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37 764583333333 32 402083333333 Koordinaten 37 45 52 5 N 32 24 7 5 ORelief von Hatipmit Umzeichnung nach Ehringhaus Hatip Das Felsrelief von Hatip ist ein hethitisches Relief aus der Zeit des Grossreichs der Hethiter in der Zentralturkei Es zeigt eine mannliche Figur und eine Beischrift in luwischen Hieroglyphen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenWestlich des Weilers Hatip im Stadtbezirk Meram der Provinzhauptstadt Konya zieht sich eine lange Felsbarriere von Norden nach Suden Am Westrand des Dorfes bildet sie einen Halbkreis etwa in dessen Mitte entspringen an ihrem Fuss mehrere Bache In der dort 15 20 Meter hohen Steilwand liegt in etwa funf Meter Hohe das Relief Vor der Felswand sind in den 1990er Jahren Forellenzuchtteiche und eine Gaststatte gebaut worden Von deren Gelande aus ist das Felsrelief zwischen Baumen zu sehen Forschungsgeschichte BearbeitenIm Zuge der Errichtung der Betonbecken fur die Fischzucht wurde um 1990 das Vorfeld der Steilwand von Vegetation befreit 1993 entdeckte dann Osman Ermisler Assistent im Museum von Konya das Monument worauf eine kurze Nachricht in einer lokalen Zeitung erschien Im folgenden Jahr untersuchte der turkische Althistoriker Hasan Bahar von der Selcuk Universitesi in Konya den Ort Er veroffentlichte 1996 den ersten Bericht daruber Fur die Lesung der Inschrift wurden die Hethitologen Ali M Dincol und Belkis Dincol von der Universitat Istanbul hinzugezogen die ebenfalls verschiedene Aufsatze zum Relief und dem Hieroglyphentext publizierten 2005 veroffentlichte der deutsche Architekt Horst Ehringhaus eine ausfuhrliche Beschreibung mit Photos in seinem Buch zu hethitischen Felsreliefs Beschreibung Bearbeiten nbsp Lage am SteilhangIn einer Hohe von funf Metern uber dem Boden liegt die grob geglattete nach Osten gerichtete Flache von etwa funf Meter Breite und zwei Meter Hohe Die rechte Seite tragt das Relief die linke den Text Da die Flache durch einige Risse im Felsen unterbrochen ist und ausserdem einen leichten Knick aufweist ist das Bild nur bei sehr gunstiger Beleuchtung zu erkennen Die rechte Seite zeigt eine mannliche nach rechts gewandte Figur in Lebensgrosse Sie tragt die von vielen Abbildungen bekannte Kriegerbekleidung mit kurzem Rock und Schnabelschuhen auf dem Kopf einen Spitzhut mit zwei kaum zu erkennenden Hornern vorn Vom Gesicht ist vor allem das Ohr mit dem grossen Ohrring gut zu erkennen dahinter das herabhangende Haar Die Gestalt ist mit einem Schwert ungewohnlicherweise an der rechten Korperseite bewaffnet die vorgestreckte linke Hand halt eine bis zum Boden reichende Lanze die rechte den uber der Schulter hangenden Bogen Im linken Teil ist die von rechts nach links zu lesende Beischrift zum Relief zu sehen Sie bezeichnet den Dargestellten als Kurunta Grosskonig Held des Muwatalli des Grosskonigs des Helden Sohn Kurunta war einer der Sohne des Grosskonigs Muwatalli II Nach dessen Tod wurde zunachst sein Sohn Urḫi Tessup unter dem Thronnamen Mursili III sein Nachfolger bis er durch Ḫattusili III einen Bruder Muwatallis abgesetzt wurde Dieser setzte Kurunta einen jungeren Bruder Urḫi Tessups als Konig der Region Tarḫuntassa im Suden Anatoliens ein Ḫattusilis Sohn und Nachfolger Tudḫaliya IV schloss mit Kurunta einen Staatsvertrag der diesem die Herrschaft uber Tarḫuntassa zusicherte Eine Keilschrift Ausfuhrung dieses Vertrags ist auf in Ḫattusa der Hauptstadt des Hethiterreiches gefundenen Bronzetafeln erhalten In der spateren Regierungszeit Tudḫaliyas oder dessen Nachfolgers Arnuwanda III riss Kurunta fur kurze Zeit die Herrschaft in Ḫattusa an sich weshalb er in dem besprochenen Relief als Grosskonig tituliert wird ein Titel der nur dem Herrscher des hethitischen Reichs zustand Das Relief markiert die Grenze zwischen dem hethitischen Kernland und Tarḫuntassa Bei der Volute des Grosskonigszeichens nbsp beim Namen Kuruntas die die Bedeutung MAGNUS gross hat erkennt Ehringhaus Spuren von absichtlicher Beschadigung Er sieht darin Parallelen zu dem ausradierten zweiten Relief am Sirkeli Hoyuk das moglicherweise ebenfalls Kurunta zeigte Ali M Dincol vertritt die Meinung dass dieses und ahnliche Kriegerreliefs nicht den Herrscher zeigen der in der Beischrift genannt ist sondern eine Gottheit in apotropaischer also unheilabwehrender Funktion Da allerdings die apotropaische Figur sich hier dem zu beschutzenden Land zuwendet wird die Deutung als unwahrscheinlich meist abgelehnt Literatur BearbeitenHasan Bahar Ein neues hethitisches Denkmal in Konya Hatip In Arkeoloji ve Sanat 73 1996 S 6 7 Ali M Dincol Die Entdeckung des Felsmonuments in Hatip und ihre Auswirkungen uber die historischen und geographischen Fragen des Hethiterreichs In Turkiye Bilimler Akademisi arkeoloji dergisi 1 1998 S 27 35 Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 101 107 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsrelief von Hatip Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hatip bei hittitemonuments comHethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsrelief von Hatip amp oldid 236511012