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38 19875 35 781111111111 Koordinaten 38 11 55 5 N 35 46 52 ORelief Tasci ATasci Die beiden Felsreliefs von Tasci stammen aus der Zeit des hethitischen Grossreichs Sie liegen etwa zwei Kilometer sudlich des Dorfes Tasci im Landkreis Develi der turkischen Provinz Kayseri Sie werden im Turkischen als Yazili Kaya beschriebener Felsen bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Tasci A 3 Tasci B 4 Bedeutung 5 Forschungsgeschichte 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenIm Dorf Tasci mundet der am sudlich gelegenen Bakirdag entspringende Samaz Dere auch Homur Suyu genannt in den Zamanti Irmagi An der Stelle wo er zwischen zwei dicht beieinanderstehenden Felsrucken durchbricht liegen am westlichen Ufer die beiden mit Tasci A und B bezeichneten Reliefs im Abstand von weniger als hundert Metern An dem engen Durchgang fuhrte sicherlich in der Entstehungszeit der Bildwerke keine Strasse entlang zur Anlage der modernen Strasse mussten Felspartien abgesprengt werden Die Lage am Wasser sowie uber den Reliefs liegende Hohlen lassen auf eine kultische Funktion des Ortes schliessen nbsp Lage von Tasci A vom gegenuberliegenden Flussufer aus nbsp Detail von Tasci A die drei Figuren mit BeischriftenTasci A BearbeitenDas nordliche der beiden Reliefs Tasci A liegt je nach Wasserstand ein bis zwei Meter uber dem Fluss und ragt heute nur noch weniger als einen Meter aus dem angeschwemmten Erdreich Es zeigt rechts unten drei nach rechts gewandte Figuren die bis uber Hufthohe im Schwemmland verschwunden sind Ihre Umrisse sind mit tiefen Rillen umzogen Die linke ist am besten erhalten sodass bei ihr die Innenzeichnung noch zu erkennen ist Uber den Kopf laufen Bander ein Tuch hangt uber den Rucken herab was diese Gestalt als weiblich ausweist Augen und Kinn sind noch erkennbar die dazwischenliegende Mund und Nasenpartie ist ausgebrochen Jeweils ein Arm der beiden linken Personen ist vorgestreckt nach der Umzeichnung von Ignace Gelb von 1939 hatte die rechte Figur dieselbe Haltung was allerdings durch die starke Verwitterung nicht mehr zu sehen ist Von den beiden rechten Figuren die Rundkappen tragen sind nur noch die Konturen vorhanden Alle drei werden allgemein als Priester angesehen Uber den Kopfen sind Inschriften in Luwischen Hieroglyphen angebracht wobei den linken Gestalten jeweils eine Zeichengruppe zugeordnet werden kann wahrend die der rechten nicht erhalten ist Die Lesung bereitet aufgrund des schlechten Zustandes allerdings Schwierigkeiten Lediglich der Name der linken weiblichen Figur kann als Ma na a za i gedeutet werden sie wird weiter als Tochter Lubakkis des Sohnes des Armeeschreibers bezeichnet Eine weitere Hieroglyphengruppe befindet sich links der drei sie nennt eine weitere Person nach J D Hawkins der Leibgardist Zida Diener Hattusilis des Grosskonigs des Helden Da dieser nicht abgebildet ist handelt es sich moglicherweise um den Stifter des Reliefs Tasci B Bearbeiten nbsp Lage von Tasci B am westlichen Flussufer nbsp Tasci BWeniger als 100 Meter flussaufwarts liegt direkt am Ufer oder bei hoherem Wasserstand im Fluss auf einem einzelnen Felsbrocken das Relief Tasci B Das Ritzrelief zeigt eine nach rechts gewandte mannliche Figur Sie tragt eine Rundkappe die vorn mit einem Horn ausgestattet ist das lange Gewand der Priester und einen Schal der uber Schulter und Arm hangt Der rechte Arm ist zum Gruss erhoben der linke vorgestreckt Daruber ist das eigentlich Gottern vorbehaltene Heilszeichen zu erkennen Drei Hieroglyphen die unter den Armen zu sehen sind wurden von verschiedenen Forschern unterschiedlich gelesen der Name konnte jedoch nicht erschlossen werden Bedeutung BearbeitenUber Tasci A befindet sich in der Felswand eine Hohle von der ein Schacht senkrecht hinabfuhrt Er ist heute mit eingeschwemmter Erde angefullt reichte aber moglicherweise bis zur Wasseroberflache In der Wand hinter Tasci B ist ebenfalls eine Hohle zu finden von der gleichfalls ein Schacht abwarts fuhrt Beide Kavernen sowie die Lage am Wasser deuten auf eine kultische Bedeutung des Platzes hin Die Ausrichtung der Priestergestalten flussabwarts in Richtung der bebauten Felder in der Flussebene lasst vermuten dass sie eine Schutzfunktion fur die dortige Landwirtschaft und fur einen moglicherweise vorhandenen Ort ausuben sollten Die Reliefs werden nach den Beischriften etwa ins 13 Jahrhundert v Chr datiert Forschungsgeschichte BearbeitenErste kurze Berichte und die erste Lesung uber Tasci A gaben 1906 Hans Rott und Leopold Messerschmidt nach Rotts Anatolienreise heraus sowie im selben Jahr Guillaume de Jerphanion Ignace Gelb grub 1935 den unteren Teil des Reliefs aus und veroffentlichte eine Kopie sowie eine Fotografie Tasci B wurde zunachst 1947 von Sedat Alp und Ekrem Akurgal beschrieben Darauf besuchte 1954 Hans Gustav Guterbock den Ort Den ersten ausfuhrlichen Bericht uber beide Felsbilder legte Piero Meriggi 1975 nach seiner ersten Anatolienreise vor Seine Bearbeitung der Beischriften stimmte nahezu mit der von Gelb uberein im Gegensatz zu derjenigen von Franz Steinherr aus demselben Jahr Letztere wurde von Markus Wafler ubernommen Eine umfassende Besprechung lieferte Kay Kohlmeyer 1983 Horst Ehringhaus veroffentlichte schliesslich 2003 eine Beschreibung der Reliefs Literatur BearbeitenKay Kohlmeyer Felsbilder der hethitischen Grossreichszeit In Acta Praehistorica et Archaeologica 15 1983 S 74 80 Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 65 70 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Felsreliefs von Tasci Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www hittitemonuments com engl Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsreliefs von Tasci amp oldid 236502533