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38 454583333333 31 978888888889 Koordinaten 38 27 16 5 N 31 58 44 OYalburt von SudostenYalburt Yalburt turk Yalburt Yaylasi bezeichnet ein Weidegebiet benannt nach einem fruheren Ort nahe den Dorfern Derekoy und Cobankaya im Landkreis Ilgin der turkischen Provinz Konya etwa 23 Kilometer nordlich der Kreisstadt Ilgin 1970 stiess man dort bei Baggerarbeiten auf Uberreste einer hethitischen Teichanlage deren Mauern mit einem Feldzugsbericht des hethitischen Grosskonigs Tudhalija IV beschrieben sind Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Forschungsgeschichte 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAnlage Bearbeiten nbsp Namenskartusche TudhalijasBei den Grabungen kamen drei von vier Seiten einer rechteckigen Struktur zu Tage die die Begrenzungen eines Wasserbeckens darstellen Von der zweifellos ehemals vorhandenen vierten ostlichen Seite wurden keine Spuren gefunden Die Masse betragen 12 60 Meter in west ostlicher und 8 25 bis 8 45 Meter in nord sudlicher Richtung Auf einer unteren Schicht von Quadern liegt ein Fries auf dem in luwischen Hieroglyphen Tudhalija IV einen Bericht uber einen Feldzug nach Lykien gibt Der Fries besteht aus 19 Steinblocken von etwa einem Meter Hohe und einer durchschnittlichen Lange von 1 70 Metern Die Blocke 18 und 19 sind umgesturzt und liegen mit der beschriebenen Seite nach unten grossenteils unter Erde begraben Der Text beginnt auf Block 1 am Ostende der Sudwand mit der bekannten Namenskartusche des Herrschers mit Namen und Titel unter der geflugelten Sonnenscheibe Sie entspricht der Kartusche des gleichen Konigs wie sie in Yazilikaya in Kammer B zu sehen ist einmal einzeln 1 und einmal im Relief Tudhalijas mit seinem Schutzgott 2 Da die Blocke bei der Auffindung im Gelande verstreut waren entstanden vermutlich Fehler bei der Aufstellung der Schriftsteine durch die damaligen Ausgraber Nach der Publikation des Inhalts durch Massimo Poetto 1993 und der Bearbeitung durch John David Hawkins 1995 besteht allgemeine Einigkeit dass der Text sich nicht auf Block 2 sondern auf Block 16a fortsetzt Es folgt die Abstammung des Konigs und dann auf Block 16 der Beginn des erzahlenden Teils Damit ergibt sich folgende Einleitung des Berichts Die Majestat labarna Tu dḫalija Grosskonig Held des Ḫattusili des Grosskonigs des Helden Sohn des Mursili des Grosskonigs des Helden Enkel des Suppiluliuma des Grosskonigs des Helden Urenkel aufgrund der Huld des Wettergottes Ich eroberte alle Lander Tudhalija IV Ubersetzung und Erganzung nach Horst Ehringhaus 3 Der Grosskonig beschreibt einen Feldzug nach Lykien im Einzelnen werden namentlich die Lander oder Orte Kuwalatarna Lukka Winuwanti moglicherweise Oinoanda Pinali Pinara Tlawa Tlos Awarna Xanthos und Patara genannt Die Lander werden mit dem Beistand des Wettergottes besiegt Frauen und Kinder knien zu Fussen des Konigs nieder auch von reicher Beute ist die Rede John David Hawkins sieht einen Zusammenhang zwischen der Erwahnung der eingenommenen Stadte Awarna und Pinali in der Yalburtinschrift und deren Erwahnung im Milawata Brief 4 als dessen Verfasser in der Forschung Tudḫalija IV 5 gilt In diesem Brief geht es in 6 und 9 um Gefangene die der Vater des Empfangers in Atrija in Karien moglicherweise beim antiken Stratonikeia gelegen und Utima gemacht hatte und auch von dessen Nachfolger und Sohn noch nicht freigelassen worden waren Tudḫalia IV bot offenbar einen Austausch gegen Geiseln die er in Awarna und Pinali genommen hatte an war in Vorleistung getreten und mahnt den Adressaten nun seinerseits die Gefangenen aus Atrija und Utima freizulassen Hawkins vermutet dass Tudḫalija die im Brief genannten Geiseln aus Arwarna und Pinali wahrend des in der Yalburt Inschrift beschriebenen Feldzugs gegen die Lukka Lander genommen hat 6 Uber die vierte ostliche Seite des Wasserbeckens besteht keine Klarheit Im Museum fur anatolische Zivilisationen in Ankara sind seit den ersten Ausgrabungen zehn weitere Blocke gelagert die nicht genau zugeordnet werden konnen Darunter befinden sich Fragmente mit Hieroglyphen aber auch eines mit einer bildlichen Darstellung Zu sehen ist der Rumpf des Konigs der eine Keule in der Hand halt Er wird von einem Berggott erkennbar an dem Schuppenrock beschutzend im Arm gehalten Auch hier liegt der Vergleich zur Umarmungsszene Tudhalijas durch Sarruma in Yazilikaya nahe Das Bruchstuck weist darauf hin dass moglicherweise die Ostseite mit figurlichen Darstellungen ausgestattet war Daraus wurden sich Ahnlichkeiten zum Wasserheiligtum von Eflatun Pinar ergeben Auch ein heute nicht mehr vorhandenes Bruchstuck einer Statue das zerstort ausserhalb der Sudseite gefunden wurde allerdings nicht datiert werden kann weist vielleicht auf eine bildliche Ausstattung hin Omur Harmansah und Peri Johnson konnten im Rahmen ihres Survey Projekts der Umgebung in der Kampagne 2015 sudlich des Monuments erstmals eine grossere Menge Keramik der mittleren und spaten Bronzezeit entdecken die auf eine mogliche Siedlung des 2 Jahrtausends v Chr in Yalburt hindeuten nbsp Sudseite Block 1 nbsp Sudseite Blocke2 6 nbsp Westseite Blocke 6 10 nbsp West und Nordseite mit Blocken 10 19 nbsp Nordseite Blocke 14 17Forschungsgeschichte BearbeitenNach der Entdeckung 1970 wurden vom damaligen Direktor des Museums in Ankara Raci Temizer erste Ausgrabungen durchgefuhrt und die Schriftblocke wieder aufgestellt oder nach Ankara verbracht Die erste Dokumentation mit Photos und Zeichnungen veroffentlichte Massimo Poetto 1993 Im Jahre 1995 erschien eine weitere Bearbeitung des Textes durch John David Hawkins Seit 2010 finden durch Omur Harmansah und Peri Johnson im Rahmen des Yalburt Yaylasi Archaeological Landscape Research Projects der Brown University in Providence neue Forschungen in Yalburt und der umliegenden Landschaft statt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yalburt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Yalburt Hittite Pool auf hittitemonuments com Yalburt Yaylasi Archaeological Landscape Research ProjectLiteratur BearbeitenJohn David Hawkins The hieroglyphic inscription of the Sacred Pool Complex at Hattusa Sudburg in StBoT Beiheft III 1995 S 66 85 Massimo Poetto L iscrizione luvio geroglifica di Yalburt StMed VIII Pavia 1998 Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 37 46 Naze Candogan Yossef Hittite Water Works Leiden University 2006 S 83 84 Max Gander Tlos Oinoanda and the Hittite Invasion of the Lukka lands Some Thoughts on the History of North Western Lycia in the Late Bronze and Iron Ages Klio 96 2 2014 S 369 415 zur Yalburt Inschrift besonders S 371 378 online bei Academia edu Omur Harmansah Peri Johnson Hittites on the Way to the Mediterranean Yalburt Yaylasi Archaeological Landscape Project 2015 Campaign In ANMED ANADOLU AKDENIZI Arkeoloji Haberleri 2016 2014 S 296 300 Einzelnachweise Bearbeiten Namenskartusche Tudhalijas in Yazilikaya Tudhalija in Urarmung seines Schutzgottes Sarruma in Yazilikaya Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 37 46 zum Milawata Brief siehe zuletzt ausfuhrlich Gary M Beckman Trevor R Bryce Eric H Cline The Ahhiyawa Texts Writings from the Ancient World 28 Society of Biblical Literature Atlanta 2011 S 123 133 Gary M Beckman Trevor R Bryce Eric H Cline The Ahhiyawa Texts Writings from the Ancient World 28 Society of Biblical Literature Atlanta 2011 S 131 John David Hawkins Tarkasnawa King of Mira Tarkondemos Bogazkoy sealings and Karabel Anatolian Studies 48 1998 S 19 27f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yalburt amp oldid 235575564