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38 246111111111 35 929166666667 Koordinaten 38 14 46 N 35 55 45 ORelief von Imamkullu 1 Imamkulu Das hethitische Felsrelief von Imamkullu fruher auch Imamkulu liegt nahe dem gleichnamigen turkischen Dorf Imamkullu im Landkreis Tomarza der Provinz Kayseri Es wird im Turkischen als Yazili Kaya beschriebener Felsen oder Simsekkaya Blitzfelsen bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Forschungsgeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Trachytblock mit dem Relief liegt an einem Berghang des 3045 Meter hohen Bey Dagi im Suden des Ortes Hier beginnt der Aufstieg zum Gezbelpass in dem schon im Altertum zwei Strassen zusammentrafen und den Taurus uberquerten Eine davon kommt dem Flusslauf des Zamanti Irmagi folgend vom hethitischen Kernland uber Kayseri und Tomarza die andere kommt uber Develi aus Kappadokien vorbei an den Reliefs von Firaktin und Tasci Am anderen sudostlichen Ende des Passes liegt das Felsrelief von Hanyeri In der Fachliteratur wird das Relief nach einer alteren Schreibweise des Ortsnamens als Imamkulu bezeichnet Beschreibung BearbeitenDas rund 3 25 2 Meter grosse Relief wurde in die kunstlich abgeflachte leicht vorgewolbt nach Westnordwest gerichtete Seite eines grossen Felsbrockens eingemeisselt und ist stark verwittert Es besteht aus drei nebeneinander liegenden Zonen Die linke Zone zeigt eine nach rechts gewandte mannliche Figur wohl den Stifter des Monuments die in der linken Hand einen Speer und in der rechten einen Bogen halt dessen Sehne nur noch ansatzweise zu erkennen ist Am Gurtel sind Knauf und teilweise Scheide eines Schwerts zu erkennen Er tragt eine Rundkappe mit Resten eines Hornes und Schnabelschuhe Vor dem Kopf sind Luwische Hieroglyphen eingemeisselt die ihn als Konigssohn bezeichnen Sein Name wird mit Kuwalanamuwa angegeben Ein Prinz dieses Namens wird auch am Felsrelief von Hanyeri sowie an dem von Akpinar bei Manisa genannt Ob es sich um die gleiche Person handelt ist wahrscheinlich aber nicht nachweisbar In der grossten mittleren Zone ist im oberen Bereich der Wettergott zu sehen der auf einem nach rechts fahrenden Streitwagen steht Er tragt Schnabelschuhe und den kurzen Kriegerrock und ist an der gehornten Spitzmutze als Gott zu erkennen Am Gurtel ist ebenfalls ein links getragenes Schwert erkennbar Mit der rechten Hand hebt er eine Keule die linke halt die Zugel des galoppierenden Stieres der den Wagen zieht Uber seiner vorgestreckten Hand befinden sich drei Hieroglyphenzeichen die ihn als Wettergott des Himmels bezeichnen ein viertes darunter liegendes Zeichen ist nicht mehr lesbar Der Gott und das Gespann stehen auf den gebeugten Nacken von drei Berggottern wie es ahnlich auch in der Hauptszene von Yazilikaya zu sehen ist Sie tragen die fur Berggotter ublichen langen Gewander die spitze Gottermutze und als Bewaffnung wiederum ein Schwert Sie stehen ihrerseits auf drei Mischwesen mit Felidenkopfen und erhobenen Armen Die rechte Gruppe zeigt oben eine frontal dargestellte Gottin mit gespreizten Armen der Kopf ist im Profil nach links dem heraneilenden Wettergott zugewandt abgebildet Die Arme halten ihr weit geoffnetes Gewand auf dem Kopf sind vier Kohlmeyer oder funf Ehringhaus Zacken einer Krone oder der Frisur zu erkennen Uber den Schultern ragen Flugelspitzen empor Ehringhaus erkennt uber der rechten Hand einen sechszackigen Stern 2 Ihre Beine sind nach Art von Idolen ohne Fusse dargestellt sie stehen auf einem stilisierten Baum Zwischen dem Wettergott und der Gottin wahrscheinlich Sauska Istar ist ein nach links fliegender Vogel zu sehen Die Zusammenstellung von Wettergott und der sich vor ihm entschleiernden Gottin ist oft auch in Verbindung mit dem dazwischen fliegenden Vogel ein Motiv das schon seit der fruhen Bronzezeit unter anderem von syrischen Rollsiegeln belegt ist Jutta Borker Klahn halt einen Zusammenhang mit dem Asertu Mythos fur denkbar in dem Istar in Vogelgestalt den Liebesakt zwischen dem Wettergott und Asertu der Gattin des Elkunirsa belauscht Das Relief wird ebenso wie das in Hanyeri auf das 13 Jahrhundert v Chr die Spatzeit des hethitischen Grossreichs datiert nbsp Lage des Reliefs am Berghang nbsp Wettergott mit Streitwagen und Zugtier nbsp auf Berggottern und Mischwesen stehend nbsp Entschleierte Gottin auf stilisiertem BaumForschungsgeschichte BearbeitenNach der Entdeckung durch Kemaleddin Karamete aus Kayseri 1934 veroffentlichte zunachst der franzosische Altorientalist Louis Delaporte einen darauf basierenden Bericht 1935 besuchte darauf der amerikanische Altorientalist Ignace Gelb den Ort Sedat Alp und Ekrem Akurgal dokumentierten nach ihrer Anatolienreise 1947 die Beischriften 1975 veroffentlichte Markus Wafler eine Beschreibung des Reliefs und der Inschriften Im gleichen Jahr legte Piero Meriggi eine Lesung der Hieroglyphen vor die Hans Gustav Guterbock der das Relief 1978 besuchte bestatigte Eine abweichende Lesung des Stifternamens kam von Jutta Borker Klahn 1983 publizierte Kay Kohlmeyer eine detaillierte Beschreibung und Diskussion des Monuments schliesslich lieferte Horst Ehringhaus 2005 in seinem Buch uber die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit eine weitere Dokumentation von Bild und Schrift Im Aussenbereich des Archaologischen Museums von Kayseri ist ein Abguss des Reliefs ausgestellt Literatur BearbeitenJutta Borker Klahn Imamkulu gelesen und datiert In Zeitschrift fur Assyriologie und Vorderasiatische Archaologie 67 1977 S 64 72 Kay Kohlmeyer Felsbilder der hethitischen Grossreichszeit In Acta Praehistorica et Archaeologica 15 1983 S 80 86 Joost Hazenbos Zum Imamkulu Relief In Piotr Taracha Hrsg Silva Anatolica Anatolian Studies Presented to Maciej Popko on the Occasion of his 65th Birthday Agade Warschau 2002 ISBN 83 87111 12 0 S 147 161 Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3469 9 S 70 76 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Imamkullu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www hittitemonuments com engl Einzelnachweise Bearbeiten Die links zu sehende Figur des Prinzen wurde von Unbekannten mit Olfarbe nachgezeichnet Ahnliche Nachzeichnungen bei anderen Figuren sind inzwischen wieder verblasst Horst Ehringhaus Gotter Herrscher Inschriften Die Felsreliefs der hethitischen Grossreichszeit in der Turkei Zabern Mainz 2005 S 74 Hethitische Felsreliefs und Felsinschriften in der Turkei Grossreichszeit Beykoy Ermenek Firaktin Gavurkale Hanyeri Hatip Hemite Imamkullu Karabel Keben Malkaya Manisa Meydancikkale Nisantas Sirkeli Suratkaya Tacin Tasci YazilikayaZeit der spathethitischen Kleinstaaten Bulgarmaden Burunkaya Gokbez Gostesin Gurun Hisarcik Ivriz Karaburna Karadag Karasu Kizildag Kotukale Kuscu Boyaci Malpinar Midas Sehri Sirzi Suvasa Tanir Topada Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felsrelief von Imamkullu amp oldid 236502563