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23 441388888889 25 839722222222 Koordinaten 23 26 N 25 50 OGilf el Kebir Aqaba PassDie zerkluftete Oberflache des Gilf el Kebir Plateaus in Sudagypten Antike Felsritzungen mit den Motiven Giraffen Straussen und Langhorn Vieh in der Region Gilf el Kebir Agypten Menschen und Schwimmerdarstellungen in der Schwimmerhohle Wadi SuraDas Gilf el Kebir auch Die Grosse Barriere arabisch الجلف الكبير DMG al Ǧilfu l kabir ist ein sandsteinummanteltes Basalt Hochplateau im aussersten Sudwesten Agyptens an der Grenze zu Libyen Das menschenleere Gebiet ragt ungefahr 300 Meter uber die umliegende Wuste empor und erstreckt sich uber 15 770 Quadratkilometer 1 Das Gilf el Kebir besteht aus zwei Teilen dem Abu Ras Plateau im Nordwesten und dem Kamal al Din Plateau im Sudosten Getrennt werden die Plateaus durch den Aqaba Pass und das Wada Assib 2 Im Sudosten des Plateaus dominieren massive Felsformationen und tief eingeschnittene Wadis Der nordliche Teil des Plateaus ist dabei deutlich zerklufteter was auf die auszehrenden Krafte des Sandes des sich nordlich anschliessenden Grossen Sandmeeres zuruckzufuhren ist Die Wadis sind hier besonders breit Das Gilf el Kebir besticht durch seine schroffe Szenerie seine Entlegenheit und seine geologische Bedeutung Das Gebiet ist gepragt von Vulkanismus Tektonik und Erosion Wahrend der Feuchtphasen der Sahara gab es Walder und Viehnomaden Zur Jagd bediente man sich verschiedener Steinwerkzeuge die man noch heute finden kann Vom Plateau entwasserten einst machtige Flusse durch lange Wadis in die Ebenen Eine Aridisierung der Region setzte erst spat ein Verwaltungsmassig gehort das Gebiet wie der gesamte unbewohnte Sudwesten Agyptens zum Bezirk markaz Dachla des Gouvernements muḥafaẓat al Wadi al dschadid ubersetzt Neues Tal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erforschungsgeschichte 1 2 Petroglyphen 2 Die Wadis 3 Gilf el Kebir Nationalpark 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn prahistorischer Zeit waren die Wadis des Gilf el Kebir noch besiedelt Erforschungsgeschichte Bearbeiten Die Bergformationen des Gilf el Kebir fielen in den Jahren 1909 und 1911 erstmals dem Forscher W J Harding King auf 3 1917 bekam der Wustenforscher John Ball die Region zu Gesicht 4 Ihm folgte 1918 ein gewisser Lieutenant Moore Die erste kartografische Teilerfassung erfolgte 1923 1926 durch den agyptischen Forscher Prinz Kamal al Din Hussein 5 Der ungarische Saharaforscher und Entdecker Ladislaus Eduard Almasy erkundete zusammen mit drei Briten Sir Robert Clayton East Clayton Kommandant Hubert Jones Penderel und dem Vermesser Patrick Clayton in den Jahren 1932 1933 erstmals verschiedene vegetationsreiche Wadis des Plateaus deren Erforschung spater weitere Forschergruppen anzog 6 Almasy fand 1933 auch die prahistorischen Felsbilder von Saugetieren und schwimmenden Menschen 7 Bereits bei den ersten Erkundungsflugen konnten die Expeditionsmitglieder Sir Robert Clayton East Clayton und Hubert Jones Penderel nahezu runde kraterahnliche Hugel deren Charakter nur aus der Luft erkennbar ist die sogenannten Clayton Krater N25 22 E25 24 und N22 30 E25 54 entdecken Die Krater sind vulkanischen Ursprungs 8 9 10 1938 vermass der britische Ingenieur und Saharadurchquerer Ralph Alger Bagnold die Gegend Der Grunder und erste Kommandeur der Long Range Desert Group der British Army im Zweiten Weltkrieg wurde dabei von der Royal Geographical Society einer Gelehrtengesellschaft deren Mitglied er war unterstutzt und ausgestattet Diese hatte es sich zur Aufgabe gemacht die mineralische Struktur der Erde zu erforschen 11 Die Abgeschiedenheit der Region liess eine Vervollstandigung des Kartenwerks erst in den 1970er Jahren zu Als ebenfalls in diesen Jahren die NASA nach einer Landschaft auf der Erde suchte die den fur wissenschaftliche Zwecke gefertigten Marsfotos vergleichbar ware stellte man fest dass das Gilf el Kebir diesen Erwartungen am nachsten kam 12 Auf Basis von Satellitenbildern wurden 1977 Karten fur das russische Militar erstellt 13 2002 entdeckte der Italiener Jacopo Foggini einen Felsuberhang der zwar nach ihm Foggini Mestekawi Cave benannt wurde besser allerdings bekannt wurde als New Cave oder Cave of the Beasts 14 15 Sie ist die grosste mit Felsmalereien ausgestaltete Hohle des Gilf el Kebir Zu den Darstellungen gehoren Jagdszenen Tiere wie Giraffen Steinbocke und Gazellen sowie mehrere kopflose Tiergestalten moglicherweise mythische Wesen Die Darbietungen von Handumrissen ziehen sich uber den gesamten Wandbereich hin Petroglyphen Bearbeiten Die beruhmtesten prahistorischen Felsmalereien und gravuren sind im Wadi Sura anzutreffen Besonders spektakular sind die Hohle der Bestien und die Hohle der Schwimmer Letztere wurde vom Forscher Ladislaus Almasy entdeckt heute zwar verfremdet aber besser bekannt als Der englische Patient nach einer Novelle des kanadischen Romanautors Michael Ondaatje Zumeist werden Menschen dargestellt Manche dieser Menschen scheinen zu schwimmen in Gruppen was auf die fruhere hohe Fruchtbarkeit der Region und auf Seenlandschaften schliessen lasst Weitere Motive sind Giraffen Strausse und Hunde Die Wadis BearbeitenDie Wadis des Gilf el Kebir sind vielzahlig und sehr verschiedenartig Ein besonders beeindruckendes Wadi ist das Wadi Hamra Rotes Tal das mit seinem roten Sand gegen die schwarze Felsenlandschaft kontrastiert Das Wadi kerbt sich tief in das Hochplateau ein und gliedert sich in nordostlicher Verlaufsrichtung in drei getrennte Taler auf 16 Es finden sich auch Akazien und mindestens drei Petroglyphen Eines davon zeigt hochstwahrscheinlich drei Rhinozerosse Noch in den 1930er Jahren war das Wadi begrunt und die Tebu Beduinen konnten dort ihre Tiere zum Beispiel Kamele und Rinder weiden lassen 11 Im Wadi Sura auch Wadi Sora Tal der Bilder وادي صورة liegen die Hohle der Schwimmer und die Hohle der Bogenschutzen 17 In der Nahe befindet sich die erst 2002 entdeckte Hohle der Bestien Foggini Mistikawi Hohle Im Wadi Abd al Malik ist Vegetation anzutreffen Uberreste von Lastkraftwagen und Autos der Long Range Desert Group sowie ein aufgelassener Armee Laster aus dem Zweiten Weltkrieg letzterer heute im Al Alamein Museum beeindruck t en im Wadi Dayyiq وادى الضيق Weitere Wadis im Kamal ed Din Plateau sind das Wadi al Bacht 18 وادى البخت und das Wadi Wasʿ وادى واسع Weitere Wadis im Kamal ed Din Plateau Wadi al Achdar 19 وادى الأخضر Wadi Firaq وادى فراق Wadi al Gazayir وادى الجزائر Wadi Maftuh وادى مفتوح Wadi Maschi وادى مشىDie traditionelle Auffahrt auf das Plateau wird uber den knapp 60 km ostlich vom Wadi Sura gelegenen Aqaba Pass N23 24 46 E25 41 91 bewaltigt Der Pass wurde 1932 von Penderel entdeckt und Gap genannt Von Almasy stammt die Bezeichnung Aqaba Pass steiler Anstieg 20 Als Abfahrten gelten das Wadi Abd el Malik oder auch das Wadi Hamra nach Norden Gilf el Kebir Nationalpark Bearbeiten nbsp Libysches WustenglasDas Gilf el Kebir Hochplateau ist Bestandteil des gleichnamigen Nationalparks zu dem auch das Grosse Sandmeer das Massiv des Jabal Arkanu und das Gabal Uwainat Massiv gehoren Im grossen Sandmeer liegt das Silica Glasfeld Hier findet sich das einmalige Libysche Wustenglas dessen Entstehung noch umstritten ist Es wurden sowohl ein Meteoriteneinschlag Impaktit Glaser von dem es aber keine Spuren gibt als auch eine hydrovulkanische Explosion bei der SiO2 Gel an die Erdoberflache gelangte diskutiert 21 22 23 Vornehmlich auf sudanesischem und auf libyschem Grenzterrain befindet sich der 1934 Meter hohe Gabal Uwainat Insgesamt umfasst der Park eine Flache von 48 523 Quadratkilometern 24 Literatur BearbeitenLadislaus E Almasy Schwimmer in der Wuste auf der Suche nach der Oase Zarzura 3 Auflage Haymon Innsbruck 1997 ISBN 978 3 85218 248 3 Stefan Kropelin Suggesting Natural Heritage Sites in Remote Desert Areas Egyptian National Commission for UNESCO Cairo 1996 1 Alberto Siliotti Gilf Kebir Nationalpark Geodia Verona 2009 ISBN 978 88 87177 86 2 Frank Forster Der Abu Ballas Weg Eine pharaonische Karawanenroute durch die Libysche Wuste Koln 2015 Heinrich Barth Institut ISBN 978 3 927688 42 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Gilf Kebir Nationalpark Reisefuhrer nbsp Wikivoyage Gilf Kebir Plateau Reisefuhrer Reinhart Mazur Silica Glasfeld und Wadi Sura Andras Zboray Rock Art Documentation ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Alberto Siliotti Oases of Egypt Map of the Western Desert 2 Auflage Geodia Verona 2009 ISBN 978 88 87177 76 3 S 14 Alberto Siliotti Oases of Egypt Map of the Western Desert 2 Auflage Geodia Verona 2009 ISBN 978 88 87177 76 3 Erstausgabe 2007 W J Harding King Travels in the Libyan Desert In The Geographical Journal GJ Band 39 1912 ISSN 1475 4959 S 133 137 192 H W G J Penderel The Gilf Kebir In The Geographical Journal GJ Band 83 1934 ISSN 1475 4959 S 449 456 Kemal el Dine Prince Hussein L exploration du Desert Libyque In La geographie Societe de Geographie Band 50 1928 ISSN 0001 5687 S 171 183 320 336 Ladislaus E Almasy Schwimmer in der Wuste auf der Suche nach der Oase Zarzura 3 Auflage Haymon Innsbruck 1997 ISBN 978 3 85218 248 3 Ladislaus E Almasy Schwimmer in der Wuste auf der Suche nach der Oase Zarzura 3 Auflage Haymon Innsbruck 1997 ISBN 978 3 85218 248 3 S 132 f 218 f Auf Seite 211 findet sich der Hinweis dass Almasy schon damals andere klimatische Verhaltnisse im Holozan vermutete obwohl zur damaligen Zeit die Ungarische Geografische Gesellschaft dieser Theorie nicht zustimmte Kenneth Stuart Sandford Vulcanic Craters in the Libyan Desert In Nature Band 131 1933 ISSN 1476 4687 S 46 47 Kenneth Stuart Sandford Geological Observations on the Northwest Frontiers of the Anglo Egyptian Sudan and the adjoining part of the Southern Libyan Desert In The quarterly journal of the Geological Society of London Band 91 1935 ISSN 0370 291X S 323 381 Norbert Brugge Remarks to the origin of the crater shaped structures around Gilf Kebir and Djebel Uweinat Egypt a b R A Bagnold O H Myers R F Peel H A Winkler An Expedition to the Gilf Kebir and Uweinat 1938 In The Geographic Journal GJ Band 93 Nr 4 1939 ISSN 1475 4959 S 281 313 Alberto Siliotti Oases of Egypt Map of the Western Desert 2 Auflage Geodia Verona 2009 ISBN 978 88 87177 76 3 S 17 Es handelt sich um die Generalstabs Kartenblatter G 35 26 G 35 27 G 35 32 G 35 33 F 35 02 F 35 03 F 35 08 und F 35 09 im Massstab 1 200 000 Das dazu benutzte Material stammt aus dem Jahr 1972 Agypten In der Hohle der Bestien In Spektrum der Wissenschaft Spezial 2 2011 Im Bann der Wuste 2011 S 6 13 Grotta Foggini die Website der Hohle von ihren Entdeckern Jacopo und Massimo Foggini Alberto Siliotti Oases of Egypt Map of the Western Desert 2 Auflage Geodia Verona 2009 ISBN 978 88 87177 76 3 S 22 f Hans Rhotert Libysche Felsbilder Ergebnisse der 11 und 12 deutschen innerafrikanischen Forschungs Expedition Diafe 1933 1934 1935 Wittich Darmstadt 1952 Jorg Linstadter Hrsg Wadi Bakht Landschaftsarchaologie einer Siedlungskammer im Gilf Kebir Heinrich Barth Inst Koln 2005 ISBN 978 3 927688 25 4 Werner Schon Ausgrabungen im Wadi el Akhdar Gilf Kebir SW Agypten Heinrich Barth Inst Koln 1996 ISBN 978 3 927688 12 4 Ladislaus E Almasy Schwimmer in der Wuste auf der Suche nach der Oase Zarzura 3 Auflage Haymon Innsbruck 1997 ISBN 978 3 85218 248 3 S 121 Ulrich Jux Zusammensetzung und Ursprung von Wustenglasern aus der Grossen Sandsee Agyptens In Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften ZDGG Band 134 1983 ISSN 1860 1804 S 521 553 4 Tafeln Norbert Brugge The non impact origin of the Libyan Desert Glass LDG Wustenglas und die Krater der Ostsahara von Reinhart Mazur Natural Protectorates Memento des Originals vom 9 Januar 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eeaa gov eg Egyptian Environmental Affairs Agency englisch Normdaten Geografikum GND 1099994667 lobid OGND AKS VIAF 315143998 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gilf el Kebir amp oldid 227780209