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37 430833333333 37 908472222222 Koordinaten 37 25 51 N 37 54 30 5 ORelief am KarasuKarasu Das Felsrelief am Karasu auch bekannt als Felsrelief von Supurguc nach dem fruheren Namen des naheliegenden Ortes Akbudak liegt an einem Nebenfluss des Euphrat und stammt aus spathethitischer Zeit und zeigt einen auf einem Hirsch stehenden Schutzgott Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Fund 2 Beschreibung 3 Brucke 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage und Fund Bearbeiten nbsp Lage hoch uber dem Fluss nbsp Das Felsrelief liegt in der Nahe des Dorfes Gumuspinar bei Akbudak im Landkreis Araban der turkischen Provinz Gaziantep an dem Steilhang eines Felsruckens der sich bis 200 Meter uber den Karasu erhebt etwa drei Kilometer vor dessen Einmundung in den Euphrat Der rechte Nebenfluss des Euphrat hat hier eine tiefe Schlucht in das zum Kartal Dagi gehorende Kalksteingebirge gegraben Einige Meter unterhalb des oberen Felsrands liegt das Relief auf der Ostseite eines rechtwinklig aus dem Hang ragenden Felsstuckes Im fruhen 1 Jahrtausend v Chr verlief in dem Gebiet die Grenze zwischen den eisenzeitlichen Konigreichen Kummaḫa das etwa dem spateren Kommagene entspricht und Karkamissa Aus der Inschrift des mittlerweile zerstorten spatassyrischen Felsreliefs von Kenk Bogazi das zehn Kilometer entfernt lag geht hervor dass sich beide Reliefs noch auf dem Staatsgebiet von Kummaḫa befanden Das Relief wurde 1956 von den Geologen Krummenacher und Wilson entdeckt und erstmals 1958 von Charles Burney und G R Lawson beschrieben Beschreibung BearbeitenAuf dem Felsblock wurde eine Grundflache von 1 98 Metern Hohe und 1 60 Metern Breite fur das erhabene Relief geglattet Es zeigt einen auf einem Hirsch stehenden Krieger Der Hirsch hat eine Hohe von 1 20 Metern der Rucken ist 52 Zentimeter hoch und der Korper hat eine Lange von 68 Zentimetern Er schreitet nach links sein Kopf mit dem schlanken Hals ist hoch aufgerichtet Auf dem Kopf mit dem leicht geoffneten Maul der im Profil gezeigt wird sitzt das frontal dargestellte fein gearbeitete Geweih mit zweimal sieben Enden Nach Frank Starke handelt es sich um einen ausgewachsenen Rothirsch Cervus elaphus Auf dem Rucken des Tieres steht ebenfalls nach links schreitend eine mit kurzem Rock und Schuhen bekleidete mannliche Gestalt nach heutigem Erhaltungsstand noch 1 20 Meter hoch Sie ist mit einem Speer in der rechten und einem uber der Schulter hangenden Bogen in der linken Hand bewaffnet Im Jahr 1976 wurde der obere Teil des Felsblocks von Schatzsuchern mit Dynamit weggesprengt Seitdem ist vom Kopf nur noch der Kinnbart zu sehen Auf alteren Abbildungen sind Details des Gesichts sowie das im Nacken zusammengebundene Haar zu erkennen Der Krieger trug eine hohe oben runde Gottermutze Uber der Figur schwebte die geflugelte Sonnenscheibe Auch wenn zu der Darstellung keine Inschrift gehort kann die Gestalt durch den Hirsch und Bogen als Runtiya gedeutet werden Das Motiv Gott auf dem Hirsch ist bereits aus der Zeit der assyrischen Handelsniederlassungen am Anfang des 2 Jahrtausends v Chr bekannt ebenso aus der Zeit des hethitischen Grossreichs In der spathethitischen Zeit findet sich das Motiv beispielsweise auf der Stele von Hacibebekli In der Umgebung wurden bei einer Begehung Spuren einer spathethitischen Siedlung gefunden sodass es sich ausserdem um den Schutzgott dieser Ansiedlung handeln kann Hansgerd Hellenkemper und Jorg Wagner ordnen auf Grund stilistischer Elemente das Werk dem traditionellen Stil 1050 850 zu Winfried Orthmann datiert es in die Periode Spathethitisch II 950 850 v Chr 1 Brucke Bearbeiten nbsp Romische BruckeEtwa zwei Kilometer flussaufwarts stehen am Karasu die Reste einer romischen Brucke turkisch Karasu Koprusu genannt Sie gehorte zu der Militarstrasse die von Zeugma nach Samosata fuhrte und an der sudlich davon die Monumentalgraber in Elif Hisar und Hasanoglu liegen Von der Brucke aus ist ein etwa 45 minutiger Aufstieg auf das Plateau uber dem Relief moglich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsrelief am Karasu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hittitemonuments comLiteratur BearbeitenCharles Burney G R Lawson Urartian reliefs at Adilcevaz on Lake Van and a rock relief from the Karasu near Birecik In Anatolian Studies 8 1958 S 211 218 Hansgerd Hellenkemper Jorg Wagner The God on the Stag A Late Hittite Rock Relief on the River Karasu In Anatolian Studies 27 1977 S 167 173 Eberhard P Rossner Felsdenkmaler in der Turkei Band 1 Die hethitischen Felsreliefs in der Turkei Ein archaologischer Fuhrer 2 erweiterte Auflage Rossner Munchen 1988 ISBN 3 924390 02 9 S 198 201 Horst Ehringhaus Das Ende das ein Anfang war Felsreliefs und Felsinschriften der luwischen Staaten Kleinasiens vom 12 bis 8 7 Jahrhundert v Chr Nunnerich Asmus Mainz 2014 ISBN 978 3 943904 67 3 S 95 101 Einzelnachweise Bearbeiten Winfried Orthmann Untersuchungen zur spathethitischen Kunst Saarbrucker Beitrage zur Altertumskunde Bd 8 Habelt Bonn 1971 ISBN 978 3774911222 S 487 Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsrelief am Karasu amp oldid 236554134