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Die Geschichte Libyens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des Staates Libyen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Die Geschichte Libyens im Sinne einer menschlichen Besiedlung lasst sich auch wenn bis zu 2 Millionen Jahre alte Spuren in Nordwestafrika existieren bisher nur uber eine Zeitspanne von etwas mehr als 100 000 Jahren zuruckverfolgen Die drei historischen Provinzen LibyensDie ethnischen Gruppen LibyensLibya ist das griechische Wort fur das von Libyern bewohnte Gebiet westlich von Agypten Spater dehnte sich die Bezeichnung auf ganz Nordafrika zwischen Agypten Aithiopia und Atlantik aus Inhaltsverzeichnis 1 Ur und Fruhgeschichte 1 1 Palaolithikum 1 2 Neolithikum 1 3 Libyer und Agypter 2 Herrschaft der Libyer in Agypten ca 1075 727 v Chr 3 Phonizier und Griechen 4 Perser ab 525 v Chr 5 Ptolemaer judische Militarsiedlungen Phasen der Unabhangigkeit Rom 5 1 Ophellas 322 308 v Chr 5 2 Aufstande Expansion nach Palastina verstarkte judische Ansiedlung 5 3 Diadochenkampfe Konig Magas von Kyrene um 283 276 250 v Chr innerdynastische Kampfe 5 4 Zunehmende Dominanz Roms 6 Karthago und Tripolitanien Rom 7 Garamanten 8 Der Kustensaum als Teil des Romischen Reichs 8 1 Aufteilung in Provinzen Berberstamme Errichtung und Ruckverlegung des Limes Tripolitanus 8 2 Rechtsverhaltnisse Municipia Kolonat 8 3 Judische Gemeinde Aufstand 115 118 8 4 Christianisierung religiose Konflikte 9 Vandalen in Tripolitanien Ruckeroberung durch Ostrom Expansion der Berber 10 Kurzzeitige Perserherrschaft 618 619 630 11 Arabische Eroberung und Islamisierung ab 643 Widerstand der Berber 12 Auflosung des arabischen Grossreichs Regionalmachte Aghlabiden in Tripolitanien 740 800 13 Fatimiden 909 1171 13 1 Herkunft Ausrichtung auf Schiitentum 13 2 Kalifat 909 Eroberung des Maghreb erste Angriffe auf Agypten ab 914 Juden 13 3 Eroberung Agyptens Verlegung der Hauptstadt nach Kairo 969 972 Banu Hillal um 1050 14 Der Fessan in fruhislamischer Zeit 15 Die agyptische Kyrenaika 15 1 Ayyubiden 1171 1250 15 2 Mamluken 1252 1517 15 2 1 Turkische Militarsklaven Mongolenabwehr 15 2 2 Vertreibung der Kreuzfahrer bis 1291 Bahri Dynastie ab 1279 15 2 3 Burdschiyya Dynastie 1382 1517 16 Tripolitanien 16 1 Dominanz der christlichen Seemachte bis 1551 16 2 Turgut Reis 17 Osmanen 17 1 Entstehung einer politischen Einheit zwischen Tunesien Algerien und Agypten 17 2 Ansiedlung judischer Fluchtlinge von der iberischen Halbinsel 17 3 Piraterie und Barbareskenkriege 17 4 Osmanisches Vilayet Tripolitanien 1835 1911 Sanussiya in der Kyrenaika ab 1843 18 Der Fessan und die Osmanen 19 Kolonie Italiens 19 1 Italienisch Turkischer Krieg 19 2 Erster Weltkrieg und italienische Kolonie 19 3 Faschistisches Siedlungsprogramm Zweiter Weltkrieg 19 4 Judische Gemeinde und Faschismus 20 UN Treuhandgebiet britische Besatzung 1945 1951 20 1 Druck auf die Minderheiten Italiener Juden 20 2 Union von Tripolitanien und Cyrenaika Vorbereitung der Unabhangigkeit 21 Vereinigtes Konigreich von Libyen 21 1 Monarchie 21 2 Einheitsstaat neue Hauptstadt Frauenwahlrecht 22 Arabische Republik 1969 2011 22 1 Putsch 22 2 Autoritare Staatsfuhrung Verstaatlichungen Ende der judischen Gemeinden 22 3 Panarabismus Parteienverbot Volkische Revolution 22 4 Tschadkrieg Arabischer Einheitsmarsch 1973 Grenzkrieg mit Agypten 1977 22 5 Staat der Massen Dschamahirija Revolutionsfuhrer Gaddafi 22 6 Tschadkrieg 1980 1987 94 Terroranschlage Embargo bis 1999 2003 22 7 Versuche die Isolation aufzubrechen Privatisierung 22 8 Burgerkrieg und Sturz Gaddafis 2011 23 Seit dem Ende des Burgerkriegs 24 Siehe auch 25 Literatur 25 1 Uberblickswerke 25 2 Ur und Fruhgeschichte 25 3 Griechisch romische Antike Judentum Christentum 25 4 Libyen als Teil muslimischer Reiche 25 5 Jungere Geschichte 25 6 Wissenschaftsgeschichte 26 Weblinks 27 AnmerkungenUr und Fruhgeschichte BearbeitenPalaolithikum Bearbeiten nbsp Faustkeile aus heutigen Sandwusten Nordafrikas Der linke 440 mm lange stammt aus Libyens Erg Tamiset der rechte 330 mm lange aus dem Erg Murzuk im Sudwesten Der mittlere Faustkeil stammt aus Sud Algerien Aufgrund von Fossilien und Werkzeugfunden gilt es als erwiesen dass einige Vertreter des Homo erectus Afrika erstmals vor rund 2 Millionen Jahren Richtung Levante Schwarzmeerraum und Georgien sowie moglicherweise uber Nordwestafrika Richtung Sudspanien verliessen 1 Vor rund 600 000 Jahren kam es wohl zu einer zweiten Ausbreitungswelle 2 In Afrika ging vor etwa 200 000 Jahren aus Homo erectus der fruhe oder archaische anatomisch moderne Mensch und aus diesem der anatomisch moderne Mensch hervor 3 Dabei war die Sahara im Gegensatz zum Kustensaum und den Oasen nur phasenweise bewohnbar wenn genugend Niederschlage eine ausreichende Flora und Fauna zuliessen 4 nbsp Piktogramme die um 4000 v Chr entstanden fanden sich im Tadrart Acacus einem Gebirgszug im Sudwesten Libyens an der algerischen Grenze Sie gehoren seit 1985 zum Welterbe Die Sahara war vielfach trockener aber auch uber lange Zeiten feuchter als heute dehnte sich also aus bzw schrumpfte Phasen der grunen Sahara konzentrierten sich mit ihren Maxima vor allem um die Zeit vor 315 000 215 000 und 115 000 Jahren Maxima ausgesprochen trockener Phasen finden sich vor 270 000 150 000 und 45 000 Jahren Dementsprechend war die Sahara bis auf wenige Refugia wohl vor 325 000 bis 290 000 und vor 280 000 bis 225 000 Jahren ein fur Menschen kaum bewohnbarer Ort Sollten zu dieser Zeit Menschen in der heutigen Wuste gelebt haben mussen sie sich in den Suden an das Rote Meer oder das Mittelmeer zuruckgezogen haben Unter diesen Bedingungen konnte der moderne Mensch entstanden sein der immer wieder ausreichend lange isoliert war und sich immer neuen Bedingungen ausgesetzt sah 5 So bestand vor 125 000 Jahren ein ausreichendes Wasserwegenetz um die Ausbreitung zahlreicher Tierarten nach Norden zu ermoglichen denen menschliche Jager folgten Dazu trugen riesige Seen wie der Mega Fezzan See uber 76 000 km 6 bei die sich in feuchten Phasen wahrend der letzten 380 000 Jahre mehrfach weit nach Norden erstreckten Hingegen dehnte sich die Sahara vor 70 000 bis 58 000 Jahren nordwarts bis zum Dschabal Gharbi aus Danach kam es zu einer feuchteren Phase der wiederum vor 20 000 Jahren eine trockenere folgte nbsp Petroglyphen belegen die Anwesenheit von Elefanten in Tadrart Acacus die jedoch in den Trockenphasen aus der Region verschwanden nbsp Ahnliches gilt fur dieses Artefakt aus dem Wadi Mathendous nbsp wo sich auch Giraffen fanden Die fruhesten Spuren menschlicher Besiedlung auf dem Gebiet des heutigen Libyen reichen nicht nur bis in das Aterien zuruck als die feuchtere Sahara von Jagern und Sammlern durchzogen wurde 7 Aus dem Palaolithikum fanden sich Uberreste im Tadrart Acacus im Sudwesten Libyens im Dschabal Uweinat im Sudosten 8 aber auch 25 km nordwestlich davon 9 im Dschabal Gharbi 60 km sudlich der Mittelmeerkuste als auch am zentral gelegenen Shati See 100 bis 110 000 Jahre Von den insgesamt 56 Statten Stand 2012 10 befinden sich 25 am Dschabal Gharbi sudlich von Tripolis und 19 in der zentralen Sahara am Tadrart Acacus und in der Messak Settafet Fur eine spatere Feuchtphase nimmt man heute an dass nilo saharische Gruppen aus dem Osten in die sudliche Sahara zogen um dort Wassertieren nachzustellen wahrend die nordliche Sahara eher von Jagern der Steppentiere aufgesucht wurde 11 Fischer zogen also an Flussen und Seen westwarts manche bis nach Nordwestafrika um mit ihren Harpunen Fische Krokodile und Flusspferde zu jagen andere Jager zogen sudwarts um mit Pfeil und Bogen Savannenbewohner zu erlegen wie Elefanten und Giraffen Letztere sind wohl dem Epipalaolithicum zuzuordnen und kamen um 8000 v Chr aus Nordwestafrika Der Shati See wurde gegen Ende der letzten Eiszeit ein Teil des sehr viel grosseren Megafezzan Sees bei dem es sich wie jungere Untersuchungen zeigen eigentlich um zwei Seen handelte die sich vor 100 000 Jahren uber eine Flache von 1350 bzw 1730 km erstreckten nbsp Aterien Spitze aus AlgerienIn Nordafrika folgten auf spate Faustkeilkomplexe die Abschlagtechnik die den sudeuropaischen und vorderasiatischen stark gleichen Auch Blattspitzen die der spateren Aterien Tradition angehoren finden sich Sie gilt als Kultur nomadischer Wustenjager und endete vor etwa 32 000 Jahren 12 Das Aterien galt lange als Teil des Mousterien jedoch inzwischen als spezifische archaologische Kultur des Maghreb Sie hatte einen sehr hohen Bearbeitungsstand ihrer Steinwerkzeuge erreicht Die Jager entwickelten einen Griff fur Werkzeuge verbanden also erstmals verschiedene Werkstoffe zu Kompositwerkzeugen 13 In Libyen sind 56 Aterien Fundstatten Stand 2012 bekannt von denen sich allein 25 im Dschabal Gharbi im Nordwesten des Landes fanden 14 Die Jager und Sammler bevorzugten weiter im Suden hoher gelegene Regionen da sie ihren Anspruchen an die okologische Umgebung naher kamen Vor 70 000 bis 58 000 Jahren dehnte sich die Sahara bis in das Gebiet des Dschabal Gharbi nordwarts aus die nachste Trockenphase folgte erst vor rund 20 000 Jahren Die Funde deren sichere Datierung noch aussteht mussen also zwischen diesen Trockenphasen zeitlich einzuordnen sein Meist lassen sich zeitliche Parallelen mit agyptischen Kulturen nur typologisch erschliessen So ahneln die Klingen von Nazlet Khater 15 denen von Haua Fteah in der libyschen Kyrenaika 16 Aus dem spaten Palaolithikum sind in Libyen einige Fundstatten bekannt Sie reichen zwischen 21 000 und 12 000 Jahre zuruck Das Klima blieb extrem trocken doch widerstanden viele Tierarten noch lange Zeit dem extremer werdenden Klima Nordafrikanische Strausse Struthio camelus camelus die in der nordlichen Sahara lebten kannten noch die Griechen 17 Die Erwarmung nach dem Ende der letzten Kaltzeit hatte jedoch weitere massive Veranderungen zur Folge So waren die Uberschwemmungen aussergewohnlich ergiebig und erreichten Gebiete die seit langem kaum mehr Wasser gesehen hatten Von den jungeren Bewohnern stammen die Felsmalereien und Gravuren die ab 9000 v Chr einsetzen An der westagyptischen Fundstatte Nabta siedelten um 6700 v Chr Hirten mit ihren Rindern an einem flachen See kaum 100 km von Wadi Kubbaniya am Ostrand der Sahara Dort fanden sich 12 runde und ovale Hutten 18 Bei Elkab fanden sich Artefakte aus der Zeit zwischen 7000 und 6700 v Chr Die Elkabian Industrie war mikrolithisch es existierten zwar Mahlsteine doch fanden sich an vielen von ihnen rote Pigmente so dass sie nicht als Beleg fur Ackerbau gelten konnen Die Bewohner waren wohl eher Nomaden die im regenreicheren Sommer in die Wuste zogen und im Winter im Niltal jagten und fischten Neolithikum Bearbeiten Die Lebensverhaltnisse blieben weiterhin ausserst fragil und geringfugige Verminderungen der sowieso geringen Niederschlage vertrieben die Menschen In der westlichen Wuste Agyptens unterscheidet man ein Fruhes 8800 6800 v Chr sowie ein Mittleres 6500 6100 v Chr und ein Spates Neolithikum 5100 4700 v Chr Die Zeiten zwischen diesen Phasen entstanden durch die besagte Ruckkehr der Trockenheit die das Gebiet unbewohnbar machte Keramik war selten zum Wassertransport bevorzugte man die Eier von Straussen Wahrscheinlich handelt es sich bei der Keramik deren Verzierung auf die symbolische Ebene verweist um eine eigenstandige Erfindung Afrikas Die Werkzeuge der westlichen Wuste stehen in enger Beziehung zur Fayyum Kultur die zwischen 5450 und 4400 v Chr bestand Erstmals wurde dort der Ackerbau zur Lebensgrundlage was die Lebensweisen endgultig voneinander absetzte wenn auch weniger drastisch als lange angenommen So fand man an der kustennahen Statte Hagfet al Gama 8900 4500 BP domestizierte Formen von Gerste und Hartweizen was auf eine Mischkultur aus Viehhaltung kleinraumigen Anbau einiger Getreidesorten und Sammeln hindeutet denn die Funde wurden zusammen mit Uberresten von Schafen Ziegen und Landschnecken gemacht 19 Nach 4900 v Chr nahm die Regenmenge wieder ab noch starker nach 4400 v Chr Mit der zunehmenden Austrocknung seit 3000 v Chr entwickelte sich die Sahara zu der uns heute bekannten Wuste in den letzten Jahrhunderten vor der Zeitenwende entstanden die letzten Darstellungen von heute verschwundenen Tierarten die Nomaden fuhrten mehr und mehr Ziegen und immer weniger Rinder mit sich Es kam zu weitraumigen Wanderungen die Gruppen in die Wuste brachten die die benachbarten Agypter als Libyer bezeichneten uber die die fruhesten Nachrichten aus dem Osten kommen Libyer und Agypter Bearbeiten nbsp Zawiyet Umm el Rakham Eingangstor der ramessidischen Festung die den Westen Agyptens vor allem gegen Libyer sichern sollte Ihre Grundflache betrug 140 140 mSpatestens seit etwa 4000 v Chr lassen sich dabei Kulturen nachweisen die heute als Libyer bzw deren Vorfahren angesprochen und die lange als Berber bezeichnet wurden Als gesichert gilt dies jedoch nicht weshalb viele Autoren die alte Bezeichnung Libyer vorziehen Die Berber selbst bezeichnen sich als Imazighen Singular Amazigh Die Bezeichnung Libyer dehnten erst die Griechen auf alle Bewohner der Sahara aus Erste historische Nachrichten uber Lebu oder Rebu stammen aus Agypten das seit dem 3 Jahrtausend v Chr immer wieder von Kampfen mit Libyern berichtet Seit etwa 2300 v Chr drangen Libyer in das Niltal ein und siedelten sich in den Oasen an Spater wurden viele von ihnen in die agyptische Armee aufgenommen um schliesslich sogar selbst zu Pharaonen aufzusteigen Dabei wurden die Libyer nur bis zu einem gewissen Masse agyptisiert So finden sich Anzeichen dass religiose Formen ubernommen wurden Zudem kam das Pferd das aus dem Nahen Osten kommend nun als Reitpferd und zum Ziehen von Streitwagen eingesetzt wurde uber Agypten nach Libyen Um 1000 v Chr gelang es einem der Libyerstamme den Garamanten ein Reich um den Fessan zu errichten Vielleicht brachten sie das Pferd und die Eisenverarbeitung mit Die fruhesten Nachrichten erhalten wir durch agyptische Inschriften aus dem Alten Reich ca 2686 2160 v Chr 20 Ein Feldzug des Pharaonen Snofru der der erste Pharao der 4 Dynastie war richtete sich gegen Libyen und fand gegen Ende seiner Regierungszeit statt Bei diesem Kriegszug wurden 1 100 Libyer und 13 100 Stuck Vieh erbeutet Sein Nachfolger Cheops liess eine Expedition in die Oase Dachla in der Libyschen Wuste durchfuhren die der Beschaffung von Pigment diente 21 Durch Inschriften ist bezeugt dass auch sein Sohn Radjedef eine Expedition nach Dachla entsandte Die inschriftlichen Zeugnisse hierfur stammen von einem Lagerplatz in der Wuste etwa 60 km von Dachla entfernt Dieser liegt am Fuss eines Sandsteinfelsens und wurde offenbar als Wasserberg des Radjedef bezeichnet 22 Von einem Feldzug gegen Libyen berichten Reliefs im Totentempel der Sahure Pyramide 5 Dynastie Da sich jedoch eine beinahe identische Abbildung auch in der Pyramidenanlage von Pepi II fand ist unklar ob wirklich ein Ereignis dargestellt ist oder eher ein symbolisches Schlagen der Feinde Agyptens das von jedem neuen Konig wiederholt werden musste 23 Dabei bestanden nicht nur Verbindungswege zwischen Agypten und Libyen entlang der Kuste sondern auch durch die Libysche Wuste So ging von Charga eine Route westwarts nach Dachla wo zur Zeit Pepis II eine wichtige Station bei Ayn Asil bestand Dass die Pharaonen des Alten Reiches ihren Machtanspruch auch im Suden Libyens stellten zeigen Funde aus dem aussersten Sudosten des heutigen Libyens am Dreilandereck Agypten Libyen Sudan Dort im Gebiet des uber 1900 m hohen Dschabal al Awaynat fand sich eine Kartusche des Pharaos Mentuhotep II 24 Im Mittleren Reich horen wir von abermaligen Expeditionen gegen Libyen Amenemhet I liess am Ostrand des Deltas zum Schutz vor asiatischen Invasionen Mauern errichten Im letzten Jahr der Regierung Amenemhets I zog sein Sohn Senusret Sesostris I gegen die Libyer Im Neuen Reich nahmen die Pharaonen ihre aggressive Aussenpolitik wieder auf Sethos I fuhrte einen Feldzug nach Libyen Gegen die erstmals aus Westen wohl aus Hunger in das Nildelta vordringenden Libyer setzte er ebenfalls die Armee ein Aus Avaris das lange die Hauptstadt der aus Westasien kommenden Hyksos gewesen war machte Ramses II seine grosse Hauptstadt die den Namen Piramesse erhielt Haus des Ramses Dies gab Ramses die Mittel die Westgrenze gegen die Libyer durch eine Kette von Festungen zu sichern nbsp Vertikal gespiegelte Nachzeichnung der Siegesstele des Merenptah F Petrie Pharao Merenptah sah sich in seinem 5 Herrschaftsjahr einer Invasion durch eine Koalition gegenuber von Libyern und bis dahin teils unbekannten Volkern gegenuber Fuhrer der Invasoren war der Libyerkonig Mereye der neben libyschen Meswes Tjehenu und Tjemehu auch Volker aus dem Norden fuhrte namlich Sardana Turisa Luka Sekelesa und Ekwes oder Akawasa die zu den sogenannten Seevolkern gezahlt werden die die politische und ethnische Lage im gesamten ostlichen Mittelmeerraum drastisch veranderten Ihre Spuren finden sich in der Agais sie zerstorten das Hethiterreich attackierten die levantinischen Reiche Zwischen der Kyrenaika und Mersa Matruh gingen sie erstmals innerhalb der agyptischen Einflusssphare im Westen an Land und verbundeten sich dort mit den Libyern so dass eine 16 000 Mann starke Armee zustande kam Da sie Frauen und Kinder aber auch ihr Eigentum dazu Vieh mitgebracht hatten planten sie wohl sich in Agypten anzusiedeln Merenptah sah sich im Auftrag Amuns der ihm das Schwert uberreicht hatte womit er eine Art Heiligen Krieg fuhrte Zwar wurden in der Schlacht die der Pharao gewann Tausende getotet doch wurden auch viele gefangen genommen und im Delta angesiedelt Ihre Nachkommen wurden zu einem gewichtigen politischen Faktor Ramses III 1184 1153 v Chr sah sich in seinem zweiten und funften Amtsjahr gleichfalls mit Einfallen der Libyer bis in das mittlere Nildelta konfrontiert die sich mit den Meswes und Seped verbundet hatten Auch sie wurden geschlagen doch schon einige Jahre nach dem Sieg uber die Seevolker attackierten Libyer erneut das Nildelta Ramses III schlug sie zwar zuruck doch eine schwere Krise steigerte sich unter Ramses IX durch Einfalle von Libyern bis nach Theben Herrschaft der Libyer in Agypten ca 1075 727 v Chr BearbeitenSchliesslich gelang es den Libyern die Herrschaft in Agypten fur mehr als drei Jahrhunderte zu ubernehmen Die 21 Dynastie ab Smendes I gilt als libysche Dynastie Auch wenn in der alteren Literatur erst die 22 Dynastie als die libysche bezeichnet wird mussen bereits wahrend der 21 Dynastie sowohl das unteragyptische Konigshaus als auch die Hohepriester und Militarfuhrer in Theben zumindest teilweise libyscher Abstammung gewesen sein Im Gegensatz zu den Kuschiten passten sich die libyschen Herrscher nicht an die agyptische Kultur an weshalb sie in der Agyptologie als Fremdherrscher bezeichnet werden Ihre ethnische Grundlage waren die Meswes oder Ma sowie die Libu die ihren Schwerpunkt wohl in der Kyrenaika hatten Sie hatten als Hirtenvolk bereits das Neue Reich bedroht in ihrer Heimat gibt es allerdings auch Hinweise auf feste Siedlungen Ihre Fuhrer trugen eine Feder in den Haaren ihnen waren lange Ahnenreihen die sich als Signum illiterater Volker deuten lassen von grosser Wichtigkeit Damit konnte der Gegensatz zu den landsassigen schriftkundigen bauerlichen Agyptern nicht grosser sein Der agyptische Zentralismus passte auch nicht zu ihrer familienorientierten durch Heiratsbundnisse stabilisierten Herrschaftsform in der einer von ihnen als Oberherr anerkannt wurde dem aber eine Reihe von mehr oder weniger unabhangigen Lokalfursten gegenuberstand Die wohl fruher eingesickerten Meswes hielten das bessere Land um Mendes Bubastis und Tanis die spater gekommenen Libu Gebiete um Imau am Westrand ihres Kernsiedlungsgebietes im westlichen Nildelta Sudlich von ihnen lebten die ebenfalls libyschen Mahasun Die Gegnerschaft der Agypter Thebens gegen die Libyer war so stark dass sie selbst nach der Vertreibung der kuschitischen Monarchen weiterhin nach ihnen datierten Dies hielten sie bis zur Zeit Psammetichs I 664 610 durch nbsp Maske des libyschen Generals WendjebauendjedDie Libyer fanden den herrschaftlichen Ruckgriff auf altagyptische Traditionen zumindest nutzlich dennoch veranderten sich diese Traditionen unter ihrem Einfluss So widersprach ihre Vorstellung dass mehrere Konige gleichzeitig existieren konnten diesen Traditionen Zudem fuhrten nun nicht konigliche Personen Handlungen aus die bis dahin dem Pharao allein vorbehalten waren So wendet sich ein libyscher Hauptling mit seinen Gaben unmittelbar an einen Gott Auch Tempelzuwendungen bis dahin nur vom Pharao geleistet konnten nun von jedem Vermogenden uberantwortet werden Der Pharao war nun eine Art Feudaloberherr in dessen Grabkomplex sogar Menschen eine Grabkammer erhalten konnten die nicht der Dynastie angehorten wie etwa ein General namens Wendjebauendjed im Grabkomplex Psusennes I Die Thronbesteigung des Smendes I um 1069 v Chr kann als Beginn der 21 Dynastie angesehen werden Es ist moglich dass er seine Legitimation durch die Heirat mit einer der Tochter Ramses XI erlangte Er verlegte seine Residenz nach Tanis Doch residierte der Konig auch in Memphis 25 Im Kern war spatesten jetzt eine Theokratie entstanden Amun selbst erteilte den Pharaonen uber Orakel Anweisungen Unter dem in Tanis regierenden Smendes war Oberagypten politisch und wirtschaftlich nahezu unabhangig und wurde von den Hohepriestern des Amun verwaltet Der Pharao wurde aber als Oberherrscher anerkannt was die Inschrift einer Stele in den Steinbruchen von Dibabieh belegt 26 nbsp Goldmaske Psusennes I Pinudjem I wurde etwa zur Zeit der Thronbesteigung Semendes I Hohepriester des Amun in Theben und war vielleicht sein Neffe Die Beziehungen zwischen Tanis und Theben blieben freundschaftlich und sie waren verwandtschaftlich wohl eng verbunden Diese Beziehungen wurden durch Eheschliessungen weiter gestarkt 27 Der bekannteste Konig dieser Dynastie ist Psusennes I 1039 991 v Chr dessen Goldmaske im Agyptischen Museum in Kairo liegt Die 22 Dynastie die Scheschonq I 945 924 v Chr grundete wird haufig als Bubastidische Dynastie bezeichnet Manetho gibt die Konigsabstammung mit der Stadt Bubastis im ostlichen Nildelta an Ihr Grunder war Libyer Obwohl die Libyer immer wieder von den Pharaonen besiegt worden waren gelangten immer mehr von ihnen in das Nildelta Moglicherweise stellten sie sogar den uberwiegenden Teil der Armee Er selbst war ein Neffe des Taniten Osorkon des Alteren seinen Sohn Osorkon I verheiratete er mit Maatkara einer Tochter des letzten Pharaos der 21 Dynastie Psusennes II Durch geschickte Familienpolitik gelang es ihm das Reich unter seiner Macht zu vereinen Er setzte dazu Familienangehorige wie seine Sohne und seinen Bruder in hohe Amter ein u a in das Priesteramt in Theben Er eroberte in einem Feldzug um 925 v Chr Teile des Konigreichs Juda das ihm Tribut zahlte doch endete damit seine Offensive Immerhin wurden die traditionellen Handelskontakte mit Byblos wieder aufgenommen In den ersten vier Jahren war Scheschonq jedoch nur in Unteragypten als Pharao anerkannt In Oberagypten trug er in dieser Zeit noch den Titel Furst der Meswes ehe er im funften Jahr in Theben als Pharao erwahnt wird 853 v Chr bedrohten die Assyrer unter Salmanassar III den Nordosten so dass sich Konig Osorkon II genotigt sah eine Waffenbruderschaft mit Byblos einzugehen um das assyrische Heer zuruckzuschlagen Dies gelang den Verbundeten in der Schlacht von Qarqar am Orontes Unter Takelot II kam es 839 v Chr zu einem Aufstand der thebanischen Priesterschaft der von ihm niedergeschlagen wurde Doch einige Jahre spater flammte der Aufstand wieder auf und er dauerte rund zehn Jahre an Nach seinem Tod stritten sich die Sohne um den Thron Der jungere erklarte sich zum Konig Scheschonq III 825 773 v Chr regierte mehr als ein halbes Jahrhundert lang Sein alterer Bruder Osorkon IV wurde 20 Jahre spater als Hohepriester von Theben erwahnt nbsp Die Siegelabdrucke von Schabaka und des assyrischen Konigs Sennacherib gefunden in Niniveh auf einer TonbulleAgypten zerfiel nun in mehrere Kleinstaaten So herrschte die 24 Dynastie Tefnachtes 727 720 v Chr gleichzeitig mit der 22 und 23 Dynastie im Nildelta Er herrschte uber das westliche Delta und Memphis Ihm gelang es mit den anderen Dynastien einen Bund gegen die im Suden vorruckenden Nubier zu schliessen Allerdings unterlag er um 727 v Chr bei Herakleopolis der Streitmacht der Nubier unter Pianchi Damit endete die libysche Herrschaft am Nil Phonizier und Griechen BearbeitenEine ganzlich andere Entwicklung nahm die Heimat der Meswes und der anderen libyschen Stamme denn dort trafen Siedler aus Griechenland in der Kyrenaika und aus Phonizien in Tripolitanien ein Seit dem 7 Jahrhundert v Chr setzte an der libyschen Kuste die Griechische Kolonisation ein Die Neuankommlinge liessen sich in der Kyrenaika Cyrenaika dem ostlichen Teil des heutigen Libyen nieder und grundeten u a Kyrene 631 v Chr Taucheira Ptolemais Barke Apollonia und Euhesperides Bengasi Auch das spatere Berenike wurde ursprunglich in dieser Phase als Euhesperides gegrundet nbsp Das Gebiet Karthagos im Jahr 264 v Chr Bereits Ende des 2 Jahrtausends v Chr kamen Phonizier aus Tyros und Sidon in das Gebiet des heutigen Tunesien Mitte des 1 Jahrtausends dominierte dort Karthago das der Uberlieferung nach 814 v Chr gegrundet wurde Mit der Entstehung der hellenistischen Staaten in der Nachfolge Alexanders des Grossen expandierte der karthagische Handel ostwarts und die dortigen Handler sassen in jeder bedeutenden griechischen Stadt Die Phonizier haben wahrscheinlich den Anbau von Oliven die bis heute in Tripolitanien hervorragend gedeihen aber auch Feigen und Wein mitgebracht Die dortigen Libyer adaptierten vielfach die phonizische Kultur und Sprache auch wurden viele der Nomaden zu Bauern nbsp Darstellung eines romischen links und eines phonizischen Schiffes aus romischer Zeit in Leptis MagnaDie Phonizier hatten lange zuvor drei wichtige Stadte gegrundet Diese waren Sabrata 7 Jahrhundert eine dauerhafte Siedlung bestand vielleicht erst seit dem 5 Jahrhundert v Chr das ebenfalls von Phoniziern aus Tyros gegrundet wurde dann Ui at das spatere Oea heute Tripolis und schliesslich Lpcy das die Romer Leptis Magna nannten Ob das etwa 300 km weiter ostwarts gelegene Sirte ebenfalls eine phonizische Grundung war ist unklar Karthago richtete in Sabrata im 5 Jahrhundert v Chr einen Handelsstutzpunkt ein ahnliches galt fur Lpcy Nach Suden fuhrten Handelswege bis in die Gebiete jenseits der Sahara die vermutlich uber Zwischenhandler Waren an die Kuste brachten So fuhrte die Garamantenstrasse der spatere Bornuweg von Oea und Lpcy uber die Oasen des Fessan zur Oasenkette von Kaouar bis zum Tschadsee Von Oea fuhrte ein Karawanenweg nach Ghadames von wo Wege in den Sudan fuhrten Sehr viel intensiver war die Kontrolle des Handels im westlichen und mittleren Mittelmeer Karthago untersagte den Verkehr aller nichtkarthagischen Schiffe an der nordafrikanischen Kuste und besteuerte die tripolitanischen Stadte schwer Sie stellten eigene Soldaten oder Soldner deren Kosten sie selbst tragen mussten Mit der persischen Eroberung der Mutterstadte wurden die Beziehungen dorthin komplizierter und sie rissen mit der Zerstorung von Tyros durch Alexander den Grossen 332 v Chr endgultig ab Nach Karthagos Niederlage im Zweiten Punischen Krieg 218 201 v Chr kam das Land 161 v Chr unter die Herrschaft Numidiens 46 v Chr kam Tripolitanien an Rom Ganz anders verlief die Entwicklung in Kyrene das sehr viel starker unter agyptischem Einfluss stand Pharao Apries 589 570 v Chr fuhrte Grenzkampfe gegen das griechische Kyrene die zu seinem Sturz fuhrten denn nach einer schweren Niederlage gegen die griechische Kolonie rebellierten einheimische Soldaten die durch den Feldherrn Amasis niedergeschlagen werden sollten Nach der Ruckkehr des Pharaos Apries in das Nildelta eskalierte die Revolte zu einem Aufstand gegen die griechische Vorherrschaft Die Erhebung wurde nun von Amasis selbst geleitet und endete mit dem Sturz Apries und seiner Flucht Der siegreiche General bestieg den Thron Amasis schloss ein Bundnis mit Kyrene das sein Vorganger noch bekampft hatte Dazu heiratete er eine kyrenische Prinzessin Perser ab 525 v Chr Bearbeiten nbsp Ausdehnung des Perserreichs vor 490 v Chr Dieses Bundnis war noch intakt als 525 v Chr die Perser Agypten attackierten Ein halbes Jahr nach der Thronbesteigung Psammetichs III kam es gegen die persischen Angreifer zur Schlacht bei Pelusion Psammetichs Armee unterlag Nach der Eroberung Unteragyptens zog Kambyses mit seinem Heer weiter nach Westen Konig Arkesilaos III von Kyrene musste die persische Oberherrschaft anerkennen Er war nicht gewillt gewesen die unter seinem Vater von Demonax vorgenommene Beschrankung der koniglichen Gewalt anzuerkennen Nach einem Putschversuch um 530 war er deshalb nach Samos gegangen wo er mit dem Tyrannen Polykrates ein Heer sammelte Mit dessen Hilfe brach er die Macht der grossen Grundbesitzer in Kyrene und liess eine Neuaufteilung des Bodens vornehmen Seine Gegner flohen grosstenteils nach Barke 525 sandte Arkesilaos dem Perserkonig Kambyses II Tribut Arkesilaos fand jedoch in Barke der Hochburg der Oligarchen einen gewaltsamen Tod Mit Hilfe des persischen Satrapen 28 Aryandes nahm seine Mutter Pheretime Rache an den Barkaern wie Herodot berichtet 29 Unter Dareios I kam es auch zu Unruhen in Agypten die der Satrap Aryandes bis 519 18 ebenfalls niederschlug Dem neuen Konig Battos IV der bis 465 v Chr herrschte gelang es moglicherweise sich von der persischen Oberherrschaft zu losen Dessen Sohn und Nachfolger Arkesilaos IV versuchte durch die Vergrosserung des seit Ende des 6 Jahrhunderts bestehenden Euhesperides an der Grossen Syrte wohin er neue Kolonisten aus dem griechischen Mutterland rief seine Stellung zu starken Unter dem Einfluss der griechischen Demokratie die sich in den Mutterstadten nach und nach durchsetzte kam es um 440 v Chr dennoch zum Sturz des Konigs Arkesilaos IV wurde aus Kyrene vertrieben und floh nach Euhesperides Bevor er von dort aus zum Gegenschlag gegen Kyrene rusten konnte wurde er ermordet Diese Eigenstandigkeit gegenuber der persischen Grossmacht erklart sich hinreichend aus innerpersischen Konflikten in deren Folge sich Agypten versuchte unabhangig zu machen Als wahrend der persischen Thronwirren 465 v Chr Xerxes I ermordet wurde kam es unter dem libyschen Fursten Inaros II von Heliopolis 30 einem Sohn Psammetichs IV und Amyrtaios von Sais erneut zu einem Aufstand Achaimenes Satrap und Prinz des persischen Achamenidenhauses kam mit seinem gesamten Heer in Papremis in der Nahe des heutigen Port Said bei einer Schlacht im Jahr 463 v Chr ums Leben 31 Dennoch behielt das Perserreich zunachst die Oberhand Inaros wurde 454 v Chr nach der Niederschlagung des Aufstands hingerichtet nbsp Kopf Nektqanebos II Grauwacke Musee des Beaux Arts LyonRelativ unangefochten herrschten die Achameniden fur etwa ein halbes Jahrhundert uber Agypten bis sich Amyrtaios 404 v Chr vom persischen Grossreich lossagte Er regierte zunachst nur in Unteragypten in Oberagypten wurde er erst vier Jahre spater anerkannt Artaxerxes III unternahm nicht weniger als drei Versuche das Land zu erobern denn es spielte eine fur Persien gefahrliche Rolle in den Aufstanden im Reich und im Kampf mit den Griechen Diese aber auch agyptische Milizen und Phonizier spielten eine wichtige Rolle als Konigsmacher ebenso wie Libyer von denen Nektanebos II 20 000 aufbieten konnte Agypten blieb fur mehr als 60 Jahre unabhangig Schliesslich folgte eine letzte Besetzung Agyptens durch die Perser die ab 341 v Chr abermals Agypten unterwarfen wenn die lokalen Herrscher auch heftigen Widerstand leisteten So kam es unter Chabbasch zu einem Aufstand wohl von 338 bis 336 v Chr Er herrschte als Pharao und dominierte zeitweise erhebliche Teile des Landes 32 Doch die Herrschaft der Perser beendeten erst die Makedonen unter Alexander den Grossen Dareios III unterlag 333 v Chr in der Schlacht bei Issos gegen Alexander Dieser konnte 332 v Chr Agypten kampflos einnehmen Der Satrap Mazakes ubergab ihm das Land und den Staatsschatz 331 v Chr kam auch die Kyrenaika unter die Herrschaft Alexanders Nach der Grundung der Hafenstadt Alexandria im westlichen Nildelta Anfang 331 v Chr 33 zog Alexander nach Osten Er ernannte Peukestas seinen Leibwachter zusammen mit Balakros zum Befehlshaber der in Agypten zuruckgelassenen Truppen 34 Ptolemaer judische Militarsiedlungen Phasen der Unabhangigkeit Rom Bearbeiten nbsp Die Diadochenreiche um 300 v Chr Nach dessen Tod rissen die Ptolemaer Agypten und die Kyrenaika im Zuge der Diadochenkampfe an sich Der Satrap Ptolemaios bemachtigte sich des Leichnams Alexanders und verschleppte ihn zum Heiligtum nach Siwa um ihn dort beisetzen zu lassen Bald nahm der Anteil der Agypter und Libyer an der Reiterei stark zu doch auch im Fussvolk stellten sie bald jeden zweiten Mann die ubrigen stellten zunehmend Soldner Der Anteil der Makedonen ging stark zuruck nbsp Die hellenistischen Reiche um 200 v Chr Die fruhen Ptolemaer erreichten eine bisher nicht mogliche Integration mit Blick auf die Verwaltung und die Wirtschaft in das Reich 35 Zugleich bauten die Ptolemaer eine Seemacht auf die an den Diadochenkampfen in Syrien Kleinasien und Griechenland teilnahm Mit Athen und Zypern bestanden dabei enge Handelsbeziehungen die die Ptolemaer jedoch zunehmend auf Agypten konzentrierten Das geschlossene Wahrungssystem galt nicht nur fur Agypten sondern auch fur Kyrene 36 Dieses Herrschaftssystem war keineswegs frei von starken Erschutterungen So kam es 217 bis 197 zu einem Aufstand der Soldaten in Unteragypten innerdynastische Auseinandersetzungen fuhrten zu burgerkriegsartigen Zustanden Ophellas 322 308 v Chr Bearbeiten 322 v Chr eroberte Ptolemaios Kyrene 37 Perdikkas den Alexander eingesetzt hatte unterlag in einer Schlacht im Nildelta und wurde 320 v Chr von seinen eigenen Leuten ermordet Ophellas ebenfalls ein Gefahrte Alexanders des Grossen stand im Dienst Ptolemaios I Dieser beauftragte Ophellas 322 oder 321 v Chr den Soldnerfuhrer Thibron zu beseitigen der die babylonischen Steuereinnahmen gestohlen und sich in der Kyrenaika festgesetzt hatte 38 Thibron wurde besiegt und in Kyrene hingerichtet Nun verloren die Stadt Kyrene und die umliegenden Stadte ihre Unabhangigkeit nachdem Ophellas die demokratischen Krafte die sich mit Thibron verbundet hatten zerschlagen hatte Ptolemaios erschien vor dem Ende der Auseinandersetzungen in Kyrene und traf Regelungen zum Status der Stadt Ophellas erhob er zu seinem Statthalter in der Kyrenaika 39 313 312 v Chr fiel die Kyrenaika zwar kurzzeitig vom Ptolemaerreich ab wurde jedoch zuruckerobert und danach wieder seiner Verwaltung unterstellt 40 Dem Aufstand der von General Agis 313 v Chr unterdruckt wurde folgten drei weitere nbsp Kyrenaische Munze gepragt unter dem Statthalter Ophellas um 322 313 v Chr Offenbar zwischen 312 und 309 machte sich schliesslich Ophellas unabhangig und strebte die Begrundung einer eigenstandigen Herrschaft an 41 Zu diesem Zweck verbundete er sich mit Agathokles dem Tyrannen von Syrakus der sich im Krieg gegen Karthago befand Er hatte als die Karthager ihn auf Sizilien bedrangten eine Entlastungsoffensive unternommen die jedoch ins Stocken geraten war Daher schloss er ein Bundnis mit Ophellas Die beiden vereinbarten ihre Streitkrafte gegen Karthago zu vereinen Nach der Vernichtung der karthagischen Macht sollte Agathokles nach Sizilien zuruckkehren die Insel fortan ungestort beherrschen und Ophellas die Herrschaft uber das Reich der Karthager uberlassen 42 Die Karthager wiederum besassen nicht nur Handelskontakte und ein reiches Hinterland sondern sie kontrollierten auch die spanischen Silbervorkommen bis zur Eroberung durch Rom 202 v Chr Agathokles Sohn Herakleides blieb als Geisel bei Ophellas 43 Wie in zahlreichen Diadochenkriegen konnten die Militarfuhrer auf enorme Ressourcen zuruckgreifen Ophellas warb in Griechenland insbesondere in Athen Soldner an die beabsichtigten sich mit ihren Familien in dem zu erobernden Reich niederzulassen Zu Athen hatte er eine besondere Beziehung da er mit einer vornehmen Athenerin namens Eurydike verheiratet war die angeblich von Miltiades abstammte 44 Im Sommer 308 brach er mit einer Streitmacht von mehr als 10 000 Fusssoldaten 600 Berittenen 100 Streitwagen und 10 000 Siedlern auf 45 Nach zwei Monaten erreichten sie das Heer des Syrakusaners doch dieser beschuldigte Ophellas bald des Verrats Ophellas starb im Kampf gegen die Truppen des Agathokles seine fuhrerlos gewordene Streitmacht wurde in dessen Heer eingegliedert 46 Agathokles seinerseits hatte ein gutes Verhaltnis zu Ptolemaios dessen Stieftochter er spater heiratete Die Ausschaltung des Ophellas lag naturgemass im Interesse des agyptischen Herrschers Es ist daher moglich dass Agathokles im Einvernehmen mit Ptolemaios Ophellas beseitigte 47 Aufstande Expansion nach Palastina verstarkte judische Ansiedlung Bearbeiten 308 stellte Konig Ptolemaios jedenfalls die Kontrolle uber die Kyrenaika dementsprechend leicht sicher und war wohl selbst in der Region Moglicherweise musste sein Sohn Magas 301 eine abermalige Rebellion niederschlagen Gleichzeitig expandierte das Reich nach Palastina Ptolemaios I attackierte Judaea in den Jahren 320 312 302 und 301 v Chr Damit in Zusammenhang steht die Ansiedlung einer starken judischen Gemeinde sowohl in Agypten als auch in Kyrene Der Beginn der judischen Gemeinden ist in Libyen allerdings nicht genau zu fassen Als alteste Quelle gilt ein Siegel das sich jedoch nur grob auf die Zeit zwischen dem 10 und dem 4 Jahrhundert v Chr datieren lasst 48 Die Siedlung Boreion an der Grenze zu Tripolitanien beanspruchte sogar aus salomonischer Zeit zu stammen Auch wenn dies judische Siedler auch vor den Ptolemaern nahelegt so kamen sie doch erst in grosserer Zahl mit den ersten Herrschern dieser Dynastie ins Land Sicherlich im Zusammenhang mit der Expansion nach Westasien vor allem nach 302 kamen erhebliche Mengen an Gefangenen nach Agypten jedoch wohl noch nicht ins gleichfalls rebellische Libyen Daruber hinaus kamen auch Juden nach Agypten weil sie wahrend des ersten syrischen Krieges geflohen waren Flavius Josephus schreibt die Juden seien unter Ptolemaios Lagos dort angesiedelt worden um das Land zu sichern Diese Siedler wiederum stammten aus Agypten wobei Josephus behauptet allein 120 000 von ihnen seien aus dortigen Gefangnissen entlassen worden Weitere 30 000 so heisst es in einer anderen Quelle stammten aus syrischen Gefangnissen Es handelte sich also um mindestens drei Ansiedlungswellen zuerst vor den Ptolemaern dann um 300 und in der 2 Halfte des 2 Jahrhunderts v Chr Wenn die erste ptolemaische Ansiedlung analog zu derjenigen in Agypten erfolgte so wurden die Juden als Kleruchen angesiedelt jedenfalls bestanden spatestens ab Mitte des 3 Jahrhunderts eigene judische Dorfer Im Gegensatz zu Judaea wo zu dieser Zeit die Sklaverei verschwand bestand sie anscheinend in der Diaspora fort Ahnlich wie in der ubrigen Bevolkerung war die Kindersterblichkeit bei den Siedlern sehr hoch auffallend ist dass etwa 40 der auf Friedhofen Beigesetzten unter 20 Jahre alt waren Besonders hoch war die Sterblichkeit anscheinend zwischen 16 und 20 wobei die der Manner noch einmal erheblich hoher lag Heiraten im Alter von 15 Jahren waren dabei offenbar nichts Ungewohnliches 49 Es scheint als hatten die Ptolemaer das Land der zuvor freien griechischen Stadte ihren Zwecken untergeordnet Im Laufe der Zeit fand eine deutliche Assimilation der Juden an die Griechen statt Auch in Berenike existierte eine judische Gemeinde Diadochenkampfe Konig Magas von Kyrene um 283 276 250 v Chr innerdynastische Kampfe Bearbeiten Die Diadochenkampfe vor allem die mit den Seleukiden hatten sowohl fur Agypten als auch fur die Kyrenaika gravierende Auswirkungen Die Kyrenaika erlangte immer wieder einen Status der Unabhangigkeit von Alexandria Der Karthagozug von 309 8 stand im Zusammenhang mit dem Ehrgeiz des Tyrannen von Syrakus Agathokles der um 308 Theoxene vielleicht die Schwester des Statthalters der Kyrenaika Magas zur dritten Frau nahm Dieser Schachzug war wie auch andere des Tyrannen fur ihn ohne Erfolg nbsp Buste eines ptolemaischen Konigs wahrscheinlich Ptolemaios II Hohe 27 cm 1754 in Herculaneum aufgefunden NeapelMagas der Sohn eines ansonsten nicht weiter bekannten Makedonen namens Philippos und von Berenike die 317 v Chr in zweiter Ehe Ptolemaios I geheiratet hatte war ein Halbbruder von Ptolemaios II Nachdem es ihm gelungen war einen funfjahrigen Aufstand in Kyrene niederzuschlagen wurde er dort durch starke Fursprache seiner Mutter Statthalter 50 Nach dem Tod seines Stiefvaters im Jahr 283 v Chr machte er sich weitgehend selbststandig und wagte um 276 v Chr den offenen Bruch indem er sich selbst zum Konig von Kyrene erhob Magas heiratete Apame die Tochter des Seleukidenkonigs Antiochos I und nutzte die Heiratsallianz um ein Abkommen zur Invasion Agyptens zu schliessen Er eroffnete die Feindseligkeiten gegen seinen Halbbruder 274 v Chr wahrend Antiochos von Palastina her aufmarschierte Magas musste jedoch seine Aktivitaten aufgrund einer internen Revolte der Marmaridae libyscher Nomaden abbrechen Immerhin gelang es ihm die Unabhangigkeit von Kyrene bis zu seinem Tod um 250 v Chr aufrechtzuerhalten 246 v Chr wurde das Konigreich wieder agyptisch 51 Doch die Region fuhrte weiterhin ein politisches Eigenleben Ptolemaios VIII der Sohn Ptolemaios V und Kleopatras I regierte ab 170 v Chr gemeinsam mit seinem Bruder Ptolemaios VI und seiner Schwester Kleopatra II Als der Seleukidenherrscher Antiochos IV der Onkel der drei Konige in Agypten einfiel riefen die Alexandriner den jungen Ptolemaios VIII zusammen mit Kleopatra II fur kurze Zeit zum Konig aus 52 Nachdem Antiochos 169 v Chr wieder abgezogen war stimmte der agyptische Konig einer gemeinschaftlichen Regierung mit seinem alteren Bruder Philometor und dessen Ehefrau und beider Schwester Kleopatra II zu Im Oktober 164 v Chr beschwerte sich Philometor jedoch in Rom drohte die Kyrenaika den Romern zu uberlassen doch der romische Senat lieh ihm keine Unterstutzung 53 Ein Jahr spater einigten sich die Bruder auf eine Herrschaftsteilung wobei Ptolemaios VIII die Kyrenaika erhielt Doch die Bruder bekampften sich weiterhin auf Zypern ein Anschlag auf den Herrscher der Kyrenaika wurde verubt der schliesslich gefangen genommen wurde Doch sein Bruder verschonte ihn bot ihm sogar die Hand seiner Tochter Kleopatra Thea an und schickte ihn in die Kyrenaika zuruck Als Philometor 145 v Chr auf einem Feldzug starb proklamierte Kleopatra II ihren Sohn Ptolemaios VII zum Nachfolger Ptolemaios VIII kehrte jedoch nach Agypten zuruck und schlug eine gemeinsame Regierung sowie die Ehe mit seiner Schwester Kleopatra vor Er bestieg den Thron als Ptolemaios VIII Euergetes II ein Name der an seinen Vorfahren Ptolemaios III erinnern sollte Es kam zu Massenvertreibungen von Juden und Intellektuellen aus Alexandria die Philometor unterstutzt hatten Josephus erwahnt ein gescheitertes Massaker an Juden mittels Kampfelefanten Polybios gibt an dass fast die gesamte griechische Bevolkerung aus Alexandria vertrieben worden sein soll 54 Allerdings gibt es keine Hinweise auf ein entsprechend brutales Vorgehen gegen die Juden der Kyrenaika Ab 146 v Chr kam es wenn man die Munzen richtig deutet zu engen Handelskontakten mit Judaea libysche Juden lassen sich noch im 2 Jahrhundert in Jaffa nachweisen 55 Weitere dynastische Streitigkeiten fuhrten 132 131 v Chr zu einem Burgerkrieg Kleopatra II bot den agyptischen Thron Demetrios II Nikator an der aber mit seinem Heer nur bis Pelusion kam 127 v Chr floh Kleopatra nach Syrien wahrend Alexandria den Kampf noch ein weiteres Jahr fuhrte Zunehmende Dominanz Roms Bearbeiten Doch zu dieser Zeit war Rom bereits zur Garantiemacht fur den Fortbestand des Ptolemaerreiches aufgestiegen Nach dem romischen Sieg uber Makedonien begab sich Gaius Popillius Laenas nach Alexandria um dem Seleukiden Antiochos IV ein Ultimatum zu uberbringen das den sofortigen Abzug aus dem besetzten Agypten verlangte Durch seine schroffe Art veranlasste er den Seleukidenkonig zur Annahme der romischen Forderung Polybios 29 27 Tag von Eleusis Der Sohn des Ptolemaios VIII Ptolemaios Apion konnte erst 105 101 v Chr sein Erbe in der Kyrenaika antreten er hinterliess testamentarisch da er erbenlos starb sein Konigreich der Romischen Republik 96 v Chr erwarb Rom die Kyrenaika 30 v Chr wurde auch Agypten romisch Karthago und Tripolitanien Rom Bearbeiten nbsp Das karthagische Herrschaftsgebiet im spaten 4 Jahrhundert v Chr In Tripolitanien dem westlichen Teil grundeten die Phonizier die Stadte Sabratha Oea Tripolis und Leptis Magna die aber schon im 6 Jahrhundert v Chr unter die Kontrolle von Karthago kamen und bis 200 v Chr zur karthagischen Provinz gehorten Anschliessend war dieser Landesteil dem Konigreich Numidien einverleibt ehe er 46 v Chr romische Provinz wurde 56 Garamanten Bearbeiten nbsp Ksar der Garamanten in der Oase Adiri um 1850 illustriert nach einer Skizze von Heinrich Barth nbsp Ruinen Garamas nbsp Garamantengraber nbsp Wandmalerei aus dem Museum von Germa nbsp Felsgravur Krokodil Wadi Mathandous nahe Germa nbsp Die heutige Okoregion Sahara nbsp Eine Oase im Erg Ubari Die Stadt Ubari selbst liegt im Tal des Wadi al Agial im Fessan Die Strasse die Sabha im zentralen Bereich der Sahara mit Awaynat und Ghat an der Sudwestgrenze zu Algerien verbindet war eine der wichtigsten Routen des Transsaharahandels von Westafrika zu den Hafen am Mittelmeer An dieser Strasse etwa 30 km ostlich von Ubari findet sich die Oasenstadt Garama mit Uberresten der Hauptstadt der Garamanten Herodot nennt in Tripolitanien die Stamme der Maker Gindanen und Lotophagen Die von ihm beschriebenen Garamanten lebten hauptsachlich um die Stadt Garama im Fezzan Nach ihm nutzten sie Streitwagen wobei sie ihre Vorherrschaft im 1 Jahrhundert v Chr in den nordlichen Sudan ausdehnten Sie zuchteten Rinder und Schafe pflanzten aber auch Weizen an Ihre Toten setzten sie in ausgedehnten Nekropolen bei die Grabmaler waren oftmals kleine Pyramiden Den Toten wurden Alltagsgegenstande beigegeben Die Garamanten lebten in Zelten einfachen Hutten oder in Troglodyten wie in Tripolitanien Letztere bezeichnete Herodot Historien 4 138 als Trogodytai Aithiopes Trwgodytai Aἰ8iopes womit er einen Reptilien essenden Stamm im Suden Libyens bezeichnete moglicherweise die Tubu Aus der unzutreffenden Ableitung trogle trwglh Hohle und dynai dῦnai eintauchen wurde die Bezeichnung spater auf alle Arten von Hohlen bewohnenden Volkern ubertragen Strabon Geographika 1 42 Es herrschte laut Herodot Polygamie die Ahnenreihe verlief uber die Mutter Metalle wurden eingefuhrt Metallverarbeitung wurde nicht geubt auch wurde die Topferscheibe zu Herodots Zeiten noch nicht eingesetzt Opfergaben wurden Sonne und Mond dargebracht Im 6 Jahrhundert verstarkte sich der aus Agypten kommende Kult des Amun Re 20 v Chr initiierte der Prokonsul Lucius Cornelius Balbus Minor eine Militarexpedition gegen die Garamanten wohl unter dem Vorwand dass sie die romischen Kustenstadte bedrohten einzige Quelle ist hierfur Plinius Naturalis historia 5 35 37 Doch kam es nicht zu einer Unterwerfung sondern zu einem Bundnis mit Phazania das fortan Olivenol und Wein lieferte Balbus erhielt dafur am 27 Marz des folgenden Jahres einen Triumphzug 57 Es zeigte sich auch spater dass die Garamanten gegenuber Rom eine selbststandige Politik fuhrten Als von 17 bis 24 n Chr der Gaetuler Tacfarinas einen Aufstand gegen die romische Besatzung in Nordafrika fuhrte den zahlreiche libysche Stamme unterstutzten bewahrte der Garamantenkonig fur ihn die Beute auf 58 Letztmals 70 n Chr kam es zu Kampfen zwischen Rom und den Garamanten im Fessan Diese mischten sich in Grenzstreitigkeiten zwischen Oea und Leptis minor ein 59 Um 150 n Chr hatte Garama heute Garma etwa 4000 Einwohner Dies war nur auf der Grundlage eines komplizierten Bewasserungssystems moglich das die geringen Wasserressourcen schonend nutzte Die dazu notige Arbeitskraft beschafften sich die Garamanten durch Sklavenjagden Die Krieger werden in Felsmalereien auf von Pferden gezogenen Streitwagen dargestellt bewaffnet mit Schild Bogen und Speer Ob sie diese Wagenkampftechnik aus dem ostlichen Mittelmeerraum etwa durch Hyksos ubernommen hatten ist ungeklart In jedem Falle reichten ihre Beutezuge bis in den nordlichen Tschad und die Air Region im nordlichen Niger Doch wurden die Wagen nicht nur fur den Kampf gebraucht sondern auch in der Landwirtschaft und fur den Personentransport eingesetzt Herodot berichtet die Griechen hatten den Wagen mit vier Pferden von den Garamanten ubernommen Die Sprache durfte der der Tuareg verwandt gewesen sein die Garamanten entwickelten zudem eine eigene Schrift die jedoch nicht entziffert ist 60 Das Anzapfen der unterirdischen Wasserreservoirs geschah mittels Wasserstollen des Foggara Systems oder Qanat Dieses System kam moglicherweise mit der persischen Eroberung Agyptens 525 v Chr dorthin und breitete sich weiter westwarts aus Qanatsysteme bestanden etwa in der Oase Charga aber auch in Marokko Moglicherweise durch Austrocknen der Wasserlocher die zum Unterhalt der pferde und ochsenbetriebenen Wirtschaft vonnoten waren und um den entsprechenden Handel aufrechtzuerhalten begann im 4 Jahrhundert der Niedergang In der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts nahmen die Garamanten das Christentum an 61 im 7 Jahrhundert den Islam Der Kustensaum als Teil des Romischen Reichs Bearbeiten nbsp Das romische Nordafrika im fruhen 3 Jahrhundert Unter Septimius Severus kam es zu einer kurzlebigen Ausweitung der Grenze nach Suden nbsp Die Severusbasilika nbsp Der Limes TripolitanusIm 1 Jahrhundert v Chr eroberte das Romische Reich Tripolitanien und die Kyrenaika Nur die Garamanten des Fessan im Suden konnten ihre Unabhangigkeit bewahren Die romische Herrschaft intensivierte den Warenaustausch zumal die Piraterie von Rom bekampft wurde Vor allem die Stadte profitierten von der bluhenden Landwirtschaft die nun Teil eines sehr viel grosseren den gesamten Mittelmeerraum umfassenden Marktes war und durch den Transsaharahandel mit der Sahelzone Den Hohepunkt dieser Entwicklung markiert die Herrschaft von Kaiser Septimius Severus 190 211 der seine Geburtsstadt Leptis Magna sowie die anderen Stadte der Region erweitern und ausschmucken liess Diese gewaltigen Bauarbeiten brachten der lokalen Okonomie lang anhaltende Impulse Wohl wahrend seiner Regierungszeit entstand mit dem Kastell Cidamus ein kleiner militarischer Aussenposten 62 der die Warenflusse bereits jenseits der Grenzen Roms uberwachen sollte Das Kastell lasst sich allerdings nur inschriftlich fassen 63 Aufteilung in Provinzen Berberstamme Errichtung und Ruckverlegung des Limes Tripolitanus Bearbeiten nbsp Die Diozese Agypten mit ihren Provinzen und den bedeutendsten Stadten nbsp Cyrenaica und MarmaricaUnter Augustus wurde die Doppelprovinz Creta et Cyrene geschaffen so dass die Kyrenaika vom kretischen Gortyn aus verwaltet wurde Der Provinz stand ein Proconsul vor den der Senat aus den Reihen der ehemaligen Praetoren bestimmte Bei der Provinzreform des Kaisers Diokletian wurden Kreta und Kyrene in die drei eigenstandigen Provinzen Creta Libya superior und Libya inferior aufgeteilt Dem Praefectus praetorio per Orientem unterstanden nun die Diozesen Oriens zu der neben Agypten die Levante bis Kilikien und Isaurien gehorte dann Pontica Nord und Ostanatolien und Asiana Sud und Westanatolien Um 380 395 teilte Theodosius I die Provinzen Libya superior Libya inferior Thebais Aegyptus Arcadia und Augustamnica von der Dioecesis Orientis ab und richtete aus diesen Provinzen die Dioecesis Aegypti ein Als Vicarius der neuen Diozese setzte er seinen Sohn Arcadius ein Die Zahl der Prafekturen wurde auf funf erhoht 64 nbsp Karte Apollonias die die Gebiete zeigt die vom Erdbeben des Jahres 365 auf Kreta und dem dadurch ausgelosten Tsunami zerstort wurden Danach wurde die Hauptstadt der Cyrenaica nach Ptolemais verlegt Die Bewohner von Marmarica in Libya inferior nannten die Romer Marmaridae Nach Pseudo Skylax erstreckte sich deren Siedlungsgebiet von Apis in Agypten aus westwarts 65 Von den Romern wurden sie nach Florus um die Zeitwende von Publius Sulpicius Quirinius im Zuge des Feldzuges gegen die Garamanten unterworfen 66 Die Historia Augusta berichtet von erfolgreichen Kampfen des Probus wobei Tenagino Probus damals Praefectus Aegypti und nicht der spatere romische Kaiser Probus gemeint sein durfte 67 In der Spatantike wurde das Gebiet auch als Libya Sicca bezeichnet im Gegensatz zu der Libya superior genannten Kyrenaika nbsp Romische Grabmaler auf dem nordlichen Friedhof von Ghirza der sudlichsten romischen Stadt in Nordwestafrika Sie liegt etwa 250 km sudostlich von Tripolis Der antike Name ist nicht bekannt moglicherweise handelt es sich um das bei Ptolemaios genannt Gereisa 68 Ende des 2 Jahrhunderts sah sich Rom veranlasst seine Sudgrenze durch eine Festungskette zu sichern den Auftrag dazu erhielt der Legat Quintus Anicius Faustus Zwischen 197 und 201 entstand der Limes Tripolitanus der bestandig weiter ausgebaut wurde Ghirza wurde zu einem bedeutenden Handelszentrum Wahrend sich die Wirtschaft der Kyrenaika auf Wein Ol und Pferde stutzte basierte sie in Tripolitanien zwar auch auf Olivenol doch spielte hier der Weizenanbau aber auch der Sklavenhandel eine grossere Rolle Als 292 ein Aufstand in Oberagypten begann und sich zwei Jahre spater auch Alexandria gegen die Romer erhob eroberte Kaiser Diokletian 295 das Land zuruck Sudlich von Leptis Magna waren es die Nasamones ein berberisches Hirtenvolk das schon zu Zeiten des Herodot zwischen der Grossen Syrte und Audschila lebte das die Stadt bedrohte Nach Plinius dem Alteren hatten sie die Psylli von der Grossen Syrte vertrieben Nat hist 7 14 wo sie ihr Vieh weideten wahrend sie die Dattelpalmen der sudlichen Oasen nutzten Herodot 2 32 33 berichtet dass sie das Heiligtum das Amun in Siwa aufsuchten und Kontakte bis in den Sudan unterhielten Ihm zufolge wurden die Toten sitzend beigesetzt nbsp Familien Grabinschrift aus dem oberosterreichischen Wels Stadtmuseum Minoritenkloster Romische Abteilung Die lateinische Inschrift stammt aus dem 3 Jahrhundert und wurde von Orgetia Ursa u a fur ihren Sohn Publius Aelius Flavius gesetzt der in Aelium Cetium St Polten und in Colonia Ovilava Wels in hohe geistliche und weltliche Amter aufgestiegen war Zuvor war er Tribun der Legio III Augusta gewesen Ende Zeile 3 Anfang Zeile 4 Als die romischen Kollektoren versuchten Abgaben einzuziehen toteten sie diese Sie besiegten zunachst die Legio III Augusta unter Fuhrung des Gnaeus Suellius Flaccus im Jahr 285 oder 286 doch wurden sie im Gegenschlag beinahe ausgeloscht 69 Diese Legion war 238 aufgelost jedoch 253 wieder aufgestellt worden um die Angriffe der Quinquagentiani der funf Stamme sowie der Fraxinenses einer Foderation von Berberstammen abzuwehren Die auf die Kastelle des Limes Tripolitanus 70 und verschiedene Oasen verteilten Vexillationen wurden bis 290 konzentriert und vorgeschobene Aussenposten trotz des Sieges planmassig aufgegeben 71 Schon seit den Severern war es ublich dass die Rekrutierung aus der jeweiligen Provinz und dem Lagernachwuchs erfolgte sodass die III Augusta zu etwa 95 aus Afrikanern bestand 72 Nach 300 wurde die Legion gegen einen aufstandischen Statthalter eingesetzt wobei sie um diese Zeit von Lambaesis im heutigen Algerien in ein unbekanntes Lager in der Region verlegt wurde In Diokletians Herrschaftszeit fielen die letzten aber auch die gewalttatigsten Christenverfolgungen Nach Prokop blieb Audschila Augila bis in das 6 Jahrhundert den uberlieferten Glaubensvorstellungen treu 73 Ihre Christianisierung erfolgte erst unter Justinian I also nach der Ruckeroberung des Vandalenreichs Rechtsverhaltnisse Municipia Kolonat Bearbeiten nbsp Buste des Kaisers Antoninus Pius aus Kyrene nbsp Bogen des Markus Aurelius in TripolisAb 212 besassen alle Stadte des Reiches mindestens den Rang eines municipiums was allerdings neben rechtlichen Vorteilen erhebliche finanzielle Lasten mit sich brachte Jeder mannliche Bewohner zwischen 14 und 60 musste eine jahrliche Abgabe entrichten Die kleine Gruppe der romischen Burger war hiervon allerdings befreit die oberen Klassen metropolites zahlten eine verminderte Abgabe Die Sicherheit der vor allem in den Stadten konzentrierten Bewohner hing von den mit entsprechenden Mitteln ausgestatteten Statthaltern ab 74 Einer von ihnen Romanus der das Amt des comes Africae von 364 bis 373 bekleidete galt als besonders korrupt Folgt man dem spatantiken Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus so scheute er sich nicht sich von der Bevolkerung der Provinz Africa Tripolitana das heisst vor allem von Leptis Magna dafur bezahlen zu lassen dass er gegen Stamme vorging die aus dem Hinterland romische Stadte uberfielen Es waren vor allem die Austoriani die die Umgebung der Stadt die rund 80 000 Einwohner zahlte in Razzien heimsuchten wie es auch heute noch haufig heisst Der auslosende Vorgang war jedoch ein anderer Unter Jovian wurde einer ihrer Angehorigen namens Stachao hingerichtet was die Austoriani als Unrecht ansahen und daher Rache ubten Daraufhin bewegte sich auf Bitten der Stadt Romanus mit einer Armee auf Leptis zu doch verlangte er von der Stadt 4 000 Kamele ohne die er nicht vorrucken konne Die Stadt die ihm keine solch gewaltige Herde stellen konnte musste seine Gegenwart 40 Tage lang ertragen bis er ohne einen einzigen Schwertstreich abzog Eine Beschwerde beim Kaiser fuhrte zu nichts ebenso eine weitere Eine dritte Delegation die den Kaiser in Trier erreichte hatte zur Folge dass der emporte Kaiser Valentinian einen notarius namens Palladius entsandte der wenigstens die Soldruckstande der Garnison ausgleichen sollte Inzwischen belagerten die Austoriani in einem dritten Uberfall wenn auch erfolglos acht Tage lang die Metropole die noch nie zuvor belagert worden war Romanus ubergab Palladius nun grossere Summen doch als Palladius drohte einen Bericht uber sein korruptes und gieriges Verhalten an den Kaiser zu entsenden drohte er ihm seinerseits ihn wegen Bestechlichkeit bei Hof anzuzeigen So sah sich der notarius gezwungen einen positiven Bericht zu verfassen Valentinian liess daraufhin die Beschwerdefuhrer der Stadt Leptis wegen Vorbringens falscher Beschuldigungen zum Tode verurteilen Erst Jahre spater fuhrte der Fund eines Briefes zur Wahrheit dass Palladius den Kaiser belogen hatte Dieser beging Selbstmord Romanus musste in Mailand erscheinen Ab diesem Zeitpunkt horen wir nichts mehr von ihm 370 oder 372 bis 375 rebellierte der mauretanische Furstensohn Firmus gegen den Romanus intrigiert hatte Gegen Romanus und den rebellierenden Firmus schickte Kaiser Valentinian seinen Feldherrn Flavius Theodosius den Vater des spateren Kaisers Theodosius I Er lehnte die von Firmus angebotene Unterwerfung ab Nach der militarischen Niederlage nahm sich Firmus das Leben Diese Falle zeigen dass es nicht blosse Raubgier von Nomaden war die sie in die Aufstande und die Plunderzuge trieb sondern die existentielle Bedrohung durch korrupte Vertreter der Reichsmacht die bei dem fernen Kaiserhof viel leichter Gehor fanden als selbst die Gesandten der grossten Stadte geschweige denn die Vertreter der Berberstamme Diesem auf romische Bedurfnisse ausgerichteten vor allem in den Stadten von der griechisch romischen Kultur beherrschten System von dem sich die Zentrale jedoch zunehmend entfernte stand ein berberisches gegenuber dem nur der Ausweg vollstandiger Autonomie blieb Die staatliche Entwicklung der Berber die im 5 Jahrhundert v Chr begonnen hatte hatten die Romer schon fruher in mehreren Kriegen unterbrochen Es kam jedoch immer wieder zu Aufstanden wie etwa 45 n Chr die vor allem deshalb endeten weil Afrikaner bis in die hochsten Kreise zu Einfluss gelangten So wurde etwa Lucius Quitus 75 ein Berber Mitglied im Senat Septimius Severus aus Tripolitanien sogar Kaiser Doch danach setzte eine von starker Militarisierung begleitete Umkehr der Entwicklung ein Als vor allem im 4 Jahrhundert die Donatisten aufkamen unterstutzten sie zudem aufstandische Berber wie etwa 372 bis 376 Firmus oder 396 seinen Bruder Gildon 76 Wie im gesamten Reich veranderte sich im landlichen Bereich zudem die Lage der Bauern und der Landbesitzer drastisch Kaiserliche Gesetze schufen vermutlich auf Initiative der grossen Landbesitzer die Voraussetzungen um beinahe unbeschrankte Verfugungs und Polizeigewalt an lokale Herren abzutreten deren wachsende Wirtschaftseinheiten sich dadurch gegenuber staatlichem Einfluss zunehmend abriegelten Die Landbevolkerung wurde zunachst gezwungen das Land zu bebauen und Abgaben tributum zu entrichten War bis ins 5 Jahrhundert vielfach die bodenbearbeitende Bevolkerung an ihr Land gebunden wahrend ihr Besitz ihrem Herrn gehorte so konnten andere nach drei Jahrzehnten in diesem Rechtszustand ihren mobilen Besitz bzw ihr Vermogen in eigenen Besitz nehmen Unter Kaiser Justinian I wurde nicht mehr zwischen freien und unfreien Kolonen unterschieden Kolone und Unfreier wurden nun identisch gebraucht um Ackerbauer zu beschreiben die an die Scholle gebunden waren und kein freies Eigentum besassen Diese Entwicklung setzte jedoch spatestens im 3 Jahrhundert ein Seit Konstantin dem Grossen durften die Herren fluchtige Kolonen die vor weniger als 30 Jahren verschwunden waren in Ketten legen 77 Seit 365 war es den Kolonen verboten uber ihren eigentlichen Besitz zu verfugen wohl in erster Linie Arbeitsgerate 78 Seit 371 durften die Herren die Abgaben der Kolonen selbst eintreiben Schliesslich verloren die Ackerbauer 396 das Recht ihren Herrn zu verklagen 79 Judische Gemeinde Aufstand 115 118 Bearbeiten nbsp Griechische Inschrift auf der Grabstele einer judischen Familie 1 Jh v Chr nbsp Dekret der judischen Gemeinde politeuma von Berenike zu Ehren eines Marcus Titius Sohn des Sextus 22 oder 25 n Chr Die Stele besteht aus Marmor von der Insel Paros und weist noch rote Farbspuren auf Sammlung Cardin Le Bret 18 Jahrhundert spater Sammlung Clarac des Musee Saint Raymond ToulouseDie judischen Gemeinden bestanden vor allem aus Bauern und Soldaten es lassen sich aber auch Handwerker nachweisen ebenso wie ein begrenzter Handel Gemeinden lassen sich in Berenike Kyrene Ptolemais Apollonia Teucheira und moglicherweise Barka wahrscheinlich machen doch auch ausserhalb der Pentapolis bestanden offenbar Gemeinden die wahrscheinlich auch das Umland einschlossen In Berenike bestand offenbar eine Synagoge am Meer Zu besonderen Feiertagen versammelte sich die mehrere Hundert vielleicht auch mehrere Tausend Angehorige zahlende Gemeinde in einem wahrscheinlich ihr gehorenden Amphitheater das vielleicht um 25 v Chr errichtet wurde 80 Man muss sich jedoch kein elliptisches Gebaude vorstellen den ampho bedeutet nichts anderes als auf beiden Seiten Wahrend der romischen Kampagne gegen die Garamanten in den Jahren 20 bis 2 v Chr kamen anscheinend Militarsiedler aus Syrien in die Kyrenaika darunter auch judische daher darf es nicht wundern dass Flavius Josephus die Gemeinden mit dem militarischen Begriff syntagmata bezeichnet Diese Siedler ubertrugen mitunter den Namen ihres Herkunftsortes auf die neue Siedlung wie etwa im Fall von Magdalis in der Martuba Region moglicherweise auch von Targhuna das vielleicht auf Trachon im syrischen Auranitis zuruckging 81 Die grosste Gemeinde bestand wohl in Kyrene wo im Jahr 73 n Chr allein 3 000 relativ wohlhabende und 2 000 als mittellos geltende Bewohner Juden waren 82 Nach Flavius Josephus strebten sie seit Augustus Rechtsgleichheit mit den ubrigen Stadtbewohnern an die Alexandriner hatten diese Gleichstellung bereits durch Alexander den Grossen erhalten Die judischen Gemeinden der Kyrenaika waren jedoch von den stadtischen Gemeinden getrennte Korperschaften Doch wenigstens einige Juden erwarben die Burgerschaft um die Zeitenwende erlangten Juden Abschlusse am Gymnasion von Kyrene Einige wenige stiegen sogar in die lokalen Administrationen auf Eine eigene Binnenorganisation der Gemeinden geht auf ptolemaische Zeit zuruck sie ist unter dem Namen politeuma fur die Jahre 8 v Chr sowie 24 25 und 56 n Chr in Berenike fassbar 83 Die Romer akzeptierten solcherlei Selbstorganisation wenn sie keinen politischen Zwecken diente Die judischen Gemeinden sorgten etwa fur die Einsammlung der kollektiven Beitrage fur den Tempel von Jerusalem und fur die Pflege des Glaubens fur die Errichtung eigener Friedhofe oder den Unterhalt einer internen Gerichtsbarkeit Bei der Wahrnehmung offentlicher Aufgaben mussten sie weder an judischen Feiertagen vor Gericht erscheinen noch die romischen Gotter oder den Kaiser rituell ehren Schon im 3 Jahrhundert v Chr unterhielten Juden Kontakte zu Libyern So nahm einer ihrer Konige in der Zeit Arkesilaos III ein Mann namens Aladdeir Konig in Barka den judischen Namen Eleazar an Seine Nachkommen lebten in Barka Im Maghreb bekannten sich spater ganze Stamme zum judischen Glauben jedoch ist dies fur die libyschen Stamme nicht nachgewiesen Arabische Traditionen legen nahe dass es in verschiedenen Dorfern judische Traditionen gab wie etwa in Gubba Negharnes oder Messa aber auch Ras e Sabbat oder Kaf e Sabbat nordlich von Barka 84 Wahrend des Burgerkriegs von 91 bis 82 v Chr der in Kyrene mit einer aristokratischen Regierung unter Arataphila endete kam es zu einem judischen Aufstand oder internen Streitigkeiten stasis von dem bzw denen nichts weiter bekannt ist Vielleicht bestand ein Zusammenhang zum Aufstand der unteren Gesellschaftsschichten in der agyptischen Thebais ab 88 v Chr Auch an anderen Stellen im ostlichen Mittelmeer verursachten die Kriege des Konigs Mithridates heftige soziale Aufstande in Rom zu Burgerkriegen Die Piraterie nahm bis dahin nicht gekannte Ausmasse an Gleichzeitig brachte die romische Herrschaft ein Ende der Kontrolle durch den ptolemaischen Libyarchen so dass ein Libyerkonig namens Anabus sich mit der Pentapolis verbunden konnte Vielleicht gerieten die libyschen Nomaden die wahrscheinlich nun grossere Bewegungsfreiheit mit ihren Herden genossen infolgedessen mit den judischen Bauern in Konflikt Letztere waren schon durch die ptolemaische Politik der Ausdehnung von Staatsgutern zu Lasten der kleinen und mittleren Bauern unter Druck geraten Mit den Romern wurde das Staatsland zum ager publicus moglicherweise aber auch nur der personliche Besitz des letzten ptolemaischen Herrschers Die griechischen Bewohner zahlten eine Abgabe die Libyer eine Weideabgabe Die wirtschaftliche Depression der Kyrenaika nahm Rom als Vorwand 75 74 v Chr das Land vollstandig in Besitz zu nehmen und als Provinz gemeinsam mit Kreta einzurichten Offenbar wollte man so Auseinandersetzungen ein Ende setzen die zur Flucht von Bauern gefuhrt hatten bis 2 v Chr gelang es Rom das Bundnis der Stadte mit den sudlichen Nomaden endgultig zu zerbrechen Das Land wurde neu aufgeteilt publicani nahmen Ansiedlung und Abgabeneinzug vor Es entstand ein Ausbeutungssystem im Bundnis mit den romischen Amtsinhabern in den Stadten das Augustus 7 6 v Chr dazu veranlasste einzugreifen Er gestattete den Betroffenen Gerichte anzurufen Das System der Transhumanz das die publicani gefordert hatten die etwa Abgaben auf die Wolle einzogen zerstorte offenbar die lokale Okonomie denn die Ausbeutung durch die publicani lohnte sich offenbar ab Mitte des 1 Jahrhunderts nicht mehr 85 Lucius Acilius Strabo wurde im Jahr 59 als eine Art Vermittler eingesetzt doch letztlich entschied Kaiser Nero personlich uber die Frage ob das Land Rom oder den Bewohnern der Kyrenaika gehorte nachdem der Senat dies nicht entscheiden mochte Er uberliess den Bewohnern der Landschaft ihren Grund als Konzession wobei die fruheren Besitzer wohl abgewiesen wurden Diese Wiederherstellung romischen Staatseigentums lasst sich anhand dreier Grenzsteine die dies ausdrucklich erwahnen auch archaologisch nachweisen Damit hatten die alteren Siedler darunter die Juden endgultig ihren Schutz vor Uberfallen der Libyern den Schutz der ptolemaischen Konige verloren und vor allem waren sie schutzlos den romischen conductores ausgeliefert Damit war der Weg fur die Entstehung eines landlosen Proletariats geebnet Vielleicht unter Kaiser Trajan bereiste Hyginus Gromaticus das Land ein Landvermesser dem die Verteilung der Besitzverhaltnisse nicht entging Im Jahre 115 wahrend Trajan seinen Eroberungskrieg im Osten fuhrte brach in den ostlichen Diasporalandern ein umfassender judischer Aufstand aus Er entwickelte sich bald zum offenen Krieg der auf die Kyrenaika und Libyen auf Agypten Mesopotamien und Zypern ubergriff Diesem Krieg gingen Gefechte zwischen Juden und Christen in Alexandria und Kyrene voraus doch richtete er sich bald gegen Rom Die Kampfe waren so heftig dass noch nach drei Jahrzehnten Stadte verwustet waren Zudem weisen Inschriften aus der Zeit Kaiser Hadrians darauf hin dass die Strasse zwischen Kyrene und Apollonia wahrend des judischen Aufstands verwustet und unbenutzbar gemacht worden war Auch wenn Cassius Dio Romische Geschichte LXVIII 32 100 Jahre spater sicherlich jeden erdenklichen Vorwurf der Unmenschlichkeit der Aufstandischen versuchte aufzuhaufen wie es haufig zwischen politisch religiosen Gegnern geschah so spiegelt sich in seiner Beschreibung wohl auch die Erinnerung an die Brutalitat der Auseinandersetzungen wider Inzwischen hatten die Juden der Kyrenaika einen gewissen Andreas zum Anfuhrer gemacht und vernichteten sowohl Romer als auch Griechen Sie assen vom Fleisch ihrer Opfer machten sich Gurtel aus Eingeweiden schmierten sich mit dem Blut ein und kleideten sich in die Haute viele zersagten sie von oben nach unten andere warfen sie wilden Tieren vor und wieder andere zwangen sie als Gladiatoren zu kampfen Insgesamt starben zweihundertzwanzigtausend Menschen 86 Am Ende sahen sich die Kaiser veranlasst zahlreiche Kolonisten ins Land zu holen um die menschlichen Verluste auszugleichen Anscheinend unterstutzten die nichtgriechischen Bauern die Juden gegen Rom denn dort wo sie es nicht taten wurden sie mit Lob uberhauft Die judischen Armeen zogen nach Agypten doch unterlagen sie schliesslich den Legionen Kaiser Hadrians im Jahr 118 Anfuhrer des Aufstands war ein Jude namens Andreas oder Lukas vermutlich trug er sowohl einen hebraischen wie auch einen griechischen Namen Da er als Konig bezeichnet wird wird er als messianischer Pratendent anzusehen sein vergleichbar mit Simon bar Kochba dem Anfuhrer im letzten grossen Aufstand der Juden von 132 bis 135 In Kyrene scheinen vor allem die griechischen Tempel Ziel der Zerstorungen gewesen zu sein Die Tempel des Apollon des Zeus der Dioskuren der Demeter der Artemis und der Isis aber auch die Symbole romischer Herrschaft wie das Caesareum die Basilika und die Thermen wurden zerstort oder schwer beschadigt Neu errichtete Gebaude und Meilensteine geben als Grund der Erneuerung den judischen Aufstand tumultus Iudaicus an 87 Die judische Gemeinde verschwand nach den Kampfen zwar nicht doch war die Zeit ihres grossen Einflusses vorbei nachdem die romische Herrschaft ihr eine lange Phase des okonomischen Niedergangs und des Verlustes ihrer Landrechte beschert hatte Christianisierung religiose Konflikte Bearbeiten nbsp Statue der Artemis aus Leptis Magna Nationalmuseum Tripolis 2010 nbsp Baptisterium in der Basilika des Apuleius in SabrathaMit der Verlegung der Reichshauptstadt von Rom nach Byzanz wurde das Christentum nach und nach die dominierende Religion im Romischen Reich 380 sogar Staatsreligion Es durfte sich von Agypten her ausgebreitet haben wo der Evangelist Markus spatestens im 4 Jahrhundert mit Wallfahrten verehrt wurde Nach koptischer Tradition stammte Markus sogar aus Kyrene oder der Gegend von Kairuan in Tunesien von wo seine judischen Eltern aus Angst vor Angriffen der Berber nach Palastina flohen Demnach ging er 48 n Chr von Palastina nach Alexandria 88 Mit der zunehmenden Privilegierung durch den Staat wozu die Steuerfreiheit zahlte entstand eine steilere kirchliche Hierarchie Die Bischofe in der jeweiligen Metropolis der Provinzen wurden ab 325 Erzbischofe denen die anderen Bischofe der Provinz Gehorsam schuldeten Unterhalb der Bischofsebene fanden sich Diakone und Diakoninnen Presbyter und Lektoren hinzu kamen Totengraber Turhuter Protopresbyter und Subdiakone Der Klerus war dabei der einzige Stand zu dem alle sozialen Schichten Zugang hatten wenn auch nicht jeder in die hochsten Positionen der bedeutendsten Kirchenzentren aufsteigen konnte und die hoheren Schichten wohl nicht nach einem Bistum in wenig angesehenen Gebieten strebten Den Klerus auf den Landgutern der Grossgrundbesitzer stellten die dort wohnenden Kolonen Synesios von Kyrene um 370 bis nach 412 ab 410 bzw 411 Bischof von Ptolemais erhielt seine Ausbildung in Alexandria Als Neuplatoniker verehrte er Hypatia die letzte heidnische Neuplatonikerin Synesios wurde von Theophilos dem Patriarchen von Alexandria 411 zum Bischof erhoben Seit 325 gehorte die Kirchenprovinz zur Hauptstadt Agyptens Dem koptischen Papst untersteht die Kirchenprovinz in Rechtsfragen noch heute 89 Synesios hielt als Platoniker an seiner Uberzeugung von der Ewigkeit der Welt und der Praexistenz der Seele fest Er verwarf die Auferstehung des Fleisches kirchliche Dogmen die er als Philosoph unannehmbar fand hielt er fur Mythen die nur fur Unverstandige bestimmt seien er blieb verheiratet 90 Gegen den Praeses Andronikos dem er schwere Verbrechen vorwarf ging er mit der Exkommunikation vor Andronikos wurde abgesetzt Synesios setzte sich beim Patriarchen Theophilos fur den gesturzten Statthalter ein 91 nbsp Das Romische Reich im Jahr 395Nach der Teilung des Romischen Reiches 395 wurde Tripolitanien an das Westromische Kyrenaika an das Ostromische Reich angegliedert Das Griechische erlangte uber das Lateinische als Amtssprache im Osten des Reiches endgultig die Oberhand Unter Justinian I sind noch letzte heidnische Kulthandlungen belegt Die religiosen Konflikte setzten sich im Osten des Reiches fort doch nun handelte es sich eher um theologische Auseinandersetzungen innerhalb des Christentums die um christologische Fragen kreisten 412 starb Theophilus sein Nachfolger wurde Kyrill einer der machtigsten Kirchenmanner seiner Zeit der 431 auf dem okumenischen Konzil von Ephesos seine theologischen Positionen fur die Reichskirche verbindlich durchsetzen konnte und bis heute als wichtigste Grundergestalt der Miaphysiten gilt Kyrills Nachfolger Dioskur der 444 das Patriarchenamt ubernahm konnte sich auf der so genannten Raubersynode von Ephesos 449 mit seiner monophysitischen Lehre zunachst durchsetzen Doch nur zwei Jahre spater kam es auf dem vierten okumenischen Konzil in Chalcedon zur Spaltung Papst Leo der Grosse verwarf die monophysitische Lehre und die Konzilsmehrheit und Kaiser Markian schlossen sich dieser Position an Die Agypter hielten aber mehrheitlich an der Ablehnung der Konzilsbeschlusse fest was immer wieder zu Spannungen zwischen Agypten und Konstantinopel fuhrte Der Monophysitismus entstand vor dem Hintergrund von Rivalitaten zwischen dem Patriarchat von Alexandria und dem von Antiochia Ausser in Agypten gewann der Monophysitismus auch in Syrien zunehmend an Boden In den 480er Jahren versuchten die Kaiser eine im Henotikon formulierte Kompromisslosung durchzusetzen die alle Streitpunkte zwischen orthodoxen und monophysitischen Christen ausblendete und die Beschlusse von Chalkedon ignorierte doch dieser Versuch scheiterte und fuhrte statt zu einer Einigung mit den Monophysiten nur zum 30 Jahre wahrenden Akakianischen Schisma mit der romischen Kirche bis 519 Auch das 2 Konzil von Konstantinopel von 553 konnte keine Einigung erzielen Gleiches galt fur die kurzlebige Forderung der monophysitischen Sonderstromung des Aphthartodoketismus durch Kaiser Justinian I Im fruhen 7 Jahrhundert wurde als Versuch einer Kompromisslosung der Monotheletismus entwickelt Danach besitzt Jesus eine gottliche und eine menschliche Natur Gottliche und menschliche Natur haben in ihm aber nur einen einzigen gemeinsamen Willen Auch dieser Versuch den Abstand zwischen Monophysitismus und der Position von Chalcedon zu uberbrucken scheiterte Der Monotheletismus wurde nach dem Einspruch von Maximus Confessor in der Reichskirche zuruckgewiesen Schon seit etwa 640 betrieb dieser seine Polemik gegen den Monotheletismus der vielfach von Fluchtlingen aus den von Arabern eroberten ostromischen Gebieten mitgebracht wurde Er konnte 645 in einer offentlichen Disputation den ehemaligen Patriarchen von Konstantinopel Pyrrhos von seiner dyotheletischen Lehre uberzeugen Die beiden Lehren stimmten zwar darin uberein dass Jesus Christus zwei Naturen namlich eine gottliche und eine menschliche habe aber in Konstantinopel herrschte zu dieser Zeit der Glaube an nur einen Willen oder Ziel vor wahrend Karthago und auch Rom die Auffassung von zwei getrennten Willen vertraten 92 Wahrend die religiosen Konflikte die Monophysiten von Konstantinopel entfremdeten setzten sich die Regionalkonflikte fort Kaiser Markian bekampfte wahrend seiner Herrschaft 450 457 Nubier und Blemmyer von Westen bedrohten die arianischen Vandalen Tripolitanien und die Kyrenaika mit ihrer Flotte in der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts waren es Perser und muslimische Araber Vandalen in Tripolitanien Ruckeroberung durch Ostrom Expansion der Berber Bearbeitensiehe auch Byzantinische Zeit Maghreb nbsp Mosaik das an die Neugrundung von Olbia durch Kaiserin Theodora I erinnert nbsp Das byzantinische Tor von Leptis MagnaIm Zuge der Volkerwanderung setzten 429 vielleicht 50 000 Prokop oder 80 000 93 Vandalen und Alanen von Sudspanien nach Afrika uber Dies entsprach einer Streitmacht von etwa 10 000 bis 15 000 Mann 94 Einige Berberstamme unterstutzten sie ebenso wie Anhanger des Donatismus die sich Schutz vor der Verfolgung durch die romische Staatskirche erhofften 439 eroberten die Vandalen Karthago wobei ihnen die dort stationierte Flotte in die Hande fiel Mit ihr gelang den Vandalen die Eroberung Sardiniens Korsikas und der Balearen und vor allem plunderten sie im Jahr 455 Rom Dabei griff Konig Geiserich erstmals auf Mauren zuruck also Berber von denen einige Gruppen ihrerseits im Grenzgebiet zur Sahara zunehmende Selbststandigkeit erlangten Vandalen drangen 450 in Tripolitanien ein die dortigen Machtverhaltnisse sind jedoch unklar 456 versuchte Rom einen Gegenangriff der jedoch stecken blieb Ein grossangelegter Versuch west und ostromischer Truppen Africa zuruckzuerobern scheiterte 468 Ein weiterer wurde im Jahr 470 unternommen moglicherweise auf dem Landweg uber Tripolitanien Doch auch dieser scheiterte 95 Die Vandalen hingen dem Arianismus an einer Glaubensrichtung die auf dem 1 Konzil von Nicaa zur Haresie erklart worden war Besitz der katholischen Kirche wurde in ihrem Machtbereich beschlagnahmt Dabei schottete sich die verhaltnismassig kleine Eroberergruppe von den provinzialromischen Untertanen ab Zugleich erhielten die vandalischen und alanischen Krieger Landguter wozu ein Teil des Grundbesitzes der provinzialromischen Bevolkerung aufgeteilt wurde Die an den Boden gebundenen Kolonen durften dabei nur die Herren gewechselt haben die kaiserlichen Guter wurden wohl einfach in konigliche Guter verwandelt und dienten der nunmehr herrschenden Dynastie 96 nbsp Expansion des Ostromischen des Persischen und des Frankenreichs im 6 Jahrhundert Reiche der Ostgoten und VandalenDer Nachfolger des Reichsgrunders Geiserich sein altester Sohn Hunerich liess wohl Anfang 483 rund 5000 katholische Kleriker gefangensetzen und in den Suden der Byzacena deportieren dann weiter sudwarts in maurisches Gebiet In zwei Edikten schloss Hunerich alle katholischen Kirchen und forderte den Ubertritt zum Arianismus ahnlich wie es fruhere kaiserliche Edikte gegen Haretiker getan hatten Die Bischofe zwang er zu einem Eid auf seinen Sohn Hilderich als Thronfolger machte sie aber daraufhin wegen Verstosses gegen das biblische Schwurverbot zu Kolonen Wer sich weigerte den Eid zu leisten wurde nach Korsika verbannt und schwerer korperlicher Arbeit unterworfen 97 Trotz einiger Erfolge verloren die Vandalen an Ansehen vor allem weil sie kein Mittel gegen die Berber fanden die Stuck fur Stuck vandalisches Gebiet besetzten 98 Konig Hilderich distanzierte sich zugleich vom Arianismus Mauren unter Fuhrung eines gewissen Antalas schlugen im Osten Tunesiens eine vandalische Armee 99 Am 15 Juni 530 sturzte eine Verschworung bei der ein Urenkel Geiserichs namens Gelimer eine zentrale Rolle spielte den Konig Zunachst bemuhte er sich Aufstande darunter auf Sardinien und in Tripolitanien niederzuschlagen 100 Gelimer wurde von Ostrom als Usurpator betrachtet sein Sturz vorbereitet 533 landeten 16 000 Mann unter Fuhrung des ostromischen Feldherrn Belisar in Africa Das Reich der Vandalen ging nach der Schlacht bei Tricamarum unter Konig Gelimer setzte sich nach Bulla Regia ab ungefahr 160 km westlich von Karthago Sein Bruder Tzazon der Statthalter auf Sardinien stiess Anfang Dezember 533 zu ihm doch kam er zusammen mit 3 000 Vandalen in der besagten Schlacht ums Leben Gelimer floh zu den Berbern wurde jedoch bald gefangen genommen Zwar war am 15 September 533 Karthago an Belisar gefallen doch erst 546 konnte die Eroberung endgultig abgeschlossen werden Tripolitanien wurde ab 533 gleichfalls wieder Bestandteil des Ostromischen Reichs Nach der Zerstorung durch die Vandalen und nach Ubergriffen durch Laguatan Lwatae Nomaden erfolgte nun 539 die Neugrundung von Olbia als Polis Nea Theodorias 101 durch Kaiser Justinian I Die Grundung erfolgte zu Ehren der kaiserlichen Gemahlin Theodora I die ihre Jugend in dem nahe gelegenen Apollonia verbracht hatte Die gesamte Region gehorte Ende des 6 Jahrhunderts zum Exarchat von Karthago Karthago wurde zunachst Sitz eines ostromischen Statthalters eines Pratorianerprafekten der fur zivile Angelegenheiten zustandig war und dem sechs Gouverneure unterstanden Fur den militarischen Bereich wurde ein Magister militum fur das kaiserliche Nordafrika eingesetzt dem vier Generale unterstanden Die nordafrikanische Kirche erreichte bereits um 535 die Erneuerung ihrer alten Privilegien und wehrte sich zugleich gegen den zunehmenden Einfluss der Kirche von Konstantinopel Der Bischof von Karthago erhielt 535 vom Kaiser die Wurde eines Metropoliten 102 Die Bindung der Bauern an den Boden die im Ostromischen Reich bereits Rechtspraxis war wurde nun auf das ehemalige Vandalenreich und demnach auch auf Tripolitanien ubertragen So ubertrug etwa Kaiser Justin II 570 eine entsprechende Novelle Kaiser Justinians aus dem Jahr 540 die fur Illyricum Gultigkeit besass auf Africa 582 wurde diese Ubertragung bestatigt Diese Novelle die den Status der Kinder von Kolonen und Freien festsetzte wurde dabei auf Initiative des Bischofs von Karthago Publianus 103 und der Grundbesitzer der Proconsularis auf die Provinz ubertragen 104 Die Provinz wurde unter Kaiser Maurikios um 590 als Exarchat von Karthago reorganisiert womit ahnlich wie in Italien militarische und zivile Befugnisse zusammengefasst wurden was in der Spatantike ansonsten unublich gewesen war Prokop berichtet dass die Bewohner von Ghadames von alters her Verbundete Roms gewesen seien und dass sie ihre Vertrage wahrend der Regierungszeit Kaiser Justinians I erneuerten 105 Eine besondere Gefahr stellten hingegen die Louata dar Nomaden die aus Libyen kommend immer wieder weit Richtung Karthago vorstiessen Kurzzeitige Perserherrschaft 618 619 630 Bearbeiten nbsp Das persische Sassanidenreich um 620Romer und persische Sassaniden gerieten seit Jahrhunderten immer wieder in militarische Konflikte bei denen meist Grenzstreitigkeiten im Mittelpunkt standen Die romisch persischen Kampfe des 7 Jahrhunderts waren jedoch am Ende vom Willen gekennzeichnet den Gegner vollstandig zu besiegen sein Land zu erobern nicht mehr nur Gebietsgewinne zu erzielen Chosrau II 590 628 setzte zwischen 603 und 627 an ostromisches Gebiet systematisch zu besetzen Dabei proklamierte er sich zum Racher des von Herakleios Vorganger Phokas ermordeten Maurikios aufwarf dessen Schutzling er geworden war als er sich vier Jahre am Hof in Konstantinopel aufgehalten hatte Er eroffnete nun gegen Ostrom einen Eroberungskrieg in dem ihm die Levante und Teile Kleinasiens zufielen 614 fiel Jerusalem 617 besetzten die Sassaniden Agypten 618 die Cyrenaica 619 Tripolitania Doch Kaiser Herakleios ging nachdem er 610 seinen Vorganger von Karthago herkommend in Konstantinopel gesturzt hatte in die Offensive uber Eine Gesandtschaft an Chosrau II erhielt keine Antwort er war nicht gewillt seine bereits errungenen Vorteile aufzugeben 617 uberlegte Herakleios die Hauptstadt des Reiches von Konstantinopel nach Karthago zu verlegen Er griff die Perser jedoch ab 623 in ihrem Kernland an und liess sich auch durch Angriffe der Awaren und Slawen auf die Hauptstadt die sie 626 belagerten nicht ablenken Herakleios sammelte weitere Truppen in Lazika am Schwarzen Meer und nahm erneut Kontakt mit den Turken auf die die Perser ihrerseits angriffen Das persische Heer unterlag bei Niniveh Herakleios naherte sich der Hauptstadt Ktesiphon Schliesslich sah sich der Grosskonig 629 oder 630 gezwungen einen Friedensvertrag zu schliessen und seine Truppen aus allen eroberten Gebieten abzuziehen Arabische Eroberung und Islamisierung ab 643 Widerstand der Berber Bearbeiten nbsp Blick auf die wabenartigen Turme der al Atiq Moschee in Awdschila die aus dem 7 Jahrhundert stammt und als das alteste islamische Gebetshaus des Landes gilt Sie wurde in den 1980er Jahren restauriert Die Turme dienten der Klimatisierung Wenige Jahre nach dem Ende des Krieges zwischen Ostrom Byzanz und dem Perserreich begann der zahe Siegeszug der von der arabischen Halbinsel kommenden neuen Religion des Islam der auf der Schwertmission basierte Allerdings wurden die Individuen nicht zwangsweise missioniert doch mussten sie gesellschaftliche Nachteile in Kauf nehmen wenn sie nicht konvertieren wollten Sie knupften an die seit beinahe zwei Jahrzehnten von den Propagandaapparaten der beiden Grossreiche ungemein angefachte religios begrundete Kampfbereitschaft an die fast den gesamten Mittelmeerraum und die ostlich angrenzenden Gebiete zunehmend erfasst hatte Zugleich traf der Islam auf eine in sich zerkluftete haufig unversohnlich verfeindete christliche Welt so dass die Araber durchaus als Befreier gesehen werden konnten Schon kurz nach der muslimischen Eroberung Agyptens 639 642 wurde zunachst die Kyrenaika wohl zwischen November Dezember 642 und Marz 643 dann fruhestens drei Monate spater Tripolitanien besetzt Wie Amr der Verwaltungsleiter schrieb waren seine Truppen damit nur noch neun Tagesmarsche von Ifriqiya entfernt dem heutigen Tunesien Oea widerstand einen Monat der Belagerung auch Sabrata wurde ersturmt 106 Durch die Vorstosse der Araber in die Sahara ging das Reich der Garamanten in Fessan endgultig unter Der Widerstand der Berber wurde 670 gebrochen das Land islamisiert Dabei entrichteten die Konvertierten im Gegensatz zu Christen und Juden keine zusatzliche Abgabe wie sie der Koran forderte Die Lawata entrichteten ihre Abgaben nach Misr Agypten wobei sie offenbar keinen Kollektor benotigten da sie ihre Abgaben nicht personlich sondern kollektiv entrichteten Dies geschah in einer Form die auch unter arabischen Rechtsgelehrten umstritten war namlich dem Verkauf von Frauen und Kindern an die Eroberern Nur in Armenien ist uberhaupt ein solcher Fall kollektiver Abgaben bekannt 107 daher konnte es sich um eine besonders brutale Bestrafung vielleicht fur einen Aufstand handeln 108 Die wichtigsten Quellen zur Phase der Unterwerfung der Berber und deren Konversion zum Islam sind die Werke von Ibn Lahi a 790 und Al layth ibn Sa d 791 Einige Jahrzehnte nach der Eroberung wurde Griechisch als Verwaltungssprache durch Arabisch ersetzt Trotz herber Ruckschlage und innerer Auseinandersetzungen gelang ab etwa 670 die Eroberung des Maghrebs der bis 705 wie alle Gebiete des islamischen Nordafrika dem Statthalter von Agypten unterstand Die herrschende Dynastie war zunachst die der Umayyaden dann ab 750 wurden sie von den Abbasiden abgelost wahrend sich die iberische Halbinsel unter dem einzig uberlebenden Umayyaden von dem binnen weniger Jahrzehnte entstandenen Grossreich abspaltete Doch die Eroberung des Hinterlandes gegen den Widerstand der Berber kam nur langsam voran Der Konigin al Kahina gelang es sogar die Araber bis nach Tripolitanien zuruckzudrangen der dortige Statthalter floh nach Barka Erst 702 unterlag sie in einer Schlacht Nach zahem Widerstand konvertierten die meisten Berber zum Islam vor allem durch die Aufnahme in die Streitkrafte der Araber kulturell jedoch fanden sie keinerlei Anerkennung denn die neuen Herren standen ihnen mit ahnlicher Verachtung gegenuber wie einst Griechen und Romer ihren Nachbarn und sie ubernahmen auch das griechische Wort Barbar fur diejenigen die ihre Sprache nicht gelernt hatten Daher heissen die Imazighen Singular Amazigh noch heute Berber Sie wurden in der Armee schlechter bezahlt und ihre Frauen wurden mitunter versklavt wie bei unterworfenen Volkern Erst Umar II 717 720 untersagte diese Praxis und entsandte muslimische Gelehrte um die Imazighen zu bekehren In den Ribats wurden zwar religiose Schulen eingerichtet doch schlossen sich zahlreiche Berber der Glaubensrichtung der Charidschiten an die die Gleichheit aller Muslime unabhangig von ihrer Rassen oder Klassenzugehorigkeit verkundigten Das Ressentiment gegen die Umayyadenherrschaft verstarkte sich Schon 740 742 kam es bei Tanger zu einem ersten Aufstand der Charidschiten unter dem Berber Maysara Einige Berbergruppen machten sich unabhangig 742 kontrollierten sie ganz Algerien und bedrohten Kairuan in Tunesien Gleichzeitig gelangte ein gemassigter Zweig der Charidschiten in Tripolitanien an die Macht Die Lawata aus der Kyrenaika wanderten 757 758 zusammen mit Nafusa und Nafzawa westwarts und schlossen sich den Ibaḍiyyah Tripolitaniens an Zwar wurden die Kustenstadte schnell unterworfen doch dauerte der Widerstand der Berber im Dschabal Nafusa weiter an als die Stamme sich unter Abu l Chattab al Maafiri gleichfalls den charidschitischen Ibaditen anschlossen Bereits 747 hatte das Ende der Umayyadenherrschaft in Tunesien begonnen Die Nachkommen von Uqbah ibn Nafi der inzwischen ein legendenumwobener Held und Eroberer geworden war die Fihriden nutzten den Aufstand der Abbasiden im Kernreich um Ifriqiyyah unabhangig zu machen Sie beherrschten zwar nun den Norden des Landes doch den Suden beherrschten die Warfajuma Berber im Bund mit gemassigten Charidschiten Ihnen gelang 756 die Eroberung des Nordens Doch eine andere gemassigte Charidschitengruppe die Ibaḍiyyah aus Tripolitanien rief einen Imam aus der sich auf der gleichen Stufe wie der Kalif sah und eroberte 758 Tunesien Am Ende gelang den Abbasiden 761 die Eroberung grosser Teile des aufstandischen Gebiets wenn ihnen dies auch nur in Tripolitanien Tunesien und Ostalgerien gelang Noch einmal 771 772 schlossen sich die Berber aufstandischen Charidschiten an ihre Niederlage fuhrte 772 zum Untergang der Malzuza Berber Ibrahim ibn al Aghlab der die Armee in Ostalgerien kommandierte und die Dynastie der Aghlabiden grundete machte das Land nach und nach unabhangig erkannte jedoch formal weiterhin die Herrschaft der Abbasiden an Die Abbasiden erhoben Oea zum neuen Zentrum Tripolitaniens das bald den Namen der Landschaft Tripolis annahm Es war nun das westlichste noch zum Grossreich gehorende Gebiet Auflosung des arabischen Grossreichs Regionalmachte Aghlabiden in Tripolitanien 740 800 Bearbeiten nbsp Einflussgebiet der AghlabidenBereits vor 750 begann ein Prozess in dem sich die Randgebiete Schritt fur Schritt der Kontrolle des arabischen Riesenreiches entzogen Schliesslich losten sich 789 die Idrisiden 789 985 vom Reich im Jahr 800 folgten die Aghlabiden die bald auch Tripolitanien kontrollierten Im Jahr 800 ubergab der Abbasidenkalif Harun ar Raschid seine Macht uber Ifriqiya dem Emir Ibrahim ibn al Aghlab und ubertrug ihm auch das Recht seine Funktion zu vererben Damit wurde die Aghlabiden Dynastie gegrundet die Ostalgerien Tunesien und Tripolitanien beherrschte und bald nach Suditalien expandierte In der Folgezeit wurde Tripolitanien von den Dynastien der Fatimiden Almoraviden Almohaden Ziriden und Hafsiden in Ifriqiya beherrscht wahrend die Kyrenaika sich eher unter der Kontrolle Agyptens befand In Agypten selbst schwang sich 868 der ehemalige turkische Sklave Ahmad ibn Tulun 868 884 zum Statthalter auf dann proklamierte er die Unabhangigkeit vom Kalifat Seiner Dynastie folgte die der Ichschididen Turkische Militarsklaven und Soldaten spielten bis in die jungste Zeit eine wesentliche Rolle in der Geschichte Agyptens Fatimiden 909 1171 BearbeitenHerkunft Ausrichtung auf Schiitentum Bearbeiten nbsp Ruinen der Fatimidenfestung von Adschdabiya 1984Nach der Spaltung der Muslime in Sunniten und Schiiten wurden Letztere von Imamen gefuhrt die Nachkommen des ʿAli ibn Abi Talib und Fatimas der Tochter des Religionsstifters Mohammed 632 waren Allerdings kam es unter den Schiiten zu weiteren Spaltungen da der Ubergang der Fuhrungsrolle umstritten war So entstanden bis ins 9 Jahrhundert die schiitischen Hauptzweige der Imamiten auch Zwolfer Schiiten der Ismailiten auch Siebener Schiiten und der Zaiditen auch Funfer Schiiten Die Ismailiten erkannten als rechtmassigen Nachfolger Dschaʿfar as Sadiqs nicht Musa al Kazim sondern Ismaʿil ibn Dschaʿfar an daher ihr Name Ismaʿils Sohn Muhammad spielt die zentrale Rolle im ismailitischen Lehrsystem Er wurde von seinen Anhangern als siebenter Imam betrachtet daher Siebener Schiiten und soll nicht gestorben sondern in eine Verborgenheit gegangen sein aus der er als Qa im der sich Erhebende der Aufstehende oder Mahdi wiederkehren wurde In der Mitte des 9 Jahrhunderts begann ʿAbdallah al Akbar nach 874 als Stellvertreter fur den Mahdi Muhammad ibn Ismaʿil aufzutreten Er verkundete das Erscheinen des verborgenen siebenten Imams durch den die Abbasiden gesturzt alle Gesetzesreligionen neben dem Christentum und Judentum auch der Islam abgeschafft und die kultlose Urreligion hergestellt werden sollte Der Sektengrunder trat mit seiner Verkundigung erstmals in Askar Mukram im iranischen Chusistan hervor floh dann aber uber Basra nach Salamya in Syrien Er scharte eine wachsende Gemeinde um sich und entsandte in alle Teile der islamischen Welt Missionare Dais die die Lehre ihres Grossmeisters verbreiteten und ein Netzwerk geheimer Ismailitenzellen aufbauten 109 Nach Abdallahs Tod ubernahm erst sein Sohn Ahmad und dann sein Enkel Abu sch Schalaghlagh die Leitung der Sekte Unter Letzterem erzielte die Mission erhebliche Erfolge vor allem im Maghreb wo Abu ʿAbdallah asch Schiʿi wirkte Da Abu sch Schalaghlagh keinen Sohn hatte designierte er als Nachfolger seinen Neffen Said ibn al Husain der sich schliesslich als der wahre Mahdi zu erkennen gab Damit loste er wiederum eine Spaltung der Ismailiten aus da die Qarmaten und andere Gruppen weiterhin an der Erwartung des verborgenen Mahdis Muhammad ibn Ismaʿil festhielten Nachdem der Missionar Abu ʿAbdallah asch Schiʿi die Lehre der Ismailiten unter den Berbern des Maghrebs verbreitet hatte sturzte er die Dynastie der Aghlabiden in Ifriqiya die ihre Machtbasis in Ost Algerien Tunesien und Nord Libyen hatte Damit ebnete er den Weg fur seinen aus Salamya geflohenen Herrn Abdallah al Mahdi d h Said ibn al Husain der in Ifriqiya das Reich der Fatimiden begrundete Dieser fuhrte nun als Nachkomme des Imams Dschaʿfar as Sadiq seine Abstammung auf die Prophetentochter Fatima zuruck Kalifat 909 Eroberung des Maghreb erste Angriffe auf Agypten ab 914 Juden Bearbeiten nbsp Das Fatimidenreich zur Zeit seiner grossten Ausdehnung909 rief er sich zum Kalifen aus und grundete damit die Fatimiden Dynastie bis 1171 Er betrachtete die sunnitischen Umayyaden auf der Iberischen Halbinsel und die ebenfalls sunnitischen Abbasiden als Usurpatoren Seine Missionare nahmen Kontakt zu oppositionellen Gruppen im Abbasidenreich auf sie beseitigten die Macht der Aghlabiden 911 beseitigten sie die Berber vor allem die Kutama als Rivalen um die Vorherrschaft in Ifriqiya Die Dynastie scheiterte allerdings bei der Einfuhrung der Scharia Unter al Qa im bi amri llah dem Sohn des Dynastiegrunders begannen erste Expansionsversuche Richtung Agypten doch scheiterten sie 914 915 und 919 921 Ab 917 begann die Eroberung des westlichen Maghrebs von einer echten Herrschaft konnte jedoch nur in Ifriqiya die Rede sein Bereits unter dem Kalifen Muawiya I 661 680 dem Grunder der Umayyaden Dynastie forderte man die Ansiedlung von Juden in Tripolis 110 In der Zeit der Abbasiden engagierten sich die Juden stark im Fernhandel und ihre Siedlungen langs des Handelswegs durch Libyen waren dabei von Vorteil Unter den Fatimiden stieg die judische Gemeinde von Kairouan zu einem bedeutsamen Zentrum der judischen Welt auf 111 Im Streit der Jeschiwot von Jerusalem und Bagdad um die Vorherrschaft in Nordafrika schrieb Rabbi Scherira Gaon zugleich Philosoph und Talmudinterpret Gaon 987 seinen historisch bedeutenden Brief an die Juden von Kairouan Dieser Iggeret ist ein Brief in Traktatlange der die Geschichte und die authentische Vermittlung der Mischna und des Talmud mit biographisch genealogischen Angaben zu den einzelnen Gelehrten umriss Er belegte die unverfalschte und ungebrochene Kette von Lehre und Uberlieferung genealogisch Dies war notwendig geworden weil die Karaer unter den Fatimiden die Mischna ablehnten Dass das judische Leben in Libyen im Goldenen Zeitalter nicht die Blute erreichte wie im ubrigen Maghreb und in Spanien legt ein Brief von Maimonides aus dem 12 Jahrhundert nahe Er empfiehlt darin seinem Sohn er solle den Kontakt mit Juden westlich von Djerba meiden Diese seien ignorant und hatten ungewohnliche Sitten Tatsachlich durften die haufig wechselnde Herrschaft uber die Kuste und Nomadenuberfalle aus dem Hinterland den Kontakt der judischen Gemeinden in Libyen mit den westlichen Nachbarn behindert haben 112 Die Geniza von Kairo bietet Dokumente zur judischen Geschichte wie etwa Briefe aus dem 11 Jahrhundert uber den Warenaustausch zwischen Sizilien und Tripolis 113 Eroberung Agyptens Verlegung der Hauptstadt nach Kairo 969 972 Banu Hillal um 1050 Bearbeiten 969 gelang nach mehreren gescheiterten Versuchen die Eroberung Agyptens und der Sturz der dortigen Ichschididen Kalif al Muizz verlegte 972 die Hauptstadt des Reiches nach Kairo und setzte die Ziriden als Vizekonige im Maghreb ein Damit gingen Tripolitanien und die Kyrenaika wieder gemeinsame Wege Dabei wurden trotz des schiitisch ismailitischen Bekenntnisses der Fatimiden die sunnitischen Muslime toleriert Palastina und Syrien unterwarfen die Fatimiden bis 978 auch gewannen sie die Kontrolle uber Mekka und Medina Damit unterstanden ihnen die wichtigsten Heiligtumer des Islams Im Jahr 1004 erhob sich im westlichen Nildelta und in Libyen eine Reihe von Stammen Am Nil waren dies die Banu Qurra in Libyen die Luwata Mazata und Zanata Ihr Fuhrer war ein angeblich iberischer Umayyadenprinz namens Abu Rakwa dem es gelang Barka zu erobern Erst 1005 nach mehreren Niederlagen agyptischer Armeen konnten die Fatimiden den Aufstand unterdrucken 114 Den Hohepunkt der Macht erreichten die Fatimiden unter al Mustansir 1036 1094 als ismailitische Missionare im Jemen die Macht ergriffen und die Abbasiden in Bagdad 1059 kurzzeitig gesturzt wurden Allerdings fuhrte diese ausgedehnte Machtpolitik zur Auszehrung des Reiches und zum Niedergang der Dynastie Zwar konnten die Ziriden in Ifriqiya wieder unter die Botmassigkeit der Fatimiden gebracht werden doch gingen Syrien und Palastina 1076 an die Seldschuken verloren die Grundung des Konigreichs Jerusalem durch Kreuzfahrer im Jahr 1099 konnten die Fatimiden nicht mehr verhindern Mit der Invasion des Beduinenstamms der Banu Hilal um 1050 wurden in den Kustengebieten Libyens die letzten Reste romischer urbaner Kultur zerstort so dass das Nomadentum bis ins 20 Jahrhundert wirtschaftliche Grundlage des Landes war Die Einwanderung der Beduinen fuhrte auch zur Arabisierung der Berberbevolkerung Um einer Eroberung Agyptens durch die Kreuzfahrer zuvorzukommen fuhrte Nur ad Din der Herrscher von Damaskus bereits 1163 einen Feldzug nach Agypten bis sein Offizier Saladin 1171 die Fatimiden sturzte und die Dynastie der Ayyubiden begrundete Der Fessan in fruhislamischer Zeit BearbeitenSchon die Garamanten hatten von der Entstehung von dauerhaften Herrschaftsgebieten und stadtischen Zentren im Sudan insbesondere aber von deren Handel profitiert Ende des 1 Jahrhunderts reiste der Romer Iulius Maternus in Begleitung des Konigs der Garamanten nach Agisymba das nach Ptolemaus sudlich des Fessan lag wahrscheinlich im Tschadseegebiet 115 In Kanem ostlich dieses Sees herrschte die Dynastie der Duguwa die von den arabischen Geographen ab dem 9 Jahrhundert als Zaghawa bezeichnet wurden Nach der Zerstorung des Garamantenreichs durch den arabischen Feldherrn Uqba ibn Nafi um 666 dehnten die Duguwa ihre Vorherrschaft nach Norden aus Mitte des 11 Jahrhunderts erstreckte sich ihr Reich bis in den Fessan Das vorislamische Reich Kanem zeichnete sich durch sein sakrales Konigtum aus nbsp Haupthandelsrouten und afrikanische Reiche um 1400Bis Mitte des 11 Jahrhunderts kam die Islamisierung sudlich des Fessan kaum voran Erst unter Abd al Jalil ca 1064 1068 und vor allem Hume al Sayfi 1068 1080 dem ersten muslimischen Konig von Kanem drang die neue Religion vor Der Diwan 116 schreibt Konig Dunama I 1080 1133 120 000 Soldaten zu Fest steht dass die Herrscher von Kanem Bornu im 12 Jahrhundert ein zentraler Machtfaktor waren und dass man sie spatestens ab dieser Zeit trotz ihres angeblich jemenitischen Ursprungs als Schwarzafrikaner ansah 117 Ibn Said al Maghribi berichtet von der Eingliederung der Berber des Air in das Reich im Norden erstreckte sich das Reich uber den Fessan hinaus bis in die Nahe der Mittelmeerkuste Hingegen machte der Islam im Suden Jahrhunderte lang kaum Fortschritte weil die dortigen Volker haufigen Sklavenrazzien aus Kanem ausgesetzt waren Die agyptische Kyrenaika BearbeitenAyyubiden 1171 1250 Bearbeiten nbsp Das Reich der Ayyubiden 1171 1246 in seiner grossten AusdehnungUnter Saladin wurden Landwirtschaft und Handel gefordert gleichzeitig loste die sunnitische Dynastie die schiitischen Fatimiden ab Bis 1181 wurde die Herrschaft uber Syrien Obermesopotamien den Jemen und Nubien ausgedehnt Nach Festigung der Herrschaft besiegte er die Kreuzfahrer am 4 Juli 1187 in der Schlacht bei Hattin nahe Tiberias und eroberte Jerusalem Im nun folgenden Dritten Kreuzzug gelang es den Kreuzfahrern zwar einige Kustenstadte darunter Akkon zuruckzuerobern doch konnten sie Jerusalem nicht wieder einnehmen Nachdem Saladin vor seinem Tod das Reich geteilt hatte kam es zu Machtkampfen bei denen sich al Adil I 1200 1218 gegen al Mansur 1198 1200 den minderjahrigen Sohn al Aziz 1193 1198 durchsetzen konnte Zwar teilte auch al Adil das Reich vor seinem Tod doch konnte sein Nachfolger al Kamil 1218 1238 den Kreuzzug von Damiette 1217 1221 in Agypten abwehren und den Kreuzzug Friedrichs II 1228 1229 durch Verhandlungen mit dem Kaiser beenden bei denen das unbefestigte Jerusalem abgetreten wurde Kurz vor seinem Tod konnte sich al Kamil auch in Syrien durchsetzen Nach dem Ausbruch abermaliger dynastischer Machtkampfe gelang es as Salih 1240 1249 weite Teile des Ayyubidenreichs wieder zu vereinigen auch wenn Nordsyrien Obermesopotamien und der Jemen endgultig verloren gingen Ebenso konnte er 1244 Jerusalem endgultig von den Kreuzfahrern erobern Mamluken 1252 1517 Bearbeiten Turkische Militarsklaven Mongolenabwehr Bearbeiten nbsp Ausdehnung des agyptischen Mamluken ReichsUnmittelbar nachdem ein weiterer Kreuzzug 1249 1254 abgewehrt worden war fiel der letzte Ayyubide Turan Schah einer Verschworung der turkischen Mamluken im Heer zum Opfer als er deren Einfluss einschranken wollte Bis 1257 fuhrte nun dessen Stiefmutter Schadschar ad Dur als Regentin die Regierung wobei sie den Mamlukenfuhrer Aybak heiratete Dieser erhob sich als al Malik al Muizz 1252 zum Sultan und begrundete das Mamlukenreich das bis 1517 Bestand hatte Mamluken weisse Militarsklaven wurden im Abbasidenreich vor allem seit dem 9 Jahrhundert eingesetzt Auch die Leibgarde Saladins bestand aus Soldaten die meist im Kindes und Jugendalter auf den Sklavenmarkten des nordlichen Anatolien oder des Kaukasus gekauft und dann durch eine Schulung zu Reitersoldaten und eine islamische Erziehung auf ihren Dienst vorbereitet wurden Sie konnten die Freiheit erlangen und dann ihrerseits Mamluken erwerben Auch wenn sie eine militarische Elite bildeten waren die Mamluken weder Adlige noch hatten sie einen besonderen Segen durch Abstammung von der Prophetenfamilie Unter Baibars gelang es ihnen in der Schlacht bei ʿAin Dschalut die Mongolen 1260 zu schlagen Damit war das Mamlukenreich der einzige Staat im Nahen Osten der sich gegen die sie behaupten konnte Der zu ihnen aus Bagdad geflohene Abbasidenkalif diente allein der Herrschaftslegitimation der Mamluken und hatte keinerlei politischen Einfluss Nur al Mustain 1406 1414 konnte 1412 kurzfristig politische Macht erringen als er zum Sultan von Agypten proklamiert wurde Vertreibung der Kreuzfahrer bis 1291 Bahri Dynastie ab 1279 Bearbeiten Baibars 1260 1277 nutzte den Sieg uber die Mongolen um selbst die Macht in Agypten zu erringen Er begann mit der Vertreibung der Franken Doch sein Sohn wurde 1279 von Qalawun dem Begrunder der Bahri Dynastie gesturzt Qalawun 1279 1290 und sein Sohn Chalil 1290 1293 eroberten die Kreuzfahrerstaaten endgultig In der Folgezeit zerstorten die Mamluken nach und nach nahezu alle der alten Seestadte an der syrischen Kuste Da Agypten uber keine fur den Schiffbau geeigneten Holzbestande verfugte und die Seefahrt insgesamt keinen hohen Status besass waren maritime Unternehmungen der Mamluken selten 118 Qalawun war daran gelegen die Wirtschaftsbeziehungen mit Europa zu fordern Die Kreuzfahrer waren hingegen naturliche Verbundete der eigentlichen Feinde der Mamluken namlich der mongolischen Il Chane im Osten Moglich waren die erfolgreichen militarischen Erfolge gegen Kreuzfahrerstaaten und Il Chane durch kaukasische Soldner die in grossem Umfang angeworben wurden sie sollten 100 Jahre spater die Bahri Dynastie sturzen und selbst die Macht ubernehmen Als es an Nasir 1309 endlich gelang die Macht zu ubernehmen rang er den Emiren den Schwur ab nur mehr Bahris als Sultane einzusetzen In den Folgejahren gelang es die Wirtschaft in eine neue Blute zu fuhren Die Steuerbelastung wurde von den Armen und den Mittelschichten auf die Grossgrundbesitzer ubertragen die Korruption bekampft und Grossbauprojekte schufen Arbeit Burdschiyya Dynastie 1382 1517 Bearbeiten Nach an Nasirs Tod stellte die Bahri Dynastie weitere 40 Jahre die Herrscher allerdings nur formell faktisch herrschten wieder die mamlukischen Emire In dieser Phase gelang es den Mamluken sich in eine Kaste von Grossgrundbesitzern zu verwandeln und dadurch neben der Politik auch die Wirtschaft unter Kontrolle zu bringen Peter I von Zypern griff 1365 mit einem Heer und einer Flotte von 115 Schiffen die von Venedig den Johannitern und Zypern gestellt wurden Alexandria an Die Stadt wurde geplundert 5000 Menschen als Sklaven verschleppt Venedig und Genua scheinen Peter schliesslich gezwungen zu haben Frieden zu schliessen um ihre Handelsinteressen in Agypten wieder wahrnehmen zu konnen Tripolitanien BearbeitenDominanz der christlichen Seemachte bis 1551 Bearbeiten nbsp Die Pentapolis in der als Tabula Peutingeriana bekannten wohl auf eine romische Strassenkarte zuruckgehenden Karte aus dem spaten 16 JahrhundertNachdem im 14 Jahrhundert die Piraterie der Korsaren von Tripolis stark zugenommen hatte kam es immer wieder zu Angriffen der christlichen Seemachte Genua und Aragon 1509 wurde Tripolis schliesslich von Spaniern unter Graf Pietro von Navarra erobert Kaiser Karl V uberliess die Stadt 1530 dem Johanniterorden als Lehen Turgut Reis Bearbeiten 1551 wurde sie von den Osmanen unter Turgut Reis Dragut erobert der daraufhin vom Sultan Suleyman I zum Bey von Tripolis ernannt wurde Andrea Doria hatte 1540 von Kaiser Karl V den Auftrag erhalten ihn auszuschalten 1546 hatte Sultan Suleyman dagegen allen osmanischen Seestreitkraften befohlen Turgut Reis als ihren Admiral anzuerkennen Er griff Suditalien an attackierte 1548 die spanischen Besitzungen Susa Sfax und Monastir an der tunesischen Kuste an 1549 eroberte er dort die Stadt Mahdia Nun entstand die osmanischen Provinz Tarabalus al Gharb Osmanen BearbeitenEntstehung einer politischen Einheit zwischen Tunesien Algerien und Agypten Bearbeiten nbsp Tripolis um 1570 aus dem ehemaligen Wolf Dietrich Klebeband Stadtebilder Universitatsbibliothek Salzburg nbsp Befestigte Vorratshauser fur Getreide in Qasr el Haj im westlichen Bergland nbsp Gebetshalle der in den 1830er Jahren errichteten Gurgi Moschee mit Kanzel Minbar in TripolisMit der Eroberung Agyptens durch Selim I 1512 1520 im Jahr 1517 ging das Kalifat an die Osmanen uber womit Konstantinopel zum Sitz des Kalifen wurde Das Herrschaftssystem der Militarsklaven bestand aber unter osmanischer Oberherrschaft weiter Doch wurde Syrien der Verwaltung von Agypten entzogen die Kyrenaika ebenfalls von Agypten abgetrennt Sie bildete ein eigenes Eyalet 1551 entstand das Eyalet Trablus i Garb Tripolitanien das aber auch die Kyrenaika umfasste und weit in die Sahara reichte So unterstand Tripolis wie das ubrige Libyen der osmanischen Oberhoheit wenn auch der Fessan nur zeitweilig Tribut leistete und die Kyrenaika erst um 1640 endgultig Istanbul unterstand Ahmad Qaramanli 1711 1745 errang die Macht in Tripolis und begrundete die Dynastie der Qaramanli 1711 1835 Er gewann auch die Kontrolle uber die Kyrenaika und den Fessan nbsp Lage des Vilayets Tripolitanien im Osmanischen Reich um 1900Nachdem sich Agypten weitgehend unabhangig gemacht hatte blieb den Osmanen in Afrika nur noch der unmittelbare Zugriff auf Tripolitanien Wahrend der Tanzimat Periode wurde 1864 das Vilayet Tripolitanien eingerichtet das das Eyalet Tripolitanien ersetzte Ansiedlung judischer Fluchtlinge von der iberischen Halbinsel Bearbeiten Tripolitanien bildete nach der Reconquista einen wichtigen Fluchtpunkt fur die Juden die gleichzeitig mit zahlreichen Mauren aufgrund des Alhambra Edikts von 1492 Spanien verlassen mussten Zu ihnen gehorten die Vorfahren von Shimon ibn Lavi Er reorganisierte im 16 Jahrhundert das religiose Leben der Juden in Libyen und gilt bis heute als Vater der libyschen Tradition im Judentum 119 Bei Ankunft der Spanier in Tripolis 1510 flohen 800 judische Familien von denen ein Teil in die Nafusa Berge bei Gharyan zu den dortigen Troglodyten Juden ging Viele kehrten zuruck nachdem die Turken die schon ab 1517 in der Kyrenaika auftraten 1551 Tripolis erobert hatten 120 Bei Losegelderpressungen fur gefangene Christen traten Juden haufig als Vermittler auf Sie waren aber auch 1705 an der Verteidigung von Tripolis beteiligt als der Bey von Tunis Ibrahim el Scherif bei einer Strafaktion gegen Piraten die Stadt belagerte Der uberraschende Abbruch der Belagerung und damit die Rettung der Juden war der Grund fur ihr traditionelles Fest Purim Scherif Ein weiteres regionales Purim Fest Purim Burghol erinnert an die Erlosung der Stadt aus der Schreckensherrschaft des Korsaren Ali Burghol 121 Piraterie und Barbareskenkriege Bearbeiten Hauptartikel Amerikanisch Tripolitanischer Krieg Im 18 und fruhen 19 Jahrhundert blieb die Piraterie weiterhin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor weshalb Tripolis mehrmals von den Flotten Britanniens und Frankreichs beschossen wurde was 1728 zur Zerstorung der Stadt fuhrte Auch die Flotte Venedigs operierte 1778 vor Tripolis Als Thomas Jefferson 1801 Prasident der Vereinigten Staaten wurde verlangte der Pascha Yussif Qaramanli von Tripolis ein Enkel von Ahmad Qaramanli 225 000 US Dollar als Tribut von der neuen Regierung Als Jefferson die Zahlung verweigerte erklarte der Pascha im Mai 1801 den USA den Krieg indem er den Fahnenmast vor dem amerikanischen Konsulat fallte Marokko Algerien und Tunesien schlossen sich diesem Schritt an Der Kongress erwiderte die Kriegserklarung zwar nicht ermachtigte den Prasidenten jedoch Kriegsschiffen die Beschlagnahme von Schiffen und Waren des Paschas zu gestatten sowie alle weiteren Massnahmen zur Abwehr oder zum Angriff je nachdem wie die Kriegslage dies erfordert nbsp Afrikanische Staaten und Kolonien im Jahr 18851802 entsandte Jefferson die Schiffe Constituion Constellation Philadelphia Chesapeake Argus Syren und Intrepid unter dem Oberkommando von Edward Preble 1803 etablierte Preble eine Blockade und liess die Flotte der Stadte attackieren am 14 Juli 1804 griff er Tripolis an Der Wendepunkt des Krieges war die Schlacht von Derna im April und Mai 1805 die durch einen Angriff auf dem Landweg eingeleitet wurde an dem die Marineinfanterie sowie arabische griechische und berberische Soldner teilnahmen In Sorge sein abgesetzter alterer Bruder Hamet konnte wieder als Herrscher eingesetzt werden unterzeichnete Yussif Qaramanli am 10 Juni 1805 einen Waffenstillstandsvertrag Im Vertrag wurde ein Gefangenenaustausch vereinbart in dem etwa 300 Amerikaner gegen etwa 100 Tripolitaner und 60 000 Dollar gegengerechnet wurden Bis 1812 nahmen Korsaren jedoch immer wieder die Besatzungen amerikanischer Handelsschiffe gefangen und forderten Losegeld Als die USA 1812 bis 1815 im Krieg mit Grossbritannien lagen vertrieb London die US Schiffe aus dem Mittelmeer die USA sahen sich gezwungen Losegeld zu zahlen 1815 und 1816 griff sowohl eine amerikanische als auch eine britisch niederlandische Flotten Algier an Zweiter Barbareskenkrieg letztere beschoss die Stadt tagelang und zerstorte die Flotte Damit endete die Piraterie aber auch dem Handel wurde ein schwerer Schlag versetzt 1830 besetzte Frankreich Algier Osmanisches Vilayet Tripolitanien 1835 1911 Sanussiya in der Kyrenaika ab 1843 Bearbeiten Ab 27 Juni 1835 wurde das Land erneut unter osmanische Herrschaft mit direkter Verwaltung Wilayat durch Mustafa Negib Pascha ab September 1835 durch Mehmed Reis Pascha gestellt Das Gebiet hiess von nun an Vilayet Tripolitanien Die Osmanen verfugten jedoch uber eine schwache Garnison in Tripolitanien 1841 wurde die Stadt Murzuq der Verwaltungssitz der Osmanen im Fezzan Araberstamme wehrten sich gegen die Herrschaft der Turken die sich aber auch in Fessan und der Kyrenaika durchsetzten Neben den osmanischen Statthaltern regierte ab 1843 auch die Sanussiya Bruderschaft in der Kyrenaika und ubernahm die Kontrolle uber den Karawanenhandel durch die Wuste nach Suden und durch die von Mohammed as Senussi gegrundete islamische Senussi Bruderschaft Muhammad as Sanussi grundete 1840 in Al Baida das Ordenszentrum Zawiya der Sanussiya Bruderschaft musste jedoch auf Weisung der turkischen Oberhoheit die Stadt verlassen 1857 wurde der Sklavenhandel abgeschafft der auf den Karawanenstrecken eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes war verdeckt wurde er noch bis 1890 betrieben Istanbul hob ab 1835 alle bestehenden diskriminierenden Vorschriften fur Juden auf Der in Moldawien geborene Israel Joseph Benjamin der neben vielen anderen Landern Mitte des 19 Jahrhunderts auch Libyen bereiste berichtete von fast 1000 judischen Familien mit acht Synagogen in Tripolis 400 Familien mit zwei Synagogen in Bengasi sowie von acht weiteren kleinen Gemeinden teilweise in Troglodyten Die insgesamt 2200 Familien lebten von Handel Hausieren Handwerk besonders Weberei und Schlosserei und Landwirtschaft Trotz ihrer verbrieften Rechte litten sie demnach unter der Intoleranz des Muslime 122 Der Fessan und die Osmanen Bearbeiten nbsp Stadtmauer und tor von Ghat nbsp Die unter den Osmanen errichtete Festung von MurzuqDie osmanische Macht reichte zunachst nur bis an den Wustenrand weiter im Suden endete die Zeit der Vorherrschaft Bornus das vor allem unter Idris Alooma 1580 1617 Kriege mit den Tubu fuhrte bereits fruher Bornu kontrollierte unter seiner Herrschaft von N gazargamu aus den Handel zwischen dem Sudan und dem Fessan Die Osmanen entsandten eine grosse Gesandtschaft in seine Hauptstadt Im Fessan herrschte Awlad Muhammad der als Abkommling Mohammeds den Status eines Scherifen beanspruchte Einer seiner Vorfahren kam aus Fes in Marokko Dieser Muhammad al Fasi und seine Nachkommen beherrschten den Fessan ab etwa 1550 Dieser profitierte von den Handelskarawanen die sein Territorium durchquerten und von den im Fessan organisierten Karawanen So entstand der grosste Markt zwischen Marokko und Agypten sowie dem Sudan Mit den Osmanen kam es zu Auseinandersetzungen um die Kontrolle uber den Handel daher schickten sie aus Tripolitanien Armeen sudwarts Doch Awlad Muhammad konnte Richtung Tschadsee ausweichen und nach dem Abzug der Osmanen zuruckkehren 1639 erzielte die Ulama des Fessan einen Kompromiss mit den Osmanen Gegen eine jahrliche Tributleistung von Gold und Sklaven erkannte Istanbul den Staat an Doch 1682 weigerte sich Sultan Najib M Jhaym den Tribut zu entrichten woraufhin die Osmanen unter Murad al Malti Murzwaq attackierten und den Sultan toteten Sein Sohn Muhammad al Nasir erklarte sich bis 1689 zu Tributleistungen bereit Die erneute Einstellung der Tribute veranlasste Gouverneur Muhammad Sha ib al Ain anzugreifen doch unterlag er so dass der Sultan bis 1715 keine Tribute zahlte In diesem Jahr grundete Ahmad al Qaramanli einen unabhangigen Staat in Tunesien 123 Kolonie Italiens BearbeitenItalienisch Turkischer Krieg Bearbeiten Hauptartikel Italienisch Turkischer Krieg nbsp Innenhof eines Harems in Tripolis 1911Am 29 September 1911 marschierten italienische Truppen in das osmanische Libyen ein Die italienische Regierung unter Giovanni Giolitti begrundete diesen Schritt mit dortigen Beeintrachtigungen der Handelsfreiheit italienischer Kaufleute Zudem hatte die Festigung der franzosischen Position in Marokko Befurchtungen aufkommen lassen Frankreich konne versuchen sich auch noch das letzte noch nicht kolonialisierte Gebiet Nordafrikas einzuverleiben Ein Ultimatum an das Osmanische Reich vom 28 September 1911 in dem das Konigreich Italien freie Hand bei der Besetzung Libyens forderte wurde vom Sultan abgelehnt Daraufhin erklarte Italien dem Osmanischen Reich den Krieg und begann am 30 September 1911 mit der Beschiessung des Forts von Tripolis Am 5 Oktober 1911 wurde die Hauptstadt Tripolis und der Kustenstreifen der Kyrenaika von den Italienern besetzt Die dort stationierten osmanischen Divisionen leisteten unerwartet heftigen Widerstand so dass der italienische Aussenminister Antonio di San Giuliano harte Massnahmen gegen die Verteidiger anordnete Italien antwortete am 11 November mit der ersten Bombardierung durch Flugzeuge in der Geschichte 124 Nach mehrtagigem Bombardement auf Tripolis richteten die italienischen Invasoren ein Blutbad unter der Bevolkerung an Der turkische Widerstand gegen die italienische Invasion wurde von der Wuste aus geleitet Dem spateren Staatsgrunder der Turkei Mustafa Kemal Ataturk und Enver Pascha wurde der Abschnitt von Darna zugeteilt Sie stellten ihre Truppen aus den Moslems der Sahara Oasen zusammen 125 Die Italiener konnten aus den Kustenorten Libyens aber nicht mehr vertrieben werden Im Oktober 1912 musste der Sultan Libyen im Frieden von Ouchy an Italien abtreten Im Landesinneren Libyens fuhrten die Wustenscheichs einen erfolgreichen Kleinkrieg Die Eroberung des Landesinneren und der Kufra Oasen gelang erst Mussolini in den fruhen 1930er Jahren Erster Weltkrieg und italienische Kolonie Bearbeiten nbsp Gebietsentwicklung Libyens unter italienischer Kolonialherrschaft 1912 1943 nbsp Umar al Muchtar war der fuhrende Kopf des Widerstands gegen die italienische Kolonialisierung in der Kyrenaica Hauptartikel Zweiter Italienisch Libyscher Krieg und Italienisch Libyen Am 5 November 1911 unterzeichnete der italienische Konig Viktor Emanuel III ein Dekret uber die Annexion von Tripolis und der Kyrenaika Der Kriegszustand zwischen Italien und dem Osmanischen Reich blieb bestehen Fur Tripolitanien wurde der italienische Gouverneur Raffaele Borea Ricci D Olmo 1857 1911 am 5 Oktober 1911 eingesetzt und eine Woche spater durch Carlo Francesco Giovanni Battista abgelost Bereits im folgenden Jahr wurde ein erster Eisenbahnabschnitt in Betrieb genommen in der Hoffnung die auf Kamele angewiesene Kriegsfuhrung zu beschleunigen Die erste Strecke verband ab dem 17 Marz 1912 Tripolis und das 11 km entfernte Ain Zara am 13 Juli wurde die 21 km lange Strecke nach Tajoura fertiggestellt dann die 6 km nach Gargaresh am 20 April die am 5 September bis Zanzur 12 km verlangert werden konnte Letztere Strecke erwies sich fur den Kampf mit den osmanischen Einheiten als besonders wichtig Sie unterstand zunachst dem Militar wie die gesamte Eisenbahn des Landes doch ab dem 1 Mai 1913 ubernahm sie die staatliche Eisenbahn die 117 km lange Strecke nach Zuara westlich von Tripolis entstand Ende 1915 umfasste das kleine Netz eine Gesamtstrecke von 180 km Dabei konnte die Region erst 1925 endgultig befriedet werden die Bahnstrecke nach Henschir el Abiad wurde mehrfach zerstort Um Benghasi wurde im September 1914 die erste Eisenbahnstrecke eingeweiht In Libyen setzten die Italiener zum ersten Mal in der Geschichte Fliegerbomben und Militarflugzeuge ein 126 Die italienischen Truppen stiessen auf heftigen Widerstand der Beduinen unter Sulaiman al Baruni in Tripolitanien und des Senussi Ordens unter Umar al Muchtar in der Kyrenaika Die zunehmenden Spannungen auf dem Balkan schwachten in der Folge erheblich die Position der Osmanen So sah sich die Regierung in Istanbul gezwungen mit italienischen Regierungsvertretern am 18 Oktober 1912 im Schloss von Ouchy bei Lausanne einen Friedensvertrag zu unterzeichnen Mit dem Vertrag von Lausanne wurde der Krieg in Libyen beendet Unter dem Druck der sich anbahnenden Balkankrise gab das Osmanenreich seine Gebietsanspruche auf und trat Tripolis und die Kyrenaika mit Bengasi an Italien ab Nach einem Friedensabkommen das 1917 zur Anerkennung lokaler Regierungen in Tripolitanien und in der Kyrenaika fuhrte unter Anerkennung der italienischen Oberhoheit beruhigte sich die Lage Am 15 Oktober 1912 wurde der Italiener Ottavio Briccolo Generalgouverneur der Kyrenaika Ahmad asch Scharif 1902 1916 unterstutzte die Osmanen ab 1911 im Kampf gegen die in Libyen gelandeten italienischen Truppen Im Ersten Weltkrieg hatten sie die Italiener ab 1915 im Norden und Westen allmahlich bis direkt an die Kuste zuruckgedrangt nur noch funf Hafenstadte wurden von Italien kontrolliert Im Osten sollten die Senussi von Dschaghbub uber die Oase Siwa nach Agypten einfallen und dort helfen den 1914 von den Briten gesturzten Vizekonig Abbas Hilmi wiedereinzusetzen der mit der deutsch turkischen Armee uber den Sinai kommen sollte Doch schon bei Sollum wurden die Senussi 1916 von anglo agyptischen Truppen entscheidend geschlagen Dem Deutschen und Osmanischen Reich blieb nur die Unterstutzung der Senussi uber das Mittelmeer Von November 1915 bis Oktober 1918 verkehrten zu diesem Zweck deutsche Unterseeboote zwischen den Hafen der Mittelmachte und der libyschen Kuste 127 1917 wurde auch die Oase Siwa von einer motorisierten Division der Briten und Australier eingenommen die Kampfer der Senussi Bruderschaft mussten auch hier weichen Ahmads Macht schwand und nachdem seine Anhanger 1918 die Hafenstadt Misrata einnehmen konnten blieb ihm nur noch die Flucht in die Turkei auf einem dort gelandeten deutschen U Boot Sidi Muhammad Idris al Mahdi al Senussi 1916 1983 einer der Enkel des Ordensgrunders wurde 1918 unter Anerkennung der italienischen Oberhoheit als Regent in der Kyrenaika und 1922 als Emir von Tripolitanien anerkannt Die am 8 bzw 16 November 1918 ausgerufene Republik Tripolitanien hatte aber nur provisorischen Charakter und sie war eher ein Satellitenstaat der Italiener Am 17 Mai 1919 wurde die Kyrenaika italienische Kolonie und am 12 September 1919 unterzeichneten Italien mit Frankreich einen Vertrag der die Hinzuziehung einiger algerischer und westafrikanischer Oasen und Grenzstreifen zu Libyen vorsah Der am 10 August 1920 geschlossene Friedensvertrag von Sevres stellte harte Friedensbedingungen Das ehemalige osmanische Grossreich wurde durch den Vertrag drastisch reduziert seine Streitkrafte erheblich eingeschrankt und das Land in Interessenspharen aufgeteilt Nach Artikel 121 des Vertrages verzichtete die Turkei damit auf alle Rechte in Libyen Italien hatte Tripolitanien und die Kyrenaika ab 1922 wieder fest in der Hand nbsp Ankunft der ersten Lokomotive im Hafen von Tripolis 1912 nbsp Der Hauptbahnhof von Tripolis in den 1930er Jahren Bis 1926 baute Italien Eisenbahnstrecken um Tripolis und Benghasi die insgesamt 400 km umfassten Nach der Machtergreifung Mussolinis wurde Idris 1923 ins Exil nach Kairo vertrieben und die Republik aufgelost Ab 1 Mai 1923 kam es zum Kriegsausbruch zwischen den Italienern und der Senussi Bruderschaft Der Militargouverneur der Kyrenaika Luigi Bongiovanni 1866 1941 sprach den Senussi alle Rechte ab Emilio De Bono 1866 1944 wurde von Juli 1925 bis zum 24 Januar 1929 Generalgouverneur von Tripolitanien Unter seiner Fuhrung eroberte Italien bis 1925 auch den sudlichen Fessan und erwarb 1926 den Sitz der Senussi die Oase Dschaghbub 1927 und 1928 setzte Italien bei Kampfen mit Aufstandischen Giftgas ein 128 Am 9 Marz 1927 verboten die Italiener jegliche lokale Selbstbestimmung durch Verwaltungen in Tripolitanien und der Kyrenaika durch Libyer 1926 endeten vorlaufig die Eisenbahnbauten da Mussolini auf den Ausbau des Strassennetzes setzte nur 1941 1942 wurden noch wenige Kilometer Eisenbahnstrecke fertiggestellt Wahrenddessen entstanden 5000 Strassenkilometer Marschall Pietro Badoglio wurde am 24 Januar 1929 neuer Gouverneur von Libyen bis 1933 Vizegouverneur u a zustandig fur die Kyrenaika wurde im Januar 1929 Dominico Siciliani 1879 1938 der im Marz 1930 von Vizegouverneur Rodolfo Graziani abgelost wurde Den Widerstand der Stamme unter Umar al Muchtar schlugen die Italiener bis 1932 in einem heftigen und verlustreichen Kleinkrieg nieder Nach seiner Gefangennahme in Salwenta durch das 7 italienische Regiment wurde Umar Mukhtar am 15 September 1931 in Bengasi von einem Militargericht zum Tode verurteilt und einen Tag spater hingerichtet Etwa 100 000 Italiener liessen sich im Norden Libyens nieder Sie vertrieben die ansassigen libyschen Bauern Neuer Generalgouverneur wurde am 6 November 1933 Italo Balbo der auch die Autorennstrecke Autodromo della Mellaha in Tripolis eroffnete Ab 1933 wurden die Grand Prix Rennen heute Formel 1 auch in Libyen ausgetragen Die rund 13 km lange Strecke galt als der bis dahin schnellste Kurs mit Geschwindigkeiten bis 220 km h und wurde uber 40 Runden ausgetragen Auch deutsche Fahrer wie Rudolf Caracciola und Hermann Lang siegten bei den Autorennen in Tripolis Einige Monate zuvor wurde die Lotteria di Tripoli eingefuhrt in der auf die Grand Prix Veranstaltungen Wetten angenommen wurden Erst 1931 konnte mit der Einnahme der Kufra Oasen der letzte Widerstand gebrochen werden 1934 wurde aus den Eroberungen die italienische Kolonie Libia gebildet Am 1 Januar 1935 wurden Tripolitanien Fezzan und die Kyrenaika zur italienischen Kolonie Libyen vereinigt Mit Frankreich wurde die Grenzziehung zwischen der Kolonie Libyen und dem franzosisch kontrolliertem Gebiet des heutigen Tschad vereinbart Der Vertrag wurde aber nicht ratifiziert Die uber langere Zeit im Lande stationierten Soldaten in den italienischen Kolonien gingen oftmals Beziehungen zu dort lebenden Frauen ein Dabei unterdruckte Mussolinis Partei Kontakte italienischer Soldaten mit afrikanischen Frauen madamato 129 Faschistisches Siedlungsprogramm Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Afrikafeldzug nbsp Faschistisches Wappen Libyens 1940 1943 nbsp Italienisches Kolonialreich 1940 nbsp Kolonisten aus Italien sollten neue Siedlungen grunden wie diese von Al Bayyada die 1938 als D Annunzio entstand 1931 wurden die ersten 5 000 italienischen Kolonisten in Tripolitanien angesiedelt 130 Doch erst mit dem neuen Gouverneur Italo Balbo der die neue Kustenstrasse Litoranea Libica bauen liess begann ein intensiviertes Siedlungsprogramm vor allem in der Kyrenaika 1938 kamen 15 000 Kolonisten ins Land 1939 folgten weitere 10 000 Insgesamt waren bis 1951 500 000 vorgesehen 131 So entstanden die Dorfer Beda Littoria Luigi di Savoia Primavera spater Luigi Razza und Giovanni Berta bis 1934 dann folgten von 1936 bis 1939 die Dorfer Baracca Oberdan D Annunzio Battisti Mameli Filzi Giordani Micca Oliveti der Name erinnerte an den Piloten Ivo Oliveti der im Athiopienkrieg umkam Gioda Breviglieri Crispi Marconi Garibaldi Corradini Tazzoli Michele Bianchi und Maddalena 132 Fur die enteigneten Libyer die den Kolonien weichen mussten waren Ersatzdorfer vorgesehen doch blieb dieses Projekt bei Kriegsbeginn stecken Es wurde uberhaupt erst begonnen weil die Zahl der Landlosen und Vertriebenen bestandig zunahm und die koloniale Ordnung gefahrdete Im Zweiten Weltkrieg standen sich in Nordafrika die Achsenmachte und die Alliierten gegenuber Am 13 September 1940 befahl der italienische Fuhrer und Ministerprasident Benito Mussolini den Angriff auf das von britischen Streitkraften verteidigte Agypten Der Angriff der italienischen 10 Armee blieb aber wegen des starken britischen Widerstandes stecken ihnen gelang nur die Eroberung der agyptischen Stadt Sidi Barrani Am 9 Dezember 1940 begann das britische XIII Korps unter Generalleutnant Richard O Connor mit der britischen 7 Panzerdivision und der indischen 4 Infanteriedivision eine Gegenoffensive mit nur 36 000 Soldaten die sich rasch zur Katastrophe der italienischen Truppen entwickelte Sidi Barrani wurde zuruckerobert und die Briten stiessen immer weiter nach Libyen vor Auf einen italienischen Hilferuf vom 19 Dezember 1940 hin entsandte der Fuhrer des Deutschen Reiches Adolf Hitler am 9 Januar 1941 einen ersten deutschen Sperrverband nach Libyen Deutsche Truppen darunter Soldaten der 5 leichten Division und spater der 15 Panzerdivision unter Fuhrung des Generalleutnants Erwin Rommel trafen im Rahmen des Unternehmens Sonnenblume am 11 und 12 Februar 1941 in Tripolis ein mit dem Befehl mit schwachen Verbanden dem Deutschen Afrikakorps den erfolglosen Bundnispartner Italien bei seiner Verteidigung zu unterstutzen Britische Truppen der Western Desert Force eroberten am 6 Februar 1941 die Stadt Bengasi Bei der alliierten britischen Gegenoffensive wurden vollig uberraschend zehn italienische Divisionen vernichtet und 130 000 Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft Die Alliierten hatten bei der Offensive nur 600 Gefallene zu beklagen Am 2 Marz 1941 wurden die sudostlich gelegenen Kufra Oasen von freifranzosischen Truppen der Groupe Lorraine aus dem Tschad unter dem Oberst Jacques Philippe Leclerc und zusammen mit einer britischen Einheit besetzt Leclerc war seit dem 22 November 1940 auch franzosischer Militargouverneur im Tschad nbsp Altstadt von Gharian in den 1940er JahrenRommel hielt eine defensive Haltung fur unangebracht stattdessen wollte er angreifen Entgegen Hitlers Befehlen griff Rommel mit dem Afrika Korps am 31 Marz 1941 die alliierten britischen Truppen bei El Agheila an und leitete damit die Ruckeroberung der Kyrenaika durch deutsche und italienische Truppen ein Sein Hauptvorstoss richtete sich auf Mersa Brega um somit das Tor zur Kyrenaika aufzustossen Die Offensive der Achsenmachte fuhrte zum Erfolg so dass am 4 April Bengasi besetzt werden konnte Am 10 April 1941 standen deutsche Panzer vor der ostlibyschen Hafenstadt und Festung Tobruk die kurz zuvor noch von den Italienern ausgebaut und dann beinahe kampflos geraumt worden war Bis zum 13 April unternahmen die deutschen und italienischen Truppen drei Angriffe auf die Festung die jedoch alle fehlschlugen Auch weitere Vorstosse der Achsenmachte konnten wegen Versorgungsengpassen nicht durchgefuhrt werden so dass beide Seiten in einen Stellungskrieg ubergingen nbsp Vorstoss des Afrikakorps nach Agypten bis zum 25 April 1941 nbsp Rommel wird von General Johannes Streich und dem 1941 eingesetzten Gouverneur General Italo Gariboldi 3 von rechts im Februar 1941 in Tripolis empfangen nbsp Truppenparade italienischer Panzer vor dem deutschen General Rommel im Marz 1941 in TripolisAm 18 November 1941 begannen die Alliierten mit der Operation Crusader und der britischen 8 Armee eine Gegenoffensive Am 26 November 1941 erfolgte ein zweiter Angriff wobei der Besatzung von Tobruk nun endlich der Ausbruch aus dem Belagerungsring gelang Am 7 Dezember zog sich das Afrika Korps zur Gazala Linie zuruck Nachdem Tobruk augenscheinlich vor einer Eroberung des Afrika Korps gefeit war griff General Rommel im Januar 1942 wieder an Am 26 Mai 1942 begann das Afrika Korps mit dem Unternehmen Theseus mit dem Ziel Tobruk zu erobern Nach schweren Panzergefechten gelang es den Achsenmachten Bir Hacheim am 10 Juni einzunehmen um dann den Vormarsch auf Tobruk einzuleiten Am 20 Juni wurden Stadt und Festung besetzt daraufhin wurde Rommel zum Generalfeldmarschall befordert Der weitere Vormarsch sollte nun durch Agypten erfolgen Die Stadt Alexandria sollte fallen und der Sueskanal besetzt werden Kurz vor El Alamein hatten die Alliierten einen 65 Kilometer langen Verteidigungsgurtel aufgebaut Die deutsche Offensive blieb stecken Der neue britische Befehlshaber Bernard Montgomery begann am 23 Oktober 1942 einen Gegenangriff Das Afrika Korps war zahlenmassig unterlegen und musste den Ruckzug antreten Bei einem zehnminutigen Luftangriff von funf amerikanischen B 17 Bombern und zehn Jagdflugzeugen der Freien Franzosischen Streitkrafte auf italienische Truppen am 11 Januar 1943 wurden Teile von Ghadames darunter auch die beiden mittelalterlichen Moscheen zerstort 44 Zivilisten starben die feindlichen Soldaten und ihr Kriegsgerat wurden jedoch nicht getroffen Am 23 Januar 1943 besetzten die Alliierten Tripolis Im Marz und April 1943 wurden die Achsenmachte schliesslich eingeschlossen Schlacht um Tunesien Lediglich an der Mareth Linie wurde noch erbitterter Widerstand geleistet Am 13 Mai 1943 erfolgte die Kapitulation der deutsch italienischen Heeresgruppe Afrika mit den Resten von elf deutschen und sechs italienischen Divisionen durch Generaloberst Hans Jurgen von Arnim 130 000 deutsche und 120 000 italienische Soldaten gerieten in alliierte Kriegsgefangenschaft Insgesamt starben wahrend des Zweiten Weltkriegs in Nordafrika auf beiden Seiten uber 96 000 Soldaten Die Zahl der zivilen Opfer ist unbekannt Nach dem Einmarsch der alliierten Truppen zusammen mit der kurz zuvor von Idris as Senussi gegrundeten Senussi Befreiungsarmee wurde die Kyrenaika und Tripolitanien unter britische und der sudliche Landesteil Fezzan ab 1 September 1943 unter freifranzosische Verwaltung gestellt Judische Gemeinde und Faschismus Bearbeiten nbsp Zahlenmassige Verteilung der Juden in Libyen um 1939 nbsp Slat Abn Shaif Synagoge in Zliten vor dem Zweiten Weltkrieg nbsp Dar E Serousi Synagoge und Hebraischschule in der Altstadt von TripolisDie italienische Besetzung begann 1911 ein und konzentrierte sich zunachst auf Tripolitanien Der Fessan wurde erst 1924 und die Kyrenaika erst 1932 vollig unter Kontrolle gebracht In Tripolitanien lebten 1931 21 000 Juden in 15 Orten was ca 4 der Bevolkerung entsprach davon allein 15 000 in Tripolis In der Kyrenaika wurden uber 3000 Juden gezahlt davon 2236 in Bengasi Der Oberrabbiner in Tripolis und viele Rabbiner stammten aus Italien desgleichen zahlreiche der oft aus Livorno eingewanderten Glaubigen 133 1936 zahlte man 28 299 Juden in Libyen 134 1940 lebten dort ungefahr 38 000 Die Allianz Italiens mit dem Dritten Reich fuhrte nach einer Zeit der Anerkennung des kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwungs zu erneuter Diskriminierung Nach dem Einmarsch des deutschen Afrikakorps das 1941 zur Unterstutzung der italienischen Truppen gegen die Alliierten eingriff wurden ab April 1942 die antisemitischen Massnahmen verscharft Wegen Sympathie mit dem Feind wurden die Juden Benghasis in die Nafusa Berge deportiert Im Hauptlager in Jado starb innerhalb von 14 Monaten fast ein Viertel der 2600 Insassen an Hunger und Typhus bevor die Uberlebenden im Januar 1943 durch die Briten befreit wurden Die anderen waren nach Gharyan und Jefren deportiert worden Erst ab April 1943 durften die seit mehr als zwei Jahren geschlossenen Schulen wieder eroffnet werden Doch bereits im November 1945 kam es zu Angriffen muslimischer Burger die vom exilierten Mufti von Palastina angetrieben worden waren Die Gewaltakte begannen in Tripolis und weiteten sich ohne britisches Gegensteuern auf andere Orte aus Man zahlte 135 Tote und uber 300 Verletzte 135 UN Treuhandgebiet britische Besatzung 1945 1951 Bearbeiten nbsp Dreiteilung Libyens nach der italienischen Niederlage 1943 und wahrend der UN Treuhandverwaltung 1947 1951 Tripolitanien und die Kyrenaika waren britisch der Fessan franzosisch besetztDruck auf die Minderheiten Italiener Juden Bearbeiten Wahrend die etwa 60 000 italienischen Bauern aus der Kyrenaika von den britischen Besatzern sofort vertrieben wurden konnten die rund 40 000 Italiener in Tripolitanien noch verbleiben Der britische Militargouverneur von Tripolitanien Travers Robert Blackley wurde ab 1946 bis zur Unabhangigkeit Libyens als Verwalter der Vereinten Nationen bestimmt Am 17 Mai 1945 wurde der ehemalige Luftwaffenstutzpunkt der Italiener bei Tripolis von Mellaha in Wheelus Air Force Base zu Ehren des US Luftwaffensoldaten Richard Wheelus umbenannt der bei einem Flugzeugabsturz im Iran ums Leben gekommen war Ab 15 Mai 1947 wurde der Stutzpunkt von den USA nicht mehr genutzt erst im Juni 1948 erfolgt die Weiternutzung Die Lage der judischen Libyer anderte sich zunachst wenig Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es zu grosseren Zuwanderungen von Fluchtlingen aus Jugoslawien Griechenland und von Malta Allerdings kam es zu einer Reihe von Pogromen wie das Pogrom von 1945 bei dem 100 Juden in Tripolis und anderen Stadten ermordet und funf Synagogen zerstort wurden Ein weiteres Pogrom fand im November 1945 statt wobei mehr als 140 Juden ermordet und nahezu samtliche Synagogen geplundert wurden In Libyen lebten 1947 rund 38 000 Juden davon etwa 20 000 in der naheren Umgebung der Hauptstadt Tripolis Es kam 1948 zu abermaligen Pogromen Nach der Grundung des Staates Israel verliessen ab Mai 1948 etwa 2 500 Juden das Land Weitere Auswanderungen folgten so dass 1951 nur noch rund 8 000 Juden im Land blieben Sie gingen uberwiegend nach Israel einige gingen nach Rom und in andere italienische Stadte nbsp Idris damals Emir der Kyrenaika mit Hussein Maziq Mohammed Sakizli und Mustafa Ben Halim bildete die erste Regierung Union von Tripolitanien und Cyrenaika Vorbereitung der Unabhangigkeit Bearbeiten Das libysche Befreiungskomitee in Kairo unter der Fuhrung von Bashir al Sa dawi Bashir es Sadawi sprach sich im Marz 1947 fur eine Union von Tripolitanien und Cyrenaika unter Fuhrung der Senussi aus Die Region Fezzan wurde von 1947 bis zur Unabhangigkeit des Landesteils von dem Franzosen Maurice Sarazac geleitet Der Bevin Sforza Plan uber die Zukunft Libyens verfehlte am 17 Mai 1949 bei den Vereinten Nationen die notwendige Zwei Drittel Mehrheit Entscheidend war die Stimme Haitis dessen Botschafter trotz gegenteiliger Weisung seiner Regierung gegen den Plan stimmte 136 Der britisch italienische Plan benannt nach den Aussenministern Ernest Bevin und Carlo Sforza hatte Libyen in drei UN Treuhandgebiete aufgeteilt Die Kyrenaika unter britischer Verwaltung Tripolitanien unter italienischer und der Fezzan unter franzosischer Verwaltung Am 1 Juni 1949 wurde das Emirat in der Kyrenaika unter Emir Sayyid Muhammad Idris as Senussi mit Zustimmung der britischen UN Verwalter reorganisiert Im Juli 1949 reiste as Senussi nach Grossbritannien um uber die Zukunft Libyens zu beraten Am 9 November wurde Umar Mansur Kikhia 1901 1958 Ministerprasident des Emirats der Kyrenaika Am 21 November 1949 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution die vorsah Libyen bis 1952 in die Unabhangigkeit zu entlassen Die Siegermachte des Zweiten Weltkriegs hatten im Friedensvertrag mit Italien im Februar 1947 das Urteil uber die weitere Zukunft der ehemals italienischen Kolonien den Vereinten Nationen uberlassen Die Resolution wurde mit 48 gegen 1 Stimme Haile Selassie aus Athiopien stimmte dagegen und neun Enthaltungen u a Frankreich und die Sowjetunion angenommen Die ehemalige Kolonie sollte bis zum 1 Januar 1952 ein souveraner foderativer Staat werden Ein UN Kommissar und ein ihn unterstutzendes internationales Gremium wurde ernannt die dem Emir von Kyrenaika dem spateren Konig Idris I die Regierungsgeschafte ubergeben sollten Am 21 November 1949 erhielt das Emirat der Kyrenaika unter Emir Sayyid Muhammed Idris as Senussi Autonomierechte bis zur Unabhangigkeit des Landes Als Hochkommissar der Vereinten Nationen fur Libyen wurde am 10 Dezember 1949 der Niederlander Adrian Pelt bestimmt Am 17 Marz 1950 ubernahm er kommissarisch die Staatsgeschafte Libyens bis zur Unabhangigkeit am 24 Dezember 1951 Am 12 Februar 1950 wurde Ahmad Sayf an Nasr Chef du territoire uber den Fezzan und kooperierte mit dem franzosischen Residenten Maurice Sarazac um einen reibungslosen Ubergang in die Unabhangigkeit zu gewahrleisten Wahrend des Kalten Krieges ordnete das US amerikanische Strategic Air Command am 16 November 1950 die Verlegung von Bomberflugzeugen vom Typ B 50 B 36 B 47 und KC 97 Tankflugzeuge zur Wheelus Air Force Base nahe Tripolis an Die Langstreckenflugzeuge boten der Luftwaffe die Moglichkeit zu Spionageflugen an der sowjetischen Sudgrenze Die libysche Nationalversammlung deren Mitglieder zu gleichen Teilen aus der Kyrenaika Tripolitanien und dem Fezzan stammten traten am 2 Dezember 1950 in Tripolis zusammen und bestimmten den Regierungschef der Kyrenaika und Fuhrer der Senussi Emir Idris as Senussi zum zukunftigen Konig Eine unter Idris as Sanussi gebildete Regierung ubernahm nach Beratungen der Nationalversammlung ab Mitte Marz 1951 schrittweise die Verwaltung des Landes Die Nationalversammlung verabschiedete am 7 Oktober 1951 eine Verfassung Vereinigtes Konigreich von Libyen Bearbeiten Hauptartikel Konigreich Libyen Monarchie Bearbeiten nbsp Konig Idris begrusst seinen Premierminister Wanis El Qadaf anlasslich der Eroffnung der Universitat von Libyen im Jahr 1968 nbsp Der Konigspalast in Tripolis nbsp Grosse Moschee von GhadamesLibyen wurde am 24 Dezember 1951 unter Idris I dem religiosen Oberhaupt des Senussi Ordens zur Monarchie erklart Der foderative Charakter des Staates sollte fur die Reprasentation der drei Provinzen Tripolitanien Kyrenaika und Fezzan mit den Provinzsitzen Tripolis Bengasi und Murzuq sorgen die je eigene Parlamente erhielten Damit mundete die Kolonialpolitik Grossbritanniens die stets bemuht war lokale kooperationsbereite Potentaten an der Macht zu halten in die Konigsherrschaft der Senussi Zugleich schloss Libyen ein Militarabkommen mit den USA ab das die weitere Nutzung der Wheelus Air Base bei Tripolis ermoglichte Dort waren 1951 rund 4 600 Soldaten stationiert Das bereits seit 1922 unabhangige Konigreich Agypten unter Faruq leistete dem neuen Staat Entwicklungshilfe um Einfluss zu gewinnen Erster Regierungschef wurde am 25 Dezember 1951 Mahmud al Muntasir 1903 1970 der zugleich das Amt des Bildungs und Justizministers ubernahm Verteidigungsminister wurde Omar Faiek Shennib Finanzminister Mansour Qadara Informationsminister Ibrahim Bin Sha ban und Aussenminister Muhammad Uthman as Said Zu dieser Zeit gehorte das Land das uberwiegend von der Landwirtschaft und der Verpachtung von Militarstutzpunkten lebte zu den armsten Staaten der Welt Uber 90 der einheimischen Bevolkerung waren Analphabeten Dadurch stiegen die nach dem Krieg verbliebenen Italiener zwangslaufig zur politischen und wirtschaftlichen Oberschicht auf von denen rund 52 000 geblieben waren Die ersten Parlamentswahlen fanden am 19 Februar 1952 statt Im Marz trat das Parlament erstmals zusammen Wegen des Sieges der Regierungspartei die sich uberwiegend aus Angehorigen der Senussi und aus Auslandern rekrutierte kam es zu Auseinandersetzungen mit der auslanderfeindlichen Nationale Kongresspartei und zu Unruhen Daraufhin verbot Konig Idris die Grundung politischer Parteien und auch Gewerkschaften Ein Gericht verhangte am 5 Februar 1952 gegen Mitglieder der Baath Partei 87 Urteile und verbot die Organisation Am 28 Marz 1952 trat Libyen der 1945 gegrundeten Arabischen Liga bei und wurde im Februar 1953 Vollmitglied Am 29 Juli 1953 erfolgte die Unterzeichnung eines Freundschafts und Beistandsvertrages mit Grossbritannien Auf dem britischen Stutzpunkt El Adam bei Tobruk waren 3 000 britische Soldaten stationiert Zudem hatte die britische Luftwaffe Verfugungsrechte auf dem Idris International Airport in Tripolis In Bengasi wurde am 9 September 1954 ein neues Militarabkommen mit den USA zur Nutzung des Luftwaffenstutzpunkt Wheelus nahe Tripolis bis zum Jahr 1971 unterzeichnet Rund 14 000 Soldaten mit ihren Angehorigen lebten auf dem Stutzpunkt Anders entwickelte sich das Verhaltnis zu Frankreich 1952 kam es zu Streitigkeiten uber die Dauer des Verbleibens franzosischer Truppen im Fezzan Erst 1956 zog Frankreich seine letzten Truppen ab Am 5 Oktober 1954 wurde der Palastminister Ibrahim al Shalhi den der Konig als eine Art Sohn betrachtete durch Muhyi al Din einen Prinzen der Konigsfamilie ermordet Als Reaktion entzog Idris der koniglichen Verwandtschaft mit Ausnahme seines Bruders und der Konigin ihre Privilegien und schloss sie von der Thronfolge aus wie er sie bereits 1949 50 und im Rahmen der Verfassung der Kyrenaika aus dem Kabinett ausgeschlossen hatte Seinerzeit hatte Abu Qasim ein Sohn seines alteren Bruders der wahrend des Krieges einige Zeit die Regierung gefuhrt hatte versucht Unterstutzung bei den Stammen zu finden In Absprache mit den Briten war er gesturzt worden seit 1950 schloss ein Familiengesetz die gesamte Familie aus Verwaltungs und Politikaufgaben aus Die sechs Zweige der Sanussi drangten seither in die wichtigsten Wirtschaftspositionen zumal ihnen das Familiengesetz eine standesgemasse Lebensgrundlage zusprach 1954 musste daher Ibrahim al Shalbi sterben den man fur die Hauptursache des Ausschlusses aus allen Machtpositionen hielt Der erbenlose Konig drohte mit der Ausweisung der gesamten Sanussi Zweige entmachtete den Ahmad al Sharif Zweig doch schliesslich ernannte er den Sohn des Ermordeten zu seinem Nachfolger als Hofminister Am 20 April 1955 starb Mohammed ar Ridha Bruder von Idris I und Thronfolger woraufhin Mustafa ben Halim der Premierminister den Konig aufforderte eine Republik auszurufen mit dem Konig als lebenslangem Prasidenten Zwar stimmte Idris zu musste jedoch nachgeben als die Stamme der Kyrenaika signalisierten dass sie dies nicht akzeptieren wurden Als neuer Thronfolger wurde am 26 November 1955 Hassan ar Ridha bestimmt doch es zeichnete sich ab dass die Monarchie den Tod des Konigs nicht lange uberdauern wurde 137 nbsp Treffen zwischen Konig Idris und dem amerikanischen Vizeprasidenten Nixon um 1957 Libyen war um gute Beziehungen mit dem Westen bemuht nbsp Ol und Gasfelder nebst Pipelines 2011Wahrend der Sueskrise 1956 kam es vor dem Konigspalast zu Kundgebungen gegen die Besetzung des Suez Kanals und die Bombardierung von Flugplatzen in Agypten durch die britischen Streitkrafte zumal britische Kampfflugzeuge fur ihre Operationen auch libysche Luftwaffenstutzpunkte nutzten 1955 wurden die ersten Explorationsrechte fur Erdol vergeben Dabei teilten die Libyer die Erkundungsgebiete in viele kleine Konzessionen auf und vergaben diese bevorzugt an kleinere unabhangige Olgesellschaften Grund dafur war ihre Uberlegung dass kleine Olgesellschaften uber weniger Alternativen verfugten und deshalb intensiver nach dem libyschen Ol suchen wurden Diese Strategie zahlte sich aus 138 Im Januar 1958 wurden im Land die ersten Olquellen in der Grossen Syrte entdeckt Durch den Beginn der Erdolforderung und den Bau einer ersten 167 km langen Pipeline von den Olfeldern im Landesinneren bis zur Mittelmeerkuste konnte die wirtschaftliche Situation des Landes ab 1961 erheblich verbessert werden Am 12 September 1961 erfolgte die erste Verschiffung von Rohol in Marsa el Brega 1969 exportierte Libyen soviel Erdol wie Saudi Arabien Libyen vereinbarte am 26 Marz 1962 mit den Staaten der Casablanca Gruppe also mit Algerien Ghana Guinea Mali Marokko und der Vereinigten Arabischen Republik Agypten Syrien eine Zollsenkung in Hohe von 25 als ersten Schritt eines gemeinsamen afrikanischen Marktes Bereits am 21 Marz hatten die Lander ein Abkommen uber technische wissenschaftliche und administrative Zusammenarbeit unterzeichnet Am 14 Dezember 1955 wurde Libyen Vollmitglied der Vereinten Nationen Staat und Oberschicht kamen durch die steigende Erdolproduktion zu Reichtum Konig Idris I zentralisierte ab 1963 die staatliche Verwaltung Der Regierung der USA unter John F Kennedy lagen 1962 Informationen uber grossangelegte Korruption vor Die libysche Regierung sollte in erheblichem Masse Einnahmen aus dem Erdolgeschaft auf Bankkonten in der Schweiz transferiert haben Am 13 und 14 Januar 1963 kam es zu schweren Unruhen im Land Anlass war u a die Politik gegenuber Israel und die Tatsache dass Konig Idris nicht am Gipfeltreffen der Arabischen Liga im Juli 1962 in Kairo teilgenommen hatte wo Massnahmen zur Sicherung der Unabhangigkeit des kunftigen Algerien beraten worden waren Am 21 Februar 1963 verzeichnete Libyen ein Erdbeben mit dem Epizentrum nahe Al Maraj Barca 320 Menschen kamen dabei ums Leben Das Erdbeben der Starke 5 3 auf der Richterskala zerstorte auch die psychiatrische Klinik Al Maraj Al Qadim Sechs US Flugzeuge von der Wheelus Air Force Base nahe Tripolis leisteten Hilfe vor Ort medizinisches Personal wurde eingeflogen 12 000 Burger wurden obdachlos Einheitsstaat neue Hauptstadt Frauenwahlrecht Bearbeiten nbsp Konig Idris um 1965 nbsp Konig Idris und der agyptische Staatsprasident Nasser nbsp Konigin Fatima von Libyen links mit Tahia Kazem der Frau von Prasident NasserAm 27 April 1963 erfolgte eine Verfassungsanderung Libyen mit seinen 1 474 000 Einwohnern darunter 40 000 Italiener und 3 000 Juden wurde zu einem Einheitsstaat und die bundesstaatlichen Strukturen Foderalismus wurden aufgehoben Stattdessen wurden zehn neue Verwaltungsbezirke geschaffen Neue Hauptstadt sollte die im Ausbau befindliche Stadt Al Baida zwischen Tobruk und Bengasi werden Tripolis mit 200 000 Einwohnern wurde vorerst neue und standige Hauptstadt Am 7 Oktober 1963 wurde das Wahlrecht fur Frauen eingefuhrt Der agyptische Prasident Gamal Abdel Nasser forderte Libyen am 22 Februar 1964 zur Liquidierung der auslandischen Militarbasen im Land auf Libyen forderte von den USA mehr technische Unterstutzung fur die Olwirtschaft und eine bessere Ausrustung der Streitkrafte durch die USA Grossbritannien und Frankreich erklarten sich bereit ihre finanzielle Unterstutzung auszuweiten sofern sie das Recht erhielten ihre militarischen Einrichtungen weiterhin auf libyschem Boden betreiben zu durfen Nach der Verurteilung der libyschen Stutzpunktpolitik durch Nasser kam es erneut zu schweren Unruhen in den Stadten Tripolis und Bengasi Am 16 Marz 1964 beschloss das Parlament einstimmig die Beendigung der Stutzpunktvertrage Das Abkommen mit Grossbritannien sollte 1973 und das mit den USA 1971 auslaufen Die Regierung fuhrte ab 1965 verstarkte repressive Massnahmen gegen oppositionelle Kreise Gewerkschaften kleine Anhangerschaften der Baath Partei des Nasserismus und der Muslimbruderschaft durch Das Land beschaftigte bis zu 20 000 Geheimpolizisten ungefahr genauso viele wie in der Erdolbranche arbeiteten Bereits unter Konig Idris folterte die Polizei Haftlinge z B mit der Bastonade 139 Wahrend des Sechstagekrieges verweigerte die Regierung den algerischen Truppen die Durchfahrt nach Agypten Zwar genehmigte sie spater nach dem Sechstagekrieg Jordanien und Agypten grosszugige finanzielle Unterstutzung zum Wiederaufbau ihrer Wirtschaft doch am 5 Juni kam es zu erneuten Demonstrationen und Attacken gegen amerikanische Einrichtungen Die USA evakuierten daraufhin am 6 Juni 1967 in der Operation Creek Haven 3 346 Soldaten und 3 835 Zivilisten und Arbeiter sowie einige Europaer von dem Luftwaffenstutzpunkt Wheelus Am 10 und 11 Juni 1967 folgte mit der Operation Creek Dipper eine weitere Evakuierung von 812 US Burgern und einer unbestimmten Anzahl Jordanier von dem Luftwaffenstutzpunkt Wheelus Am 11 Juni befanden sich 38 US Kampfflugzeuge vom Typ F 100 Super Sabre auf dem Stutzpunkt Am 15 August 1968 befand sich in Libyen ein Inspektionsteam Survey Team on Expansion der US Luftstreitkrafte in Europe United States Air Forces in Europe um die Einfuhrung der neuen Kampfflugzeuge vom Typ Northrop F 5A und F 5B Freedom Fighter fur die libysche Luftwaffe zu begleiten und diese zu einer taktischen Luftstreitkraft auszubauen Sie begannen auch den Bau eines zweiten Luftwaffenstutzpunkts in Benina bei Bengasi Arabische Republik 1969 2011 BearbeitenPutsch Bearbeiten Am 1 September 1969 wurde Konig Idris I der sich mit Konigin Fatima zu einem Kuraufenthalt in Bursa in der Turkei aufhielt von einer Gruppe panarabischer Offiziere gesturzt Mit Truppentransportern und Panzern des britischen Typs Centurion und nur rund 200 Mann beendeten sie die Monarchie in Libyen ohne auf grosseren Widerstand in der Bevolkerung zu stossen Die Putschisten besetzten alle strategisch wichtigen Platze in Tripolis u a das Gebaude der Sicherheitspolizei den Konigspalast und die nationalen Radiostationen sowie Ministerien Nur in Al Baida leistete die konigliche Weisse Garde Widerstand Uber den lokalen Horfunksender Etha at al Mamlaka al Libya rief Oberst Muammar al Gaddafi am 1 September 1969 die Arabische Republik Libyen aus Er verkundete der Bevolkerung die Kontrolle in Libyen ohne Blutvergiessen ubernommen zu haben Konig Idris wurde fur abgesetzt erklart Er blieb mit seinem Neffen dem Kronprinzen Hassan Rida 1940 zunachst in der Turkei ging spater nach Griechenland und danach ins Exil nach Agypten wo er 1983 im Alter von 94 Jahren verstarb Der Revolutionare Kommandorat unter Fuhrung von Gaddafi forderte in seinen ersten Reden an die Bevolkerung ein Mitspracherecht bei Problemen im Nahen Osten und in Nordafrika Er wollte als neue Fuhrungspersonlichkeit in der arabischen Welt fungieren und mit Korruption und Vetternwirtschaft der Konigsfamilie aufraumen Er forderte mehr Effektivitat im Staatsapparat Entgegen vielen anderen afrikanischen Putschisten sollte Gaddafi nach Einschatzung westlicher Geheimdienstkreise nicht an personlichem Reichtum interessiert sein und galt als unbestechlich Die USA so wurde vermutet tolerierten den Putsch um die Option fur einen Fortbestand der Militarstutzpunkte im Land behalten zu konnen nbsp Gaddafi und Nasser 1969Die Mitglieder des revolutionaren Kommandorats Majlis Kyiadat Ath thawra waren 1969 neben Muammar al Gaddafi Abdussalam Jalloud Abu Bakr Yunis Jaber Awad Hamza Basheer Hawwadi Mukhtar al Gherwi Abdel Monem al Houni Emhemmed al Mghariaf Mohammad Najm Mustafa al Kharoubi Al Khwaildi al Hmaidi und Omar al Amhaishi Die Anerkennung der libyschen Revolutionsregierung erfolgte als erstes durch das Nachbarland Agypten und durch den Irak Die europaischen Staaten zogerten Autoritare Staatsfuhrung Verstaatlichungen Ende der judischen Gemeinden Bearbeiten Am 11 Dezember 1969 erfolgte die Erklarung einer neuen Verfassung die auch die Einsetzung des revolutionaren Kommandorates als oberstes Staatsorgan vorschrieb Auch ein Dekret zum Schutz der Revolution wurde erlassen Jeder Burger der die Grundlagen der Revolution in Frage stellte konnte mit Haft oder sogar mit dem Tode bestraft werden Alle auslandischen Banken Versicherungen sowie die Erdolindustrie wurden nach und nach verstaatlicht Auf Anordnung der Revolutionsregierung vom 13 November 1969 mussten die auslandischen Banken ihr Kapital zu 51 an den libyschen Staat abtreten und ihre Filialen in arabische Namen umwandeln Betroffene waren Barclays Bank kunftig Aljomhorya Bank Banco di Roma Omma Bank The Arab Bank Oroba Bank und Banco di Napoli Al Istikal Bank Es erfolgte die Grundung einer neuen Staatsbank der Alkafila Domestic Bank Auch wurde das erst 1960 durch Esso Libya erschlossene Zletin Olfeld am 21 Juli 1970 verstaatlicht Fur seine Olpolitik liess sich Gaddafi vom saudischen Olexperten Abdullah Al Tariki beraten 1970 verlangte er von allen im Land tatigen Olgesellschaften eine erhebliche Erhohung der Forderpreise sowie des Anteils des Erzeugerstaats an den Olgewinnen der bis dahin bei 50 gelegen hatte Weil viele Olgesellschaften aufgrund der libyschen Strategie der Bevorzugung kleinerer Unternehmen bei der Konzessionsvergabe keine anderen Olquellen besassen mussten sie nach und nach auf die Forderungen eingehen So konnte Libyen als erstes arabisches Land eine Erhohung seines Anteils an den Olprofiten auf 55 durchsetzen Iran Irak und Saudi Arabien folgten seinem Beispiel 140 Wahrend des Sechstagekriegs vom 5 bis zum 10 Juni 1967 brachte die libysche Regierung Juden in einem Lager aus Tripolis bzw Bengasi in Sicherheit Dennoch gab es mehrere Morde und zahlreiche Brandschatzungen von Synagogen Laden und Hausern auch in den neuen Judenquartieren Italien half bei der Evakuierung der Fluchtlinge 141 Gaddafi verscharfte die Aufenthaltsbestimmungen und liess die Verstaatlichung des Besitzes ausgewanderter oder abwesender Juden durchfuhren Synagogen wurden in Moscheen umgewandelt oder geschlossen Neben den Briten und US Amerikanern mussten auch alle 25 000 Italiener und Juden das Land bis Oktober 1970 verlassen ihr Besitz in Libyen wurde enteignet Am 10 Oktober 2003 verliess der letzte Jude das Land Rina Debash siedelte im Alter von 81 Jahren zu ihrem Neffen nach Rom uber 142 In Israel leben heute etwa 120 000 Nachfahren libyscher Juden in Italien vielleicht 4500 Im israelischen Or Yehuda entstand ein Museum In Tripolis gab es vor der Vertreibung 62 Synagogen 143 Die 1628 errichtete Sla El Kebira Synagoge ist heute eine Moschee das Gebaude der fruheren Dar E Serousi Synagoge birgt nach der Restaurierung von 1994 ein Stadtarchiv und die Dar Bishi Synagoge an deren Einweihung seinerzeit der italienische Konig Viktor Emanuel III teilgenommen hatte sollte nach dem Ende des Regimes restauriert werden 144 Doch musste der Initiator aufgeben weil er bedroht wurde Dessen ungeachtet erfreute sich das Regime zunehmend internationaler Anerkennung Vom 25 bis zum 27 Februar 1970 war als erster europaischer Staatschef der jugoslawische Prasident Josip Broz Tito zu einem Staatsbesuch in Libyen Vom 5 bis 9 September 1973 nahm das Land an der Konferenz der Blockfreien Staaten in Algier teil Am 29 Juni 1973 nahm Libyen diplomatische Beziehungen zur Deutschen Demokratischen Republik auf Zum 1 September 1973 und gleichzeitig am 5 Jahrestag der Revolution wurden alle Konzessionen der Olgesellschaften die noch nicht verstaatlicht worden waren verstaatlicht darunter ExxonMobil Esso Mobil Oil Shell Gelsenberg Texaco SoCal Grace Petroleum und Libyan American ARCO Die Olkonzerne waren bis 1969 und teilweise bis 1972 weiterhin sehr einflussreich Konzessionen des Staates gaben ihnen Exklusivrechte und Exterritorialitat Die Konzerne bestimmten den Preis und die Fordermenge des Rohols Am 28 Marz 1970 wurde der seit 1948 bestehende US Luftwaffenstutzpunkt geschlossen am 11 Juni 1970 auch der seit 1955 genutzte britische Stutzpunkt Die libyschen Streitkrafte erhielten ab September 1970 von Frankreich modernere Ausrustung darunter 57 Kampfflugzeuge vom Typ Mirage 5 53 Mirage 5D Kampfbomber 32 Mirage 5DE Aufklarungsflugzeuge neun SA 321M Super Frelon Hubschrauber und zehn SA 316B Alouette II Hubschrauber Auch die Sowjetunion begann mit der Auslieferung von T 55 Kampfpanzern und BMP 1 Schutzenpanzern Zudem plante Libyen den Kauf von 16 Transportflugzeugen vom Typ C 130H Hercules aus den USA Panarabismus Parteienverbot Volkische Revolution Bearbeiten nbsp Vereinigung Libyens mit Agypten und Syrien 1972 bis 1977 nbsp Syriens Prasident Hafez al Assad sitzend rechts Agyptens Anwar al Sadat sitzend links und Gaddafi unterzeichnen in Bengasi am 18 April 1971 einen Vertrag zur Vereinigung der drei Lander nbsp Die Garyounis University 1984 1955 als erste libysche Universitat eroffnet wurde sie 1973 in zwei eigenstandige Universitaten aufgeteilt in die Universitat Al Fateh in Tripolis und die Garyounis in Benghasi Seit 2011 ist sie wieder die Universitat von Benghasi Die panarabische Politik Gaddafis und Fusionsplane mit anderen islamischen Staaten wie die 1971 ausgerufene Foderation Arabischer Republiken mit Agypten und Syrien und die Grundung einer panarabisch orientierten Einheitspartei der Arabischen Sozialistischen Union ASU am 11 Juni 1971 scheiterten bis 1977 Ebenso erfolglos blieb die 1974 gegrundete Arabische Islamische Republik mit Tunesien Libyen erhielt am 1 Januar 1972 ein neues Staatswappen und eine neue Nationalflagge Gamal Abdel Nasser den Gaddafi als sein Vorbild bezeichnete machte aus seiner Geringschatzung fur ihn keinen Hehl und ging nach dem ersten Treffen der beiden deutlich auf Distanz 145 Die Anziehungskraft der Versuche Gaddafis die Rolle Nassers als panarabischer Fuhrer zu ubernehmen beruhte ausschliesslich auf Geld 146 Der erste Allgemeine Volkskongress Al Ittihad Al Ishtiraki Al Arabi tagte am 28 Marz 1972 in Tripolis Verabschiedet wurde das Gesetz Nr 71 in Bezug auf ein Verbot von Parteiaktivitaten Alle Parteien ausser der Arabischen Sozialistischen Union ASU wurden dadurch verboten Am 21 Februar 1973 schossen zwei israelische Kampfflugzeuge des Typs F 4E Phantom II ein Passagierflugzeug des Typs Boeing 727 224 Kennzeichen 5A DAH der Fluggesellschaft Libyan Arab Airlines Flug LN 114 Bengasi Kairo uber dem israelisch besetzten Sinai nahe der Stadt Ismailia ab An Bord befanden sich u a der franzosische Flugkapitan Jacques Berjes der libysche Kopilot Almahdi Younis Ay Yad und der ebenfalls libysche Flugingenieur Naudin Dabei kamen 108 Insassen ums Leben der Kopilot und vier Passagiere uberlebten den Abschuss Wegen Navigationsfehlern der Piloten geriet das Flugzeug uber die Sinai Halbinsel Die Piloten der israelischen Abfangjager versuchten nach dem Eindringen der libyschen Maschine in ihren Luftraum wiederholt deren Piloten mit Handzeichen sowie den international festgelegten Signalen bei Abfangmanovern fur Flugzeuge und schliesslich Warnschussen vor den Bug dazu zu veranlassen ihnen zu folgen und auf dem nahegelegenen Militarflugplatz Bir Gifgafa zu landen Die Piloten der Boeing 727 gingen stattdessen in den Steigflug uber Eine der israelischen Maschinen gab schliesslich Schusse auf die rechte Tragflachenwurzel der Boeing 727 ab Daraufhin entstand dort ein Feuer und in etwa 1000 Meter Hohe wurden zwei der drei Triebwerke abgestellt oder fielen aus Bei der Notlandung in der Wuste kollidierte die Maschine mit einer Sanddune drehte sich auf den Rucken und rutschte noch ein Stuck weiter 147 Der israelische General Mordechai Hod und Kommandeur der israelischen Luftwaffe verteidigte den Einsatz in einer Pressekonferenz am 22 Februar 1973 Muammar al Gaddafi proklamierte im April 1973 die Volkische Revolution das Volk hat das Recht und die Aufgabe die Macht und Verantwortung zu ubernehmen und den Islam zum sozialrevolutionaren Weg Daraufhin bildeten sich zahlreiche sogenannte Volkskomitees Diese exekutiven Volkskomitees sollen alle zwei Jahre gewahlt werden und den Volkskonferenzen verantwortlich sein Die Parteizellen der Arabischen Sozialistischen Union wurden in offene Basisvolkskonferenzen umgewandelt denen dann legislative Aufgaben zufielen Tschadkrieg Arabischer Einheitsmarsch 1973 Grenzkrieg mit Agypten 1977 Bearbeiten Weite Teile des zum Tschad gehorenden Aouzou Streifens im Norden des Landes wurden von libyschen Truppen im Juni 1973 besetzt und im August 1973 annektiert wohl auch wegen des vermuteten Vorkommens an Uran in diesem Gebiet Die dort lebenden etwa 350 000 Tubu leben auf einer Gesamtflache von 1 300 000 km Im Konflikt zwischen Libyen und dem Tschad um den Aouzou Streifen 1973 1994 unterstutzten die Tubu die Libyer Im Osten der Republik Niger schlossen sie sich in den 1990er Jahren zur paramilitarischen Organisation Front democratique pour le renouveau zusammen In Libyen verfolgte die Regierung ab 2007 hingegen eine Politik den Tubu die Staatsburgerrechte zu verweigern Mit uber 50 000 Teilnehmern startete am 18 Juli 1973 der Arabische Einheitsmarsch von der tunesischen Grenze bis nach Kairo um den vereinbarten Zusammenschluss mit Agypten zu beschleunigen Die Demonstranten ubermittelten eine mit Blut geschriebene Einheitsbotschaft auf dem 2 000 km langen Fussmarsch Gaddafi erklarte in der Moschee von Tripolis Agypten hat den Nil wahrend wir das Ol und das Land haben und Agypten hat die Arbeitskrafte und beide Lander brauchen und erganzen einander Doch der Massenprotest verfehlte sein Ziel stattdessen rief Gaddafi spater die Agypter zur Volksrevolution gegen Anwar as Sadat auf nachdem dieser den Marsch nach Kairo ostlich von Marsa Matruh hatte stoppen lassen Zuvor hatte Gaddafi erklart er wurde zurucktreten um kein Hindernis fur die Union mit Agypten zu sein Er plante aber fur diesen Fall die Ubernahme des Oberbefehls uber die agyptischen Streitkrafte 148 Am 6 Oktober 1973 kam es zum Ausbruch des Jom Kippur Kriegs des vierten Nahostkriegs Libyen unterstutzte Agypten mit der Entsendung von Kampfflugzeugen vom Typ Mirage II und Mirage 5 die von agyptischen Piloten entgegen einer Rustungskontrollvereinbarung mit Frankreich geflogen wurden Die Flugzeuge kamen aber offensichtlich nicht zum Kampfeinsatz Gaddafi erklarte im Oktober 1973 den gesamten Golf von Sidra Grosse Syrte zum Hoheitsgewasser der Arabischen Republik Libyen und ebenso den Luftraum von 100 Seemeilen vor der Kuste Im Juli 1977 kam es zum Libysch Agyptischen Grenzkrieg Am 26 Marz 1979 war in Washington ein Frieden mit Israel geschlossen worden Dieser Ausgleich fuhrte jedoch zu einer Isolierung Agyptens in der islamischen Welt so erfolgte der Ausschluss aus der Arabischen Liga Staat der Massen Dschamahirija Revolutionsfuhrer Gaddafi Bearbeiten Hauptartikel Dschamahirija Mit der Proklamation der Volksherrschaft am 2 Marz 1977 wurde Libyen zu einem Staat mit direkter Volksherrschaft umgestaltet und nannte sich fortan Sozialistisch Libysch Arabische Volksdschamahirija Der Koran wurde zur Rechtsgrundlage erklart 1200 Volkskomitees ubernahmen die Verwaltung aller politischen sozialen und vieler okonomischer Angelegenheiten Im Marz 1979 trat Muammar al Gaddafi von allen Staatsamtern zuruck blieb aber Revolutionsfuhrer eine Bezeichnung ohne Befugnisse und konnte sich weiter auf loyale Bevolkerungsteile stutzen Eine aus den Volkskomitees hervorgegangene Allgemeine Volkskonferenz bildete die Legislative Im Ersten Golfkrieg unterstutzte Libyen ab 1985 den Iran gegen den Irak Tschadkrieg 1980 1987 94 Terroranschlage Embargo bis 1999 2003 Bearbeiten In den Tschad ruckten wahrend des Burgerkriegs im Jahr 1980 libysche Soldaten in den Norden ein Nach Festigung ihres Einflusses zogen sie sich sieben Jahre spater zuruck 1989 kam es zu einem Friedensvertrag beider Lander Nach einem Richterspruch des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag raumte Libyen 1994 den strittigen Aouzou Streifen im Tschad In den 1980er und 1990er Jahren unterstutzte Libyen terroristische Organisationen und insbesondere deren gegen die USA oder Israel gerichtete Anschlage Nach einer Attentatsserie unter anderem auf die West Berliner Diskothek La Belle verhangten 1986 die USA ein Wirtschaftsembargo gegen das nordafrikanische Land und fuhrten Luftangriffe auf Tripolis und Bengasi durch Operation El Dorado Canyon Wegen Unterstutzung des Terrorismus und Verwicklung in den Lockerbie Anschlag 1988 beschloss auf Druck der USA 1992 der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Embargomassnahmen gegen den Schurkenstaat Libyen Ende 1993 wurde eine Militarrevolte in Tripolis niedergeschlagen Wohl auch bedingt durch den Fokus auf den Bau des Great Man Made River Projekts mit dem Gaddafi die libysche Wuste bewassern wollte wurden ab Mitte der 1990er Jahre die Aufwendungen fur konventionelle Rustung Chemiewaffen und Revolutionsexport extrem reduziert Zugleich litten aber auch andere von Gaddafi favorisierte Infrastruktur und Sozialprojekte zunehmend unter Geldmangel sodass der Lebensstandard in Libyen in den 1990er Jahren sank 149 Die UN Sanktionen wurden 1999 nach einem Einlenken Gaddafis in der Terrorismusfrage und Uberstellung zweier Tatverdachtiger am Lockerbie Attentat an ein internationales Gericht in den Niederlanden wieder ausgesetzt Im Zweiten Golfkrieg stellte sich Libyen auf die Seite des Irak Nachdem Libyen das Lockerbie Attentat eingestanden und Entschadigungen fur die Angehorigen dieser sowie der 170 Opfer des Bombenanschlags auf ein franzosisches Verkehrsflugzeug im September 1989 UTA Flug 772 geleistet hatte wurden die Embargomassnahmen im September 2003 vollstandig aufgehoben Bei allen Bombenanschlagen die Libyen zur Last gelegt wurden gab es aber auch Zweifel an der libyschen Taterschaft Im Fall der Diskothek La Belle deuteten Ermittlungsergebnisse auf eine Beteiligung Syriens hin wie die West Berliner Polizei und das State Department 1988 mitteilten 150 151 In den Fallen Lockerbie 152 und UTA Flug 772 153 gibt es ebenfalls Hinweise auf eine Taterschaft Syriens Irans oder der palastinensischen PFLP GC Libyen wurde danach belastet weil die USA Grossbritannien und Frankreich eine Konfrontation mit diesen beiden Staaten vor dem Zweiten Golfkrieg scheuten 154 Versuche die Isolation aufzubrechen Privatisierung Bearbeiten nbsp Buro eines Revolutionskomitees in einem Vorort von Benghasi ausgebrannt 2011Bei westlichen Staaten versuchte Libyen dadurch Vertrauen zu gewinnen dass es im August 2000 bei islamischen Terroristen auf den Philippinen vermittelte was zur Freilassung westlicher Geiseln fuhrte Nach den Terroranschlagen auf das New Yorker World Trade Center am 11 September 2001 verurteilte Gaddafi die Gewaltakte und akzeptierte ausdrucklich ein US amerikanisches Recht auf Selbstverteidigung Im Dezember 2003 erklarte er den Verzicht Libyens auf Massenvernichtungswaffen und liess Anfang 2004 zahlreiche Komponenten fur chemische Waffen vernichten Libyen unterschrieb trotz zeitweiser politischer Annaherung nie einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion Gaddafi kundigte dies lediglich 1981 an 155 2000 loste das Parlament auf Vorschlag Gaddafis die Zentralverwaltung des Landes weitgehend auf und ubergab Gesetzgebung und Regierungsgewalt an regionale Parlamente und Ausschusse Die Menschenrechtslage im Innern anderte sich jedoch trotz der aussenpolitischen Offnung nicht Presse und Meinungsfreiheit existierten nicht samtliche Medien wurden weiterhin von Gaddafis Personenkult dominiert Besonders in den 1970er bis 1990er Jahren kam es zu zahlreichen willkurlichen Festnahmen Fallen von Verschwindenlassen Folter und willkurlichen Hinrichtungen Die Opfer kamen aus allen politischen und sozialen Gruppen Der Inlandsgeheimdienst ISA der fur die Verfolgung politischer Gegner zustandig war unterhielt zwei eigene Gefangnisse in Abu Salim und Ain Zara Im Gefangnis von Abu Salim wurden 1996 vermutlich nach einer Revolte der Gefangenen gegen die Haftbedingungen bis zu 1200 Gefangene ohne Verfahren hingerichtet Erst 2004 gab Gaddafi dies gegenuber Amnesty International zu Oppositionelle wurden auch im Ausland verfolgt und ermordet 156 Im September 2000 gab es Pogrome libyscher Arbeitsloser gegen afrikanische Gastarbeiter wofur im Januar 2001 331 mutmassliche Tater angeklagt wurden nbsp Gaddafi beim Kongress fur Afrikanische Einheit in Addis Abeba 2 Februar 2009 nbsp Wladimir Putin mit Gaddafi in Tripolis 16 April 2008Nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen 2003 2004 verfolgte Libyen eine Privatisierungspolitik Sie war Teil einer forcierten Integration in den Weltmarkt So plante die Regierung bis 2020 die Halfte aller staatlichen Unternehmen zu privatisieren Dazu wurde im Jahr 2006 eine Borse gegrundet Die Spielraume fur Meinungsausserungen und Kritik wurden in den letzten Jahren vor Beginn des Burgerkrieges zwar etwas grosser Kritik an Gaddafi oder der Dritten Universaltheorie blieb aber verboten Bei Diebstahl und Ehebruch ordneten die Gerichte teilweise Hadd Strafen wie z B Auspeitschungen an 156 Die Folge der Privatisierungspolitik war ein Anstieg der Arbeitslosigkeit auf uber 20 Diese Entwicklung wurde zusammen mit der Bildungsexpansion der Verstadterung und dem hohen Jugendanteil der Bevolkerung als entscheidende Ursache fur den Ausbruch des Burgerkriegs 2011 genannt Burgerkrieg und Sturz Gaddafis 2011 Bearbeiten Hauptartikel Burgerkrieg in Libyen 2011 Zu ersten Kundgebungen kam es Mitte Januar 2011 Ende Januar rief der libysche Schriftsteller und Oppositionelle Jamal al Hajji zu Protesten gegen das Regime auf und wurde wenig spater verhaftet 157 Fur den 17 Februar wurde von der Opposition um Abdul Hakim Ghoga ein Tag des Zorns ausgerufen es kam zu Demonstrationen in allen grossen Stadten die die Sicherheitskrafte gewaltsam zu ersticken suchten 158 Nun kam es zu einer Spaltung der politischen Fuhrung des Landes analog zu den Regimewechseln in Agypten und Tunesien im Zuge des Arabischen Fruhlings In Bengasi ubernahmen bewaffnete Oppositionelle am 20 Februar die Kontrolle Teile des diplomatischen Korps und der Streitkrafte schlossen sich ihnen an Das Regime ging jedoch mit schweren Waffen gegen die Opposition vor so dass es zu einem militarischen Eingreifen der NATO und einer Reihe arabischer Staaten zur Durchsetzung der mit der UN Resolution 1973 eingerichteten Flugverbotszone kam Den in der Libyschen Nationalen Befreiungsarmee zusammengeschlossenen Milizen gelang es da die Luftwaffe zerstort wurde die Einheiten der regularen Streitkrafte Libyens zu besiegen Nach Angaben der neuen Regierung kamen wahrend des Burgerkriegs etwa 10 000 Menschen ums Leben je rund 5 000 Gaddafi Anhanger und Rebellen 159 Das Gesundheitsministerium war von 30 000 Toten allein auf Seiten der Rebellen ausgegangen 160 Rund 60 000 Libyer wurden verletzt und mussten medizinisch behandelt werden 161 Der Burgerkrieg endete mit dem gewaltsamen Tod Gaddafis am 20 Oktober 2011 Das Vermogen seiner Familie wurde zur Zeit ihrer Herrschaft auf 80 bis 150 Milliarden US Dollar geschatzt 162 Die Bevorzugung anderer Stamme und die damit einhergehende ungleiche Verteilung des Olreichtums fuhrte andererseits in der Kyrenaika zu Unzufriedenheit die sich in gewalttatigen Auseinandersetzungen manifestierte Seit den 1990er Jahren kam es zu Verteilungskampfen und Putschversuchen 163 Die extremistische Organisation Libysche Islamische Kampfgruppe fuhrte ab Juni 1995 einen bewaffneten Aufstand im Osten des Landes Nach Angaben eines ehemaligen Agenten des britischen Geheimdienstes soll der MI6 die Gruppe bei dem Attentatsversuch auf Gaddafi im Jahr 1996 unterstutzt haben 164 Medienberichten zufolge schlossen sich Mitglieder dieser Gruppierung dem bewaffneten Kampf gegen die Regierung an 165 NATO General James Stavridis gab in einer Anhorung im US Senat an militante Gruppen hatten nach Geheimdienstinformationen keine signifikante Rolle beim Aufstand gespielt 166 Auch US Stabschef Mike Mullen gab an keine Prasenz von Al Qaida unter den Aufstandischen zu erkennen 167 Nach sechs Monaten Burgerkrieg war der Grossteil des Landes bis auf Gaddafis Heimatstadt Sirte Bani Walid und den Fessan in der Hand der Rebellen die mit ihren Institutionen Nationaler Ubergangsrat und Exekutivrat international als einzige legitime Vertretung des libyschen Volkes angesehen wurden Vor allem die Regionen Kyrenaika und Tripolitanien wurden von Truppen des Nationalen Ubergangsrats kontrolliert Am 5 Marz grundete er einen Exekutivrat der Regierungsaufgaben ubernahm den Vorsitz hatte Mahmud Dschibril inne Am 26 Juli 2011 schlug der Sondergesandte der Vereinten Nationen Abdul Ilah al Chatib den Konfliktparteien einen Prasidialrat vor um zu einem Waffenstillstand zu kommen Dieser hatte mit zwei Vertretern aus dem Osten und zwei aus dem Westen des geteilten Landes besetzt werden sollen Der Inhaber des funften Sitzes hatte von den vier anderen gewahlt werden sollen Chatibs Vorschlag wurde jedoch vom Nationalen Ubergangsrat abgelehnt 168 Nachdem am 28 Juli der militarische Fuhrer Abdel Fattah Yunis und fruhere Innenminister unter Gaddafi aus den eigenen Reihen erschossen worden war 169 loste der Prasident des Nationalen Ubergangsrats Mustafa Abdul Dschalil den Exekutivrat Anfang August auf 170 Am 20 August 2011 begann in Tripolis unter dem Decknamen Operation Mermaid Dawn ein seit langerem vorbereiteter Aufstand gleichzeitig stiessen Truppen der Rebellen von den Nafusa Bergen aus in Richtung Tripolis vor Am 21 August ruckten sie in Tripolis ein Am 29 August wurde Ghadames an der tunesischen Grenze eingenommen am 22 September die Wustenstadt Sabha am 17 Oktober Bani Walid und als letzte Stadt am 20 Oktober nach wochenlangen Kampfen Gaddafis Geburtsstadt Sirte Gaddafi wurde in der Nahe seiner Geburtsstadt die er nach der Einnahme Tripolis durch den Nationalen Ubergangsrat zur neuen Hauptstadt erklart hatte 171 am 20 Oktober gestellt und getotet 172 Bis Ende Januar 2012 wurden mehr als 6000 Menschen verhaftet 2011 kampften die Tubu auf Seiten der Rebellen gegen die Truppen Gaddafis und die von ihm ins Land geholten Soldner aus den sudlichen Nachbarstaaten Neben Schmugglern von Waffen Drogen und Fluchtlingen waren hier vor allem Al Qaida Anhanger Hauptgegner 173 Im Februar 2012 kam es in Kufra zu Kampfen zwischen Tubu und arabisch stammigen Suwaja Die Folgen des Burgerkriegs fur das nordliche Afrika sind nicht zu uberschauen 174 Im August 2011 wurden Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung angekundigt die im Juni 2012 stattfinden sollten 175 Anfang Marz 2012 erklarten Stammesfuhrer und Milizen die Region Barqa oder Kyrenaika gegen den Widerstand der Zentralregierung fur halbautonom Uber die Wiederherstellung der ursprunglichen Grossprovinz hinaus erhoben sie Anspruch auf Teile der Olregion Fezzan Erklartermassen sollte Bengasi in Zukunft die Wirtschaftsmetropole des Landes werden was die Konzentration auf die Metropolregion Tripolis abgeschwacht hatte Das Finanz und das Olministerium sollten dorthin verlegt werden Es kam zu Kampfen zwischen Revolutionsbrigaden aus verschiedenen Landesteilen gegen die die Regierung nicht einschritt wie etwa Anfang Februar 2012 in Tripolis zwischen Brigaden aus Misrata im Osten und Sintan im Westen des Landes Als Grund galten Streitigkeiten um Einflussgebiete Bei einem terroristischen Angriff auf das Konsulat der USA in Bengasi kamen am 11 September 2012 der Botschafter J Christopher Stevens und drei weitere Amerikaner ums Leben Stevens gehorte den Chinook an 176 und war seit Mai 2012 Botschafter Der jemenitische Al Kaida Zweig bezeichnete den Angriff auf das Konsulat als Racheakt fur die Totung von Abu Yahya al Libi der am 4 Juni 2012 in Pakistan starb 177 Seit dem Ende des Burgerkriegs Bearbeiten Hauptartikel Burgerkrieg in Libyen 2014 15 Am 23 Oktober erklarte der Ubergangsrat Libyen fur befreit Anfang November erklarten Vertreter der Brigaden sie wollten ihre Waffen so lange behalten bis es eine neue aus Wahlen hervorgegangene legitime Regierung gebe 178 Am 31 Oktober 2011 wurde Abdel Rahim el Kib mit 26 von 51 Stimmen zum neuen Chef der Ubergangsregierung und damit zum Ministerprasidenten von Libyen gewahlt Am 22 November 2011 stellte el Kib eine neue provisorische Regierung vor die regionale und ideologische Interessen versohnen sollte 179 Schlusselressorts in diesem Kabinett gingen an ehemalige Rebellenkommandeure So wurde etwa der Milizenfuhrer aus Az Zintan Usama al Dschuwaili der neue Verteidigungsminister und Fausi Abdelali der Anfuhrer der Revolutionsbrigade von Misrata wurde Innenminister 180 181 Diese Regierungsumbildung wurde als Ruckschlag fur die sakularen Liberalen und als Erfolg fur die Islamisten gewertet 182 Am 21 Januar 2012 sturmten und plunderten Demonstranten den Sitz des Ubergangsrats in Bengasi In den Wochen davor hatte es anhaltende Proteste und Vorwurfe mangelnder Transparenz und Kritik an der Weiterbeschaftigung von Mitgliedern der gesturzten Fuhrung unter Gaddafi in der provisorischen Regierung gegeben Abdul Hafiz Ghoga kundigte seinen Rucktritt an Mustafa Abdul Dschalil unter Gaddafi Justizminister der auch angegriffen worden war erklarte er selbst werde nicht zurucktreten weil sonst ein neuer Burgerkrieg drohe 183 Die Proteste in Bengasi hatten sich entzundet nachdem ein Entwurf zum Wahlgesetz fur die verfassunggebende Versammlung im Internet veroffentlicht worden war 184 Am 29 Januar 2012 wurde in Tripolis das Wahlgesetz fur eine solche Versammlung beschlossen Die Wahlen waren fur Juni 2012 angekundigt Im Anschluss daran sollte binnen Jahresfrist ein Prasident gewahlt werden 185 Am 13 Februar 2012 schlossen sich rund hundert Milizen aus dem Westen Libyens zu einer Foderation zusammen Ziel des Zusammenschlusses sei eine Beendigung der Kampfe zwischen den Milizen Ausserdem wollte man gemeinsam Druck auf die Regierung ausuben um weitere Reformen voranzubringen Der Zusammenschluss wurde als Herausforderung fur den Nationalen Ubergangsrat gewertet 186 Tags darauf hielten mehrere Tausend Angehorige dieser Milizen eine Militarparade in Tripolis ab um ihre Starke zu demonstrieren 187 Ein Kommandant einer Brigade die sich der Foderation anschloss erklarte die Kampfer wurden ihre Waffen nicht an eine korrupte Regierung abgeben Man habe nicht gegen Gaddafi gekampft sondern gegen ein korruptes Regime und werde die Waffen so lange nicht niederlegen bis man sicher sei dass die Revolution in die richtige Richtung gehe Er kritisierte ausserdem das vom Ubergangsrat geschaffene Komitee zur Integration der Kampfer und beschuldigte es zu viele aufzunehmen die fur Gaddafi gekampft hatten Dieses Komitee sei ein Versuch die Revolution zu kapern 188 Bis zum 18 Februar 2012 hatten sich bei dem von Verteidigungsminister Usama al Dschuwaili eingerichteten Krieger Komitee Warriors Committee rund 200 000 Revolutionare registrieren lassen Fur Unzufriedenheit sorgte dass darunter auch viele Mitglieder von Gaddafi Einheiten waren ein Versuch zur Aussohnung des Landes Ein Kommandant einer in Tripolis operierenden Miliz aus Misrata sprach sich dafur aus dass generell nur Kampfer gegen Gaddafi in die neue Armee aufgenommen werden 189 Im Februar 2012 kam es in Kufra zu Kampfen zwischen Tubu und Suwaja Ein Sprecher der Suwaja erklarte man habe sich gegen Kampfer aus den Nachbarlandern Tschad und Sudan zur Wehr gesetzt 190 Am 6 Marz 2012 erklarte sich der Osten Libyens einseitig fur autonom Scheich Ahmed Subair al Senussi der bei einem Treffen von Stammesvertretern der Region in Bengasi zum Fuhrer der autonomen Region Kyrenaika bestimmt wurde wies jedoch darauf hin dass die Ubergangsregierung in Tripolis als Symbol der Einheit des Landes und legitimer Reprasentant bei internationalen Gipfeltreffen anerkannt werde Der Ubergangsrat hielt dagegen weiterhin an der erst 1963 erfolgten Aufhebung des Foderalismus fest 191 Bei der Wahl vom 7 Juli 2012 192 gewann die liberale Allianz der Nationalen Krafte des fruheren Regierungschefs Mahmud Dschibril mehr als doppelt so viele Mandate wie die religiosen Parteien Die Mehrheitsverhaltnisse im Parlament waren gleichwohl unklar 193 In vom Staat nicht kontrollierten Internierungslagern die von Milizen betrieben wurden wurden als Anhanger Gaddafis Verdachtigte festgehalten und oftmals gefoltert Besonders die schwarze Bevolkerung wurde zum Ziel von Repressalien der Rebellen 194 195 Nach einem Bericht der United Nations Support Mission in Libya waren im September 2013 noch etwa 8000 Menschen inhaftiert meist in Haftanstalten ohne Kontrolle der Regierung Einziger Haftgrund war oft die Zugehorigkeit zu einer Ethnie oder einem Stamm der ohne Prufung des Einzelfalls Loyalitat zu Gaddafi unterstellt wurde 196 In einem neuen Burgerkrieg standen sich ab 2014 zwei Regierungen gegenuber Nach der Eroberung Tripolis durch das Milizenbundnis Fadschr Libya im August 2014 flohen Regierung und Abgeordnetenrat nach al Baida und Tobruk in den Osten In Tripolis tagte danach der Neue Allgemeine Nationalkongress nbsp Das Sturmtief Daniel vor der libyschen Kuste am 9 September 2023 Es verursachte uberaus heftige Uberschwemmungen verstarkt durch den Bruch von Staudammen mit moglicherweise bis zu 10 000 Toten 197 Siehe auch BearbeitenGeschichte Afrikas Geschichte der Juden in LibyenLiteratur BearbeitenUberblickswerke Bearbeiten John Wright A History of Libya Columbia University Press 2012 Ronald Bruce St John Historical dictionary of Libya Scarecrow Press Lanham Toronto Oxford 2006 Digitalisat Pierre Pinta Libye Des cites antiques aux oasis du Sahara Editions Olizane 2007 Ur und Fruhgeschichte Bearbeiten Mebus A Geyha Friedhelm Thiedig The Middle Pleistocene Al Mahruqah Formation in the Murzuq Basin northern Sahara Libya evidence for orbitally forced humid episodes during the last 500 000 years in Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 257 2008 1 21 Barbara Barich Elena Garcea Ecological Patterns in the Upper Pleistocene and Holocene in the Jebel Gharbi Northern Libya Chronology Climate and Human Occupation in African Archaeological Review 25 2008 87 97 Barbara E Barich Thierry Tillet Hunters vs Pastoralists in the Sahara Material Culture and Symbolic Aspects Archaeopress 2005 Linda Olmi Anna Maria Mercuri M Thomas P Gilbert Stefano Biagetti Sarah Fordyce Enrico Cappellini Isabella Massamba N siala Savino di Lernia Morphological and Genetic Analyses of Early and Mid Holocene Wild Cereals from the Takarkori Rockshelter central Sahara Libya First Results and Prospects in Ahmed G Fahmy Stefanie Kahlheber A Catherine D Andrea Hrsg Windows on the African Past Current approaches to African archaeobotany Africa Magna Verlag Frankfurt 2011 S 175 184 academia edu Erwin Maria Ruprechtsberger Die Garamanten Geschichte und Kultur eines libyschen Volkes in der Sahara Philipp von Zabern Mainz 1997 E Bellini Sophie Arie Segnalazione di pitture rupestri in localita Carcur Dris nel Gebel Auenat Libia in Rivista di Scienze Preistoriche 17 1962 261 267 Andras Zboray New rock art findings at Jebel Uweinat and the Gilf Kebir in Sahara preistoria e storia del Sahara 14 2003 111 127 Andras Zboray Rock Art of the Libyan Desert Fliegel Jezerniczky Expeditions Newbury 2005 DVD Dokumentation der rund 500 Fundstatten im Gebiet von Gilf Kebir und Jebel Uweinat Griechisch romische Antike Judentum Christentum Bearbeiten Francois Baratte Die Romer in Tunesien und Libyen Nordafrika in romischer Zeit Zaberns Bildbande zur Archaologie Darmstadt Mainz 2012 ISBN 978 3 8053 4459 3 Klaus Zimmermann Libyen Das Land sudlich des Mittelmeers im Weltbild der Griechen Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 44556 X Noel Robertson Religion and Reconciliation in Greek Cities The Sacred Laws of Selinus and Cyrene Oxford University Press 2009 Ignazio Tantillo Un Principalis Alessandrino a Leptis Magna Aurelius Sempronius Serenus signo Dulcitius in Rita Lizzi Testa Hrsg Le trasformazioni delle elites in eta tardoantica Atti del convegno internazionale Perugia 15 16 Marz 2004 L erma di Bretschneider Rom 2006 S 405 436 Erwin M Ruprechtsberger Die romische Limeszone in Tripolitanien und der Kyrenaika Tunesien Libyen Schriften des Limesmuseums Aalen 47 Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte in Wurttemberg und Hohenzollern Stuttgart 1993 Antonino Di Vita Ginette di Vita Evrard Lidiano Bacchielli Robert Polidori Libya The Lost Cities of the Roman Empire Konemann 1999 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Thomas C Oden Early Libyan Christianity Uncovering a North African Tradition InterVarsity Press 2011 Andre Laronde Construction des eglises et christianisation de la Cyrenaique in Detlev Kreikenbom Karl Uwe Mahler Patrick Schollmeyer Thomas M Weber Hrsg Krise und Kult Vorderer Orient und Nordafrika von Aurelian bis Justinian de Gruyter Berlin 2010 S 255 278 J B Ward Perkins R G Goodchild Christian Monuments of Cyrenaica hgg von Joyce Reynolds Society for Libyan Studies 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soziookonomischer Sicht Website der polnischen archaologischen Mission in Ptolemais engl Libya worldstatesmen orgAnmerkungen Bearbeiten Friedemann Schrenk Stephanie Muller Die Neandertaler C H Beck Munchen 2005 S 42 Carl Zimmer Woher kommen wir Die Ursprunge des Menschen Spektrum Akademischer Verlag 2006 S 90 John G Fleagle Zelalem Assefa Francis H Brown und John J Shea Paleoanthropology of the Kibish Formation southern Ethiopia Introduction in Journal of Human Evolution 55 3 2008 360 365 doi 10 1016 j jhevol 2008 05 007 Kathryn Ann Bard Steven Blake Shubert Hgg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Psychology Press 1999 S 6 J C Larascana A Northeast Saharan Perspective on Environmental Variability in North Africa and its Implications for Modern Human Origins in Jean Jacques Hublin Shannon P McPherron Hrsg Modern Origins A North African Perspective Springer 2012 S 19 34 hier S 29 Simon J Armitage N A Drake S Stokes A El Hawat M J Salem K White P Turner S J McLaren Multiple phases of North African humidity recorded in lacustrine sediments from the Fazzan Basin Libyan Sahara in Quaternary Geochronology 2 1 4 2007 181 186 Dieser Abschnitt folgt E E A Garcea Modern Human Desert Adaptations A Libyan Perspective on the Aterian Complex in Jean Jacques Hublin Shannon P McPherron Hrsg Modern Origins A North African Perspective Springer 2012 S 127 142 Western Uweinat rock art sites Rock art sites of Jebel Arkenu Jebel Kissu and Yerguehda Hill Jean Jacques Hublin Shannon P McPherron Modern Origins A North African Perspective Springer 2012 S 130 Nick A Drakea Roger M Blenchb Simon J Armitagec Charlie S Bristowd Kevin H White Ancient watercourses and biogeography of the Sahara explain the peopling of the desert in Proceedings of the National Academy of Sciences 108 2 2011 458 462 John Donnelly Fage Roland Anthony Oliver Hrsg The Cambridge History of Africa Cambridge University Press 1982 S 266 J D Fage Roland Anthony Oliver Hrsg The Cambridge History of Africa Cambridge University Press 1982 S 262 Dieser Abschnitt folgt E E A Garcea Modern Human Desert Adaptations A Libyan Perspective on the Aterian Complex in Jean Jacques Hublin Shannon P McPherron Hrsg Modern Origins A North African Perspective Springer 2012 S 127 142 hier S 130 Isabelle Crevecoeur The Upper Paleolithic Human Remains of Nazlet Khater 2 Egypt and Past Modern Human Diversity in Modern Origins Vertebrate Paleobiology and Paleoanthropology 2012 205 219 und L Bouchneb Isabelle Crevecoeur The inner ear of Nazlet Khater 2 Upper Paleolithic Egypt in Journal of Human Evolution 56 2009 257 262 Gesamtdarstellung von Isabelle Crevecoeur Etude anthropologique du squelette du Paleolithique superieur de Nazlet Khater 2 Egypte Apport a la comprehension de la variabilite passee des hommes modernes Leuven University Press 2009 Haua Fteah Cave Aristoteles Akademie Verlag Berlin 2007 S 759 Steven Mithen After the Ice A Global Human History 20 000 5000 BC S 494 Hugo R Oliveira Diane L Lister Martin K Jones Phylogeography of Cereal Landraces and the Spread of Agriculture in Northwest Africa Review and Prospects in Ahmed G Fahmy Stephanie Kahlheber A Catherine D Andrea Hrsg Windows on the African Past Current Approaches to African Archaeobotany Proceedings of the 6th International Workshop on African Archaeology held June13 15 2009 at Helwan University Cairo Egypt Africa Magna Verlag Frankfurt 2011 S 167 174 hier S 169 Bei der Datierung folge ich Ian Shaw Hrsg The Oxford History of Ancient Egypt Oxford 2003 Wilkinson s zweites Zerzura carlo bergmann de Klaus Peter Kuhlmann Der Wasserberg des Djedefre Chufu 01 1 Ein Lagerplatz mit Expeditionsinschriften der 4 Dynastie im Raum der Oase Dachla Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Kairo 61 2005 243 289 online Wolfgang Helck Geschichte des alten Agypten Handbuch des Orients I 1 3 Leiden 1981 S 65 Joseph Clayton Aloisia de Trafford Mark Borda A hieroglyphic inscription found at Jebel Uweinat mentioning Yam and Tekhebet in Sahara Preistoria e storia del Sahara 19 2008 129 134 K A Kitchen The Third Intermediate Period in Egypt 1100 650 B C 4 Aufl Aris amp Phillips Warminster 2009 S 256 und Robert Kriech Ritner The Libyan Anarchy Inscriptions from Egypt s Third Intermediate Period Atlanta 2009 S 101 Robert Kriech Ritner The Libyan Anarchy Inscriptions from Egypt s Third Intermediate Period Atlanta 2009 S 101 ff Kenneth Anderson Kitchen The Third Intermediate Period in Egypt 1100 650 B C 4 Aufl Aris amp Phillips Warminster 2009 S 256 Hilmar Klinkott Der Satrap Ein Achaimenidischer Amtstrager und seine Handlungsspielraume Verlag Antike Frankfurt 2005 Herodot Historien 4 162 165 167 200 Joachim Friedrich Quack Inaros Held von Athribis in Robert Rollinger Altertum und Mittelmeerraum Die antike Welt diesseits und jenseits der Levante Festschrift fur Peter W Haider zum 60 Geburtstag Steiner Stuttgart 2006 S 499 506 Herodot Historien Deutsche Gesamtausgabe ubersetzt von A Horneffer neu herausgegeben und erlautert von H W Haussig Alfred Kroner Stuttgart 1971 S 672 f und S 743 vgl Herodot 3 12 und 7 7 Werner Huss Der ratselhafte Pharao Chababasch in Studi epigraphici e linguistici sul Vicino Oriente antico 11 1994 97 112 Werner Huss Agypten in hellenistischer Zeit 332 30 v Chr Munchen 2001 S 65 Arrian Anabasis 3 5 5 Helmut Kyrieleis Ptolemaische Portrats auf Siegelabdrucken aus Nea Paphos Zypern in Marie Francoise Boussac Antonio Invernizzi Hrsg Archives et sceaux du monde hellenistique Archivi e sigilli nel mondo ellenistico Kongressband 1993 Turin 1996 S 315 320 Sitta von Reden Kulturbegegnung und wirtschaftliche Transformation in den ersten Generationen ptolemaischer Herrschaft in Gregor Weber Hrsg Alexandreia und das ptolemaische Agypten Kulturbegegnungen in hellenistischer Zeit Verlag Antike 2010 S 30 54 hier S 34 Peter Green Alexander to Actium The Historical Evolution of the Hellenistic Age University of California Press 1990 S 13 Die Fragmente der griechischen Historiker 239 B 10 Diodor 18 21 7 9 Diodor 19 79 1 3 Zum Grad der Selbststandigkeit finden sich unterschiedliche Angaben bei Suda delta 431 Diodor 20 40 1 Iustin 22 7 4 Orosius 4 6 29 Die Staatsvertrage des Altertums III 432 Polyainos Strategika 5 3 4 Plutarch Demetrios 14 1 Diodor 20 40 5 Theophrastos Naturgeschichte der Gewachse 4 3 2 Diodor 20 40 44 Werner Huss Geschichte der Karthager S 194 vermutet dass Agathokles diesen Ablauf von Anfang an geplant hatte wahrend Sebastiana Nerina Consolo Langher Agatocle Da capoparte a monarca fondatore di un regno tra Cartagine e i Diadochi Messina 2000 S 189 diese Deutung ablehnt und Berve RE XVIII 1 Sp 634 keine der Moglichkeiten bevorzugen will Ich folge hier Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 130 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 156 Pausanias Hellados Periegesis I 6 8 Peter Green Alexander to Actium The Historical Evolution of the Hellenistic Age University of California Press 1990 S 148 Peter Green Alexander to Actium The Historical Evolution of the Hellenistic Age University of California Press 1990 S 429 f Peter Green Alexander to Actium The Historical Evolution of the Hellenistic Age University of California Press 1990 S 442 Polybios Historiai 34 14 1 7 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 144 Antonio Di Vita Gli Emporia di Tripolitania dall eta di Massinissa a Diocleziano un profilo storico istituzionale in Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Bd 2 Berlin New York 1982 S 515 595 Erwin Maria Ruprechtsberger Die Garamanten Geschichte und Kultur eines libyschen Volkes in der Sahara 2 uberarbeitete Auflage Mainz 1997 S 18 24 Tacitus Annales 4 23 2 Tacitus Historien 4 50 4 Plinius Naturalis historia 5 38 Zu den Schriften im Westen der Sahara vgl LBI Libyco Berber inscriptions online data base Memento des Originals vom 15 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lbi project org Franz Altheim Christliche Garamanten und Blemyer in Ders Ruth Stiehl Hrsg Christentum am Roten Meer Band 2 Berlin New York u a 1973 S 322 332 hier S 329 David J Mattingly Farmers and frontiers Exploiting and defending the countryside of Roman Tripolitania in David J Mattingly John A Lloyd Hrsg Libyan Studies 20 1989 139 CIL 08 10990 Christian Marek Geschichte Kleinasiens in der Antike Beck Munchen 2010 S 487 Pseudo Skylax Periplus 108 Florus Epitoma de Tito Livio 2 31 Scriptores Historiae Augustae Probus 9 1 Olwen Brogan David Smith The Roman Frontier Settlement at Ghirza An Interim Report in The Journal of Roman Studies 47 1 2 1957 173 184 hier S 184 Quaderni di archeologia della Libia Bd 1 3 L Erma di Bretschneider Rom 1950 S 58 Cassius Dio Rom Geschichte 67 4 6 Zu diesem Grenzwall vgl Erwin M Ruprechtsberger Die romische Limeszone in Tripolitanien und der Kyrenaika Tunesien Libyen Eine Verteidigungslinie wie der Limes zwischen Rhein und Donau Schriften des Limesmuseums Aalen 47 Stuttgart 1993 Klaus Peter Johne S 150 Gabriele Wesch Klein Soziale Aspekte des romischen Heerwesens in der Kaiserzeit Steiner Stuttgart 1998 S 116 The Buildings of Procopius 6 2 14 Vgl Jan den Boeft Jan Willem Drijvers Hans Teitler Philological and Historical Commentary on Ammianus Marcellinus XXVIII Brill Leiden 2011 S 254 256 Hsain Ilahiane Historical dictionary of the Berbers Imazighen Scarecrow Press 2006 S XVIII Dominique Borne Benoit Falaize Religions et colonisation Afrique Asie Oceanie Ameriques XVIe XXe siecle Editions de l Atelier Paris 2009 S 129 Codex Theodosianus 5 18 1 Elisabeth Herrmann Otto Die Gesellschaftsstruktur der Spatantike in Alexander Demandt Josef Engemann Hrsg Konstantin der Grosse Imperator Caesar Flavius Constantinus von Zabern Mainz 2007 S 188 Peter Sarris Empires of Faith The Fall of Rome to the Rise of Islam 500 700 Oxford University Press Oxford 2011 S 31 Hans Georg Beck Das byzantinische Jahrtausend C H Beck Munchen 1994 S 47 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 164 f Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 174 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 175 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 192 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 Kap 4 The Jews of Ancient Cyrenaica S 130 200 hier S 199 Shimon Applebaum Jews and Greeks in Ancient Cyrenaica Brill Leiden 1979 S 210 Englische Ubersetzung Romische Geschichte LXVIII 32 Ḥayim Hilel Ben Sasson Geschichte des judischen Volkes Von den Anfangen bis zur Gegenwart Beck Munchen 1978 S 454 458 basierend auf der englischen Ausgabe von 1976 erste Ausgabe Tel Aviv 1969 St Mark The Apostle Evangelist Preacher of The Christian Faith in Africa Coptic Orthodox Church Network Aziz S Atiya The Copts and Christian Civilization Coptic net Samuel Vollenweider Neuplatonische und christliche Theologie bei Synesios von Kyrene Gottingen 1985 S 203 205 Joachim Gruber Hrsg Synesios von Kyrene Hymnen Heidelberg 1991 S 14 Tassilo Schmitt Die Bekehrung des Synesios von Kyrene Munchen 2001 S 238f Theologische Realenzyklopadie Studienausgabe de Gruyter Berlin 1993 S 687f Nach Victor von Vita Vgl Jakob Haury Uber die Starke der Vandalen in Afrika in Byzantinische Zeitschrift 14 1905 527f Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 79 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Urban Stuttgart 2007 S 120 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 100 102 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 128 130 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 132 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 135 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Urban Stuttgart 2007 S 159 John Beckwith Early Christian and Byzantine Art Yale University Press New Haven Connecticut 1993 S 74 Wolfgang Kaiser Authentizitat und Geltung spatantiker Kaisergesetze C H Beck Munchen 2007 S 105 107 Franz Dolger Peter Wirth Andreas E Muller Hrsg Regesten der Kaiserurkunden des ostromischen Reiches Regesten 565 867 C H Beck Munchen 2009 n 65 S 24f vom 11 August 582 Der Bischof wird dort mit antistes Carthagensium civitatis bezeichnet Wolfgang Kaiser Authentizitat und Geltung 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Formation Colonization and Resistance University of New York Press 2009 S 22 Die allererste Bombe fiel auf Libyen Jean Claude Gerber 20 min ch 13 Mai 2011 Der Pilot war Giulio Gavotti der in einer Etrich Taube sass und uber dem turkischen Lager von Ain Zara drei Bomben vom Typ Cipelli abwarf Sein Bericht in Form eines Briefes an seinen Vater ist erhalten Album dei Pionieri della Aviazione italiana Rom 1982 Bernd Rill Kemal Ataturk Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Hamburg 2004 S 32 f Oliver Janz 14 Der grosse Krieg Frankfurt 2013 S 54 Hans Werner Neulen Feldgrau in Jerusalem 2 Auflage Munchen Universitas 2002 S 100 ff Fritz Edlinger Hrsg Libyen Hintergrunde Analysen Berichte Wien 2011 S 14 Antonella Randazzo L Africa del Duce I crimini fascisti in Africa Arterigere Varese 2008 S 237 f Vittorio Santoianni Il Razionalismo nelle colonie italiane 1928 1943 La nuova architettura delle Terre d Oltremare Diss Neapel 2008 S 49 Vittorio Santoianni Il Razionalismo nelle colonie italiane 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August 2014 Eugene Rogan Die Araber Eine Geschichte von Unterdruckung und Aufbruch Berlin 2012 M Roumani The Final Exodus of the Libyan Jews in 1967 Memento des Originals vom 5 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www policyarchive org in Jewish Political Studies Review 19 3 4 2007 Abschnitt Beginning of the End PDF 241 kB M Roumani The Final Exodus of the Libyan Jews in 1967 Memento des Originals vom 5 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www policyarchive org in Jewish Political Studies Review 19 3 4 2007 Abschnitt 1969 Qadhafi s Coup PDF 241 kB R Luzon In Libya now Memento des Originals vom 11 Dezember 2012 im Internet 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nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot de reuters com Rebellen losen Regierung auf Abgerufen am 15 August 2011 Libya crisis Col Gaddafi vows to fight a long war BBC News 1 September 2011 abgerufen am 4 September 2011 englisch Gaddafis Tod Ende eines Tyrannen spiegel de 20 Oktober 2011 Mirco Keilberth Der Suden Libyens Grenzenlose Freiheit in taz de 9 Januar 2013 Denis M Tull Wolfram Lacher Die Folgen des Libyen Konflikts fur Afrika Graben zwischen der AU und dem Westen Destabilisierung der Sahelzone Stiftung Wissenschaft und Politik Berlin Marz 2012 PDF 29 S 438 kB Fragiler Stabilisierungs und Demokratisierungsprozess auf den Seiten des Auswartigen Amts Getoteter US Botschafter war Chinook Indianer in Coyote Indianische Gegenwart Zeitschrift der Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte e V Munchen 95 Herbst 2012 9 Proteste gegen Die Unschuld der Muslime Chronologie der Ereignisse Memento vom 19 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