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Heinrich Leopold Benno Messerschmidt 29 August 1870 in Berlin 11 Marz 1911 in Charlottenburg 1 war ein deutscher Altorientalist Leopold Messerschmidt um 1910 Leopold Messerschmidt studierte zunachst Alte Sprachen und Theologie Er sprach unter anderem Arabisch und Hebraisch 1893 legte er das zweite theologische Staatsexamen ab Danach konzentrierte er sich jedoch auf die Assyriologie und wurde am 8 August 1896 als letzter Doktorand bei Eberhard Schrader mit der Arbeit Tabula Babylonica V A Th Museum Berolinensis Primum Editur Commemtarique Instruitur einer Arbeit zu einer Tontafel aus der Sammlung der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen promoviert Seit Oktober 1899 war Messerschmidt der erste Hilfsarbeiter der Vorderasiatischen Abteilung Spatestens seit 1901 gehorte er der Deutschen Orientgesellschaft DOG an und gehorte als Vertreter der Museen seit dem folgenden Jahr dem Vorstand an Bei seinem Tod war er Schriftfuhrer der DOG 1902 wurde er offiziell Leiter der deutschen Ausgrabungen in Assur die Grabungslizenz aus dem Jahr 1905 wurde auf seinen Namen ausgestellt Doch war Messerschmidt wegen seines schlechten Gesundheitszustandes nie vor Ort Im Oktober 1903 wurde seine Museumsstelle in die eines Direktorial Assistenten umgewandelt Zwischen 1906 und 1908 weilte er mehrmals fur langere Zeit in Konstantinopel wo er fur die Museen uber die Funde aus Assur und Fara Suruppak verhandelte und diese auch fur das Ottomanische Museum katalogisierte Bei den Verhandlungen zur Fundteilung war er sehr erfolgreich Gemeinsam mit 14 anderen solcher Stellen an den Berliner Museen wurde seine Direktorial Assistenten Stelle im Juli 1909 in die eines Kustos umgewandelt 1909 wurde ihm auch der Kronenorden vierten Ranges fur seine Leistungen bei den Verhandlungen um die Fundstucke in Konstantinopel verliehen An einer ihn schon langer behindernden Herzerkrankung die ihn 1904 schon zu einer langeren Arbeitspause gezwungen hatte verstarb Messerschmidt im Alter von nur 40 Jahren Die letztendlich todliche Herzmuskelentzundung zog er sich nach seiner Hochzeit mit Helene Gertrud Funke im Juni 1910 auf der Ruckreise von der Hochzeitsreise im Hause seiner Schwiegereltern in Aschersleben zu Sein Nachfolger wurde Otto Weber Messerschmidt machte sich vor allem um die Organisation der Vorderasiatischen Sammlung in Berlin verdient Den Hauptteil der organisatorischen musealen Arbeit hatte er anstelle des haufig mit anderen Dingen beschaftigten Direktor Friedrich Delitzsch zu leisten Er unterhielt gute Verbindungen zu den Ausgrabern Walter Andrae Robert Koldewey Oscar Reuther aber auch zu den Vertretern der DOG und der Berliner Museumslandschaft Hier musste Messerschmidt nicht selten als Mittelsmann und Vermittler fungieren Besonders mit Theodor Wiegand verband ihn seit dem Aufenthalt in Konstantinopel eine Freundschaft Durch dessen Vermittlung hatte Messerschmidt Assyriologe am Ottomanischen Museum werden konnen vermittelte aber Eckhard Unger auf die Stelle Koldeweys Einladungen zu den Ausgrabungen in Babylon konnte er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nie annehmen und nie Mesopotamien besuchen einzig bei seinem Aufenthalt in Konstantinopel konnte er in direkten Kontakt mit den altorientalischen Monumenten kommen Zur wissenschaftlichen Arbeit kam Messerschmidt nur selten Doch veroffentlichte er mehrere popularwissenschaftliche Schriften insbesondere aus dem Bereich der musealen Offentlichkeitsarbeit Hier empfand sich Messerschmidt von seinem Vorgesetzten Delitzsch fur zu kurz gehalten Seine wichtigste Arbeit Keilschrifttexte aus Assur historischen Inhalts Heft I erschien erst postum Generell gab es offenbar ein gespanntes Verhaltnis zwischen Delitzsch und seinem wichtigsten Museumsmitarbeiter Messerschmidts wichtigstes Arbeitsgebiet waren die altorientalischen Schriftfunde doch interessierte er sich auch fur archaologische Artefakte Fur die Fruhzeit der Sammlung war Messerschmidts Arbeit von pragender Bedeutung Herausragend sind insbesondere seine hethitologischen Beitrage so beispielsweise etwa das von ihm erstellte Corpus Inscriptionum Hettiticarum 2 3 4 5 Ediert sind dort vor allem auch die von Friedrich Delitzsch und Osman Hamdi Bey aufgenommenen Hieroglyphenhethitischen Inschriften Literatur BearbeitenNicola Crusemann Vom Zweistromland zum Kupfergraben Vorgeschichte und Entstehungsjahre 1899 1918 der Vorderasiatischen Abteilung der Berliner Museen vor fach und kulturpolitischen Hintergrunden Mann Berlin 2001 ISBN 3 7861 2403 5 Jahrbuch der Berliner Museen Beiheft zum Band 42 2000 S 164 169 Nicola Crusemann Von Assur nach Berlin Der lange Weg der Funde vom Grabungsort ins Museum In Joachim Marzahn Beate Salje Hrsg Wiederentstehendes Assur 100 Jahre deutsche Ausgrabungen in Assyrien Philipp von Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 3250 5 und ISBN 3 8053 3251 3 S 53 63 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leopold Messerschmidt im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Sterberegister StA Charlottenburg I Nr 177 1911 Leopold Messerschmidt Corpus Inscriptionum Hettiticarum Teil 1 Beschreibung und Teil 2 Inschriften In Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft 5 Jahrgang Heft Nr 4 u 5 Berlin 1900 Digitalisat Leopold Messerschmidt Die Hettiter Leipzig 1902 2 Auflage Leipzig 1903 Digitalisat Leopold Messerschmidt Corpus Inscriptionum Hettiticarum Nachtrage 1 In Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft 7 Jahrgang Heft Nr 3 Berlin 1902 Leopold Messerschmidt Corpus Inscriptionum Hettiticarum Nachtrage 2 In Mitteilungen der Vorderasiatischen Gesellschaft 11 Jahrgang Heft Nr 5 Berlin 1906 Normdaten Person GND 1033347426 lobid OGND AKS LCCN no95052404 VIAF 39757240 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Messerschmidt LeopoldALTERNATIVNAMEN Messerschmidt Heinrich Leopold Benno vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher AltorientalistGEBURTSDATUM 29 August 1870GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 11 Marz 1911STERBEORT Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Messerschmidt amp oldid 237972471