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38 475 37 691944444444 Koordinaten 38 28 30 N 37 41 31 OKotukale Die Felsinschrift von Kotukale in der Zentralturkei ist eine Inschrift in luwischen Hieroglyphen und stammt vermutlich aus dem spaten 12 Jahrhundert v Chr Nach Strassenbauarbeiten im Jahr 1935 ist die Inschrift verschuttet Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Fund und Verlust 3 Beschreibung 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Standort der Felsinschrift befindet sich etwa neun Kilometer ostlich des Ortes Balaban beim Dorf Hisarcik fruher Kotukale im Landkreis Darende der turkischen Provinz Malatya An dieser Stelle durchfliesst der von Westen kommende Tohma Cayi eine Schlucht an deren sudlicher Seite sich die moderne Strasse entlangzieht Zwischen Strasse und Felsen wird der Ort der Inschrift angenommen Der Fluss war fur das spathethitische Konigreich von Melid ebenso wie der weiter ostlich zum Euphrat fliessende Kuru Cayi von Bedeutung zum einen als Wasserspender fur die fruchtbare Ebene von Malatya zum anderen als Verkehrsweg nach Norden ins ehemalige Kernland des hethitischen Grossreichs Aus diesem Grund finden sich an ihrem Lauf mehrere Inschriften darunter die Felsinschriften von Gurun und von Sirzi Fund und Verlust BearbeitenDie Cornell Expedition nach Kleinasien und in den assyro babylonischen Orient der Cornell University von 1907 wurde von einem armenischen Buchsenmacher aus Darende auf die Inschrift hingewiesen der ihnen auch eine selbst erstellte Abzeichnung der letzten beiden Zeilen ubergab 1 Trotz zweier Versuche konnten sie allerdings wegen des zu hohen Wasserstands des Flusses die Schrift nicht selbst sehen Der deutsche Archaologe Hans Henning von der Osten scheiterte 1929 am gleichen Problem Als der amerikanische Altorientalist Ignace Gelb 1935 den Ort besuchte konnte er im letzten Moment die Sprengung des Felsens im Zuge von Strassenbauarbeiten verhindern Er fertigte Photographien der Inschrift an 2 die bis heute die einzigen blieben Bei ihrem Besuch im August 1954 stellten Helmuth Theodor Bossert und sein Mitarbeiter Mustafa Kalac zunachst fest dass der Inschriftenstein inzwischen unter der Erde begraben war Nach Berechnungen anhand von Gelbs Bildern und Messungen konnten sie bei Grabungen 1 75 Meter unter der Oberflache die obersten zwei Zeilen freilegen Der Hethitologe John David Hawkins der 1974 und 1986 die Stelle besuchte und der deutsche Architekt Horst Ehringhaus der nach 2000 die spathethitischen Felsreliefs und inschriften erforschte konnten nur die Umgebung fotografieren stellten aber beide fest dass eine Grabung moglich und erfolgversprechend ware Beschreibung BearbeitenDas Schriftfeld ist etwa 1 80 Meter hoch und 1 20 Meter breit Es besteht aus sechs Zeilen die durch Linien getrennt sind Zeichen und Trennlinien sind im Relief ausgefuhrt Der Text beginnt rechts oben und ist boustrophedon zu lesen Autor ist Runtija von Melid derselbe Konig der auch die Inschriften von Gurun verfasst hat Ahnlich wie dort lasst sich die Inschrift in vier Abschnitte teilen Gotterwidmung Vorstellung mit Abstammung erzahlender Teil und Fluchformel Nach der Widmung an den grossen Tarhunza und funf andere nicht identifizierbare Gotter stellt sich Runtija auch hier als Enkel Kuzzitissubas Sohn PUGNUS milis I des Landesherren von Malida 3 vor Der Grossvater Kuzzitissuba ist unter anderem von Siegelabdrucken aus der Endzeit des Hethiterreiches um 1200 1185 v Chr als Konig des hethitischen Gliedstaates Karkemis bekannt Nach dem Ende des Grossreichs wurde Karkemis selbstandig und Kuzzitissuba war der erste Herrscher der sich in hethitischer Tradition als Grosskonig bezeichnete Von dort aus wurde das Reich Malida Melid als Sekundogenitur unter Kuzzitissubas Sohn PUGNUS milis dem Vater Runtijas gegrundet Im Folgenden berichtet der Verfasser uber Strassenbauarbeiten Diesen Tunnel habe ich hoher gelegt und diesen steinernen Weg gemacht 3 Anschliessend wird ein Berg erwahnt der weitere Text ist nicht verstandlich In der abschliessenden Fluchformel wird demjenigen der den Namen Runtijas entfernt die Strafe Tarhunzas und der anderen Gotter angedroht Aufgrund der bekannten Regierungszeiten der genannten Herrscher wird die Inschrift in das spate 12 Jahrhundert v Chr datiert Weblinks Bearbeitenhittitemonuments comLiteratur BearbeitenEberhard P Rossner Felsdenkmaler in der Turkei Band 1 Die hethitischen Felsreliefs in der Turkei Ein archaologischer Fuhrer 2 erweiterte Auflage Rossner Munchen 1988 ISBN 3 924390 02 9 S 236 238 John David Hawkins Corpus of hieroglyphic Luwian inscriptions Vol 1 Inscriptions of the Iron Age Part 1 Introduction Karatepe Karkamis Tell Ahmar Maras Malatya Commagene de Gruyter Berlin 2000 ISBN 3 11 010864 X S 299 301 Tafeln 139 141 Horst Ehringhaus Das Ende das ein Anfang war Felsreliefs und Felsinschriften der luwischen Staaten Kleinasiens vom 12 bis 8 7 Jahrhundert v Chr Nunnerich Asmus Mainz 2014 ISBN 978 3 943904 67 3 S 87 91 Einzelnachweise Bearbeiten Benson Brush Charles Hittite Inscriptions Cornell Expedition to Asia Minor Ithaca New York 1911 S 38 39 Digitalisat John David Hawkins Corpus of hieroglyphic Luwian inscriptions Vol 1 Inscriptions of the Iron Age Part 1 Introduction Karatepe Karkamis Tell Ahmar Maras Malatya Commagene de Gruyter Berlin 2000 ISBN 3 11 010864 X Tafeln 139 141 a b Deutsche Ubersetzungen zitiert nach Horst Ehringhaus Das Ende das ein Anfang war Felsreliefs und Felsinschriften der luwischen Staaten Kleinasiens vom 12 bis 8 7 Jahrhundert v Chr Nunnerich Asmus Mainz 2014 ISBN 978 3 943904 67 3 S 87 91Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsinschrift von Kotukale amp oldid 237650209