www.wikidata.de-de.nina.az
38 950277777778 35 4875 Koordinaten 38 57 1 N 35 29 15 OKuscu Die Felsreliefs von Kuscu Boyaci auch Felsbilder von Karapinar sind eine Gruppe von Felsbildern und Luwischen Hieroglyphen aus der Zeit der spathethitischen Staaten Sie werden dem Konigreich von Tabal zugerechnet und sind vermutlich im 8 Jahrhundert v Chr entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Erforschung 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLage BearbeitenDie Zeichnungen befinden sich an einem Felsmassiv bei den Orten Kuscu und Boyaci nordlich einer Karapinar genannten Quelle im Bezirk Kocasinan der turkischen Provinz Kayseri Der turkische Vorderasiatische Archaologe Tahsin Ozguc beschreibt die Quelle als 2 5 Kilometer nordlich des Ortes Vatan liegend Die Entfernung von Erkilet gibt er mit zehn Kilometern an 1 Dort wurden zwei Stelen mit luwischen Inschriften gefunden die heute im Archaologischen Museum Kayseri ausgestellt sind Erforschung Bearbeiten1989 fand ein Ingenieur der mit Arbeiten an Bewasserungskanalen befasst war Felsbearbeitungen und meldete seine Entdeckung an Hamdi Kodan den Direktor des archaologischen Museums von Kayseri Als sie gemeinsam die Bilder besuchten mussten sie feststellen dass diese in der Zwischenzeit mutwillig beschadigt worden waren Daraufhin wurden durch das Museum Rettungsmassnahmen eingeleitet Spater besuchten Mitglieder des Ausgrabungsteams von Kultepe den Ort Dazu gehorte Tahsin Ozguc der die beiden Felsbilder unter der Bezeichnung Rock Carvings at Karapinar 1993 publizierte 2014 fanden die turkischen Archaologen Ali Ozcan und Turgut Yigit weitere Felsbearbeitungen sowie die unfertige Skulptur eines Lowen Sie interpretierten den Ort als hethitische Bildhauerwerkstatt des 1 Jahrtausends v Chr Beschreibung BearbeitenDas erste Relief liegt an der Sudseite des Felsmassivs etwa 600 Meter nordostlich der Quelle auf einer senkrechten Felswand in einer Felsnische Es zeigt eine mannliche nach rechts gewandte Figur von 62 Zentimetern Hohe 11 Zentimetern Breite an der Hufte und 18 Zentimetern am unteren Saum der Kleidung Die Zeichnung ist durch Erosion und die mutwillige Zerstorung in sehr schlechtem Zustand Details wie Gesichtszuge Auge Nase Bart und Finger sind kaum zu erkennen Die Person tragt ein langes Gewand mit einem verzierten Saum und Schuhe mit hochgebogenen Spitzen Die rechte Hand halt einen Herrscherstab die linke ist in Form des EGO Zeichens Ich der luwischen Hieroglyphen nbsp zum Mund erhoben Auf der linken hinteren Korperseite hangt ein 35 Zentimeter langes Schwert Einzelheiten des Griffs sind ebenfalls stark verwittert Die Haare sind im Nacken zu einem Knoten gebunden Hinter dem Kopf sind Spuren von drei Schriftzeichen zu erkennen von denen nur noch die Anfangssilbe Pa des Namens lesbar ist Ozguc vermutet in der Gestalt einen Vasallenkonig der Herrscher von Tabal Er schlagt Panunas vor der auf einer Stele aus Kululu erwahnt wird Eine zweite Figurengruppe befindet sich etwa 500 Meter nordlich der ersten auf der Nordseite des gleichen Felsens 2 Sie stellt eine Jagdszene dar Rechts findet sich eine mannliche Gestalt die mit einem Lowen kampft Ebenso wie beim ersten Bild sind nur die Konturen in den Fels eingraviert Der Mann ist mit einem langen Gewand mit Gurtel bekleidet und stosst seinen Speer in den Rachen des angreifenden Tieres Vom Lowen sind die beiden Hinterpfoten und eine Vorderpfote zu erkennen der Schwanz biegt sich im Bogen auf den Rucken Der Mann ist 36 Zentimeter hoch und an der Hufte 11 Zentimeter breit der Lowe hat Masse von 33 Zentimetern in der Hohe und 24 Zentimeter in der Breite Links der Szene sind weitere sehr schlicht gezeichnete menschliche Gestalten und ein weiterer Lowe zu erkennen die laut Ozguc Ritzungen von Schafern oder Jagern darstellen und in keiner Verbindung zu der rechten Szene stehen In der Umgebung haben Ozcan und Yigit weitere Felsbearbeitungen entdeckt Einige sind lediglich geometrische Figuren eine ist der einfache Umriss einer 40 Zentimeter hohen und 12 Zentimeter breiten menschlichen Gestalt ohne erkennbare Gliedmassen vielleicht die eines Kindes Eine andere zeigt einen mannlichen Kopf von 12 13 Zentimetern Nase Ohren Augen und Bart sind deutlich zu erkennen diese Darstellung ist ohne Parallele in der bekannten hethitischen Felskunst In einer Felsspalte ist schliesslich auf einer grob geglatteten Flache von 56 56 Zentimetern eine Gruppe von Hieroglyphen zu sehen Die Lesung ergibt lediglich einen Namen La nanas wobei das La Zeichen spater hinzugefugt zu sein scheint In der weiteren Umgebung wurde bei illegalen Ausgrabungen eine im Boden liegende unvollendete Skulptur eines Lowen entdeckt Sie misst an der Basis 1 35 Meter in der Lange 0 86 Meter in der Hohe und ist 44 Zentimeter dick Die Darstellung erinnert an Portallowen wie beispielsweise in Arslantas oder Sevdilli Die Felsbearbeitungen und der unfertige Zustand sowie die Lage des Lowen lassen Ozcan und Yigit vermuten dass es sich bei der Gegend um einen Steinbruch und eine spathethitische Bildhauerwerkstatt handelt Aufgrund von Ahnlichkeiten mit beispielsweise der Stele von Erkilet die nur wenig sudlich gefunden wurde werden die Felsbilder ins 8 Jahrhundert v Chr datiert Literatur BearbeitenTahsin Ozguc Studies on Hittite Relief Vases Seals Figurines and Rock Carvings In Machteld J Mellink Edith Porada Tahsin Ozguc Hrsg Nimet Ozguce Armagan Festschrift fur Nimet Ozguc Aspects of Art and Iconography Anatolia and its Neighbours Ankara 1993 S 493 499 Pl 87 89 ISBN 975 95308 0 5 Ali Ozcan Turgut Yigit A New Late Hittite Stone Workshop and Artifacts at Kuscu Boyaci In Altorientalische Forschungen 2014 41 1 S 63 79Weblinks Bearbeitenhittitemonuments comAnmerkungen Bearbeiten Die Lagebeschreibungen bei Ozguc und Ozcan Yigit sind widerspruchlich die Koordinaten betreffen den namengebenden Ort Kuscu Ozguc S 495 an anderer Stelle S 498 beschreibt er sie als ebenfalls 600 Meter nordostlich der Quelle Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsreliefs von Kuscu Boyaci amp oldid 238011021