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Die Qadiriya arabisch قادرية Qadiriya turkisch Kadirilik auch als Kadri Elkadri oder Elkadry transkribiert ist ein Sufi Orden der sich auf den persischen Mystiker ʿAbd al Qadir al Dschilani 1088 1166 zuruckfuhrt und einer der weitestverbreiteten Orden in der islamischen Welt ist Heute finden sich Anhanger in der Turkei den Balkan Staaten dem Nordkaukasus in West und Ostafrika China Indien Pakistan und Indonesien Eine Qadiriya Silsila an einem Gongbei in LinxiaEinrichtung in einer Qadiri Zawiya in Tripolis Libyen Inhaltsverzeichnis 1 In Anatolien Sudosteuropa und im Kaukasus 2 In West und Ostafrika 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseIn Anatolien Sudosteuropa und im Kaukasus BearbeitenIn Anatolien wurde der Qadiriya Orden im 15 Jahrhundert von dem Dichter und Mystiker Esrefoglu ʿAbdallah gest 1469 eingefuhrt der auch unter dem Namen Esref Rumi bekannt ist Er grundete einen Zweig des Ordens der als Kadiriyye Esrefiyye bekannt ist und eine Mischung aus Qadiriya und dem Bairamismus des Haci Bayram i Veli darstellt In ihm sind Ruckzug aus der Gesellschaft und Askese wichtige Prinzipien Seine bedeutendsten Zentren befanden sich in Iznik und Bursa Von Anatolien verbreitete sich der Orden im 17 Jahrhundert auf die Balkanhalbinsel 1 Kunta Haddschi Kischijew fuhrte den Orden um die Mitte des 19 Jahrhunderts im Nordkaukasus ein In West und Ostafrika BearbeitenDie Ausbreitung des Ordens nach Westafrika geht auf das Wirken von Kunta Gelehrten des 18 Jahrhunderts zuruck Bedeutende Vertreter der Qadiriya waren hier Usman dan Fodio 1754 1817 der Grunder des Sokoto Kalifats Muhammad Fadil ibn Mamin 1795 1869 der Grunder der Fadiliya und Amadu Bamba 1853 1927 der Grunder der Muridiya In Ostafrika wurde die Qadiriya durch Scheich Uwais ibn Muhammad al Barawi 1847 1909 eingefuhrt Uwais reiste 1884 nach Sansibar und erteilte dort mehreren Gelehrten eine Idschaza zur Verbreitung des Ordens darunter dem Qadi ʿAbd al ʿAziz al Amawi 1838 1896 der wie er aus Baraawe stammte dem komorischen Gelehrten Muhammad ibn Adam Mkelle und ʿUmar Qullatain 2 Scheich ʿAbdallah Mjanakheri geb 1870 fuhrte den Orden im spaten 19 Jahrhundert bei den ehemaligen Sklaven der Plantagen von Sansibar ein 3 In den nordlichen Teilen von Unguja wurde die Qadiriya Anfang des 20 Jahrhunderts zum vorherrschenden Orden Bis heute ist sie in den stadtischen und landlichen Milieus von Sansibar die popularste Tariqa 4 Die Qadiriya zog in Sansibar auch viele weibliche Mitglieder an und einige von ihnen konnten den Rang eines Chalifa erreichen der der hochste Rang innerhalb der Bruderschaft ist 5 Ein komorisch sansibarischer Gelehrter namens ʿisa ibn Ahmad al Indschazidschi auch Issa d Itsandra genannt der als Stellvertreter von Uwais in Lindi fungierte brachte den Orden 1905 06 nach Ilha de Mocambique 6 In den 1920er Jahren verbreite ʿAli ibn ʿUmar asch Schirazi ca 1860 1925 von der Insel Tumbatu die Qadiriya Lehren in Tanganjika Ein Schuler von ihm brachte sie in den 1950er Jahren bis nach Songea 7 ʿAbdallah Mjanakheri konnte dem Orden bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts ausserdem viele neue Anhanger in Nyasaland heute Malawi und Kongo zufuhren 8 In Ostafrika gab es in der Qadiriya mehrfach Debatten uber den richtigen Dhikr Wahrend Uwais und seine Anhanger einen Husten Dhikr zikri ya kukuhoa praktizierten der Techniken des rhythmischen Ein und Ausatmens einschloss verurteilte Al Amawi diesen Dhikr als eine Bidʿa und empfahl seinen Trommel Dhikr zikri ya dufu der aber seinerseits von anderen Gelehrten als Bidʿa betrachtet wurde 9 Literatur BearbeitenAnne K Bang Islamic Sufi Networks in the Western Indian Ocean c 1880 1940 Ripples of Reform Brill Leiden Bosten 2014 S 47 67 Arthur F Buehler The Indo Pakistani Qadiriyya An Overview In Journal of the History of Sufism Bd 1 2 2000 ISSN 1302 6852 S 339 360 Moshe Gammer The Qadiriyya in the Northern Caucasus In Journal of the History of Sufism Bd 1 2 2000 ISSN 1302 6852 Abd al Aziz Abd Allah Batran The Qadiryya Brotherhood in West Africa and the Western Sahara The Life and Times of Shaykh Al Mukhtar Al Kunti 1729 1811 Rabat 2001 Amina Ameir Issa The Legacy of Qadiri Scholars in Zanzibar in Roman Loimeier Rudiger Sesemann eds The Global Worlds of the Swahili Interfaces of Islam Identity and Space in 19th and 20th Century East Africa Lit Munster 2006 S 343 361 Alexandre Popovic La Qadiriyya Kadiriyye dans les Balkans Une vue d ensemble in Th Zarcone E Isin u A Buehler eds The Qadiriyya Order Special Issue of the Journal of the History of Sufism 2000 167 212 Charles C Stewart Elizabeth K Stewart Islam and social order in Mauritania A case study from the nineteenth century Clarendon Press Oxford 1973 ISBN 0 19 821688 2 Biografie von Sidiya al Kabir Qadiriyya Grunder bei den Kunta Siehe auch BearbeitenSubudWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Qadiri Orden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Martin van Bruinessen The Qadiriyya and the lineages of Qadiri shaykhs in Kurdistan PDF 171 kB Universitat UtrechtEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Alexandre Popovic La Qadiriyya Kadiriyye dans les Balkans Une vue d ensemble in Th Zarcone E Isin u A Buehler eds The Qadiriyya Order Special Issue of the Journal of the History of Sufism 2000 167 212 Hier S 167 172 Vgl Issa The Legacy of Qadiri Scholars 2006 S 349 Vgl Bang Islamic Sufi Networks 2014 S 50 Vgl Issa The Legacy of Qadiri Scholars 2006 S 348 Vgl Issa The Legacy of Qadiri Scholars 2006 S 353f Vgl Bang Islamic Sufi Networks 2014 S 56 Vgl Issa The Legacy of Qadiri Scholars 2006 S 348 Vgl Issa The Legacy of Qadiri Scholars 2006 S 351 Vgl Roman Loimeier Tradition of Reform Reformers of Tradition Case Studies from Senegal and Zanzibar Tanzania in Zulfikar Hirji ed Diversity and Pluralism in Islam Historical and Contemporary Discourses amongst Muslims Tauris London 2010 S 135 162 Hier S 157 159 Normdaten Sachbegriff GND 4281693 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Qadiriya amp oldid 228684775