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36 433055555556 33 728027777778 Koordinaten 36 25 59 N 33 43 40 9 OKeben Das Felsrelief von Keben ist ein hethitisches Monument in der Sudturkei Seine genaue Datierung ist umstritten Es wird lokal Colak kiz turkisch fur Das verkruppelte Madchen genannt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Erforschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenVon Lykaonien um die Stadt Ikonion heute Konya aus uberquerte in antiker Zeit eine Heerstrasse uber Karaman und den Sertavulpass den Taurus nach Suden zur Hafenstadt Ura die im Rauen Kilikien vermutlich in der Nahe des heutigen Silifke lag Die Strasse bildete eine wichtige Verbindung vom hethitischen Kernland zum Mittelmeer und damit dem Seeweg nach Zypern Sie folgte in Teilen dem Lauf des Flusses Kalykadnos heute Goksu musste aber an einigen Stellen wegen der Enge des Tales in die Berge ausweichen Reste des antiken Strassenpflasters sind noch in der steilen Felswand hoch uber dem Dorf Keben zu erkennen das im Bezirk Silifke etwa 35 Kilometer sudostlich von Mut und 20 Kilometer nordwestlich von Silifke uber dem Goksutal liegt Die moderne Strasse fuhrt unterhalb des Ortes am Hang entlang Etwa vier Meter oberhalb der alten Strasse liegt in der Felswand in einer Nische das Relief Beschreibung BearbeitenDie rechteckige Bildnische ist etwa 1 0 Meter breit 1 8 Meter hoch und 10 Zentimeter tief Dargestellt ist eine nach rechts gehende Frauenfigur mit in unterschiedlicher Hohe nach vorn gestreckten Armen Ob sie in einer Hand einen Gegenstand hielt wie gelegentlich vermutet ist nicht feststellbar Auf dem Kopf tragt sie eine polosartige Haube von der ein Schleier uber das Gewand herabhangt Der Korper ist mit einem bis zu den Knien reichenden Mantel bekleidet darunter ein Unterkleid das bis zum Boden herabfallt und beide Fusse bedeckt Das Bildnis ist in ungewohnlich hohem Relief plastisch gearbeitet sodass auch das Gesicht mit der pragnanten die Stirn gerade fortsetzenden Nase und den mandelformigen Augen gut erkennbar ist Eine Beischrift ist nicht vorhanden was die Deutung erschwert Unweit des Reliefs liegen am Fuss der Felswand zwei Kammergraber weiter unten vor der Wand einige Chamosorien und Reste einer Befestigungsanlage Die Grabbauten stammen wie die Ruinen aus romischer oder byzantinischer Zeit Hethitische Siedlungsspuren wurden in der naheren Umgebung bisher nicht entdeckt der nachste Siedlungshugel ist der etwa 20 Kilometer nordwestlich liegende Kilise Tepe der vom fruhen 3 bis zum 1 Jahrtausend v Chr besiedelt war 1 Erforschung BearbeitenAls erster berichtete 1975 Mehmet Belen der damalige Direktor des Archaologischen Museums von Silifke von dem Relief Die erste Publikation lieferte der turkische Archaologe Orhan Aytug Tasyurek 1976 Er vermutete eine Entstehung in der hethitischen Grossreichszeit 1450 1200 v Chr da Kilikien in dieser Periode zum hethitischen Herrschaftsbereich gehort habe und in der Darstellung kein aramaischer Einfluss erkennbar sei Kay Kohlmeyer der den Ort wenige Jahre spater besuchte halt diese Argumentation fur nicht ausreichend und erkennt Ahnlichkeiten zu Monumenten aus Karkemis weshalb er das Werk eher in die Zeit der spathethitischen Kleinkonigreiche 1200 700 v Chr datiert Der Architekt Horst Ehringhaus der um die Jahrtausendwende die hethitischen Felsreliefs erforschte halt wiederum unter anderem aus stilistischen Grunden wie der Kleidung und der Tiefe des Reliefs die Skulptur fur grossreichszeitlich Aufbauend auf Ehringhaus Annahme dass eher eine Herrscherin als eine Gottin dargestellt sei halt es der Altorientalist Michele Cammarosano fur moglich dass das Relief die Grosskonigin Danuḫepa zeigt die letzte Frau Mursilis II die auch noch unter seinen Nachfolgern Muwatalli II und Mursili III im Amt war 2 Literatur BearbeitenOrhan Aytug Tasyurek Silifke Keben Hitit kaya kabartmasi The Keben Hittite Rock Relief from Silifke In Turk Arkeoloji Dergisi Band XXIII 1 1976 S 97 102 Kay Kohlmeyer Felsbilder der hethitischen Grossreichszeit Acta Praehistorica et Archaeologica Bd 15 Marie Leidorf Rahden 1983 ISBN 3 88435 080 3 S 102 Eberhard P Rossner Felsdenkmaler in der Turkei Band 1 Die hethitischen Felsreliefs in der Turkei Ein archaologischer Fuhrer 2 erweiterte Auflage Rossner Munchen 1988 ISBN 3 924390 02 9 S 99 102 Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 112 118 Weblinks BearbeitenKeben auf hittitemonuments comEinzelnachweise Bearbeiten University of Cambridge Kilise Tepe Archaeological Project 2007 2012 Michele Cammarosano Tanuḫepa A Hittite Queen in Troubled Times In Mesopotamia 45 2010 S 47 64 hier besonders S 61 Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsrelief von Keben amp oldid 200033615