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Dieser Artikel behandelt die kilikischen Hohlen Zu der von den Korykischen Nymphen bewohnten Grotte am Parnassos oberhalb von Delphi siehe Korykische Grotte 36 4525 34 105555555556 Koordinaten 36 27 9 N 34 6 20 OKorykische Grotten Kirche des 5 Jahrhunderts in der GrotteBlick in die DolineDie Korykischen Grotten sind zwei Einsturzdolinen in Kilikien Sie liegen nahe Narlikuyu an der turkischen Sudkuste ostlich von Silifke in der Provinz Mersin Sie sind benannt nach der nahe liegenden antiken Stadt Korykos dem heutigen Kizkalesi ihr turkischer Name ist Cennet ve Cehennem Himmel und Holle der antike Name lautet Korykion Antron Kwryk e ion ἄntron 1 Inhaltsverzeichnis 1 Antike Erwahnungen 2 Entstehung 3 Der Himmel 3 1 Zeustempel 4 Die Holle 5 Dilek Hohle 6 Mythologie 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksAntike Erwahnungen BearbeitenDie korykischen Grotten wurden bereits von Strabon erwahnt 2 auch Pomponius Mela beschreibt sie ausfuhrlich als von ganz besonderer Beschaffenheit und wunderbarer als dass man sie entsprechend beschreiben konnte Sie offnet mit weitem Eingange den Gipfel des zehn Stadien hohen Berges Man steigt auf engem rauhen Pfade 1500 Schritt tief hinab und wird mit Erstaunen erfullt indem man unten von grunen Waldern Quellen und Bachen umgeben ist Ein Fluss tritt hervor verschwindet aber sofort wieder in den unterirdischen Tiefen 3 Entstehung BearbeitenDie Grotten verdanken ihre Existenz einem unterirdischen Fluss der bei Narlikuyu ebenfalls unterirdisch ins Mittelmeer mundet Er bildete im Karst ein Hohlensystem dessen Decke einsturzte und so die beiden Dolinen bildete Der Himmel Bearbeiten nbsp Ruinen des zur Basilika umgebauten Zeustempels nbsp Priesterlisten an der Tempelwand nbsp Priesterlisten DetailDie sudliche grossere der beiden Grotten Cennet besteht aus einem Kessel von etwa 100 m Breite und 200 m Lange Er ist mehr als 100 m tief und uber 290 Stufen zu begehen Am Boden gibt es eine reichhaltige Vegetation laut Strabon wuchs hier der beste Safran es herrscht sehr hohe Luftfeuchtigkeit Am Ende des Abstiegs findet man die Reste einer kleinen Marienkapelle aus dem funften Jahrhundert Die Aussenwande sind erhalten am Torsturz ist eine armenische Inschrift zu sehen Dahinter beginnt die eigentliche Hohle Typhonhohle genannt die in antiker Zeit auch als Eingang zur Unterwelt galt Uber glatte Steine ist ein weiterer Abstieg moglich nach nochmals 250 m ist das Rauschen des unterirdischen Flusslaufs zu horen Zeustempel Bearbeiten Am oberen Rand des Kessels stehen im Suden Reste eines Tempels des Zeus Olbios oder Zeus Korykios aus dem dritten Jahrhundert v Chr Der Tempel wurde in dorischer Ordnung errichtet mit zwei Saulen zwischen den Anten Auf den glatten Quadern der Nordwand sind 130 Namen von Priestern aus hellenistischer und romischer Zeit verzeichnet darunter ein Archelaos Sohn des Archelaos Nach Serra Durugonul handelt es sich bei dem Vater um Archelaos I von Kappadokien dem nach 25 v Chr von Augustus Teile des Rauen Kilikien mitsamt dem Priesteramt ubertragen wurden Damit sind die Priester annahernd datierbar da von einer jeweiligen Amtsdauer von einem Jahr ausgegangen werden kann 4 Westlich davon sind Reste einer Polygonalmauer zu sehen der Umfassungsmauer des inneren Tempelbezirks Im 4 oder 5 Jahrhundert wurde der Tempel zur christlichen Basilika umgebaut wobei grosse Teile des Originalmauerwerks verwendet wurden Folgt man der von Narlikuyu kommenden Strasse weitere 2 5 Kilometer gelangt man zur Ruine der Kirche von Hasanaliler Die Holle Bearbeiten100 m weiter nordlich liegt Cehennem ein 128 m tiefer nahezu runder Kessel mit etwa 50 m Durchmesser Er ist wegen der senkrechten teilweise uberhangenden Wande nicht begehbar am Boden ist Bewaldung erkennbar Die angeblich sauerstoffarme oder gar giftige Luft in der Tiefe soll bei Besteigungsversuchen schon zu Todesopfern gefuhrt haben Dilek Hohle BearbeitenEtwa 300 m sudwestlich vom Himmel liegt die Dilek Magarasi auch Astim Magarasi Asthmahohle genannt Es handelt sich um eine Tropfsteinhohle der heilende Krafte nachgesagt werden Die Hohle ist 250 m lang 10 bis 15 m breit und hoch und ist fur Besucher erschlossen Mythologie BearbeitenNach der griechischen Mythologie 5 waren die korykischen Grotten Wohnsitz des Ungeheuers Typhon Um sich an Zeus fur die Niederlage der Titanen zu rachen vereinigte sich Gaia mit Tartaros und gebar hier den Typhon ein Ungeheuer mit menschlichem Oberkorper dessen Unterleib aus vielen Schlangenkorpern bestand mit hundert schlangenkopfigen Armen Im Kampf mit Zeus schnitt Typhon diesem die Sehnen heraus und raubte ihm seine Blitze Er versteckte Zeus in der korykischen Hohle wo ihn Hermes fand und ihm die geraubten Sehnen wieder einsetzte Im Wiederbesitz seiner Blitze konnte Zeus den Typhon schliesslich auf dem thrakischen Berg Haimos besiegen und begrub ihn zu guter Letzt unter der Insel Sizilien Dort tritt der giftige Feueratem des Typhon heute noch durch den Schlund des Atna zu Tage 6 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Hild Hansgerd Hellenkemper Kilikien und Isaurien Tabula Imperii Byzantini Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1990 ISBN 3 7001 1811 2 S 314 Strabon 14 5 670ff Pomponius Mela 1 63 deutsche Ubersetzung Serra Durugonul Die Felsreliefs im Rauhen Kilikien BAR International Series 511 BAR Oxford 1989 ISBN 0 86954 652 7 S 58 60 Bibliotheke des Apollodor 1 6 3 Konrad Schwenck Mythologie der Griechen Romer Agypter Semiten Perser Germanen und Slaven Sauerlander Frankfurt am Main 1855 bei GoogleBooksLiteratur BearbeitenFriedrich Hild Hansgerd Hellenkemper Kilikien und Isaurien Tabula Imperii Byzantini Bd 5 Wien 1990 ISBN 3 7001 1811 2 S 314 315 Celal Taskiran Silifke Seleukeia am Kalykadnos und Umgebung Sim Matbaasi Ankara 1999 S 49 51 Ina Eichner Fruhbyzantinische Wohnhauser in Kilikien Baugeschichtliche Untersuchung zu den Wohnformen in der Region um Seleukeia am Kalykadnos Istanbuler Forschungen Bd 52 Wasmuth Tubingen 2011 S 162 185 ISBN 978 3 8030 1773 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Korykische Grotten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cennet ve Cehennem Peter Pilhofer Korykos S 4 10 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korykische Grotten amp oldid 210419049