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Die Lukka Lander auch Luqqa werden haufig in hethitischen Schriften erwahnt Es wird darin sehr wahrscheinlich eine Region im westlichen Sud Kleinasien bezeichnet die nie vollstandig unter hethitische Kontrolle gebracht werden konnte und deren Bewohner von den Hethitern meist als feindlich angesehen wurden Lage von Lukka und benachbarter Staaten Inhaltsverzeichnis 1 Lokalisierung 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksLokalisierung BearbeitenDurch die Ubersetzung und Interpretation der 1986 in Ḫattusa gefundenen Bronzetafel aus Bogazkoy auf der der Staatsvertrag zwischen Tudḫaliya IV und Kurunta festgehalten ist haben sich die Vermutungen vieler Forscher erhartet dass die Lukka Lander im westlichen Sudkleinasien lagen Sie durften ungefahr die antike Landschaft Lykien deren Name moglicherweise auf Lukka zuruckzufuhren ist und Teile Pisidiens umfasst haben Einige Fachleute vertreten noch andere Lokalisierungen der Lukka Lander vor allem im Nordwesten Kleinasiens Durch den Fund der hieroglyphenluwischen Inschrift von Yalburt in welcher die Lander Lukka Awarna Talawa Wiyanawanda und Pina x sowie der Berg Patar als Teil einer militarischen Kampagne erwahnt werden scheint eine Lokalisierung im Sudwesten gesichert Sprachlich lassen sich die erwahnten Lander sehr gut mit Orten des spateren Lykien und Karien vergleichen Winuwanda heth Oinoanda gr Awarna heth WRN aram Arnna lyk Xanthos gr bei Patara gelegen Talawa heth Tlawa lyk Tlos gr Pina x heth Pinale lyk Pinara gr Der Berg Patar lasst sich mit der lykischen Stadt Pttara Patara gleichsetzen Es ist anzunehmen dass in der Region lykisch oder eine andere luwische Sprache gesprochen wurde Es durfte sich um Luwier gehandelt haben Weitere Dokumente setzen Lukka in die nahere oder weitere Nachbarschaft von Karkisa Karien Masa evtl Magnesia am Sipylos heute Provinz Manisa oder Mysien im Nordwesten Tamina Ikuniya evtl Konya gr Ikonion lat Iconium WilusaNach diesen Quellen kann auch Winuwanda als eigenstandiger Stadtstaat bzw eigenstandiges Herrschaftsgebiet verstanden werden Diese Bezeichnung der Hethiter soll sich nach einer Ansicht auf grosse Teile der Turkei oder auf Anatolien bezogen haben wobei sich hier schlicht die Bedeutung Weinland hinter dem Begriff verbirgt Fur den Zeitraum zwischen 1700 und 1200 v Chr gibt es insbesondere aus Konya Karahoyuk vielfaltige archaologischen Funde die den Rebenanbau und damit die Weinproduktion stutzen Geschichte BearbeitenSoldner aus den Lukka Landern haben auf hethitischer Seite bei der Schlacht bei Kadesch gegen Ramses II gekampft Kurz vor dem Zusammenbruch des hethitischen Grossreiches ca 1190 1180 v Chr musste dessen Herrscher Suppiluliuma II schwere und verlustreiche Kampfe gegen die Bewohner der Lukka Lander fuhren Moglicherweise waren demnach die Lukka Lander zumindest indirekt am Zusammenbruch des Grossreiches beteiligt Die Luka lk werden in agyptischen Texten u a aus der Zeit des Merenptah erwahnt Damit durften sehr wahrscheinlich Bewohner der Lukka Lander gemeint sein Sie nahmen als Soldner wie auch einige andere Seevolker ca 1209 08 v Chr auf libyscher Seite am Libyerkrieg teil Literatur BearbeitenMax Gander Die geographischen Beziehungen der Lukka Lander Texte der Hethiter Heft 27 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8253 5809 9 Heinrich Otten Das Land Lukka in der hethitischen Topographie In Jurgen Borchhardt Gerhard Dobesch Hrsg Akten des 2 Internationalen Lykien Symposion Band 2 Tituli Asiae minoris Erganzungsband 18 Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Denkschriften Band 235 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1993 ISBN 3 7001 2017 6 S 117 121 Massimo Poetto L iscrizione luvio geroglifica di Yalburt Nuove acquisizioni relative alla geografia dell Anatolia sud occidentale Studia mediterranea Band 8 G Iuculano editore Pavia 1993 ISBN 88 7072 217 1 John David Hawkins The Hieroglyphic inscription of the Sacred Pool complex at Hattusa Sudburg Studien zu den Bogazkoy Texten Beiheft 3 Harrassowitz Wiesbaden 1995 ISBN 3 447 03438 6 mit einem Appendix zur Yalburt Inschrift Frank Starke Lukka In Der Neue Pauly DNP Band 7 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01477 0 Sp 505 506 Weblinks BearbeitenKarten zu Lykien mit historischen Fundorten englisch Diskussion zur Lukka Identitat und Quellenlage englisch Memento vom 21 Oktober 2006 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lukka Lander amp oldid 238231490