www.wikidata.de-de.nina.az
Rene Caillie 19 November 1799 in Mauze sur le Mignon Departement Deux Sevres Frankreich 17 Mai 1838 in La Gripperie Saint Symphorien bei Rochefort war ein franzosischer Afrikaforscher Rene CaillieStrassenszene am Caillie Haus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCaillie stammte aus einfachen Verhaltnissen sein Vater war Backer und kam kurz nach seiner Geburt ins Gefangnis seine Mutter starb als er zwolf Jahre alt war Nach einer kurzen Schulzeit lernte er Schuster woran er keinen Gefallen fand Beeinflusst durch den Roman Robinson Crusoe von Daniel Defoe unternahm er mit 17 Jahren seine erste Reise nach Afrika als Diener eines franzosischen Offiziers Von der senegalesischen Hafenstadt Saint Louis marschierte er an der Kuste entlang nach Suden bis Dakar und fuhr mit einem Handelsschiff weiter nach Martinique wo er sich ein halbes Jahr aufhielt bevor er krank und mittellos nach Frankreich zuruckkehrte 1818 bis 1819 fuhrte ihn eine zweite Reise nach Westafrika Auf der dritten Afrikareise ab 1824 die ein Kaufmann aus Bordeaux ermoglichte uberquerte er den Senegal in nordlicher Richtung um in arabisches Gebiet vorzudringen In der mauretanischen Region Brakna hielt er sich zur Sprachvorbereitung einer Reise in die Sahara acht Monate lang unter anderem bei einer Marabout Stammesgruppe Zwaya also Schriftkundige auf Er erbrachte den ersten Bericht eines Europaers uber die Nomadenkultur der Bidhan in diesem Gebiet Die geplante Forschungsreise musste er zunachst verschieben da er nicht genugend finanzielle Unterstutzung auftreiben konnte Nach zweijahriger Arbeit als Aufseher in einer Indigo Plantage in Sierra Leone hatte er ausreichend Geld beisammen um die Reise anzutreten Vom Rio Nunez im Norden Guineas marschierte er 1827 nach Osten zum Oberlauf des Senegal und weiter Am 11 Juni 1827 erreichte er bei Kouroussa den Oberlauf des Niger 1 Am 20 April 1828 erreichte er allein fast mittellos und sich als arabischer Muslim ausgebend als zweiter Europaer nach Alexander Gordon Laing 1794 1826 Timbuktu 2 Von dort aus durchquerte er die Sahara und kehrte von Marokko aus wieder nach Europa zuruck Da Laing in Afrika getotet wurde war Caillie der erste der in Europa von Timbuktu berichtete In Frankreich wurde er wohlwollend aufgenommen die Societe de Geographie in Paris ubergab ihm die versprochene Pramie und eine Goldmedaille Jomard der Prasident der geographischen Gesellschaft unterstutzte ihn beim Verfassen eines ausfuhrlichen Reiseberichts Wegen seiner Schilderungen von einfachen Lehmhausern und staubigen Pfaden die er anstelle des erwarteten Reichtums vorfand sah sich Caillie in Europa teilweise heftiger Kritik ausgesetzt vor allem von britischer Seite wurde ihm unterstellt er sei nie in Timbuktu gewesen Zum einen wollte man ihm nicht abnehmen dass das einst so reiche Timbuktu zu einem verarmten Handelsstutzpunkt verkommen war Zum anderen wurde behauptet er sei nie in Timbuktu gewesen sondern habe sich auf Umwegen so etwa mit Hilfe des franzosischen Konsuls in Tripolis die Aufzeichnungen des ermordeten Laing besorgt und diese ausgeschlachtet Erst der deutsche Afrikaforscher Heinrich Barth 1821 1865 der von September 1853 bis April 1854 in der Karawanenstadt weilte konnte Caillie vollstandig rehabilitieren Caillie erhielt eine staatliche Rente liess sich in seiner Heimat nieder er heiratete und sie hatten vier Kinder Die Reisestrapazen hatten aber seine Gesundheit ruiniert sodass er kaum 39 jahrig an den Folgen einer unbekannten Krankheit die er sich in Afrika zugezogen hatte starb 3 Werke BearbeitenJournal d un voyage a Temboctou et a Jenne dans l Afrique centrale precede d observations faites chez les Maures Braknas les Nalous et autres peuples pendant les annees 1824 1825 1826 1827 1828 par Rene Caillie Avec une carte itineraire et des remarques geographiques par M Jomard membre de l institut Imprime a Paris en mars 1830 par l imprimerie royale Tome 1 Tome 2 Tome 3 Tome 4 Tome 5 annexes Atlas deutsch Reise nach Timbuktu 1824 1828 Hrsg H Pleticha Edition Erdmann Tubingen 2006 ISBN 3 86503 037 8 Neuauflage Marixverlag Edition Erdmann Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 86539 834 5 Literatur BearbeitenHenri Paul Eydoux Die Erforschung der Sahara Freudenstadt 1949 Werner Legere Ich war in Timbuktu 1953 Alain Quella Villeger Rene Caillie une vie pour Tombouctou Poitiers 1999 Thomas Stangl Der einzige Ort Graz 2004 und Munchen 2006 Roman uber die Reisen Caillies und Alexander Gordon Laings nach Timbuktu Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rene Caillie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Rene Caillie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Rene Caillie in den Historischen Pressearchiven der ZBW Bibliografie zur Geschichte Timbuktus und der Forschungsreisen dorthin Memento vom 12 Februar 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten E Rackwitz Fremde Pfade ferne Gestade Wagnis und Abenteuer der grossen Entdeckungen 2 Auflage Urania Verlag Leipzig Jena Berlin 1987 ISBN 3 332 00037 3 S 192 Pierre Viguier Sur les traces de Rene Caillie Le Mali de 1828 revisite Versailles 2008 S 22 Reise nach Timbuktu 1824 1828 Hrsg H Pleticha Edition Erdmann Tubingen 2006 ISBN 3 86503 037 8 Normdaten Person GND 118666541 lobid OGND AKS LCCN n83011366 VIAF 66464639 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Caillie ReneKURZBESCHREIBUNG franzosischer AfrikaforscherGEBURTSDATUM 19 November 1799GEBURTSORT Mauze sur le Mignon FrankreichSTERBEDATUM 17 Mai 1838STERBEORT La Gripperie Saint Symphorien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rene Caillie amp oldid 236510956