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Kanem ist ein ehemaliges Reich das ostlich des Tschadsees entstand aber auch Auswirkungen auf die Geschichte westlich des Tschadsees hatte Ab dem 13 Jahrhundert nennt man das Reich aufgrund seiner schriftlich dokumentierten Ausdehnung westlich des Tschadsees Kanem Bornu Heerfuhrer der Kanembu nach Barth Reisen 1857 III 110 Inhaltsverzeichnis 1 Staatsgrundung von Kanem 1 1 Angaben der Schriftquellen 1 2 Einwanderer aus Syrien Palastina 1 3 Grundung von Stadten und Einfuhrung der Eisentechnologie 2 Kanem unter der Herrschaft der Duguwa 600 v Chr 1068 n Chr 2 1 Staatsaufbau Sakrales Konigtum 2 2 Antike Quellen Das Reich Agisymba 2 3 Dynastiegeschichte Die Duguwa als Zaghawa 2 4 Ausdehnung des Reiches 3 Kanem unter der Herrschaft der Sefuwa 1068 1381 3 1 Islamisierung und Dynastiewechsel 3 2 Herrschaft der Sefuwa uber Kanem 3 3 Ausdehnung des Reiches nach Bornu 4 Herrschaft der Bulala uber Kanem 1381 1577 4 1 Aufstand der Bulala Vertreibung der Sefuwa nach Bornu 1381 4 2 Prekare Herrschaft der Bulala uber Kanem 1381 1577 4 3 Unterwerfung der Bulala durch Idris Alauma 1577 5 Kanem als Provinz von Bornu 1577 1900 5 1 Vasallenkonig der Bulala 1577 ca 1600 5 2 Herrschaft der Vasallendynastie der Dalatoa uber Kanem ca 1600 1846 5 3 Statthalterschaft der Awlad Sulayman in Kanem 1846 1900 6 Literatur 6 1 Veroffentlichungen 6 2 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 Siehe auchStaatsgrundung von Kanem BearbeitenAngaben der Schriftquellen Bearbeiten Die massgebliche Quelle zum Ursprung des Reiches von Kanem ist der Diwan die aus dem 13 Jahrhundert n Chr stammende Reichschronik von Kanem Bornu Nach den Angaben der sich nach Dierk Lange vermutlich auf eine hebraische Vorlage stutzenden arabischen Chronik und anderen verwandten Quellen kamen die Reichsgrunder aus Baghdad und hatten die biblischen Patriarchen zu Vorfahren Ohne auf die anzunehmende Migration der Reichsgrunder aus dem Vorderen Orient einzugehen liefert die Chronik in Bezug auf den 16 erwahnten Herrscher Salema 1176 1203 dem Vater des Dunama Dibbalemi den wichtigen Hinweis dass er von schwarzer Hautfarbe war und sich damit von allen seinen Vorfahren die als rot wie die Araber beschrieben werden stark unterschied Da ahnliche Beobachtungen von franzosischen Beobachtern der fruhen Kolonialzeit in Bezug auf den Herrscherclan der Magumi gemacht wurden ist diese Angabe als durchaus glaubwurdig anzusehen 1 In Verbindung mit Untersuchungen zur Authentizitat des Diwan und der fruhen onomastischen Angaben der Chronik weisen diese Aussagen eindeutig auf einen Fremdursprung der Reichsgrunder von Kanem hin 2 Nach den Angaben des fruhen arabischen Historikers al Yaʿqubi von 823 kamen die Grunder des Reiches von Kanem und anderer westafrikanischer Staaten aus Babylon ein Hinweis der auf eine Abwanderung aus dem alten Vorderen Orient in der Zeit vor den Achameniden hindeutet 3 Einwanderer aus Syrien Palastina Bearbeiten Nach Dierk Lange ist dem Diwan der Reichschronik von Kanem Bornu zu entnehmen dass Einwanderer aus dem Nahen Osten um 600 v Chr ostlich des Tschadsees den Staat Kanem grundeten Die Herrschernamen von Sef 1 bis Arku 9 bezeichnen altorientalische Herrscher von Sargon von Akkad 2334 2279 dem Grunder des akkadischen Weltreiches bis Assur uballit II 612 609 dem letzten assyrischen Konig 4 Auch der akkadische Name der Chronik girgam aus girginakku Bibliothek arabisch Diwan und der assyrische Konigstitel des Grundungshelden Sef Herrscher der vier Weltgegenden liefern Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Zerfall des neuassyrischen Weltreiches am Ende des 7 Jahrhunderts v Chr und der Staatsgrundung von Kanem 5 Nach dem Diwan leitete die alteste Dynastie der Duguwa ihre Abstammung von Dugu ab der nach Sef und dem biblischen Abraham arabisch Ibrahim gelebt haben soll Die Betonung der Abstammung der Duguwa von dem als Hammurabi zu identifizierenden Dugu deutet auf die vorrangige Rolle welche die Babylonier und nicht die Assyrer bei der Staatsgrundung und der fruhen Herrschaftsausubung in Kanem spielten 6 Ausserdem erwahnt der Diwan mit einer Ausnahme alle biblischen Patriarchen bis hin zu Adam Diese erstaunliche Namensliste kann nicht von muslimischen Gelehrten ubernommen worden sein da sie Details aus der vorkanonischen Uberlieferung Israels enthalt die den Arabern unbekannt waren 7 Es ist nicht ausgeschlossen dass die Staatengrundungen der Duguwa und anderer Herrschergruppen des Tschadseegebietes im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Tschadischen Sprachen steht einer Unterfamilie des Afroasiatischen bei spaterer teilweiser Uberlagerung durch das nilosaharanische Kanuri In islamischer Zeit glaubten die Hofchronisten von Kanem einen Zusammenhang zwischen ihrer eigenen Uberlieferung und den Vorstellungen eines weit ausgedehnten vorislamischen jemenitischen Reiches der arabischen Historiker zu erkennen Sie vermuteten deshalb dass der Name ihres Grundungshelden Sef dem des spatvorislamischen jemenitischen Freiheitshelden Sayf b Dhi Yazan entsprach Trotz seiner wenig bedeutsamen historischen Rolle gilt Sayf b Dhi Yazan deshalb heutzutage als Grunder der Dynastie der Sefuwa die zunachst uber Kanem und dann uber Bornu herrschte Grundung von Stadten und Einfuhrung der Eisentechnologie Bearbeiten Archaologische Forschungen der letzten Jahre sudlich des Tschadsees in Zilum und anderen Fundplatzen haben gezeigt dass der Beginn der sozialen Komplexitat im Tschadseegebiet schon auf die Zeit um 500 v Chr anzusetzen ist 8 In die gleiche Zeit gehort die Einfuhrung der Eisentechnologie in das Tschadseegebiet Bis heute greifbare Uberlieferungen bei den vermutlichen Nachfahren dieser Stadtebauer und Handwerker den Sao Kotoko deuten nach Dierk Lange auf Ursprunge in Syrien Palastina Obgleich die bisher untersuchten Fundstellen ausserhalb des Reichsgebietes des fruhen Kanem lagen lassen sie doch wertvolle Ruckschlusse auf anzunehmende Parallelentwicklungen zu 9 Insbesondere ist zu vermuten dass im Anschluss an die Stadte und Staatengrundungen im Tschadseegebiet ein sporadischer Transsaharahandel entstand dessen Nutzniesser die Garamanten des Fessan waren Kanem unter der Herrschaft der Duguwa 600 v Chr 1068 n Chr BearbeitenStaatsaufbau Sakrales Konigtum Bearbeiten Das vorislamische Staatswesen von Kanem zeichnete sich durch sein sakrales Konigtum aus Ein wichtiges Merkmal war die Seklusion des Konigs die bereits von al Muhallabi im 10 Jahrhundert beschrieben wurde 1351 horte Ibn Battuta auf seiner Durchreise in Takedda am Rande des Air dass der Konig von Bornu wahrend der Staatsempfange fur die Besucher unsichtbar blieb weil er hinter einem Vorhang versteckt war Die gleiche Sitte beobachtete Denham noch in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts in Birni Kafela south of Kukawa 10 Ein weiteres Merkmal ist die grosse Macht der Koniginmutter Der Diwan erwahnt dass eine Magira des 12 Jahrhunderts den Konig gefangen setzte weil er ein islamisches Gesetz uberschritten hatte 11 Obgleich es sich hier offensichtlich um eine atiologische Erzahlung handelt bringt die Geschichte zum Ausdruck dass der Konig grundsatzlich der Kontrolle der Koniginmutter unterlag Antike Quellen Das Reich Agisymba Bearbeiten Am Ende des 1 Jahrhunderts n Chr reiste der Romer Iulius Maternus in Begleitung des Konigs der Garamanten nach Agisymba der dort seine Herrschaft gegen die rebellierenden Einwohner des Landes festigen wollte Ptolemaus dem wir diese Nachrichten verdanken lasst keinen Zweifel daruber dass Agisymba genau sudlich des Fessan lag Es ist deshalb als ein im Tschadseegebiet gelegenes Nachbar oder Vorlauferreich von Kanem anzusehen Aufgrund der nur ausserst sporadischen transsaharanischen Handelsbeziehungen blieb das Reich Kanem ausserhalb des Horizontes anderer antiker Autoren 12 Dynastiegeschichte Die Duguwa als Zaghawa Bearbeiten In Kanem ostlich des Tschadsees war seit der Staatsgrundung die Dynastie der Duguwa an der Macht die von den arabischen Geographen ab dem 9 Jahrhundert n Chr als Zaghawa bezeichnet wird Es ist zu unrecht dass man von diesem Namen auf eine Identitat mit den heutigen Halbnomaden der Zaghawa geschlossen hat In Wirklichkeit waren die Duguwa Zaghawa ebenso sesshaft wie die Sefuwa die sie spater in der Herrschaft ablosten Im Unterschied zu den vermutlich assyrisch gepragten Sefuwa bildeten sie jedoch eine dunne fremde Fuhrungsschicht babylonischen Ursprungs die sich auf einheimische Kriegernomaden stutzte und diese auch an der Ausubung der Macht beteiligte Der Sprachwechsel von einer hamito semitischen zu einer nilosahranischen Sprache dem Kanuri ist dem Aufstieg der Clans der Kriegernomaden zuzuschreiben 13 Ausdehnung des Reiches Bearbeiten Nach der Zerstorung der Herrschaft der Garamanten durch den arabischen Feldherrn Uqba ibn Nafi um 666 n Chr dehnten die Duguwa ihre Macht langsam nach Norden aus um die Sicherheit der transsaharanischen Handelsverbindungen zu gewahrleisten Zur Mitte des 11 Jahrhunderts erstreckte sich ihr Reich bis in den Fessan Westlich des Tschadsees ubten sie einen starken Einfluss auf die Hausastaaten aus Kanem unter der Herrschaft der Sefuwa 1068 1381 BearbeitenIslamisierung und Dynastiewechsel Bearbeiten Nordafrikanische Kaufleute verbreiteten den Islam sudlich der Sahara Aufgrund der sakralen tief in der Bevolkerung verankerten Institutionen ihres Staates konnte der Islam jedoch vom 7 bis zum 11 Jahrhundert unter den Einwohnern Kanems nur wenig Fortschritte machen Zur Mitte des 11 Jahrhunderts war der anhaltende Druck jedoch so stark geworden dass ein muslimischer Vertreter der Duguwa Abd al Jalil ca 1064 1068 an die Macht kam Im Diwan heisst es dann lapidar Dies haben wir aus der Geschichte der Banu Duku Duguwa zu berichten Sodann wenden wir uns zur Geschichte der Banu Hume den Bekennern des Islam Hume al Sayfi 1068 1080 der erste muslimische Konig von Kanem gehorte zu den Sefuwa eigentlich Sefuwa Humewa Im Gegensatz zu den Duguwa die sich von Dugu ableiteten fuhrten Hume und alle seine Nachfolger bis zum 19 Jahrhundert ihre Abstammung auf Sef zuruck der seit dem 13 Jahrhundert mit dem jemenitischen Helden Sayf b Dhi Yazan identifiziert wurde Nach Ansicht der Chronisten des Diwan lebten die altesten Patriarchen des Tschadreiches in der Reihenfolge Sef Abraham Dugu Entsprechend ihrer Abstammung waren die Duguwa und die Sefuwa also keine zwei aufeinanderfolgenden Dynastien sondern zwei Klans die sich auf Stammvater des alten Vorderen Orients bezogen In den 1060er Jahren hatten die Duguwa somit versucht sich dem Islam anzupassen doch schon bald erwies sich dass die Sefuwa aufgrund der besonderen Eigenschaften der Klangotter ihrer Gruppierung dem Islam naher standen Hume und seine Mitstreiter von den Sefuwa ubernahmen in der Tat die Macht und verwiesen die Duguwa auf den zweiten Rang im Staat Herrschaft der Sefuwa uber Kanem Bearbeiten Zu Beginn der Herrschaft der Sefuwa war Kanem bereits ein machtiges Reich Der Diwan schreibt Dunama I 1080 1133 die unglaubwurdige Zahl von 120 000 Soldaten zu betont dann aber mit Nachdruck dass keiner der anderen Sefuwa Konige je eine gleiche Macht erreicht hatte Zudem habe Dunama zweimal die Pilgerfahrt nach Mekka unternommen wobei er beim zweiten Mal im Roten Meer ertrunken sein soll Eine weitere wichtige Nachricht der Konigschronik betrifft Salema ibn Abd Allah 1176 1203 Er soll der erste schwarzfarbige Konig der Sefuwa gewesen sein wahrend alle seine Vorfahren von hellerer Hautfarbe gewesen seien Aufgrund neuerer Forschungen zum Ursprung der Staatengrunder von Kanem ist auszuschliessen dass die Angebe auf einen Berberursprung der Sefuwa hinweist wie manchmal angenommen wird Fest steht dass die Herrscher von Kanem bereits im 12 Jahrhundert eine grosse Machtfulle besassen und dass man sie spatestens ab dieser Zeit trotz ihres angeblich jemenitischen Ursprungs als Schwarzafrikaner ansah Die These einer langsamen Sesshaftwerdung vormaliger Nomadenherrscher Kanems ist somit als unbegrundet zuruckzuweisen 14 Ausdehnung des Reiches nach Bornu Bearbeiten Insbesondere herrschten die Sefuwa seit altesten Zeiten auch uber Teile des erst spater erwahnten Bornu westlich des Tschadsees Ibn Said berichtet von der Eingliederung der Berber des Air in das Reich und von der Bedeutung der Provinz Kagha westlich des Tschadsees die ein Teil von Bornu gewesen sein muss Auch aus dem Diwan geht hervor dass die Sefuwa schon seit der Herrschaft Dunama Dibalemis 1203 1248 abwechselnd in Kanem und in Bornu residierten Von daher erklart sich der allgemein gebrauchliche Reichsname Kanem Bornu Die Zerstorung des Nationalheiligtums Mune durch Dunama Dibalemi hatte somit Auswirkungen sowohl auf Kanem als auch auf Bornu Im Norden erstreckte sich das Reich uber den Fessan hinaus bis in die Nahe der Mittelmeerkuste Im Osten erreichte es den Darfur und im Westen das Gebiet jenseits des Niger Nur im Suden blieb die Grenze weitgehend unverandert Auch der Islam machte hier jahrhundertelang nur wenig Fortschritte da die Volker dieser Gebiete regelmassig von Sklavenrazzien aus Kanem heimgesucht wurden Es gab Ausnahmen in Bezug auf die Kleinstaaten an der sudlichen Peripherie Kanems die Kotoko Stadtstaaten Fika Bolewa Mandara und Bagirmi wurden verschont solange sie die ihnen auferlegten Sklaventribute regelmassig ablieferten Herrschaft der Bulala uber Kanem 1381 1577 BearbeitenAufstand der Bulala Vertreibung der Sefuwa nach Bornu 1381 Bearbeiten Unter der Oberflache der allgemeinen Islamisierung lebten die alten Gegensatze zwischen den Sefuwa und den Duguwa fort Es kam erstmals zu offenen Konflikten zwischen den beiden Gruppierungen als Dunama Dibalemi in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts das Nationalheiligtum des Staates den Mune zerstorte Ibn Furtu berichtet zwei Jahrhunderte spater von einem dadurch ausgelosten siebenjahrigen Burgerkrieg zwischen der Zentralmacht und den Tubu 15 Dunama II ging zwar siegreich aus den Kampfen hervor aber der Unwille uber den mangelnden Respekt vor der vorislamischen Tradition bildete einen gefahrlichen Zundstoff in der Gesellschaft Schon zu Dunamas Lebzeiten ubernahmen einige seiner Sohne die Fuhrung von gegnerischen Parteien Eine dieser Parteien die sich nicht mit der Aufgabe der eigenen Tradition zugunsten des Islam abfinden wollte waren die Bulala Diese hatten sich zeitweilig in das Gebiet des Fitri Sees sudlich von Kanem zuruckgezogen Unter Verstarkung der aus dem Niltal Gebiet eingewanderten Araber und unter Ausnutzung von dynastischen Konflikten unter den Sefuwa seit der Herrschaft des Dawud b Ibrahim 1359 1369 griffen sie die Sefuwa an Von 1369 bis 1375 fielen vier aufeinanderfolgende Konige der Sefuwa im Kampf gegen die Bulala Der zwanzigste Konig der Sefuwa Umar b Idris 1376 1381 entschied sich schliesslich zur Aufgabe von Njimi der alten Hauptstadt in Kanem Er zog sich mit seinem Konigshof nach Kaga in Bornu der westlichen Provinz des Reiches zuruck 16 Prekare Herrschaft der Bulala uber Kanem 1381 1577 Bearbeiten Nach dem Abzug der Sefuwa aus Njimi herrschten die Bulala uber Kanem Mit Hilfe der eingewanderten Araber verfolgten sie die Sefuwa bis nach Bornu 17 Im Norden setzten sie sich im Kawar fest um den transsaharanischen Handel auf der Bornustrasse zu kontrollieren Die Sefuwa leisteten jedoch erbitterten Widerstand und versuchten ihrerseits den Stammsitz ihrer Vorvater in Kanem zuruckzuerobern Unter Idris Katakarmabe 1487 1509 besetzten sie kurzfristig ihre alte Hauptstadt Njimi Doch den Bulala gelang es die Eindringlinge wieder aus Kanem zu vertreiben 18 Unterwerfung der Bulala durch Idris Alauma 1577 Bearbeiten Von 1574 bis 1578 unternahm der Konig von Bornu Idris Alauma sieben Heerzuge nach Kanem mit dem Ziel das alte Stammland der Sefuwa zuruckzuerobern Zum Hohepunkt dieser von dem Chronisten Ibn Furtu beschriebenen Unternehmungen gelang es ihm auch die Bulala im Verlauf seines 5 Feldzuges nach Kanem 1577 in der Schlacht von Kiyayeka entscheidend zu schlagen und einen Konig aus der Dynastie der Bulala als Vasallen Bornus einzusetzen 19 Kanem als Provinz von Bornu 1577 1900 BearbeitenVasallenkonig der Bulala 1577 ca 1600 Bearbeiten Idris Alauma ernannte 1577 Muhammad b Abd Allah ein Mitglied des Konigshauses der Bulala zu seinem Vizekonig in Kanem Dieser wurde jedoch so stark von seinen Verwandten der Bulala Dynastie angefeindet dass er sich nicht auf Dauer an der Macht halten konnte Herrschaft der Vasallendynastie der Dalatoa uber Kanem ca 1600 1846 Bearbeiten Da sich die Losung eines Vizekonigs der Bulala auf Dauer nicht als tragfahig erwies setzte Idris Alauma selbst oder wahrscheinlicher einer seiner Nachfolger den Konigsklaven Dalatu Afno der Hausamann Dalatu als Statthalter mit einer eignen Streitmacht in Mao der neuen Hauptstadt Kanems ein Danach blieb die Herrschaft uber Kanem in den Handen seiner Nachfolger die als Dalatoa Leute des Dalatu bekannt wurden Sie haben bis heute die traditionelle Herrschaft in Mao inne Die Bulala ihrerseits zogen sich zum Fitrisee ausserhalb der Reichweite der Sefuwa zuruck wo sie noch heute zu finden sind Statthalterschaft der Awlad Sulayman in Kanem 1846 1900 Bearbeiten Von den Osmanen aus Tripolitanien vertrieben liessen sich die nomadisierenden Awlad Sulayman in Kanem nieder Hier gewannen die Araber die Unterstutzung der al Kanemi Herrscher Bornus die den Dalatoa aufgrund ihrer engen Bande zu den Sefuwa nicht recht trauten Die Dalatoa verhielten sich jedoch anschliessend so zuruckhaltend dass die Araber ihre Schattendynastie in Mao weiter bestehen liessen Die erneute Abhangigkeit Kanems von Bornu die letztlich nur noch symbolischen Charakter hatte blieb bis zum Beginn der Kolonialzeit um 1900 bestehen Literatur BearbeitenVeroffentlichungen Bearbeiten Barkindo Bawuro The early states of the Central Sudan in J Ajayi and M Crowder eds The History of West Africa vol I 3rd ed Harlow 1985 225 254 Barth Heinrich Chronological table containing a list of the Sefuwa in Travel and Discoveries in North and Central Africa Bd II New York 1858 581 602 Brenner Louis The Shehus of Kukawa Oxford 1973 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of Kanem PDF 1 6 MB 31 38 Urvoy Histoire 21 26 Smith Early states 164 7 Barkindo Early states 225 9 Palmer Memoirs I 69 71 Lange Diwan 76 Levtzion Hopkins Corpus 347 Palmer Memoirs I 17 18 Palmer Memoirs I 50 71 Siehe auch BearbeitenChronologie der Sefuwa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reich Kanem amp oldid 229768825