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40 013194444444 34 617416666667 Koordinaten 40 0 47 5 N 34 37 2 7 ONisantepe von OstenNisantas Nisantas turkisch Zeichenstein ist ein Felsen mit einer Inschrift in luwischen Hieroglyphen auf dem Hugel Nisantepe turkisch Zeichenhugel in der hethitischen Hauptstadt Ḫattusa Sie ist in der Zeit des hethitischen Grossreichs unter Suppiluliuma II dem letzten Grosskonig entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Forschungsgeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Grabungsgelande von Ḫattusa liegt bei der Kleinstadt Bogazkale im gleichnamigen Bezirk der Provinz Corum in der Zentralturkei Der felsige Hugel Nisantepe gehort zur Oberstadt und befindet sich etwa 250 Meter sudwestlich des Felsmassivs Buyukkale mit der Konigsburg westlich der modernen Fahrstrasse die hier vom Konigstor herabkommt Gegenuber liegt die Sudburg genannte Erhebung auf der sich Reste einer phrygischen Befestigung befinden Auf dem Nisantepe sind Spuren eines grossen Gebaudes zu sehen Dazu gehoren wohl auch die Fragmente von zwei Torsphingen die in herabgesturzten Trummern am Fusse des Felsens gefunden wurden und heute im Museum von Bogazkale ausgestellt sind Auf der sudostlichen Seite des Hugels ist unter einer vorspringenden Hohlkehle die namengebende Inschrift eingemeisselt Beschreibung Bearbeiten nbsp NisantasDie beschriebene Flache hat eine Neigung von etwa 50 Grad und misst fast 9 Meter in der Breite und 2 40 Meter in der Hohe Im linken Bereich wird sie durch einen keilformigen Felsspalt in zwei ungleiche Teile getrennt Die Schrift ist ebenso wie die Zeilentrennlinien im Hochrelief gearbeitet Der Text beginnt rechts oben linkslaufig und setzt sich bustrophedon uber elf Zeilen fort wobei die letzte wieder von rechts kommend im rechten Abschnitt endet Da die Inschrift seit ihrer Entstehung drei Jahrtausende der Witterung ausgesetzt war ist sie in sehr schlechtem Zustand was zur Folge hat dass lediglich Teile der ersten Zeile die durch den Felsuberhang geschutzt war gut lesbar sind Der Text beginnt mit zwei undeutlichen Zeichen die moglicherweise als ich bin gedeutet werden konnen Dem folgt unter einer Flugelsonne der Name Suppiluliuma mit der Bezeichnung Grosskonig darauf die Abstammung als Sohn des Grosskonigs Tudḫaliya IV und Enkel des Grosskonigs Ḫattusili III Damit kann der Stifter der Inschrift als Suppiluliuma II der letzte Grosskonig des hethitischen Grossreichs vor dessen Zusammenbruch identifiziert werden der vom Ende des 13 bis zum Anfang des 12 Jahrhunderts v Chr regierte Nach der Vorstellung folgt nochmals der Name des Tudḫaliya weshalb angenommen wird dass der weitere nur fragmentarisch zu entziffernde Text einen Bericht uber die Taten dieses Grosskonigs darstellt Etwa 200 Meter ostlich des Nisantepe im Sudosthang der Sudburg wurde eine Kammer ergraben die neben einem Relief des Sonnengottes und einem des Suppiluliuma einen weiteren Hieroglyphentext des gleichen Grosskonigs enthalt in der er einen Rechenschaftsbericht uber seine Taten gibt Forschungsgeschichte BearbeitenDie Felsinschrift lag seit ihrer Entstehung offen zutage Die erste Photographie der Inschrift lieferte 1861 Georges Perrot 1 der den Ort noch wie vor ihm Charles Texier 2 fur das antike Pteria hielt Die Cornell Expedition nach Kleinasien und in den assyro babylonischen Orient der Cornell University von 1907 besuchte den Ort und veroffentlichte ebenfalls Photos sowie eine Beschreibung 3 Eine erste wissenschaftliche Besprechung publizierte 1933 Helmuth Theodor Bossert 4 Eine vollstandige Aufnahme des Textes einschliesslich guter Photographien und einer Umzeichnung lieferte nach sorgfaltiger Bearbeitung mit Kreide 1972 Franz Steinherr Literatur BearbeitenHelmuth Theodor Bossert Nischan Tepe und Nischan Tasch In Archiv fur Orientforschung Band 9 1933 1934 S 173 186 Franz Steinherr Die Konigsinschrift von Nisantas Bogazkale In Istanbuler Mitteilungen Band 22 1972 S 1 14 Tafel 1 5 Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Philipp von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 32 Jurgen Seeher Hattuscha Fuhrer Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt 4 uberarbeitete Auflage Ege Yayinlari Istanbul 2011 ISBN 978 605 5607 57 9 S 98 100 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nisantas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nisantas bei hittitemonuments comEinzelnachweise Bearbeiten Georges Perrot Edmond Guillaume Jules Delbet Exploration archeologique de la Galatie et de la Bithynie d une partie de la Mysie de la Phrygie de la Cappadoce et du Pont Band 2 Didot Paris 1872 Tafel 35 Digitalisat Charles Texier Description de l Asie Mineure faite par ordre du gouvernement francais en 1833 1837 Beaux arts monuments historiques plans et topographie des cites antiques Band 1 Firmin Didot Freres Paris 1839 S 209 228 Digitalisat Benson Brush Charles Hittite Inscriptions Cornell Expedition to Asia Minor Ithaca New York 1911 S 7 10 Helmuth Theodor Bossert Nischan Tepe und Nischan Tasch In Archiv fur Orientforschung Band 9 1933 1934 S 173 186 Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nisantas amp oldid 234180144