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Die Geschichte von Guinea Bissau umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Guinea Bissau von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Inhaltsverzeichnis 1 Vor der Kolonialzeit 2 Portugiesisch Guinea 3 Unabhangigkeitskrieg 4 Nach der Unabhangigkeit 4 1 Einparteienstaat 4 2 Ubergang zur Demokratie 4 3 Burgerkrieg 4 4 Nach dem Burgerkrieg 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksVor der Kolonialzeit BearbeitenDie arabisch islamische Kultur beeinflusste im 7 Jahrhundert die ethnische Gruppe der Berber im Norden Afrikas Das im 8 Jahrhundert gegrundete Reich von Ghana lag im sudlichen Grenzgebiet zwischen dem heutigen Mauretanien und Mali Aufgrund von Uberfallen arabisch gepragter nordafrikanischer Berberstamme auf das Reich von Ghana suchte die afrikanische Bevolkerung Zuflucht im heutigen Gebiet von Guinea Bissau Im Jahr 1240 ging Ghana im Konigreich Mali auf zu dem bis zur Entdeckung des Landes durch die Portugiesen auch das Gebiet der heutigen Republik Guinea Bissau gehorte Portugiesisch Guinea Bearbeiten nbsp Wappen von Portugiesisch Guinea ab 1935Auf ihrer Suche nach Bodenschatzen der Jagd nach Sklaven und auf der Suche nach einer Moglichkeit die Zollsysteme nordlich der Sahara im Handel mit dem afrikanischen Hinterland zu umgehen sandten die Portugiesen zur Zeit der Regentschaft Konig Alfons V aus dem Hause Avis und im Auftrag Heinrichs des Seefahrers schon vor der Entdeckung Amerikas Schiffe in die Kustenregion Westafrikas 1446 erreichte Nuno Tristao die Kuste des spateren Portugiesisch Guinea Um den Markt in Lagos an der Algarve mit Sklaven aus Westafrika zu versorgen baute Portugal schrittweise Stutzpunkte in der Region auf 1614 wurde die Kolonie Cacheu gegrundet die von den Kapverden aus verwaltet wurde 1753 und 1765 kam es zur Grundung der Kolonie bzw des Ortes Bissau als Zentrum fur den Sklavenhandel Das Gebiet verlor an Bedeutung als Portugal 1836 den Sklavenhandel und 1858 die Sklaverei an sich verbot 1879 wurde das Land offiziell zur Kolonie Portugiesisch Guinea und von den Kapverden getrennt Teile des von Portugal beanspruchten Territoriums wurden Frankreichs Kolonialreich einverleibt Die beiden Kolonialmachte Frankreich und Portugal legten nach der Berliner Kongokonferenz den genauen Grenzverlauf zwischen ihrem Besitz in einem Vertrag vom 15 Mai 1886 fest 1 Die portugiesische Kontrolle uber das Hinterland blieb sehr begrenzt bis 1915 konnte Portugal die bislang unabhangigen Stamme auf dem Festland unterwerfen im Bissagos Archipel erst 1936 2 In den 1940er Jahren hatte Bissau seit 1941 Hauptstadt eine gewisse Bedeutung als Ausweichflughafen fur den Panamerican Clipper 1951 wurde es wie die ubrigen Besitzungen portugiesische Uberseeprovinz also Teil des Mutterlands mit eingeschrankter Selbstverwaltung Zu dieser Zeit hatte Portugiesisch Guinea etwa 510 000 Einwohner um 1960 wurde die Einwohnerzahl auf 600 000 geschatzt davon etwa 2600 Europaer Die Assimilado Regelung erlaubte den Schwarzafrikanern in der Theorie zu gleichberechtigten Burgern Portugals zu werden In Portugiesisch Guinea hatten um 1960 lediglich 1478 Afrikaner diesen Status erreicht Portugiesisch Guinea galt als Armenhaus des portugiesischen Imperiums wie das Mutterland selber im Vergleich zu den anderen westlich orientierten Staaten Europas In der Praxis war die Gleichberechtigung im Falle Portugals von geringer Bedeutung da in der Ara von Salazar Mutterland und Uberseegebiete gleichermassen autoritar regiert wurden und politische Aktivitaten durch die portugiesische Polizeiorganisation Policia Internacional e de Defesa do Estado PIDE weitgehend unterbunden wurden 1955 erhielt Portugiesisch Guinea eine eigene Verfassung sowie Finanz und Verwaltungsautonomie Doch konnte diese beschrankte Autonomie die Bildung einer Unabhangigkeitsbewegung Partido Africano da Independencia da Guine e Cabo Verde PAIGC 1956 nicht verhindern Unter der Fuhrung von Amilcar Cabral formierte sie sich zum Widerstand gegen die portugiesische Herrschaft Nachdem Soldaten 1959 auf streikende Hafenarbeiter im Hafen von Pidjiguti geschossen hatten und es etwa 50 Tote gegeben hatte erhielt die PAIGC starken Zulauf Durch die Unabhangigkeit der Nachbarstaaten Guinea 1958 und Senegal 1960 konnte die PAIGC auf Unterstutzung der dortigen Regierungen vor allem durch Ahmed Sekou Toure bauen Das Hauptquartier der PAIGC befand sich in Conakry Daneben gab es eine enge Zusammenarbeit mit den Unabhangigkeitsbewegungen in den anderen portugiesischen Territorien hier vor allem mit denen Angolas und Mosambiks Dazu erhielt die PAIGC materielle Unterstutzung aus den Staaten des Ostblocks viele ihrer fuhrenden Personlichkeiten wurden dort ausgebildet Bis 1961 waren Einheimische von der Wahl ausgeschlossen 3 1961 hob Portugal das so genannte Eingeborenenstatut 4 von 1954 auf Die Bevolkerung wurde dadurch zu portugiesischen Staatsburgern und konnte bei Lokalwahlen abstimmen 3 Unabhangigkeitskrieg Bearbeiten nbsp Situation in den portugiesischen Kolonien in Afrika Ende 1970 nbsp Soldaten der PAIGC hissen 1974 die Flagge des unabhangigen Guinea BissauSeit 1963 fand ein Guerilla Krieg statt der aber wegen der Isolation des Landes international weniger Beachtung fand als zum Beispiel derjenige in Angola Die PAIGC agierte dabei als gemeinsame Unabhangigkeitsbewegung fur Portugiesisch Guinea und die Kapverden Die Starke der portugiesischen Truppen soll Ende der 1960er Jahre etwa 35 000 betragen haben Die PAIGC konnte im Laufe der Zeit den grossten Teil des Landes unter ihrer Kontrolle bringen und etablierte eine eigene Verwaltung Es gab ein Frauenwahlrecht in den Gebieten die von der Befreiungsbewegung PAIGC kontrolliert wurden 5 An den Befreiungskampfen nahmen Frauen aktiv teil 3 Portugiesischer Gouverneur und Oberbefehlshaber war von 1968 bis 1972 Antonio de Spinola Dessen Buch Portugal e o Futuro Portugal und die Zukunft in dem er sich unter anderem mit den Kolonialkriegen beschaftigte setzte die Bewegung in Gang die am 25 April 1974 in die Nelkenrevolution mundete Als Oberbefehlshaber konnte er einige Erfolge verbuchen indem er wie die USA im gleichzeitig stattfindenden Vietnamkrieg auf den Einsatz von Napalm und Agent Orange setzte Daneben gab es erfolgreiche Angriffe gegen ruckwartige Basen der PAIGC in Guinea Amilcar Cabral wurde am 20 Januar 1973 in Conakry bei einem Konflikt in den eigenen Reihen erschossen Eine lange verbreitete Version lautete dass Agenten Portugals Cabral umbringen liessen doch ist heute bekannt dass er einem internen Aufstand guinea bissauischer Krafte gegen den Einfluss der Kapverdier in Guinea Bissau zum Opfer fiel und durch den Offizier Inocencio Cani erschossen wurde 6 7 Am 24 September 1973 erklarte Guinea Bissau einseitig seine Unabhangigkeit von Portugal im Jahr zuvor war in Conakry eine Exilregierung gebildet worden Provisorische Hauptstadt wurde Madina do Boe Dieser Schritt wurde von der UN Generalversammlung mit 93 zu 7 Stimmen unterstutzt Nach der Nelkenrevolution einigten sich beide Seiten schnell auf ein Ende des Krieges und Portugal erkannte die Unabhangigkeit Guinea Bissaus am 10 September 1974 an Wahrend des elfjahrigen Krieges fielen 1875 portugiesische Soldaten und etwa 6000 von insgesamt 10 000 Kampfern der PAIGC Nach der Unabhangigkeit BearbeitenEinparteienstaat Bearbeiten nbsp Luis CabralAmilcar Cabrals Halbbruder Luis Cabral wurde erster Prasident des nun unabhangigen Landes nachdem er bereits die Fuhrung der PAIGC ubernommen hatte Guinea Bissau lehnte sich in der Folgezeit eng an die Sowjetunion an und pflegte gute Beziehungen zur Volksrepublik China und zu Portugal 1977 wurde das allgemeine aktive und passive Frauenwahlrecht eingefuhrt 8 9 Am 28 September 1978 wurde Joao Bernardo Vieira neuer Regierungschef Er folgte Constantino Teixeira ins Amt des Premierministers Die PAIGC war Einheitspartei des Landes Cabral wurde durch einen Militarputsch gesturzt und am 14 November 1980 wurde der Initiator des Putsches der PAIGC Veteran und bisherige Premierminister Vieira Prasident Hintergrund des Umsturzes waren Spannungen wegen einer kurz zuvor verabschiedeten Verfassung die die Macht des Premierministers eingeschrankt hatte Alle Mitglieder des neugebildeten Revolutionsrates stammten aus Guinea Bissau die bislang stark vertretenen Kapverdier wurden entmachtet Dem gesturzten Cabral und anderen Kapverdiern wurde zunachst der Tod von 500 politischen Gefangenen in seiner Amtszeit angelastet und sie wurden wegen Massenmordes angeklagt Der Putsch fuhrte dazu dass die bislang angestrebte Vereinigung beider Staaten nicht zustande kam Die Beziehungen wurden zunachst abgebrochen auf Kap Verde wurde am 19 Januar 1981 auf Veranlassung des Prasidenten Aristides Pereira die Partido Africano da Independhencia de Cabo Verde PAICV als Ersatz fur die bisher gemeinsame Einheitspartei PAIGC gegrundet Im Juni 1982 nahmen beide Lander wieder diplomatische Beziehungen auf Nach dreizehnmonatiger Haft wurde der gesturzte Cabral nach Kuba ins Exil geschickt 1984 wurde eine neue Verfassung verabschiedet Guinea Bissau wurde Prasidialrepublik und Vieira als Vorsitzender des neugebildeten Staatsrates als Prasident und Regierungschef in einer Person bestatigt Bei den Parlamentswahlen im April 1984 hatte die Einheitspartei PAIGC 96 der Stimmen erhalten Ubergang zur Demokratie Bearbeiten Mit der Auflosung des Ostblocks seit Ende der 1980er Jahre loste sich Guinea Bissau schrittweise von seiner bislang sozialistischen Wirtschaftspolitik und Einparteienherrschaft Seit 1991 waren durch eine Anderung der Verfassung in Guinea Bissau andere politische Parteien ausser der PAIGC erlaubt Im gleichen Jahr wurde Carlos Correia zum Regierungschef ernannt Die Todesstrafe wurde 1993 abgeschafft nachdem 1986 letztmals ein offizielles Todesurteil vollstreckt worden war Infolge eines Putschversuches im Jahr 1993 wurden fuhrende Oppositionspolitiker inhaftiert die geplanten Parlamentswahlen verschoben 1994 fanden Wahlen mit mehreren Kandidaten statt die Vieira gewann Im ersten Wahlgang am 3 Juli 1994 hatte Vieira gegen sieben Gegenkandidaten 46 2 der Stimmen erhalten Bei den gleichzeitigen Parlamentswahlen an denen acht Parteien teilnahmen konnte sich die PAIGC mit 62 der 100 Sitze als starkste Kraft behaupten In der Stichwahl am 7 August 1994 setzte sich Vieira sich mit 52 02 gegen den 1989 aus der PAIGC ausgeschlossenen Kumba Iala von der 1992 von Iala gegrundeten Partido para a Renovacao Social PRS durch Seit dem 2 Mai 1997 gehort Guinea Bissau zur Westafrikanischen Wirtschafts und Wahrungsunion und ersetzte so die bisherige Wahrung Guinea Peso durch den CFA Franc Im gleichen Jahr wurde Manuel Saturnino da Costa von seinem Amt als Premierminister entbunden Nachfolger wurde erneut Carlos Correia Burgerkrieg Bearbeiten Hauptartikel Konflikt des 7 Juni 1998 Nach der Entlassung des Generalstabschefs Ansumane Mane wegen angeblicher Waffenlieferungen an Separatisten in der senegalesischen Region Casamance rebellierte die Armee unter Fuhrung Manes am 7 Juni 1998 gegen Vieira Der Prasident verfugte lediglich uber die 400 Soldaten der Prasidentengarde erhielt aber Unterstutzung durch Truppen der Nachbarstaaten Senegal und Guinea Etwa 3000 Auslander wurden evakuiert und 150 000 Einwohner der Hauptstadt Bissau flohen ins Umland Weder die Rebellen noch die auslandischen Truppen konnten einen eindeutigen Sieg erringen Am 26 August kam es zur Einigung uber ein Friedensabkommen das von ECOMOG Friedenstruppen uberwacht werden sollte Am 3 Dezember 1998 wurde eine von Vieira unabhangige Ubergangsregierung mit Francisco Fadul einem Mitarbeiter Manes als Premierminister gebildet Eine Reihe von Verhandlungen und Waffenstillstandsabkommen konnten den Konflikt nicht losen bis Vieira im Mai 1999 doch gesturzt wurde Er floh nach Portugal und erhielt Asyl Vom 7 Mai 1999 agierte zunachst Mane fur sieben Tage als provisorisches Staatsoberhaupt bis Parlamentsprasident Malam Bacai Sanha ebenfalls von der PAIGC als Ubergangsprasident eingesetzt wurde Bei der Prasidentschaftswahl vom 28 November 1999 erreichte Sanha den ersten Platz in der Stichwahl vom 16 Januar 2000 siegte dann Kumba Iala mit rund 72 der Stimmen Premierminister wird Caetano N Tchama Im November 2000 gab es einen weiteren diesmal kurzen Burgerkrieg Ein Streit uber Beforderungen und Posten fur Ansumane Mane und seine Anhanger eskalierte als sich Mane am 20 November selbst zum Oberbefehlshaber ernannte Es kam ab dem 23 November zu schweren Gefechten zwischen den Truppen Prasident Ialas und denen Manes Am 30 November wurde Mane von Regierungstruppen gestellt und entweder wahrend des Gefechts oder erst nach seiner Gefangennahme erschossen Nach dem Burgerkrieg Bearbeiten Im November 2002 liess Kumba Iala das Parlament auflosen Er agierte zunehmend autoritar und wurde mit Korruptionsvorwurfen und Regierungskrisen konfrontiert Aussenpolitisch gab es Spannungen mit Gambia dem er die Unterstutzung seiner Gegner vorwarf und das er zu zerschmettern drohte Es folgte eine Ubergangsregierung unter Mario Pires Am 14 September 2003 wurde Iala von Verissimo Correia Seabra ein langjahriges PAIGC Mitglied gesturzt Iala und seine Minister wurden verhaftet Seabra berief eine Ubergangsregierung unter dem Zivilisten Henrique Pereira Rosa In dessen Amtszeit fanden am 28 Marz 2004 Parlamentswahlen statt bei denen die PAIGC mit 45 Sitzen starkste Partei wurde dabei aber die absolute Mehrheit verpasste Carlos Gomes Junior wurde Premierminister Wahrend eines Militaraufstandes wurde der ehemalige Premierminister Correia getotet nbsp Joao Bernardo VieiraIm ersten Wahlgang fur die Prasidentschaftswahl am 19 Juni 2005 traten die ehemaligen Staatschefs Iala Sanha und Vieira an Sanha ging als Sieger hervor im zweiten Wahlgang am 24 Juli 2005 wurde Sanha jedoch von Vieira geschlagen Nach einigem Streit uber die Korrektheit des Ergebnisses fand die Amtsubergabe von Rosa an Vieira am 1 Oktober 2005 statt Einige Wochen nach seinem Amtsantritt gab Vieira die Entlassung der Regierung von Carlos Gomes Junior von der PAIGC bekannt und berief am 2 November 2005 den ehemaligen Vizeprasidenten dieser Partei Aristides Gomes zum neuen Regierungschef Da nach der Wahl Vieiras als Staatsprasident mehrere Abgeordnete aus Protest die PAIGC verlassen hatten war die Regierungspartei auf Koalitionspartner angewiesen Im Fruhjahr 2007 wurde ein Bundnis mit der PRS und der sozialdemokratischen PUSD gebildet neuer Premierminister wurde Martinho Ndafa Kabi Die Koalition zerbrach aber bereits nach 16 Monaten Bei den Parlamentswahlen am 16 November 2008 gewann die PAIGC eine Zweidrittelmehrheit der Sitze Regierungschef wurde erneut Carlos Gomes Junior Eine Woche nach den Parlamentswahlen wurde die Residenz von Staatsprasident Vieira von rebellierenden Soldaten uberfallen Der Putschversuch scheiterte fuhrte aber zu einer Verscharfung des Konflikts zwischen Vieira und der Militarfuhrung 10 Am 1 Marz 2009 wurde der Armeechef Guinea Bissaus General Batista Tagme Na Wai bei einem Anschlag auf das Militarhauptquartier getotet Militarkreise gaben Vieira die Verantwortung fur das Attentat Einen Tag spater wurde Staatsprasident Joao Bernardo Vieira selbst von Anhangern Na Wais ermordet 11 Ein Militarsprecher erklarte dass die Ermordung Vieiras kein Putschversuch war die Regierung von Carlos Gomes Junior blieb weiter im Amt und kundigte eine Untersuchung der Mordanschlage an 12 Beobachter vermuteten eine Verwicklung von kolumbianischen Drogenhandlern die Guinea Bissau als Umschlagplatz fur den Kokainhandel nutzten 13 2009 wurde eine Prasidentschaftswahl durchgefuhrt aus der der ehemalige Unabhangigkeitskampfer Malam Bacai Sanha als Sieger hervorging Weihnachten 2011 uberstand Sanha einen Putschversuch als er zur medizinischen Behandlung in Paris weilte Am 9 Januar 2012 verstarb er dort jedoch im Krankenhaus 14 Am Abend des 12 April 2012 kam es gegen 20 30 Uhr zu einem Militarputsch in der Hauptstadt Bissau durch Truppenteile unter Fuhrung von Mamadu Ture Kuruma Sie nahmen Prasident Raimundo Pereira und Premierminister Carlos Gomes Junior gefangen und ubernahmen die Kontrolle uber die Stadt Sie versicherten allerdings nicht dauerhaft die Macht ergreifen zu wollen 15 Sie begrundeten den Putsch damit dass die Mission der angolanischen Streitkrafte zur Hilfe der Reform der guinea bissauischen Streitkrafte MISANG vorgehabt hatte das guinea bissauische Militar gewaltsam zu entmachten 16 Der Ruckzug dieser Mission wurde allerdings schon drei Tage vor dem Putsch erklart 17 und schliesslich Ende Mai vollzogen 18 Da der Putsch zwischen der ersten Runde der Prasidentschaftswahl die der fruhere Premierminister Carlos Gomes Junior und seine Partei PAIGC gewonnen hatte und der fur den 29 April angesetzten Stichwahl zwischen ihm und dem zweitstarksten Kandidaten Kumba Iala stattfand nehmen viele jedoch an dass die tatsachliche Motivation des Putsches die Verhinderung der Wahl von Carlos Gomes Junior zum Prasidenten war Zwischen den Putschisten und einigen Oppositionsparteien insbesondere der PRS des fruheren Prasidenten Kumba Iala aber unter Ausschluss der PAIGC wurde die Ubereinkunft getroffen die Verfassung fur eine Ubergangszeit von ein bis zwei Jahren in Teilen auszusetzen und keine Neuwahlen Parlament Prasident stattfinden zu lassen 19 20 Im Zuge dieser Ubereinkunft wurde der vorher amtierende Parlamentsprasident Manuel Serifo Nhamadjo zum Ubergangsprasidenten ernannt Er war bei der vorangegangenen ersten Runde der Prasidentschaftswahl mit 16 der Stimmen nach Carlos Gomes Junior und Kumba Iala der drittstarkste Kandidat Er ernannte Rui Duarte Barros zum ubergangsweisen Premierminister 21 Die PAIGC von Gomes Junior erkennt diese Ubergangsregierung nicht an ebenso nicht die EU 22 die daruber hinaus Reisesanktionen gegen Angehorige des Militarkommandos das den Putsch angefuhrt hatte verhangte 22 Carlos Gomes Junior und Raimundo Perreira wurden freigelassen und konnten an die Elfenbeinkuste ausreisen Die Prasidentschaftswahl vom 18 Mai 2014 entschied der ehemalige Finanzminister Jose Mario Vaz PAIGC mit 61 der Stimmen fur sich 23 Er war der erste Prasident des Landes der eine volle Amtszeit regierte Bei der Prasidentschaftswahl 2019 siegte der ehemalige General und Premierminister Umaro Sissoco Embalo von der PAIGC Abspaltung Madem G15 Er vereidigte sich selbst obwohl eine Klage der PAIGC gegen das Wahlergebnis vor dem Obersten Gericht ausstand Am 1 Februar 2022 kam es zu einem Putschversuch 24 25 Siehe auch BearbeitenPortugiesische Kolonien Geschichte AfrikasEinzelnachweise Bearbeiten Guinea In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 7 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 916 History of Bolama the first capital of Portuguese Guinea 1879 1941 as reflected in the Guinean National Historical Archives British Library Endangered Archives Programme 6 September 2017 abgerufen am 30 Juni 2020 englisch a b c June Hannam Mitzi Auchterlonie Katherine Holden International Encyclopedia of Women s Suffrage ABC Clio Santa Barbara Denver Oxford 2000 ISBN 1 57607 064 6 S 10 Estatuto dos Indigenas Portugueses das Provincias da Guine Angola e Mocambique Decreto Lei nº 39 666 20 de Maio de 1954 New Parline the IPU s Open Data Platform beta In data ipu org Abgerufen am 2 Oktober 2018 englisch A H de Oliveira Marques Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs Kroner Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 520 38501 5 S 634 Francisco Henriques da Silva Mario Beja Santos Da Guine Portuguesa a Guine Bissau Fronteira do Caos Editores Porto 2014 ISBN 978 989 8647 18 4 S 129f Mart Martin The Almanac of Women and Minorities in World Politics Westview Press Boulder Colorado 2000 S 161 Christine Pintat Women s Representation in Parliaments and Political Parties in Europe and North America In Christine Faure Hrsg Political and Historical Encyclopedia of Women Routledge New York London 2003 S 481 502 S 488 International Herald Tribune 6 Guinea Bissau troops arrested in attempted coup vom 24 November 2008 englisch aufgerufen am 2 Marz 2009 Tagesschau Putschisten toten Prasidenten von Guinea Bissau Memento vom 1 August 2010 auf WebCite vom 2 Marz 2009 aufgerufen am 2 Marz 2009 Deutsche Welle Guinea Bissau Chaos im gescheiterten Zwergstaat vom 2 Marz 2009 aufgerufen am 3 Marz 2009 Berliner Umschau Politik Drogenprobleme in Westafrika vom 20 Februar 2009 aufgerufen am 3 Marz 2009 Dominic Johnson Westafrikas Drogenparadies ohne Fuhrung In taz vom 10 Januar 2012 Militarputsch und Schusse in Guinea Bissau Publico Lissabon 14 April 2012 und 15 April 2012 Kanal A 10 April 2012 Memento vom 8 Februar 2013 im Internet Archive Radio Cultura Angolana Memento des Originals vom 8 Februar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www radioculturaangolana com Nach dem Willen des Putsch Regimes soll es in den kommenden zwei Jahren keine Wahlen geben Spiegel online vom 19 April 2012 abgerufen am 19 April 2012 Publico Lissabon 19 April 2012 Manuel Serifo Nhamadjo allafrica com abgerufen am 29 Februar 2016 a b Council reinforces sanctions against military junta in Guinea Bissau Europaischer Ministerrat vom 31 Mai 2012 Der Standard kompakt 21 Mai 2014 S 5 Elf Tote bei Putschversuch in Guinea Bissau In Der Tagesspiegel Online 3 Februar 2022 ISSN 1865 2263 tagesspiegel de abgerufen am 7 Februar 2022 tagesschau de Offenbar Putschversuch in Guinea Bissau Abgerufen am 2 Februar 2022 Literatur BearbeitenFranz Ansprenger Afrika Eine politische Landerkunde Zur Politik und Zeitgeschichte Bd 8 9 Colloquium Verlag Berlin 1962 John Gunther Inside Africa Hamilton Books London 1955 deutsch Afrika von innen Ein dunkler Kontinent Humanitas Verlag Konstanz 1957 Walter Hawthorne Planting rice and harvesting slaves Transformations along the Guinea Bissau coast Heinemann Portsmouth 2003 ISBN 0 325 07050 4 Eric Morier Genoud Sure road Nationalisms in Angola Guinea Bissau and Mozambique Brill Leiden 2012 ISBN 978 90 04 22601 2 Ronald Segal African profiles Penguin Harmondsworth 1962 deutsch Afrikanische Profile Prestel Munchen 1963 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte von Guinea Bissau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurze Geschichte der PAIGC mit Bildern Memento vom 11 Marz 2007 im Internet Archive englisch Chronologie aus derselben Quelle Memento vom 12 August 2004 im Internet Archive englisch Umfangreiche Material und Fotosammlung portugiesischer Veteranen zum Krieg 1963 bis 1974 portugiesisch Geschichte Guinea Bissaus bei historyworld englisch Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia 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