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38 649222222222 34 28975 Koordinaten 38 38 57 2 N 34 17 23 1 OInschriftenstein von Suvasa Inschrift CSuvasa Der Inschriftenstein von Suvasa in der turkischen Landschaft Kappadokien enthalt eine Inschrift in luwischen Hieroglyphen aus dem 8 Jahrhundert v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Forschungsgeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Stein liegt auf einem Feld etwa 1 5 Kilometer sudwestlich des Ortes Gokcetoprak fruher Suvasa auch Sivasa im Landkreis Gulsehir der zentralturkischen Provinz Nevsehir somit im Westen der historischen Landschaft Kappadokien Das ebene Gelande wird hier von einzelnen flachen vulkanischen Felsrucken durchbrochen Einer davon liegt sudlich der nach Ortakoy im Westen fuhrenden Strasse vor seinem westlichen Hang liegt der Hieroglyphenstein Beschreibung Bearbeiten nbsp Inschrift B nbsp Oberflache mit VertiefungenDer Trachytblock hat eine Grundflache von 6 0 3 8 Metern und ist 4 2 Meter hoch Er hat die Form eines Sitzes und scheint sich an seinem Ursprungsplatz zu befinden Die Theorie dass er durch ein Erdbeben vom Hugel herabgerollt sein konnte wird ausgeschlossen da die Schriftzeichen die aufrecht stehen keinerlei Beschadigungen aufweisen Die beiden Flachen die Sitz und Lehne entsprechen sind vermutlich kunstlich eingeschnitten die ubrigen Flachen sind naturlichen Ursprungs Auf der Oberflache sind vier Vertiefungen zu erkennen deren Bedeutung unklar ist Eine von Rossner vermutete Funktion als Schalen fur Trankopfer lehnt Ehringhaus ab und schlagt stattdessen vor dass sie moglicherweise der Aufnahme einer Statue in der Mitte und zweier kleinerer Figuren gedient haben konnten Alle Seiten ausser der etwa nach Osten gerichteten Ruckseite sind mit Hieroglyphen beschriftet Sie werden in vier Abschnitte aufgeteilt A bezeichnet die nach Suden weisende Inschrift die als einzige nur geritzt und schlecht zu lesen ist B ist die Inschrift auf der nach Westen gerichteten Lehnenflache C und A sind zwei Schrift Abschnitte auf nach Nordwesten beziehungsweise nach Nordnordwesten zeigenden Seitenflachen Alle Inschriften sind linkslaufig zu lesen mit Ausnahme von Inschrift D die bustrophedon geschrieben ist Die folgenden Ubersetzungen sind von Frank Starke fur Horst Ehringhaus Band uber die luwischen Felsreliefs in Kleinasien erstellt Inschrift A hat lediglich einen unvollstandig erhaltenen Ortsnamen zum Inhalt Inschrift B Sarija Priester des Sarruma des uberlegenen Konigs Grosser der Mundschenke in Gegenwart Wasusarmas des Grosskonigs des Helden Inschrift C tawa Tatas Sohn huldvoll ausgezeichneter Diener Wasusarmas des mit Regierung ausgestatteten Mannes und Grosskonigs Inschrift D Kuwala na zidi Grosser der Hundert Wasusarma war der letzte luwische Herrscher des Konigreichs Tabal er regierte von 738 bis 730 29 v Chr In der Inschrift stellen sich drei seiner Bediensteten mit Titulatur und ihrem Verhaltnis zum Grosskonig vor In Tabal wurde in starkerem Mass als in den anderen Nachfolgestaaten des hethitische Grossreichs dessen Tradition aufrechterhalten Dies kommt beispielsweise in der Verwendung des Titels Grosskonig zum Ausdruck ebenso in der Bezeichnung Grosser ein Titel fur Hofbeamte der schon in hethitischen Texten aus dem 16 bis 13 Jahrhundert v Chr auftaucht Die Grossen bildeten im Grossreich ein Verfassungsorgan das in anderen spathethitischen Reichen des 1 Jahrtausends v Chr nicht mehr vorhanden ist Auf die traditionelle Ausrichtung von Tabal weist ebenfalls die Verwendung von archaisierenden sehr seltenen Silben oder Wortzeichen in den Texten hin Dazu gehoren beispielsweise der Vogel und der Fisch in Inschrift C die aus anderen Inschriften kaum oder gar nicht bekannt sind Gleiches gilt fur die etwa 25 Kilometer sudostlich liegende Felsinschrift von Topada deren Verfasser der hier erwahnte Wasusarma ist Die Stele von Kayseri und die von Sultanhani sind ebenfalls von Untertanen des Wasusarma erstellt Eine Siedlung in der Nahe des Steins ist nicht bekannt es gibt auch kein Trinkwasser in der naheren Umgebung Im Rahmen von Grabungen die seit 2007 auf einem Siedlungshugel sechs Kilometer sudwestlich stattfinden kamen im nahegelegenen Ort Ovaoren zahlreiche Fragmente zu Tage auf denen ebenfalls in luwischen Hieroglyphen der Name Wasusarmas erwahnt wird Forschungsgeschichte BearbeitenDie Inschrift wurde im November 1906 von dem deutschen Archaologen und Kunsthistoriker Hans Rott entdeckt und 1908 von Leopold Messerschmidt veroffentlicht 1934 besuchte Bedrich Hrozny der Entzifferer der hethitischen Sprache den Ort Er deutete den Stein als Altar und legte einige bis dahin unentdeckte Schriftzeilen frei Der Altorientalist Ignace Gelb fertigte 1935 Photographien des Steins an 1989 erforschte der Hethitologe John David Hawkins die Inschrift und veroffentlichte seine Ubersetzung 2000 in seinem Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions 1 Literatur BearbeitenEberhard P Rossner Felsdenkmaler in der Turkei Band 1 Die hethitischen Felsreliefs in der Turkei Ein archaologischer Fuhrer 2 erweiterte Auflage Rossner Munchen 1988 ISBN 3 924390 02 9 S 125 130 John David Hawkins Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions Vol 1 Inscriptions of the Iron Age Part 1 Untersuchungen zur indogermanischen Sprach und Kulturwissenschaft NF 8 1 de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 010864 X S 462 463 Nr X 13 Google Buchsuche Horst Ehringhaus Das Ende das ein Anfang war Felsreliefs und Felsinschriften der luwischen Staaten Kleinasiens vom 12 bis 8 7 Jahrhundert v Chr Nunnerich Asmus Mainz 2014 ISBN 978 3 943904 67 3 S 40 47 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Suvasa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien hittitemonuments comEinzelnachweise Bearbeiten John David Hawkins Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions Vol 1 1 de Gruyter Berlin New York 2000 S 462 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inschriftenstein von Suvasa amp oldid 236533898