www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geschichte Lesothos umfasst die Geschichte des modernen Konigreichs Lesotho und dessen kolonialen Vorlaufers Basutoland sowie die vorkoloniale Geschichte dieses Gebietes Lesotho liegt im sudlichen Afrika sein Staatsgebiet ist heute komplett von der Republik Sudafrika umgeben Lesotho umgeben von der Republik Sudafrika Inhaltsverzeichnis 1 Fruhgeschichte 2 Die Herrschaft von Moshoeshoe I 3 Britische Kronkolonie Basutoland 4 Seit der Unabhangigkeit 1966 4 1 Herrschaft der Basotho National Party und Militardiktatur 4 2 Demokratie und politische Instabilitat 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFruhgeschichte BearbeitenDas Bergland von Lesotho wurde etwa 25 000 v Chr von den San einem Jager und Sammlervolk besiedelt Von den zahlreichen Hohlen und Felsmalereien die diese Volk im Sudlichen Afrika hinterlassen hat sind etwa 5000 in Lesotho zu finden beispielsweise bei Ha Baroana etwa 50 Kilometer ostlich von Maseru Wahrend der Wanderung der Bantu Stamme die etwa im 4 bis 5 Jahrhundert begann gelangten die Nguni Volker in das sudliche Afrika und liessen sich als Bauern und Hirten nieder Wahrend der nachsten Jahrhunderte wurde das Gebiet des heutigen Lesotho von Norden kommend von den Bantu besiedelt Die bis dahin dort ansassigen San wurden von den Basotho und verwandten Tswana Gruppen etwa ab dem 11 Jahrhundert immer weiter verdrangt und sind heute in diesen Regionen Sudafrikas und Lesothos gar nicht mehr beheimatet Teilweise wurden sie aber assimiliert Dies ist unter anderem an der Sprache Sesotho erkennbar die typische San Laute enthalt Ab dem 14 Jahrhundert umfasste das Siedlungsgebiet der Basotho grosse Teile der heutigen sudafrikanischen Provinz Freistaat und den Westteil des heutigen Lesotho wobei der Siedlungsschwerpunkt an den fruchtbaren Ufern des Caledon lag Die Bantu lebten dort in kleinen Gemeinschaften hauptsachlich von Ackerbau und Viehzucht wobei der Mangel an nutzbarem Land immer wieder zu Unruhen unter benachbarten Stammen fuhrte Die Herrschaft von Moshoeshoe I Bearbeiten nbsp Moshoeshoe I nbsp Grab Moshoeshoes I auf dem Thaba Bosiu PlateauZu Beginn des 19 Jahrhunderts vergrosserte der Zulu Konig Shaka sein Reich immer weiter Das Gebiet auf dem die Stamme der Basotho lebten sollte als Nachstes folgen Dies war die dustere Zeit der Lifaqane deutsch etwa die Notzeiten in der rauberische Horden die Bevolkerung terrorisierten Es herrschte eine Hungersnot die so schwer war dass es zu Kannibalismus kam 1 2 In heftigen Auseinandersetzungen war es den Basotho vereinigt und gefuhrt vom 1820 zum Anfuhrer morena ernannten Moshoeshoe I moglich sich gegen den Ansturm der Zulu zu wehren und ihr Land zu sichern Moshoeshoe liess Festungen in Butha Buthe 1820 und Thaba Bosiu 1824 errichten wo er vielen Fluchtlingen Schutz bot Durch geschickte Verhandlungen gemass den Grundsatzen seines fruheren Ratgebers Mohlomi gelang es ihm sein Einflussgebiet zu erweitern indem er sich die Gunst und das Vertrauen benachbarter Stamme sicherte Er wird daher oft als Moshoeshoe der Grosse bezeichnet und gilt als Grunder der Basotho Nation Zur Unterstutzung in der Aussenpolitik gewann er den franzosischen Missionar Eugene Casalis von der Societe des missions evangeliques de Paris der 1833 in Morija die erste Missionsstation im Land errichtete aus der die Lesotho Evangelical Church in Southern Africa LECSA hervorging Ab dem Jahr 1830 drangen die Buren auf der Suche nach Land fur neue Siedlungen vor und uberquerten erstmals den Vaal Als immer mehr Voortrekker als Folge der Spannungen zwischen Buren und Briten am Kap im sogenannten Grossen Treck zwischen 1836 und 1838 nach Nordosten zogen kam es zu Auseinandersetzungen der Europaer mit den Truppen Moshoeshoes Soldaten aus dem Gebiet des spateren Oranje Freistaats drangen immer weiter in das Siedlungsgebiet der Basotho was Moshoeshoe dazu veranlasste die Briten um Schutz zu ersuchen 1843 wurde zwischen den Basotho und der britischen Kapkolonie ein Schutzvertrag unterzeichnet der aber im Jahr 1859 wieder aufgelost wurde um die angespannten britischen Beziehungen zu den Burenrepubliken zu entlasten 1851 schlugen die Basotho die Briten in der Orange River Sovereignty militarisch baten dann aber nach einer Gegenoffensive der Briten um Frieden 1858 besiegten die Buren die Basotho im Senekal Krieg konnten jedoch Thaba Bosiu nicht erobern und zogen sich zuruck 3 Im darauf folgenden Treaty of Aliwal North Vertrag von Aliwal North wurde die Grenze im umstrittenen Flussdreieck von Caledon und Oranje auf einer mittleren Linie festgelegt 4 In den fruhen 1860er Jahren erlebten die Buren die gerade von Subsistenzwirtschaft auf exportorientierte Produktion von Schafwolle umgestellt hatten zudem eine noch grossere Demutigung als eine grosse Durre eine Hungersnot unter ihnen ausloste Die Buren waren gezwungen Vieh Hab und Gut gegen Getreide an die Basotho zu verkaufen bzw um diesen Handel zu bitten was ihnen haufig verweigert wurde da auch bei den Basotho das Getreide knapp wurde Einem erneuten Angriff der burischen Truppen ab 1865 den Seqiti Krieg konnte das Reich Moshoeshoes jedoch nicht standhalten und musste einen Grossteil seiner fruchtbaren Gebiete auf dem Highveld westlich des heutigen Lesotho an den Oranje Freistaat abgeben Die Buren vertrieben die einheimische Bevolkerung aus den von ihnen besetzten Gebieten raubten das Vieh und verbrannten was sie nicht mitnehmen konnten Als einzige Festung konnte Thaba Bosiu gehalten werden Kurz vor einer endgultigen Niederlage der Basotho griffen die Briten ein da sie eine zu grosse Ausdehnung der Burenstaaten furchteten und machten das verbliebene Land im Jahr 1868 als Basutoland zur britischen Kolonie Moshoeshoe gelang es jedoch durch geschickte Diplomatie die Autonomie seines Reiches sicherzustellen Maseru wurde 1869 zur Hauptstadt 1870 starb Moshoeshoe I Sein Sohn Letsie I Moshoeshoe wurde sein Nachfolger Im Folgejahr ging die Autonomie verloren und Basutoland wurde an die Kapkolonie angeschlossen 5 Britische Kronkolonie Basutoland Bearbeiten nbsp Karte des sudlichen Afrikas im Jahr 1885 mit der Kronkolonie Basutoland nbsp Briefmarke aus der britischen KolonialzeitDem Basotho Volk unter Letsie I wurde keine Vertretung im Parlament der Kapkolonie gewahrt woraufhin es zu Aufstanden gegen die Briten kam Dies fuhrte dazu dass samtliche Schusswaffen der Basotho konfisziert werden sollten Die Niederschlagung eines Aufstands von Chief Moorosi bei Mount Moorosi im Suden des Landes und der darauf folgende Gun War Gewehrkrieg zwischen 1880 und 1881 waren fur die Kapkolonie derart kostspielig und wirkungsarm dass Basutoland im Jahr 1884 wieder unter britische Direktherrschaft kam und Kronkolonie wurde 6 Fortan regierte der morena e moholo englisch Paramount Chief neben dem britischen Resident Commissioner wobei sich der britische Einfluss vor allem auf die Distrikthauptstadte und die Aussenpolitik Basutolands konzentrierte Die Herrschaft der barena Plural von morena hatte basisdemokratische Zuge Jahrlich wurde fur alle Basotho eine Versammlung abgehalten pitso genannt auf der wichtige Entscheidungen gefallt wurden 7 1891 starb Letsie I und wurde durch seinen Sohn Lerotholi Letsie 1836 1905 ersetzt Lerotholi besiegte 1898 bei Thaba Bosiu seinen Onkel und Widersacher Masopha im Gefecht Im sudafrikanischen Zweiten Burenkrieg um die Jahrhundertwende gehorte Basutoland nicht zum Kampfgebiet wurde aber von den Briten fur Nachschublinien genutzt 1903 wurde die landesweite pitso durch ein National Council abgelost 7 Nach Lerotholis Tod 1905 folgte sein Sohn Letsie II Lerotholi um 1869 1913 Im selben Jahr wurde Maseru an das sudafrikanische Eisenbahnnetz angeschlossen Um 1908 verliessen jahrlich bis zu 78 000 Basotho die Kronkolonie um in Sudafrika Arbeit als Bergleute oder Landwirte zu finden 1 Um dieselbe Zeit bildeten sich politische Organisationen jenseits des traditionellen Machtgefuges die Basutoland Progressive Association die die Einrichtung eines Parlaments anstrebte und spater der radikalere Lekhotla la Bafo deutsch etwa Rat der einfachen Leute 7 Als im Jahr 1910 die Sudafrikanische Union gegrundet wurde lehnte Basutoland ebenso wie Betschuanaland heute Botswana und Swasiland die Eingliederung in diesen neuen Staat ab Damit wurde Basutoland zur Enklave in Sudafrika Der sudafrikanische Natives Land Act von 1913 bewirkte dass Basotho nicht mehr nach dem Prinzip farming by halves auf sudafrikanischen Farmen arbeiten durften bei dem sie die Halfte des Gewinns an den Grundbesitzer abgegeben hatten Viele Basotho kehrten daraufhin nach Basutoland zuruck 1913 starb Letsie II sein jungerer Bruder Griffith Lerotholi um 1873 1939 folgte ihm im Amt Am Ersten Weltkrieg nahmen 3000 Soldaten aus Basutoland auf britischer Seite teil 1 Im Jahr 1938 beschloss die britische Regierung eine Verwaltungsreform durch die die Zahl der barena und deren Machtfulle drastisch reduziert wurde Dies und der Strukturwandel innerhalb des Landes hauptsachlich Verstadterung und bessere Bildungsmoglichkeiten fuhrte wahrend der folgenden Jahrzehnte zu einem deutlichen Einflussverlust des morena e moholo und der ubrigen barena Griffith versuchte die barena in die katholische Kirche zu drangen die das traditionelle System unterstutzte 1939 starb Griffith und wurde durch seinen Sohn Seeiso Griffith 1905 1940 ersetzt der jedoch schon im Folgejahr starb Nach kurzer Ubergangszeit ubernahm 1941 dessen Frau Mantsebo 1902 1964 als Regentin die Herrschaft Rund 20 000 Soldaten aus Basutoland nahmen auf Seiten der Alliierten am Zweiten Weltkrieg teil 1 In der Folge wuchs das Bestreben nach Unabhangigkeit Basutolands und fuhrte 1943 bis 1950 zur Einrichtung und Starkung von District Councils denen erstmals einige frei gewahlte Vertreter angehorten und ab 1952 zur Grundung mehrerer Parteien Dazu gehorten der panafrikanische Basutoland African Congress BAC spater Basutoland Congress Party BCP und die Basutoland National Party BNP spater Basotho National Party die der romisch katholischen Kirche nahestand und anfangs eine sudafrika freundliche Politik vertrat Auch die Grundung des Pius XII College 1945 in Roma aus dem spater die National University of Lesotho wurde verstarkte das Bestreben nach Unabhangigkeit Die Regentin akzeptierte den Machtverlust der barena 1959 wurde die erste Kolonialverfassung unterzeichnet im Jahr 1960 folgten die ersten freien Wahlen des Landes die von der BCP gewonnen wurden Das Basutoland National Council bestand jedoch noch zur Halfte aus barena die ihr Mandat durch Ernennung erhalten hatten 7 1960 war auch das Kronungsjahr von Moshoeshoe II einem Ururenkel Moshoeshoes I 1 und Verwandten Mantsebos Die folgenden Wahlen des Jahres 1965 fur die neugeschaffene Nationalversammlung gewann die BNP knapp mit 31 von 60 Sitzen die BCP erhielt 25 Sitze die monarchistische Marematlou Freedom Party vier Sitze Der BNP Vorsitzende Leabua Jonathan gewann jedoch keinen Sitz Erst nachdem er einen Parteifreund zum Rucktritt gedrangt hatte konnte er dessen Sitz nach der falligen Nachwahl ubernehmen Um Jonathan zu stutzen spendete der sudafrikanische Ministerprasident Hendrik Verwoerd 100 000 Sacke Korn 8 Die BNP fuhrte Basutoland am 4 Oktober 1966 unter dem neuen Namen Lesotho in die Unabhangigkeit Als Staatsform wurde die konstitutionelle Monarchie gewahlt erster Premierminister Lesothos wurde Jonathan Seit der Unabhangigkeit 1966 BearbeitenHerrschaft der Basotho National Party und Militardiktatur Bearbeiten nbsp Moshoeshoe II Mitte und Lekhanya rechts 1988 nbsp Erste Flagge Lesothos 1966 1987 nbsp Zweite Flagge Lesothos 1987 2006 nbsp Dritte Flagge von 2006Nach dem Wahlsieg der oppositionellen BCP unter Ntsu Mokhehle in der Wahl von 1970 annullierte Premierminister Jonathan das Ergebnis setzte die Verfassung ausser Kraft rief den Ausnahmezustand aus und trieb Konig Moshoeshoe II fur mehrere Monate ins Exil in die Niederlande Die Police Mobile Unit die spatere Armee war massgeblich an der Unterdruckung der Opposition beteiligt rund 1000 Oppositionelle wurden getotet Die verbliebenen Oppositionellen riefen nach der Bekanntgabe einer Ubergangsverfassung 1973 eine Exilregierung aus die allerdings wie die von der BCP gegrundete Guerilla Gruppe Lesotho Liberation Army LLA ohne grosse Bedeutung blieb Die LLA wurde jedoch von Sudafrika als Druckmittel gegen Lesotho und die dort lebenden Mitglieder der in Sudafrika verbotenen Anti Apartheid Bewegung African National Congress ANC genutzt Die weisse Minderheitsregierung Sudafrikas verhangte Sanktionen gegen das wirtschaftlich stark vom grossen Nachbarland abhangige Konigreich und fuhrte Militaraktionen gegen Lesotho durch Am 9 Dezember 1982 wurden bei einem Angriff sudafrikanischer Bodentruppen in Maseru 42 Menschen getotet 1985 wurden Parlamentswahlen anberaumt jedoch von den Oppositionsparteien boykottiert Die Weigerung Jonathans dem ANC die Unterstutzung zu entziehen und ihn aus Lesotho zu vertreiben sowie der wachsende Einfluss nordkoreanischer Berater auf die Politik fuhrten nach jahrelangen innenpolitischen Unruhen Anfang 1986 zu einer sudafrikanischen Blockade Lesothos Am 20 Januar 1986 wurde die Regierung in einem unblutigen Militarputsch durch General Justin Metsing Lekhanya gesturzt Die letzten ANC Fluchtlinge mussten Lesotho am 25 Januar 1986 verlassen Die Nationalversammlung wurde aufgelost Parteien verboten und ein sechskopfiger Militarrat mit Lekhanya an der Spitze gebildet Im selben Jahr wurden die einflussreichen Ex Minister Desmond Sixishe und Vincent Makhele sowie ihre Frauen in einen Hinterhalt gelockt und ermordet Die zwei Mitglieder der Militarjunta Sekhobe Letsie und Ngoanatloana Lerotholi wurden dafur 1990 vor Gericht gestellt und verurteilt Schon bald nach der Machtubernahme unterzeichneten die Regierungen Lesothos und Sudafrikas die Vertrage uber das Lesotho Highlands Water Project das Sudafrika mit Wasser versorgen sollte 1988 besuchte mit Johannes Paul II erstmals ein Papst Lesotho 9 Konig Moshoeshoe II war nach dem Putsch mit umfangreichen exekutiven und legislativen Rechten gestarkt worden faktisch war er aber von der Militarregierung abhangig und wurde 1990 erneut ins Exil in das Vereinigte Konigreich getrieben Im selben Jahr wurde Letsie III der altere Sohn Moshoeshoes II zum neuen Konig gekront Im Folgejahr wurde General Lekhanya von Oberst Elias Phisoana Ramaema abgesetzt Ramaema wurde daraufhin neuer Vorsitzender des Militarrates und leitete im Jahr 1993 die Entstehung einer neuen demokratischen Verfassung ein Demokratie und politische Instabilitat Bearbeiten Die ersten freien Wahlen nach der Militarherrschaft wurden von der BCP unter Ntsu Mokhehle mit rund 74 Prozent der Stimmen gewonnen Sie erhielt dank des Mehrheitswahlrechts alle 65 Mandate Nur ein Jahr spater im August 1994 loste Konig Letsie III unterstutzt durch die Lesotho Defence Force LDF das Parlament wieder auf und setzte Teile der Verfassung ausser Kraft Die Regierung der Putschisten unter Hae Phoofolo musste allerdings nach etwa einem Monat auf Druck Sudafrikas und anderer Staaten auseinander so dass die alte Regierung wieder eingesetzt werden konnte 1995 kehrte Konig Moshoeshoe II der bereits ab 1992 wieder in Lesotho gelebt hatte auf den Thron zuruck Er verstarb jedoch bei einem Autounfall im Jahr 1996 so dass sein Sohn Letsie III am 31 Oktober 1997 die Konigswurde zuruckerhielt Ebenfalls 1997 zerbrach die regierende BCP Parteivorsitzender Mokhehle und rund zwei Drittel der BCP Parlamentarier verliessen die Fraktion und grundeten den Lesotho Congress for Democracy LCD 10 Die Wahl von 1998 konnte vom LCD unter der Fuhrung von Bethuel Pakalitha Mosisili gewonnen werden Die Partei gewann 79 der 80 Parlamentssitze Daraufhin legten rebellierende Oppositionsparteien in blutigen Auseinandersetzungen nahezu das gesamte offentliche Leben lahm Aus Furcht vor einem erneuten Staatsstreich wurden Truppen aus Sudafrika und Botswana auf Bitten des Premierministers ins Land gerufen um die Lage zu stabilisieren Operation Boleas Bei Kampfen mit der LDF gab es zahlreiche Tote auf beiden Seiten Nach einer Phase der Entspannung und einer Anderung des Wahlrechts konnten die letzten Soldaten 2001 das Land wieder verlassen Die Wahl von 2002 die der amtierende Premierminister Mosisili erneut deutlich gewinnen konnte wurde von der Opposition anerkannt Dabei wurden nach dem Verhaltniswahlrecht erstmals 40 Sitze fur Parteien vergeben die aufgrund des Mehrheitswahlrechts unterproportional vertreten waren Diese Sitze gingen an oppositionelle Parteien da die LCD erneut 79 von 80 Direktmandaten gewinnen konnte Die BNP erhielt so 21 Sitze Bei den Parlamentswahlen 2007 gewann die LCD mit 62 Mandaten Die 40 zusatzlichen Sitze gingen wie zuvor an andere Parteien Die LCD nahe National Independent Party NIP verfugte uber 21 Sitze die 2006 als LCD Abspaltung gegrundete All Basotho Convention ABC uber 17 Mandate 10 BCP und BNP konnten jeweils nur drei Sitze gewinnen Im Februar 2012 grundete Mosisili nach internen Streitigkeiten die neue Partei Democratic Congress DC Er stellte bis zu den Wahlen im Mai 2012 weiterhin die Regierung die aber von den Oppositionsparteien einschliesslich des LCD nicht anerkannt wurde 11 Bei den Wahlen 2012 wurde der DC zwar starkste Partei verfehlte aber mit 48 Mandaten die absolute Mehrheit so dass es in Lesotho erstmals zu einem hung parliament und einer Koalitionsregierung unter dem ABC Politiker Tom Thabane mit LCD und BNP kam 2014 wurde die Staatskrise in Lesotho ausgelost als Premierminister Thomas Thabane die Nationalversammlung aufloste um einem Misstrauensvotum seines Koalitionspartners LCD zu entgehen In der Folge versuchte die Armee Thabane und die Polizei zu entmachten Erst durch das Eingreifen der Southern African Development Community SADC und dem Vorziehen des falligen Wahltermins konnte die Krise vorlaufig entscharft werden Bei den Wahlen 2015 gewann die ABC zwar deutlich hinzu eine Koalition aus DC LCD und funf kleinen Parteien beschloss aber Mosisili erneut zum Premierminister zu machen siehe auch Kabinett Mosisili IV Nach der Flucht dreier fuhrender Oppositionspolitiker darunter Thabane ins Ausland und der Ermordung des ehemaligen LDF Kommandeurs Maaparankoe Mahao durch Militars im Juni 2015 kam es erneut zu einer Intervention der SADC die eine Untersuchungskommission die Phumaphi Kommission einsetzte Ausserdem wurde Lesotho zum zweiten Mal in Folge vom Vorsitz des SADC Sicherheitsgremiums ausgeschlossen 12 Nachdem sich die Regierung geweigert hatte den Untersuchungsbericht der SADC zum Tod Mahaos entgegenzunehmen drohte die SADC mit dem Ausschluss Lesothos aus dem Bundnis Der Bericht verlangt unter anderem die Absetzung des LDF Kommandeurs Kennedy Tlali Kamoli der fur die politischen Unruhen verantwortlich gemacht wird sowie eine Verfassungsreform Nach Kamolis Absetzung im Dezember 2016 kehrten die drei Oppositionsfuhrer im Februar 2017 nach Lesotho zuruck 13 Am 1 Marz verlor die Regierung Mosisili ein Misstrauensvotum so dass fur den 3 Juni Neuwahlen ausgerufen wurden 14 15 Diese gewann Thabane mit 51 der 120 Sitze so dass er am 16 Juni 2017 von einer Koalition aus ABC Alliance of Democrats BNP und Reformed Congress of Lesotho erneut zum Premierminister gewahlt wurde Nach der Erschiessung von LDF Kommandeur Motsomotso durch zwei Offiziere im September 2017 stationierte die SADC erneut Sicherheitskrafte in Lesotho 16 17 Zuvor war Kamoli verhaftet und wegen Mordes angeklagt worden Thabane entzweite sich in seiner zweiten Amtszeit von der ABC die 2019 versuchte ihn auszuschliessen Erneut vermied Thabane ein Misstrauensvotum durch Schliessung der Nationalversammlung Seit Januar 2020 wird er des Mordes an seiner fruheren Frau im Jahr 2017 verdachtigt seine Frau Maesaiah wurde angeklagt 18 Thabane wurde schliesslich im Mai 2020 zum Rucktritt gezwungen und durch seinen Parteifreund Moeketsi Majoro ersetzt Siehe auch BearbeitenGrenze zwischen Lesotho und SudafrikaLiteratur BearbeitenScott Rosenberg Richard W Weisfelder Michelle Frisbie Fulton Historical Dictionary of Lesotho Scarecrow Press Lanham Maryland Oxford 2004 ISBN 978 0 8108 4871 9 Rainer Slotta Mustapha Skalli Hrsg International Symposium on Preservation and Presentation of the Cultural Heritage of Lesotho Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum Band 50 Bochum 1991 ISBN 3 921533 50 3 W Olaleye Democratic consolidation and political parties in Lesotho Johannesburg 2004 Elizabeth A Eldredge A South African kingdom The pursuit of security in nineteenth century Lesotho African studies series Band 78 Cambridge New York 1993 Tshidiso Maloka Basotho and the mines A social history of labour migrancy in Lesotho and South Africa c 1890 1940 Dakar 2004 ISBN 2869781288 Walter Schicho Handbuch Afrika In drei Banden Band 1 Zentralafrika Sudliches Afrika und die Staaten im Indischen Ozean Brandes amp Appel Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 86099 120 5 Georges Lorry Le Lesotho In Afrique australe ed Autrement HS n 45 April 1990 David Percy Ambrose The Guide to Lesotho Verbesserte Ausgabe Winchester Press Johannesburg Maseru 1976 ISBN 0 620 02190 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte Lesothos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Basutolands 1913 1966 bei EISA englisch Liste der traditionellen Herrscher Basutolands und Lesothos englisch Landes Informations Portal Geschichte Lesothos von der Gesellschaft fur Internationale Zusammenarbeit GIZEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e David Percy Ambrose The Guide to Lesotho Winchester Press Johannesburg Maseru 1976 ISBN 0 620 02190 X S 71 Scott Rosenfeld Richard F Weisfelder Historical Dictionary of Lesotho Scarecrow Press Lanham Maryland 2013 ISBN 9780810879829 S 269 Auszuge bei books google de Scott Rosenberg Richard W Weisfelder Michelle Frisbie Fulton Historical Dictionary of Lesotho Scarecrow Press Lanham Maryland Oxford 2004 ISBN 978 0 8108 4871 9 S 375 Scott Rosenberg Richard W Weisfelder Michelle Frisbie Fulton Historical Dictionary of Lesotho Scarecrow Press Lanham Maryland Oxford 2004 ISBN 978 0 8108 4871 9 S 2 Scott Rosenberg Richard W Weisfelder Michelle Frisbie Fulton Historical Dictionary of Lesotho Scarecrow Press Lanham Maryland Oxford 2004 ISBN 978 0 8108 4871 9 S 8 britishempire co uk englisch abgerufen am 5 Marz 2012 a b c d Website der US Botschaft Lesothos zur Geschichte Lesothos Memento vom 12 Juli 2012 im Webarchiv archive today englisch Scott Rosenberg Richard W Weisfelder Michelle Frisbie Fulton Historical Dictionary of Lesotho Scarecrow Press Lanham Maryland Oxford 2004 ISBN 978 0 8108 4871 9 S XXIX Website des Vatikans zu den Auslandsreisen Johannes Pauls II abgerufen am 28 Marz 2012 a b Informationen des US Aussenministeriums zu Lesotho Memento des Originals vom 21 August 2011 auf WebCite nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www state gov englisch abgerufen am 21 Marz 2010 Artikel in der Lesotho Times englisch abgerufen am 20 Marz 2012 Lesotho passed over for chair of SADC organ for security Memento vom 1 Oktober 2015 im Internet Archive citizen co za vom 18 August 2015 englisch Lesotho teeters as former PM returns timeslive co za vom 14 Februar 2017 englisch abgerufen am 14 Februar 2017 Lesotho monarch dissolves parliament and calls election bloomberg com vom 7 Marz 2017 englisch abgerufen am 7 Marz 2017 Lesotho to hold general election on 2 June m ewn co za vom 13 Marz 2017 englisch abgerufen am 17 Marz 2017 SADC approves contingent force for Lesotho defenceweb co za vom 18 September 2017 englisch abgerufen am 22 September 2017 Regional force deploys to Lesotho over security concerns news24 com vom 3 Dezember 2017 englisch abgerufen am 3 Dezember 2017 AFP Lesotho PM a no show in court theeastafrican co ke vom 22 Februar 2020 englisch abgerufen am 23 Februar 2020Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Zentralafrikanische RepublikAbhangige Gebiete Kanarische Inseln Madeira Mayotte Plaza de soberania mit Ceuta und Melilla Reunion St Helena Ascension und Tristan da CunhaUmstrittene Gebiete Demokratische Arabische Republik Sahara SomalilandGeschichte der Staaten von Asien Europa Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Lesothos amp oldid 235840840