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Die Geschichte der Elfenbeinkuste ist die Geschichte des modernen westafrikanischen Staates Elfenbeinkuste franzosisch Cote d Ivoire der gleichnamigen franzosischen Kolonie aus der dieser Staat entstanden ist sowie die Geschichte der Volker und Reiche die auf dem Gebiet des heutigen Staates lebten bzw heute noch leben Der Staat Elfenbeinkuste ist das Ergebnis kolonialer Grenzziehungen bei denen man weder auf vorher vorhandene geographische oder naturraumliche noch auf religiose sprachliche oder kulturelle Grenzen oder Einheiten Rucksicht genommen hat Das Staatsgebiet vereinigt daher Regionen die vor dieser Grenzziehung keine gemeinsame Geschichte hatten Andere Volker wiederum sind durch die Staatsgrenze von Regionen ausserhalb des heutigen Staates getrennt mit denen sie eine gemeinsame Geschichte verbindet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Volker und Reiche auf dem Gebiet der Elfenbeinkuste vor der Kolonisation 2 Fruhe Kontakte mit den Europaern und koloniale Eroberung 2 1 Der Widerstand Samory Toures 2 2 Der Unabhangigkeitskampf der Baoule und Agni 1891 bis 1917 3 Etablierung der franzosischen Kolonialmacht 1918 bis 1944 4 1944 bis 1960 Die Entscheidung zwischen Unabhangigkeit und Bindung an Frankreich 4 1 1944 bis 1948 Reformen und Grundung der RDA 4 2 1949 bis 1951 Ruckfall in die Repression 4 3 1951 bis 1958 Zusammenarbeit RDA und Kolonialregime Wirtschaftsboom 4 4 1959 bis 1960 Der Schritt in die Unabhangigkeit 5 Die unabhangige Republik Cote d Ivoire 1960 bis 2002 5 1 1960 bis 1978 Konsolidierung der Macht und Ivorisches Wirtschaftswunder 5 2 1978 bis 1993 Wirtschaftskrise und zaghafte Reformen Ende der Ara Felix Houphouet Boigny 5 3 1993 bis 1999 Prasidentschaft Bedies und wirtschaftliche Erholung 5 4 1999 bis 2000 Zwischenspiel General Guei 6 Seit 2002 Das geteilte Land 6 1 Putschversuch 2002 6 2 Eskalation 2004 6 3 Gbagbos zwiespaltige Rolle 6 4 Schleppende Wahlvorbereitungen 6 5 Vertrag von Ouagadougou 6 6 Prasidentschaftswahl 2010 und Streit um das Ergebnis 6 7 Regierungskrise 2010 2011 6 8 Amtszeit Ouattaras 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksGeschichte der Volker und Reiche auf dem Gebiet der Elfenbeinkuste vor der Kolonisation Bearbeiten nbsp Mutmassliche Ausdehnung des Reiches von MaliUber die fruhen Bewohner des Gebietes der Elfenbeinkuste ist kaum etwas bekannt wahrscheinlich sind sie von den Vorfahren der heutigen Bewohner verdrangt oder assimiliert worden Der nordliche Teil der heutigen Elfenbeinkuste war in den Jahrhunderten vor der Kolonialisierung durch den Einfluss der grossen Sahelreiche gepragt Seit dem 11 Jahrhundert breitete sich uber diese Handelskontakte und kriegerische Auseinandersetzungen der Islam in den nordlichen Teilen des Landes aus Die nordwestlichste Ecke der Elfenbeinkuste war bis zum 14 Jahrhundert Teil des grossen Reiches von Mali und die gesamte nordliche Region war uber Jahrhunderte in den Handel mit diesen Reichen Songhai Reich von Ghana u a eingebunden Berittene Heere aus dem Norden eroberten immer wieder weite Teile des Landes Hier existierten bereits lange vor der Ankunft der Europaer an den Kusten bedeutende Handelsstadte wie etwa Bondoukou oder Kong die sich allmahlich zu grosseren oder kleineren islamisch gepragten Stadtstaaten entwickelt hatten Im 17 Jahrhundert eroberte Seku Wattara ein aus dem Norden kommender Fuhrer eines Reiterheeres den Stadtstaat Kong und setzte sich selbst als Herrscher ein Unter ihm und seinen Nachfolgern wurde Kong zum machtigsten Staat der Region 1725 erreichte ein Reiterheer aus Kong sogar den Niger und attackierte die Stadt Segu Kong war ein Zentrum islamischer Gelehrsamkeit dessen Zerstorung 1895 durch den muslimischen Heerfuhrer Samory Toure in der islamischen Welt Westafrikas spater Emporung auslosen sollte Das Konigreich Abron war im 17 Jahrhundert das erste mehrerer Reiche innerhalb der Elfenbeinkuste das durch ein Volk aus der Akangruppe gegrundet wurde das aufgrund von Konflikten mit dem bzw innerhalb des Aschantikonigreiches in die Elfenbeinkuste ausgewandert war Die Abron waren ursprunglich Teil des Reiches von Akwamu im sudlichen Teil des heutigen Ghana Von dort wanderten sie in die Gegend der Stadt Kumasi wo sie im 17 Jahrhundert von den Aschanti vertrieben wurden Anschliessend grundeten sie ihr Reich in der Elfenbeinkuste das bald auch die bedeutende Handelsstadt Bondoukou beherrschte Gut hundert Jahre spater wurden sie zu Vasallen des Aschantireiches Die sudostliche und zentrale Elfenbeinkuste wurde Mitte des 18 Jahrhunderts erneut zum Einwanderungsgebiet von Akanvolkern aus dem Aschantireich Dort war es 1750 nach dem Tod des Herrschers Asantehene Opoku Ware I zu internen Auseinandersetzungen gekommen und eine grossere Gruppe verliess ihre Heimat Richtung Westen und Suden in die heutige Elfenbeinkuste Aus diesen Gruppen entstanden die heutigen Volker der Baoule und Agni die die einheimischen Senufo und Guru allmahlich verdrangten Einige dieser Auswanderer wurden von Awura Poku angefuhrt einer mutigen Frau die ihre Hauptstadt nahe der heutigen Stadt Bouake errichtete Nach ihrem Tod 1760 ubernahm ihre Nichte Akwa Boni die Fuhrung der Baoule Unter ihrer Herrschaft eroberten sie die goldreichen Gebiete in der Bandama Region Nach dem Tod Akwa Bonis zerbrach die Einigkeit der Baoule obwohl diese bei Ankunft der Franzosen noch weite Teile der sudlichen Elfenbeinkuste beherrschten Fruhe Kontakte mit den Europaern und koloniale Eroberung Bearbeiten nbsp Kommandant E Bouet Willaumez greift Aufstandische bei Grand Bassam Westafrika an Gravur von 1890Seit dem Ende des 15 Jahrhunderts gab es Handelskontakte zwischen Europaern und den Kustenvolkern der Elfenbeinkuste Die ersten Europaer an dieser Kuste waren die Portugiesen die den Handel uber 100 Jahre lang beherrschten Ivorische Stadtenamen wie Sassandra San Pedro oder Fresco erinnern noch heute daran Im Gegensatz zur sich ostlich anschliessenden Goldkuste errichteten die europaischen Machte hier jedoch lange Zeit keinerlei befestigte Stutzpunkte Erst 1698 bauten die Franzosen bei Assinie also im ostlichsten Teil der Kuste des Landes ein holzernes Fort und nannten es St Louis gaben es aber bereits 1704 wieder auf In die Mitte des 19 Jahrhunderts fielen die ersten dauerhaften Kontakte der Franzosen mit den Kustenvolkern durch Handler und Missionare Der Name Cote d Ivoire Elfenbeinkuste wurde nachweislich von dem franzosischen Admiral Louis Edouard Bouet Willaumez 1839 verwendet 1843 44 schloss Bouet Williaumez Vertrage mit Herrschern aus den Gebieten um die Kustenorte Grand Bassam und Assinie ab durch die diese Gebiete zu franzosischen Protektoraten wurden Von hier aus begannen spater franzosische Offiziere und Unteroffiziere mithilfe afrikanischer Soldner die koloniale Eroberung der Elfenbeinkuste Die kolonialen Anstrengungen Frankreichs erlahmten ab 1871 durch die Niederlage im Deutsch Franzosischen Krieg wurden aber durch die Vereinbarungen der Kongokonferenz von 1885 uber die Kusten Afrikas und besonders der gleichartigen Vertrage von 1890 uber das Landesinnere des Kontinents neu entfacht nbsp Zeitgenossische Zeichnung der Teilnehmer der KongokonferenzDiese Vereinbarungen zwischen den europaischen Kolonialmachten sahen vor dass nur dasjenige Land als Bestandteil europaisches Kolonialgebiet akzeptiert wurde das auch faktisch von einer europaischen Macht beherrscht wurde die Inbesitznahme durch eine Zeremonie reichte nicht mehr aus Die Konferenz heizte den sogenannten Scramble for Africa Wettlauf um Afrika an 1893 wurde die Elfenbeinkuste zur franzosischen Kolonie erklart Erster Gouverneur der neuen Kolonie wurde Lieutenant Louis Gustave Binger der aus Dakar zur Aushandlung von Schutzvertragen bzw Eroberung des Reiches von Kong abgeordnet worden war das um 1890 weite Teile der nordlichen Elfenbeinkuste und angrenzende Gebiete bis tief in das heutige Burkina Faso hinein beherrschte Grand Bassam wurde zur ersten Hauptstadt der Kolonie Binger handelte die Grenzen der franzosischen Elfenbeinkuste mit der ostlich benachbarten britischen Kolonie Goldkuste und dem westlich gelegenen unabhangigen Liberia sowie einen Schutzvertrag mit dem Reich von Kong aus Der franzosischen Herrschaft wurde jedoch bald sowohl im aussersten Norden durch den islamischen Fuhrer Almamy Samory Toure als auch in den Kustenregionen heftiger Widerstand entgegengesetzt Von 1891 bis 1918 befanden sich permanent unterschiedliche Landesteile im offenen Kriegszustand mit Frankreich oder im Aufstand Der Widerstand Samory Toures Bearbeiten nbsp Samory ToureDer harteste Widerstand kam von Samory Toure der 1895 das Reich von Kong erobert und die Stadt zerstort hatte Samory Toure war ein Heerfuhrer und islamischer Reformer dessen erste Staatsgrundung etliche hundert Kilometer weiter westlich stattgefunden hatte an den Grenzen der franzosischen Kolonien Guinea und Senegal Aus diesem Reich hatten ihn die Franzosen in blutigen Kampfen Anfang der 1890er Jahre vertrieben Auf dem Gebiet von Kong errichtete er nun sein zweites Reich 1896 eroberten die Briten das benachbarte Aschantireich und waren damit Samorys direkte Nachbarn im Osten Samorys Versuche sich mit den Briten gegen die Franzosen zu verbunden scheiterten 1898 stiessen franzosische Truppen vom Westen Suden und Norden gleichzeitig auf Samorys Reich vor wahrend ihm die Briten den Ruckzug nach Osten versperrten Die Franzosen versprachen ihm sicheres Geleit in seinen Heimatort wo er unbehelligt leben sollte Samory akzeptierte das Angebot und ergab sich Die nordliche Elfenbeinkuste war damit endgultig franzosisch Die Sieger brachen ihr Versprechen jedoch sofort und deportierten Samory Toure in ihre Kolonie Gabun wo er 1900 starb Der Unabhangigkeitskampf der Baoule und Agni 1891 bis 1917 Bearbeiten nbsp Siedlungsgebiete der Ethnien der Elfenbeinkuste dunkelgrun die BaouleDer Unabhangigkeitskampf der Volker an der Kuste und im Zentrum der Kolonie wurde von den oben erwahnten Akanvolkern der Baoule und Agni angefuhrt die 150 Jahre zuvor aus dem Aschantigebiet eingewandert waren Die Aufstandswelle begann als die Franzosen die 1878 bis 1889 ausgehandelten Schutzvertrage mit diesen Volkern an mehreren Stellen brachen indem sie sich in die Wahl der traditionellen Oberhaupter einmischten und die Gestellung von Mannern als Trager und Zwangsarbeiter verlangten Mit dem Beginn des Baues einer Eisenbahnlinie 1893 verlangten sie verstarkt nach Zwangsarbeitern und enteigneten afrikanisches Land fur die Streckenfuhrung 1900 versuchten sie zudem eine Kopfsteuer fur die Bewohner der Kolonie durchzusetzen Der 1891 begonnene Aufstand wurde nicht zentral angefuhrt da die Baoule nicht in einem zentralisierten Konigreich vereinigt waren obwohl etliche kleinere Hauptlingstumer hierbei kooperierten und hatte den Charakter eines jahrelangen Guerillakrieges 1908 hatten die Franzosen nur noch einen schmalen Kustenstreifen tatsachlich unter Kontrolle In diesem Jahr entsandte die Kolonialmacht einen neuen Gouverneur an die Elfenbeinkuste Gouverneur Gabriel Angoulvant suchte die Losung in brutaler militarischer Unterdruckung der einheimischen Bevolkerung Er liess hunderte von Dorfern zerstoren und die Bewohner in leichter zu bewachende grossere Orte umsiedeln 220 afrikanische Fuhrer wurden deportiert und das System der Zwangsarbeit erheblich ausgeweitet Die Kampagne war erfolgreich und 1915 die militarische Kontrolle durch Frankreich wiederhergestellt 1916 kam es zu einem letzten grossen Aufstand der Baoule und Agni der die franzosische Herrschaft zeitweise ahnlich bedrohte wie im Jahr 1908 Der Aufstand endete schliesslich mit der weitgehenden Auswanderung der Gruppe der Agni in die benachbarte britische Goldkuste und damit unter eine ertraglichere Form der Kolonialherrschaft Etablierung der franzosischen Kolonialmacht 1918 bis 1944 Bearbeiten nbsp Stadtwappen von Abidjan nbsp Haus aus der Kolonialzeit in Grand Bassam1904 wurde die Kolonie Teil von Franzosisch Westafrika Nach Grand Bassam wurde Bingerville Hauptstadt ab 1933 Abidjan Die Oberschicht der nordlichen Gebiete insbesondere die Dyula Handler war bald zur Kooperation mit der Kolonialmacht bereit da sie ihnen den lukrativen Zugang zu den Kustenstadten eroffnete Aus dem Norden rekrutierten die Franzosen auch den grossten Teil der Arbeitskrafte fur ihre wirtschaftlichen Unternehmungen in den Waldgebieten des Zentrums fur Holzgewinnung und Plantagenbau Kautschuk Palmol Palmnusse seit den 1930er Jahren zunehmend Kakao und Kaffee Diese Abwanderung der Arbeitskrafte wirkte sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung des Nordens aus Teilweise wurden auch Arbeitskrafte aus den nordlich angrenzenden Kolonien wie Obervolta rekrutiert ein Teil der Einwanderung aus diesen Gebieten fand auch freiwillig statt In den Gebieten die bis dahin keine grosseren staatlichen Einheiten kannten setzten die Franzosen nach ihrem Gutdunken traditionelle Hauptlinge ein die jedoch von der Bevolkerung kaum akzeptiert wurden Die Oberschicht der rebellischen Baoule wurde in der Zeit zwischen den Kriegen zunehmend zu Nutzniessern der kolonialen Strukturen Traditionell hatten die Hauptlinge eine gewisse Kontrolle uber das nutzbare Land und die Arbeitskraft der Bevolkerung zum allgemeinen Nutzen der Gesellschaft ausgeubt Unter kolonialen Bedingungen konnten sie diesen Einfluss fur ihre egoistischen Interessen nutzen und viele wurden erfolgreiche Pflanzer Mit dem wirtschaftlichen Erfolg liess der antikoloniale Widerstand bald auch in den unteren sozialen Schichten nach Die Kolonialverwaltung konnte es sich leisten nach 1918 Beratende Versammlungen auf Bezirks oder Stadtebene einzurichten In den Stadten grundeten sich Unterstutzungsvereine amicales die allerdings keine gewerkschaftlichen oder politischen Aktivitaten ergreifen durften Die Politik der Assimilation der Verwandlung westlich gebildeter Einheimischer in afrikanische Franzosen war hier teilweise erfolgreich Die katholische Kirche uberzog das Land mit einem Netz von Grundschulen und es gab fur wohlhabende und ehrgeizige Einheimische einige weiterfuhrende Schulen Der Erfolg der katholischen Kirche stand auch im Zusammenhang mit dem Erfolg eines christlichen Predigers aus Liberia William Wade Harris der allein 1914 120 000 Menschen in der Elfenbeinkuste zu seinem mit traditionellen Elementen gemischten Christentum bekehrte Niemals zuvor oder danach gab es in Westafrika eine vergleichbare christliche Massenbewegung Harris profitierte vom Niedergang der politischen und religiosen Autoritaten der Elfenbeinkuste und beschleunigte sie gleichzeitig erheblich Eine geringe Zahl von Einheimischen erhielt bis 1930 auch die franzosische Staatsburgerschaft die ubrigen Bewohner des Landes galten nicht als Burger sondern als Untertanen sujets Frankreichs nbsp General de Gaulle und General Mast Tunis 1943Die Untertanen standen unter der Herrschaft des Code de l indigenat Eingeborenengesetze eines Kataloges von Gesetzen und Vorschriften die zum Beispiel jeden mannlichen erwachsenen Einheimischen zu 10 Tagen unentgeltlicher Zwangsarbeit pro Jahr verpflichtete ihnen aber keinerlei politische Rechte zuerkannte Die Situation verscharfte sich als 1940 Teile des franzosischen Mutterlandes durch deutsche Truppen besetzt wurden und das Vichy Regime im unbesetzten Teil Frankreichs die Macht ubernahm Frankreichs Kolonien mussten sich zwischen dem mit den Deutschen kollaborierenden Vichy Regime und der Londoner Exilregierung Charles de Gaulles also dem Freien Frankreich entscheiden Die Kolonialherren Franzosisch Westafrikas und damit der Elfenbeinkuste entschieden sich im Unterschied zu Franzosisch Aquatorialafrika fur Vichy Frankreich Die Vichy Anhanger in Franzosisch Westafrika forcierten die Zwangsarbeit und fuhrten im Einklang mit den rassistischen Gesetzen Nazideutschlands erstmals Elemente der Rassentrennung ein Nur fur Weisse Schilder erschienen in Hotels und Cafes und afrikanische Kunden wurden in Geschaften getrennt bedient Die Zwangsarbeiter wurden nur den franzosischen Unternehmern zugeteilt und die weissen Siedler die colons erhielten einen doppelt so hohen Preis fur ihren Kakao wie die einheimischen Pflanzer was die Kakaoproduktion durch Einheimische auf einen Bruchteil reduzierte Aus Protest gegen diese Massnahmen verliess 1941 ein Hauptling mit 10 000 seiner Untertanen die Kolonie und wanderte in die britische Goldkuste aus wo er den Vertretern des freien Frankreich seine Dienste anbot Die Niederlage Deutschlands und damit Vichy Frankreichs bedeutete auch eine Niederlage dieser rassistischen Linie franzosischer Kolonialpolitik Fur die Elfenbeinkuste endete sie 1943 mit der Kapitulation der vichytreuen Kolonialverwaltung Franzosisch Westafrikas gegenuber den Alliierten und dem freien Frankreich 1944 bis 1960 Die Entscheidung zwischen Unabhangigkeit und Bindung an Frankreich Bearbeiten1944 bis 1948 Reformen und Grundung der RDA Bearbeiten Der Sieg Frankreichs brachte eine Wende fur die gesamte franzosische Kolonialpolitik In der Konferenz von Brazzaville der Hauptstadt von Franzosisch Aquatorialafrika und zu diesem Zeitpunkt auch Hauptstadt des freien Frankreich im Januar 1944 erkannten hochrangige Vertreter der franzosischen Kolonien in Afrika auf Betreiben General de Gaulles das Recht der Kolonien auf Vertretung in der franzosischen Verfassungsversammlung an die eine Verfassung fur das Nachkriegs Frankreich ausarbeiten sollte Die Konferenz empfahl unter anderem eine grossere Autonomie der Kolonien eine parlamentarische Vertretung der weissen Siedler und der Einheimischen das Recht der Arbeiter sich gewerkschaftlich zu organisieren sowie die Abschaffung des Code de l indigenat und der Zwangsarbeit nbsp Felix Houphouet BoignyIn der Elfenbeinkuste grundete sich daraufhin das Syndicat Agricole Africain eine Vereinigung der einheimischen Pflanzer die sich gegen die Bevorzugung der colons wehrten Grundungsmitglied war der wohlhabende Pflanzer und spatere Prasident der unabhangigen Elfenbeinkuste Felix Houphouet Boigny der die Politik des Landes in den kommenden 40 Jahren bestimmen sollte 1945 wurde Houphouet Boigny in der ersten landesweiten Wahl als Vertreter der Einheimischen in die Verfassunggebende Versammlung in Paris gewahlt Diese Wahl war allerdings nicht allgemein sondern von einem eingeschrankten Kreis von Wahlern durchgefuhrt Die weissen Siedler durften ebenfalls einen Vertreter in die Versammlung entsenden 1946 wurde die Zwangsarbeit endgultig abgeschafft ein Erfolg den viele Menschen in der Elfenbeinkuste mit dem Namen Houphouet Boignys verbanden 1946 grundete sich die Parti Democratique de la Cote d Ivoire PDCI Demokratische Partei der Elfenbeinkuste mit Felix Houphouet Boigny an der Spitze Ende desselben Jahres schloss sich diese Partei mit Parteien aus mehreren anderen Teilgebieten des franzosischen Afrika zur Rassemblement Democratique Africain RDA zusammen an deren Spitze wiederum Felix Houphouet Boigny stand Ziel dieser Vereinigung war nicht die Unabhangigkeit der franzosischen Kolonien in Afrika sondern ihre gleichberechtigte Einbindung in die Union francaise unter der Fuhrung Frankreichs Felix Houphouet Boigny hatte bereits in seinem ersten Wahlprogramm beteuert Ich liebe Frankreich dem ich alles verdanke Es gibt keinen einzigen Gutwilligen der mir nachweisen konnte dass ich es an Loyalitat gegenuber Frankreich hatte fehlen lassen Obwohl uberzeugter Vertreter des freien Unternehmertums ging Felix Houphouet Boignys Partei zwischen 1946 und 1950 ein Zweckbundnis mit der Kommunistischen Partei Frankreichs ein die bis 1947 an der franzosischen Regierung beteiligt war und den Gouverneur der Elfenbeinkuste stellte In diese Zeit fallt die Unterstutzung von Boignys RDA fur die Streiks etwa der Eisenbahner oder der Marktfrauen von 1947 1949 bis 1951 Ruckfall in die Repression Bearbeiten 1948 musste der kommunistische Gouverneur Georges Orselli seinen Posten raumen Sein Nachfolger Laurent Pechoux hatte Anweisungen gegen Houphouet Boignys RDA vorzugehen Im gesamten franzosischen Afrika wurde die Politik der Kolonialherren in dieser Phase repressiver in der Elfenbeinkuste entfaltete der Gouverneur Pechoux jedoch einen Terror der an die Unterdruckung der Aufstande zwischen 1891 und 1919 erinnerte Unterstutzt wurde er dabei besonders von den franzosischen Siedlern die sich durch das neue Selbstbewusstsein der Eingeborenen bedroht sahen und bereits etliche Privilegien verloren hatten Bekannt wurde der Ausspruch eines Siedlers Die Sache wird sich wohl nicht ohne 10 000 Tote erledigen lassen La situation ne peut s arranger ici qu avec 10 000 morts Die Repressionsmassnahmen der Kolonialregierung gegen alle Unterstutzer der RDA forderten innerhalb eines Jahres vom Februar 1949 bis Februar 1950 52 Tote und hunderte Verletzte Pro Boigny Dorfer wurden mit Extrasteuern belegt hunderte traditioneller Hauptlinge abgesetzt Versammlungen der RDA wurden verboten Die katholische Kirche der Elfenbeinkuste verweigerte Opfern der Repression ein christliches Begrabnis In einigen Gegenden lebte die Harris Bewegung der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wieder auf Als Houphouet Boigny ins Gefangnis geworfen werden sollte kam es zu Massendemonstrationen und zum Boykott europaischer Firmen Houphouet Boigny erhielt Unterstutzung nicht nur im christlich animistischen Suden sondern auch im uberwiegend islamischen Norden insbesondere in den Regionen die 70 Jahre zuvor mit Samory Toure verbundet waren 1950 verliess Felix Houphouet Boigny dennoch das Land Richtung Paris da er um sein Leben furchtete Der Vorteil einer Bindung an die Kommunistische Partei hatte sich in sein Gegenteil verkehrt Im selben Jahr loste er die Bindung an die Kommunistische Partei und schloss ein Bundnis mit der Union democratique et socialiste de la Resistance der Partei des spateren franzosischen Prasidenten Francois Mitterrand 1951 bis 1958 Zusammenarbeit RDA und Kolonialregime Wirtschaftsboom Bearbeiten nbsp Aufgeschnitte Kakaofrucht Basis der Wirtschaft der ElfenbeinkusteFelix Houphouet Boigny und seine RDA standen damit wieder im Lager der Herrschenden Pechoux musste 1950 die Elfenbeinkuste verlassen und wurde ins franzosische Togo versetzt wo er mit ahnlichen Methoden gegen die separatistischen Neigungen der Ewe vorging Houphouet Boigny und die Kolonialverwaltung anderten ihre Politik um 180 Grad und begannen eine ausgepragte Zusammenarbeit Die politischen Gefolgsleute Houphouet Boignys die in den vorangegangenen Jahren ins Gefangnis gekommen waren wurden uberwiegend begnadigt Die RDA spaltete sich 1950 ihr gemassigter Flugel wurde von Houphouet Boigny gefuhrt und die Kolonialverwaltung begann die RDA ebenso offen zu unterstutzen wie sie sie vorher bekampft hatte Bis 1957 war Houphouet Boigny Mitglied mehrerer franzosischer Regierungen und Prasident Franzosisch Westafrikas Seine Kollaboration mit den Kolonialherren ging so weit dass er sogar den brutalen Kolonialkrieg der Franzosen in Algerien rechtfertigte Die Elfenbeinkuste erlebte zeitgleich einen enormen Wirtschaftsaufschwung basierend auf den Exportprodukten Kakao und Kaffee 1956 wurde die Wahlgesetzgebung reformiert und die Elfenbeinkuste erhielt weitgehende innere Autonomie Das Frauenwahlrecht wurde ebenfalls 1956 eingefuhrt 1 1958 trat eine eigene Verfassung der Elfenbeinkuste in Kraft und 1959 setzte sich Houphouet Boigny erfolgreich fur die Auflosung Franzosisch Westafrikas ein Damit stellte er sich gegen die Mehrheit der ubrigen afrikanischen Fuhrer die eine Balkanisierung Westafrikas furchteten Fur Houphouet Boigny war dagegen entscheidend dass auf diese Weise die Elfenbeinkuste die dort erwirtschafteten Reichtumer nicht mit den armeren Teilen Franzosisch Westafrikas teilen musste Das Budget der Elfenbeinkuste erhohte sich mit der Autonomie um 152 Als Charles de Gaulle 1958 die franzosischen Kolonien aufforderte sich fur einen Verbleib in der franzosischen Union oder sofortige Unabhangigkeit zu entscheiden votierte die Elfenbeinkuste klar fur den Verbleib bei Frankreich 1959 bis 1960 Der Schritt in die Unabhangigkeit Bearbeiten Bis 1959 war Houphouet Boigny ein eindeutiger Gegner der Losung des Landes von Frankreich Charles de Gaulle selbst legte jedoch den franzosischen Kolonien die Unabhangigkeit bei Beibehaltung einer lockeren Bindung an Frankreich nahe Erst daraufhin forderte Houphouet Boigny gemeinsam mit den Fuhrern der verbliebenen Republiken Franzosisch Westafrikas die Unabhangigkeit Kurz darauf wurden entsprechende Dokumente mit Frankreich unterzeichnet und am 7 August 1960 die Unabhangigkeit unter dem Namen Republik Cote d Ivoire Elfenbeinkuste erklart Siehe auch Resolution 150 des UN SicherheitsratesDie unabhangige Republik Cote d Ivoire 1960 bis 2002 Bearbeiten1960 bis 1978 Konsolidierung der Macht und Ivorisches Wirtschaftswunder Bearbeiten 98 7 der Wahlberechtigten gaben im November 1960 Felix Houphouet Boigny ihre Stimme der damit in direkter Wahl zum ersten Prasidenten der unabhangigen Republik gewahlt war Dieses Amt behielt er bis zu seinem Tod 1993 bei Abidjan wurde die Hauptstadt der Elfenbeinkuste Die auf Gewaltenteilung und anderen demokratischen Prinzipien beruhende Verfassung der Elfenbeinkuste wurde in den ersten Jahren der Unabhangigkeit de facto ausser Kraft gesetzt Ein Mehrheitswahlrecht das nicht auf einzelne Wahlkreise sondern auf das Land als Ganzes angewandt wurde bedeutete dass die Mehrheitspartei Houphouets PDCI samtliche Sitze des Parlamentes erhielt Houphouet Boigny war zudem nicht nur Prasident des Staates sondern auch der PDCI Als Staatsprasident ernannte er personlich die Spitzen samtlicher regionaler Gliederungen des Landes der 6 Departements 24 Prafekturen und selbst der 107 Subprafekturen Ebenso berief er die Mitglieder der Nationalversammlung Innerhalb der Partei entledigte sich Houphouet Boigny der jungen Akademiker aber auch der Angehorigen bestimmter Regionen 1962 und 1963 wurden Verschworungen gegen die Regierung aufgedeckt die zu Sauberungen auf hochster Ebene in Partei und Staat fuhrten Gegen die Gefahr eines Militarputsches sicherte er sich mit der Grundung einer etliche tausend Mann starken Parteimiliz und dem Aufbau einer Armee ab deren Fuhrung aus im Lande geborenen Franzosen bestand Dennoch beruhte die Herrschaft Felix Houphouet Boignys nicht in erster Linie auf Gewalt sondern auf einer Politik der ausgewogenen Vergabe von Posten und Privilegien an die Oberschicht des Landes und auf der weitgehenden Zufriedenheit breiter Bevolkerungsschichten aufgrund der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung des ivorischen Wirtschaftswunders Die wirtschaftliche Ausgangslage des Landes war bereits bei der Unabhangigkeit deutlich besser als in den ubrigen Landern des ehemaligen Franzosisch Westafrika Houphouet Boigny verzichtete auf jede Form wirtschaftlicher Experimente um die Abhangigkeit von franzosischem Kapital und Know how zu verringern und auch auf die Ersetzung der bewahrten franzosischen Fachleute durch Einheimische Das Land zog erhebliche Investitionen aus dem alten Mutterland an Ende der siebziger Jahre war die Elfenbeinkuste der grosste Kakaoproduzent und der drittgrosste Kaffeeproduzent der Welt sowie bedeutender Exporteur von Palmol Baumwolle und Kokosnussen In den 1970er Jahren investierte der Staat in die Industrie und 1980 besass das Land eine fur afrikanische Verhaltnisse bedeutende Lebensmittel Textil und Kunstdungerindustrie Schattenseiten dieses Entwicklungsmodells waren erhebliche Entwicklungsunterschiede zwischen den boomenden Stadten und den verarmenden landlichen Gebieten insbesondere des Nordens Die daraus folgende Landflucht verursachte einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auch in den Stadten Arbeitslosenproteste im September 1969 in Abidjan fuhrten zur massenhaften Verhaftung von Demonstranten die unter anderem eine breitere Ivorisierung von Jobs gefordert hatten also die Ersetzung franzosischer Experten in Wirtschaft und Verwaltung durch Einheimische Ein weiteres Konfliktfeld entstand zwischen den Einheimischen und den hunderttausenden unqualifizierter Einwanderer insbesondere aus Obervolta heute Burkina Faso Diese Arbeitsmigration war von der Regierung bewusst gefordert worden um den grossen landwirtschaftlichen Betrieben billige Arbeitskrafte zur Verfugung zu stellen In den 1970er Jahren fuhrte Houphouet Boigny eine Verjungung des politischen Apparates durch und begann Unzufriedenheit im Land durch offentliche Dialoge aufzugreifen bei denen er zum Beispiel 1974 mit 2000 Parteiarbeitern diskutierte Substanzielle Reformen folgten aus diesen Dialogen jedoch nicht Stattdessen forderte er den Kult um seine Person durch ausgedehnte Reisen durch das Land und indem er fuhrende Politiker offentlichkeitswirksam der Korruption anklagte 1978 bis 1993 Wirtschaftskrise und zaghafte Reformen Ende der Ara Felix Houphouet Boigny Bearbeiten In den spaten 1970er Jahren brachen die Preise fur Kakao und Kaffee ein die beiden Hauptexportprodukte der Elfenbeinkuste Die Talfahrt der Preise setzte sich in den 1980er Jahren fort Kaffee und Kakao waren bis dahin auch die Haupteinnahmequellen fur den ivorischen Staat gewesen der auch aufgrund verschiedener Fehlinvestitionen in den vorangegangenen Jahren nun einen erheblichen Teil seiner drastisch gesunkenen Einnahmen fur den Schuldendienst aufwenden musste Die allgemeinen Lebensbedingungen der Bevolkerung verschlechterten sich die Arbeitslosigkeit nahm zu Notwendige Reformen wurden dennoch nicht durchgefuhrt auch wenn internationale Gremien darauf drangten die ivorischen Eliten waren an Reformen nicht interessiert 2 Die Politik setzte darauf dass die Weltwirtschaft sich wieder beleben und die Einnahmen steigen wurden 1982 83 kam es zu bedrohlichen Demonstrationen von Studenten und Hochschullehrern Der Prasident meisterte diese Krise mit scheindemokratischen Massnahmen wie einer mehrstundigen Fernsehrede und gewissem Entgegenkommen bei den Forderungen nach Ivorisierung um den Studenten die Angst vor Arbeitslosigkeit zu nehmen 1983 aber erklarte Houphouet Boigny die Kleinstadt Yamoussoukro seine Geburtsstadt zur Hauptstadt des Landes und liess dort fur 200 nach anderen Schatzungen sogar 400 Millionen US die grosste Basilika der Welt errichten aus seinem Privatvermogen wie er versicherte 1990 war der Staat praktisch bankrott und musste seine Schuldenzahlungen an die Weltbank und den IWF einstellen und bei den Ausgaben sprich Gehalter von Angestellten und Unterstutzungsleistungen fur Studierende drastisch sparen Es kam wiederum zu Demonstrationen und Forderungen nach dem Rucktritt Houphouet Boignys und echter Demokratie Die Regierung reagierte erfolglos mit Verhaftungen und Schulschliessungen und musste schliesslich im April die Sparmassnahmen zurucknehmen und die Zulassung neuer Parteien erlauben Im Oktober desselben Jahres setzte sich Houphouet Boigny ein letztes Mal bei einer Prasidentenwahl durch Sein Gegenspieler war Laurent Gbagbo von der Front Populaire Ivoirien FPI Die Elfenbeinkuste war aufgrund der Schuldenkrise gezwungen sich dem Diktat der Weltbank zu beugen also sogenannte Strukturanpassungsmassnahmen durchzufuhren Privatisierungen Preiserhohungen fur bisher subventionierte Guter des Grundbedarfs und anderes An der Spitze der daraufhin 1992 sich erhebenden Protestbewegung stand wiederum der Oppositionsfuhrer Laurent Gbagbo der daraufhin verhaftet wurde 1993 ging die Ara Felix Houphouet Boigny mit dessen Tod zu Ende 1993 bis 1999 Prasidentschaft Bedies und wirtschaftliche Erholung Bearbeiten Die Nachfolge Houphouet Boigny trat am 7 Dezember 1993 verfassungsgemass sein Stellvertreter Henri Konan Bedie an Der Beginn seiner Regentschaft wurde durch eine deutliche Erholung der Preise fur Kaffee und Kakao begunstigt die direkt zu einer allgemeinen Erholung der ivorischen Wirtschaft fuhrte Bedie sicherte seine Macht durch die Grundung sogenannter Unterstutzungskomitees ab die nicht Teil der Strukturen der Regierungspartei waren und ging wenig demokratisch gegen unliebsame Journalisten oder unbotmassige Richter vor Angeblich plante er sogar seinen Vorganger mit dem Bau einer Basilika in seinem Heimatdorf nachzuahmen Seines moglichen Konkurrenten um das Prasidentenamt Alassane Ouattara eines ehemaligen Vertrauten Houphouet Boignys entledigte er sich durch eine Wahlrechtsreform die alle Personen vom Prasidentenamt ausschloss deren Eltern nicht beide ivorische Staatsburger waren Daraufhin boykottierten nahezu alle Oppositionskandidaten die Wahl von 1995 und Bedie gewann die Prasidentschaft mit 96 44 aller Stimmen Aus der Zeit Bedie stammt auch die Ideologie der Ivorite welche die Bewohner der Elfenbeinkuste in echte Ivorer und jene Ethnien aus dem Norden des Landes die identisch mit Bevolkerungsgruppen aus Mali und Burkina Faso sind einteilt Diese Ideologie wurde vor allem dazu entwickelt Konkurrenten wie Ouattara zu marginalisieren und um sich lokale Konflikte zwischen Einheimischen und Fremden zunutze zu machen 2 Wirtschaftlich setzte er den Kurs der Strukturanpassungsmassnahmen fort Wahrend sich die allgemeinen Wirtschaftsdaten zufriedenstellend entwickelten verschlechterten sich die Lebensbedingungen der Bevolkerung Gleichzeitig hauften sich die Korruptionsvorwurfe gegen seine Regierung 1998 setzte er eine Verfassungsreform durch die es ihm ermoglichte seine Prasidentschaft von funf auf sieben Jahre zu verlangern 1999 bis 2000 Zwischenspiel General Guei Bearbeiten nbsp Resultate der unabhangigen Wahlkommission 2002Weihnachten 1999 erlebte die Elfenbeinkuste den ersten erfolgreichen Militarputsch ihrer Geschichte und Bedie wurde von der franzosischen Armee nach Togo ausgeflogen Die Putschisten setzten General Robert Guei als Fuhrer der Militarregierung ein Der General hatte sich bereits Mitte der 1990er Jahre einmal gegen Bedie gestellt als er sich weigerte im Zusammenhang mit einer politischen Auseinandersetzung zwischen Bedie und dem Oppositionsfuhrer Alassane Ouattara seine Truppen zu mobilisieren Dem Putsch folgte ein wirtschaftlicher Niedergang des Landes schwere Menschenrechtsverletzungen und nachlassende Disziplin in den Streitkraften 2 Im Oktober 2000 liess Guei eingeschrankt freie Wahlen zu Als er erkennen musste dass sein Gegenkandidat Laurent Gbagbo und dessen Front Populaire Ivoirien als Sieger aus den Wahlen hervorgegangen waren weigerte er sich das Ergebnis anzuerkennen Gbagbo hatte bereits vor der Wahl seine Anhanger zum Protest aufgerufen sollte es zu Wahlmanipulationen kommen So kam es nach der Wahl zu einer allgemeinen Protestwelle bei welcher sich die FPI Anhanger mit Hilfe der mit der FPI sympathisierenden Gendarmerie durchsetzten Guei wurde zum Rucktritt und zur Flucht gezwungen In der Folge kam es jedoch zu weiteren Zusammenstossen zwischen Anhangern der FPI und der RDR deren Kandidat Ouattara bereits vor den Wahlen durch das Concept d Ivoirite ausgeschlossen worden war Zahlreiche Todesopfer waren die Folge dieser Zusammenstosse wobei die meisten Opfer unter den RDR Anhangern waren Diese meist aus dem Norden stammenden Ivorer muslimischen Glaubens fielen zu einem Grossteil Pogromen der Gendarmerie zum Opfer wenngleich indirekt auch die FPI der Massaker beschuldigt wurde 2 Am 26 Oktober 2000 wurde Laurent Gbagbo Prasident der Elfenbeinkuste Er war bereits im Januar 2001 mit einem Putschversuch konfrontiert den er nur mit Muhe abwenden konnte Er bemuhte sich jedoch um nationale Aussohnung etwa im Rahmen des Forum de la Reconciliation Nationale Es wurden Kommunalwahlen abgehalten die angesichts des Moglichen fair waren und im August 2002 wurde eine Regierung gebildet in die die Oppositionsparteien RDR und PDCI eingebunden wurden 2 Zahlreiche Anhanger von Ex Prasident Guei fanden derweil in Burkina Faso Zuflucht 2 Seit 2002 Das geteilte Land Bearbeiten nbsp Aufteilung der Elfenbeinkuste in den von Regierungstruppen kontrollierten Suden hell und den von den Forces Nouvelles gehaltenen Norden dunkel Nicht eingezeichnet die im sudlichen Teil dazwischenliegende Pufferzone unter Kontrolle der Operation der Vereinten Nationen an der Elfenbeinkuste und der franzosischen Armee Stand Mai 2005 nbsp Detailkarte mit der Pufferzone die im Fruhling 2007 aufgelost wurdePutschversuch 2002 Bearbeiten Hauptartikel Burgerkrieg in der Elfenbeinkuste In der Nacht zum 19 September 2002 erhob sich ein Teil der Armee gegen die Regierung Einige wichtige Kasernen in Abidjan Korhogo und Bouake sowie Privathauser von Ministern wurden uberfallen Innenminister Boga Doudou erschossen Der Putsch scheiterte in Abidjan wo loyale Truppen die Oberhand behielten Die Aufstandischen brachten jedoch sukzessive die nordliche Halfte des Staates und die zweitgrosste Stadt des Landes Bouake unter ihre Kontrolle Da der Aufstand wahrend eines Italienbesuchs von Prasident Laurent Gbagbo stattfand und weil die Aufstandischen gut organisiert und bewaffnet waren war bald klar dass es sich um einen Putsch handelte Das Nachbarland Burkina Faso wurde verdachtigt in den Putsch involviert zu sein da viele der aufstandischen Offiziere dort vorubergehend Schutz gefunden hatten Diese Entwicklung hat ihren Hintergrund auch in ethnischen Spannungen in der Elfenbeinkuste leben viele aus den angrenzenden Staaten eingewanderte Menschen die mehr als ein Viertel der Gesamtbevolkerung ausmachen Der nordliche nunmehr vom regierungstreuen Suden losgeloste Teil der Elfenbeinkuste wird unter 3 Rebellengruppen aufgeteilt unter der MPIGO und MPCI im Norden sowie der MJP im Westen nahe der Grenze zu Liberia Frankreich das in der Elfenbeinkuste wichtige wirtschaftliche und politische Ziele verfolgt arbeitete einen Friedensplan aus welcher im Januar 2003 in Linas Marcoussis verhandelt und im Kleber Abkommen umgesetzt wurde Diese Abkommen sahen die Bildung einer Regierung der nationalen Versohnung vor in denen die Rebellen das Innen und Verteidigungsministerium halten wurden Diese Friedensvereinbarung war jedoch nicht realisierbar was zu neuen Verhandlungen und dem Abkommen von Accra fuhrte In Gefolge dieser Vertrage konnte zwar der Premierminister Seydou Diarra eine Regierung bilden Frieden konnte aber nicht sichergestellt werden Die Spaltung des Landes wurde mit diesen Abkommen einzementiert und Frankreich als Vermittler unglaubwurdig Das Verhandeln mit den Rebellen in Marcoussis und vor allem die weitreichenden Zugestandnisse hatte in der Elfenbeinkuste den Eindruck erweckt dass die ehemalige Kolonialmacht sich auf die Seite der Forces Nouvelles geschlagen hatte Dies gab latenten antifranzosischen Gefuhlen im Suden des Landes Auftrieb und gefahrdete dort franzosische Interessen direkt 2 Im Juli 2003 wurde bei einer Zeremonie im Prasidentenpalast der Burgerkrieg fur beendet erklart 3 Bereits am 26 Marz 2004 erklarte die Opposition nach blutigen Auseinandersetzungen am Vortag ihren Ruckzug aus der Regierung der nationalen Einheit Eine im Rahmen des Friedensprozesses geplante Entwaffnung kam nicht zustande Im Auftrag der UNO wurden zur Trennung der Rebellen im Norden und dem sudlichen Landesteil mehr als 6300 Blauhelm Soldaten im Land stationiert Zusatzlich sind etwa 4500 franzosische Soldaten im Land Letztere agieren ebenfalls im Auftrag der UNO waren aber schon vor der Krise in Cote d Ivoire stationiert Frankreich hat in diesem Land seinen grossten afrikanischen Stutzpunkt Eskalation 2004 Bearbeiten Anfang November 2004 eskalierte die Situation erneut Am 4 November verletzten die Regierungstruppen einseitig den Waffenstillstand und begannen Luftangriffe auf Ziele im Norden des Landes Gleichzeitig wurden in Abidjan Buros von Oppositionsparteien und unabhangigen Zeitungen verwustet Am dritten Tag der Luftangriffe kamen neun franzosische Soldaten ums Leben als zwei Suchoi Su 25 die von den Rebellen gehaltene Stadt Bouake und ein dort gelegenes franzosisches Lager bombardierten Als Reaktion darauf wurde von den franzosischen Streitkraften am 5 November die gesamte Luftwaffe zwei Kampfflugzeuge funf Kampfhubschrauber Cote d Ivoires binnen eines Tages vernichtet Ebenso wurde der Prasidentenpalast in Yamoussoukro unter Beschuss genommen was Geruchten Vorschub lieferte dass Frankreich Prasident Gbagbo gewaltsam aus seinem Amt entfernen wurde Es kam zu gewalttatigen antifranzosischen Protesten in Abidjan bei denen Dutzende Menschen getotet und uber Tausend verletzt wurden 2 4 auch vom Einsatz franzosischer Kampfhubschrauber wurde berichtet 5 Zudem erreichten die franzosisch ivorischen Beziehungen einen Tiefpunkt nachdem das Eingreifen Frankreichs die Bemuhungen von Prasident Gbagbo zunichtegemacht hatte die Rebellen militarisch zu besiegen 6 Mitte November 2004 hatte Frankreich bereits 5200 Soldaten im Land die nochmals verstarkt wurden Zu diesem Zeitpunkt waren bereits rund 1600 franzosische Zivilisten zum Teil mit zwei Staatsburgerschaften evakuiert worden Sie berichteten von Dutzenden von Plunderungen und Vergewaltigungen durch einen entfesselten Mob Todesopfer gab es unter den Franzosen nicht jedoch wurde die Evakuierung von einigen Beobachtern als Ende des franzosischen Einflusses in Afrika interpretiert 6 Gbagbos zwiespaltige Rolle Bearbeiten Die Rebellen im Norden hielten zwar weiterhin still der Friedensplan war aber dennoch in einer schweren Krise So sollte ihm zufolge die Entwaffnung der Truppen des Nordens bereits im Gange sein Tatsachlich war dem aber nicht so Letztlich war darin wohl ein Ursprung der neuerlichen Eskalation zu sehen Dem sudlichen Landesteil unter Gbagbo wiederum wurde vorgeworfen die Teilung der Macht eigentlich nicht gewollt zu haben Gbagbo destabilisiere die Lage seit langerem unter anderem mit Aufrufen zu Hass und Gewalt uber TV und Radio Bis 15 November wurden rund 6000 Auslander via Luftbrucke evakuiert Auf Betreiben Frankreichs wurde die ivorische Regierung fur den Bruch des Waffenstillstands auf einem AU Sondergipfel und durch die UN Resolution 1572 verurteilt Am 15 November 2004 verhangte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ein Waffenembargo gegen Cote d Ivoire Davon waren sowohl der sudliche als auch der nordliche Landesteil betroffen Ausserdem wurden ein Reiseverbot uber die Mitglieder der jeweiligen Fuhrungen beider Landesteile verhangt und deren Auslandskonten eingefroren Das Waffenembargo trat am gleichen Tag in Kraft die anderen Massnahmen erst zum 15 Dezember und nur dann wenn bis dahin der Waffenstillstand nicht vollstandig wiederhergestellt sei Alle Massnahmen waren vorerst auf 13 Monate befristet 2 Nach dem offensichtlichen Scheitern der franzosischen Vermittlungsmission schaltete sich der sudafrikanische Prasident Thabo Mbeki in die Friedensbemuhungen ein Aus dessen Beharrlichkeit resultierte dass die Konfliktparteien am 6 April 2005 in Pretoria das offizielle Ende des Burgerkriegs verkundeten und sich am 29 Juli 2005 auf ein Entwaffnungsabkommen einigten Dieses sollte den Weg freimachen zu Prasidentschaftswahlen am 30 Oktober 2005 an denen alle bekannten Kandidaten teilnehmen konnen sollten 6 Der Wahltermin erwies sich jedoch recht bald als nicht haltbar besonders wegen Streits um die Erstellung der Wahlerlisten und um die Sitze in der Wahlkommission Ebenso stockte die Auflosung der Milizen aus genau den gleichen Problemen Im September 2005 forderten die Rebellen schliesslich Gbagbo auf zuruckzutreten und die Wahlen ohne ihn stattfinden zu lassen weil sie ihn als das eigentliche Friedenshindernis sahen Die sudafrikanische Seite bescheinigte Gbagbo jedoch gute Zusammenarbeit Letzten Endes erklarten die Rebellen auch der sudafrikanischen Vermittlungsmission ihr Misstrauen was dazu fuhrte dass das Vermittlungsmandat offiziell an die Vereinten Nationen zuruckging 6 Weder die Entwaffnung noch Wahlen wurden jedoch umgesetzt Die UNO beschloss eine Verlangerung der Amtszeit von Gbagbo die im Oktober 2005 beendet gewesen ware um ein Jahr stellte ihm allerdings einen Parteilosen Charles Konan Banny als Premierminister an die Seite der Wahlen bis Oktober 2006 vorbereiten sollte 7 Mitte Januar 2006 eskalierte die Situation erneut Es kam in mehreren Orten zu gewalttatigen Demonstrationen bei Auseinandersetzungen zwischen Anhangern Gbagbos und Einheiten der UNO gab es in Guiglo einige Tote und Verletzte Die dort stationierten UN Soldaten zogen sich daraufhin in die wenige Kilometer nordlich gelegene demilitarisierte Zone zuruck In der Hauptstadt kamen bei Demonstrationen Tranengas und Warnschusse zum Einsatz Die Strassen Abidjans wurden von meist jugendlichen Anhangern Gbagbos kontrolliert unter anderem mittels Strassensperren Schleppende Wahlvorbereitungen Bearbeiten Nach einem einschlagigen UN Beschluss Anfang Februar 2006 wurden Konten von drei Gegnern des Friedensprozesses eingefroren Die Sanktionen richteten sich gegen Ble Goude und Eugene Djue die als Anfuhrer militanter Jugendgruppen und Anhanger von Staatsprasident Laurent Gbagbo gelten sowie gegen Rebellenfuhrer Fofie Kouakou Die rund 7000 im Land stationierten Blauhelme wurden circa zur gleichen Zeit um rund 200 Mann verstarkt Weiter befanden sich zusatzlich 4000 franzosische Soldaten zur Friedenssicherung im Land Die Audiences foraines genannte Registrierung von bisher papierlosen Burgern im Hinblick auf die vereinbarten Wahlen kam nur schleppend vorwarts Die Opposition behauptete sie wurden von Mitgliedern der Regierungspartei hintertrieben und teilweise verhindert Ende Oktober 2006 lief das vom UNO Sicherheitsrat gewahrte verlangerte Mandat von Prasident Gbagbo aus Daher hatten vorher auch im ganzen Land Wahlen stattfinden mussen Dies geschah nicht da der Prasident sich weigerte die Wahlerregister zu aktualisieren Der Norden wurde weiterhin von den Forces Nouvelles beherrscht und der Suden theoretisch von der Ubergangsregierung Banny De facto habe jedoch Prasident Gbagbo im Suden schon langst Parallelstrukturen aufgebaut in welche insbesondere die Einnahmen aus dem Kakaoanbau und die noch jungen Erdoleinnahmen flossen 8 Vertrag von Ouagadougou Bearbeiten Am 4 Marz 2007 wurde schliesslich nach langwierigen Verhandlungen zwischen Prasident Gbagbo Rebellenfuhrer Soro und dem burkinischen Prasidenten Blaise Compaore ein neuer Friedensvertrag unterzeichnet Dieser Vertrag sah im Unterschied zu den vorigen Abkommen einen standigen Konzertationsrahmen vor in welchem neben Gbagbo Soro und Compaore auch Bedie und Ouattara vertreten waren Soro wurde zum Premierminister der neu zu bildenden Regierung ernannt Der Vertrag von Ouagadougou enthalt detaillierte Vereinbarungen zur Ausgabe von Identitatspapieren Aufstellen des Wahlerverzeichnisses sowie die Schaffung einer nationalen Armee Wenige Wochen spater wurde bereits mit dem Abbau der Pufferzone begonnen und es gab erste gemeinsame Patrouillen aus Soldaten und Rebellen 9 Im Juli 2007 besuchte Prasident Gbagbo zum ersten Mal seit funf Jahren den von den Rebellen gehaltenen Norden Er nahm dort an einer offiziellen Friedenszeremonie teil bei der in Anwesenheit zahlreicher afrikanischer Staatschefs Waffen verbrannt wurden 10 In Vorbereitung der Wahl wurden 480 000 neue Geburtsurkunden ausgestellt 11 Wahlen sollten nachdem das Mandat von Prasident Gbagbo bereits 2005 abgelaufen war am 30 November 2008 stattfinden jedoch wurde kurz vor dem geplanten Termin in einer gemeinsamen Erklarung am 10 November von Laurent Gbagbo Guillaume Soro und anderen politischen Fuhrern mitgeteilt die Abstimmung sei bis Ende des Monats nicht zu organisieren Grunde seien unter anderem Probleme bei der Wahlerregistrierung Prasidentschaftswahl 2010 und Streit um das Ergebnis Bearbeiten Hauptartikel Prasidentschaftswahlen in der Elfenbeinkuste 2010 Die am 31 Oktober 2010 und am 28 November 2010 schliesslich durchgefuhrten Prasidentschaftswahlen fuhrten nicht zur erhofften Einigung des Landes und zur Klarung der Machtverhaltnisse Amtsinhaber Laurent Gbagbo gewann die erste Runde der Wahlen mit 38 der abgegebenen Stimmen vor seinem wichtigsten Herausforderer Alassane Ouattara der als Kandidat des Nordens angesehen wurde und 32 erhielt In der darauffolgenden Stichwahl jedoch konnte Ouattara mit Unterstutzung der Anhanger des in der 1 Runde drittplatzierten Henri Konan Bedie laut Wahlkommission die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen Der regierungstreue Verfassungsrat erklarte dagegen das vorlaufige Ergebnis der Wahlkommission fur ungultig da das Ergebnis nicht fristgerecht verkundet worden war Zudem kundigte der Verfassungsrat eine Prufung von Wahlbeschwerden an nachdem sich Gbagbos Partei um eine Annullierung der Wahlergebnisse in drei Wahlkreisen des Nordens bemuht hatte 12 Die UNO die Europaische Union und andere erkannten Ouattara als Wahlsieger und Prasidenten der Elfenbeinkuste an Regierungskrise 2010 2011 Bearbeiten Hauptartikel Regierungskrise in der Elfenbeinkuste 2010 2011 Laurent Gbagbo liess sich unter Berufung auf den Verfassungsrat am 4 Dezember 2010 fur eine weitere Amtszeit vereidigen Wenige Stunden spater leistete auch Alassane Ouattara den Amtseid als Staatsprasident 13 Truppen der Forces Nouvelles de Cote d Ivoire FN die vor der Wahl in den Suden gesandt worden waren kehrten in den Norden zuruck Die Teilung des Landes wurde wieder zementiert In der Folge kam es zu Ausschreitungen und Kampfen zwischen damaligen gbagbotreuen Streitkraften FDS und den FN In Abidjan kampften als Unsichtbare Kommandos bezeichnete Ouattara Anhanger gegen die FDS Ende Marz startete die neu gegrundete Nachfolgeorganisation der FN die Forces republicaines de Cote d Ivoire FRCI eine von Massakern begleitete Blitzoffensive die schnell erfolgreich war und Anfang April in der Einnahme grosser Teile Abidjans mundete Gbagbo selbst verschanzte sich mit hundert bis zweihundert seiner Getreuen in dem von der FRCI belagerten Bunker der Prasidentenresidenz und auch andere seiner verbliebenen Truppenteile vor allem die Republikanische Garde Elfenbeinkuste leisteten im Zentrum der Metropole massiven Widerstand Es folgten intensive Kampfe bei denen alle Seiten schwere Waffen im Stadtgebiet einsetzten Die Einheiten der Operation der Vereinten Nationen an der Elfenbeinkuste ONUCI und der franzosischen Operation Licorne griffen entscheidend auf Seiten Ouattaras ein was schliesslich am 11 April zur Festnahme Gbagbos und zum Ende des Konfliktes fuhrte In der Folge kam es dennoch zu Spannungen und Kampfen zwischen den FRCI und den Unsichtbaren Kommandos bei denen der Anfuhrer der Unsichtbaren Kommandos Ibrahim Coulibaly erschossen wurde Amtszeit Ouattaras Bearbeiten 2011 verliefen die Parlamentswahlen im Land friedlich Die Partei Ouattaras die Rassemblement des Republicains gewann hierbei die Mehrheit der Stimmen 2013 musste sich Gbagbo wegen indirekter Mittaterschaft an Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten 14 Siehe auch BearbeitenGeschichte AfrikasEinzelnachweise Bearbeiten Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 438 a b c d e f g h i Andreas Mehler Cote d Ivoire Chirac allein zu Haus Afrika im Blickpunkt Institut fur Afrika Kunde Nummer 4 Hamburg November 2004 ISSN 1619 3156 BBC Timeline Ivory Coast Online NZZ 9 November 2004 Andauernde Gewalt in Abidjan Online Jenseits von Francafrique Wie Paris desastrose Afrika Politik einen Kontinent ruiniert hat 1 2 Vorlage Toter Link www internationalepolitik de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis a b c d Axel Biallas und Andreas Mehler Keine Wahlen in Cote d Ivoire Friedensprozess in der Sackgasse Afrika im Blickpunkt Institut fur Afrika Kunde Nummer 4 Hamburg Oktober 2005 ISSN 1619 3156 NZZ vom 3 November 2006 Cote d Ivoires Prasident bleibt im Amt Der Uno Sicherheitsrat verlangert Gbagbos Mandat um ein Jahr Online Neue Zurcher Zeitung 18 September 2006 NZZ 2 Mai 2007 Friedenshoffnungen in Cote d Ivoire Patrouillen aus Soldaten und Rebellen online NZZ 30 Juli 2007 Friedensgeste in Cote d Ivoire Prasident besucht ehemaliges Rebellengebiet online Der Standard 480 000 neue Geburtsurkunden ausgestellt online Der Standard Wahlkommission Oppositionskandidat gewinnt Prasidentschaftswahl 2 Dezember 2010 Spiegel Online Elfenbeinkuste hat zwei Prasidenten 4 Dezember 2010 http www n tv de politik politik kommentare Elfenbeinkueste Wehe den Besiegten article10153031 htmlLiteratur BearbeitenJoseph Ki Zerbo Die Geschichte Schwarz Afrikas Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 596 26417 0 Basil Davidson A History of West Africa 1000 1800 Uberarbeitete Auflage Longman 1978 ISBN 0 582 60340 4 J B Webster A A Boahen Revolutionary Years West Africa Since 1800 Growth of African Civilisation Longman 1984 ISBN 0 582 60332 3 Walter Schicho Handbuch Afrika In drei Banden Band 2 Westafrika und die Inseln im Atlantik Brandes amp Appel Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 86099 121 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte der Elfenbeinkuste Sammlung von Bildern http www country data com frd cs citoc html ci0013 englisch Adama Sow Ethnozentrismus als Katalysator bestehender Konflikte in Afrika sudlich der Sahara am Beispiel der Unruhen in Cote d Ivoire European University Center for Peace Studies EPU Stadtschleining 2005Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Zentralafrikanische RepublikAbhangige Gebiete Kanarische Inseln Madeira Mayotte Plaza de 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