterbes gesetzt Kurz danach wurde die Zerstorung der durch die UNESCO denkmalgeschutzten Grabstatten von Sidi Mahmud Sidi Moctar und Alpha Moya unter Verhohnung der UNESCO fortgesetzt 47 Im Jahr 2014 gab es in Timbuktu eine Mission des Internationalen Komitees vom Blauen Schild Association of the National Committees of the Blue Shield ANCBS zum Kulturguterschutz 48 Die Besatzung Timbuktus durch Ansar Dine und AQMI wurde 2014 in dem Film Timbuktu von Abderrahmane Sissako erzahlerisch filmisch verarbeitet Bildung Bearbeiten nbsp Eingang der Madrasa von SankoreSiehe auch Universitat von Timbuktu Vor der Pilgerfahrt von Mansa Musa 1324 1325 spielte die islamische Bildung in Timbuktu keine herausragende Rolle Walata war in dieser Hinsicht weitaus bedeutender wie Ibn Battuta bestatigt Der Mali Herrscher brachte von seiner Pilgerfahrt offenbar eine grosse Anzahl von Buchern aus Mekka und Agypten mit die vielleicht den Grundstock fur ein kunftiges Bildungssystem legten 49 Mansa Musa schickte einen kunftigen Imam der Sankore Moschee zur Ausbildung nach Fez was den Schluss zulasst dass der Stand der islamischen Bildung am Niger noch sehr rudimentar war 50 Erst im 15 und 16 Jahrhundert war die Stadt mit der sogenannten Universitat Sankore in der islamischen Welt ein Zentrum der Bildung Allerdings ist diese Bildungsstatte keine Hochschule mit einer zentralisierten Verwaltung und zentralen Einrichtungen Es war ein lockerer Zusammenschluss von Koranschulen an denen teilweise wie anderswo in der islamischen Welt die Lekture und das Verstandnis der heiligen Schriften des Islam gelehrt wurde Teilweise wurde aber auch Unterricht von hochqualifizierten Juristen und Theologen erteilt In dieser Hinsicht ist die Organisation derjenigen der mittelalterlichen Colleges von Oxford und Cambridge durchaus vergleichbar Einer einzelnen Quelle aus dem 17 Jahrhundert zufolge soll es vor der marokkanischen Eroberung zwischen 150 und 180 solcher Koranschulen in Timbuktu gegeben haben Der Ruf der Gelehrten die an den fuhrenden Koranschulen unterrichteten drang so wird berichtet bis ins andalusische Granada Die Zahl von 25 000 Studenten die gleichzeitig dort studiert haben sollen ist unrealistisch Keiner der Autoren die mit dieser Zahl aufwarten kann eine Quelle nennen noch bestimmen zu welcher Zeit zwischen 1100 und 1600 so viele Studierende in Timbuktu gelebt haben sollen Die Stadt hatte sie weder ernahren noch beherbergen konnen Die Zahl durfte realistischerweise bei unter 2000 gelegen haben Forschung im modernen Sinne wurde in Timbuktu nicht betrieben Vielmehr handelte es sich bei den Vorlesungen um die Vermittlung von Wissen im Sinne einer scholastischen Auslegung anerkannter juristischer und theologischer Texte die anschliessend diskutiert wurden Den Rahmen stellte auf jeden Fall die islamische Lehre dar Auch in dieser Hinsicht unterschied sich der Lehrbetrieb in Timbuktu nicht grundsatzlich von dem an anderen islamischen Hochschulen Fez Kairo Damaskus oder von den christlich europaischen Universitaten wie Bologna Oxford oder Paris Offenbar waren medizinische Kenntnisse und Fertigkeiten wie sie fur die islamische Welt im Mittelalter typisch waren in Timbuktu anzutreffen Es wird berichtet dass schon im 14 Jahrhundert am Auge operiert wurde Allerdings durfte es sich lediglich um die damals seit fast 2000 Jahren bekannte Behandlung des grauen Star den sogenannten Starstich handeln Von fortschrittlicheren Operationsmethoden ist nichts bekannt Neuerdings aufgestellte Behauptungen Gelehrte in Timbuktu hatten die Zahl Null entwickelt und das moderne Sonnensystem schon 200 Jahre vor Kopernikus entdeckt entbehren jeder historischen Grundlage 51 Die Bucher von Timbuktu Bearbeiten nbsp Beispiele der Timbuktu Manuskripte mit mathematischen und astronomischen TextenBucher bzw Manuskripte in arabischer Schrift wurden aus Marokko und vor allem aus Agypten eingefuhrt aber alte Werke wurden in Timbuktu von professionellen Schreibern kopiert Bis zur Eroberung der Stadt durch die Franzosen im Jahre 1894 existierte in Timbuktu keine Buchpresse Mansa Musa 1312 bis 1337 Konig von Mali soll von seiner Pilgerfahrt eine ganze Kamelladung Bucher aus Kairo mitgebracht haben Ob diese Bucher den in der Folgezeit errichteten Moscheen in Timbuktu zur Verfugung gestellt wurden ist unbekannt Die Zahl der Schriften die im Mittelalter in Timbuktu aufbewahrt wurden ist nicht mehr zu ermitteln Die Bucher befanden sich meistens im Privatbesitz der Familien die uber Generationen hinweg fuhrende Theologen und Juristen hervorbrachten Die Bibliotheken waren vermutlich sehr umfangreich Ahmad Baba 1560 1627 klagte dass er mit gerade einmal 1600 Banden die kleinste Sammlung in seiner Familie besitze Ob es im 16 Jahrhundert offentliche Bibliotheken d h in den Raumlichkeiten der grossen Moscheen gegeben hat ist umstritten Der Songhai Herrscher Askia al Hadsch Muhammad b Abi Bark 1493 1528 soll der Djinger Ber Moschee kostbare Koranausgaben geschenkt haben die allen Glaubigen zuganglich sein sollten Ein spaterer Herrscher Askia Dawud 1549 1583 soll in den grossen Stadten seines Reiches offentliche Bibliotheken eingerichtet haben von denen aber bislang jede archaologisch eindeutige Spur fehlt 52 Eine Art Universitatsbibliothek im modernen Sinne hat es nie gegeben Die Behauptung die in diesem Zusammenhang haufig ins Spiel gebracht wird dass in Timbuktu 400 000 bis 700 000 Bucher aufbewahrt worden seien darunter Schriften die uber 1000 Jahre alt gewesen seien muss mit ausserster Vorsicht zur Kenntnis genommen werden da die Stadt fur eine so gigantische Zahl von Folianten keinerlei Lagerkapazitaten geboten hatte 53 Experten beziffern die Anzahl der Bucher augenblicklich auf unter 100 000 und die Gesamtzahl der im Norden von Mali noch existierenden Handschriften auf insgesamt 300 000 Unter diesen Schriften befinden sich aber sehr viele Dokumente die nur aus einem oder zwei Blattern bestehen uberwiegend Abschriften von theologischen oder juristischen Gutachten die von den Gelehrten der Stadt auf Anforderung von staatlichen und religiosen Instanzen in ganz Nord und Westafrika angefertigt worden waren 54 Zahlreiche Dokumente der Bibliothek von Sankore sind noch erhalten die teilweise wahrend einer Auslagerung durch die United States Library of Congress auf Mikrofilm aufgezeichnet wurden Grossere Bestande sind um 1900 verloren gegangen als muslimische Gelehrte angesichts der franzosischen Besatzung die Stadt verliessen und ihre Bibliotheken mitnahmen so etwa Sidi al Baqqais Neffe Abidin Sie furchteten offenbar ihnen konne durch die Franzosen dasselbe Schicksal drohen wie den Notabeln in fruheren Zeiten nach einer Eroberung Hinrichtung durch Sonni Ali oder Deportation durch Djuder Pascha Aus Angst vor der Konfiszierung sollen auch zahlreiche Bucher in der Umgebung der Stadt vergraben worden sein wodurch sie unwiderruflich vernichtet worden sind In der Folgezeit sind grossere Bestande an europaische Sammler und Bibliotheken verkauft worden 55 Von einem grossangelegten Raub afrikanischer Kulturschatze durch die Kolonialherren kann nicht die Rede sein Die Existenz grosser Privatbibliotheken war in Fachkreisen bekannt aber erst ab 1965 wurden die Bestande aufgrund der Initiative des britischen Orientalisten John O Hunwick gesichtet und schrittweise konserviert in erster Linie mit finanzieller Unterstutzung der UNESCO und mehrerer westeuropaischer Staaten vor allem Norwegen und neuerdings Luxemburg sowie der USA Das erste und bislang wichtigste Zentrum zur Erhaltung und Auswertung der Manuskripte in Timbuktu IHERI AB ist nach dem bedeutenden Korangelehrten und Juristen Ahmad Baba benannt und wird hauptsachlich durch Fordergelder aus nicht islamischen und nicht afrikanischen Landern finanziert Im Jahr 2001 startete die sudafrikanische Regierung die erste afrikanische Initiative zur Rettung der Bucher von Timbuktu 56 Zurzeit wird der Bau einer Bibliothek an dem Platz gegenuber der Sankore Moschee vorbereitet 57 Wahrend des Konfliktes in Nordmali seit 2012 bestand die Gefahr einer Zerstorung durch Islamisten Tatsachlich gingen bei einem Bibliotheksbrand im Januar 2013 beim Abzug der Banditen einige Manuskripte verloren Dadurch dass Manuskripte aus der Bibliothek des Ahmed Baba Instituts in Privathausern versteckt worden waren konnte der grosste Teil aber bewahrt werden 58 Forschungszentrum Ahmed Baba Bearbeiten Das Forschungszentrum Ahmed Baba franzosische Originalbezeichnung Institut des hautes etudes et de recherches islamiques Ahmed Baba Timbuktu IHERI AB fruher CEDRAB fur Centre de documentation et de recherche Ahmed Baba engl The National Ahmed Baba Center for Documentation and Research in Timbuktu dient vor allem dem Erhalt und der Erforschung dieser Manuskripte Ein Grossteil der Texte ist immer noch in Besitz von ansassigen Familien Bei den Schriftstucken sind zwei Arten zu unterscheiden die die in der Region entstanden und jene die mit dem weitraumigen Handel aus anderen Teilen der arabischen Welt hierher kamen Das Forschungszentrum wurde zu Beginn der 1970er Jahre 1973 oder davor begrundet und arbeitet seit 1977 59 Es gibt dabei eine internationale Zusammenarbeit Malis mit Instituten in Luxemburg Norwegen England Kuwait und den USA Leiter sind Mohamed Gallah Dicko Directeur und Sidi Mohamed Ould Youbba 60 Das alteste datierte Dokument stammt aus dem Jahr 1204 61 Auf der Flucht vor den in Timbuktu einruckenden franzosischen und malischen Truppen haben Islamisten im Januar 2013 das Gebaude der Ahmed Baba Bibliothek angezundet Das ganze Ausmass der Zerstorung konne noch nicht abgesehen werden hiess es Unter anderem auch deshalb nicht weil es Berichte uber eine rechtzeitige geheime Auslagerung von Dokumenten gibt 62 58 Nach Angaben der malischen Regierung wurden in der 1973 gegrundeten Bibliothek bis zu 100 000 Manuskripte aufbewahrt 63 Musik Bearbeiten In Timbuktu findet seit 2003 jeweils im Januar das Festival au Desert statt Ursprunglich trafen sich zu diesem Ereignis Angehorige der Tuareg aus der Region um gemeinsam zu tanzen singen und musizieren oder zum Beispiel mit Kamelrennen und Spielen das kulturelle Erbe ihres Volkes zu pflegen Ursprunglich fand das Festival im 70 km ostlich von Timbuktu gelegenen Ort Essakane statt der zu einem Treffpunkt der Tuareg und zahlreicher Kunstler aus Afrika und der ganzen Welt wurde Aus Sicherheitsgrunden wurde das Festival au Desert 2010 an den Stadtrand von Timbuktu verlegt 2012 fand das Festival aufgrund terroristischer Aktionen im Vorjahr unter militarischer Bewachung statt Aufgrund der kritischen Situation im Norden Malis wird das Festival au Desert 2013 in die Oasenstadt Oursi nach Burkina Faso verlegt 64 Teilnehmer waren bisher unter anderem Ali Farka Toure CD Talking Timbuktu 1994 mit Ry Cooder Amadou amp Mariam Damon Albarn Leadsanger der britischen Band Blur Robert Plant ehemaliger Sanger von Led Zeppelin und Bono Sanger der Rockband U2 2012 65 Sport Bearbeiten Der Fussballverein der Stadt ist AS Commune Timbuktu Association sportive de la commune de Tombouctou Am 29 Juni 2007 unterlag das Team im nationalen Pokalwettbewerb von Mali bei seiner ersten Teilnahme dem Hauptstadtklub Djoliba AC Bamako im eigenen Stadion mit 0 2 66 Die regionale Liga von Timbuktu bekam im Mai 2007 eine Spende als Ausrustung und Material uberreicht 67 Auch CM Timbuktu der Club militaire de Tombouctou nahm in der Vergangenheit am malischen Pokalwettbewerb teil 68 Die Stadt verfugt uber ein im Jahre 2003 fertiggestelltes Stadion das Stade omnisport in dem 1 200 Zuschauer Platz finden und dessen Baukosten etwa 185 Millionen CFA Franc ungefahr 280 000 Euro betrugen Auf dem Terrain befinden sich unter anderem ein Basketball und ein Handballplatz 69 Timbuktu war ausserdem ofters Etappenort der Rallye Dakar Wirtschaft BearbeitenVorkoloniale Zeit Bearbeiten nbsp Der Niger bei Kabara um 1855 nach Heinrich Barth Timbuktu ist seit seiner Grundung ausschliesslich Handelszentrum gewesen Das unfruchtbare Umland erlaubte keine gross angelegte Nahrungsmittelproduktion so dass die Lebensmittel uberwiegend von der Region Djenne Mopti auf dem Niger nach Kabara gebracht werden mussten Die Lebenshaltungskosten waren entsprechend hoch Lediglich Fleisch wurde von den Tuareg aus dem naheren Umland geliefert doch angesichts der Tatsache dass die Nomaden nur im Notfall Tiere schlachteten stellte Fleisch eine Mangelware dar die sich ausschliesslich die wohlhabende Kaufmannsschicht und die Vertreter der koniglichen Verwaltung leisten konnten Eine besonders wichtige Rolle spielte Timbuktu als Zwischenstation fur den Salzhandel In Kabara wurden die grossen Salzplatten zerteilt und fur den Transport auf dem Fluss vorbereitet Die Ankunft der Azelai der grossen Salzkarawane aus Taoudeni im Norden des heutigen Mali war zugleich ein wichtiger Hohepunkt im Jahreszyklus der gesellschaftlichen Ereignisse der Stadt Der Kanal der seit dem 17 Jahrhundert Kabara mit Timbuktu verband trocknete in der Neuzeit immer wieder aus so dass die Handelsguter auf dem Landweg transportiert werden mussten Dies erlaubte es den Tuareg immer wieder den Handelsverkehr mit der Stadt die sie fur sich beanspruchten lahmzulegen Die Karawanen mussten das relativ kurze Stuck haufig mit bewaffneter Macht durchreisen um sich gegen Uberfalle zu schutzen Auf halbem Weg zwischen den beiden Orten lag eine Talsenke die gern fur solche Angriffe genutzt wurde Sie hiess bei den Tuareg ugh umaira man hort nichts Wer dort in die Hande von Raubern fiel konnte auf keine Hilfe mehr hoffen nach Heinrich Barth Gegenwart Bearbeiten nbsp FahreHeute ist Timbuktu eine arme Stadt Die historische Innenstadt ist von wenigen Ausnahmen abgesehen in einem schlechten Zustand Fur etwa 900 Millionen CFA Franc 1 37 Millionen Euro wurde 2003 der Markt Yobou ber ausgebaut der uber 25 Ladengeschafte eine Metzgerei sanitare Anlagen und Buroraume verfugt Mit kanadischer Hilfe wurde die Abwasserbeseitigung des Marktes verbessert 70 Vom Glanz alter Tage ist heute nichts mehr ubrig geblieben die Bevolkerung ist arm und zum grossen Teil arbeitslos Timbuktu wirkt noch karger als andere Stadte in der Sahelzone Von den klassischen Handelsgutern der Vergangenheit ist lediglich das Salz ubrig geblieben das immer noch aus dem Norden aus Taoudenni geliefert und in Timbuktu bzw Kabara portioniert und an Handler verkauft wird die es auf Pirogen flussaufwarts transportieren Partnerstadte BearbeitenDeutschland nbsp Chemnitz Sachsen Deutschland seit 1968 Frankreich nbsp Saintes Frankreich seit 1978 Vereinigtes Konigreich nbsp Hay on Wye Grafschaft Powys Wales Vereinigtes Konigreich seit 2006 Die fur ihre Buchantiquariate weltberuhmte Kleinstadt stach Mitbewerber wie Glastonbury und York aus da die Juroren der Ansicht waren dass sich Timbuktu und Hay on Wye in ihrem Charakter sehr ahnelten vor allem in Bezug auf grosse Mengen alter Bucher 71 Tunesien nbsp Kairouan Tunesien Vereinigte Staaten nbsp Tempe Arizona Vereinigte Staaten seit 1991 Sohne der Stadt BearbeitenSidi Ahmad al Baqqai 1803 1865 bedeutender islamischer Gelehrter und Politiker Henri Dupuis Yacouba 1924 2008 General und Politiker in Niger Seidnaly Sidhamed 1957 Modeschopfer bekannt unter dem Namen Alphadi Ali Farka Toure 1939 2006 MusikerSynonym fur entlegenen Ort Bearbeiten nbsp Neuer Wegweiser nach Timbuktu in Zagora Marokko 2006Da die Stadt jahrhundertelang den legendaren Ruf eines Ortes hatte der weit weg und nahezu unerreichbar ist geriet er in Europa unter anderem zum Synonym fur einen weit entlegenen Ort dessen reale Existenz nicht einmal belegt ist In dieser Funktion erscheint der Name in verschiedenen Sprachen unter anderem im Deutschen Niederlandischen und Englischen Daher war fur angelsachsische Leser beziehungsweise Kinoganger der Witz stets sofort klar wenn Donald Duck in den Comics von Carl Barks am Ende einer Geschichte entweder freiwillig aus Angst vor Strafe oder erzwungenermassen in diese mystische Stadt emigrierte Im letzten Bild solcher Comics sieht man ihn meist in die Ferne aufbrechen einem Wegweiser mit der Aufschrift Timbuktu folgend 72 In Disneys Aristocats wird der bose Butler Edgar am Schluss in einen Koffer gesperrt auf dem ein Schild mit dem Zielort Timbuktu prangt In der Comicserie Garfield wird der Name oft verwendet entweder als Adresse auf einem Paket in das Garfield die Jungmieze Nermal gestopft hat oder wie bei Donald Duck als Fluchtort Moglicherweise sind die Wegweiser in den Donald Duck Geschichten inspiriert durch ein tatsachlich existierendes Schild in Zagora im Suden von Marokko das dort eine beliebte Touristenattraktion darstellt Die Stadt Zagora beherbergt die auf dieser Route letzte Karawanserei nordlich der Sahara und am Ortsrand steht bereits seit vielen Jahrzehnten ein Schild das den heute nur noch wenigen Karawanen den Weg nach Timbuktu sudlich der Sahara weist Es tragt die Aufschrift Timbuktu 52 Tage was die sprichwortliche Abgelegenheit von Timbuktu fur Touristen in amusanter Weise verdeutlicht Inzwischen wurde der alte Wegweiser durch einen neuen mit identischer Aufschrift ersetzt Siehe auch BearbeitenGeschichte Malis Liste der Stadte in Mali Timbuktu ein Spielfilm zur neusten Geschichte der StadtLiteratur BearbeitenMichel Abitbol Tombouctou et les Arma de la conquete marocaine du Soudan nigerien en 1591 a l hegemonie de l Empire Peulh du Macina en 1833 Paris 1979 ISBN 2 7068 0770 9 Heinrich Barth Reisen und Entdeckungen in Nord und Centralafrika in den Jahren 1849 bis 1855 Perthes Gotha 1857 1858 bes Bd 4 u 5 Tor A Benjaminsen Gunnvor Berge Une histoire de Tombouctou Arles 2004 ISBN 2 7427 4908 X Sekene Mody Cissoko Tombouctou et l empire Songhay Epanouissement du Soudan nigerien aux XVe XVIe siecles Paris 1996 ISBN 2 7384 4384 2 Robert Davoine Tombouctou fascination et malediction d une ville mythique Paris 2003 ISBN 2 7475 3939 3 Marq De Villiers Sheila Hirtle Timbuktu Sahara s Fabled City of Gold New York 2007 John Hunwick Timbuktu In Encyclopaedia of Islam New edition Bd 10 Leiden 2000 S 508 510 Artikel von einem fuhrenden Kenner der Geschichte Timbuktus John Hunwick Hrsg Timbuktu and the Songhay Empire Al Sa di s Tarikh al Sudan down to 1613 and other Contemporary Documents 2 Auflage Leiden 2002 Englische Ubersetzung eines der wichtigsten Quellenwerke mit zahlreichen Anmerkungen Shamil Jeppie Souleymane Bachir Diagne Hrsg The Meanings of Timbuktu Paul amp Co Pub Consortium 2008 ISBN 978 0 7969 2204 5 Download in 26 PDFs vom Council for the Development of Social Science Research in Africa Horace Miner The Primitive City of Timbuctu Princeton 1953 verb Aufl New York 1965 Regula Renschler Am Schnittpunkt grosser Handelsstrassen Leben in der Wuste am Beispiel Timbuktu In Katja Bohler Jurgen Hoeren Hrsg Afrika Freiburg im Breisgau Wien 2003 ISBN 3 89331 502 0 S 96 103 eher journalistisch ursprunglich aus einer Publikation der Bundeszentrale fur politische Bildung Elias N Saad Social History of Timbuctu The Role of Muslim Scholars and Notables 1400 1900 Cambridge University Press Cambridge 2010 ISBN 978 0 521 13630 3 Anthony Sattin The Gates of Africa Death Discovery and the Search for Timbuktu New York 2003 ISBN 0 312 33643 8 uber die ersten Forschungsreisen nach Timbuktu vor allem Mungo Park Alexander Gordon Laing und Rene Caillie John Spencer Trimingham A History of Islam in West Africa London Oxford New York 1962 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Timbuktu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bibliografie zur Geschichte Timbuktus von Prof John O Hunwick Literatur bis 2000 PDF 135 kB Bibliografie zur Geschichte Timbuktus und der Tuareg am Nigerbogen bis ca 2006 Memento vom 12 Februar 2008 im Internet Archive Textauszug aus Barths Reisewerk u Abbildung Memento vom 1 Oktober 2007 im Internet Archive Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Statusbericht 2005 des Welterbekommittees zur Entfernung Timbuktus von der Roten Liste S 23 f englisch PDF 394 kB Artikel uber die islamischen Handschriften in Timbuktu PDF 193 kB Artikel uber die Ausstellung von Manuskripten aus Timbuktu in der amerikanischen Kongressbibliothek mit zahlreichen Abbildungen Traume sehen anders aus diepresse com 16 Januar 2009 Artikel uber den Mythos Timbuktu Fotos von 1906 Haus in dem Barth in Timbuktu lebte Heinrich Barth und Timbuktu PDF 283 kB Charlotte Wiedemann Portrait Abdelkader Haidara Aus den Sandlochern in die digitale Bibliothek qantara de Maximilian Grober Von militarischer Notwendigkeit zu individueller Verantwortlichkeit Der Fall Al Mahdi als Zasur in der strafrechtlichen Ahndung von Kulturgutzerstorung auf internationaler Ebene In historia scribere Nr 12 2020 S 83 103 Studienarbeit an der Universitat Innsbruck doi 10 15203 historia scribere 12 637Anmerkungen Bearbeiten Association des maires francophones Memento vom 13 Mai 2012 im Internet Archive INSTAT Ergebnisse des Zensus 2009 Memento vom 22 Juli 2011 im Internet Archive PDF 835 kB Rene Basset Mission au Senegal Paris 1909 S 198 Arte TV 3 Mai 2012 08 55 bis 09 40 Timbuktus verschollenes Erbe Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit denn Timbuktu droht vom Sand der Sahara verschlungen zu werden Jedes Jahr ruckt die Wuste der Stadt um rund zehn Meter naher Um die Stadt zu retten wurde Timbuktu von der UNESCO 1990 auf die Liste der gefahrdeten Orte des Weltkulturerbes gesetzt Brockhaus 14 Auflage Bd 15 1908 Durchschnittliche Klimawerte fur Timbuktu Grundlegend hierzu Rene Gardi Auch im Lehmhaus lasst sich s leben Traditionelles Bauen und Wohnen in Westafrika Graz 1973 Zur Architektur siehe Thomas Krings Sahellander Geographie Geschichte Wirtschaft Politik Darmstadt 2006 S 83 ff Douglas Park Climate Change Human Response and the Origins of Urbanism at Prehistoric Timbuktu PhD Yale University Department of Anthropology New Haven 2011 Siehe James L A Webb Desert Frontier Ecological and Economic Chance along the Western Sahel 1600 1850 Madison Wisc 1995 S 16 John Hunwick bezeichnet diese Zahlen als grossly inflated deutsch masslos aufgeblaht Siehe Hunwick Timbuktu amp the Songay Empire S 9 Die agyptischen Chronisten des 14 und 15 Jahrhunderts wissen jedenfalls nichts von einem so grossen Tross Die tatsachliche Menge des mitgefuhrten Goldes ist hochst umstritten Said Hamdun Noel King Hrsg Ibn Battuta in Black Africa London 1975 S 52 f Die Tatsache dass Ibn Battuta entgegen seiner Gewohnheit keinen einzigen Gelehrten von Rang in Timbuktu namentlich nennt lasst den Schluss zu dass die Stadt noch nicht die Bedeutung als kulturelles Zentrum erreicht hatte der ihr haufig bereits fur diese Zeit zugeschrieben wird Der franzosische Archaologe Raymond Mauny bezifferte die Einwohnerzahl aufgrund luftarchaologischer Untersuchungen auf maximal 25 000 Menschen Der malische Historiker Sekene Cissoko errechnete hingegen 100 000 Sein Kollege E Saad setzte die Bevolkerungszahl auf ungefahr 50 000 Menschen was an der Obergrenze serioser Schatzungen liegt Siehe Saad Social History of Timbuktu S 27 u 90 Der Amerikaner Webb geht von 30 000 bis 50 000 Einwohnern aus Siehe James L A Webb Desert Frontier S 16 Ob Timbuktu als das bedeutendste Zentrum islamischer Bildung in der Region angesehen werden muss ist umstritten Der britische Westafrikaspezialist John Spencer Trimingham vertrat die Auffassung dass der Rang Timbuktus in der Literatur stark ubertrieben wird und Djenne als centre of Negro Islamic learning eine grossere Rolle spielte Siehe Trimingham A History of Islam in West Africa London Oxford 1970 S 98 Das auf verschiedenen Internetseiten genannte Erbauungsdatum 989 bezieht sich auf den islamischen Kalender nicht auf die christliche Jahreszahlung Ansonsten ware die Moschee alter als die Stadt selbst Dietrich Rauchenberger Johannes Leo der Afrikaner Seine Beschreibung des Raumes zwischen Nil und Niger nach dem Urtext Wiesbaden 1999 S 126 u 140 Nach Ansicht von Heinrich Barth geht der Begriff arma auf eine Verballhornung des arabischen Wortes ar ruma Christen zuruck und soll sich auf die ehemals christlichen Soldner in al Mansurs Heer beziehen Siehe dazu Amador Garcia Diaz Hrsg Andalucia en la curva del Niger Granada 1987 S 10 ff Antonio Llaguno La conquista de Tombuctu La gran aventura de Yuder Pacha y otros hispanos en el pais de los negros Cordoba 2006 Das Soldnerheer des Sultans Der Name arma wird auch von ar ruma Romer also Christen abgeleitet weil ein Teil der Truppen aus ehemals christlichen Soldnern aus Spanien bestand Harry T Norris L Amenokal K awa ou l histoire des Touareg Iwillimmeden In Charles Andre Julien Hrsg Les Africains Bd 11 Paris 1978 S 169 191 Die entscheidenden Passagen der fatwa sind abgedruckt bei Albert Adu Boahen Britain the Sahara and the Western Sudan 1788 1866 London Oxford 1964 Heinrich Barth Die neuesten Beziehungen der Franzosen am Senegal zu Timbuktu In Zeitschrift fur Allgemeine Erdkunde N F 16 1864 S 521 526 Pierre Boilley Les Touaregs Kel Adagh Dependances et revoltes du Soudan francais au Mali contemporain Paris 1999 S 119 127 Herbert Kaufmann Wirtschafts und Sozialstruktur der Iforas Tuareg Koln 1964 S 218 phil Diss Leland Hall Timbuctoo New York 1928 u Friedrich Sieburg Afrikanischer Fruhling Eine Reise Frankfurt a M 1938 Letzterer beschrieb die Stadt als Labyrinth fensterloser Mauern eingesunkener Lehmruinen und toter Turoffnungen Das Nichts ist uberall es hockt in allen Turen in allen Hofen in allen Winkeln und Ecken dieser Stadt die einer endlosen Graberstadt gleicht Afrikanischer Fruhling S 243 Zur Geschichte des Konflikts siehe die Langzeituntersuchung von Pierre Boilley Dissertation an der Sorbonne Resume online Memento vom 11 Dezember 2008 im Internet Archive Mali Tuareg separatist rebels end military operations In BBC News 5 April 2012 abgerufen am 5 April 2012 englisch Mali junta caught between rebels and Ecowas sanctions In BBC News 2 April 2012 abgerufen am 2 April 2012 englisch Prozess wegen Zerstorung von Kulturgut in Timbuktu eroffnet vom 22 August 2016 auf qantara de Abgerufen am 7 Juli 2017 Angriff auf Weltkulturerbe In TAZ 29 Januar 2013 abgerufen am 29 Januar 2013 Mali furchtet um sein kulturelles Gedachtnis Nicht mehr online verfugbar In tagesschau de 29 Januar 2013 archiviert vom Original am 29 Januar 2013 abgerufen am 29 Januar 2013 Islamisten greifen Timbuktu an Tote bei Raketenangriffen auf Timbuktu Abgerufen am 24 September 2023 Tuareg Rebellen in Mali hissen Flagge in Timbuktu orf at 1 April 2012 abgerufen am 5 April 2012 Tote bei Raketenangriffen auf Timbuktu Abgerufen am 24 September 2023 Mervin Hiskett The Development of Islam in West Africa Harlow Essex New York 1984 S 154 f Paul Marty Etude sur l Islam et les tribus du Soudan Bd I Les Kountas de l Est les Berabiches les Iguellad Paris 1920 Charlotte Blum u Humphrey Fisher Love for Three Oranges or The Askiya s Dilemma The Askiya al Maghili and Timbuktu um 1500 A D Journal of African History 34 1993 S 65 91 spez S 79 ff Siehe dazu vor allem die Homepage der konservativen judischen KULANU Organisation die uberall in der Welt die verlorenen zehn Stamme Israels aufspuren will kulanu org sowie entsprechende vollig undokumentierte Seiten bei der englischen Wikipedia House of Israel oder Igbo Jews Vgl arabisch ذمي DMG ḏimmi Schutzgenosse freier nichtmuslimischer Untertan in muslimischen Staaten der einem Schutzvertrag unterliegt s H Wehr Arabisches Worterbuch Wiesbaden 1968 S 280 f Ismael Diadie Haidara Les Juifs de Tombouctou Recueil des sources ecrites relatives au commerce juif a Tombouctou au XIXe siecle Bamako 1999 in UB Bayreuth vorhanden Siehe Auguste Dupuis Yacouba Industries et principales professions des habitants de la region de Tombouctou Paris 1921 u Owen White The Decivilizing Mission Auguste Dupuis Yakouba and French Timbuktu French Historical Studies 27 2004 S 541 568 Evaluationsbericht der ICOMOS fur das Welterbekommittee 1981 und 1988 PDF 715 kB i V m dem Text der Entscheidung Offizielle Webseite fur Tombouctou 2006 Timbuktu steht unter Schock Fundamentalisten zerstoren Unesco Weltkulturerbe im Norden Malis NZZ 6 Mai 2012 Abgerufen am 5 Juli 2012 Mali Islamists attack UNESCO holy site in Timbuktu Memento vom 30 September 2015 im Internet Archive Reuters 6 Mai 2012 Abgerufen am 5 Juli 2012 Verwustetes Weltkulturerbe in Mali Islamisten verhohnen die Unesco Spiegel Online 1 Juli 2012 Abgerufen am 5 Juli 2012 dradio de vom 10 Juli 2012 zu den Zerstorungen der Uberblick bei Terroristen Milizen und Glaubensfanatiker Instrumentalisierung des Kulturerbes in Mali Archaeologik 8 Januar 2013 Vgl Isabelle Constance v Opalinski Schusse auf die Zivilisation in FAZ vom 20 August 2014 Nach Ibn Hadjar al Askalani um 1440 ubersetzt bei J M Cuoq Hrsg Recueil des sources arabes concernant l Afrique occidentale du VIIIe au XVIe siecle Paris 1975 S 394 Hunwick Timbuktu amp the Songhay Empire S 81 Nach Auskunft des Tarikh as Sudan ebd handelte es sich um keinen Einzelfall In diesem Zusammenhang wird das Manuskript Ahkam al shira al yamaniyah wa ma yazharu min hawadith fi al alam inda zuhuriha fi kul sanah Wissen uber die Bewegung der Sterne und was man daraus jedes Jahr als Vorzeichen ablesen kann aus der Mamma Haidara Bibliothek genannt Im Jahr 2003 war es in der Library of Congress in Washington ausgestellt Das Manuskript wurde 1733 erstellt und ist die Abschrift eines alteren Textes der aber nicht aus Timbuktu sondern vermutlich aus Agypten stammt Nichts deutet darauf hin dass das Original dieses in erster Linie astrologischen Textes aus der Zeit vor Kopernikus 24 Mai 1543 stammt und um eine Vorwegnahme seiner astronomischen Erkenntnisse handelt es sich auf keinen Fall Siehe dazu u a Timeless Timbuktu Library Exhibits Ancient Manuscripts of Mali mit Abbildung J Hunwick The Islamic Manuscript Heritage of Timbuktu Memento vom 8 August 2011 im Internet Archive WORD Datei S 6 Man vergegenwartige sich bitte dass eine Universitatsbibliothek ungefahr zwei Millionen Titel beherbergt dafur aber mehrgeschossige und ausserst stabil errichtete Betonkonstruktionen benotigt die die ungeheure Last der Bucher tragen konnen Diese Bucher sind aber zu uber 90 viel kleiner und leichter als in Leder gebundene und auf dickeres Papier oder gar Pergament geschriebene Folianten Das spatmittelalterliche Timbuktu hatte fur geeignete Bauwerke nicht einmal die Materialien zur Verfugung stellen konnen etwa das Holz fur das Skelett einer solchen Lehmkonstruktion sum uio no Memento vom 27 September 2006 im Internet Archive PDF S 7 Bereits 1880 waren dem osterreichischen Forscher Oskar Lenz mehrfach Manuskripte zum Kauf angeboten worden Siehe Lenz Timbuktu Leipzig 1884 Bd 2 S 146 f southafrica info Saving the Timbuktu Manuscripts Memento vom 15 Oktober 2015 im Internet Archive Statusbericht 2006 des World Heritage Committee 2006 PDF 1 4 MB S 94 a b Ausgetrickst Timbuktu Manuskripte wurden rechtzeitig versteckt Archaeologik 30 Januar 2013 IHERI AB Website Memento vom 28 Januar 2013 im Internet Archive Timbuktu Libraries Project Projektbeschreibung Memento vom 5 Mai 2006 im Internet Archive englisch o frz Ausstellung Die Weisen von Timbuktu der Friedrich Ebert Stiftung in Berlin Tagesspiegel vom 20 Sep 2010 Malische Bibliotheksschatze in Geheimaktion gerettet Zeit de 29 Januar 2013 Islamisten zerstoren in Mali Bibliothek von unschatzbarem Wert Zeit Online 28 Januar 2013 Festival au desert Artikel auf worldmd net L Essor 2 Juli 2007 Ligues de football Des equipements du materiel et de l argent frais Memento vom 11 Dezember 2008 im Internet Archive L Essor 17 Mai 2007 Football 8e de finales de la coupe du Mali In L Essor vom 12 Juli 2002 Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Malisches Sportministerium Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Equipements Tombouctou et Gao inaugurent leur nouveau marche L Essor vom 10 Dezember 2003 Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Hay twins with Africa s Timbuktu BBC 7 Februar 2007 abgerufen am 27 Juli 2010 englisch Ulli Kulke Donald Duck Experte Moderner Erwerbstatiger Die Welt online 9 Juni 2004 abgerufen am 27 Juli 2010 Welterbestatten in Mali Kulturerbe Alte Stadte von Djenne 1988 R Timbuktu 1988 R Grabmal von Askia 2004 R Kultur Naturerbe Felsen von Bandiagara Land der Dogon 1989 Normdaten Geografikum GND 4119616 8 lobid OGND AKS LCCN n82085135 NDL 00628823 VIAF 145377145 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Timbuktu amp oldid 239138957