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Die Geschichte Malis umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Mali und historischer malischer Reiche von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Die vorschriftliche Geschichte Malis reicht derzeit etwa 150 000 Jahre zuruck wahrend schriftliche Quellen erst mit der Islamisierung ab dem 8 bis 11 Jahrhundert einsetzen Dabei war die Besiedlung vor dem Beginn der produzierenden Lebensweise und auch lange Zeit danach in uberaus hohem Masse von der stark schwankenden Ausdehnung der Sahara abhangig Ab etwa 9500 v Chr stellten Jager und Sammler Keramik her spater wurden Rinder domestiziert und Schafe und Ziegen aus Westasien eingefuhrt Um 2000 v Chr lebte man im Suden des Landes ganz uberwiegend vom Ackerbau insbesondere von Hirse und anderen Grassamen nach 800 v Chr kam Reis hinzu Im Binnendelta des Niger entstand aus eigener Wurzel eine Stadtkultur um 300 v Chr wobei die Stadt Djenne Djeno bis zu 33 ha gross wurde der Dia Komplex umfasste etwa 100 ha Sullam al Atfal fi Buyu al Ajal Fuhrer fur Anfanger in Handelstransaktionen wurde von Ahmad ibn Bawd ibn Muhammad al Fulani im 19 Jahrhundert in Reimform verfasst um es leichter memorieren zu konnen arabisches Manuskript Timbuktu 1 Karte MalisSitzende Figur Binnendelta des Niger 13 Jahrhundert Metropolitan Museum Die meisten dieser Figurinen stammen aus Raubgrabungen die vom Kunstmarkt befeuert werden und die das kulturelle Erbe Malis gefahrden Djinguereber Moschee in Timbuktu aus dem 14 Jahrhundert nicht dem 11 Jahrhundert wie die Postkarte vermerkt Francois Edmond Fortier 1905 06Moglicherweise seit den Phoniziern dann den Romern betrieben Berber einen Etappenhandel durch die Sahara der sich mit dem zeitlich nicht naher bestimmbaren Entstehen des Ghanareiches intensiviert haben durfte Dabei spielte zunachst Gold eine wesentliche Rolle Innerislamische Richtungskampfe zwischen Berbern und Arabern brachten zahlreiche muslimische Fluchtlinge nach Mali zugleich wird der Handel mit Gold deutlicher fassbar Im 11 bis 13 Jahrhundert konvertierten die einflussreichsten Konige der Region zum Islam was im Widerspruch zur angeblichen militarischen Unterwerfung der Region stand mit der die Sklavenjagd gerechtfertigt wurde Beruhmt wurde das gleichfalls auf der lokalen Goldgewinnung basierende Malireich dessen Goldtransaktionen eine solche Grossenordnung aufwiesen dass sie das mittelmeerische Munz und damit das Handelssystem ins Wanken brachten Auch kulturell und politisch wurde das Reich zu einem der bedeutendsten Zentren der Alten Welt Mitte des 14 Jahrhunderts machte sich das Songhaireich von Mali unabhangig und dominierte bis 1591 den Grossraum Diese Vorherrschaft endete durch einen Feldzug Marokkos das Gao und Timbuktu eroberte und den Gold und Salzhandel fur kurze Zeit kontrollierte Die entstehenden Kleinreiche konnten infolgedessen immer weniger am Transsaharahandel partizipieren der sich ostwarts verlagerte Zugleich wuchs der technologische organisatorische und finanztechnische Ruckstand gegenuber dem Norden und vor allem denjenigen Landern die den Atlantikhandel dominierten weiter Mit dem okonomischen Niedergang nahm der Sklavenhandel zu der sowohl von Arabern als auch von den fruhkolonialen Machten angetrieben wurde Die fehlenden staatlichen Strukturen in weiten Teilen des Landes spielten weniger formellen Verbanden wie den Sufi Orden in die Hande vor allem der Qadiriya und der Tidschaniya die zunehmend den Handel und das Geistesleben kontrollierten ʿUmar Tall wichtigster Vertreter der Tidschaniya begann ab 1851 einen heiligen Krieg Dschihad gegen seine Nachbarn wobei er mit den Franzosen im Senegal in Konflikt geriet Zugleich aber erlangten die Richter von Timbuktu die dem neuen Herrn skeptisch gegenuberstanden weit uber Mali hinausreichenden Einfluss 1883 besetzten franzosische Truppen Bamako das erst durch die Kolonialmacht zum Mittelpunkt Malis wurde 1894 folgte Timbuktu Hinter dieser Expansion stand das Vorhaben die anderen Kolonialmachte aus der Region abzudrangen angetrieben durch Kaufleute aus Bordeaux die am Handel in Westafrika interessiert waren Neben der administrativen Durchdringung die die lokalen Honoratioren im Amt beliess oder neue gegen die etablierten ausspielte stellten Forts die franzosische Herrschaft ebenso sicher wie Eisenbahn und Schiffsverbindungen Die Bevolkerung wurde durch Steuern mitunter auch durch Zwangsarbeit dazu gebracht an offentlichen Arbeiten teilzunehmen und Produkte fur den internationalen Markt herzustellen Die entsprechenden burgerlichen Rechte wurden den Bewohnern jedoch bis kurz vor der Unabhangigkeit im Jahr 1960 vorenthalten Der Staat Mali ist wie die meisten Staaten Afrikas in seiner heutigen Form erst aufgrund kolonialer Grenzziehungen entstanden Von 1960 bis 1991 herrschte dort ein zunachst marxistisch orientiertes Einparteien Regime das ab 1992 durch gewahlte Regierungen und durch ein Parteiensystem abgelost wurde Auseinandersetzungen mit den im Norden lebenden Tuareg fuhrten immer wieder zu Aufstanden doch erst das Auseinanderbrechen Libyens und die Intervention verschiedener terroristischer Organisationen fuhrten zum Burgerkrieg in dessen Verlauf es in Timbuktu zu erheblichen Zerstorungen am Weltkulturerbe kam 2013 griff Frankreich auf Seiten der Regierung in den Krieg ein spater kamen deutsche Soldaten hinzu Mali gehort dabei zu den armsten Landern der Welt Inhaltsverzeichnis 1 Ur und Fruhgeschichte 1 1 Palaolithikum 1 2 Neolithikum 1 3 Metallverarbeitung 1 4 Reiskultur im Binnendelta Stadtkultur aus eigener Wurzel 800 300 v Chr 1400 n Chr 1 5 Transsaharahandel der Berber und Juden 2 Grossreiche um 600 1591 und ihre Islamisierung 11 13 Jahrhundert Dogon 2 1 Ghanareich der Soninke 4 Jahrhundert bis um 1200 2 2 Dogonkultur 2 3 Malireich der Malinke Islamisierung um 1230 2 4 Reich der Songhai 1335 1591 3 Marokkanische Invasion 1591 Rolle des Sufismus Konigreiche bis 1893 3 1 Reiche der Bambara 3 2 Sufismus und Dschihad Reiche zwischen den Kolonialmachten Haretiker 4 Kolonialzeit 1883 1960 4 1 Franzosische Eroberung 1883 1898 4 2 Franzosischer Sudan ab 1904 4 3 Weg in die Unabhangigkeit ab 1956 5 Unabhangige Republik Mali seit 1960 5 1 Einparteien Regime 1960 1991 5 2 Moussa Traore 1968 1991 5 3 Demokratisierung unter Alpha Oumar Konare 1992 2002 5 4 Durrekatastrophe 1968 1985 5 5 Kleinere Aufstande der Tuareg 1989 2008 5 6 Amadou Tomani Toure 2002 2012 5 7 Beginn des grossen Tuareg Aufstands Oktober 2011 und Militarputsch Marz 2012 5 8 Franzosische Militarintervention Januar 2013 bis August 2022 Prasidentschaftswahlen 2013 und 2018 und Corona Pandemie seit Marz 2020 5 9 Militarputsche August 2020 Mai 2021 angeblicher Gegenputschversuch Mai 2022 5 10 Abzug Frankreichs nach Menschenrechtsverletzungen der malischen Armee Einfluss Russlands 6 Umgang mit dem historischen Erbe 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenUr und Fruhgeschichte BearbeitenPalaolithikum Bearbeiten nbsp Dogon Dorf am Fuss der Felsen von BandiagaraDie Sahara war vielfach trockener aber auch uber lange Zeiten regenreicher als heute So war sie vor 325 000 bis 290 000 und vor 280 000 bis 225 000 Jahren ein fur Menschen unbewohnbarer Ort sieht man von gunstigen Stellen wie dem Tihodaine See am wasserspeichernden Tassili n Ajjer ab 2 In diesen und weiteren Trockenphasen dehnte sich die Wuste mehrfach weit nach Norden und Suden aus ihre Sanddunen finden sich weit jenseits der heutigen Grenzen der Sahara Mit menschlichen Spuren ist also nur in den regenreicheren Grunphasen zu rechnen Moglicherweise durchquerten anatomisch moderne Menschen auch archaischer Homo sapiens genannt die sich vielleicht in der besagten isolierten Phase vor 300 000 bis 200 000 Jahren sudlich der Sahara entwickelten bereits in der langen Grunphase vor uber 200 000 Jahren das zu dieser Zeit gewasserreiche Gebiet Auch vor etwa 125 000 bis 110 000 Jahren existierte ein ausreichendes Wasserwegenetz das die Ausbreitung zahlreicher Tierarten nach Norden ermoglichte denen menschliche Jager folgten Dazu trugen riesige Seen bei wie der Mega Tschadsee der zeitweise uber 360 000 km umfasste 3 Hingegen dehnte sich die Wuste vor 70 000 bis 58 000 Jahren wieder weit nach Norden und Suden aus und durfte damit einen schwer zu uberwindenden Riegel dargestellt haben Erneut folgte eine grune Phase vor 50 000 bis 45 000 Jahren 4 In Mali ist die Fundsituation ungunstiger als bei den nordlichen Nachbarn Grabungen am Fundkomplex Ounjougou 5 auf dem Dogon Plateau bei Bandiagara ergaben dass nunmehr nachweislich bereits vor mehr als 150 000 Jahren Jager und Sammler in der Region lebten Gesichert sind Datierungen aus der Zeit zwischen 70 000 und 25 000 Jahren vor heute Das Palaolithikum endete in Mali sehr fruh weil es nach diesem Abschnitt vor 25 000 bis 20 000 Jahren zu einer weiteren extremen Trockenphase kam dem Ogolien Als sich gegen Ende der letzten Kaltzeit die Tropen um 800 km nordwarts ausdehnten verwandelte sich die Sahara abermals in eine fruchtbare Savannenlandschaft 6 Neolithikum Bearbeiten nbsp Blick auf einen Teil des Komplexes archaologischer Fundstatten bei Ounjougou im Yametal bei BandiagaraNach dem Ende des letzten Ausdehnungsmaximums der nordlichen Eismassen gegen Ende der letzten Kaltzeit war das Klima von sehr viel hoherer Feuchtigkeit gekennzeichnet als heute Dabei entstand durch den Niger ein gewaltiger Binnensee im Raum um Timbuktu und Araouane sowie ein ahnlich grosser See im Tschad Gleichzeitig entstanden Savannenlandschaften und im Norden Malis eine Landschaft vergleichbar der die heute den Suden kennzeichnet Diese um 9500 v Chr einsetzende feuchte Phase nach der Jungeren Dryaszeit einer kalten Periode nach der letzten Kaltzeit wurde um 5000 v Chr zunehmend von einer immer trockeneren Phase abgelost Das Neolithikum die Zeit in der die Menschen ihre Lebensmittel zunehmend selbst produzierten statt sie wie bisher zu jagen zu fischen oder zu sammeln entwickelte sich wahrend dieser Feuchtphase Diese wird ublicherweise in drei Abschnitte eingeteilt die voneinander durch ausgepragte Trockenphasen getrennt sind Sorghum und Hirse wurden angepflanzt und um 8000 v Chr weideten grosse Herden von Rindern die den Zebus nahestanden in der heutigen Sahara erst viel spater kamen aus Westasien Schafe und Ziegen hinzu wahrend Rinder zuerst in Afrika domestiziert wurden Dabei erscheint Keramik die lange fur eine Begleiterscheinung der Neolithisierung gehalten wurde bereits im fruhesten Neolithikum 7 also zwischen 9500 und 7000 v Chr im Air nach Marianne Cornevin sogar bereits um 10 000 v Chr 8 Damit wird das fruheste Neolithikum der Phase der produzierenden Lebensweise zugerechnet obwohl noch keine Pflanzen kultiviert und kein Vieh gehalten wurde In Mali wurde der hierher gehorende Fundplatz Ravin de la Mouche auf ein Alter von 11 400 10 200 Jahren datiert 9 Diese Fundstatte gehort zum Komplex Ounjougou am Yame wo alle Epochen seit dem Jungpalaolithikum Spuren hinterlassen haben 10 und die alteste Keramik Malis auf 9400 v Chr datiert wurde In Ravin de la Mouche konnten Artefakte auf die Zeit zwischen 9500 und 8500 v Chr datiert werden die Fundstatte Ravin du Hibou 2 auf 8000 bis 7000 v Chr Danach kam es dort wo die besagten altesten Keramikreste im Laufe eines seit 1997 laufenden Forschungsprogramms in den beiden Schluchten gefunden wurden zu einem Hiatus zwischen 7000 und 3500 v Chr weil das Klima zu ungunstig war selbst fur Jager und Sammler Das mittlere Neolithikum des Dogon Plateaus ist an grauen bifazialen Steinwerkzeugen erkennbar die aus Quarzit angefertigt wurden Die ersten Spuren nomadisierender Viehzuchter finden sich wieder um 4000 v Chr wobei es um 3500 v Chr zu einem Ende des relativ feuchten Klimas kam 11 Grabungen in Karkarichinkat 2500 1600 v Chr und moglicherweise in Village de la Frontiere 3590 cal BC belegen dies ebenso wie Untersuchungen am Fati See Letzterer bestand kontinuierlich zwischen 10 430 und 4660 BP wie Schlammschichten an seinem Ostrand erwiesen Um 4500 BP wurde eine 16 cm dicke Sandschicht datiert womit der Nachweis erbracht war dass die Austrocknung der Region etwa 1000 Jahre spater erfolgte als an der mauretanischen Kuste 12 Tausend Jahre spater wiederum erreichte die Trockenphase die anscheinend Viehnomaden von Osten nach Mali getrieben hatte ihren Hohepunkt Die nordlicheren Seen trockneten aus und die Bevolkerung zog uberwiegend sudwarts Dabei ist der Ubergang vom Neolithikum zum Pra Dogon noch unklar In Karkarichinkat zeigte sich dass zwar Schaf Rind und Ziege gehalten wurden doch spielten auch Jagd Sammeln und Fischen weiterhin eine bedeutende Rolle Moglicherweise war es sogar so dass das erfolgreiche Hirtentum eine Durchsetzung der Landwirtschaft lange verhinderte 13 Das spate Neolithikum war von erneuten Zuwanderungen aus der Sahara um 2500 v Chr gekennzeichnet die inzwischen zu einer enorm weitraumigen Wuste angewachsen war Diese Aridisierung setzte sich fort und erzwang weitere Wanderungen nach Suden die in ihrem ungefahren Verlauf auch archaologisch fassbar sind Dabei zeigten sich anhand ethnoarchaologischer Untersuchungen von Keramik drei Gruppen die um Mema den Canal de Sonni Ali und Winde Koroji an der Grenze nach Mauretanien in der Zeit um 2000 v Chr lebten Dies liess sich anhand von Keramikuntersuchungen an der Fundstelle Kobadi 1700 bis 1400 v Chr der Fundstatte MN25 bei Hassi el Abiod und Kirkissoy bei Niamey in Niger 1500 bis 1000 v Chr belegen Offenbar wanderten die beiden Gruppen zuletzt Richtung Kirkissoy 14 Spatestens in der 2 Halfte des 2 Jahrtausends v Chr erreichte der Hirseanbau die Region am Fundplatz Varves Ouest genauer gesagt der Anbau von Perlhirse Pennisetum glaucum aber auch Weizen und Emmer die im Osten der Sahara sehr viel fruher etabliert waren erreichten nun wieder Mali Okologische Veranderungen weisen darauf hin dass die Bodenbearbeitung bereits im 3 Jahrtausend eingesetzt haben muss 15 Doch endete diese Ackerbauphase um 400 v Chr wiederum durch eine extreme Trockenheit Bei Begrabnissen war der Einsatz von Ocker bis in das 1 Jahrtausend gelaufig auch bei Tieren wie der spektakulare Fund eines Pferdes im Westen des Binnendeltas im Tell Natamatao 6 km von Thial im Cercle Tenenkou entfernt vor Augen fuhrt dessen Knochen mit Ocker bestreut worden waren 16 Hinzu kommen fur den gesamten Raum der Sahara typische Felszeichnungen in denen neben Symbolen und Tierdarstellungen auch Darstellungen von Menschen erscheinen So fanden sich aus dem 1 Jahrtausend v Chr Malereien im Boucle du Baoule Nationalpark Fanfannyegene auf dem Dogon Plateau und im Binnendelta des Niger Aire Soroba 17 In Karkarichikat Nord KN05 und Karkarichinkat Sud KS05 im unteren Tilemsi Tal einem fossilen Flusstal 70 km nordlich von Gao liess sich bei elf Frauen erstmals fur Westafrika sudlich der Sahara nachweisen dass die Modifizierung der Zahne aus rituellen Grunden auch dort um 4500 4200 BP in Gebrauch war ahnlich wie im Maghreb 18 Die Frauen weisen im Gegensatz zu den Mannern Modifikationen auf die von Extraktionen bis zu Feilungen reichen so dass den Zahnen eine spitze Form verliehen wurde Eine Sitte die bis in das 19 Jahrhundert bestand 19 Ausserdem liess sich dort feststellen dass die Bewohner des Tals bereits 85 ihrer Kohlenstoffaufnahme aus Grassamen bezogen uberwiegend von C4 Pflanzen dies geschah entweder durch den Konsum von Wildpflanzen wie der wilden Rispenhirse oder bereits durch domestizierte Lampenputzergraser 20 Damit gelang der fruheste Nachweis von landwirtschaftlicher Tatigkeit und von Viehzucht in Westafrika um 2200 cal BP 21 Die Fundplatze der Dhar Tichitt Tradition in der Mema Region einem ehemaligen Flussdelta westlich des heutigen Binnendeltas das auch als Totes Delta bezeichnet wird 22 gehoren der Zeit zwischen 1800 und 800 400 v Chr an Ihre Siedlungen massen zwischen einem und acht Hektar doch war die Besiedlung nicht kontinuierlich was moglicherweise damit zusammenhangt dass diese Region in der Regenzeit nicht fur Rinderhaltung geeignet war Ursache dafur war die Tsetsefliege die die Ausdehnung dieser Lebensweise nach Suden lange verhinderte Im Gegensatz zu diesen Rinderzuchtern die ihre Herden dann wieder nordwarts trieben blieben die Angehorigen der gleichzeitigen Kobadi Tradition die spatestens seit Mitte des 2 Jahrtausends ausschliesslich von Fischfang dem Sammeln von Wildgrasern und der Jagd lebten verhaltnismassig ortsfest Beide Kulturen verfugten uber Kupfer das sie aus Mauretanien herbeifuhrten Gleichzeitig pflegten die so unterschiedlichen Kulturen einen lebhaften Austausch 23 Metallverarbeitung Bearbeiten nbsp Topographische Karte des Grenzgebirges zwischen Mali und AlgerienDie Wildbeuter sowie die Viehzuchter und fruhen Ackerbauern weisen eine lokale Verarbeitung von Kupfer fur das 1 Jahrtausend auf 24 Die beruhmten Felsmalereien die sich in weiten Teilen Westafrikas finden entdeckte man auch in Mali in den Iforabergen Adrar des Ifoghas Dort waren um das Jahr 2000 bereits uber 50 Fundstatten mit Piktografen und Petroglyphen bekannt 25 Diese Felsmalereien fuhrten zu der Annahme dass die Metallverarbeitung im Suden Marokkos durch eine von Suden wohl aus Mali und Mauretanien kommende Bevolkerung mitgebracht wurde Dies geschah demnach fruher als bisher angenommen also vor dem 2 Jahrtausend v Chr als diese Technologie von der iberischen Halbinsel ubernommen wurde 26 Kupfer wurde von den Kulturen im Mema Gebiet zunachst aus Mauretanien herbeigefuhrt um im 1 Jahrtausend v Chr zu ersten Beilen Dolchen Pfeilspitzen aber auch zu Barren und Schmuck verarbeitet zu werden Dies geschah vor Ort wie Schlackenfunde erwiesen Die Auswirkungen auf die Gesellschaft die im Mittelmeerraum sehr ausgepragt waren sind beim derzeitigen Forschungsstand noch unklar Ackerbau durfte spatestens seit 2000 v Chr im gesamten Gebiet praktiziert worden sein wie Funde in Dia Djenne Djeno Toguere Galia die alle im Nigerbinnendelta liegen Tellem Falaise de Bandiagara Tongo Maare Diabel Gourna Winde Koroji West I Gourna und Gao Gadei belegen 27 Es wird angenommen dass der Mann von Asselar der 1927 28 entdeckt wurde und von dem noch nicht einmal das Geschlecht als gesichert gilt im Neolithikum lebte 28 Reiskultur im Binnendelta Stadtkultur aus eigener Wurzel 800 300 v Chr 1400 n Chr Bearbeiten nbsp Anthropomorpher Monolith von der Fundstatte Tondidarou 16 km nordlich von Niafunke 3 7 Jahrhundert 29 Musee du quai Branly Paris Dies ist einer von etwa 150 Steinen die zwischen 25 und 145 cm hoch sind Sie bestehen aus Sandstein und wurden mit Eisenwerkzeugen bearbeitet Folgt man den Berichten uber die Ausgrabung von 1924 so handelte es sich um einen Friedhof mit Brandbestattung Um 800 bis 400 v Chr basierte der Landbau in Dia auf domestiziertem Reis Oryza glaberrima einer Pflanze die fur die Kultivierung des feuchten Nigergebiets in dieser Zeit wichtiger als andere Arten war wie etwa Hirse Zugleich war dieses Gebiet wohl das erste in dem in Westafrika Reis kultiviert wurde Die ersten gesicherten Funde stammen aus Djenne Djeno 300 v 300 n Chr 30 Daneben wurde aber auch weiterhin wildes Gras geerntet vor allem Rispenhirsen 31 Erste Stadte erschienen im Binnendelta des Niger ab etwa 300 v Chr Neben Djenne Djeno ragt dabei Dia hervor das nordwestlich davon jenseits des Flusses lag Um diese fruhe Stadt die eigentlich aus zwei Siedlungen und einem Tell bestand befanden sich mehr als 100 Dorfer die an ehemaligen und noch heute bestehenden Zuflussen des Niger lagen Ahnliche Strukturen entstanden um Timbuktu und Gourma Rharous weiter stromabwarts So fand man im Wadi El Ahmar nordlich von Timbuktu ein Palaokanal der regelmassig von den Fluten des Niger gespeist wurde eine 24 ha grosse Statte die von neun solcher Satelliten umgeben war 32 Der Norden des Landes trocknete seit etwa 1000 v Chr zunehmend aus und die Nomaden sahen sich gezwungen sich in die Gebirgszonen zuruckzuziehen die noch Wasser boten oder nach Suden auszuweichen Zwischen 200 und 100 v Chr wurde der Norden Malis uberaus trocken Die im Norden lebenden Gruppen wurden erst im 11 und 12 Jahrhundert n Chr von Berber und Tuareggruppen ersetzt 33 Die altesten Funde im 1974 bis 1998 ausgegrabenen Djenne Djeno auch Jenne Jeno im Binnendelta wurden auf etwa 250 v Chr datiert und belegen damit die Existenz einer differenzierten Stadtkultur aus eigener Wurzel In Djenne Djeno wie im gesamten Binnendelta wurde Eisen und Kupfer bereits ab dem ersten Jahrtausend v Chr verarbeitet Dabei lag das nachste Eisenerzlager bei Benedougou rund 75 km sudwestlich von Djenne Djeno 34 Zwei romische oder hellenistische Perlen weisen auf transsaharischen Handel hin doch sind vom Mittelmeer ansonsten keinerlei Einflusse erkennbar so dass man beim Handel und Tausch wohl mit zahlreichen Zwischenhandlern rechnen muss Um 450 hatte die Stadt bereits eine Flache von 25 ha erreicht und wuchs bis um 850 auf 33 ha an 35 Dabei war sie von einer 3 6 km langen Mauer umgeben Die Hauser bestanden uberwiegend aus zylindrischen sonnengebrannten Ziegeln die bis in die 1930er Jahre in Gebrauch waren Zugleich wurde wenn auch in geringerem Ausmass bereits mit rechteckigen Ziegeln gebaut Doch um 500 veranderte sich die Gesellschaftsstruktur denn nun existierten organisierte Friedhofe mit Bestattungen in grossen Gefassen meist fruher als Vorratsgefasse genutzte Keramik innerhalb dazu einfache Beisetzungen in Gruben am Rande oder ausserhalb der Stadt Um 800 bestanden eigene Schmieden an festen Orten so dass man mit einer kastenartigen Organisation dieses Handwerks rechnet Inzwischen war die Stadt mit dem benachbarten Hambarketolo zu einem Komplex verschmolzen der 41 ha umfasste Im 9 Jahrhundert kam es zu einer drastischen Veranderung denn die bisherigen Rundhauser wurden durch zylindrische Ziegelarchitektur ersetzt als erstes an der am Fuss 3 7 m dicken Stadtmauer erkennbar und die bemalte Keramik wurde durch gestempelte und eingravierte ersetzt Dabei sind um Djenne etwa 60 archaologische Fundstatten im Umkreis von nur vier Kilometern bekannt von denen viele um 800 bis 1000 florierten Wahrend jedoch die Flache der Dorfer vor dem 8 Jahrhundert bis zu 2 9 und 5 8 ha umfasste erreichten sie danach nur noch eine Flache von 1 2 ha Dabei war in der fruhen Phase der Abstand zwischen den Metropolen wie Djenne Djeno oder dem Dia Komplex besonders gross denn ersteres umfasste 33 ha letzter gar 100 ha 36 Die bisher dominierende Stadt schrumpfte zugunsten von Djenne um 1200 und wurde um 1400 gar aufgegeben Dies hing vielleicht mit der Vorherrschaft des Islams zusammen doch wurden gleichzeitig Gebiete im Norden wegen zunehmender Trockenheit aufgegeben so dass zahlreiche Menschen sudwarts zogen Moglicherweise fuhrte dies zu schweren politischen Erschutterungen nbsp Strasse in Djenne Edmond Fortier 1862 1928 1906Erst im 11 und 12 Jahrhundert nahm der Einfluss des Islams zu zunachst uber den auflebenden Transsaharahandel Archaologisch schlagen sich diese Veranderungen etwa in From von Blechblasinstrumenten Spinnwirteln und rechteckigen statt runden Hausern nieder Traditionell wird angenommen dass sich Konig oder Koi Konboro von Djenne um 1180 zum Islam bekehrte Das deutlichste Anzeichen sind jedoch die Grundmauern dreier Moscheen vor allem an Fundstatte 99 37 Transsaharahandel der Berber und Juden Bearbeiten In der Zeit der Romer betrieben so wird immer wieder behauptet Berber Kaufleute einen Etappenhandel auf den Trans Sahara Routen sudlich von Marokko uber das Gebiet des spateren Mauretanien bis an den mittleren Niger und zum Tschadsee wobei sie die Kultur der ansassigen Bevolkerung merklich beeinflussten Der Entstehung dieses Mythos ging John T Swanson 1975 nach 38 der einerseits auf der Ahnlichkeit der Handelsroute vom Nil nach Timbuktu als Argument fur einen solchen Handel ab dem 5 Jahrhundert v Chr basiert die Herodot in seiner Beschreibung Libyas in Buch IV 39 nennt Andererseits wurde der wachsende Umfang der Goldmunzenpragung im Romerreich zwischen etwa 100 und 700 n Chr zugunsten eines transsaharischen Goldhandels angefuhrt ebenso wie die schiere Grosse der mittelmeerischen Stadte Nordafrikas die sich ohne einen solchen intensiven Handel bis in den Sahel scheinbar nicht erklaren liess 40 Dieser Handel verminderte sich demnach durch die Invasion der Vandalen in Nordafrika und erholte sich nach der Ruckeroberung durch Ostrom Doch die wenigen Funde reichen als Beleg fur einen solch intensiven Handel nicht aus Die zunehmende Trockenheit und damit die Lange der zu uberwindenden Distanzen konnte dennoch die Einfuhrung eines neuen Reit und Tragetieres des Kamels in den Jahrhunderten vor der Zeitenwende begunstigt haben Pferde und Esel waren dem extremen Klima nicht mehr gewachsen nbsp Die Fragmentierung des Abbasidenreiches ab Mitte des 8 JahrhundertsAls besonders forderlich erwies sich eine tiefe Spaltung im Islam neben der zwischen Sunniten und Schiiten die mit der herausgehobenen Stellung der Araber zusammenhing da diese den Propheten Mohammed hervorgebracht hatten Denn die bald gleichfalls islamisierten Volker wie die Berber lehnten diesen Vorrang zum Teil vehement ab Daher wurden die Berber im Maghreb Anhanger der mit Blick auf die Nachfolge als Kalif egalitaren Stromung der Charidschiten die alle Muslime als gleichberechtigt betrachteten 41 Die Charidschiten hatten sich 657 abgesondert da sie das Verfahren der Bestimmung des Nachfolgers des Religionsgrunders Mohammed nicht anerkannten Fur sie konnte jeder die muslimische Gemeinde die Umma fuhren Als die orthodoxen Abbasiden versuchten diese Bewegung mit massiver Gewalt zu unterdrucken brachte dies viele Fluchtlinge in die charidschitischen Herrschaftsgebiete im Maghreb die wiederum bald den Handel in den Suden forderten Im Maghreb begannen um 740 Aufstande und Charidschiten fanden 757 eine Zuflucht in Sidschilmasa das bis Mitte des 11 Jahrhunderts den Transsaharahandel Richtung Niger und Senegal beherrschte vielleicht sogar erst aufbaute Im Anschluss an die islamisch arabische Expansion in Nordafrika bis Ende des 7 Jahrhunderts und eine Zeit relativen Friedens um 800 verwandelte sich der vorherige Etappenhandel in einen durchgangigen Karawanenhandel der Berber und Juden vom Nord bis zum Sudrand der Sahara Die alles beherrschende Berbergruppe im Norden waren die Lamtuna die wiederum die grosse Gruppe der Sanhadscha dominierten so dass die Haupthandelsroute zwischen Sidschilmassa und Nũl im Antiatlas am einen und Aoudaghost in Mali am anderen Ende als Lamtuni Route Ṭariq Lamtũni bezeichnet wurde Gleichzeitig lag das charidschitische Sidschilmassa am Ende der Handelsroute uber den Touat die weiter im Osten verlief 42 Der Aufschwung des Transsaharahandels in dieser Form setzte allerdings die Existenz strukturierter die politische Ordnung garantierender Reiche sudlich der Sahara voraus Grossreiche um 600 1591 und ihre Islamisierung 11 13 Jahrhundert Dogon Bearbeiten nbsp Steingutskulptur aus Djenne 1100 1400 De Young Museum in San FranciscoGhanareich der Soninke 4 Jahrhundert bis um 1200 Bearbeiten nbsp Ungefahre Ausdehnung des Ghana ReichesAus den Soninke Gruppen im Gebiet des oberen Niger und des Senegal entstand moglicherweise schon im 4 Jahrhundert das Reich Ghana das lokal als Wagadu den arabischen Autoren jedoch als Aoukar bekannt war 43 Uber die ersten Jahrhunderte dieses Reiches kann jedoch kaum etwas als gesichert gelten Die erste Erwahnung erfolgte um 773 774 durch den in Bagdad der Hauptstadt der Abbasiden lebenden Astronomen und Mathematiker Muhammad al Fazari der es als Land des Goldes bezeichnete Fur Ibn Hauqal 977 war der Konig von Ghana der reichste Konig der Erde seine Hunde trugen goldene Glockchen 44 Eine nahere Beschreibung des Landes findet sich erst aus dem 11 Jahrhundert bei El Bekri der jedoch selbst nicht dorthin gelangte sondern Reisende befragt hatte Zu dieser Zeit kontrollierte Ghana den Handel mit Aoudaghost Seine Macht reichte vom oberen Senegal im Westen bis zum oberen Niger im Osten Wahrscheinlich erreichte es seinen Zenit Mitte des 11 Jahrhunderts Das Reich Ghana durfte fast ausschliesslich auf der Herrschaftsausubung des Konigs und seiner Gefolgsleute gefusst haben Ein Verwaltungssystem und zentrale Einrichtungen wie sie in den spater entstehenden Reichen Mali und Songhai auftreten sollten gab es nicht Wie alle anderen Reiche der Region grundete auch dieses seinen Reichtum im Wesentlichen auf den Handel mit Gold und Elfenbein von Westafrika zum Mittelmeer und in den Nahen Osten Auch Kupfer Baumwolle Werkzeuge und Schwerter zunachst aus Arabien spater dann auch aus Deutschland Pferde aus Marokko und Agypten Kola Nusse und Sklaven aus dem sudlichen Westafrika passierten dieses Gebiet ebenso wie Salz Das Gold stammte zunachst vom Bambouk spater aus Boure Der Untergang Ghanas ist ungeklart Zeitlich fallt er mit der Expansion der Almoraviden zusammen die die Handelsdrehscheibe Aoudaghost 1054 eroberten Mit ihren Herden verursachten sie zugleich eine okologische Katastrophe in dem anfalligen Gebiet die moglicherweise ursachlich fur das Auseinanderbrechen Ghanas war In jedem Falle kontrollierten die Almoraviden nunmehr den Transsaharahandel und sorgten fur einen Islamisierungsschub im Sinne einer starker fundamentalistischen Lehre nbsp Ahmad Babas Schreiben in dem er feststellt dass freiwillig zum Islam Konvertierte nicht versklavt werden durfen und dass die Schwarzen Afrikas vor dem Ubertritt nie unterworfen worden seienEine lange weithin anerkannte Hypothese lautete die Almoraviden hatten die Hauptstadt des Ghanareiches im Jahr 1076 erobert die heidnische Bevolkerung zur Konversion zum Islam gezwungen und das Land zwei Jahrzehnte lang beherrscht Diese Nachricht basiert auf den erheblich spateren Angaben von Al Zuhari zwischen 1154 und 1162 sowie Ibn Chaldun 1406 und wird inzwischen bezweifelt 45 Nach Pekka Masonen und Humphrey Fisher geht die Nachricht von der Eroberung durch die Almoraviden auf Leo Africanus zuruck Obwohl dieser keineswegs eine almoravidische Eroberung behauptet fugte sich nach und nach eine solche Annahme zusammen Ausgangspunkt war der spanische Chronist Luis del Marmol Carvajal 1524 1600 der 1573 99 die Schilderungen Leos ubernahm einschliesslich seiner Verachtung fur die Kultur der Schwarzen Er erganzte als einziges die Lamtuna Berber hatten Timbuktu erobert Nach ihm herrschten die Almoraviden damit uber bereits islamisierte Einwohner Moglicherweise sollte diese almoravidische Sudexpansion das historische Vorbild fur den Feldzug des marokkanischen Herrschers von 1591 liefern in dem er tatsachlich Timbuktu erobern liess Zeitgenossen Marmols aus dem nordsaharischen Touat die besorgt waren Schwarze versklavt zu haben die freiwillig zum Islam konvertiert waren was strikt verboten war fragten in Timbuktu bei einem dortigen Rechtsgelehrten nach ob diese Schwarzen militarisch durch muslimische Herrscher unterworfen worden und erst daraufhin konvertiert seien In diesem erzwungenen Falle hatte selbst eine Annahme der neuen Religion nie wieder vor Versklavung geschutzt Der Befragte Ahmad Baba aus Timbuktu 1556 1627 antwortete dass zwar unglaubige Schwarze rechtmassig versklavt worden seien doch die muslimischen Schwarzen des Sudans seien vor der Konversion niemals unterworfen worden Demnach waren sie also freiwillig zum Islam ubergetreten 46 Die Motivlage beider Seiten bleibt dabei unklar Moglicherweise wollte Ahmad Baba muslimische Schwarze vor Versklavung durch ihre Glaubensgenossen schutzen aber auch das Gegenargument kann so gedeutet werden dass es im Interesse der Sklavenhandler sein musste freie Bahn zu haben Die Version der Sklavenhandler setzte sich jedenfalls in Europa durch wie Francis Moore ein englischer Sklavenhandler 1738 in Gambia schrieb Mitte des 19 Jahrhunderts galt die almoravidische Unterwerfung heidnischer Schwarzer als gesichert von denen man zuweilen sogar annahm sie seien zuvor Christen gewesen Im Gegensatz zur britischen kannte die deutsche Geschichtsschreibung diese Version noch nicht So erwahnen weder Johann Eduard Wappaus noch Friedrich Kunstmann eine Eroberung im Jahr 1076 nbsp Haupthandelsrouten und Goldminengebiete zwischen etwa 1000 und 1500Gegen die angebliche Eroberung von 1076 spricht zudem dass erst kurz nach 1200 die Hauptstadt des Ghana Reiches durch die Armee von Soso erobert wurde Aber auch diese Nachricht gleichfalls uberliefert von Ibn Chaldun fuhrte zur Annahme die Susu Guineas hatten die Stadt zerstort Doch basiert dieser Irrtum nur auf der klanglichen Ahnlichkeit der beiden Namen Tatsachlich geht der Name des Erobererreiches auf den Ort Soso zwischen Goumba und Bamako zuruck der sich Ende des 11 Jahrhunderts vom Ghana Reich unabhangig machte Um 1180 gelang es einer Familie die der Kaste der Waffenschmiede angehorte die Macht an sich zu reissen Unter dem Zauberer und Feldherrn Sumanguru Kannte gelang schliesslich die Eroberung der Residenz des einstigen Oberherrn Schliesslich zerstorte 1240 Sundiata Keita der erste Mansa Konig des Mali Reiches die Stadt und besetzte Ghana nachdem ihm um 1235 bereits Sumanguru unterlegen war 47 Im Einzelnen ist sehr wenig uber diese Hauptstadt bekannt Als Residenz des Herrn des Ghana Reiches galt zwar eine Stadt namens Ghana beim heutigen Koumbi Saleh 200 km nordlich von Bamako Doch Abu ʿUbaid al Bakri uberliefert 1067 68 dass diese Stadt eigentlich aus zwei Stadten bestanden habe zwischen denen sich dichte Siedlungen entwickelten Dabei habe der Konig in El Ghaba residiert In der anderen Stadt deren Name nicht uberliefert ist sollen demnach muslimische Araber und Berber gelebt haben Die Frage der Konversion zum Islam durch die Konige von Ghana ist bisher nicht endgultig zu klaren Um 1009 konvertierte jedenfalls der Songhai Konig Dia Kossoi anlasslich der Verlegung seiner Hauptstadt von Kukiya nach Gao zum Islam 48 Takrur am Senegal folgte um 1040 schliesslich Kanem um 1085 Die Konversion erfolgte in der fruhen Phase vergleichsweise friedlich wahrend zugleich die Militarmacht der Almoraviden 1071 den Sunnitismus gegen die Charidschiten gewaltsam durchsetzte 49 Erst mit der Anbindung an die islamisierte zutiefst von Schriftgebrauch gepragte Welt entstand in Mali ein wachsender Bedarf an Buchern die zu einem uberaus bedeutenden Handelsgut aufstiegen Nach der Eroberung durch die Almoraviden verlor zudem das vorherige sakrale Konigtum im Verlauf des Islamisierungsprozesses nach und nach weitgehend seine herrschaftstragende Funktion Dogonkultur Bearbeiten nbsp Blick von einem aufgegebenen Dorf auf ein Dogon DorfGanz anders als die Grossreiche entwickelte sich die Kultur der Dogon Folgt man der mundlichen Tradition so entstand deren Kultur auf den bis zu 500 m hohen und 150 km langen Bandiagara Klippen welche 1989 zum Weltkulturerbe erklart wurden zwischen dem 8 und dem 15 Jahrhundert Nach Christopher D Roy lebten die Dogon noch bis 1480 im Nordwesten von Burkina Faso 50 Ihre Kultur wurde von den Mandinka verschiedener Gruppen der Gur Sprachen und Songhai getragen litt aber immer wieder unter Raubzugen der Fulbe Bambara und Mossi Dies hing damit zusammen dass sie nach islamischen Grundsatzen als Nichtglaubige versklavt werden durften Heute leben mehr als 400 000 von ihnen in den cercles Koro Bankass Bandiagara und Douentza 51 Ein Teil von ihnen ist zum Islam konvertiert Malireich der Malinke Islamisierung um 1230 Bearbeiten nbsp Ungefahre Ausdehnung des Malireiches im 14 Jahrhundert Hauptartikel Malireich Siehe auch Liste der Herrscher des Mali Reiches Das Mali Reich ging aus dem Kangaba Reich am oberen Niger hervor ostlich von Fouta Djallon in Guinea Die dortigen Mandinka oder Malinke die den transsaharischen Goldhandel betrieben rebellierten unter Sundiata Keitas um 1230 gegen den Susu Hauptling Sumanguru Sundiata Keita der Bruder des vertriebenen Herrschers von Kangaba wurde zum mansa Konig und trat zum Islam uber Zu dieser Zeit wurde der Name Kangaba durch die Bezeichnung Mali verdrangt Der Ubertritt zum Islam stellte einerseits eine Freundschaftsgeste gegenuber den Handelspartnern im Norden dar andererseits nutzte er dadurch aber auch die Vorteile von Effizienz und Organisation die ein Bundnis mit dieser Religion mit sich brachte Dennoch verdankte Sundiata seinen politischen Erfolg ebenso sehr der Ausnutzung des traditionellen Glaubens wie der des Islams aber auch dem Umstand dass die Mandinka die erfolgreichsten Kultivierer der Flusse Gambia und Casamance waren Sundiata gelang die Unterwerfung der Goldminen in Bondu und Bambouk im Suden von Jarra am Gambia und er drang entlang des Niger bis zum Debo See im Zentrum des heutigen Mali vor nbsp Darstellung des sagenumwobenen Konigs des Malireiches Mansa Musas auf einer Landkarte der Konig mit einem gewaltigen Goldklumpen in der Hand Katalanischer Weltatlas um 1375 nbsp Mutter und Kind Holzskulptur 75 cm hoch Dogon Plateau 14 Jahrhundert Louvre ParisDas neue Reich mit der Hauptstadt Niani erreichte unter Mansa Musa 1307 1312 1337 seine grosste Flachenausdehnung als es sich vom Atlantik bis an die Grenze des heutigen Nigeria erstreckte 52 Mansa Musa beherrschte Timbuktu und Gao dehnte seine Macht bis ins sudost mauretanische Walata und nach Taghaza aus das 800 km nordlich von Timbuktu lag Damit gewann er die Kontrolle uber das dort gewonnene Salz aber auch uber den Handel mit dem sudmarokkanischen Sidschilmassa Im Osten wurden die dortigen Hausa unterworfen im Westen griffen seine Armeen Takrur und die Lander der Fulbe und Tukulor an Zu dieser Zeit erreichte der Transsaharahandel seinen Hohepunkt die Handler Malis wurden als Dyula oder Wangara bekannt Mansa Musa schickte Gesandte nach Marokko und nach Agypten Das Reich unter Mansa Musa war derart wohlhabend dass als dieser Herrscher auf einer Pilgerfahrt nach Mekka durch Agypten kam dort die Wahrung der auf Gold basierte agyptische Dinar aufgrund seiner grosszugigen Goldgeschenke auf Jahre hinaus zusammenbrach 53 Musa brachte vielleicht zehn Tonnen Gold auf den Markt so dass in Venedig der Drehscheibe von Gold und Silberhandel die Wertrelation der beiden Edelmetalle schlagartig von 1 zu 20 1340 auf 1 zu 11 1342 bis 1350 schliesslich auf 1 zu 9 4 einbrach Der Wert des Goldes im Verhaltnis zum Silber fiel bis wohl in den 1370er Jahren ein vollstandiges Abreissen der Goldkarawanen den Zustrom beendete Der Tod Sulaymans Mansa Musas Bruder und Nachfolger und die folgenden Auseinandersetzungen fuhrten zum Zerfall des Reiches und brachten das komplizierte transsaharische Gold Handelsnetz zum Zusammenbruch nbsp Eine bei Djenne entdeckte Reiterstatuette aus dem 13 15 Jahrhundert Der aus gebrannter Terracotta geformte 70 5 cm hohe Bogenschutze tragt einen Kocher Helm und weite Hosen sowie ein Messer am linken Arm das Pferd tragt eine Trense und eine Kette um den Hals Smithsonian National Museum of African ArtMusas Herrschaft stellte eine Periode der Stabilitat und des Wohlstandes dar und in diese Zeit fallt auch der beginnende Aufstieg Timbuktus und Djennes zu Zentren von Bildung und kultureller Blute Musa holte Architekten aus Arabien die in diesen Stadten neue Moscheen bauen sollten und er verbesserte die Verwaltung indem er sie methodischer aufbaute Der tatsachliche Beginn einer Staatsverwaltung kam allerdings erst mit dem Aufstieg der Songhai Bemerkenswert war der starke Einfluss den Sklaven als konigliche Administratoren zeitweise im Mali Reich auf die Regierung ausubten Das Gebiet auf dem sich heute Mali und zu einem geringeren Teil auch Niger und Senegal befinden bildete eines der bedeutendsten Handelszentren in der gesamten islamischen Welt Einige seiner Handelsstadte insbesondere Djenne Timbuktu und Gao wurden als Zentren von Reichtum und kulturellem Glanz bekannt und sind von einer Mystik umgeben die sich uber die Jahrhunderte hinweg bis heute erhalten hat Andere wie zum Beispiel Kumbi und Aoudaghost die in jener Zeit nicht minder beruhmt waren sind inzwischen nur noch als Ruinen am Rande der Sahara vorhanden Der Aufstieg dieser Stadte geht nicht unwesentlich auf die Ausbreitung des Islams zuruck der in jenen Tagen zur Religion des Handels wurde Wahrend der gesamten Zeit blieb der jeweilige traditionelle Glaube von entscheidender Wichtigkeit und hat sich bei Stammen wie den Dogon Songhai und Mossi bis heute erhalten Der Reichtum der Handelsstadte basierte in erster Linie auf den Abgaben die auf die Goldtransporte von Westafrika nach Nordafrika und in den Nahen Osten und auf den Karawanenhandel mit Salz aus den Sahara Oasen nach Westafrika erhoben wurden Das Gold aus Westafrika hatte eine derart grosse Bedeutung dass der Gebrauch dieses Metalls als Zahlungsmittel im Mittelmeerraum ohne diese Quelle nicht denkbar gewesen ware Sogar die Monarchen in England liessen ihre Munzen aus Gold anfertigen das aus Westafrika stammte Der Niedergang des Malireiches begann bald nach der Mitte des 14 Jahrhunderts und setzte sich verstarkt in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts fort 1362 eroberten Tuareg Sidschilmassa der Konig von Mali sah sich 1373 74 gezwungen seine wertvollsten Goldreserven zu veraussern darunter einen gewaltigen Nugget mit einem Gewicht von 30 englischen Pfund 54 Gao rebellierte um 1400 die Tuareg eroberten Walata und Timbuktu das 1433 kampflos eingenommen wurde 55 Takrur und seine Nachbarn insbesondere die Wolof warfen Malis Oberherrschaft ab und die Mossi im heutigen Burkina Faso storten massiv den Handel Um 1550 spielte Mali keine politische Rolle mehr Reich der Songhai 1335 1591 Bearbeiten nbsp Reich Songhai nbsp Grosse Moschee von Djenne in traditioneller Lehmbauweise nbsp Aussenansicht der Djinger ber Moschee in Timbuktu Hauptartikel Songhaireich Die Songhai unterhielten um 600 Markte in Kukiya beim heutigen Dorf Bentia und Gao und grundeten um 670 ein eigenes Herrschaftsgebiet Es bestanden Handelskontakte mit den Berbern von Tadmekka in den Iforas Bergen so dass die Songhai vom Salzhandel profitieren konnten Obwohl sie ursprunglich Vasallen des Mansa Musa waren hatten sie bis 1375 einen starken Stadtstaat mit Zentrum in Gao aufgebaut und waren in der Lage die malische Oberherrschaft abzuschutteln und selbst zu Fortsetzern der Reichstradition des Westsudan zu werden Allerdings waren die Kampfe zwischen den Tadmekka Berbern und Mali so heftig dass die Stadt zwischen 1374 und 1377 aufgegeben werden musste In der Mitte des 15 Jahrhunderts waren die Songhai stark genug bis in das Seengebiet des Niger und nach Djenne vorzudringen und 1464 machten sie sich unter der Fuhrung von Sunni Ali Ber schliesslich daran das Sahelgebiet zu erobern um hier die Nachfolge des geschwachten Malireiches anzutreten 1468 eroberten sie Timbuktu das wirtschaftlich und kulturell prosperierte nbsp Askia Grabmal in GaoDas letzte Jahrhundert des Reiches dominierte die Dynastie der Askia die die Za Dynastie 1492 sturzte die seit dem 7 Jahrhundert geherrscht hatte Nachdem Askia Mohamed Toure ausgestattet mit dem Recht im West Sudan als Kalif des Islam zu agieren von seiner Pilgerfahrt nach Mekka zuruckgekehrt war schickte er sein Heer im Westen bis an die Atlantikkuste und im Osten bis an die Grenzen der Hausa Staaten Anschliessend eroberte die Songhai Armee die Oasen von Air und siedelte dort in den Festen der Tuareg Gruppen von Songhai an deren Nachfahren noch heute dort leben Als bedeutendster Songhai Herrscher gilt Askia Daoud 1549 1583 Wie die Mali Herrscher traten auch die Songhai Herrscher zum Islam uber waren aber gleichzeitig darauf bedacht ein Gleichgewicht zwischen der einheimischen Staatstradition und dem Islam zu bewahren Verglichen mit dem Malireich lag das Zentrum des Songhai Reiches weiter im Nordosten am mittleren Lauf des Niger Von diesem Kerngebiet aus erfolgte seine Expansion auch uber weite Teile der Sahara sodass seine Ausdehnung die des Mali Reiches ubertraf Machtgrundlage der fruhen Songhai Herrscher waren zunachst die Bauern auf dem Land gewesen doch allmahlich spielten die von Muslimen dominierten stadtischen Eliten eine immer wichtigere Rolle Hierin lag die entscheidende Schwache der Reiche dieser Region denn ein solches Arrangement funktionierte nur solange wie die Herrscher ihre ursprungliche Machtbasis den sakralen vorislamischen Staat nicht zugunsten einer Islamisierung und der islamischen Staatsdoktrin aufgaben Muhammad al Maghili um 1505 der bereits die Synagoge im algerischen Tlemcen hatte zerstoren lassen und der die judischen Berber im algerischen Touat wohl 1492 bekampft hatte ging da seine Unternehmungen von den muslimischen Herrschern abgelehnt wurden nach Timbuktu Doch auch in Takidda Kano im Emirat Katsina und in Gao lehrte er bei den Songhai deren Herrscher auf seine Initiative Juden den Zutritt zu ihrem Reich untersagten 56 Marokkanische Invasion 1591 Rolle des Sufismus Konigreiche bis 1893 Bearbeiten nbsp Salzhandler mit ihren Kamelen in Timbuktu Bericht der Zweiten Deutschen Inner Afrika Expedition 1907 09 Foto von dem Ethnologen Leo Frobenius publiziert 1911Ahmad al Mansur ab 1578 Sultan von Marokko verlangte fur den Unterhalt der islamischen Armee gegen die Portugiesen von Askia Daoud eine Abgabe von einem mithqal Gold auf jede einzelne der Salzladungen die die Minen von Taghaza verliessen Dieser schickte dem Sultan stattdessen ein Geschenk von 10 000 mithqal Gold was mehr als 22 kg entsprochen haben durfte 57 Askia Ishaq 1549 hatte seine Reiter noch sudlich von Marrakesch ohne jemanden zu toten ein Dorf plundern lassen um seine Macht zu demonstrieren 58 Al Mansur eroberte 1585 die Salzminen die sich die Songhai jedoch bald zuruckholten Doch al Mansur der sich von den Portugiesen die bereits 1565 uber den Senegal Kontakt mit Timbuktu aufgenommen hatten und die 1578 versucht hatten Marokko zu erobern ebenso bedrangt sah wie von den Osmanen die sein Reich von Algier her angriffen sah sich gezwungen seine Ambitionen weiter zu verfolgen Dazu besetzten Marokkaner 1582 Touat und Gurara und dem Sultan gelang es 1583 von Bornu die Anerkennung als Kalif zu erhalten Der dortige Konig sah sich von der Expansion des Osmanenreiches ebenfalls bedroht Damit waren die Vorbereitungen fur weitreichende Eroberungen abgeschlossen doch ein erster Versuch zum Senegal vorzustossen scheiterte aus unbekannten Grunden Al Mansurs Armee die schliesslich am 30 Oktober 1590 von Marrakesch aufbrach traf ein durch dynastische Kampfe nach dem Tod Askia Daouds geschwachtes Reich das zudem 1582 durch eine Epidemie und 1586 durch eine Hungersnot schwer erschuttert war Askia Ishaq II namlich ein Sohn Daouds folgte 1588 auf seinen Bruder Askia Mohammed Bani Dieser war wiederum bei einem Feldzug nach Westen gestorben denn dort hatte sich Mohammed el Sidiq fur unabhangig erklart und zum Askia ausgerufen nbsp Kurzzeitige Ausdehnung des marokkanischen Saadier Reiches bis nach Mali um 1591Am 1 Marz 1591 stiess in dieser Situation eine marokkanische Armee unter Fuhrung Djouders auf den Niger und erreichte elf Tage spater Tondibi 50 km vor Gao Ishaq II der mit seinen 18 000 Reitern und 9000 Mann Fussvolk den nur 4000 mit Musketen bewaffneten Marokkanern bei Tondibi unterlag 59 machte Djouder ein Friedensangebot das dieser annahm Doch lehnte der marokkanische Sultan Verhandlungen ab und sandte stattdessen Pascha Mahmoud b Zarkun der am 17 August 1591 Timbuktu erreichte Er besiegte die Songhai am 14 Oktober 1591 bei Zenzen nahe Bamba Ishaq II wurde durch seinen Bruder Mohammed Gao ersetzt Ishaq floh nach Burkina Faso wo er jedoch im Marz und April 1592 mitsamt seinen Anhangern ermordet wurde Jedoch bekampfte Askia Nouh ein weiterer Sohn Askia Daouds die Eroberer in einem mehrjahrigen Guerillakrieg 60 Er musste sich jedoch erst in die Provinz Dendi sudostlich von Gao zuruckziehen wo er bis 1599 die Reste seiner Herrschaft zusammenhielt Er wurde in diesem Jahr durch seinen Bruder Moustapha ersetzt dem weitere Herrscher folgten 1594 kam Mahmoud in einem Gefecht ums Leben und Djoudar sollte nun wiederum die Eroberung abschliessen was jedoch angesichts des Widerstands der Fulbe Bambara und Manden unter Askia Mahmoud nicht moglich war Letztlich konnten sich die Marokkaner nur in einigen Forts entlang des Niger zwischen Djenne und Timbuktu halten In die Einsetzung lokaler Imame Kadis oder lokaler Herrscher mischten sich die marokkanischen Paschas nicht ein wenn ihnen auch die Kandidaten prasentiert werden mussten Ab 1599 wurden die christlichen Legionare die im marokkanischen Heer dienten wieder nach Marrakesch zuruckgeschickt wahrend al Mansur Gruppen die er sowieso aus Marokko entfernen wollte an den Niger schickte Dazu zahlten drei Guish Stamme diese waren von den ersten Saadiern kunstlich geschaffene Stamme die von Abgaben befreit und mit Land ausgestattet worden waren die Ḥaḥa sudlich von Essaouira die Ma kil Araber die ursprunglich aus dem Jemen stammten und die gleichfalls arabischen Djusham 61 Die Schwache der Songhai und die Ferne Marokkos starkten die Stellung der Richter von Timbuktue und Djenne wo diese Kadis bereits in der Zeit vor den Askia Herrschern eine bedeutende Stellung innegehabt hatten Der Erfolg der marokkanischen Armee beruhte hauptsachlich auf der technischen Uberlegenheit der Eroberer die vor allem den Salz und Goldhandel unter ihre Kontrolle bringen wollten nachdem der Sultan ohne durchschlagende Erfolge gegen die Portugiesen blieb die sich an der Atlantikkuste dauerhaft festsetzten Wahrend sich der Grossteil der herrschenden Elite den marokkanischen Invasoren unterwarf und in Timbuktu einem Schattenkonig Gefolgschaft leistete leistete eine Reihe aufeinanderfolgender Gegenkonige jahrzehntelang Widerstand gegen die Marokkaner Die Intellektuellen Timbuktus wie Aḥmad Baba 1556 1627 mussten ins Exil nach Marrakesch gehen ebenso wie ganze Bibliotheken wie die konigliche Bibliothek von Gao Dabei wurde letztlich auch der marokkanische Saharahandel so sehr geschadigt dass er sich ostwarts nach Tripolis und Tunis verlagerte zumal das Reich ab 1603 in verschiedene Herrschaftsgebiete zerfiel 1604 erschien der letzte marokkanische Pascha Mahmoud Longo mit 300 Mann Inzwischen herrschte nicht mehr Gold oder Salz als Handelsgut vor sondern der Sklavenhandel In diesen Handel hatten die Saadier Marokkos schon vor 1591 investiert da sie die Sklaven fur Wasserbauarbeiten zur Gewinnung von Zucker brauchten Doch Anfang des 17 Jahrhunderts brach dieser Versuch im Suden Marokkos eine Zuckerindustrie aufzubauen zusammen weil die Portugiesen in Brasilien hierin erheblich erfolgreicher waren Doch mit dem Wiedererstarken Marokkos ab den 1660er Jahren verlegte sich Marokko auf eine Sklavenarmee so dass der Transsaharahandel hierin wieder sein Haupthandelsgut sah Zunachst begnugte sich der Sultan mit der Versklavung der in Marokko lebenden schwarzen Ḥaratĩn doch nach Klagen muslimischer Gelehrter verlegte er sich auf die sudlichen Stamme die auf Raubzuge bis zum Senegal ausgingen und auf den Sklavenmarkt von Timbuktu Aber dieses System einer Sklavenarmee brach mit dem Tod von Mulai Ismail nach 1727 zusammen Reiche der Bambara Bearbeiten nbsp Grabmal des Biton Mamary Coulibaly 1712 1755 bei Segou die Inschrift bezeichnet ihn als Grunder des Konigreiches der Bambara von SegouDas Vordringen der Marokkaner die Verlagerung des Saharahandels nach Osten und der transatlantische Handel fuhrten zu einem drastischen Bedeutungsverlust Malis und ganz Westafrikas auch wenn einzelne Karawanenstrecken weiterhin betrieben wurden Auch die religiose Bedeutung der grossen Stadte als Zentren des staatstragenden Islams ging zuruck Zudem loste sich die Abhangigkeit der wirtschaftlich und territorial wachsenden europaischen Staaten vom westafrikanischen Gold durch die Ausbeutung uberseeischer Minen stark Daruber hinaus bildeten die unter der Kontrolle des Osmanenreiches stehenden Barbareskenstaaten zunehmend eine Handelsbarriere Westafrika litt demzufolge unter einer starken Isolierung von der Mittelmeerwelt Nach 1660 errichteten die Bambara in der Region Segou einen Staat der seine Glanzzeit unter Biton Kulibali 1712 1755 hatte Er selbst war kein Muslim doch sein Sohn Bakary wurde von muslimischen Gelehrten erzogen Als er seinem Vater nachfolgte verstarkte sich der entsprechende Einfluss 62 Biton Kulibali uberantwortete dem ehemaligen Sklaven Ngolo Diara die Stellung eines Wachters der vier Kulte von Segou Ihm gelang es 1753 die Macht an sich zu reissen und das unabhangige Bambara Reich von Kaarta im Westen Malis zu grunden Ebenso wie seine Vorganger die nicht zum Islam konvertiert waren versuchte er zwischen den Religionen auszugleichen Er folgte zwar islamischen Riten doch zugleich blieb er Priester der schutzenden Idole denn die Bambara blieben ihren Traditionen treu Dennoch entfernten sich die Herrscher kulturell immer deutlicher von ihren Untertanen so dass der Islam zunehmend als Herrschaftsideologie eingesetzt wurde Nioro du Sahel wurde Hauptstadt des Reiches Im Gegensatz zu Ethnien und Staaten konnten religiose Gruppen wie die Anhanger des Sufismus ohne unmittelbare Herrschaftsstrukturen am Handel partizipieren Sie grundeten Schulen und importierten fur ihren Schreibbedarf Papier aus Europa ebenso wie Bucher So entstanden durch die al Kunti Scheichs von Timbuktu zwischen 1760 und 1870 zahlreiche Werke Die Sufi Orden oder Bruderschaften zunachst die Qadiriyya gewannen stark an Einfluss auch in Timbuktu Dies galt vor allem fur die Kunti die sich auf arabische Wurzeln zuruckfuhrten Ende des 18 Jahrhunderts entstand in Fes die Tidschaniya die gleichfalls zunehmend Handelsrouten kontrollierte Am bekanntesten wurden die Sanusiya aus der Kyrenaika die ab 1843 in dieser Region herrschten jedoch ohne sich direkt in den Handel einzumischen 1861 fiel Segou dem Dschihad des ʿUmar Tall zum Opfer einem Sufi des Tidschaniya Ordens der zwar 1857 von franzosischen Truppen besiegt worden war der jedoch sein Reich nunmehr nach Osten auf Kosten des Reiches der Bambara ausdehnte 1864 wurde er jedoch von den Bambara geschlagen und kurz darauf ermordet Allerdings sollten die Tidschaniya und einige Zweige der Qadiriyya die kolonialen Regelungen im Sahel eher unterstutzen wahrend sich die libyschen und algerischen Sufi Bruderschaften an die Spitze des Widerstandes setzten Sufismus und Dschihad Reiche zwischen den Kolonialmachten Haretiker Bearbeiten nbsp Ahmadou Konig von Segou 1864 1892 um 1863 1866 Camille Pietri Les francais au Niger voyages et combats par le Capitaine Pietri Librairie Hachette Paris 1885 S 95 Amadu Hammadi Bubu unternahm zu Beginn des 19 Jahrhunderts den Versuch das Massina Reich zu errichten Dazu rief er 1818 einen Dschihad aus und grundete ein Reich um Mopti Daraufhin eroberte er Timbuktu und 1819 Djenne wo er um 1830 die grosse Moschee aus dem 13 Jahrhundert zerstoren liess Doch gegen seine Art der politischen und religiosen Dominanz wandte sich ein Zweig eines in Marokko entstandenen Sufi Ordens Sein wichtigster Verfechter ʿUmar Tall geboren um 1797 im sudlichen Senegal entstammte einer arabisch gebildeten Familie 1820 ging er auf Pilgerreise nach Mekka und kehrte mit einem Mandat zur Grundung eines Kalifats fur die Tidschaniya Sufis zuruck Der Herrscher von Sokoto gab ihm zwei seiner Tochter zu Frauen 1850 grundete er inzwischen El Hadsch Omar genannt einen eigenen Staat in Dingiraye 1851 begann er einen Dschihad gegen nicht muslimische und muslimische Nachbarn die er fur heidnisch hielt Er uberfiel in den fruhen 1850er Jahren das Konigreich Kaarta erzwang dessen Konversion zum Islam und liess 1854 in der Hauptstadt Nioro eine grosse Moschee erbauen In den 1920er Jahren wurde Nioro zum Zentrum der Hamaliya eines Zweigordens der Tidschaniya der schnell als haretisch angesehen wurde 63 1936 anderten die Anhanger des Ordens ihre Qibla und beteten fortan Richtung Nioro das sie ihr Mekka nannten 64 1854 wandte sich ʿUmar Tall gegen die franzosische Senegal Kolonie doch scheiterte er 1857 an der Festung Medina 1861 wandte sich ʿUmar Tall Richtung Segou in das er am 10 Marz 1861 einzog 1861 eroberte er das islamische Fouta Toro am Unterlauf des Senegal und besetzte am 16 Marz 1862 Hamdullahi die Hauptstadt des Reichs von Massina im Nigerbinnendelta das vom Qadiriya Orden gepragt war den der Eroberer der Apostasie bezichtigte Dessen Fulbe Herrscher hatte sich zudem zum Amir al Mu minin Beherrscher der Glaubigen ausgerufen nbsp Ansicht von Timbuktu von Rene Caillie der 1828 die Stadt besuchte zu erkennen sind die drei Moscheen im Vordergrund die Sidi Yahya rechts die Sankore in der Mitte die Djinguereber Moschee auch Grosse Moschee genanntEs gelang ʿUmar Tall dennoch nicht die Bambara und die Fulbe zu befrieden die sein Regiment ablehnten Nach seiner Ermordung ubernahm sein Sohn und Nachfolger Amadou 1863 zwar die Herrschaft doch geriet er in Konflikt mit Frankreich das sein Kolonialreich 1891 auf die Region ausweitete 1884 hatte er bereits Segou verlassen und die Stadt seinem Sohn Madani ubergeben doch franzosische Truppen besetzten die Stadt 1888 Amadou floh 1892 nach Sokoto in Nigeria wo er um 1898 starb Frankreich grundete aus seinen bis dahin unzusammenhangenden Eroberungen am 16 Juni 1895 eine Kolonie 65 Die Tidschaniya Bruderschaft war in Mauretanien und am Niger mit der einflussreichen Qadiriyya vor allem mit den Ulama Korangelehrten aus dem Clan der al Baqqa i in Timbuktu aneinandergeraten die als oberste Autoritaten in theologischen und juristischen Fragen bei den Kunta galten Bis zur franzosischen Eroberung folgten Streitigkeiten um Auslegung von Koranvorschriften fur den Alltag und Auseinandersetzungen mit anderen Sufiorden Beide Orden sind ebenso wie die dahinterstehenden Clans bis heute von grosser Bedeutung Zu den beiden altesten Zweigen des Tidschaniya Ordens zahlt die von ʿUmar Tall gegrundete ʿUmariya Sie wurde von 1984 bis 2001 von dem reformistischen Gelehrten Ahmad Tidschani Ba angefuhrt Er stammte aus Mali und war ein Nachkomme von ʿUmar Tall 66 Sidi Ahmad al Baqqai ein Kunta aus der Oase Mabruk in der Region Azawad nordlich von Timbuktu entstammte einem Clan der bereits seit der Eroberung von Timbuktu durch die Fulbe um 1820 in dauerndem Konflikt mit den Emiren spater Kalifen von Massina stand die gleichfalls den Rang eines religiosen Fuhrers beanspruchten Als 1826 der Brite Alexander Gordon Laing in Timbuktu ankam wurde er von Sidi Muhammad al Mukhtar vor dortigen Fundamentalisten geschutzt Er starb kurz nach der Ermordung Laings 1847 folgte Ahmad al Baqqai seinem Bruder als Herr von Timbuktu Der grosste Teil seiner umfangreichen Bibliothek ging verloren als sein Sohn nach der Besetzung Timbuktus durch die Franzosen 1895 96 zu den Tuareg des Ahaggar Gebirges floh In den Auseinandersetzungen zwischen den Kunta und Tuareg trat er als Schlichter auf Der Franzose Henri Duveyrier der um 1860 die Tuareg im Suden Libyens besuchte berichtet al Baqqais Ansehen reiche selbst bis ins Tassili n Ajjer In vielen Fragen der Religion und der Rechtsprechung wurde er von den Korangelehrten der nordlichen Tuareg respektiert nbsp Lager des al Baqqai im Fruhjahr 1854 in der Nahe von Timbuktu nach Heinrich Barth nbsp Schreiben Ahmad al Baqqais an Amir AhmadAl Baqqai wurde auch in Europa bekannt als er den Deutschen Heinrich Barth der im September 1853 nach Timbuktu kam unter seinen Schutz stellte Dies fuhrte zu einem offenen Konflikt mit dem Oberherrn der Stadt Gegen dessen Befehl Barth zu vertreiben oder zu toten wandte sich al Baqqai denn in seinen Augen verstiess der Befehl gegen die Grundsatze des Islams Ausserdem bestritt er dem Herrscher den Rang eines Kalifen im Gegenteil hatten er und seine Rate in geistlichen und juristischen Fragen das Urteil des obersten Korangelehrten von Timbuktu einzuholen Barth und al Baqqai die einen extensiven Dialog auf Arabisch uber theologische Literatur fuhrten schlossen einen Vertrag ab in dem sich Grossbritannien verpflichtete die Souveranitat der Tuareg und Timbuktus gegenuber den Franzosen die von Algerien und vom Senegal gegen das Nigerknie vorruckten zu schutzen Kolonialzeit 1883 1960 Bearbeiten nbsp Das 1883 errichtete Fort Bammakou nbsp Bamako um 1908Der Ubergang zur Kolonialzeit wurde erheblich von klimatischen Veranderungen beeinflusst Der Sahel war auch vor und wahrend der Kolonialzeit starken Schwankungen der Regenmengen ausgesetzt was in diesem fur Ackerbau und Viehzucht schwierigen Gebiet zu heftigen Fluktuationen der Bevolkerungszahl und zu massiven Ab und Zuwanderungen fuhrte Wahrend von 1870 bis 1880 vergleichsweise reiche Regenfalle von geschatzt 500 mm pro Jahr gute Ernten begunstigten fielen ab etwa 1895 die Regenmengen und zwischen 1910 und 1920 kam es zu einer schweren Durre Die Unterwerfung unter die franzosische Kolonialherrschaft fiel dementsprechend in eine Phase zunehmender Trockenheit mit entsprechend schlechteren Ernten und Problemen fur die Viehhalter Diese Durre milderte sich nach 1920 ab und etwas reichere Regenfalle kennzeichneten die Jahre bis um 1950 wenn sie auch nicht mehr das Niveau des 19 Jahrhunderts erreichten Ab Mitte der 1960er Jahre folgte eine erneute Durre wenn sich auch die durchschnittliche Regenmenge zwischen 1961 und 1990 auf etwa 371 mm pro Jahr stabilisierte Doch betraf die Durre nicht den gesamten Sahel denn in einigen Jahren stiegen die Niederschlage im Nordwesten sogar an 67 Zu den klimatisch bedingten Schwankungen kamen militarische Auseinandersetzungen die die expandierende Kolonialmacht Frankreich ausloste Franzosische Eroberung 1883 1898 Bearbeiten nbsp Der franzosische Sudan Ende der 1880er Jahre1883 besetzten franzosische Truppen Bamako Amadu Schechu hielt zwar lange an seinem anti franzosischen Kurs fest doch besetzte 1890 und 1891 der franzosische Kommandant Louis Archinard Segou und Nioro und vertrieb die aus dem Fouta Toro eingewanderten ʿUmarianer aus Kaarta 68 Bandiagara die letzte Festung Amadu Schechus fiel 1893 Wahrend Archinard nunmehr Agibu als neuen Konig von Massina inthronisierte 69 vollzogen Amadu und seine Anhanger die Hidschra in die noch unter muslimischer Herrschaft stehenden Gebiete bei Niamey Einige kehrten 1894 95 nach Bandiagara zuruck und arrangierten sich mit der Kolonialmacht andere wanderten 1897 ins Hausaland aus 70 1894 unterwarfen die Franzosen schliesslich durch General Joseph Joffre Timbuktu Im Suden wurde der Widerstand gegen die Besatzung vor allem durch den Malinke Samory Toure gefuhrt Er betraf allerdings hauptsachlich die sudlichen Nachbargebiete Dieser Widerstand endete erst 1898 nbsp Louis Faidherbe um 1860Als Architekt des Kolonialreiches in Westafrika gilt Louis Leon Cesar Faidherbe der von 1854 bis 1861 und von 1863 bis 1865 im senegalesischen Saint Louis residierte Unterstutzt wurde sein Plan von einer Kolonie die vom Atlantik bis an das Rote Meer reichte von Kaufleuten aus Bordeaux die sich als Lobbygruppe betatigten um vom franzosischen Staat politische und militarische Unterstutzung zu erhalten Nach dem Verbot des Sklavenhandels konzentrierte sich deren Handel auf Gummi arabicum der bald von Kustenforts geschutzt und gegen einheimische Konkurrenz abgeschottet wurde 1863 entsandte Faidherbe Abdou Eugene Mage zu Amadou mit der Bitte Kanonenboote auf dem Niger zuzulassen dazu den Bau von Forts bis in das Gebiet von Bamako Amadou hielt Mage zwei Jahre im Lande fest und unterzeichnete gegen Waffenlieferungen einen Handelsvertrag Faidherbes Nachfolger Louis Alexandre Briere de l Isle konzentrierte sich jedoch starker zwischen 1876 und 1881 auf die Verbindung zwischen Senegal und Algerien Dazu sollte zwischen den schiffbaren Abschnitten von Senegal und Niger eine Eisenbahnverbindung entstehen Auch er entsandte einen Emissar zu Amadou der unterwegs Schutzvertrage mit lokalen Potentaten schloss Joseph Simon Gallieni blieb von Juni 1880 bis Marz 1881 in Nango am Rande von Segou Doch die franzosische Regierung ratifizierte nie den Vertrag von Nango und Amadou Tall reklamierte seine arabische Textfassung habe nie ein Protektorat Frankreichs vorgesehen De l Isle errichtete einen Militarbezirk am Senegal dessen Kommandant Gustave Borgnis Debordes von seiner Residenz in Medine ostwarts zog und im Februar 1883 Bamako besetzte Noch im selben Jahr wurde das Kanonenboot Niger uber Land von Medine nach Koulikoro gebracht von wo es uber den Fluss bis nach Diafarabe ostlich von Segou fuhr nbsp Wohngebiete der Soninke im heutigen Westmali Sudmauretanien und OstsenegalDie Besetzung des heutigen Mali erfolgte durch Gallieni und Louis Archinard 1887 griffen Gallienis Truppen Mamadou Lamine Drame an einen nationalistischen Fuhrer der Soninke der im Westen Malis und im Osten von Guinea und des Senegal einen Staat gegrundet hatte Drame rief zum Dschihad sowohl gegen die Franzosen als auch gegen Amadou Tall auf was letzteren zu einem Bundnis mit dem Franzosen veranlasste Er unterzeichnete im Mai 1887 den Vertrag von Gouri der ein franzosisches Protektorat vorsah In Verbindung mit einem Vertrag mit Samory Toure im Senegal gelang es Frankreich den Briten von Sierra Leone den Weg zu einer eigenen Expansion abzuschneiden Nach dem Vorbild einer Schule im Senegal die noch Faidherbe 1857 gegrundet hatte entstanden im Westen Malis Schulen fur die Kinder der lokalen Fuhrungsgruppen Fur ehemalige Sklaven und Fluchtlinge aus lokalen Kriegen entstanden villages de liberte Freiheitsdorfer 1888 hatte die Eisenbahn Bafoulabe erreicht nbsp Bahnhof Kayes an der Strecke nach Bafoulabe 1889Unter Gallienis Nachfolger Louis Archinard der das Gebiet zwischen Kayes und Bandiagara besetzen liess erfolgte 1890 die Besetzung von Segou Massina und Bandiagara folgten 1893 Sein Nachfolger Eugene Bonnier initiierte gegen den Willen des Gouverneurs des franzosischen Sudan einen Feldzug gegen Timbuktu Die besetzten Gebiete wurden in administrative Einheiten aufgeteilt die cercles denen ein comandant vorstand Darunter entstanden cantons die von lokalen Honoratioren gefuhrt wurden die jedoch den franzosischen Kommandanten berichtspflichtig waren und deren Weisung Folge zu leisten hatten Deren Aufgabe bestand in der Rechtsprechung der Vermittlung zwischen Kolonialmacht und Bevolkerung der Eintreibung von Steuern und der Beschaffung von Zwangsarbeitern fur offentliche Bauarbeiten Dadurch gelangten loyale und des Franzosischen machtige Manner in die Range der bis dahin allein vorherrschenden Clans Dabei war das Kolonialregiment zentralistisch aufgebaut hochster Vertreter Frankreichs war der lieutenant gouverneur in Dakar Die Kommandanten hatten das Recht auch bei kleinen Vergehen Haftstrafen und Lagerhaft zu verhangen Ausloser waren meist ruckstandige Steuerzahlungen Verweigerung der Zwangsarbeit aber auch angeblicher Mangel an Respekt gegenuber den kolonialen Behorden 71 Franzosischer Sudan ab 1904 Bearbeiten nbsp Der Franzosische Sudan 1936 nbsp William Ponty 1899 1904 Gesandter bis 1908 lieutenant gouverneur 1908 bis 1915 Generalgouverneur Franzosisch Westafrikas1904 gliederte Frankreich das Territorium des heutigen Mali der Kolonie Franzosisch Sudan an Bereits 1893 setzte Frankreich einen zivilen Gouverneur ein doch erst 1937 wurde aus dem lieutenant gouverneur des franzosischen Sudan ein gouverneur der nunmehr dem Generalgouverneur in Dakar zu berichten hatte Mali war bis zur Unabhangigkeit Teil von Franzosisch Westafrika Seit 1899 war das riesige Kolonialgebiet auf mehrere der Nachbarkolonien wie Senegal oder Guinea Dahome oder Elfenbeinkuste starker verteilt worden es entstand eine Kolonie namens Haut Senegal bzw Moyen Niger Mittelniger Schon 1902 wurde daraus Senegambia et Niger Zu dieser Zeit teilten sich drei Militarbezirke das Gebiet des heutigen Mali Am 18 Oktober 1904 entstand nun Afrique Occidentale Francaise als Zusammenfassung mehrerer westafrikanischer Kolonien Nun hiess die Kolonie bis 1920 wiederum Haut Senegal et Niger die drei besagten Militarbezirke wurden in die Kolonie inkorporiert Die seit 1881 bestehende Hauptstadt in Kayes wurde 1908 nach Bamako verlegt das seit 1904 mit der Eisenbahn zu erreichen war 1911 wurde das Gebiet des heutigen Staates Niger abgespalten 1919 das des heutigen Burkina Faso unter dem Namen Obervolta Haute Volta Am 4 Dezember 1920 wurde Franzosisch Sudan wiederhergestellt Obervolta 1932 aufgehoben um 1947 wiederhergestellt zu werden Der Gouverneur wurde erst 1959 durch einen Hochkommissar ersetzt 1899 bis 1908 war William Ponty 1924 bis 1931 Jean Henri Terrasson de Fougeres hochster Stellvertreter Frankreichs 1946 bis 1952 Edmond Jean Louveau Ponty mit vollem Namen Amedee William Merlaud Ponty war 1908 bis 1915 Generalgouverneur Franzosisch Westafrikas Wie auch in anderen franzosischen Kolonien wurden die Bewohner allmahlich zum Anbau exportbestimmter Produkte in erster Linie Erdnusse Baumwolle und Gummi arabicum gezwungen und zwar zunachst durch Zwangsarbeit spater durch die Erhebung von Steuern Wie im benachbarten Obervolta stellt das Erbe dieser auf Exporternten statt auf Nahrungsmittelernten konzentrierten Politik bis heute innerhalb der Landwirtschaft des Landes ein immenses Problem dar Dabei konnte der Handel uber Land nicht mehr mit dem uber See konkurrieren zumal die Kolonialmacht kein Interesse daran hatte in den Kolonien Fertigwaren zu produzieren die den franzosischen Waren hatten Konkurrenz machen konnen Dementsprechend schwach entwickelte sich der Handel die Karawanen wurden kleiner Die Sklaverei spielte nur noch fur die Oasenwirtschaft eine Rolle und der Sklavenhandel verschwand weitgehend Zwar bestanden auch nach der Unterwerfung Strukturen unterhalb der obersten Ebene fort doch Frankreich tendierte dazu auf jeden einzelnen seiner Untertanen Zugriff zu erlangen Damit etablierte sich ein moderner zentralistischer Verwaltungsstaat Zugleich wurden vielfach traditionelle Territorien mit ihren Weiderechten Stammesverwandtschaften Sufi Bruderschaften und Marktgemeinschaften zerschnitten und zu neuen Einheiten zusammengefasst nbsp Franzosische Soldaten als Kriegsgefangene in DeutschlandDie Verfassung die sich die franzosische Nationalversammlung im Oktober 1946 gab und die die Grundlage fur die Vierte Republik darstellte gab den Kolonien erweiterte Mitspracherechte Die Versammlungen der Territorien konnten nun Delegierte mit Beratungsrechten wahlen sowie Reprasentanten die man Senatoren nannte Daruber hinaus konnten die Bewohner sehr viel starker uber die Mittel der jeweiligen Kolonie verfugen Vor allem aber wurde die Kategorie des sujet in allen Kolonien abgeschafft mit dem man Bewohner bezeichnet hatte die keine burgerlichen Rechte besassen und dem indigenat unterworfen waren dem gewohnheitsmassigen Recht Die Bewohner der Kolonien wurden zu franzosischen Burgern was einen gewaltigen Anstieg der Zahl der Burger bedeutete von denen es in ganz Westafrika 1937 nur 72 000 gegeben hatte 72 Weg in die Unabhangigkeit ab 1956 Bearbeiten Die politische Lehre der franzosischen Republik basierte auf fundamentalen Rechten die jedem Burger nunmehr auch in den Kolonien zustanden Uber die Bildung in Schulen und an der Ecole normale William Ponty bei Dakar gelangten nunmehr Afrikaner zunehmend in Fuhrungspositionen arbeiteten jedoch zunachst bis etwa 1930 ausschliesslich als Angestellte Lehrer oder Techniker Die so entstandene Bildungselite engagierte sich auf den Sektoren der Sozial Kultur und Sportpolitik Der so entstandenen Bewegung gab der Schriftsteller Schullehrer und Verwaltungsangestellte Mamby Sidibe in der Association des Lettres etwa Vereinigung der Gebildeten eine organisatorische Einheit Sidibe wurde aus Bamako entfernt und musste in Bandiagara leben doch die Verbliebenen engagierten sich in neu entstehenden Vereinigungen in denen bald uber die Frage der Unabhangigkeit debattiert wurde Zugleich entstanden enge Verbindungen uber die ethnischen und religiosen Grenzen hinweg unter den Alumni der Hochschule in Dakar Die Franzosen ermutigten sie sich in einem Maison du peuple Haus des Volkes zu verbinden und ein gleichnamiges Haus zu beziehen die Amis du Rassemblement Populaire du Soudan Francais ARP eine Gruppe von Kolonialoffizieren die die Volksfrontregierung in Frankreich unterstutzte unterstutzte sie zwar doch die Kolonialregierung versuchte die Unabhangigkeitsbewegung auch mittels der ARP zu kontrollieren 1937 entstand mit einer Lehrergewerkschaft unter Fuhrung von Mamadou Konate die erste Gewerkschaft im Lande Damit waren die Grundlagen fur eine Massenbewegung gelegt Sissokos Anhanger grundeten 1946 den Parti Progressiste Soudanais PPS den die Kolonialregierung unterstutzte denn er zielte zwar auf grossere Partizipation jedoch in Zusammenarbeit mit Frankreich Im August 1945 konnten Afrikaner erstmals an Wahlen zum Nationalparlament teilnehmen Unter den Kandidaten war der Lehrer und Cantonsleiter Fily Dabo Sissoko der ein bedeutender Vertreter der traditionellen Eliten im Westen Malis war Die Kolonialregierung sah in ihm einen konservativen Reprasentanten und unterstutzte ihn Modibo Keita hingegen wurde von den Groupes d Etudes Communistes GEC unterstutzt sowie von den franzosischen Kommunisten Doch die erste Wahl es traten hauptsachlich Einzelkandidaten an brachte kein klares Ergebnis Daher entstanden erste Parteien wie 1945 der kurzlebige Parti Democratique Soudanais PDS Nach der Wahl Sissokos entstand der Bloc Soudanais den Modibo Keita und Mamadou Konate grundeten Dieser wurde wiederum als Union Soudanaise bis 1966 von der Kommunistischen Partei Frankreichs unterstutzt Entsprechend der Loi Lamine Gueye von 1946 hatten alle Burgerinnen und Burger bei Wahlen zum franzosischen Parlament und auch bei lokalen Wahlen ein Wahlrecht Das passive Wahlrecht wurde in dem Gesetz nicht ausdrucklich erwahnt war aber auch nicht ausgeschlossen Bei den Wahlen zum Pariser Parlament gab es in Franzosisch Westafrika kein Zweiklassenwahlrecht wie in anderen franzosischen Kolonien fur alle ortlichen Wahlen jedoch schon 73 1956 wurde unter der franzosischen Kolonialverwaltung die loi cadre Defferre eingefuhrt die das aktive und passive allgemeine Wahlrecht garantierte 74 Damit war das Frauenwahlrecht eingefuhrt Bei Wahlen 1956 konnte Modibo Keita der ebenso wie Mamadou Konate der Association des Lettres angehorte zum einen in der Malischen Territorialversammlung zum anderen in der franzosischen Nationalversammlung einen Sitz gewinnen Keita und seine Partei die US RDA strebten daraufhin in Richtung Unabhangigkeit was sie in starke Gegnerschaft zum PPS brachte Mit dem loi cadre von 1956 wurden die Rechte des Generalgouverneurs bereits stark eingeschrankt Sissoko anderte den Namen des PPS in PRS Parti du Regroupement Soudanais spater schlossen sich er und seine Anhanger der US RDA an Konate starb 1956 an Leberkrebs was fur Keita den Weg zur Macht ebnete Am 25 September 1956 entschieden sich die franzosischen Kolonien in einem Referendum das ihnen die Wahl zwischen volliger Integration in Frankreich politischer Autonomie innerhalb der Franzosischen Gemeinschaft Communaute francaise oder sofortiger Unabhangigkeit gab fur die Autonomie Nur Guinea stimmte fur die Unabhangigkeit Im Oktober 1956 wurde Keita Regierungschef der Republique Soudanaise Am 24 November 1958 wurde Sudan autonome Republik innerhalb der Communaute Francaise doch am 25 Marz 1959 schlossen sich nur Mali und Senegal zur Mali Foderation zusammen Unabhangige Republik Mali seit 1960 Bearbeiten nbsp 2010 gepragte Munze zum 50 Jahrestag der Unabhangigkeit MalisEinparteien Regime 1960 1991 Bearbeiten Nachdem die franzosische Verfassung von 1958 den Kolonien volle innere Autonomie erlaubte vereinigten sich die Kolonien Senegal und Franzosisch Sudan am 4 April 1956 und erklarten sich als Mali Foderation am 20 Juni 1960 unabhangig 75 Das allgemeine aktive und passive Wahlrecht wurde bestatigt 76 Keita wurde Premierminister Die Grenzziehung zwischen den Teilstaaten war willkurlich durch das Kolonialterritorium vorgegeben und hielt sich nicht an Traditionen Volkerschaften gewachsene Beziehungen oder Feindschaften Dementsprechend trat Senegal am 20 August desselben Jahres aus der Foderation aus und am 22 September 1960 wurde der verbliebene Teil als Republik Mali formell selbstandig Zuvor waren im Osten die Armee im Westen die Polizei mobilisiert worden Keita und seine Gefolgsleute wurden am 22 August 1960 in einem versiegelten Zug aus dem Senegal entfernt und nach Bamako gebracht Im Gegensatz zu vielen ehemaligen Kolonien entstanden die Konflikte nicht entlang ethnischer Linien sondern entlang ideologischer Dies hat seine Ursache darin dass diese Konflikte zwischen den Fuhrungseliten Bamakos ausgetragen wurden also eher stadtischen Charakter hatten Siehe auch Resolution 139 des UN Sicherheitsrates und Resolution 159 des UN Sicherheitsrates Modibo Keita der erste Prasident des Landes und Sekretar der US RDA brachte Mali auf einen sozialistischen Kurs Die Franzosen mussten ihre Militarbasen im Land raumen die Verwaltung wurde afrikanisiert und 1962 verliess Mali den Franc Verbund und setzte eine eigene Wahrung ein 1967 kehrte das Land allerdings in den Verbund zuruck Staatseigene Gesellschaften wurden gegrundet und die Industrialisierung gefordert nbsp Dogondorf an der Falaise de Bandiagara um 1970 71Etwa vier Jahre spater jedoch zwangen Misswirtschaft und exzessive Burokratie die Regierung dazu strenge Massnahmen anzukundigen Dies wurde von der Offentlichkeit nur zogernd akzeptiert weil auch ihr nicht verborgen blieb dass nach wie vor Profite gemacht wurden Am 5 Mai 1967 musste die Wahrung die bis dahin nicht konvertierbar war um 50 abgewertet werden 1967 entstand ein Nationalkomitee zur Verteidigung der Revolution Comite National de Defence de la Revolution CNDR das ab August aktiv wurde Ihm gehorten der Aussenminister Ousmane Ba an der Entwicklungsminister Seydou Badian Kouyate und der Verteidigungsminister Madeira Keita an sowie der Militar Sekou Traore Der Prasident kundigte in einer Radioansprache die Machtubernahme durch das CNDR an Im Januar 1968 loste sich die Nationalversammlung selbst auf und autorisierte Keita eine Versammlung zu ernennen Die aus 3000 Mann bestehende Volksmiliz Milice Populaire wurde reaktiviert und nach dem Vorbild der Roten Garden bzw der Kulturrevolution in China wurden Sauberungen durchgefuhrt Moussa Traore 1968 1991 Bearbeiten nbsp Prasident Moussa Traore auf Staatsbesuch in den Niederlanden 1989Am 19 November 1968 wurde Keita in einem unblutigen Putsch einer Offiziersgruppe unter Fuhrung von Oberst Moussa Traore gesturzt siehe Putsch in Mali 1968 Diese grundete nach der Verhaftung des Prasidenten den zunachst 14 kopfigen Comite Militaire de la Liberation Nationale unter Fuhrung von Moussa Traore US RDA und CNDR wurden aufgelost und verboten Bis Ende der 1980er Jahre wurde das Land von den Anfuhrern dieses Coups regiert die zunachst der Offentlichkeit unbekannt waren und zugleich ohne jede politische und administrative Erfahrung Neue Gesetze wurden formuliert die bis 1974 Gultigkeit beanspruchten Moussa Traore verdrangte den zunachst regierenden Yoro Diakite von der Macht der sich starker an Frankreich und dem Westen orientiert hatte Diakite starb 1973 im Gefangnis nachdem man ihm 1971 Plane fur einen Staatsstreich vorgeworfen hatte ebenso wie Malik Diallo Zuvor war schon Mamadou Sissoko 1969 bei einem Autounfall ums Leben gekommen so dass nunmehr nur noch elf Manner das Land beherrschten Neben Traore spielte dabei Filifing Sissoko der Theoretiker des Regimes eine zentrale Rolle Der Regierung blieb angesichts der Tatsache dass die meisten Bewohner der Stadte in der Staatswirtschaft und in der Verwaltung arbeiteten nichts ubrig als an ihr festzuhalten Dennoch wurde kollektiviertes Eigentum wieder privatisiert die regelmassigen Sitzungen zur Indoktrination beendet und die dazugehorigen organisatorischen Einheiten aufgelost Auch wurden die Steuern beseitigt die der Finanzierung der Regierungspartei gedient hatten Zudem wurden die zahlreichen paramilitarischen Verbande aufgelost und mehr personliche Freiheiten zugelassen Neben den wirtschaftlichen Problemen hatte die Regierung mit einer ausgepragten Durre zu kampfen in deren Folge etwa 80 000 Nomaden sudwarts wanderten Am 2 Juni 1974 legte die Regierung eine neue Verfassung vor der 99 der Wahler zustimmten Eine einzige Partei war nunmehr vorgesehen dazu ein funfjahriger Wahlzyklus fur den Prasidenten und ein vierjahriger fur die Angehorigen der Nationalversammlung 1981 auf drei Jahre verkurzt Jede politische Betatigung wurde jedoch fur die Dauer von zehn Jahren den ehemaligen Angehorigen der Regierung und des Parlaments untersagt Doch am 22 September 1975 kundigte Traore die Grundung einer neuen Partei an Im nachsten Jahr entstand daher die Union Democratique du Peuple Malien UDPM Im Laufe des Jahres 1975 waren 21 ehemalige Mitstreiter Keitas aus dem Gefangnis entlassen worden im Februar 1977 kehrte Keita zwar aus Kidal im Nordosten nach Bamako zuruck doch starb er uberraschend am 16 Mai Bei seinem Begrabnis kam es zu Demonstrationen gegen den CMLN der mit Massenverhaftungen reagierte Demokratisierung unter Alpha Oumar Konare 1992 2002 Bearbeiten Am 19 Juni 1979 wurde Traore bei den ersten Wahlen zur Bestatigung seiner inzwischen elfjahrigen Prasidentschaft erstmals demokratisch bestatigt Der CMLN wurde am 28 Juni 1979 formell aufgelost Ende 1985 eskalierte ein Streit mit dem Nachbarstaat Burkina Faso zum Krieg um den Agacher Streifen ein Gebiet das nur wenige Quadratkilometer umfasste Dieser Konflikt wurde jedoch bereits nach zehn Tagen eingestellt und schliesslich durch einen von beiden Staaten akzeptierten Urteilsspruch des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag beigelegt 1989 lag die Auslandsverschuldung bei 2 2 Milliarden US Dollar 1988 wurden die islamische Stadt von Djenne und das historische Stadtbild von Timbuktu in die UNESCO Weltkulturerbe Liste aufgenommen Unruhen und Demonstrationen in Bamako und nach einem Generalstreik am 26 Marz 1991 fuhrten zum Sturz von Staatsprasident Moussa Traore durch einen Rat der Nationalen Versohnung unter Fuhrung von General Amadou Toumani Toure der Ubergangsstaatsprasident wurde Am 31 Marz 1991 gab der Militarrat die Macht an einen von Zivilisten dominierten Ubergangsausschuss ab der freie Wahlen innerhalb von neun Monaten vorsah Dem Ubergangskomitee fur die Rettung des Volkes gehorten 10 Offiziere und 15 Zivilisten an darunter Vertreter der malischen Menschenrechtsvereinigung der Gewerkschaften und der Studentenverbande siehe auch Putsch in Mali 1991 Am 9 April 1991 wurde der fruhere Finanzminister Soumana Sacko Ministerprasident der Ubergangsregierung Am 14 Juli wurde der fur die innere Sicherheit zustandige Innenminister Oberst Lamine Diabira nach einem gescheiterten Putschversuch verhaftet Trotz einiger Zugestandnisse war der interne Druck auf das Regime durch die Alliance pour la Democratie en Mali ADEMA und den Comite National d Initiative Democratique CNID seit langem gewachsen 1990 und 1991 war es zu heftigen Zusammenstossen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen am 26 Marz 1991 wurde Traore durch einen Militarputsch unter Fuhrung von Amadou Toumani Toure der von 2002 bis 2012 Prasident von Mali werden sollte gesturzt Unter dem Druck von ADEMA und CNID wurde der von Toure gegrundete Conseil de Reconciliation National CRN aufgelost und der Comite de Transition pour le Salut du Peuple entstand Bereits am 12 Juni 1992 wurde eine neue Verfassung angenommen am 23 Februar und 8 Marz fanden Wahlen statt Die ADEMA erhielt 48 4 der Stimmen der CNID 5 5 der US RDA fielen immer noch 17 6 zu Alpha Oumar Konare konnte im zweiten Wahlgang 69 der Stimmen auf sich vereinigen und wurde am 8 Juni 1992 als Prasident vereidigt Seine erste funfjahrige Amtszeit wurde von Prozessen gegen Traore und seine Anhanger beherrscht sowie vom ersten Tuaregaufstand Hinzu kamen wirtschaftliche Probleme und die ambivalente Rolle der Staatsbediensteten 1997 erhielt Konare 95 9 der Stimmen 77 doch verbot die Verfassung eine dritte Amtszeit nbsp Der Prasident und Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union Alpha Oumar Konare beim G8 Gipfel in Heiligendamm 2007 ganz links Im Januar 1992 wurde eine neue Verfassung verabschiedet und begrundete so die Dritte Republik Darauf folgten im Marz und April erste demokratische Wahlen zur Nationalversammlung Im Juni 1992 trat der aus direkten Wahlen hervorgegangene Staatsprasident Alpha Oumar Konare sein Amt an Am 9 Juni 1992 wurde Younoussi Toure zum Premierminister ernannt Trotz weiter anhaltender Unruhen vor allem im Konflikt mit den Tuareg und eines Putschversuchs Ende 1993 erschien Mali nach mittlerweile drei erfolgreich durchgefuhrten Wahlgangen als eine relativ stabile Republik Nach dem Ende der zweiten und verfassungsgemass letzten Amtszeit Konares erfolgte ein friedlicher Machtubergang an den ehemaligen General Amadou Toumani Toure Dieser wurde am 29 April 2007 fur eine zweite und letzte Amtsperiode wiedergewahlt Auch zwei freie und demokratische Kommunalwahlen wurden abgehalten Seit 1999 engagiert sich das Land bei der Starkung afrikanischer Regionalorganisationen Ex Prasident Konare wurde 2003 zum ersten Vorsitzenden der Kommission der Afrikanischen Union gewahlt In den Jahren 2000 und 2001 war Mali einziges schwarzafrikanisches Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Die Beziehungen zu den Staaten der Europaischen Union sind durch die ehemalige Kolonialmacht Frankreich gepragt aber auch andere Lander hatten ihre Beziehungen zu Mali in den letzten Jahren intensiviert Nach der Anlehnung an den Ostblock in den Jahren 1960 bis 1968 sahen die USA Mali nunmehr als Stabilitatsfaktor der Region an Durrekatastrophe 1968 1985 Bearbeiten nbsp Ein Dogon Dorf um 2006Im Hintergrund stand wie so haufig eine klimatische Veranderung die zu erheblichen Binnenwanderungen fuhrte Als Teil der Sahelzone war Mali von den verheerenden Folgen der von 1968 bis 1985 andauernden Durrekatastrophe massiv betroffen die alles anderte 78 Die Durre verwandelte riesige einst als Weide und Ackerland nutzbarer Flachen in Wuste denn die Trockenheit zerstorte gewaltige Flachen der sogenannten bourgoutieres die als Viehweiden in der Trockenzeit bis Juli August dienten und den Reisbauern als Schutz gegen schadliche Fische den Fischern wiederum als Zuchtgebiet Zugleich waren diese Gebiete von hohem okologischem Wert denn die auch als Flusspferdgras bezeichneten Pflanzen schutzten Wildtiere Der Name der Pflanze geht auf das als bourgou bezeichnete Echinocloa stagnina zuruck eine Art aus der Gattung der Huhnerhirsen Diese lieferte nicht nur essbare Samen sondern stabilisierte als Puffer riesige Weidegebiete gegen die stark schwankenden Regenmengen 79 Folglich bedeutete das Verschwinden des bourgou fur die Wustennomaden das Ende eines jahrhundertealten Lebensstils an dessen Ende auch die Baumbestande zerstort wurden um das Vieh am Leben zu halten Die Angehorigen dieser Nomadenstamme bevolkern heute als Fluchtlinge die malischen Stadte Zugleich brachen die Fischbestande zusammen 1982 begann unter Federfuhrung des United Nations Sudano Sahelian Office ein Wiederherstellungsprogramm fur die bourgoutieres auf einer Flache von 30 000 km 80 Kleinere Aufstande der Tuareg 1989 2008 Bearbeiten 1989 bis 1994 kam es zu Auseinandersetzungen mit den Tuareg im Norden des Landes 80 000 Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen 2000 starben Hintergrund war neben der Durre auch die Ruckkehr vieler ausgewanderter Gastarbeiterfamilien aus der Erdolindustrie Algeriens und Libyens die in diesen Jahren einen Niedergang erlebten Als die versprochenen Wiedereingliederungshilfen ausblieben kam es zu Protesten die mit Verhaftungen und Folter beantwortet wurden Die Tuareg griffen zu den Waffen uberfielen Polizeistationen und planten die Grundung einer Widerstandsorganisation Das staatliche Militar schlug mit brutaler Gewalt auch gegen unbeteiligte Zivilisten zuruck Am 15 August 1990 forderte Amnesty International die malische Regierung auf die Ermordung der Tuareg umgehend zu unterbinden Im Mai 1991 wurden zahlreiche Geschafte von Tuareg in Timbuktu verwustet in anderen Stadten fuhrende Tuareg ohne Prozess erschossen Am 6 Januar 1991 schlossen die malische Regierung und die um mehr Autonomie kampfenden Tuareg im algerischen Tamanrasset ein Friedensabkommen Das Abkommen sah eine Demilitarisierung der Konfliktzonen und eine starkere Dezentralisierung der Verwaltung vor Zudem sollte die Regierung mehr staatliche Investitionen im Norden des Landes vornehmen Mit dem Frieden wurde den Opfern dieser Politik erst die Ruckkehr und nach und nach auch die Aufnahme in die Verwaltung und die Armee ermoglicht Auf die zugesicherte Autonomie warten sie allerdings noch bis heute Im Juli 2006 unterzeichneten die Tuareg Gruppierung Allianz fur Demokratie und Freiheit ADC franzosisch Alliance democratique du 23 mai pour le changement unter Fuhrung von Ibrahim Ag Bahanga und die Regierung von Mali in Algerien ein Friedensabkommen Im Mai 2007 kam es in der Region Kidal aber erneut zu schweren Unruhen Im Marz 2008 wurde erneut die Waffenruhe gebrochen und die Tuareg Gruppierung um Ibrahim Ag Bahanga entfuhrten zahlreiche Zivilisten und Soldaten Nach Offensiven der malischen Armee floh Ibrahim Ag Bahanga ins Exil nach Libyen Im Oktober 2009 vereinbarten die malische Regierung und die bewaffneten Tuareg Gruppen aus Niger und Mali eine neue Friedensvereinbarung in der sich die Regierung verpflichtete die Region Kidal besser zu unterstutzen und die Tuareg sagten ihre Unterstutzung im Kampf gegen die Al Qaida im Maghreb zu Im Januar 2010 kehrte der Tuareg Fuhrer Ibrahim Ag Bahanga aus dem Exil in Libyen in den Norden Malis zuruck und intervenierte zu Gunsten von Muammar al Gaddafi im libyschen Burgerkrieg Danach kehrten die Tuareg Gruppen mit weiteren Waffen Ende 2011 wieder in den Norden Malis zuruck und die Kampfe gegen die malische Armee erreichten im Januar 2012 einen neuen Hohepunkt Amadou Tomani Toure 2002 2012 Bearbeiten nbsp Amadou Toure im Jahr 2010Amadou Toumani Toure der 1991 bis 1992 kurzzeitig Prasident gewesen war gewann in den Wahlen des Jahres 2002 im ersten Durchgang als parteiloser Kandidat 28 9 im zweiten 65 der Stimmen Die ADEMA erhielt in den Wahlen zur Nationalversammlung vom 28 Juni 2002 36 1 der Stimmen wahrend ihr Gegner der Rassemblement pour le Mali RPM auf 31 3 kam Damit erhielt die ADEMA 53 der 147 Sitze der RPM 46 Die breite Unterstutzung fur Toure begann 2005 zu erodieren als sich die Parteien fur die nachste Wahl im Jahr 2007 zu positionieren begannen Bis dahin war es Toure gelungen mit Gewerkschaften Parteien Islamisten und ethnischen Gruppen im Gesprach zu bleiben und Verhandlungen zu fuhren Seine Wahlgegner waren Ibrahim Boubacar Keita vom RPM und Tieble Drame vom Parti pour la Renaissance Nationale PARENA Daneben kandidierte erstmals mit Sidibe Aminata Diallo eine Frau Sie kandidierte fur den Rassemblement pour l Education a l Environnement et au Developpement REDO Toure gewann 71 2 der 2 265 483 Stimmen Keita nur 19 6 81 Dementsprechend wurde Toure am 8 Juni 2007 zum zweiten Mal vereidigt Bei der Wahl zur Nationalversammlung erhielt die aus 12 Parteien bestehende Alliance pour la Democratie et le Progres Allianz fur Demokratie und Fortschritt 113 der 147 Sitze Die ADEMA erhielt dabei 51 Sitze wahrend ADEMA Dissidenten die die Union pour la Republique et la Democratie gegrundet hatten uberraschend 34 Sitze errangen Hingegen verlor der CNID 6 seiner bis dahin 13 Sitze Heute besteht das Land aus acht regions und 48 cercles Hinzu kommen 702 landliche Kommunen die meist aus mehreren Dorfern bestehen Damit konnte erstmals das landliche Mali an politischen und administrativen Prozessen partizipieren Beginn des grossen Tuareg Aufstands Oktober 2011 und Militarputsch Marz 2012 Bearbeiten nbsp Tuareg Rebellen im Norden Malis Hauptartikel Konflikt in Mali seit 2012 Doch in diese verhaltnismassig stabilen Verhaltnisse wurde schlagartig von aussen erhebliche Unruhe gebracht die jedoch im Lande auf bereits vorhandene Konflikte einwirkte Nach den gescheiterten Aufstanden der Tuareg in Mali seit den 1990er Jahren waren tausende malische Tuareg in der libyschen Armee integriert 82 Wahrend des Libyschen Burgerkriegs im Jahr 2011 kampften sie uberwiegend auf Seiten Muammar al Gaddafis und wurden mit der sich abzeichnenden Niederlage aus Libyen vertrieben Ab Oktober 2011 drangen diese bewaffneten Tuareg Gruppen uber Niger nach Mali ein Sie treten seitdem als Nationale Bewegung fur die Befreiung des Azawad MNLA auf und brachten zunachst einzelne grenznahe Stadte in Nordmali unter ihre Kontrolle Im Januar und Februar 2012 zogen sich die malischen Streitkrafte aus grossen Teilen des Nordens zuruck und beschrankten sich auf Hubschrauberangriffe auf Stellungen der MNLA 83 Hauptartikel Putsch in Mali 2012 Die malischen Sicherheitskrafte beklagten eine fehlende Unterstutzung durch die Regierung bei der Bekampfung des neu entfachten Aufstand der Tuareg Am 21 Marz 2012 begann in Mali ein Militarputsch am folgenden Tag floh Prasident Toure mit loyalen Soldaten aus dem Prasidentenpalast in Bamako Mehrere Minister wurden jedoch festgesetzt Die Putschisten unter Fuhrung von Hauptmann Amadou Sanogo setzten die Verfassung ausser Kraft und sagten die fur April angesetzten Prasidentschaftswahlen ab 84 Der UN Sicherheitsrat die Afrikanische Union und die damalige EU Aussenbeauftragte Catherine Ashton verurteilten den Staatsstreich die Militarjunta wurde mit Sanktionen belegt Die EU Kommission kundigte an ihre Entwicklungshilfe fur Mali vorubergehend einzustellen 85 Am 1 April kundigte Sanogo an die Verfassung wieder in Kraft zu setzen und freie offene und demokratische Wahlen zu ermoglichen 86 Am 6 April stimmte Sanogo einem Rahmenabkommen mit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS zur Machtubergabe an eine zivile Regierung zu Der malische Parlamentsprasident Dioncounda Traore soll eine Ubergangsprasidentschaft ubernehmen und innerhalb von 40 Tagen Neuwahlen organisieren die ECOWAS beendet im Gegenzug ihre Sanktionen 87 nbsp Offentlicher Protest gegen Verhaftungen und fur die Pressefreiheit Juni 2012Unterdessen nahmen die Tuareg Rebellen der MNLA im Norden des Landes weitere Stadte ein die regularen Streitkrafte zogen sich aus dem gesamten Norden zuruck Bis Anfang April wurden alle Stadte der Region Azawad durch die MNLA eingenommen die daraufhin am 6 April 2012 die einseitige Unabhangigkeit des Azawad erklarte Die Separatistenregion wurde jedoch von keinem anderen UN Mitglied offiziell als Staat anerkannt Die afrikanischen und arabischen Nachbarstaaten kundigten an die Eigenstandigkeit des Azawad auch zukunftig nicht anzuerkennen 88 Als umstritten werden Verbindungen zwischen den Aufstandischen der Tuareg zu Al Qaida im Maghreb AQMI angesehen 89 Zu Beginn des Tuareg Aufstands soll die MNLA gegen AQMI Gruppen gekampft haben 90 wahrend des Vorruckens nach dem Putsch im Marz 2012 wird dagegen von gemeinsamen Operationen mit der Al Qaida nahestehenden islamistischen Gruppe Ansar Dine berichtet Nach der Unabhangigkeitserklarung des Azawad vertrieben islamistische Gruppen die Tuareg aus einigen Stadten und riefen die Scharia aus Zu diesen Gruppen gehorten neben der Ansar Dine und AQMI die Bewegung fur Einheit und Dschihad in Westafrika Mujao 91 Ein Sprecher von Ansar Dine teilte mit dass die Unabhangigkeit des Azawad nicht anerkannt werde da die Revolution der Tuareg nicht im Namen des Islam stattfinde 92 Die Tuareg hatten dagegen erklart dass der neue Staat im Einklang mit den Grundsatzen der Vereinten Nationen stehen solle 93 Franzosische Militarintervention Januar 2013 bis August 2022 Prasidentschaftswahlen 2013 und 2018 und Corona Pandemie seit Marz 2020 Bearbeiten Als im Januar 2013 der Kollaps der malischen Armee und ein Durchmarsch der Islamisten in die Hauptstadt Bamako drohte richtete der Prasident der malischen Ubergangsregierung Dioncounda Traore ein offizielles Gesuch um militarische Unterstutzung zur Verhinderung der jihadistischen Offensive an die fruhere Kolonialmacht Frankreich Der franzosische Staatsprasident Francois Hollande kam diesem Gesuch umgehend nach wie er einen Tag spater bekannt gab Die franzosische Armee intervenierte in Mali ab dem Nachmittag des 11 Januar 2013 94 Dieser begann mit einer Schlacht um die Kleinstadt Konna 95 danach liess der Widerstand der Rebellen stark nach Hauptartikel Operation Serval Am 28 Juli 2013 fand die Prasidentschaftswahl in Mali statt Die meisten Stimmen erhielt der fruhere Premierminister Ibrahim Boubacar Keita 96 doch war eine Stichwahl notig weil er die absolute Mehrheit verfehlte Keita siegte gegen Soumaila Cisse 97 Am 4 September wurde Keita als Prasident vereidigt Er ernannte Oumar Tatam Ly zum Premierminister 98 Im Mai 2014 kam es zu erneuten Kampfen so dass im Dezember 2014 rund 140 000 Fluchtlinge das Land verlassen hatten weitere 100 000 lebten innerhalb des Landes 99 Im Januar 2016 beschloss der deutsche Bundestag den Einsatz von bis zu 650 Soldaten von denen 400 bis Juni 2016 in Gao stationiert werden sollten 100 Das Mandat wurde bis Mai 2020 verlangert wobei bis zu 1100 Soldaten entsandt werden konnen 101 Hauptartikel COVID 19 Pandemie in Mali nbsp Erhobene InfektionszahlenAm 25 Marz 2020 trat auch in Mali die Corona Pandemie auf als zwei Menschen als erkrankt registriert wurden Am 26 Marz kamen zwei weitere hinzu am 27 zahlte man 11 einen Tag spater 18 am 30 Marz 25 und am 31 Marz zahlte man 28 Betroffene Am 28 Marz erklarte die Regierung den Medizinischen Notstand die Wahlen am 29 fanden dennoch statt 102 es soll am 29 April zur Stichwahl kommen Oppositionsfuhrer Cisse wurde am 26 Marz 2020 in Timbuktu von Dschihadisten entfuhrt Am 1 April waren bereits 31 Menschen als infiziert gemeldet am 8 waren es 59 Sieben von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben 103 Daraufhin setzte die EU Ausbildungsmission ihren Betrieb weitgehend aus 104 Die Zahl der Infizierten stieg weiter an am 10 April waren es 74 am 12 bereits 105 neun Menschen waren verstorben Militarputsche August 2020 Mai 2021 angeblicher Gegenputschversuch Mai 2022 Bearbeiten nbsp Prasident Dioncounda Traore Anfang 2020Seit Anfang Juni 2020 fuhrte das aus Vertretern der Opposition Burgerrechtlern und Religion unter Fuhrung des Imams Mahmoud Dicko bestehende Bundnis Mouvement du 5 Juin Rassemblement des Forces Patriotiques M5 RFP regelmassig Grossdemonstrationen gegen die Regierung durch 105 Es unterstellte Wahlfalschung bei der Wahl von einunddreissig Abgeordneten wahrend der Parlamentswahlen im Marz und April und verlangte eine Ungultigerklarung durch das Verfassungsgericht Dieses hatte einen Teil der Ergebnisse anerkannt Gemass einem Vermittlungsvorschlag der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten ECOWAS fur ein Gesamtpaket zur Befriedung der anhaltenden Proteste loste Staatsprasident Keita das Verfassungsgericht auf und liess mehrere Richterposten umbesetzen 106 Im August 2020 initiierten dennoch Mitglieder der malischen Streitkrafte aus dem unter ihre Kontrolle gebrachten Militarlager Kati nahe der Hauptstadt Bamako heraus erneut einen Putsch Sie verhafteten Staatsprasident Ibrahim Boubacar Keita und den Premierminister Boubou Cisse Daraufhin verkundete Keita am fruhen Morgen des 19 August 2020 seinen erzwungenen Rucktritt den der gesamten Regierung sowie die Auflosung der Nationalversammlung Ismael Wague stellvertretender Stabschef der malischen Luftwaffe erklarte im offentlichen Fernsehsender ORTM ein Comite national pour le salut du peuple CNSP deutsch Nationales Komitee fur das Wohl des Volkes habe die Macht ubernommen Alle internationalen Verpflichtungen Malis wurden respektiert und nach einer Ubergangszeit Neuwahlen durchgefuhrt Das Komitee verkundete eine nachtliche Ausgangssperre sowie die Schliessung der Land und Luftgrenzen Die ECOWAS verweigerte den Putschisten jegliche Legitimation und forderte die Einstellung aller Handels und Finanzbeziehungen zwischen den Mitgliedslandern der ECOWAS und Mali 107 Die Putschisten ubergaben daraufhin die Macht an Ubergangsprasident Bah N Daw und Ministerprasident Moctar Ouane nbsp Kommissarischer Prasident Assimi Goita 2021 Am 24 Mai 2021 wurden neben weiteren Regierungsmitgliedern Ubergangsprasident Bah N Daw und Ministerprasident Moctar Ouane von Militars festgenommen und wie im Jahr zuvor Ibrahim Boubakar Keita in das Militarcamp in Kati gebracht Wenige Stunden zuvor hatte die Ubergangsregierung per Dekret ein neues Kabinett ernannt in dem das Militar trotz gegenteiliger Versprechen strategisch wichtige Amter besetzte So wurden die Ministerien fur Verteidigung Sicherheit territoriale Verwaltung und nationale Versohnung von Offizieren geleitet Einige Armeeoffiziere seien jedoch von der neuen Regierung ausgeschlossen worden Nach dem Putsch erklarten die Festgenommenen ihre Rucktritte und wurden daraufhin freigelassen Das Prasidentenamt ubernahm komissarrisch Oberst Assimi Goita Nach Angaben der Junta sei im Mai 2022 ein angeblich gegen sie gerichteter Putsch vereitelt worden 108 Abzug Frankreichs nach Menschenrechtsverletzungen der malischen Armee Einfluss Russlands Bearbeiten Bis August 2022 zog Frankreich seine Truppen ab ein Camp wurde von der russischen Soldnertruppe Gruppe Wagner ubernommen 109 Grund fur den Abzug waren die brutalen Operationen der russischen Soldner mit der malischen Armee so waren im Marz in Moura hunderte Manner wahllos exekutiert worden Dies sei so seit das Militar gemeinsame Operationen mit den Soldnern durchfuhre so ein Ermittler von Amnesty International 110 Durch eine russische Desinformationskampagne war eine feindselige Stimmung gegen Frankreich geschurt worden Da eine solche Kampagne befurchtet worden war hatten die Franzosen ihren ehemaligen Stutzpunkt in Gossi mit Drohnen uberwacht Sie konnten nach zwei Tagen eine Inszenierung eines Leichenfundes dokumentieren laut franzosischen Angaben gebe es keine Zweifel an der Beteiligung von Wagner Mitgliedern an der Inszenierung 111 Die Sicherheitslage verbesserte sich durch das Vorgehen der Junta keineswegs rund 2700 Menschen starben in Mali im ersten Halbjahr 2022 das waren rund 40 mehr als im ganzen Jahr 2021 Zudem habe der Staat laut einem Bericht der Vereinten Nationen vom Juni nur noch 15 der Landesflache unter seiner Kontrolle 112 Umgang mit dem historischen Erbe BearbeitenDie Art und Weise in der mit dem historischen Erbe Malis umgegangen wird resultiert zum einen aus der Umstrittenheit kultureller Symbole die aus bis heute nicht als beendet betrachteten kulturellen Konflikten resultieren Hinzu kommt das zunehmende Bewusstsein dass es sich vielfach nicht nur um nationale Monumente handelt sondern auch der Anspruch der Weltgemeinschaft dass das jeweilige kulturelle Erbe auch als Kulturerbe der Menschheit zu betrachten sei So begann 2015 eine juristische Aufarbeitung der Zerstorungen insbesondere in Timbuktu wo 16 Grabmaler von Heiligen die Stadt wird vielfach als Stadt der 333 Heiligen bezeichnet aus dem 15 und 16 Jahrhundert zerstort worden sind Daruber hinaus verschwanden mindestens 4 000 Manuskripte die durch die mediale Darstellung weltweit in den Fokus ruckten wahrend 370 000 von ihnen nach Bamako in Sicherheit gebracht wurden Mit der Strafverfolgung und zwar erstmals als Kriegsverbrechen der Zerstorung kultureller Guter wurde kein nationaler Gerichtshof sondern der Internationale Gerichtshof befasst Im August 2016 bekannte sich einer der Angeklagten schuldig neun Grabmaler und die aus dem 15 Jahrhundert stammende Sidi Yahia Moschee in Timbuktu im Jahr 2012 zerstort zu haben 113 Er wurde zu neun Jahren Haft verurteilt die Mausoleen werden mit internationaler Hilfe wiederaufgebaut 114 Dieser Wiederaufbau schuf 140 Arbeitsplatze die Kosten fur die Jahre bis 2019 werden auf 11 Millionen Dollar geschatzt 115 Weniger im Blickpunkt der Offentlichkeit ist der seit Jahrzehnten anhaltende Raub und die Ausplunderung archaologischer Statten etwa von Natamatao ein Raub hinter dem vielfach internationale Banden stecken die den Kunstmarkt mit Falschungen aber auch zahlreichen Artefakten und Kunstwerken versorgen 116 1993 lag der Anteil der durch Plunderung zerstorten Fundstatten von denen zu dieser Zeit 834 registriert waren bereits bei 45 117 Literatur BearbeitenUberblickswerke Pascal James Imperato Gavin H Imperato Historical Dictionary of Mali Scarecrow Press Lanham Toronto Plymouth 2008 Urgeschichte Graham Connah African Civilizations An Archaeological Perspective 2 Auflage Cambridge University Press 2001 ISBN 0 521 59690 4 Eric Huysecom et al Ounjougou plus de 100 000 ans d histoire en pays dogon Mali in Archaologie der Schweiz 27 2004 2 13 archive ouverte unige ch PDF 11 MB Alain Gallay Eric Huysecom Anne Mayor Peuples et ceramiques du Delta interieur du Niger Mali von Zabern Mainz 1998 ISBN 3 8053 1748 4 Anne Mayor Eric Huysecom Sylvain Ozainne Sonja Magnavita Early social complexity in the Dogon Country Mali as evidenced by a new chronology of funerary practices Journal of Anthropological Archaeology 34 2014 17 41 Roderick J McIntosh Ancient Middle Niger Urbanism and the Self organizing Landscape Cambridge University Press 2005 Grossreiche 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von Raubgrabern Anfang der 1990er Jahre weitgehend zerstorten Statten in Mali ahnlich wie Mounya ca 30 km von Djenne entfernt oder Hamma Diam bei Sofara Harrie Leyten Illicit Traffic in Cultural Property Museums Against Pillage Koninklijk Instituut voor de Tropen 1995 S 29 Allerdings zeigt sich dass die Bewohner der Umgebung nach Aufklarung uber den besonderen kulturellen Wert mit den lokalen Archaologen zusammenarbeiteten und ihre Raubstucke zuruckgaben Vgl dazu Bourahima Ouedraogo Recherches archeologiques dans le delta interieur du Niger archeologie et environnement d un site religieux a l epoque des empires Natamatao Mali These de doctorat en Archeologie Paris 2013 und Ders Recherches archeologiques dans le delta interieur du Niger archeologie et environnement d un site religieux a l epoque des empires Natamatao Mali In Afrique Archeologie amp Arts 9 2013 S 117 120 aaa revues org Sylvain Ozainne Un neolithique ouest africain Cadre chrono culturel economique et environnemental de l 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Mali a Massacre With a Russian Footprint New York Times 31 Mai 2022 teilweise zitiert ohne Bezahlschranke in blick ch Russische Soldner prasentieren in Mali ein Massengrab und machen Frankreich dafur verantwortlich doch eine Drohne enttarnt die Inszenierung NZZ 26 April 2022 Verdachtig ist aber dass das im Januar 2022 eingerichtete Twitter Konto auf dem die Anschuldigungen veroffentlicht worden waren zuerst mit dem Profilbild eines Kolumbianers versehen war das von einem Nutzer des russischen Netzwerks VKontakt stammt Malis Junta schlagt immer wilder um sich Nun ist auch das deutsche Engagement wieder ungewiss NZZ 19 August 2022 Islamist gesteht Zerstorung von Weltkulturerbestatten in Mali in Der Spiegel 22 August 2016 Neun Jahre Haft fur Zerstorung von Weltkulturerbe in Mali in RP online 27 September 2016 UN asks ICC to investigate destruction of Mali s Timbuktu mausoleums it s a war crime Memento des Originals vom 15 August 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde 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