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Suppiluliuma II war der letzte bezeugte Herrscher des hethitischen Grossreichs und regierte von etwa 1215 10 bis ungefahr 1190 80 v Chr Suppiluliuma II Relief aus Ḫattusa Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Stammbaum 3 Kriege 4 Hungersnot 5 Der Fall Ugarits 6 Der Zusammenbruch des Hethiterreiches 7 Bauten Suppiluliumas 8 Literatur 9 Siehe auch 10 EinzelnachweiseAbstammung BearbeitenSuppiluliuma war der Sohn Tudḫaliyas IV und der jungere Bruder und Nachfolger Arnuwandas III Er hatte offenbar Legitimierungsschwierigkeiten denn er betont in erhaltenen Texten Treueschwuren die er seinem Umkreis abverlangt dass sein Bruder kinderlos verstorben sei und er niemanden in der Thronfolge ubergangen habe Stammbaum BearbeitenDer folgende Stammbaum wurde nach Veroffentlichungen von Volkert Haas 1 und Jorg Klinger 2 erstellt Tudḫaliya I Nikkalmati Arnuwanda I Asmunikal Tudḫaliya II Daduḫepa Tudḫaliya III Suppiluliuma I 1 Ḫinti 2 Tawananna Zida Telipinu Piyassili Zannanza Arnuwanda II Mursili II 1 2 Gassulawiya 2 3 Danuḫepa Frau Sattiwazzas Sattiwazza Ḫalpa sulupi Muwattalli II Masturi Massana uzzi 1 Ehefrau Ḫattusili III Puduḫepa Mursili III Kurunta Bentesina Gassuliyawiya Nerikkaili Tudḫaliya IV Sauskanu Ramses II Frau Ammistamrus II Arnuwanda III Suppiluliuma II Kriege BearbeitenDie bisher aus seiner Regierungszeit in Ḫattusa gefundenen Texte stammen vermutlich alle aus der ersten Halfte seiner Regierungszeit Er hat damals zu See und zu Lande nach eigenem Bekunden erfolgreich gegen nicht naher benannte Feinde gekampft die Alasija Zypern erobern wollten oder aus Alasia stammten Auch ist von erfolgreichen Kampfen in Sudwest und Sudanatolien die Rede unter anderem gegen den hethitischen Staat Tarḫuntassa Strittig ist ob Suppiluliuma auch in Ostanatolien in einem Feldzug gegen Isuwa erfolgreich war Eine Eroberung Isuwas mit seinen Kupferminen macht vor allem Sinn wenn die Kontrolle uber Zypern verloren gegangen war oder verloren zu gehen drohte Die vielen Kriege konnten die militarische Starke jedoch geschwacht haben Allerdings deutet in all diesen Texten noch nichts auf den bevorstehenden Untergang des Grossreichs hin nbsp Das ostliche Mittelmeer um 1200 v Chr mit seinen territorialen Herrschaftsbereichen zum Ende des Hethitischen Grossreichs und des Neuen Reichs in Agypten mit dem Kollaps in der spaten Bronzezeit Markiert auch das Ende der mykenischen Palastzeit Hungersnot BearbeitenAnders verhalt es sich da schon bei anderen Texten vor allem denen aus Ugarit in Syrien das weiterhin zum hethitischen Herrschaftsgebiet gehorte Sie zeugen von einer Hungerkatastrophe die sich offenbar in Kleinasien ereignet hat in allerdings nicht genau datierbaren Briefen wird der Herrscher in Ugarit vom Grosskonig angewiesen Schiffe mit Getreide zu entsenden Die Dringlichkeit wird im letzten Satz eines dieser Briefe betont in dem es heisst es ginge um Leben und Tod Der agyptische Pharao Merenptah ca 1212 03 erwahnt Getreide Hilfslieferungen an die Hethiter um die Not zu lindern Der Fall Ugarits BearbeitenZwischen 1194 und 1186 v Chr wurde Ugarit zerstort Zuvor hatte das Hethiterreich vermutlich die Kontrolle uber Zypern verloren Der Herrscher auf Zypern hatte den jungen Konig von Ugarit Hammurapi III noch vor einem bevorstehenden Angriff gewarnt Doch dieser war fast schutzlos Die Flotte Ugarits wurde vom nicht namentlich genannten hethitischen Grosskonig bei dem es sich nur um Suppiluliuma II handeln kann an der Sudkuste Kleinasiens eingesetzt Die ugaritischen Fusstruppen waren ins hethitische Kernland verlegt worden wahrend Suppiluliuma selbst schwere verlustreiche Kampfe im Bereich der Lukka Lander Sudwest Anatolien fuhrte Die Texte belegen dass das Hethiterreich moglicherweise in der Zeit um 1190 Zypern und Syrien verlor und Suppiluliuma II an verschiedenen Fronten zu kampfen hatte Die Verlagerung von Truppen aus Ugarit in die Nahe der Hauptstadt Ḫattusa deutet ebenfalls auf eine Zuspitzung der militarischen Lage hin denn Ugarit war in fruheren Krisenzeiten von der Stellung von Truppen befreit gewesen Der Zusammenbruch des Hethiterreiches BearbeitenEs ist nicht bekannt wie lange Suppiluliuma II noch an der Macht war bzw wann genau das Grossreich endgultig zusammenbrach Vermutlich nur wenige Jahre spater wurden die bisher bekannten zentralanatolischen Siedlungen zerstort oder aufgegeben In Ḫattusa selbst sind Spuren von Zerstorungen jedoch gering Lediglich in einigen Gebauden der Oberstadt gibt es Hinweise auf Brande Dagegen sind die Wohn und Handwerkerviertel offenbar unversehrt geblieben In letzter Zeit werden daher die Zweifel immer grosser ob Ḫattusa von Feinden erobert wurde Zunehmend werden Burgerkriege oder ein Aufstand der Bevolkerung in der Hauptstadt als Grunde fur den endgultigen Zusammenbruch genannt Die Ausgraber sprechen teilweise davon dass Ḫattusa aufgegeben und schliesslich verlassen wurde Was indessen mit Suppiluliuma geschah ist unbekannt Seine Grosskonigssiegel sind jedenfalls die letzten die in Ḫattusa gefunden wurden Man muss daher davon ausgehen dass er der letzte Herrscher des Grossreichs war und sich der Zusammenbruch des Reichs unter seiner Regentschaft abgespielt hat Bauten Suppiluliumas BearbeitenSuppiluliuma II liess eine Reihe von prachtigen Bauwerken errichten Sowohl in Ḫattusa als auch im benachbarten Felsenheiligtum von Yazilikaya finden sich davon viele Zeugnisse In Yazilikaya entstanden monumentale Felsenreliefs zu Ehren seines Vaters Tudḫaliya IV In der Hauptstadt wurden u a Teile der Oberstadt neu strukturiert Einige der ehrgeizigen Bauprojekte u a spricht der fruhere Leiter der Ausgrabungen Peter Neve von der Schaffung einer Gotterresidenz unter Einschluss des Palastes konnten bis zum Ende des Grossreichs nicht mehr abgeschlossen werden An der Flanke der Sudburg genannten Erhebung im Stadtgebiet von Ḫattusa konnte eine Kammer mit einem Relief und einem in luwischen Hieroglyphen abgefassten Rechenschaftsbericht des Herrschers ergraben werden Unweit davon liegt die schlecht lesbare Felsinschrift Nisantas in der Suppiluliuma wohl uber die Taten seines Vaters Tudḫaliya IV berichtet Literatur BearbeitenBirgit Brandau Hartmut Schickert Hethiter Die unbekannte Weltmacht Piper Munchen u a 2001 ISBN 3 492 04338 0 Jorg Klinger Die Hethiter C H Beck Wissen Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53625 0 S 113 119 Peter Neve Hattusa Stadt der Gotter und Tempel Neue Ausgrabungen in der Hauptstadt der Hethiter Mainz von Zabern 1993 Antike Welt Sonderheft Zaberns Bildbande zur Archaologie Bd 8 ISBN 3 8053 1478 7Siehe auch BearbeitenGeschichte der HethiterEinzelnachweise Bearbeiten Volkert Haas Die hethitische Literatur Walter de Gruyter Berlin 2006 ISBN 978 3 11 018877 6 Seite 91 Jorg Klinger Die Hethiter C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53625 0VorgangerAmtNachfolgerArnuwanda III Hethitischer Grosskonig 1214 13 1190 v Chr Normdaten Person GND 118799444 lobid OGND AKS VIAF 808604 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suppiluliuma II KURZBESCHREIBUNG hethitischer HerrscherGEBURTSDATUM 13 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 12 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suppiluliuma II amp oldid 223139275