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39 143527777778 34 013361111111 Koordinaten 39 8 36 7 N 34 0 48 1 OMalkaya Malkaya von SudwestenAnsicht von Westen mit den Inschriften 3 4 und 5 v r n l Malkaya turkisch Herdenfelsen bezeichnet einen freiliegenden Stein westlich von Kirsehir in der Zentralturkei der Inschriften in luwischen Hieroglyphen aus der Zeit des hethitischen Grossreichs tragt Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDer Fels wurde im September 1947 von dem deutschen Bankier Hans von Aulock auf einem Jagdausflug entdeckt Er fertigte Aufnahmen davon an und benachrichtigte Hans Gustav Guterbock der zu der Zeit Professor fur Hethitologie an der Universitat Ankara war von dem Fund Da abgesehen von einer kurzen inneruniversitaren Nachricht eine Veroffentlichung durch Guterbock ausblieb besuchte der deutsche Altorientalist Helmuth Theodor Bossert 1950 erstmals den Ort im Rahmen von Untersuchungen des Stadthuyuks von Kirsehir Er fertigte Abklatsche an und veroffentlichte eine kurze Notiz in einem Reisebericht aus Anatolien 1 Da die dabei erstellten Photographien nicht fur eine Veroffentlichung ausreichten reiste er im Juli 1956 nochmals nach Kirsehir und unterzog den Stein einer genaueren Untersuchung die er 1958 publizierte Bei der Gelegenheit unterzog er den Stein einer Reinigung von Algen mit Hilfe von Salzsaure und Bursten Eine weitere Besprechung der Inschriften verfasste der italienische Linguist Piero Meriggi 1975 auf der Grundlage von Photos Ihm folgten 1988 Eberhard Rossner in seinem archaologischen Fuhrer zu den hethitischen Felsreliefs in der Turkei 2005 der deutsche Architekt Horst Ehringhaus und schliesslich 2008 der britische Hethitologe John David Hawkins Beschreibung BearbeitenDer Inschriftenstein liegt zwolf Kilometer westlich von Kirsehir auf freiem Feld etwa hundert Meter nordostlich der Strasse nach Yagmurlukale Er ist unregelmassig geformt hat einen maximalen Durchmesser von etwa sechs Metern und ist deutlich ubermannshoch Das umliegende steppenartige Land ist nicht landwirtschaftlich genutzt Bossert halt es fur moglich dass es zur Entstehungszeit der Inschrift im 2 Jahrtausend v Chr bewaldet war oder dass eine Strasse hier verlief In der Umgebung sind allerdings keine Siedlungsspuren gefunden worden der nachste bekannte Siedlungshugel ist der Stadthuyuk von Kirsehir der nach Bossert eine wichtige hethitische Stadt beherbergen konnte Ein kleinerer Hugel beim sudlich gelegenen Dorf Sevdigin scheint ihm zu unbedeutend Uber die Reihenfolge der Lesung der Zeichen herrscht keine Klarheit Hawkins benennt die einzelnen Inschriften beginnend mit Inschrift 1 auf der Sudseite im Uhrzeigersinn fortschreitend mit der fehlenden Inschrift 2 den Inschriften 3 bis 5 auf der Westseite und endend mit Inschrift 6 im Osten Ebenfalls bestehen einige Differenzen zwischen den verschiedenen Bearbeitern uber die Himmelsrichtungen der Seiten Hawkins gibt dazu eine kurze Ubersicht 2 Teile der Schriften sind durch Einwirkung von Schatzsuchern zerstort So ist die untere Halfte von Inschrift 1 durch Bohrlocher nicht mehr lesbar Auf der Oberseite des Steins ist ein grosser Sprengtrichter zu sehen von der Inschrift 6 ist ebenfalls die rechte Halfte verschwunden Inschrift 2 ursprunglich an der Sudwestseite konnte Bossert noch auf einem abgesprengten Steinblock lesen und abzeichnen fur Hawkins war sie nicht mehr erkennbar Eine zusammenhangende Lesung der Texte ist nicht moglich Es werden mehrfach ein Prinz namens x ziti und sein Vater Ura Tarhunda sowie eine Prinzessin x parinaia genannt die Bossert irrtumlich auch als Prinz las Der Vater wird allerdings nicht als Konig bezeichnet was moglich ist da es ublich war dass Offizielle am Hof den Titel Prinz REX FILIUS trugen die keine Sohne des Konigs waren Die genannten Namen tauchen zwar unter anderem auf Siegeln aus Bogazkoy Ḫattusa auf aber nie in einem Zusammenhang der eine Identitat mit den hier genannten Personen zulassen wurde Dennoch wird sowohl aufgrund der Namen als auch aus palaographischen Gesichtspunkten wegen bestimmter Zeichenformen die Inschrift in die Zeit des hethitischen Grossreichs datiert Bossert legte sich auf das 14 oder 13 Jahrhundert v Chr fest nbsp Inschrift 1 Sudseite nbsp Inschrift 3 Westseite nbsp Inschrift 4 Westseite nbsp Inschrift 5 Westseite nbsp Inschrift 6 Ostseite nbsp SprengtrichterLiteratur BearbeitenHelmuth Theodor Bossert Die H H Inschrift von Malkaya In Orientalia Nova Series Band 24 Nummer 4 1958 S 325 350 Eberhard P Rossner Felsdenkmaler in der Turkei Band 1 Die hethitischen Felsreliefs in der Turkei Ein archaologischer Fuhrer 2 erweiterte Auflage Rossner Munchen 1988 ISBN 3 924390 02 9 S 136 140 Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Philipp von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 83 J D Hawkins Mark Weeden The Hieroglyphic Rock Inscription of Malkaya A New Look In Anatolian Archaeological Studies Band 17 S 241 249 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Malkaya Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Malkaya auf hittitemonuments comEinzelnachweise Bearbeiten Helmuth Theodor Bossert Reisebericht aus Anatolien In Orientalia Nova Series Band 29 Nummer 4 1950 S 506 507 Hawkins bemerkt dazu in einer Fussnote auf S 241 We had difficulties taking a compass reading with a traditional compass on the site ourselves Ahnlich erging es dem Autor dieses Artikels Im Artikel werden Hawkins Bezeichnungen ubernommen Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malkaya amp oldid 227004263