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Runtiya ist der luwische Gott der Wildnis der eine engere Verbindung zu Hirschen hatte Er gehort zu den luwischen Hauptgottheiten Runtiya Felsrelief am KarasuName BearbeitenDer Name wurde im Keilschriftluwischen der Bronzezeit mit dKAL ya geschrieben was als Rundiya oder Kruntiya gelesen werden kann meist wird aber dKAL neutral mit Schutzgott heit wiedergegeben Im hierglyphenluwischen der Eisenzeit wurde er Runtiya genannt und sein Name wurde in der Regel mit dem Bild eines Hirsches oder Geweihs als DEUS CERVUS Gott Hirsch geschrieben Der Name ist vermutlich eine Erweiterung eines Wortes fur Horn oder Geweih doch sind alle vorgeschlagenen Etymologien problematisch Diskutiert wird auch die Frage des Verhaltnisses zwischen Runtiya und Kurunta Ein Teil der Forscher nimmt an dass beide Gotter identisch seien und dass Krunti ya die altere luwische Form des Namens sei andere postulieren eine uranatolische Gottheit aus der sich der luwische Runtiya und der hethitische Kurunta entwickelt hatten In Personennamen wird Runtiya ofters genannt der alteste Beleg stammt aus dem 18 Jahrhundert v Chr in Kultepe wo ein Mann Ruwa n tia und ein anderer Ru n tia hiess 1 Die jungsten Namen sind hellenisierte Personennamen aus Kilikien Rondas Rwndas Rozarmas Rwzarmas luw Runt zalma Runtiya ist Schutz und Rondbies Rwndbihs luw Runt a piya Runta Gabe 2 Funktion BearbeitenWahrend der Bronzezeit wurde er als Schutzgottheit betrachtet und er galt als Sohn des Sonnengottes Tiwad und der Gottin Kamrusipa Seine Begleiterin war Frau Ala Diese und der Schutzgott wurden zusammen mit Bergen und Flussen angerufen darunter der ḪUR SAGSarpa ev Arisama Dagi bei Emirgazi Sein Beiname sarlaimi erhoht war zudem der Name eines Berggottes In neohethtitischer Zeit hatten Runtiya und Ala Kubaba ein gemeinsames Heiligtum bei Ancoz Flurgott Bearbeiten Runtiya war eng mit dem Hirsch verbunden und seine eisenzeitlichen Beinamen Imralli und Imrassi der der Flur bezeugen seine Beziehung zur Wildnis Nach eisenzeitlichen Zeugnissen erhielt er Gazellenopfer und beschenkte dafur den Opferer mit Wild Auch in der Bronzezeit werden Gottheiten genannt die das luwische Wort im ma ra Feld Flur enthalten So wird im Kult der hethitischen Stadt Ḫubisna die Gottheit dImralli unmittelbar vor dKAL sarlaimi genannt und im Kult der Stadt Istanuwa wird dImmarsia unmittelbar nach dem grossen Schutzgott dKAL GAL aufgelistet Eine weitere luwische Gottheit war dImmarni Vielleicht gehort auch der karische Gott Imbramos oder Imbrasos Ἴmbrasos der nach Stephanos von Byzanz mit Hermes gleichgesetzt wurde zu dieser Gottergruppe In der luwisch phonizischen Bilingue von Karatepe wird Runtiya mit Rasap rsp ṣprm Rasap der Bocke oder Rasap der Vogel 3 gleichgesetzt Darstellung BearbeitenNach einer hethitischen Beschreibung einer Statuette des Schutzgottes war er ein auf einem Hirsch stehender Mann mit einem Bogen in der Rechten und einem Adler und Hasen in der Linken Eisenzeitliche Darstellungen des Runtiya wie die beim Karasu zeigen diesen als bartlosen auf einem Hirsch stehenden Gott mit Spitzmutze und geschultertem Bogen Weiterleben in der Antike BearbeitenAllgemein wird angenommen dass Runtiya im Hermeskult zu Korykos im Rauen Kilikien weiterlebte zumal die Priesterlisten des Heiligtums bei den Korykischen Grotten haufig das Namenselement Rond zeigen 4 Siehe auch BearbeitenInnara Kurunta Gottheit Einzelnachweise Bearbeiten Ilya Yakubovich Sociolinguistics of the Luvian Language Dissertation Chicago 2008 S 269 f PDF 2 2 MB Philo Hendrik Jan Houwink Ten Cate The Luwian Population Groups of Lycia and Cilicia Aspera During the Hellenistic Period E J Brill Leiden 1961 S 128 131 Wolfgang Fauth Gnomon 46 1974 S 689 Philo Hendrik Jan Houwink Ten Cate The Luwian Population Groups of Lycia and Cilicia Aspera During the Hellenistic Period E J Brill Leiden 1961 S 211ff Literatur BearbeitenVolkert Haas Geschichte der hethitischen Religion Handbuch der Orientalistik Band 1 15 Brill Leiden 1994 ISBN 978 9 004 09799 5 Manfred Hutter Aspects in Luwian Religion In H Craig Melchert Hrsg The Luwians Handbuch der Orientalistik Band 1 68 Brill Leiden 2003 ISBN 90 04 13009 8 S 211 280 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Runtiya amp oldid 222647089