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Die Geschichte Angolas umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Republik Angola von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Inhaltsverzeichnis 1 Vorkoloniale Geschichte 2 Portugiesische Prasenz im Kongo und an der Kuste 3 Inbesitznahme und Abgrenzung des Hinterlands 4 Angola Vertrag 5 Autonomie und Unabhangigkeitskampf 6 Die Errichtung einer Volksrepublik 7 Burgerkrieg 8 Ubergang zur Mehrparteiendemokratie 9 Friedensvertrag 10 Angola heute 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseVorkoloniale Geschichte BearbeitenDie ursprungliche allerdings ausserordentlich sparliche Bevolkerung im Gebiet des heutigen Angola waren Vorfahren der heutigen Khoisan Gruppen von Jagern und Sammlern die gegenwartig residual noch in Sudangola sowie im Norden Namibias und Botswanas zu finden sind 1 Zwischen dem 7 Jahrhundert und 9 Jahrhundert liessen sich Bantu Volksgruppen in diesem Gebiet nieder und absorbierten oder verdrangten die Ureinwohner Sie waren vor allem Ackerbauern und betrieben Jagd sowie gelegentlich Fischfang als Erganzung Im 14 Jahrhundert wurde im Nordwesten des heutigen Angola im Siedlungsgebiet der Bakongo das Konigreich Kongo mit seiner Hauptstadt Mbanza Kongo gegrundet Im 15 Jahrhundert entstand sudostlich davon unter den Ambundu das Konigreich Ndongo Der Nordosten besiedelt von Tu Chokwe und Balunda gehorte gleichzeitig dem Konigreich Lunda an dessen Zentrum sich im Suden der heutigen Demokratischen Republik Kongo befand Auf dem Zentralhochland Angolas bildeten sich im 18 19 Jahrhundert unter den Ovimbundu mehrere kleinere politische Einheiten heraus Im aussersten Suden entstand vor allem das Volk der Ovambo die zu beiden Seiten des Kuneneflusses ansassig sind und zwar in ihrer Mehrheit im heutigen Namibia auch hier konstituierten sich politische Einheiten 2 Wichtig ist festzuhalten dass es ein Land oder Reich Angola damals noch nicht gab nicht einmal in der Vorstellung der Einwohner des heutigen Staatsgebiets von Angola Portugiesische Prasenz im Kongo und an der Kuste Bearbeiten nbsp Konigin Nzinga bei Friedensverhandlungen mit portugiesischen Gesandten 1657Im Jahre 1483 landete der portugiesische Seefahrer Diogo Cao als erster Europaer in der Region Dies hatte zwei unterschiedliche Folgen Auf der einen Seite nahmen die Portugiesen ganz offiziell von Staat zu Staat Beziehungen zum Konigreich Kongo auf Portugiesische aber auch italienische und spanische Geistliche hielten sich permanent im Namen des portugiesischen Konigs am Hofe dieses Reichs dem damaligen und heutigen M Banza Kongo auf Sie bemuhten sich mit einigem Erfolg um die Vermittlung europaischen Wissens europaischer Kultur und des katholischen Christentums Auf der anderen Seite kam es im Verlauf eines Jahrhunderts zur Errichtung von portugiesischen Handelsstationen und zwar zunachst an der Mundung des Kongo besonders in Soyo und dessen Seehafen Mpinda Dort standen sie allerdings unter der Herrschaft des Kongoreichs und besassen daher einen begrenzten Spielraum In weiteren Schritten liessen sie sich daher an der Atlantikkuste weiter sudlich nieder ausserhalb des Machtbereichs des Kongoreichs 1576 wurde die heutige Hauptstadt Luanda als befestigte Siedlung gegrundet und zwar in einer als Seehafen gut geeigneten Bucht in der Nahe der Mundung des Kwanzaflusses auf dem Gebiet der Axiluanda einer Untergruppe der Ambundu die nur entfernte Beziehungen zum Kongoreich und den flussaufwarts gelegenen Ambundu Reichen Matamba und Ndongo unterhielt Luanda bevolkert von mehreren Hundert Portugiesen war nicht auf Eroberung und Beherrschung aus sondern auf Sklavenhandel Man erwarb Sklaven aus dem entfernteren Hinterland uber afrikanische Mittelsmanner und verkaufte sie nach Brasilien und in die Karibik zu einem geringen Teil auch nach Portugal 3 Zur Selbstversorgung betrieb Luanda in seiner unmittelbaren Umgebung Ackerbau Viehzucht und Fischerei in der Stadt selbst Handwerke aller Art Es pflegte Beziehungen nicht nur zum Kongoreich sondern auch zu Matamba und Ndongo wobei es gelegentlich zu wirtschaftlichen Interessenkonflikten kam und die Konigin Nzinga von Ndongo und Matamba zu einer Symbolfigur fur die Durchsetzungsfahigkeit von afrikanischen Interessen wurde Im 17 Jahrhundert wurde nach ahnlichem Muster z T von Portugiesen die aus Brasilien kamen weiter sudlich die Handelssiedlung Benguela gegrundet auf einem Kustenstreifen der an das Gebiet der Ovimbundu grenzte Auch Benguela betrieb Sklavenhandel und zwar mit Hilfe der Ovimbundu die Karawanen zwischen Benguela und dem heutigen Ostangola organisierten und von dort nicht nur Sklaven sondern auch Elfenbein Wachs Honig und andere Guter mitbrachten Inbesitznahme und Abgrenzung des Hinterlands BearbeitenErst im 19 Jahrhundert unternahmen die Portugiesen Versuche sich von Luanda und Benguela aus weiter landeinwarts festzusetzen Diese Versuche waren zunachst halbherzig fuhrten nur zu einer eher punktuellen Ausdehnung des Machtbereichs und wurden zeitweilig unterbrochen Sie wurden in der zweiten Jahrhunderthalfte wieder aufgenommen als der europaische Wettlauf um Afrika eingesetzt hatte und auch Portugal alles daran setzte sich in Afrika moglichst grosse Gebiete als Kolonien zu sichern Es gelang durch eine Reihe von Feldzugen verschiedene Volker bzw Konigreiche auf dem Territorium des heutigen Angola zu unterwerfen und ein noch loses Netz von Handels Militar und Verwaltungsposten sowie Missionen zu errichten Dieses deckte aber bis Anfang des 20 Jahrhunderts bei weitem nicht das gesamte gegenwartige Territorium ab 4 Nachdem bereits 1885 Portugals Anspruche auf das benachbarte Belgisch Kongo am Einspruch Deutschlands gescheitert waren musste Lissabon 1890 auch britischem Druck nachgeben und auf die Verbindung Angolas und Mosambiks zu einem geschlossenen sudafrikanischen Kolonialreich verzichten Stattdessen nahm in den portugiesischen Kolonien der Einfluss britischen Kapitals betrachtlich zu Angola Vertrag BearbeitenVerhandlungen uber ein britisch deutsches Bundnis fuhrten 1898 zum sogenannten Angola Vertrag Fur den Fall dass Portugal 1891 Staatsbankrott zur Begleichung seiner Schulden weitere Kredite aufnehmen sollte vereinbarten Deutschland und Grossbritannien eine gemeinsame Anleihe fur welche die portugiesischen Kolonien als Pfand vorgesehen waren Im Falle der erwarteten Zahlungsunfahigkeit Portugals sollte dann Zentralangola Innerangola an Grossbritannien hingegen Nord Sud und Westangola an Deutschland fallen ebenso Nord Mosambik und Portugiesisch Timor an Deutschland Sud Mosambik an Grossbritannien Deutschland verzichtete dafur auf die Unterstutzung der Buren in deren Kampf gegen Grossbritannien Das Abkommen wurde am 30 August 1898 geschlossen aber niemals umgesetzt und schon 1899 durch die Verlangerung der britischen Schutzgarantie Windsorvertrag fur Portugal und all seine Besitzungen unterlaufen Angesichts des Konflikts mit den deutschen Kolonialrivalen bemuhte sich die portugiesische Kolonialmacht um die Sicherung der Grenzgebiete zu Deutsch Sudwestafrika Dem portugiesischen Vordringen nach Suden setzten erst die Humbe dann die zum Volk der Ovambo zahlenden Cuamato Kwamato Widerstand entgegen Die Cuamato konnten den Portugiesen zwar in der Schlacht an der Pembe Furt 1904 eine Niederlage beibringen wurden aber durch mehrere portugiesische Strafexpeditionen in den folgenden Jahren dennoch unterworfen Bei einem Besuch des britischen Konigs in Berlin wurde 1913 ein neuer Vertrag uber die Aufteilung der portugiesischen Kolonien zwischen Grossbritannien und dem Deutschen Reich unterzeichnet Nun sollte Deutschland ganz Angola erhalten Daruber hinaus bot Deutschland im Austausch fur Belgisch Kongo und eben Angola den Briten zwei Drittel seiner Kolonie Deutsch Sudwestafrika heute Namibia an Seit Februar 1914 liefen deutscherseits mit der Grundung des Ubersee Studiensyndikats die Vorbereitungen fur die wirtschaftliche Ubernahme Angolas Am 27 Juli 1914 gab Reichskanzler Theodor von Bethmann Hollweg der englischen Regierung sein Einverstandnis fur die Veroffentlichung des bis dahin geheim gehaltenen Vertrages uber die Teilung der portugiesischen Kolonien zwischen Grossbritannien und Deutschland Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 machte seine Umsetzung unmoglich 5 Obwohl Portugal erst 1916 in den Ersten Weltkrieg eintrat kam es schon 1914 zu Kampfhandlungen zwischen Angola und Deutsch Sudwestafrika Ausgelost durch den Tod eines deutschen Beamten gipfelte die Auseinandersetzung im Kampf um das portugiesische Fort Naulila das von deutschen Soldaten zerstort wurde Autonomie und Unabhangigkeitskampf Bearbeiten nbsp Wappen Angolas ab 1935Siehe auch Portugiesischer Kolonialkrieg Angola Angolas rechtlicher Status anderte sich 1951 durch die Umwandlung in eine portugiesische Uberseeprovinz Angolaner afrikanischer Abstammung hatten nun die Moglichkeit bei Erfullung gewisser Kriterien rechtlich als Assimilado anerkannt zu werden Dieser Status gewahrte eine weitgehende von 1962 an vollstandige Gleichberechtigung mit den portugiesischen Staatsburgern Mischlingen wurde dieser Status in fast allen Fallen zuerkannt schon 1950 waren infolgedessen die Weissen unter den Assimilado in der Minderheit Diese Politik die der Assimilierung und Integration dienen sollte forderte zugleich das Entstehen und die Erstarkung anti kolonialer Krafte In den 1950er Jahren bildeten sich an verschiedenen Orten auch ausserhalb Angolas im Untergrund eine Vielzahl von Gruppen die sich nach dem Beispiel anderer afrikanischer Lander eine Befreiung Angolas von der Kolonialherrschaft zum Ziel setzten Nach einer spontanen Erhebung ortlicher Art im Jahre 1959 kam es ab 1960 61 zu einem Unabhangigkeitskrieg der bis 1974 andauerte Er wurde getragen von drei nationalistisch gepragten Bewegungen FNLA MPLA und UNITA die sich also fur die Unabhangigkeit Angolas als Ganzem einsetzten sowie der FLEC die fur eine getrennte Unabhangigkeit Angolas und Cabindas kampfte 6 Die lokalen Aufstande wurden jedoch vom portugiesischen Militar das in wachsendem Masse aus afrikanischem Personal bestand schon gegen 1964 niedergeworfen die anschliessenden Guerillaaktivitaten der o e Bewegungen waren nur begrenzt erfolgreich und kamen 1973 praktisch zum Stillstand Als Folge der Nelkenrevolution die am 25 April 1974 das Salazar Regime beendete und die unverzugliche Entkolonialisierung der Uberseegebiete einleitet begann in Angola ein bewaffneter Machtkampf zwischen den drei nationalistischen Bewegungen und ihren jeweiligen Verbundeten Trotz intensiver Vermittlungsversuche seitens der neuen portugiesischen Regierung kam es nicht zu einer Einigung Am 11 November 1975 rief das MPLA in Luanda die Unabhangigkeit des Landes aus gleichzeitig taten dies FNLA und UNITA zusammen in Huambo Es wurden zwei rivalisierende Regierungen gebildet von denen sich jedoch die von FNLA amp UNITA nur wenige Wochen hielt Der Entkolonisierungskonflikt 7 ging so bruchlos in den Burgerkrieg in Angola uber Das von der Organisation fur Afrikanische Einheit heute Afrikanische Union 1974 unter der Bezeichnung Portugiesisch Kongo als unabhangig anerkannte Cabinda wurde von den drei nationalistischen Bewegungen unter Berufung auf die zur Kolonialzeit geschaffene Situation als integraler Bestandteil Angolas betrachtet und wie zur Kolonialzeit als Exklave zum Staatsgebiet gezahlt Die FLEC wurde nach 1975 von der MPLA Regierung in den Untergrund gedrangt existiert aber bis heute als Sprecher der Unabhangigkeitsbestrebungen der Bevolkerung und macht gelegentlich durch begrenzte militarische Aktionen auf sich aufmerksam Die Errichtung einer Volksrepublik BearbeitenDie erste Regierung wurde aus Mitgliedern des MPLA gebildet Das Movimento rief am 11 November 1975 in Luanda eine Volksrepublik Angola nach osteuropaischem Muster aus und erklarte sich selbst zur einzig legalen Partei Erster Staatschef wurde der MPLA Fuhrer Agostinho Neto Parallel dazu riefen FNLA und UNITA gemeinsam in Huambo eine Republik Angola aus und bildeten eine Gegenregierung Unmittelbar danach brach ein Burgerkrieg zwischen MPLA UNITA und FNLA aus in den auch auslandische Machte im Wesentlichen Sudafrika und Kuba eingriffen Ein gemeinsamer Versuch von UNITA und FNLA mit Unterstutzung Sudafrikas Luanda einzunehmen wurde mit kubanischer Hilfe in der Schlacht bei Kifangondo Ende 1975 abgewehrt Die FNLA erholte sich von dieser Niederlage nicht mehr zog sich nach Zaire zuruck und versank fortan faktisch in der Bedeutungslosigkeit Burgerkrieg Bearbeiten Hauptartikel Burgerkrieg in Angola Das seit 1977 als marxistisch firmierende MPLA wurde von Kuba der Sowjetunion und anderen sozialistischen Staaten unterstutzt Auf dem Hohepunkt des Konfliktes standen an die 50 000 kubanische Soldaten im Land siehe kubanischer Militareinsatz in Angola Die UNITA erhielt von den USA Finanzmittel und Waffen und wurde von Sudafrika wo noch das Apartheidregime herrschte durch Luft und Bodentruppen Waffenlieferungen und Ausbildungsprogramme unterstutzt Die von Zaire unterstutzte fast nur von Bakongo getragene FNLA verbundete sich zunachst mit der UNITA stieg aber nach schweren Verlusten aus den Kampfen aus Sudafrika unterstutzte daraufhin verstarkt die UNITA Im Jahre 1983 drangen etwa 5000 sudafrikanische Soldaten bis zu 250 km tief in den Suden Angolas ein um Stutzpunkte der Rebellenbewegung SWAPO aus Sudwestafrika heute Namibia zu zerstoren Dabei wurden nach sudafrikanischen Angaben bis Mitte August 1983 418 SWAPO Kampfer und 29 sudafrikanische Soldaten getotet Sudafrika erlitt in Schlachten und Gefechten mit kubanischen Verbanden empfindliche Niederlagen Dies weckte Sudafrikas Bereitschaft zu Verhandlungen und zum Ruckzug aus Angola Auf dieses erfolglose militarische Engagement in Angola ist schliesslich auch die Schwachung der Position Sudafrikas in Namibia das 1990 in die staatliche Unabhangigkeit entlassen wurde sowie die Abschaffung des Apartheid Regimes selbst zuruckzufuhren Ubergang zur Mehrparteiendemokratie BearbeitenIm Jahr 1991 einigten sich die beiden Burgerkriegsparteien MPLA und UNITA darauf ein Mehrparteiensystem umzusetzen Das MPLA gab die Doktrin des Marxismus Leninismus auf Nachdem 1992 bei den ersten durch die UN uberwachten demokratischen Wahlen das MPLA zur beherrschenden Fraktion im Parlament geworden war und bei der gleichzeitigen Prasidentschaftswahl in Angola 1992 der damals amtierende Prasident Jose Eduardo dos Santos MPLA die relative allerdings nicht die im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit erreicht hatte brach auf Initiative der UNITA mit dem Argument des Wahlbetrugs abermals Krieg aus Der zweite Wahlgang bei dem Jose Eduardo dos Santos gegen den UNITA Fuhrer Jonas Savimbi hatte antreten mussen fand infolgedessen nicht statt Friedensvertrag BearbeitenDas am 20 November 1994 unterzeichnete Lusaka Protokoll ein Friedensvertrag zwischen der Regierung und der UNITA ermoglichte die Integration der bisherigen Rebellen Eine nationale Einheitsregierung unter Beteiligung der UNITA wurde 1997 ins Leben gerufen doch begannen die blutigen Kampfe Ende 1998 erneut und fuhrten unter anderem zur Vertreibung hunderttausender Menschen die in die Stadte in schwer zugangliche Bergregionen oder ins benachbarte Ausland flohen Von der UNITA die weiterhin an der Regierung teilnahm spaltete sich ein Teil ab der die vom UNITA Fuhrer Jonas Savimbi angeordnete Wiederaufnahme der Kampfe ablehnte Prasident Jose Eduardo dos Santos setzte auf Grund des Konfliktes das Funktionieren von Teilen der demokratischen Instanzen ausser Kraft Am 22 Februar 2002 wurde Jonas Savimbi auf der Flucht vor Regierungstruppen erschossen daraufhin wurde ein Waffenstillstand zwischen den beiden rivalisierenden Parteien geschlossen Die UNITA gab ihren bewaffneten Kampf auf und nahm die Rolle der fuhrenden Oppositionspartei an Der Widerstand der international zunehmend isolierten UNITA aber war schon vorher erlahmt Angolanische Regierungstruppen waren bereits ab 1998 stark genug in Zaire Demokratische Republik Kongo Kongo von Cabinda aus und Nordnamibia zu intervenieren und hatten der UNITA so die letzten Versorgungswege Diamantenschmuggel abgeschnitten Angola heute BearbeitenSeit dem Ende des Burgerkriegs hat sich die politische Lage in Angola in der Weise verfestigt dass formell eine normale Mehrparteiendemokratie funktioniert in Wirklichkeit jedoch ein autoritares Regime herrscht in dem die reale Macht bei Prasident Jose Eduardo dos Santos liegt Er ubt diese Macht mithilfe eines Netzes von ihm abhangiger Personen aus benutzt die MPLA als Instrument und bestimmt das Handeln der Regierung Bei Parlamentswahlen erreichte die MPLA rund 80 der Stimmen was vor allem die geringe Glaubwurdigkeit der anderen Parteien vor allem UNITA und FNLA widerspiegelt 2010 wurde eine neue Verfassung beschlossen nach der der Vorsitzende der starksten Partei automatisch Staatsprasident und Regierungschef wird damit wurde die Amtsausubung durch Jose Eduardo dos Santos nach 18 Jahren auf eine gesetzliche Grundlage gestellt Die Verfassung hebt durch eine Reihe von Mechanismen zugleich die Gewaltenteilung auf und sanktioniert damit den bestehenden Zustand in Form eines autoritaren Prasidialsystems Dank seiner hohen Einkunfte aus der Erdolforderung hat gleichzeitig mit dieser politischen Entwicklung nicht nur der Wiederaufbau der zerstorten Stadte Dorfer und Infrastrukturen stattgefunden sondern eine bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung Diese geht allerdings einher mit einem ausserordentlich hohen Mass an Korruption und an sozialer Ungleichheit Aussenpolitisch steht Angola auf zwei Beinen die Erdolforderung erfolgt zum uberwiegenden Teil mithilfe US amerikanischer Unternehmen wahrend sich gleichzeitig eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China entwickelt hat das in Angola mit einer ganzen Reihe von Unternehmen und geschatzten 300 000 Chinesen anwesend ist Guerillagruppen die seit den 1970er Jahren fur die Unabhangigkeit der Exklave Cabinda kampfen sind zwar nicht endgultig geschlagen stellen jedoch kein ernsthaftes Problem fur die Stabilisierung des Landes dar Siehe auch BearbeitenGeschichte Afrikas Portugiesische Kolonialgeschichte Geschichte des Geldes in Angola Liste portugiesischstammiger Personlichkeiten aus AngolaLiteratur BearbeitenGerald Bender Angola Under the Portuguese London Heinemann 1978 David Birmingham The Portuguese Conquest of Angola London Oxford University Press 1965 David Birmingham Empire in Africa Angola and its Neighbors Athens Ohio Ohio University Ores 1986 Armando Castro O sistema colonial portugues em Africa Meados do seculo XX Lissabon Caminho 1978 Patrick Chabal und andere A History of Postcolonial Lusophone Africa London Hurst 2002 mit Artikel zu Angola von David Birmingham Basil Davidson Portuguese speaking Africa In Michael Crowder Hrsg The Cambridge History of Africa Vol 8 Cambridge Cambridge University Press 1984 S 755 806 Rainer Grajek Religion in Angola und Sozialpolitik in Angola Fernando Andresen Guimaraes The Origins of the Angolan Civil War London New York Macmillan Press St Martin s Press 1998 Beatrix Heintze Studien zur Geschichte Angolas im 16 und 17 Jahrhundert Rudiger Koppe Koln 1996 Lawrence W Henderson Angola Five Centuries of Conflict Ithaca Cornell University Press 1979 W Martin James Susan Herlin Broadhead Historical dictionary of Angola Lanham MD Scarecrow Press 2004 ISBN 978 0 8108 4940 2 John Marcum The Angolan Revolution vol I The anatomy of an explosion 1950 1962 Cambridge Mass amp London MIT Press 1969 vol II Exile Politics and Guerrilla Warfare 1962 1976 Cambridge Mass amp London 1978 Christine Messiant L Angola colonial histoire et societe Les premisses du mouvement nationaliste Basel Schlettwein 2006 Ricardo Soares de Oliveira Magnificent and Beggar Land Angola Since the Civil War Oxford University Press New York 2015 ISBN 978 0 19 025138 3 Rene Pelissier La colonie du Minotaure Nationalismes et revoltes en Angola 1926 1961 Orgeval Selbstverlag 1978 Rene Pelissier Les campagnes coloniales du Portugal Paris Pygmalion 2004 Edmundo Rocha Contribuicao ao estudo da Genese do Nacionalismo Angolano periodo de 1950 1964 testemunho e estudo documental Luanda Kilombelombe 2003 Rolf Peter Tschapek Bausteine eines zukunftigen deutschen Mittelafrika Deutsches Interesse an den sudafrikanischen Kolonien Portugals vom ausgehenden 19 Jahrhundert bis zum ersten Weltkrieg Steiner Verlag Viersen 2000 ISBN 978 3 515 07592 3 Jan Vansina Kingdoms of the Savanna A History of Central African States until European Occupation Madison University of Wisconsin Press 1998 Rainer Grajek Religion in Angola und Sozialpolitik in Angola Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Angolas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Krieg in Angola 1975 2002 im Kriege Archiv Departement Sozialwissenschaften der Universitat Hamburg Jule Reimer Wir wollen nur leben Angola drei Jahre nach dem Friedensschluss 4 Oktober 2005 Deutschlandfunk Einzelnachweise Bearbeiten Diese wurden in der Kolonialliteratur oft als Buschmanner bezeichnet Die vielleicht beste Einordnung dieser Gegebenheiten und Vorgange in eine regionale Ubersicht bietet Elikia M Bokolo Afrique Noire Histoire et Civilisations jusqu au XVIIIeme siecle Band I Hatier Paris 1993 uberarbeitete und leicht erweiterte portugiesische Ausgabe Africa Negra Historia e Civilizacoes ate ao XVIIIº seculo Vulgata Lissabon 2003 Joseph Miller Way of Death Merchant capitalism and the Angolan slave trade 1730 1830 London amp Oxford James Currey Rene Pelissier Les guerres grises Resistance et revoltes en Angola 1845 1941 Montamets Orgeval Selbstverlag 1977 Ist bis heute die sorgfaltigste Aufarbeitung dieses Prozesses Rolf Peter Tschapek Bausteine eines zukunftigen deutschen Mittelafrika Deutscher Imperialismus und die portugiesischen Kolonien Deutsches Interesse an den sudafrikanischen Kolonien Portugals vom ausgehenden 19 Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg Franz Steiner Verlag Stuttgart 2000 S 15 und 209 Siehe John Marcum The Angolan Revolution 2 Bde Cambridge Mass amp London MIT Press 1969 bzw 1978 Franz Wilhelm Heimer Der Entkolonisierungskonflikt in Angola Munchen Weltforum Verlag 1980Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Zentralafrikanische RepublikAbhangige Gebiete Kanarische Inseln Madeira Mayotte Plaza de soberania mit Ceuta und Melilla Reunion St Helena Ascension und Tristan da CunhaUmstrittene Gebiete Demokratische Arabische 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