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37 4875 34 684444444444 Koordinaten 37 29 15 N 34 41 4 OBulgarmaden Umzeichnung der Inschrift von Ramsay Hogarth 1892 1 Die Felsinschrift von Bulgarmaden heute auch Bolkar Maden in der Sudturkei ist in luwischen Hieroglyphen verfasst und stammt aus der Zeit der spathethitischen Staaten Sie wird dem Konigreich von Tabal zugerechnet und ist vermutlich im spaten 8 Jahrhundert v Chr entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Felsen mit der Inschrift liegt auf 1517 Meter Hohe im Gebirge Bolkar Daglari nordlich des Flusstals des Maden Cayi nahe dem Ort Alihoca im Bezirk Ulukisla der Provinz Nigde Die fruher Bulgarmaden heute Bolkar Maden oder Bolkar Dagi genannte Region war wie das gesamte Gebirge bereits zu hethitischer Zeit ein Zentrum des Silber und Erzbergbaus turkisch Maden fur Erz Der fruhere Name bezieht sich auf bulgarische Bauern die in byzantinischer Zeit hier angesiedelt waren das heutige Bolkar ist eine volksetymologische Bildung aus bol viel und kar Schnee Das Zentrum des Gebiets war vermutlich das hethitische Tunna das mit dem etwa zehn Kilometer nordwestlich liegenden Porsuk Huyuk gleichgesetzt wird Vom zehn Kilometer von Alihoca flussaufwarts liegenden Dorf Madenkoy Erzdorf zog sich ein Bergweg uber den 2000 Meter hohen Kamm nach Gumuskoy Silberdorf und bis zum Porsuk Huyuk der heute zu einem engen kurvenreichen Fahrweg ausgebaut ist Forschungsgeschichte Bearbeiten1879 zitiert der Reisende Reverend Edwin John Davis aus dem Tagebuch eines Freundes einen Bericht uber die Inschrift und veroffentlicht eine schlichte Skizze 2 Als erste besuchen 1890 David George Hogarth und A C Headlam die Inschrift und fertigen Kopien und Abklatsche an Die Ergebnisse veroffentlichte Hogarth 1892 gemeinsam mit William Mitchell Ramsay 1 Kurz darauf besuchten und publizierten die Cornell Expedition 3 1907 und John Garstang 4 1910 die Inschrift Nach weiteren Textbearbeitungen durch unter anderem Bedrich Hrozny und Piero Meriggi 1934 Helmuth Theodor Bossert 1942 und M Kalac 1976 John David Hawkins nahm die Inschrift 2000 in sein Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions auf Horst Ehringhaus beschrieb das Monument schliesslich 2014 in seiner Sammlung hethitischer Felsreliefs und inschriften Beschreibung BearbeitenAuf einer geglatteten nach Ostsudost ausgerichteten Felswand ist in 1 30 Meter Hohe die Inschrift eingemeisselt Die funf Zeilen sind durch waagrechte Striche getrennt Der gesamte Text ist 1 10 Meter hoch die unteren drei Zeilen 1 90 und die oberen beiden 1 43 Meter lang Er beginnt rechts oben und ist boustrophedon geschrieben Die Zeichen sind von Witterungseinflussen verwaschen aber dennoch in grossen Teilen lesbar Im Text stellt sich zunachst der Herrscher Tarhunaza Sohn des Tarhuwara als Diener des Konigs Warpalawa von Tabal vor Er berichtet dass er von diesem das gottliche Gebirge Muti erhalten habe das wohl mit den Bolkar Daglari identifiziert werden kann Mit der Hilfe der Gotter Tarhunzas und Kubaba warf es Gewinn fur ihn und seinen Konig ab Er herrschte dort gerecht und jagte mit der Huld Runtiyas des Schutzgottes der Wildflur fur seinen Herrn Wildtiere Dieser wiederum verkaufte ihm Wagen fur die Maultiere Es folgt nun die Anweisung fur spatere Landesherren den Gottern jahrlich Schafe zu opfern schliesslich die ubliche Fluchformel gegen den der diesen Vertrag verletzt jene Person sollen Tarḫunza und die Gotter vernichten namlich Arma soll ihn antasten Nikkarruḫa ihn auffressen Kubaba ihn 5 Der Verfasser Tarhunaza war also Landesherr des Gebiets um Tunna Porsuk Huyuk Der assyrische Konig Salmanassar III spricht in verschiedenen Annalen von dem Berg Muli und dem Berg Tunni die nach heutiger Auffassung mit dem Muti also den Bolkar Daglari und dessen hochster Erhebung Mededsiz Tepesi einerseits und dem Zeyvegedigi bei Porsuk andererseits gleichzusetzen sind Da die Regierungszeit von Warpalawa mit etwa 740 bis 705 bekannt ist kann die Inschrift auf das spate 8 Jahrhundert v Chr datiert werden Literatur BearbeitenEberhard P Rossner Felsdenkmaler in der Turkei Band 1 Die hethitischen Felsreliefs in der Turkei Ein archaologischer Fuhrer 2 erweiterte Auflage Rossner Munchen 1988 ISBN 3 924390 02 9 S 119 118 John David Hawkins Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions Vol I Inscriptions of the Iron Age Part 2 Text Amuq Aleppo Hama Tabal Assur Letters Miscellaneous Seals Indices Part 3 Plates Studies in Indo European Language and Culture 8 de Gruyter Berlin u a 2000 ISBN 3 11 010864 X S 521 525 Horst Ehringhaus Das Ende das ein Anfang war Felsreliefs und Felsinschriften der luwischen Staaten Kleinasiens vom 12 bis 8 7 Jahrhundert v Chr Nunnerich Asmus Mainz 2014 ISBN 978 3 943904 67 3 S 66 71 Weblinks BearbeitenHittitemonuments comEinzelnachweise Bearbeiten a b W G Ramsay D G Hogarth Pre Hellenic Monuments of Cappadocia In Recueil de travaux relatif a la philologie et a l archeologie Egyptiennes et Assyriennes XIV 1893 S 85 Tafel II Edwin John Davis Life in Asiatic Turkey a Journal of Travel in Cilicia Pedias and Trachoea Isauria and Parts of Lucaonia and Cappadocia 1879 London S 221 223 Digitalisat Benson Brush Charles Hittite Inscriptions Cornell Expedition to Asia Minor Ithaca New York 1911 S 22 John Garstang The Land of the Hittites London 1910 S 189 190 Deutsche Ubersetzung zitiert nach Horst Ehringhaus Das Ende das ein Anfang war Felsreliefs und Felsinschriften der luwischen Staaten Kleinasiens vom 12 bis 8 7 Jahrhundert v Chr Nunnerich Asmus Mainz 2014 ISBN 978 3 943904 67 3 S 69 Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsinschrift von Bulgarmaden amp oldid 237650056