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37 399166666667 33 1475 Koordinaten 37 23 57 N 33 8 51 OKaradag Umschrift der Inschrift Karadag 1 von Benson Brush Charles Cornell Expedition 1911Die Felsinschriften von Karadag sind zwei Inschriften in luwischen Hieroglyphen aus der Zeit der spathethitischen Kleinstaaten auf einem Gipfel des Vulkanmassivs Karadag in der Sudturkei Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie beiden Inschriften liegen auf der hochsten Erhebung des Karadag Massivs dem Mahalic auch Mihalic Tepesi im Sudosten des Kraters auf einer Hohe von 2267 Metern uber dem Meeresspiegel Der Vulkan liegt nordlich der Stadt Karaman im zentralen Bezirk der gleichnamigen turkischen Provinz Sie sind beidseitig in einem Felskorridor angebracht Heute liegt das Monument ebenso wie die naheliegenden byzantinischen Ruinen auf militarischem Sperrgebiet und ist nicht mehr zuganglich nbsp Hethitische Inschrift auf dem Mahalic Tepesi dem 2288 m hohen Gipfel des Karadag bei Karaman Im Suden der heutigen Turkei lag zur Zeit des hethitischen Grossreichs die zeitweise zum Reich gehorende Region Tarḫuntassa deren Herrscher sich als Grosskonige bezeichneten Etwa auf dem Gebiet von Tarḫuntassa entstand nach dem Zusammenbruch des Grossreichs moglicherweise schon im 12 Jahrhundert v Chr das neo hethitische Konigreich Tabal dessen Herrscher Hartapu war der sich ebenfalls als Grosskonig titulierte Ihm werden die Felsreliefs beziehungsweise inschriften von Burunkaya Karadag und Kizildag zugerechnet Das Relief am Kizildag liegt in Sichtweite der hier besprochenen Inschrift Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Photographie des Felskorridors von Westen von Gertrude Bell 1907Die Inschriften wurden erstmals 1907 von Gertrude Bell und William Mitchell Ramsay nach ihrer gemeinsamen Kleinasienreise zusammen mit den byzantinischen Kirchenruinen beschrieben 1 Ebenfalls 1907 besuchte die Cornell Expedition nach Kleinasien und in den assyro babylonischen Orient der Cornell University den Ort und fertigte erneute Photographien sowie Abklatsche der Texte an 2 1939 war der deutsche Hethitologe Hans Gustav Guterbock am Karadag 1972 sein turkischer Kollege Sedat Alp der als erster die Inschriften publizierte 3 1988 beschrieb Eberhard Rossner die Inschriften 1989 erforschten die Hethitologen Hatice Gonnet und John David Hawkins die Inschriften letzterer nahm sie in sein Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions auf Im spaten 20 Jahrhundert besuchte schliesslich Horst Ehringhaus den Karadag und beschrieb die Monumente in seinem Sammelband der hethitischen Felsreliefs in der Turkei Beschreibung BearbeitenNordlich der byzantinischen Kirche liegt nahe am Rand des Kraters ein Felskorridor der zu einer Kultstatte fuhrte die spater durch die byzantinischen Gebaude uberbaut wurde An seinen beiden Seiten sind gegenuberliegend die beiden Inschriften angebracht Die linke langere wird als Karadag 1 bezeichnet auf der rechten Seite findet sich die Inschrift Karadag 2 Letztere besteht nur aus dem Namen des Konigs Hartapu und seiner Titulatur Von Karadag 1 ist nur die erste Zeile lesbar erhalten Sie beginnt rechts und ist zwei Meter lang und etwa 30 bis 35 Zentimeter hoch Sie lautet An diesem Ort hat die Majestat Hartapu Grosskonig dem Tarḫunza des Himmels dem Grossen Berg und allen Gottern Verehrung erwiesen Er der alle Lander eroberte hat Tarḫunza des Himmels und allen Gottern 4 Am linken Ende sind unterhalb der Schrift schlecht erkennbare Reste von weiteren Schriftzeichen zu sehen die vermutlich den Beginn einer weiterfuhrenden rechtslaufigen Zeile darstellen Bei dem erwahnten Berg handelt es sich sicherlich um den Karadag beziehungsweise den Mihalic Tepesi der demnach Sitz eines Heiligtums war das den erwahnten Gottern gewidmet war Uber die Oberkante der Inschrift besteht direkte Sicht auf den nordlich des Karadag in der Ebene liegenden Kegel des Kizildag auf dem sich ein ebenfalls Hartapu zugehoriges Felsrelief befindet Die Datierung der Inschrift ist unsicher Die Regierungszeit Hartapus ist nicht bekannt er bezeichnet sich als Grosskonig sieht sich also in direkter Nachfolge der Herrscher des hethitischen Grossreichs In der Kizildag Inschrift wird er als Sohn des Mursilis genannt Sollte dies wie angenommen wird Mursili III sein ware Hartapu ins fruhe 12 Jahrhundert v Chr zu datieren Andererseits wird das Konigreich Tabal als dessen Herrscher er gilt erst im 9 Jahrhundert v Chr erstmals erwahnt Weiterhin weist das Relief des Konigs auf dem Kizildag ziemlich deutlich assyrischen Einfluss auf wonach eine spatere Einordnung anzunehmen ware Dagegen sieht Hawkins in den Schriftzeichen rein archaische Merkmale und keine Anteile von neuerer Schrifttradition was wiederum auf eine fruhere Datierung deuten wurde Seit der Entdeckung der Stele von Turkmen Karahoyuk einer weiteren Inschrift Hartapus wird dieser ins 8 Jahrhundert v Chr datiert 5 nbsp Felskorridor mit Abklatschpapier auf den Inschriften Photo der Cornell Expedition 1907 nbsp Karadag 1 linke Halfte Cornell Expedition nbsp Karadag 1 rechte Halfte Cornell ExpeditionLiteratur BearbeitenEberhard P Rossner Die hethitischen Felsreliefs in der Turkei Ein archaologischer Fuhrer Felsdenkmaler in der Turkei Band 1 2 erweiterte Auflage Rossner Munchen 1988 ISBN 3 924390 02 9 S 84 89 John David Hawkins Corpus of hieroglyphic Luwian inscriptions Band 1 Inscriptions of the Iron Age Teil 1 Introduction Karatepe Karkamis Tell Ahmar Maras Malatya Commagene Walter de Gruyter Berlin 2000 ISBN 3 11 010864 X S 436 437 Tafeln 240 242 Horst Ehringhaus Das Ende das ein Anfang war Felsreliefs und Felsinschriften der luwischen Staaten Kleinasiens vom 12 bis 8 7 Jahrhundert v Chr Unter Verwendung epigrafischer Texte und historischer Angaben von Frank Starke Nunnerich Asmus Mainz 2014 ISBN 978 3 943904 67 3 S 29 31 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsinschriften von Karadag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien hittitemonuments comEinzelnachweise Bearbeiten W M Ramsay Gertrude L Bell The Thousand and One Churches Hodder and Stoughton London 1909 S 241 257 505 512 Benson Brush Charles Hittite Inscriptions Cornell Expedition to Asia Minor Ithaca New York 1911 S 3 4 Sedat Alp Eine neue Hieroglyphenhethitische Inschrift der Gruppe Kizildag Karadag aus der Nahe von Aksaray und die fruher publizierten Inschriften derselben Gruppe In Anatolian Studies Festschrift Guterbock Istanbul 1974 S 25 26 Tafel IX Ubersetzung nach Frank Starke vgl Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 30 31 Petra Goedegebuure et al TURKMEN KARAHOYUK 1 a new Hieroglyphic Luwian inscription from Great King Hartapu son of Mursili conqueror of Phrygia In Anatolian Studies 70 2020 S 29 43Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsinschriften von Karadag amp oldid 237650399