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Die Geschichte Marokkos umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des Konigreiches Marokko von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Sie reicht rund 1 3 Millionen Jahre zuruck belegt durch Steinwerkzeuge aus der Fundstatte Thomas Quarry bei Casablanca Der Homo erectus lasst sich fur die Zeit vor 700 000 Jahren nachweisen der anatomisch moderne Mensch spatestens vor 145 000 Jahren Wahrend im Rif Landbebauung fur das 6 Jahrtausend v Chr nachgewiesen werden konnte drang die produzierende Wirtschaftsweise nur langsam gegen die aneignende der Jager Sammler und Fischer vor Auf die Kultur des Capsien ab 8000 v Chr gehen moglicherweise die Berber Imazighen zuruck Ubersichtskarte einschliesslich der von Marokko beanspruchten ehemaligen Kolonie Spanisch Sahara Die Phonizier pragten ab dem fruhen 1 Jahrtausend v Chr zunehmend die Berberkulturen wobei sich Karthago als fuhrende Stadt im ostlichen Maghreb durchsetzte Cadiz unterhielt ab dem 7 Jahrhundert v Chr eine Handelsstation auf Mogador Karthago expandierte ab Mitte des 5 Jahrhunderts westwarts bis an den Atlantik wo Stutzpunkte entstanden Wahrend des Konflikts zwischen Karthago und Rom entstanden im Maghreb die Reiche der Massyler der Masaesyler und das Konigreich Mauretanien das Rom ab 40 n Chr annektierte Die Sudgrenze der romischen Provinz wurde durch eine Kette von Befestigungen gesichert den Limes Mauretaniae Bis auf wenige Kustenstadte ging die Provinz Mauretania Tingitana bereits Ende des 3 Jahrhunderts verloren Die Christianisierung setzte im 2 Jahrhundert ein Auch einige Berbergruppen ubernahmen viele Aspekte der romischen Kultur darunter die Religionen Neben der christlichen breitete sich auch die judische Religion aus 429 435 besetzten Vandalen die Provinzen Numidiens Als Arianer bekampften sie die bisher dominierende Kirche wahrend die Berber weite Gebiete besetzen konnten und eine eigene Stammeskultur entwickelten 533 begann Ostrom das Vandalenreich zuruckzuerobern wobei die Berber in wechselnden Koalitionen eigenstandige Herrschaftsgebiete aufbauten In der Provinz Tingitana konnte Ostrom nur noch im aussersten Norden Fuss fassen Ab 664 begann die arabische Eroberung des Maghreb Die Berber wehrten sich anfangs vehement doch fanden sie schliesslich in einer islamischen Rechtsschule eine Heimat die ihnen die Gleichstellung mit den Arabern zusicherte Andererseits forderten diese Charidschiten grossere Unabhangigkeit und so begannen um 740 Aufstande die zunachst von den Armeen der Umayyaden und der Abbasiden unterdruckt wurden Um 800 bestanden bereits drei grosse Reiche im Maghreb Berberische Sprachgruppen im Nordwesten AfrikasDie ubergreifenden Stammesgruppen der Berber waren zunachst die sesshaften Masmuda dann die Zanata die spater nach Marokko abgedrangt wurden sowie die Sanhadscha im Mittleren Atlas und weiter im Suden aber auch im ostlichen Algerien Sie bildeten eine wichtige Stutze fur den Aufstieg der Fatimiden Diese waren Schiiten sie verlegten jedoch ihren Reichsschwerpunkt 972 nach Agypten Nun machten sich Ziriden und Hammadiden unabhangig Im Gegenzug schickten die Fatimiden mit den Banu Hilal arabische Beduinen nach Westen Das Arabische bis dahin nur von den stadtischen Eliten und am Hof gesprochen beeinflusste nun zunehmend die Berbersprachen Die Islamisierung wurde verstarkt das Christentum verschwand Die Almoraviden stellten das zerbrochene Stammesbundnis der Ṣanhaǧa in der westlichen Sahara wieder her und eroberten den westlichen Maghreb und damit auch Marokko aber auch weite Teile Westafrikas und der iberischen Halbinsel bis 1147 Sie wurden von den Almohaden abgelost die ihren Ursprung in einer Sekte hatten den gesamten Maghreb eroberten und gleichfalls bis nach Andalusien vorstiessen Die bis dahin einflussreichen von den nun vorherrschenden Sunniten als haretisch betrachteten aber bei den Berbern dominierenden Richtungen des Islams verschwanden weitgehend im 12 und 13 Jahrhundert Mit dem Zusammenbruch des Almohadenreichs 1235 eroberten die marokkanischen Meriniden zeitweise Algeriens Norden und Tunesien Dabei mischten sich zunehmend iberische Machte ein sowohl muslimische als auch christliche 1465 bis 1549 herrschte die Dynastie der Wattasiden Banu Watassi Mit dem Fall Granadas und der Vereinigung Spaniens 1492 kam eine der beiden Grossmachte ins Spiel die im 16 17 und 18 Jahrhundert das westliche Mittelmeer dominierten Die zweite Grossmacht war das Osmanische Reich das zunachst mittels Piratenflotten den Spaniern Widerstand entgegensetzte und versuchte Marokko zu unterwerfen Die Spanier eroberten Stutzpunkte an der Kuste von Ceuta uber Oran und Tunis bis Djerba die Portugiesen vor allem an der Atlantikkuste Im Kampf gegen die Portugiesen entrissen die Saadier die sich auch auf Zuwanderer aus dem Jemen stutzten im Jahr 1549 den geschwachten Wattasiden die Macht 1578 scheiterte ein gewaltsamer Vorstoss Portugals in der Schlacht der drei Konige bei al Qaṣr al Kabir Unter den Saadiern wurde Marokko zu einer eigenstandigen Macht die sich teils mit spanischer Hilfe als einziger arabischer Staat erfolgreich gegen die Osmanen behauptete Diese konnten Fes nur kurzzeitig besetzen Zeitweise expandierte das militarisch erstarkte Marokko unter den Saadiern bis zum Niger Auf religioser Ebene wurde der Vorrang des saadischen Kalifats bis zum Tschad vom Konig von Kanem und Bornu anerkannt Jedoch spaltete sich das Land nach 1603 nach dem Tode des letzten Saadierherrschers Ahmad Al Mansur Ab 1492 kamen infolge des Alhambra Edikts vertriebene Juden aus Spanien nach Marokko die kulturell insbesondere den Norden des Landes stark pragten Sie nahmen zeitweise erheblichen Einfluss auf die okonomischen und politischen Aussenkontakte der ab 1664 herrschenden Alaouiten Alawiden die bis heute die Konige stellen und ihre Dynastie auf Ali den Schwiegersohn Mohammeds zuruckfuhren Marokkos Herrscher residierten in verschiedenen Stadten die man heute die vier Konigsstadte nennt Diese sind Fes Marrakesch Meknes und Rabat Jedoch zerfiel der Einheitsstaat erneut im 18 Jahrhundert Der Versuch den Freiheitskrieg der Algerier gegen Frankreich zu unterstutzen fuhrte zu einer weiteren Schwachung Marokkos 1912 wurde das Land zum franzosischen Protektorat Auch Spanien griff seit 1859 mehrfach Marokko an Die Kolonialisierung des Nordens und aussersten Sudens durch Spanien fuhrte 1893 1909 und 1921 in drei Kriegen im Rif bis zum Einsatz von Giftgas Frankreich ubte ebenfalls Einfluss aus der 1912 in die Aufteilung des Landes mundete Ein kleiner Teil des Landes im Norden wurde spanisches ein Grossteil des Landes franzosisches Protektorat Auch Frankreich stiess auf Widerstand der bis Ende der 1930er Jahre andauerte Die Herrschaft des Generalgouverneurs Marschall Hubert Lyautey und seine Vorstellungen dass sich europaische und indigene Bevolkerung nicht vermischen sollten pragen bis heute das Bild vieler marokkanischer Stadte Mit dem Vichy Regime zog vorubergehend neben der rassistischen kolonialen Gesetzgebung die judenfeindliche der Nationalsozialisten im Maghreb ein Seine Reprasentanten und Gesetze wurden nach der Landung alliierter Truppen im Rahmen der Operation Torch im November 1942 eine Zeit lang von der US Regierung geduldet bis Krafte der Resistance unter Charles de Gaulle im Juni 1943 eine Ablosung erreichten Auf der Casablanca Konferenz im Januar 1943 beschlossen die Alliierten die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches als Kriegsziel des Zweiten Weltkrieges 1956 erlangte Marokko die Unabhangigkeit von Frankreich und Spanien der uberwiegende Teil der etwa 250 000 Juden verliess das Land Ab 1975 besetzte Marokko die Westsahara Mit der schrittweisen Demokratisierung wurden Parlamentswahlen fur November 1997 beschlossen die die linke Opposition gewann Ab 2002 regierte eine Mitte rechts Koalition Eine islamistische Partei errang 2011 107 von 395 Sitzen und wurde damit starkste Partei Inhaltsverzeichnis 1 Ur und Fruhgeschichte 1 1 Altpalaolithikum ab ca eine Million Jahre 1 2 Aterien anatomisch moderner Mensch vor mehr als 145 000 Jahren 1 3 Epipalaolithikum Iberomaurusien 17 000 8 000 v Chr beginnende Sesshaftigkeit 1 4 Neolithikum vor 5600 v Chr 1 4 1 Fruh und Mittelneolithikum 1 4 2 Glockenbecherkultur im Norden um 2500 v Chr 1 5 Libyer Felsritzungen Grabhugel Libysche Schrift 2 Phonizier Karthager 3 Mauretanien Massyler und Masaesyler 3 1 Expansion Karthagos Stamme im heutigen Marokko 3 2 Massinissa und Syphax bis 202 v Chr 3 3 Romisches Klientelkonigtum Numidien ab 202 v Chr Mauretanien 3 4 Romischer Klientelstaat bis 40 42 4 Teil des Romischen Reiches 40 42 bis etwa 285 429 n Chr 4 1 Provinz Mauretania Tingitana Sicherung der Sudgrenze Romanisierung 4 2 Romische Religion Gesellschaft und Staat der Spatantike 4 3 Municipium und Kolonat 4 4 Christliche Kirchen in der Spatantike 5 Vandalenreich 429 bis 535 6 Ostrom Byzanz am Kustensaum ab 533 Berberreiche im Hinterland 6 1 Militar und Zivilverwaltung Bistum Exarchat 6 2 Aufstand des Stotzas Ruckhalt in Mauretania 6 3 Streben nach Autonomie Berberreiche Antalas und Cusina 7 Arabische Expansion Islamisierung 7 1 Spaltung in Sunniten und Schiiten 7 2 Widerstand der judischen Berber Islamisierung 8 Dynastische und konfessionelle Kampfe Berberreiche 8 1 Charidschiten Aufstand des Maysara Reichsgrundungen im Maghreb 8 2 Die eklektischen Barghawata ab 749 8 3 Charidschitische Banu Midrar Miknasa um Sidschilmassa Rustamiden in Algerien 8 4 Schiitische Idrisiden 789 974 Durchsetzung der Orthodoxie durch Sanhadscha 8 5 Sunnitische Salihiden 8 6 Religioses Zentrum Tahert die Rolle der Ibadiya bis etwa 940 8 7 Flucht der Charidschiten 909 Ursprung der Ibaditen Abspaltung der Nukkar 8 8 Ende der Idrisiden von Fes 927 985 Bedeutungsverlust der Ibaditen Fatimidenherrschaft 9 Sieg der schiitischen Fatimiden 9 1 Stammesgruppen der Berber Zanata Masmuda und Ṣanhaǧa 9 2 Kurzzeitige Dominanz der schiitischen Kutama bis 911 Aufstieg der Fatimiden 9 3 Ziriden 972 1149 Ḥammadiden 10 Unabhangigkeit der Ziriden Banu Hillal Arabisierung Sunniten 11 Almoraviden 12 Almohaden 1145 1152 bis 1235 Grundung Rabats 13 Meriniden Marabutismus 13 1 Dominanz der Meriniden im Westen der Hafsiden im Osten 13 2 Eroberung des gesamten Maghreb Verlust der iberischen Gebiete bis 1344 13 3 Verlust des ostlichen und mittleren Maghreb Vasallenstaat Tilimsan 14 Zwischen den Grossmachten Sufi Orden Republik von Sale 14 1 Wattasiden 1472 1554 14 2 Saadier Abwehr der Osmanen und Spanier 14 3 Expansion Kastilien Spaniens 14 4 Konkurrenz zwischen Portugal und Spanien Einmischung Frankreichs ab 1536 14 5 Osmanische Expansionsversuche nach Marokko Saadier 14 6 Saadier 1549 1659 14 6 1 Opposition gegen Wattasiden 14 6 2 Behauptung gegen Osmanen und Portugiesen unter Ahmed al Mansur 1578 1603 14 6 3 Kurzfristige Expansion Richtung Niger 1590 1591 14 6 4 Zersplitterung der Herrschaft ab 1603 Dila Bruderschaft bis 1668 14 7 Republik von Sale 1627 1668 15 Alaouiten 15 1 Sturz der Saadier Eroberung des Nordens Mulai Ismail 1672 1727 15 2 Innerdynastische Kampfe ab 1727 15 3 Die Rolle der judischen Gemeinden Pogrom von 1465 16 Zunehmender europaischer Einfluss im 18 und 19 Jahrhundert 16 1 Handelsbeziehungen und erste Botschafter in Frankreich 16 2 Franzosische Eroberung Algeriens ab 1830 erster marokkanisch franzosischer Krieg 1844 16 3 Krieg mit Spanien 1859 1860 16 4 Souveranitatsgarantie 1880 weitere Kriege mit Spanien 1893 1906 17 Teil des franzosischen Kolonialreichs 1912 1956 17 1 Aufteilung zwischen Frankreich und Spanien Erster Weltkrieg 17 2 Zayyan Krieg 1914 1921 24 17 3 Aufstand unter Raisuli ab 1919 17 4 Rif Republik unter Abd el Krim 1921 1926 27 17 5 Tanger internationale Zone 1923 1956 17 6 Zweiter Weltkrieg Vichy Regime Freies Frankreich 17 7 Kampf um die Unabhangigkeit 17 8 Staatsgrundung Israels Judenpogrom von Djerada und Oujda 1948 Auswanderung 18 Konigreich Marokko seit 1956 18 1 Konstitutionelle Monarchie seit 1962 Grenzkrieg mit Algerien 1963 1964 18 2 Besetzung der ehemaligen Kolonie Spanisch Sahara Westsaharakonflikt 18 3 Streit um spanische Exklaven Petersilienkrieg 2002 Fluchtlinge nach Europa 18 4 Widerstand gegen die Monarchie Demokratisierungsversuche 19 Quellensammlungen 20 Literatur 20 1 Uberblickswerke 20 1 1 Historische Lexika 20 1 2 Gesamtdarstellungen 20 2 Urgeschichte 20 3 Phonizier und Karthager 20 4 Numidien Mauretanien Berber 20 5 Rom Vandalen Byzanz 20 6 Muslimische Dynastien Osmanen 20 6 1 Wirtschaft und Handel 20 6 2 Araber und Berber 20 6 3 Juden 20 6 4 Religiose Bewegungen 20 7 Kolonialgeschichte 20 8 Jungste Geschichte 21 Weblinks 22 AnmerkungenUr und FruhgeschichteAltpalaolithikum ab ca eine Million Jahre nbsp Bola aus Sidi Abderrahman Musee de l Homme ParisAn der Casablanca Sequenz wurden die altesten Funde Marokkos auf etwa eine Million Jahre datiert Die altesten menschlichen Uberreste stammen aus der Grotte des Littorines sowie den Grottes des carrieres Thomas 1 und Thomas 3 Sie wurden auf 400 000 bis 600 000 Jahre datiert 1 Neben den Fundstatten bei Casablanca ist Tighenif im Nordwesten Algeriens die bedeutendste Acheuleenstatte des afrikanischen Nordwestens Der Unterkiefer von Ternifine 2 heute Tighenif wurde ostlich von Muaskar entdeckt und zunachst als Atlanthropus mauritanicus 3 heute eher als Homo erectus mauritanicus oder Homo mauritanicus bezeichnet Er wurde auf ein Alter von etwa 700 000 Jahren datiert Damit handelt es sich um die altesten menschlichen Uberreste Nordwestafrikas 4 Bei Sale der Nachbarstadt von Rabat fand man einen Schadel der auf 450 000 Jahre datiert wurde 5 Funde aus der Rhinoceros Hohle und der Thomas Hohle die beide bei Casablanca liegen wurden auf die Zeit zwischen etwa 735 000 und 435 000 Jahren datiert Dieser Phase wurden auch die Fundstatten Sidi Al Kadir Helaoui zugewiesen ebenso wie Cap Chatelier die Littorines und die Barenhohle In diesem Raum um Casablanca einer grossen Ebene endet das Acheuleen vor etwa 200 000 Jahren Cleaver eine besondere Form rechteckiger Faustkeile sind bereits in der Phase zwischen 1 000 000 und 600 000 Jahren zahlreich und die Levalloistechnik kam in Gebrauch Hunderte von Artefakten fanden sich im Mundungsbereich des Oued Kert nahe der Mittelmeerkuste westlich von Melilla Sie scheinen uberwiegend einer sehr archaischen Fazies des Acheuleen anzugehoren Ammorene I etwas sudlich an einer Quelle gelegen ist hingegen an das Ende des Acheuleen zu datieren wie sehr fein gearbeitete Faustkeile von dunnem Querschnitt belegen Im Sudwesten in der Tarfaya Region fanden sich gleichfalls Hinweise auf diese Technik Aterien anatomisch moderner Mensch vor mehr als 145 000 Jahren Trager der nordafrikanischen Aterien Kultur war der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens der bezogen auf seine Gene weitestgehend mit den heutigen Menschen identisch ist Die Kultur wurde moglicherweise erst im Maghreb entwickelt Nach marokkanischen Funden zu schliessen geschah dies vor 171 000 bis 145 000 Jahren 6 nbsp AterienspitzeDieser anatomisch moderne Mensch war vor mehr als 200 000 Jahren in Ostafrika aufgetaucht und bald auch in Marokko erschienen wie an mehreren Fundplatzen darunter Temara an der Atlantikkuste Dar es Soltane 2 7 und El Harourader belegt werden konnte 8 Damit kommt dem Aterien eine Schlusselstellung bei der Frage der Ausbreitung des Homo sapiens in den Maghreb und moglicherweise nach Europa zu Im Maghreb folgten jedenfalls auf spate Faustkeilkomplexe die Abschlagindustrien auch Blattspitzen die der spateren Aterien Tradition angehoren fanden sich 9 Die Menschen des Aterien haben wohl als erste Pfeil und Bogen benutzt 10 Das Aterien benannt nach der Fundstatte Bi r al Atir sudostlich des algerischen Constantine galt lange als Teil des Mousterien analog zur westeuropaischen Entwicklung Es gilt jedoch inzwischen als spezifische archaologische Kultur des Maghreb 11 die einen sehr hohen Bearbeitungsstand ihrer Steinwerkzeuge erreichte Sie entwickelte einen Griff fur Werkzeuge verband also verschiedene Werkstoffe zu Kompositwerkzeugen Leitform ist die mit einer Art Dorn ausgestattete Aterien Spitze die geeignet ist in einem zweiten Werkzeugteil befestigt zu werden 12 Die alteste dieser Kultur zugewiesene Fundstatte Ifri n Ammar ein in den Rif Auslaufern an einem Verbindungsweg zum Moulouya gelegenes Abri reicht 145 000 Jahre zuruck Dortige Mousterien Artefakte reichen sogar 171 000 Jahre zuruck Weitere Fundstatten wie zum Beispiel die Bizmoune Hohle und die Contrebandiers Hohle erreichen ebenfalls ein Alter von mehr als 100 000 Jahren so dass eine Besiedlung aus der ostlichen Sahara inzwischen als unwahrscheinlich gilt Im Gegenteil sind die ostlichen Fundorte des Aterien erheblich junger wie Fundstatten 13 in Libyen belegen Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten denn in Agyptens Charga Oase fand sich eine Aterienklinge die auf uber 120 000 Jahre datiert wurde 14 nbsp Umzeichnung eines Schadels vom Djebel IrhoudMoglicherweise kamen die ersten anatomisch modernen Menschen aber gar nicht mit der Aterienkultur in den Maghreb sondern entwickelten sie vor Ort vielleicht in Marokko Der alteste dortige Fund menschlicher Uberreste ist immerhin rund 300 000 Jahre alt Djebel Irhoud 15 Dort fanden sich zwar Mousterien Artefakte aber keine des Aterien Die typische Schaftung konnte sich also in Europa und Nordafrika unabhangig voneinander entwickelt haben Moglicherweise ist im spaten Aterien ein kultureller Verlust zu konstatieren denn bisher sind keine Belege fur Korper Schmuck bekannt wie er sich in der Grotte des Pigeons im Taforalt im Sudosten Marokkos fand Dort wurden dreizehn durchbohrte Schneckenhauser der Art Nassarius gibbosulus entdeckt die auf ein Alter von 82 000 Jahren datiert wurden Die Muscheln stammen aus dem Mittelmeer wurden 40 km weit transportiert mit Ocker verziert und so durchbohrt dass man sie als Kette tragen konnte Sie gelten als altestes symbolisches Objekt 16 Die Entstehung einer Symbolebene wird von manchen Archaologen dem modernen Menschen zugeschrieben gleichsam als biologisch determiniertes Erbgut wahrend andere dieses Muster bereits bei den Neandertalern in Eurasien sehen Neben biologischen Ansatzen werden aber auch kulturelle oder klimatische Ursachen diskutiert 17 Epipalaolithikum Iberomaurusien 17 000 8 000 v Chr beginnende Sesshaftigkeit nbsp Fundstatten der iberomaurusischen und der Capsien Kultur in NordafrikaDie Zeit von etwa 25 000 bis 6000 v Chr umfasst im Maghreb sowohl Jager und Sammler Kulturen als auch solche des beginnenden Ubergangs zur sesshaften dann bauerlichen Lebensweise Wie in vielen Regionen des Mittelmeerraums ging dem Ubergang zum Ackerbau eine lange Phase zunehmender Ortsgebundenheit voraus Diese Langzeitentwicklung wurde stark von Klimaveranderungen bestimmt nbsp Heutige Standorte der Zeder in Marokko und AlgerienDas letzte Ausdehnungsmaximum der Vergletscherung erreichte zwar nicht die nordafrikanische Kuste doch fuhrten kaltere Nordwestwinde zu einem trockeneren Klima Pollenuntersuchungen konnten die Zunahme von Steppenpflanzen in der Region belegen Der Ifrah See im Mittleren Atlas bietet dabei Pollenfunde aus der Zeit zwischen 25 000 und 5 000 BP Sie belegen dass die Temperatur wahrend des letzten glazialen Maximums 21 000 bis 19 000 BP im Schnitt um 15 C niedriger lag und der Niederschlag sich um 300 mm pro Jahr bewegte Ab 13 000 BP stiegen Temperatur und Niederschlag langsam an zwischen 11 000 und 9 000 BP kam es erneut zu einer Abkuhlung Das Iberomaurusien eine an der nordafrikanischen Kuste und im Hinterland verbreitete Kultur lasst sich zwischen 15 000 und 10 000 v Chr an der gesamten maghrebinischen Kuste belegen Wichtigster Fundort ist das marokkanische Ifri n Ammar Ihre kennzeichnenden Artefakte mikrolithische Ruckenspitzen fanden sich zwischen Marokko und der Kyrenaika allerdings nicht in Teilen Westlibyens Sudwarts erstreckte es sich in Marokko bis in die Region Agadir Cap Rhir 18 Die Ruckenspitzen wurden zu Kompositgeraten verarbeitet etwa paarig zu geklebten zweischneidigen Pfeilspitzen Der Anteil der Ruckenspitzen macht regelmassig 40 bis 80 der Steingerate aus Im Iberomaurusien von Ifri n Ammar sind die altesten Malereispuren Nordafrikas entdeckt worden Sie wurden bereits zwischen dem 13 und dem 10 Jahrtausend durch Kulturschichten versiegelt Neben der lithischen Industrie entstand eine hochentwickelte Knochentechnologie Die Knochen wurden zu kleinen Spitzen verarbeitet aber auch dekoriert Daneben wurden Muschelschalen verarbeitet anscheinend aber nicht zu Schmuck sondern eher als Bestandteile von Wasserbehaltern In Afalou fanden sich aus Lehm geformte und bei 500 bis 800 C gebrannte zoomorphe Figurinen aber auch Steinritzungen fanden sich etwa auf Schlagsteinen cobbles wie etwa das Mahnenschaf von Taforalt Das Mahnenschaf das zu den Ziegenartigen zahlt war eine wichtige Nahrungsgrundlage An der Fundstelle Tamar Hat lag sein Anteil bei 94 der Huftierknochen was zu Uberlegungen Anlass gab ob die Tiere nicht in Herden gehalten worden sein konnten Umstritten ist ob diese Art der kontrollierten Haltung oder Jagd in Zeiten grosserer Trockenheit in Ubung kam um dann bei zunehmender Feuchtigkeit wieder zugunsten fruher ublicher Jagdformen aufgegeben zu werden Ob die Ausbreitung der Kultur von Ost nach West entlang der Kuste erfolgte oder auf einer sudlicheren Route ist unklar Nachweisen lasst sich die Kultur bis nach 11 000 BP wahrscheinlich sogar bis um 9500 BP Genetische Untersuchungen erbrachten Belege fur eine enge Verwandtschaft mit Populationen aus dem Nahen Osten 19 Die altesten Begrabnisstatten stammen aus den algerischen Fundstatten Afalou bou Rhummel und Columnata sowie aus dem marokkanischen Taforalt Anatomisch gehorten die Toten dem modernen Menschen an waren aber robust gebaut Sie wurden 1932 von Marcellin Boule und Henri V Valois als Mechta Afalou eingeordnet 20 und rund ein halbes Jahrhundert lang als eigene Rasse deklariert Dies ist umso unwahrscheinlicher als schon die von den Autoren herangezogenen Fundstatten einerseits dem Capsien andererseits dem Iberomaurusien angehorten und damit zwei sehr verschiedenen Kulturen Dieser Rasse wurden jedenfalls ohne weitere Belege die Guanchen der Kanaren zugewiesen Solcherlei Zuordnungen geistern bis heute durch die popularwissenschaftliche Literatur 1955 wurde die Mechta Afalou Rasse sogar noch in vier Untertypen differenziert indem man nach blossem Augenschein sortierte 21 Noch um 1970 wurden auf diese Art weitere Rassen definiert So unterschied Marie Claude Chamla Mechtoide und Mecht Afalou wobei erstere ihrer Definition gemass graziler waren Diesen Typ hatte man im algerischen Columnata entdeckt 22 Er wurde allerdings in Medjez II in ein und derselben Schicht mit dem anderen Typus gefunden 23 Auffallig ist die Entfernung meist gesunder Zahne vor allem der Schneidezahne Da es keine sonstigen Gewaltspuren im Gesichtsbereich gibt hatte dies wohl eher kosmetische rituelle oder gesellschaftliche Grunde etwa Statusgrunde Ahnliches wird auch fur das italienische Neolithikum konstatiert 24 Um 13 000 BP kamen Abfallhaufen auf die sich ganz uberwiegend aus den Schalen von Weichtieren zusammensetzten Sie tauchten zeitlich wenig vor den Capsienfundstatten Algeriens und Tunesiens auf den escargotieres Im marokkanischen Ifri n Ammar scheint es zu Vorformen der Sesshaftigkeit gekommen zu sein denn die raumliche Aufteilung des Abris in Werkstatt Lebens und Bestattungsbereich blieb uber einen langen Zeitraum erhalten Das Iberomaurusien der Ifri n Ammar und zwei weiterer Fundstellen namlich Ifri el Baroud und Hassi Ouenzga Plein Air datiert zwischen 18 000 und 7500 v Chr eine jungst erschlossene Stratigraphie im Kustenbereich scheint nun die Lucke zwischen Spat Iberomaurusien und Fruhneolithikum zu schliessen also die Zeit zwischen der Mitte des 7 und dem fruhen 6 Jahrtausend v Chr Moglicherweise zahlen die Menschen des Capsien Ostalgeriens und Sudtunesiens zu den Vorfahren der Berber 25 Vorneolithische Keramik fand sich in Marokko aus der Zeit um 6000 v Chr Offenbar ubernahmen die Jager Fischer und Sammler zwar neolithische Innovationen blieben jedoch bei ihrem bisherigen Lebensstil Zudem kam es zu einer Art Fernhandel oder austausch auch uber See zu technologischen Innovationen sowie zur Bildung von Nahrungsmittelvorraten Neolithikum vor 5600 v Chr Fruh und Mittelneolithikum nbsp Die Region um das Rif GebirgeGrabungen ergaben bis 2012 dass altneolithische Funde aus dem Projekt Rif Oriental bis 5600 v Chr zuruckreichen Jungste Daten der Kustenstationen sind wohl noch alter Die Fundstelle Ifri Ouzabor weist unter dem Altneolithikum eine epipalaolithische Schicht auf Schon die Funde der oberen Schicht liegen hier um 6500 v Chr und sind somit kaum tausend Jahre junger als das bisherige Enddatum des Iberomaurusien im Hinterland der Kuste Ifri el Baroud Ob es eine Kontinuitat zwischen den Jager und Sammler Kulturen und den neolithischen Kulturen gab ist unklar denn die Sitte die Schneidezahne zu entfernen bestand fort Wahrend sie im Osten des Maghreb nunmehr selten anzutreffen war war sie im Westen bei 71 der Individuen vorhanden und sie betraf Manner wie Frauen wieder gleichermassen Dies mag fur eine Kontinuitat der Bevolkerung sprechen Die Getreidearten Gerste und Weizen Triticum monococcum und dicoccum Triticum durum sowie Triticum aestivum liessen sich in der Hohle Ifri Oudadane nachweisen Hinzu kamen Hulsenfruchte wie Linsen Lens culinaris und Erbsen Pisum sativum Eine Linse konnte auf 7611 37 cal BP datiert werden womit sie die alteste domestizierte Pflanze ganz Nordafrikas ist 26 Die altesten Felszeichnungen des Maghreb fanden sich bei Ain Sefra und Tiout beide im aussersten Westen Algeriens in der Provinz Naama In den Berghangen des Mont Ksour bis hin nach El Bayadh fanden sich Abbildungen von Straussen Elefanten und Menschen Offenbar bestanden Jagerkulturen fort ebenso wie Kulturen deren Ernahrungsbasis Meeresfruchte waren In Mogador an der Atlantikkuste fand sich eine grosse Zahl von Abfallhaufen die aus Muschelresten Schneckengehausen Holzkohle und anderen Uberresten bestehen Wahrscheinlich waren Formen der Almwirtschaft gebrauchlich denn in der Gebirgszone fanden sich haufig Bauten in Trockenmauerwerk jedoch nur selten in Verbindung mit Grabhugeln die auch Beigaben enthielten Im Kustenbereich ist der Verzehr von heute nicht mehr in Marokko vorkommenden Vogeln nachweisbar wie etwa des Riesenalks der in einer Hohle sudwestlich von Rabat 300 m von der heutigen Kustenlinie entfernt gefunden und auf 5000 bis 3800 v Chr datiert wurde 27 nbsp Verbreitung megalithischer StrukturenAuf dem Friedhof von Skhirat de Rouazi an der Mundung des Oued Cherrat am Sudrand von Rabat fanden sich 6 m unterhalb des heutigen Bodenniveaus 101 Begrabnisse und 132 Keramikgefasse die zeitlich der Glockenbecherkultur vorangehen 28 Die Graber wurden durchschnittlich 80 cm tief ausgehoben und manchmal mit Ocker bestreut 70 Tote hatten Grabbeigaben erhalten darunter polierte Beile meist aus Dolerit Vielfach sind die beigegebenen Vasen zerbrochen und die Scherben uber die Korper der Toten verstreut worden Daruber hinaus fanden sich Elfenbeinringe tausende Scheiben aus Strausseneiern Pfeilspitzen Ungewohnlich ist dass selbst kleinsten Kindern Grabbeigaben mitgegeben wurden und dass der Anteil der Kinderbegrabnisse bei zwei Dritteln lag Dies wird als Anzeichen einer ungewohnlich hohen Sauglingssterblichkeit gewertet El Kiffen in der Provinz Casablanca ist der zweite Friedhof dieser Art dort fanden sich 43 Gefasse 29 Der einzige Steinkreis in Marokko befindet sich etwa 11 km sudostlich von Asilah auf dem Gebiet des Ortes T nine Sidi Lyamani Er ist als Tumulus oder Steinkreis von M zora bekannt und etwa 5000 Jahre alt Er besteht aus 167 bis zu 5 34 m hohen Megalithen die kreisformig um einen Tumulus aufgestellt wurden Der zugrundeliegende leicht elliptische Hugel hat einen Durchmesser von mehr als 54 m in Nord Sud Richtung und von 58 m in West Ost Richtung 30 Vielleicht um 400 wurde er zu einem Grabhugel umgestaltet der seither von den viel alteren Steinen umgeben ist Glockenbecherkultur im Norden um 2500 v Chr nbsp Verbreitung der GlockenbecherkulturMit dem Glockenbecherphanomen worunter keineswegs eine durch Wanderungen oder Ausbreitung einer ethnischen Gruppe entstandene einheitliche Kultur zu verstehen ist breitete sich weitraumig die Kupfermetallurgie uber Europa aus und legte damit eine der Grundlagen fur die folgende Fruhbronzezeit Die archaologische Kultur breitete sich zwischen 2700 und 2200 v Chr uber einen Grossteil des europaischen Festlands der Britischen Inseln und teilweise auch uber die Mittelmeerinseln aus Dabei lasst sich eine West Ost Ausbreitung von Portugal Marokko bis in das Karpatenbecken und eine Nord Sud Ausbreitung von Danemark bis Sizilien fassen Um Tanger finden sich Artefakte der spatneolithischen Glockenbecherkultur 31 Scherben fanden sich bei N Ghar doch erst ein halbes Jahrhundert spater bei Nador Klalcha etwa 2 km nordlich von Mehdia in der Region Kenitra Insgesamt handelt es sich um vielleicht zwolf Vasen was die Frage nach der Einfuhr dieser Gefasse aufwirft 32 Vor wenigen Jahren fanden sich in Sidi Cherkaoui im Gharb weitere Glockenbecherartefakte 33 Libyer Felsritzungen Grabhugel Libysche Schrift Vielleicht seit dem Capsien lassen sich Kulturen von erheblicher Kontinuitat nachweisen die spater als Libyer angesprochen und die lange als Berber bezeichnet wurden Als gesichert gilt dies jedoch nicht weshalb viele Autoren die traditionelle Bezeichnung Libyer vorziehen die allerdings schon bei den Griechen recht divergierend benutzt wurde Aufgrund der Ubernahme des lateinischen Wortes fur diejenigen die nicht Latein sprachen namlich barbari die spater auf die nicht Arabisch sprechende Bevolkerung ubertragen wurde bezeichnete man die Region oftmals als Berberei Die Berber selbst bezeichnen sich als Imazighen Singular Amazigh Die Herleitung der heutigen Berber aus dem Capsien impliziert allerdings eine Herkunft aus Ostalgerien und Tunesien was weder archaologisch noch linguistisch unumstritten ist Linguistisch wurde der Einfluss des Punischen erheblich starker eingeschatzt doch auch dieser beschrankt sich auf wenig mehr als ein Dutzend Worter die als gesichert gelten konnen Die ubernommenen Worter beschranken sich auf Mineralien Kupfer Nickel kulturelle Objekte wie Lampe oder Kulturpflanzen 34 nbsp Felsritzung von Foum Chena TinzoulineFruhe archaologische Spuren die sicher den Berbern zugewiesen werden konnen sind selten und meist von kleinem Format bis etwa 30 cm 35 In Marokko fanden sich Felsritzungen vor allem im mittleren Tal des Oued Draa 36 Aus der libysch berberischen Epoche stammt die 22 km westlich von Oulad Slimane gelegene Fundstatte Jarf Elkhil mit ihren mindestens 109 Ritzungen Die grosste Fundstatte aus dieser Zeit ist jedoch Foum Chena 7 km westlich von Tinzouline Um Tiznit im Sudwesten fand man die westlichsten libyschen Statten dieser Art 37 Unter den 257 Darstellungen fanden sich bis 2009 allein 63 Reiter die jedoch im Gegensatz zu vielen saharischen Darstellungen keine Lanzen oder sonstigen Offensivwaffen tragen Die ersten Darstellungen um Tiznit wurden durch die Rundreise des Rabbi Mardochee Aby Serour 1875 bekannt Um Foum Larjam befinden sich hunderte von Grabhugeln die von einer weitgehend sesshaften Bevolkerung errichtet worden sein mussen Sie entstanden zwischen dem 1 Jahrtausend v Chr und der Durchsetzung des Islams im 8 Jahrhundert Sie wurden mittels schwarzer Trockenmauern errichtet Dabei weisen sie eine Lange von 4 bis 12 m und eine Hohe von 2 bis 4 m auf und sind mit einer Luke ausgestattet Das Haupt der Toten ist grundsatzlich nach Sudosten und Richtung Luke ausgerichtet Die funf Malereien 38 die an der Fundstatte entdeckt wurden zeigen menschliche Wesen eine Kampfszene und geometrische Muster nbsp Nashorndarstellung von Ait Ouazik In den Hohlen von Ifran Tazka finden sich auch einige der in Marokko sehr seltenen Felszeichnungen die sich im Draa Tal nur noch in den Grabhugeln von Foum Lajam belegen lassen Ab etwa 2500 v Chr wurde die Sahara die zwischen etwa 9000 und 3000 v Chr relativ dicht besiedelt war wieder so trocken dass zahlreiche Gruppen gezwungen waren gunstigere Gebiete aufzusuchen Um 5000 v Chr setzte die langsame Austrocknung ein Sie betraf zunachst die Regs und Hammadas wobei vor allem die Seen des ersteren Landschaftstypus austrockneten und mit dem vom Wasser befreiten Sand die Ergs bilden wie der kleine Erg Chebbi bei Sidschilmassa mitunter riesige Sandflachen die etwa ein Zehntel der Sahara bedecken Reichlich Wasser erhielten noch lange die bis uber 3000 m aufragenden Hochgebirge die ihr Wasser in die Flusse entliessen In den Oasen wiederum werden bis heute die unterirdischen Wasserreservoirs angezapft die in regenreichen Jahrtausenden entstanden sind Die Sahara wurde zu einer zwar schwierig jedoch haufig bereisten Region die zudem eine Bruckenfunktion zwischen den nun vom Neolithikum umgewandelten Landschaften nordlich und sudlich der Wuste darstellte Schriftliche Quellen setzen erst im 2 Jahrhundert v Chr breiter ein Zu dieser Zeit hatte sich die Kultur der Berber nicht nur stark regionalisiert sondern sie stand in standigem Austausch mit den Kulturen des Sahel und uber das Mittelmeer mit Sudeuropa und dem Nahen Osten Die libysche Schrift auch altlibysch oder numidisch genannt ist eine Alphabetschrift die etwa vom 3 Jahrhundert v Chr bis zum 3 Jahrhundert n Chr in weiten Teilen Nordafrikas verwendet wurde Moglicherweise geht sie auf das phonizische Alphabet zuruck 39 Aus der libyschen Schrift ging die Tifinagh Schrift hervor In Marokko wurde wie in anderen Saharalandern auch die Benutzung der Schrift bis in die 1990er Jahre unter Strafe gestellt Heute wird Tifinagh in den Schulen unterrichtet Phonizier Karthager nbsp Phonizische Schale aus Mogador 7 Jahrhundert v Chr Museum Sidi Mohammed ben AbdallahUm 800 v Chr begannen Phonizier vor allem aus Tyros und Sidon Siedlungen in Nordafrika zu grunden wie Karthago In Marokko entstanden Stadte wie Migdol das spater Mogador heute Essaouira heisst Sie suchten Stutzpunkte fur ihren Handel mit spanischem Silber und Zinn Die Atlantikkuste wurde ab dem 7 Jahrhundert v Chr regelmassig aufgesucht insbesondere von phonizischen Handlern auf ihrem Weg nach Spanien die jedoch anscheinend keinen Kontakt zum eigentlichen Phonizien hatten dafur aber zu Westphonizien vor allem zu Gadir Cadiz Gleichzeitig besuchten die Handler von Gades die Atlantikkuste bis zur Insel Mogador Cerne das fur zwei Jahrhunderte moglicherweise aber auch bis in maurisch romische Zeit als Handelsposten diente Mogador gehort zur zweiten Welle der phonizischen Expansion die von Zentren im Westen ausging Neuere Grabungen ergaben dass die in der Bucht von Essaouira gelegenen Islas de Mogador auch Islas Purpurinas von den Phonizier intensiv zum Zuchten von Purpurschnecken genutzt wurde Mit etwa 130 Belegen sind Graffiti in Mogador zahlreicher als in jeder anderen westphonizischen Niederlassung Unter ihnen befindet sich eine Weihung an Astarte 40 nbsp Machtsphare KarthagosUm 600 v Chr dominierte die Handelsmetropole Karthago die Entwicklung Eine Kette von Stutzpunkten reichte bis an die Atlantikkuste einige von ihnen waren Grundungen Karthagos 41 vielleicht auch Tingis Tanger Im 6 Jahrhundert dominierte die Stadt wohl auch die phonizischen Stutzpunkte am Atlantik Die Erschliessung des Hinterlandes erfolgte sicherlich mit Einwilligung der regionalen Berbermachte von dort uber den Loukos und den Sebou Karthago kontrollierte Melilla Emsa Sidi Abdeslam del Bhar Tanger Kouass Lixos El Djadida Thamusida Sala und Mogador Im Landesinneren kamen Tamuda Tetuan Banasa und Volubilis hinzu 42 Daruber hinaus besetzten die Karthager Gibraltar und versperrten wohl im Laufe des 4 Jahrhunderts die Durchfahrt in den Atlantik Karthago gelang es zudem 580 v Chr die phonizischen Kolonien im Westen von Sizilien gegen die griechischen Kolonien auf der Insel zu verteidigen Damit wurde die Stadt zum Bezugspunkt aller Kolonien im westlichen Mittelmeer Nachdem Tyros auch noch in persische Hand gefallen war war Karthago die einzige phonizische Grossmacht nbsp Eines der drei Goldbleche von Pyrgi mit einem Vertragstext in punischer Schrift Museo di Villa Giulia in RomNach Suden fuhrten Handelswege bis in die Gebiete jenseits der Sahara die vermutlich uber Zwischenhandler Waren an die Kuste brachten Von den Etruskern erhielt man Eisen und Kupfer man selbst bot Zinn Gold und Silber Vermutlich kam es schon vor 540 v Chr zu entsprechenden Vertragen Fur Karthago nimmt man etwa 400 000 Einwohner an 43 Ihr oberster Gott war Baal Hammon wahrend des 5 Jahrhunderts v Chr kam die Gottin Tanit zu immer hoherem Ansehen Gegen diese beiden Hauptgotter fielen Melkart aus Tyros und Eschmun den man mit Asklepios identifizierte weit ab Karthago schloss 508 v Chr einen ersten Vertrag mit Rom 348 und 279 weitere es bestanden keinerlei Konflikte Als sich jedoch Messina 264 v Chr Rom unterstellte kam es zu einem Krieg der bis 241 v Chr dauerte Insgesamt kam es zu drei Kriegen Als es 241 bis 237 v Chr zu einem schweren Aufstand dem sogenannten Soldnerkrieg kam soll sich daran ein Numideraufstand angeschlossen haben 44 Auf den Munzen der Aufstandischen erschien auf Griechisch die Inschrift Libyer 45 Karthago begann nach dem ersten Krieg gegen Rom seinerseits den Suden und Osten der iberischen Halbinsel zu erobern und es dehnte seinen Einfluss an der numidischen Kuste aus Mauretanien Massyler und MasaesylerExpansion Karthagos Stamme im heutigen Marokko Vor dem 2 Jahrhundert v Chr ist nur wenig uber die maurischen Stamme im Westen bekannt Ptolemaios stellte eine Liste der Stamme zusammen die zu seiner Zeit den aussersten Westen Numidiens bewohnten So nennt er die Salinsai um Sala und Volubilis die als Salenses in den Quellen des 2 bis 4 Jahrhunderts erscheinen Die Ouoloubilianoi lebten im Raum Volubilis Daneben nennt er Zegrenses und Banioubai die er jedoch wesentlich weiter im Suden verortet als spatere Quellen dies anzeigen Er nennt sie und die Ouakouatai als sudliche Nachbarn der Nectibenen die wohl in der Ebene von Marrakesch lebten Man nimmt an sie lebten im Raum des unter Augustus gegrundeten Banasa Schwierigkeiten bereitet die Lokalisierung weiterer Stamme wobei die Makanitai wohl mit denjenigen Stammen identifiziert werden konnen auf die der Name der Stadt Meknes zuruckgeht 46 Massinissa und Syphax bis 202 v Chr nbsp Die numidischen Konigreiche um 220 v Chr Immer wieder kam es zu Kampfen zwischen den beiden ostlichen Numiderreichen Bei den Massylern im Osten war der Anteil der ortsfesten bauerlichen Bevolkerung dabei erheblich hoher als weiter im Westen 47 Massinissa dessen Vater der erste Konig war verbundete sich im Kampf gegen Syphax den Konig von Westnumidien wahrend des Zweiten Punischen Krieges Er griff Syphax gemeinsam mit einem punischen Heer unter Hasdrubal an und zwang den romischen Verbundeten zum Frieden mit Karthago 213 v Chr hatte Syphax die Front gewechselt und sich mit den Romern verbundet so dass die Karthager eilig aus Spanien abziehen mussten Massinissa wechselte seinerseits 206 v Chr auf die Seite Roms Doch wurde er von Syphax aus Ostnumidien vertrieben Massinissa setzte von Sudspanien nach Numidien uber und Konig Baga von Mauretanien stellte ihm nach instandigem Bitten er wollte keineswegs in den Krieg zwischen Rom und Karthago hineingezogen werden 4000 Mann zur Verfugung die ihn durch das Reich des Syphax geleiteten Massinissa unterlag jedoch und Syphax war nun der Herr uber beide Numiderreiche Syphax verbundete sich 204 v Chr endgultig mit Karthago Als Scipio der Altere in diesem Jahr in Afrika landete kam Massinissa als beinahe mittelloser Fluchtling zu ihm Zusammen mit Laelius besiegte Massinissa Hasdrubal und Syphax Der aus Italien zuruckgekehrte Hannibal unterlag schliesslich in der Schlacht von Zama und musste 193 v Chr aus Karthago fliehen Fur Numidien war neben Karthagos drastischer Machtbeschrankung die wichtigste Vertragsklausel dass die Stadt ohne romische Zustimmung keinen Krieg mehr fuhren durfte Romisches Klientelkonigtum Numidien ab 202 v Chr Mauretanien Hauptstadt Numidiens wurde Cirta Zunachst stiess Massinissa zwischen 200 und 193 v Chr nach Westen vor wahrend sich Baga weiterhin neutral hielt Massinissa unterstutzte die Romer die die Stadt 146 v Chr zerstorten nur widerwillig gegen Karthago Sein Reich wurde unter die Konigssohne Micipsa bis 118 v Chr Gulussa und Mastanabal aufgeteilt Micipsa der seine beiden Bruder uberlebte starb 118 v Chr Sein Neffe Jugurtha griff im Nachfolgestreit 112 die Hauptstadt Cirta an und setzte sich damit durch Die militarischen Operationen die in den Jugurthinischen Krieg ubergingen wurden nur halbherzig gefuhrt 111 v Chr ging Konsul Lucius Calpurnius Bestia nach Numidien doch schloss er einen fur Jugurtha vorteilhaften Frieden Daraufhin lud der Volkstribun Gaius Memmius Jugurtha nach Rom Er reiste zwar dorthin doch als Jugurtha von Rom aus einen moglichen Rivalen in Numidien ermorden liess musste er fliehen Gaius Marius wurde mit der Niederschlagung des Aufstandes beauftragt Einer seiner Unterfeldherren namens Sulla erreichte in Verhandlungen die Auslieferung Jugurthas von dessen Schwiegervater Bocchus von Mauretanien Sein Reich erbten Gauda ein Halbbruder Jugurthas und Bocchus I von Mauretanien Bocchus I der sich bis 108 v Chr neutral gehalten hatte hatte zwar danach Jugurtha der ihm ein Drittel seines Reiches zugesagt hatte unterstutzt doch 105 v Chr hatte er ihn an die Romer ausgeliefert Diese erkannten ihn nun als Freund des romischen Volkes an Nach seinem Tod im Jahr 80 v Chr folgten ihm seine Sohne Bocchus II und Bogudes Nach dem Tod des letzteren wurde das geteilte Mauretanien deren Westteil Bogudes regiert hatte wieder vereinigt Romischer Klientelstaat bis 40 42 nbsp Buste des letzten Maurenkonigs Ptolemaeus 1 v Chr bis 40 n Chr LouvreNach dem Sieg Caesars uber die Pompeianer und damit uber Juba I wurde das Reich der Massylier aufgeteilt Bocchu II von Mauretanien ein Verbundeter Caesars im Krieg gegen Juba erhielt Westmassylien und Ostmassylien also die Gegend um Sitifis nbsp Munze Jubas II Das Konigreich Mauretanien wurde 33 v Chr von Konig Bocchus II testamentarisch an Rom vermacht Augustus setzte Juba II 25 v Chr als Herrscher uber dieses Klientelkonigtum ein 23 n Chr folgte ihm sein Sohn Ptolemaeus auf den Thron Er schlug den gegen Rom gerichteten Aufstand des Tacfarinas nieder Dieser Aufstand unter Fuhrung eines in romischen Diensten ausgebildeten maurischen Soldaten dauerte von 17 bis 24 an 48 Anlasslich des Besuches von Ptolemaeus in Rom liess Kaiser Caligula ihn 40 n Chr ermorden Er wollte das fuhrerlose Reich annektieren Der Widerstand gegen die Okkupation unter dem Freigelassenen Aedemon wurde bald niedergeschlagen Nachdem die Region 33 v Chr an die Romer gekommen war grundeten sie Kolonien in Zilil Babba nicht lokalisiert und Banasa das als Iulia Valentia Banasa zwischen Tingi und dem Oued Sebou Sububus flumen entstand die Hauptzentren im Suden waren Sala Colonia Chellah 49 am Rande Rabats und Volubilis Teil des Romischen Reiches 40 42 bis etwa 285 429 n Chr Provinz Mauretania Tingitana Sicherung der Sudgrenze Romanisierung nbsp Die romischen Provinzen im Maghreb im 1 Jahrhundert n Chr Suetonius Paulinus setzte als erster Statthalter der neuen Provinz die romische Herrschaft ab 42 durch Kaiser Claudius teilte das Gebiet des Konigreichs auf die Provinzen Mauretania Caesariensis mit der Hauptstadt Caesarea Cherchell und Mauretania Tingitana mit der Hauptstadt Volubilis in der Spatantike Tingis auf Dabei standen dem Statthalter 5 bis 10 000 Mann zur Verfugung die sich auf mindestens 15 Lager verteilten Eine gerade Verteidigungslinie zog sich von Sala aus ostwarts die heute als Seguia Faraoun Kanal der Pharaonen bekannt ist Am Sebou befanden sich die Lager von Thamusida und von Souk el Arba schliesslich wurden um Volubilis Garnisonen in Sidi Moussa bou Fri Ain Schkour 50 nordlich von Moulay Idris und Tocolosida Bled Takourart angelegt Mit dem Limes Mauretaniae wurde ein Versuch unternommen die Sudgrenze Mauretaniens und Numidiens langfristig zu sichern Der Limes der beiden mauretanischen Provinzen war jedoch schon wegen der gewaltigen Grenzlange die vom Atlantik bis zur Ostgrenze der Provinz Caesariensis reichte nicht als durchgehender befestigter Grenzwall denkbar Stattdessen wurden vorrangig Sperranlagen clausurae in den Talern des Atlas sowie Graben fossata Walle aber auch eine Reihe von Wachtturmen und Kastellen errichtet Die Anlagen waren durch ein nach strategischen Gesichtspunkten angelegtes Strassennetz verbunden Die Severer liessen in der westlichen Caesariensis eine Reihe von Kastellen bauen nbsp Wieder aufgerichtete Saulen in VolubilisDie Tingitana wurde entlang des ins Landesinnere fuhrenden Sububus Sebou ab dem 2 Jahrhundert durch Kastelle in Thamusida Banasa und Souk el Arba du Rharb zusatzlich gesichert Die romischen Truppen konzentrierten sich auf die Kastelle an der Kuste und um die 42 ha umfassende Provinzmetropole Volubilis die mit der Besetzung zum municipium erhoben wurde Inschriften zeigen dass hier Juden Syrer und Iberer ebenso lebten wie die indigene Bevolkerung Hauptprodukt der Region war Olivenol Dem Schutz der Stadt die wie eine punische Inschrift belegt mindestens seit dem 3 Jahrhundert v Chr bestand diente ab der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts n Chr eine neue Stadtmauer mit acht Toren sowie zahlreiche Lager und Beobachtungsposten in ihrer Umgebung Das an der Kuste gelegene Sala wurde durch einen 11 km langen Graben der mit einer Mauer vier Kleinkastellen und etwa funfzehn Wachturmen verstarkt war vom Atlantik bis zum Bou Regreg abgeriegelt Zusatzliche Kastelle wurden in Tamuda Tetouan Souk el Arba du Rharb und Ksar el Kebir an der Atlantik und der Mittelmeerkuste errichtet nbsp Romisches Mosaik aus Lixus Archaologisches Museum TetuanAm Ostrand der Provinz Mauretania Tingitana lagen gebirgige Regionen die von Berbern dominiert wurden Einzig Septimius Severus unternahm Anfang des 3 Jahrhunderts einen Versuch auch diese Gebiete zu besetzen 51 Die Statthalter Haius Diadumenianus 202 und sein Nachfolger Sallustius Macrinianus erhielten ausnahmsweise das Kommando uber beide Provinzen Mauretaniens gleichzeitig Infolge nicht naher bekannter Kampfe wurde 90 km ostlich von Volubilis bei Bou Hellou ein Siegesdenkmal errichtet 52 Selbst zur Zeit seiner grossten Ausdehnung in der Provinz Mauretania Tingitana lagen die Grenzen der romischen Machtausubung am Oued Lau Laud flumen und erstreckten sich von dort am Atlantik sudwarts und bis Sala and Volubilis Spatestens 290 musste der gesamte sudliche Teil der Provinz bis zum Oued Loukos Lixus flumen jedoch aufgegeben werden sieht man von Sala und der gelegentlichen Nutzung von Cerne ab Einzelfunde wie IAM 2 sowie archaologische Funde 53 die aufgrund vergleichsweise intensiver Untersuchungen recht zahlreich sind ergaben eine dichtere Vorstellung von der romischen Epoche Die ostlichsten Funde wurden um Bou Hellou gemacht es entstanden Werke zu den wichtigsten Strassen 54 doch in Ermangelung grosserer Funde zeigt sich auch hier dass die Tingitana eine Grenzregion war in der die Strassen vor allem dazu dienten Lager kleine Kastelle und Wachturme miteinander zu verbinden 55 Ein Teil der berberischen Oberschicht suchte die Integration in das romische Herrschaftssystem So erhielt ein Aurelius Iulianus Oberhaupt princeps gentium der Zegrenses im sudwestlichen Rif 56 mitsamt seiner Frau und seinen vier Kindern im Jahr 177 das romische Burgerrecht 57 Bereits 168 69 hatte ein Julianus prominenter Angehoriger des Stammes in Anerkennung seiner Loyalitat die Burgerschaft erhalten Die beiden Zueignungen sind als Tabula Banasitana bekannt Im Gegensatz zu den Zegrenses die als Provinzialen betrachtet wurden wurden die benachbarten Baquates wie Foederaten behandelt lagen also ausserhalb des unmittelbaren romischen Einflussbereichs Apuleius von Madauros einer Stadt im Nordosten Algeriens war ein Vertreter dieser in weiten Teilen in die romische Gesellschaft integrierten Gruppen er selbst bezeichnete sich als Halbnumider und Halbgaetuler 58 womit er sich halb zu den Gaetulern rechnete jenen Volkern die sudlich des Atlas und der Provinz Mauretanien sowie westlich der Garamanten bis zur Kuste die Sahara bewohnten Manner wie diese deren Werke zur Weltliteratur zahlen zeigen dass diese Berber keineswegs erst durch die Islamisierung den Anschluss an die Geschichte gefunden haben wie bis vor wenigen Jahrzehnten gemutmasst wurde Dies zeigt sich erst recht bei dem im fruhen 2 Jahrhundert v Chr geborenen Libyer Terenz der neben Plautus der wichtigste Dichter Altlateinischer Zunge und zugleich einer der beruhmtesten Komodiendichter der romischen Antike war Mit den genannten Baquates schloss Rom 277 und 280 Vertrage Clementius Valerius Marcellinus der Statthalter der Provinz Mauretania Tingitana schloss so lasst sich einer Inschrift entnehmen am 24 Oktober 277 einen Vertrag mit Julius Nuffuzius Sohn des Julius Matif des Konigs der Baquaten Eine gut zweieinhalb Jahre jungere Inschrift belegt dass die beiden Vertragspartner die Abmachungen weiter als gultig betrachteten Inzwischen war allerdings der alte Konig verstorben und sein Sohn Julius Nuffuzius selbst Konig geworden Der Titel rex wurde dem Fuhrer der Baquaten der im Ubrigen das romische Burgerrecht besass nur in diesem Zusammenhang eingeraumt 59 Von Dauer war der Frieden offenbar nicht denn wenige Jahre spater musste Volubilis eine verhaltnismassig grosse Stadt von vielleicht 40 000 Einwohnern aufgegeben werden Noch unter Mark Aurel hatte sie eine 2 6 km lange Stadtmauer erhalten mit sieben Toren und vierzig Turmen Doch wurde die Stadt nicht evakuiert denn noch im 7 Jahrhundert lebten hier romanisierte Einwohner 60 Mindestens zwischen 599 und 655 bestand eine christliche Gemeinde mit stadtischen Einrichtungen fort Um 800 zogen viele der Bewohner nach Moulay ldris das nach 791 gegrundet worden war 61 Angriffe der lokalen Stamme veranlassten Diokletian die Grenze in der Tingitana auf die Linie Frigidae Thamusida zuruckzunehmen Volubilis wurde spatestens jetzt aufgegeben wahrend Sala wohl noch bis in das fruhe 4 Jahrhundert romisch blieb Romische Religion Gesellschaft und Staat der Spatantike nbsp Diana entsteigt ihrem Bad Mosaik aus Volubilis nbsp Basilika von VolubilisDie romische Religion kam vor allem in Form der Trias Jupiter Juno und Minerva nach Nordafrika Auch Mars spielte als Kriegsgott eine wichtige Rolle hinzu kam seit Augustus der Kaiserkult Neben der offiziellen Religion bestanden alte Gotter fort die nur die neuen Namen erhielten Die romischen Gotter ihrerseits wurden in der neuen Umgebung abgewandelt Saturn und Baal Caelestis und Tanit konnten so ineinander ubergehen Nach heutigen Massstaben war der romische Staat uberaus schlank geradezu minimalistisch Er delegierte sieht man von der Armee und der obersten Rechtsprechung ab alle staatlichen Aufgaben an die etwa 2500 uber das ganze Reich verstreuten Stadte Polizeiaufgaben Strassenunterhalt Befestigungsanlagen vor allem aber das Einziehen der Steuern lag bei den Stadtversammlungen Daneben traten nur noch Handelsvereinigungen auf die collegia und corpora So entschieden in jeder Stadt vielleicht 30 bis 100 Manner curiales daruber wie die Lasten auf die Burger verteilt wurden und welchen Anteil sie selbst von den Rechten und Geldmitteln erhielten Nicht Geld war die Grundlage von Macht und Einfluss sondern der stadtische Einfluss mit seinen Rechten und Privilegien war die Grundlage um vermogend zu werden Die Gesamtzahl der Kurialen im westlichen Reich mag bei 65 000 gelegen haben im Osten der viel starker urbanisiert war durfte ihre Zahl hoher gewesen sein 62 Diese kuriale Klasse ballte sich dementsprechend dort wo die meisten Stadte bestanden also um Rom und in Mittelitalien in Sudspanien auf Sizilien um Karthago Schon etwas weniger dicht war das stadtische Netz an der Mittelmeerkuste Galliens dann der Norden und der Suden Italiens Dalmatien weite Gebiete Iberiens sowie Numidiens Norden in einem Raum von vielleicht bis 100 km von der Kuste entfernt In diesen Gebieten lebte nicht nur der uberwiegende Teil der Bevolkerung sondern auch der fruhen Christen Fast alle Autoren die in den Auseinandersetzungen zwischen Paganen und Christen eine Rolle spielten entstammten kurialen Familien Ein landliches Christentum erscheint in den Quellen erst im 4 und 5 Jahrhundert Diese Fixierung auf Stadt und Kurialenklasse brachte in den Auseinandersetzungen Debatten um Armut und Reichtum zutage die 90 der Bevolkerung gar nicht betrafen denn sie hatten weder an der Macht noch am Vermogen der Kurialen Anteil Die entsprechenden Schriften richteten sich dementsprechend an die eigene politisch abgeschlossene Klasse Dabei blieb Nordafrika von Burgerkriegen und Invasionen lange weitgehend verschont so dass sich die ungewohnliche Prosperitat des 2 Jahrhunderts bis weit in das 4 Jahrhundert fortsetzte Wahrend in den gefahrdeten Gebieten einschliesslich Roms der Bau von Theatern Badern und Arenen zugunsten von Stadtmauern und sonstigen Wehranlagen zurucktreten musste war dies in Nordafrika sehr viel weniger ausgepragt und trat sehr viel spater auf Im 3 Jahrhundert wurde die Steuerlast auf alle Provinzen ausgedehnt und mit zunehmender Konsequenz und Harte wurden die Abgaben eingetrieben Die Krise des 4 und 5 Jahrhunderts die Westrom nicht uberstand hatte eine andere Natur 80 der Bevolkerung arbeiteten in der Landwirtschaft und trugen vielleicht 60 zum Gesamtprodukt des Reiches bei so sehr diese Angaben auch Naherungswerte sein mogen Dabei reichte die Erntezeit vom Fruhjahr im Suden bis zum Spatsommer im Norden Im Mittelmeerraum kamen ab dem Spatherbst Olivenol und Wein hinzu Ausser in Agypten schwankten dabei die Erntemengen so stark dass man geradezu von schockartigen Sprungen sprechen kann Dementsprechend waren einem Kaiser die Gotter geneigt wenn die Ernte gut ausfiel So glaubte Maximinus Daia die Gotter stimmten seiner Verfolgung der Christen in Tyros zu denn das alles entscheidende Wetter war uberaus gunstig 63 Im Suden Spaniens forderten Christen die mittels Ritualen ihren Gott gunstig stimmen wollten dass man die Juden nicht auf die Felder lasse denn sie verdurben die Wirkung der Rituale Den Bauern blieb nach Abzug aller Abgaben vielleicht ein Drittel der Ernte und was noch schwerer wog sie hatten praktisch keinerlei Puffer gegen die Unbilden des Wetters und der schlechten Ernten Dabei zogen die Landbesitzer selbst die domini nur selten selbst ihre Abgaben ein Sie hatten ihre Landverwalter vor Ort die wie die Kurialen in den Stadten Eintreiber waren die die lokalen Konflikte aber auch aushalten mussten Sie schotteten die Domini davon ab bis diese kaum mehr eingriffen zumal sie fur die Landleute unerreichbar waren 64 nbsp Unter Caracalla entstandener Triumphbogen in Volubilis nbsp Romische Munze aus Essaouira 3 JahrhundertDabei bot zugleich der Wirtschaftsraum des Reiches den Vermogenden ganz andere Moglichkeiten Sie konnten sich umfangreich bevorraten und damit gunstigere Verkaufszeiten abwarten also hohere Preise wie sie vor der neuen Ernte auftraten und sie konnten vor allem grossere Distanzen uberwinden um Stadte und Armeen zu versorgen Die Bauern waren hingegen auf die lokalen Markte mit ihren extremen Preisschwankungen angewiesen So profitierten die Vermogenden alljahrlich von regionalen und zeitlichen Preisschwankungen Dabei waren die grossten Kornhandler die Kaiser selbst Mit dem Goldsolidus wurde die Grenzlinie zwischen der Okonomie der Vermogenden und des Restes der Gesellschaft der auf Bronze und Silbermunzen angewiesen war standig sichtbar Die Abschottung der gesellschaftlichen Schichten wurde auch hierin selbst fur romische Verhaltnisse uberaus scharf spurbar und damit konfliktreich Zudem musste dieser Reichtum zur Schau gestellt werden um die Zugehorigkeit glaubhaft zu machen Die reichsten romischen Senatoren verfugten uber mehr Einnahmen als ganze Provinzen Um 405 verfugte die junge Erbin Melania die Jungere uber Einnahmen von 120 000 Goldsolidi im Jahr was 1660 Pfund Gold entsprach Unterhalb dieser kleinen Gruppe bestand in den Provinzen eine Gruppe lokaler Grundbesitzer die uber Villae verfugten Ihnen ebneten die Kaiser seit Konstantin den Weg in den romischen Senat Damit kam ihnen mehr Macht und damit nach dem romischen Prinzip auch sehr viel grosseres Vermogen zu Sie bildeten eine Art vermittelnder Schicht deren Angehorigen der Titel vir clarissimus bzw femina clarissima zustand und die vielfach aus etablierten Provinzialenfamilien kamen Mit diesem Senatorenrang kehrten vielleicht 2000 Manner in ihre Provinzen zuruck Doch einige Familien hatten diesen nachkonstantinischen Goldrausch verpasst und furchteten ihren Abstieg Vor allem Dekurionen oder Kurialen waren es die den gesellschaftlichen Abstieg furchteten den Fall in die grosse Gruppe derjenigen die auch vor Folter und Peitsche nicht sicher waren Dagegen half vor allem das System der Patronage des Aufstiegs durch Vermittlung einflussreicher Menschen Municipium und Kolonat Die klassisch romische Gesellschaft war bereits im 2 Jahrhundert mehr jedoch noch wahrend der Reichskrise des 3 Jahrhunderts starken Veranderungen unterworfen 212 erhielten alle Stadte des Reiches mindestens den Rang eines municipiums was die besagten finanziellen Lasten mit sich brachte Jeder mannliche Bewohner zwischen 14 und 60 hatte eine jahrliche Abgabe zu entrichten Die kleine Gruppe der romischen Burger war hiervon allerdings befreit die oberen Klassen metropolites zahlten eine verminderte Abgabe Kaiserliche Gesetze schufen vermutlich auf Initiative der grossen Landbesitzer die Voraussetzungen um beinahe unbeschrankte Verfugungs und Polizeigewalt an lokale Herren abzutreten deren wachsende Wirtschaftseinheiten sich dadurch gegenuber staatlichem Einfluss zunehmend abriegelten Die Landbevolkerung wurde zunachst gezwungen das Land zu bebauen und Abgaben tributum zu entrichten War bis ins 5 Jahrhundert vielfach die bodenbearbeitende Bevolkerung an ihr Land gebunden wahrend ihr Besitz ihrem Herrn gehorte so konnten andere nach drei Jahrzehnten in diesem Rechtszustand ihren mobilen Besitz bzw ihr Vermogen in eigenen Besitz nehmen Unter Kaiser Justinian I wurde nicht mehr zwischen freien und unfreien Kolonen unterschieden Kolone und Unfreier wurden nun identisch gebraucht um Ackerbauer zu beschreiben die an die Scholle gebunden waren und kein freies Eigentum mehr besassen Seit Konstantin dem Grossen durften die Herren fluchtige Kolonen die vor weniger als dreissig Jahren verschwunden waren in Ketten legen 65 Seit 365 war es den Kolonen verboten uber ihren eigentlichen Besitz zu verfugen wohl in erster Linie Arbeitsgerate 66 Seit 371 durften die Herren die Abgaben der Kolonen selbst eintreiben Schliesslich verloren die Ackerbauer 396 das Recht ihren Herrn zu verklagen 67 Christliche Kirchen in der Spatantike Die Kirchenorganisation in der Tingitana war kaum entwickelt So nahm an der Synode von Elvira die zwischen 295 und 314 stattfand mangels Bistumern kein einziger Bischof aus der Provinz teil Dennoch weist Tingis einen Martyrer auf namlich Publius Aelius Marcellus der der Legende nach ein Centurio gewesen sein soll der in Tingis stationiert war und der es ablehnte an den Geburtstagsfeierlichkeiten Kaiser Maximians 286 305 teilzunehmen Im Gegensatz zur Kirche der Jahre zwischen 370 und 430 die durch herausragende Manner wie Ambrosius von Mailand gekennzeichnet war war die Situation zwischen 312 und 370 eine andere Zwar bildete der Klerus eine eigene Klasse die wie alle Priester der diversen Religionen von offentlichen Diensten und personlicher Besteuerung befreit war doch die Kaiser verweigerten den Kirchenmannern den Zugang zu den oberen Klassen der Gesellschaft Zudem erzeugte dies bei den Kurialen die nicht von Abgaben befreit waren Widerstand denn je mehr Mitglieder einer Gemeinde von Abgaben befreit wurden desto hoher wurde die Belastung der ubrigen weil die Abgaben der Stadt auf alle Kurialen umgelegt wurden Daher suchte man standig nach vermogenden Angehorigen der plebs die man per Aufstieg zu Aufgaben und Abgaben heranziehen konnte Die Gemeinde dieser Kleriker des 4 Jahrhunderts setzte sich zudem keineswegs wie lange geglaubt aus den Armen und Marginalisierten der Gesellschaft zusammen Jungere Forschungen wie die von Jean Michel Carrie 68 zeigen dass die Angehorigen der Gemeinden Handwerker und Beamte Kunstler und Handler waren Sie selbst bezeichneten sich gelegentlich als mediocres Daher war operatio den Armen Almosen geben nicht nur eine wichtige Aufgabe sondern die Lebenskraft vigor der Kirche wie Bischof Cyprian von Karthago schrieb ebenso wie die Finanzierung von Kirchenbauten Ersteres war vor allem in Zeiten der Verfolgung wichtig fur die Gefangenen und die Fluchtlinge Dies galt jedoch nur fur Christen so dass sich in der Gemeinde erhebliche Geldbetrage sammelten Daher konnte Cyprian zur Befreiung einiger Gemeindemitglieder die in berberische Hande gefallen waren 100 000 Sesterzen aufbieten 69 Es waren dies und die Versorgung von Armen die der Kirche staatliche Privilegien einbrachten In einem Privileg von 329 wird explizit erlautert dass der Klerus fur die Armen da sein sollte wahrend die Vermogenden zu denen der Klerus nicht gehorte ihren Aufgaben nachgehen sollten Ammianus Marcellinus erwartete vom Klerus verecundas das Wissen um den richtigen Platz in der Gesellschaft Doch fuhrende Mitglieder der Gesellschaft die zu Christen wurden konnten unter Verdrangung langjahriger Mitstreiter der Gemeinde bald in einem Zug aufsteigen statt uber lange Ausbildungs und Erfahrungszeiten Ambrosius von Mailand konnte so unmittelbar zum Bischof werden Vandalenreich 429 bis 535 Im Zuge der Volkerwanderung setzten 429 vielleicht 50 000 Prokop oder 80 000 Victor von Vita 70 Vandalen und Alanen unter der Fuhrung ihres Kriegskonigs Geiserich von Iberien nach Afrika uber Dies entsprach einer Streitmacht von etwa 10 000 bis 15 000 Mann 71 Einige Berberstamme unterstutzten sie ebenso wie Donatisten die sich Schutz vor der Verfolgung durch die romische Staatskirche erhofften 435 schloss Rom mit den Vandalen einen Vertrag worin sie die beiden Provinzen Mauretania Tingitana und Mauretania Caesariensis sowie Numidien erhielten 72 nbsp Herrschaftsgebiet der Vandalen und Alanen439 eroberten sie jedoch unter Bruch des Vertrages Karthago wobei ihnen die dort stationierte Flotte in die Hande fiel Mit ihrer Hilfe gelang den Vandalen die Eroberung Sardiniens Korsikas und der Balearen und sie plunderten im Jahr 455 sogar Rom Doch die Tingitana konnten sie nicht auf Dauer kontrollieren Die Vandalen hingen dem Arianismus an einer Glaubensrichtung die auf dem Ersten Konzil von Nicaa zur Haresie erklart worden war Besitz der katholischen Kirche wurde in ihrem Machtbereich beschlagnahmt Die an den Boden gebundenen Kolonen durften dabei nur die Herren gewechselt haben die kaiserlichen Guter wurden wohl einfach in konigliche Guter verwandelt und dienten der herrschenden Dynastie 73 Geiserichs Sohn Hunerich bekampfte die katholische Kirche verstarkt 74 Zwar wurde auch Cirta Teil des Vandalenreichs doch zugleich wurden ubrigen romischen Gebiete zu eigenen Kleinstaaten die in wechselnden Koalitionen das Vandalenreich bedrangten 75 Hunerichs Nachfolger Thrasamund setzte die Kirchenpolitik fort 76 Dabei verloren die Vandalen an Ansehen zum einen weil sie die Ostgoten nicht unterstutzten zum anderen weil sie kein Mittel gegen die Berber fanden die Stuck fur Stuck vandalisches Gebiet besetzten Das galt inzwischen nicht nur fur den Westen sondern auch fur das Kernland um die Hauptstadt nbsp Munze aus der Zeit Konig Hilderichs 533 Konig Hilderich distanzierte sich vom Arianismus Die Mauren unter Fuhrung eines gewissen Antalas schlugen im Osten Tunesiens eine vandalische Armee 77 Masties machte sich unabhangig und beherrschte das Hinterland Er bekampfte die Arianer und liess sich moglicherweise zum Kaiser ausrufen Als eine Verschworung den Konig sturzte und Gelimer auf den Thron brachte wurde dieser von Ostrom als Usurpator betrachtet 533 landeten 16 000 Mann unter Fuhrung des Feldherrn Belisar siegten in der Schlacht bei Tricamarum und besetzten das Vandalenreich Ostrom Byzanz am Kustensaum ab 533 Berberreiche im Hinterlandsiehe auch Byzantinische Herrschaft im Maghreb Militar und Zivilverwaltung Bistum Exarchat nbsp Ostromische Gebiete um 550Karthago wurde Sitz eines ostromischen Statthalters eines Pratorianerprafekten der fur zivile Angelegenheiten zustandig war und dem sechs Gouverneure unterstanden Fur den militarischen Bereich wurde ein Magister militum fur das kaiserliche Nordafrika eingesetzt dem vier Generale unterstanden Der Bischof von Karthago erhielt 535 vom Kaiser die Wurde eines Metropoliten 78 Insgesamt bestanden sieben Provinzen namlich Proconsularis auch Zeugitana und Byzacium auf dem Gebiet des heutigen Tunesien Tripolitanien Nordlibyen Numidia vor allem Ostalgerien Mauretania Caesariensis Nordwestalgerien und Mauretania Tingitana Nordmarokko sowie Sardinien Hinzu kamen funf Duces in Tripolitanien Sitz in Leptis Magna Byzacium Capsa und Thelepte Numidien Constantina Mauretanien Caesarea und den Dux von Sardinien 590 entstand zur Bundelung militarischer und ziviler Kompetenzen das Exarchat von Karthago Um 600 wurde Herakleios der Altere Exarch 610 sturzte sein gleichnamiger Sohn Herakleios den ostromischen Usurpator Phokas indem er mit der karthagischen Flotte nach Konstantinopel fuhr Als die Perser ab 603 grosse Teile des Ostromischen Reiches eroberten wie 619 Agypten hegte Kaiser Herakleios Plane die Hauptstadt nach Karthago zu verlegen Dazu kam es dann nicht denn er konnte die Perser ab 627 besiegen Aufstand des Stotzas Ruckhalt in Mauretania Als 536 Teile der Garnisonstruppen in Africa gegen den ostromischen Feldherrn Solomon rebellierten wahlten sie den Soldaten Stotzas zu ihrem Anfuhrer Die Aufstandischen belagerten Karthago Als Belisar wieder in Africa landete floh Stotzas nach einer Niederlage nach Numidien General Germanus ein Verwandter des Kaisers Justinian konnte Stotzas schlagen obwohl hinter seinem Heerhaufen einige zehntausend Mauren unter Jabdas und Ortaias standen Doch einige Stamme machten Germanus bereits vor der Schlacht Bundnisangebote Stotzas floh mit wenigen Getreuen nach Altava in Mauretania wo er die Tochter eines Fursten heiratete und 541 den Konigstitel angenommen haben soll 546 wurde er in einer Schlacht durch einen Pfeil getotet auch wenn sein Heer siegte 79 Streben nach Autonomie Berberreiche Antalas und Cusina Numidia spielte eine immer selbststandigere Rolle Das Streben der Berber nach Autonomie hatte sich bereits zur Zeit der Vandalen verstarkt als im Westen weite Teile der Provinz Tingitana unabhangig geworden waren moglicherweise weiter gefordert durch die Religionspolitik der Vandalen Zumindest einige Berbergruppen adaptierten das romische Legitimationsmuster und nannten sich etwa rex gentis Ucutamani CIL VIII 8379 80 Yves Moderan legte 2003 eine grundlegende Studie zur Geschichte der Berber in dieser Zeit vor 81 In der Vandalenzeit kam es wieder zu einer verstarkten Tribalisierung der Berber Es war sogar die Zugehorigkeit zu einem Stamm die geradezu den Berber ausmachte wahrend romische Sprache Christentum oder Titel diese Zugehorigkeit keineswegs minderten Als die Vandalen zwar besiegt waren aber noch Widerstand leisteten erschienen Gesandte der Berber aus Mauretania Numidia und Byzacena bei Belisar und boten ihre Unterstellung unter die kaiserliche Herrschaft an Doch verlangten sie eine Investitur also wohl eine durch romische Titel gesicherte Einsetzung in ihre Amter Die Fursten Antalas Cusina und Iaudas die fur die weitere Geschichte eine zentrale Rolle spielten durften sich dementsprechend unterstellt haben Der um 499 geborene Antalas Sohn des Fursten der Frexen namens Gunefan hatte bereits 529 begonnen die Vandalen zu bekampfen 82 Infolge seines Sieges uber deren Armee im Jahr 530 war es zu jenem Putsch gekommen der Konstantinopel die Legitimation zum Eingreifen geliefert hatte Einer der Fuhrer des Aufstands von 534 35 in der Byzacena war Cusina dessen Mutter eine Romerin war Er galt damit als Afrer wie man die romisch berberische Bevolkerung nannte Nach der Niederlage gegen Ostrom und Antalas floh Cusina zum Fursten Iaudas nach Numidien der nach Moderan zwar der am schlechtesten bekannte der drei berberischen Fursten war aber wohl der einflussreichste Er hatte sich im ostalgerischen Aures 535 gegen Ostrom erhoben doch Solomon konnte ihn 539 besiegen Iaudas ergab sich dennoch nicht sondern floh nach Mauretania 542 bis 543 ereilte die Region die grosse Pest so dass es zu keinen weiteren Kampfhandlungen mehr kam Mit den in Libyen an der Syrte lebenden Berbern den Lawata 83 besiegte Antalas die Romer unter Solomon Arabische Expansion IslamisierungSpaltung in Sunniten und Schiiten nbsp Das Reich der Umayyaden zur Zeit seiner grossten Ausdehnung644 wurde mit ʿUthman ibn ʿAffan ein Mitglied der Umayyaden zum Kalifen gewahlt Doch 656 wurde er in Medina ermordet Zu seinem Nachfolger wurde ʿAli ibn Abi Talib der Vetter und Schwiegersohn des Propheten gewahlt Doch als Anhanger des ermordeten Uthman liess sich Muawiya im Jahr 660 in Damaskus ebenfalls zum Kalifen ausrufen Es kam zum ersten Burgerkrieg innerhalb des von Mohammed gegrundeten Grossreichs Zwar konnte Muawiya nach Alis Ermordung durch die Charidschiten im Jahr 661 seine Herrschaft durchsetzen doch wurde er von den Anhangern Alis nicht als rechtmassiger Herrscher anerkannt Es kam somit zum Schisma zwischen Sunniten und Schiiten Widerstand der judischen Berber Islamisierung nbsp Heutige Berbersprachen in MarokkoUnter Muawiya I nahmen die Araber ihre Expansion die durch die besagten Auseinandersetzungen zum Erliegen gekommen war wieder auf Africa wurde zuruckerobert nachdem der ostromische Exarch zusammen mit dem Berberfursten Kusaila ibn Lemzem 683 von Uqba ibn Nafi bei Biskra vernichtend geschlagen worden war Uqbas Nachfolger Abu al Muhajir Dinar konnte den Berberkonig Kusaila oder berberisch Aksil in Tilimsan im Nordwesten Algeriens fur den Islam gewinnen der die Awraba Clans im Aures bis in das Gebiet um das spatere Fes dominierte Als Uqba in sein Amt zuruckkehrte bestand er jedoch auf direkter arabischer Herrschaft und ritt zum Atlantik bis auf die Hohe von Agadir Auf dem Ruckweg wurde er auf Anweisung Kusailas und mit ostromischer Unterstutzung angegriffen und in einer Schlacht getotet Gegen Kusaila entsandte Damaskus Zuhayr ibn Qays al Balawi der Kusaila besiegte vor 688 Eine zweite arabische Armee unter Ḥassan ibn al Nuʿman stiess ab 693 auf heftigen Widerstand durch die Jawara im Aures Sie wurden nach dem Tod Kusailas von Damja die kurz Kahina die Priesterin genannt wurde gefuhrt 84 Ihre Berber schlugen die Araber zwar in einer Schlacht im Jahr 698 doch 701 siegten die Araber endgultig Dabei waren die Baranis stark von romischer Kultur beeinflusst und haufig christlich sie teilten sich in zwei Gruppen ein namlich die Maṣmũda Zentral und Sudmarokkos und die Ṣanhaga Diese in der Wuste lebende nomadische Gruppe zu der auch die sesshaften Kutama Ostalgeriens gehorten brachte spater die Almoraviden hervor Den Zanata gelang es nicht ein dauerhaftes Reich zu errichten und sie wurden nach Marokko abgedrangt Auch lebten zahlreiche Juden im Maghreb was zur Legende beitrug die Konfoderation der Kahina sei judisch gewesen Das Christentum verschwand im Laufe der nachfolgenden Generationen Entscheidend fur die Berber war dass man die einen am Burnus die anderen an einer kurzen Tunika erkannte Erstere unterstutzten die arabisch islamische Invasion letztere waren oftmals Christen und unterlagen dementsprechend einer Abgabe die alle Nichtmuslime leisten mussten Folgt man Ibn Chaldun 70 72 so waren mehrere Berberstamme judischen Glaubens Er nennt die Nefoussaa um das heutige Tripolis die Ghiata die Mediouna in Westalgerien die Fendelaoua Behloula und Fazaz in Marokko ebenso Juden wie die Djerawa die der Konigin Kahina unterstanden und die im Aures lebten 85 Moglicherweise waren Juden vor der ostromischen Christianisierungspolitik zu ihnen ausgewichen 86 Auch in Sidschilmasa und im Tafilalt lebten Juden ebenso legt mundliche Uberlieferung nahe dass im Draa Tal judische Staaten vor der islamischen Invasion existierten Bis ins 20 Jahrhundert bestanden berber judische Gemeinden in Ouarzazate Tiznit Ufran Anti Atlas Illigh sudostlich von Agadir und Demnate 87 Dynastische und konfessionelle Kampfe Berberreiche nbsp Einflussbereiche der Idrisiden der Salihiden am Rif der Bargawata zwischen Safi und Sala sowie der Banu Midrar um die Stadt Sidschilmassa um 800 Charidschiten Aufstand des Maysara Reichsgrundungen im Maghreb Nach zahem Widerstand konvertierten die meisten Berber zum Islam vor allem durch die Aufnahme in die Streitkrafte der Araber Kulturell jedoch fanden sie keinerlei Anerkennung denn die neuen Herren standen ihnen mit ahnlicher Verachtung gegenuber wie Griechen und Romer Auch ubernahmen sie das griechische Wort Barbar fur diejenigen die ihre Sprache nicht oder in ihren Augen unzureichend gelernt hatten Daher heissen die Imazighen noch heute Berber Sie wurden in der Armee schlechter bezahlt und ihre Frauen wurden mitunter versklavt wie bei unterworfenen Volkern Nur Umar II 717 720 untersagte diese Praxis und entsandte muslimische Gelehrte um die Imazighen zu bekehren In den Ribats wurden zwar religiose Schulen eingerichtet doch schlossen sich zahlreiche Berber der Glaubensrichtung der Charidschiten an die die Gleichheit aller Muslime verkundigten Schon 739 740 begann bei Tanger ein erster Aufstand der Charidschiten unter dem Berber Maysara 742 kontrollierten sie ganz Algerien und bedrohten Kairouan Den Suden beherrschten die Warfajuma Berber im Bund mit gemassigten Charidschiten Ihnen gelang 756 die Eroberung Nordtunesiens Eine andere gemassigte Charidschitengruppe die Ibaḍiyyah aus Tripolitanien rief gar einen Imam aus der sich auf der gleichen Stufe wie der Kalif sah Sie eroberte 758 Tunesien Den Abbasiden die 750 die Umayyaden gesturzt hatten gelang 761 nur die Ruckeroberung von Tripolitanien Tunesien und Ostalgerien Maysara al Matghari war dagegen die Vereinigung der Miknasa der Bargawata und der Magrawa gelungen Sie besiegten ein aus Andalusien ubergesetztes Heer Maysara nahm sogar den Kalifentitel an doch wurde er ermordet Dennoch besiegten die Aufstandischen 740 ein Heer in der Schlacht am Sabu Schlacht der Edlen wo sie auch ein weiteres angeblich 70 000 Mann starkes Heer schlugen Der westliche Maghreb machte sich nach und nach unabhangig wobei die Berber von den fluchtigen Umayyaden die sich auf der iberischen Halbinsel festgesetzt hatten unterstutzt wurden Schon 749 bildete sich an der Atlantikkuste das Reich der Bargawata und 757 grundeten Miknasa das Emirat Sidschilmasa Spatestens mit der Grundung der Reiche der Rustamiden 772 und der Idrisiden 789 verlor Damaskus endgultig die Kontrolle uber den westlichen Maghreb Die eklektischen Barghawata ab 749 Grunder des kleinen Barghawatareichs war Salih ibn Tarif 749 795 der am Aufstand des Maysara teilgenommen hatte und sich zum Propheten erhob Er verkundete eine Religion mit Elementen des orthodoxen schiitischen und des charidschitischen Islams die mit heidnischen Traditionen vermischt wurde Unter seinen Nachfolgern al Yasa 795 842 Yunus 842 885 und Abu Ghufail 885 913 konsolidierte sich das Stammesfurstentum Auch wurde mit der Mission unter den benachbarten Stammen begonnen Nach zunachst guten Beziehungen zum Kalifat von Cordoba kam es gegen Ende des 10 Jahrhunderts zum Bruch Zwei umayyadische Feldzuge aber auch Angriffe der Fatimiden wurden von den Bargawata abgewehrt Ab dem 11 Jahrhundert kam es zu einem heftigen Kleinkrieg mit den Banu Ifran Auch wenn die Bargawata dadurch erheblich geschwacht wurden konnten sie noch die Angriffe der Almoraviden abwehren So starb mit Ibn Yasin der geistliche Fuhrer der Almoraviden im Kampf gegen die Bargawata im Jahr 1059 Erst 1149 wurden die Bargawata von den Almohaden als politische und religiose Gruppe vernichtet Charidschitische Banu Midrar Miknasa um Sidschilmassa Rustamiden in Algerien Die Oasensiedlung Sidschilmassa wurde Mitte des 8 Jahrhunderts gegrundet und bildete das Zentrum der Banu Midrar aus dem Stamm der Miknasa Damit ist sie die zweite Grundung des Islams im Maghreb nach dem 670 entstandenen Kairouan in Tunesien Allerdings ist sie ebenso wie die Reiche der Rustamiden und der Idrisiden keine Grundung einer orthodox islamischen Gruppe sondern geht gleichfalls auf Charidschiten zuruck die den ubrigen Muslimen als erste Haretiker des Islams galten Die Charidschiten hatten sich 657 von den Umayyaden abgesondert da sie das Verfahren der Bestimmung des Nachfolgers des Religionsgrunders Mohammed nicht akzeptierten Fur sie konnte prinzipiell jeder die muslimische Gemeinde Umma fuhren Sidschilmassa gelang es den Goldhandel der zweijahrlich mittels Karawanen die Sahara durchquerte bis Mitte des 11 Jahrhunderts zu kontrollieren und sich zugleich der Angriffe ihrer sich fur rechtglaubig haltenden Nachbarn zu erwehren Dazu brauchte die Stadt starke Verteidigungsmittel und tatsachlich nahm die Zitadelle einen erheblichen Teil des Stadtgebiets ein Die Grundung erfolgte durch Semgou Ibn Ouassoul der als Grunder des Stammes der Banu Midrar gilt 88 Bis ins 11 Jahrhundert war Sidschilmasa der Ausgangspunkt fur die westliche Route des Transsaharahandels Durch den Handel mit dem Reich von Ghana erlangte die Stadt einen Wohlstand der von arabischen Reisenden wie al Bakri oder al Muqaddasi hervorgehoben wurde Getauscht wurden vor allem Luxuswaren aus dem Mittelmeerraum gegen Gold Elfenbein und Sklaven Dabei reichten ihre Kontakte bis in die Levante Juden aus Kairo lebten spatestens Anfang des 11 Jahrhunderts in Sidschilmassa 89 Sidschilmassa war folgt man der mundlichen Tradition nicht ummauert doch war die Oase von einer 4 m hohen Mauer mit vier Toren umgeben wie archaologische Grabungen zeigten 90 Andererseits berichten arabische Gelehrte von einer Mauer und sie ist gleichfalls archaologisch fassbar Moglicherweise wurde sie zu einem spateren Zeitpunkt zugunsten der Oasenmauer aufgegeben Nach dem Sieg der Abbasiden im Jahr 761 floh Ibn Rustam zu den Zanata nach Westalgerien Nachdem 772 ein erneuter Aufstand der Charidschiten unter Abu Quna und Ibn Rustam vor Kairouan gescheitert war zog sich letzterer ins zentrale Algerien zuruck und begrundete das Emirat der Rustamiden in Tahert Insbesondere durch das Bundnis mit den Miknasa von Sidschilmasa und den iberischen Umayyaden des Emirats von Cordoba konnte sich das Reich gegen die Idrisiden im Westen und die Aghlabiden im Osten behaupten Schiitische Idrisiden 789 974 Durchsetzung der Orthodoxie durch Sanhadscha nbsp Moulay Idris nbsp 839 40 in al ʿAliya Fes gepragter Dirham des Isrisiden Ali ibn Muhammad Avers mit den Namen Ali zwischen zwei Sternen in der letzten Zeile Der westliche Maghreb war fur die Umayyaden nunmehr von entscheidender strategischer Bedeutung denn nur ein von den Abbasiden und spater den Fatimiden unabhangiger Maghreb war ein Garant fur die Sicherheit vor einer von dort drohenden Invasion Daher unterstutzten die Umayyaden die dortigen Staatsbildungen darunter die der Idrisiden von Fes Begrunder der Dynastie war der Scherif Idris ibn Abdallah 789 791 ein Urenkel des Imams al Hasan ibn ʿAli Er war als Schiit von den sunnitischen Abbasiden verfolgt worden und 786 in den ausseren Maghreb geflohen Dort wurde er von den Zanata aufgenommen Er liess sich in Walila dem romischen Volubilis nieder Mit der Reichsgrundung durch Idris I entstand 789 der zweite der dauerhaft eigenstandigen islamischen Staaten des Maghreb nach den Rustamiden Idris II 791 828 liess 806 gegenuber dem von seinem Vater angelegten Militarlager Fes auf der anderen Flussseite eine neue Residenzstadt anlegen Durch die Ansiedlung von Fluchtlingen aus Kairouan und al Andalus im Jahr 818 entwickelte sich die Stadt schnell zu einem Zentrum der Gelehrsamkeit und zum Ausgangspunkt einer Islamisierung Auch wurde das Reich durch Feldzuge in den Hohen Atlas und gegen Tlemcen ausgeweitet sodass die Idrisiden gegenuber den Furstentumern der Bargawata der Atlantikkuste der Salihiden im Norden des Rif sowie der Miknasa in Ostmarokko und Westalgerien und den Magrawa von Sidschilmasa zur bedeutendsten Macht der Region aufstiegen Obwohl innerdynastische Auseinandersetzungen zu einem politischen Niedergang fuhrten tat dies der religiosen Wirkung keinen Abbruch Nachdem die Miknasa im Namen der gleichfalls schiitischen Fatimiden 917 gegen die Salihiden vorgegangen waren und ihre Hauptstadt erobert hatten griffen sie 922 unter Fuhrung von Maṣala b Ḥabus auch die Idrisiden von Fes an deren seit 905 in Fes herrschendes Haupt Yahya IV 923 fliehen musste Doch einerseits gelang es einem der Idrisiden Fes zuruckzugewinnen andererseits konnten die Umayyaden eine der Berbergruppen auf ihre Seite ziehen und ihre an der Kuste operierende Flotte stark ausbauen Schliesslich stellte sich sogar der Miknasa Statthalter von Sidschilmassa auf die Seite der Umayyaden als diese Ceuta eroberten 91 Abd ar Rahman III der 912 bis 961 al Andalus beherrschte schwang sich zum Kalifen von Cordoba auf und nutzte die Gunst der Stunde um 927 Melilla und 931 Ceuta zu erobern Er war nunmehr mit Idrisiden Miknasa und Magrawa verbundet es entstand eine Art Protektorat uber den westlichen Maghreb gegen die schiitischen Fatimiden Erst um 985 gaben die Fatimiden die nie in unmittelbare Kampfe mit den Umayyaden eintraten sondern nur Stellvertreterkriege gefuhrt hatten ihr Vorhaben auf Marokko zu erobern Sie konzentrierten ihre Krafte auf Agypten Der ein Jahrhundert umfassende Kampf zwischen Sanhadscha und Zanata fuhrte schliesslich zur Vertreibung der Zanata nach Marokko und zur Ubersiedlung zahlreicher Klans auf die iberische Halbinsel Zugleich ubernahm mit dem Sieg der Sanhadscha fast uberall die Orthodoxie die Vorherrschaft auch wenn diese Stammesgruppe zunachst als Verfechter der Schia aufgetreten war Dieses Glacis gegen Osten das die Umayyaden errichtet hatten ging zwar wieder verloren doch bis gegen 1016 herrschte in Fes ein amridischer Gouverneur Die kaum mehr des Arabischen machtigen 92 Idrisiden wurden endgultig aus Marokko vertrieben Mit Ali ibn Hammud an Nasir gelangte 1014 erstmals ein Nicht Umayyade und zugleich ein Idrisidenabkommling auf den Thron dem nach seiner Ermordung im Jahr 1016 sein Bruder folgte Sunnitische Salihiden Begrunder der Dynastie der Salihiden war moglicherweise ein sudarabischer Krieger namens al Abd aṣ Ṣaliḥ ibn Manṣur al Ḥimyari der unter dem Umayyadenkalifen al Walid 705 15 die umwohnenden Berber zum Islam bekehrte Dafur erhielt er vom Kalifen al Walid I nach der Eroberung unter Musa ibn Nusair das Gebiet der Gumara Berber Masmuda zwischen Tetouan und Melilla als Lehen ubertragen Dieses Furstentum entwickelte sich neben dem Reich der Idrisiden zu einem der wichtigsten in Marokko Am Ende des 8 Jahrhunderts wurde das seit etwa 750 bestehende Nakur al Mazimma beim heutigen Al Hoceima von Sa id ibn Idris b Ṣaliḥ al Ḥimyari dem Enkel des Dynastiegrunders als neue Residenz errichtet Es entwickelte sich durch den Handel mit al Andalus unter dessen Sohn Abd ar Raḥman ash Shahid zu einem bedeutenden Handelszentrum Daneben entstand nach dem Vorbild Alexandrias ein Ribat in diesem Falle eine landliche Moschee Dies stand in deutlichem Gegensatz zu Ifriqiya und el Andalus wo Ribats immer auch militarische Funktionen hatten Damit ging Marokko schon fruh einen eigenen Weg 93 Die Salihiden pflegten gute Kontakte zu Cordoba und festigten ihre Beziehungen zu den Banu Sulayman von Tlemcen die als Nachkommen des Propheten galten Dieses Mittel der Herrschaftslegitimation war unter den Berbern und Arabern anerkannt und Tlemcen und die Idrisiden von Fes beriefen sich auf eine solche Abstammung Abd ar Raḥman ash Shahid der mangels Ruckfuhrbarkeit auf den Propheten unter Legitimationsproblemen litt pilgerte zum Ausgleich zwar viermal nach Mekka musste sich aber dennoch mehrerer Aufstande der Berber erwehren Schliesslich kam er ums Leben als er die Umayyaden unterstutzen wollte vor 917 Die Salihiden waren eine der wenigen Dynastien im westlichen Maghreb unter denen die Sunniten gefordert wurden und in deren kleinem Reich sie auch die Mehrheit unter der Bevolkerung stellten Nakur wurde 858 von Normannen geplundert und fur acht Jahre besetzt 94 Angehorige des Hofes mussten gegen hohe Losegelder freigekauft werden Die Eroberer die bereits Algeciras zerstort hatten griffen auch die Balearen und die sudfranzosische Kuste an Erst 866 gaben sie Nakur wieder auf das nun von den Salihiden starker befestigt wurde Doch diese gerieten Anfang des 10 Jahrhunderts in den Kampf zwischen Umayyaden und Fatimiden Dabei wurde der Salihiden Emir Said vom Fatimidenkalifen al Mahdi aufgefordert sich zu unterwerfen Da er dies ablehnte wurde Nakur von dem Miknasa Berber Masala ibn Habus dem fatimidischen Gouverneur von Tahert angegriffen und 917 erobert Wahrend Said umkam konnten seine drei Sohne Idris al Mutasim und Salih nach Malaga zum Umayyaden Abd ar Rahman III fliehen Dieser half ihnen Nakur zuruckzugewinnen das Masala nach sechs Monaten einem Statthalter namens Dalul anvertraut und dann verlassen hatte Nachdem die Salihiden die Besatzung uberrumpelt hatten ubernahm Salih die Herrschaft uber die Stadt und regierte sie als Vasall des Emirs von Cordoba Schon 921 wurde Nakur allerdings erneut von Masala eingenommen und auch danach 928 29 935 erfolgten noch mehrere fatimidische Angriffe Religioses Zentrum Tahert die Rolle der Ibadiya bis etwa 940 Tahert im Rustamidenreich entwickelte sich zum religiosen und kulturellen Zentrum der Charidschiten im Maghreb Dorthin gingen viele von ihnen aus dem Nahen Osten wo sie verfolgt wurden Das Reich der Rustamiden partizipierte verstarkt am Karawanenhandel und am Getreideexport nach Andalusien Politisch war das Imamat durch die Abhangigkeit von den verbundeten Berberstammen und Streitigkeiten um den geeigneten Herrscher allerdings instabil Nach dem Tod Ibn Rustams im Jahr 788 kam es zur Abspaltung der Nukkar ein bis in die Gegenwart existierender Hauptzweig der Ibaditen Unter Muhammad 828 836 wurde das Idrisiden Reich zwischen den zwolf Sohnen Idris II aufgeteilt Dadurch entstanden mehrere rivalisierende Furstentumer das wichtigste im Rifgebirge bei den Ghumara Berbern nbsp Blick in den Innenhof der Karaouine Universitat in Fes nbsp Karaouine Universitat Winkel fur die funfmal tagliche Waschung Wuḍuʾ Flucht der Charidschiten 909 Ursprung der Ibaditen Abspaltung der Nukkar 909 wurde das Imamat der Rustamiden von den schiitischen Fatimiden erobert Die uberlebenden Charidschiten zogen sich nach Sedrata beim heutigen Ouargla nicht zu verwechseln mit Sedrata im Nordosten des Landes in die Sahara zuruck Sedrata entwickelte sich als Begrabnisstatte des letzten Imams von Tahert zum bedeutenden Handels und Pilgerzentrum der Ibaditen Die Anfange der Ibaditen liegen in Basra im sudlichen Irak das ab den 680er Jahren ein Zentrum der Charidschiten war Hier wirkte ab 679 der aus Oman stammende Dschabir ibn Zaid Er war ein Schuler von ʿAbdallah ibn ʿAbbas und erteilte Rechtsgutachten bei denen er sich vornehmlich auf Ra y stutzte die selbststandige Rechtsfindung der Rechtsgelehrten Dschabir der 712 starb wird von den Ibaditen bis heute als eine ihrer bedeutendsten Autoritaten betrachtet Den anderen Muslimen erkannten sie nur den Status von ahl al qibla zu Leuten also die in die richtige Gebetsrichtung beten jedoch nicht zur eigentlichen Gemeinde gehoren Abu ʿUbaida baute seine Gemeinschaft zu einem Missionsnetzwerk um und schickte Manner in die Provinzen des Reiches mit dem Auftrag ibaditische Gemeinden zu grunden Die meisten dieser Werber waren gleichzeitig als Handler tatig Mit dem von ihnen erwirtschafteten Geld wurde in Basra eine Kasse gegrundet mit der die Gemeinschaft finanzielle Selbststandigkeit erlangte 95 Wie die anderen Charidschiten waren die Ibaditen der Auffassung dass das Imamat nicht auf den Stamm des Propheten Mohammed die Quraisch beschrankt sei sondern jedem zustehe den die Muslime zur Fuhrung ihres Staates wahlten Sie predigten das Prinzip von Freundschaft und Solidaritat mit allen die im Geist des Islam lebten und Meidung derjenigen die die Gebote nicht einhielten Letzteres richtete sich vor allem gegen die Umayyaden 96 Um 748 errichteten die Ibaditen in Tripolitanien ein eigenes Imamat und um 750 huldigten die Ibaditen von Oman al Dschulanda ibn Masʿud einem Nachkommen der dortigen ehemaligen Herrscherfamilie als erstem Imam des Hervortretens Zwar wurde dieser ibaditische Imam von Oman 752 von einer abbasidischen Militarexpedition gesturzt also von den Nachfolgern der Umayyaden doch entstand mit dem Rustamiden Imamat von Tahart 778 ein neues Reich mit ibaditischer Ausrichtung Nach dem Tod des ersten Rustamiden im Jahr 784 kam es zu Spannungen Der Sohn des Herrschers ʿAbd al Wahhab hatte sich bei dem Wahlgremium gegenuber einem anderen Kandidaten nur dadurch durchsetzen konnen dass er das Versprechen gab im Falle ihrer Unzufriedenheit zuruckzutreten Nachdem er die Macht ubernommen hatte hielt er sich jedoch nicht an seine Zusage weil er glaubte dass ein Imam wenn er einmal gewahlt sei unumschrankte Autoritat geniesse Die Gegner des neuen Rustamiden Herrschers sonderten sich als eine eigene Gemeinschaft ab die Nukkar genannt wurde 97 Ende der Idrisiden von Fes 927 985 Bedeutungsverlust der Ibaditen Fatimidenherrschaft nbsp Schematische Darstellung der Dynastien die im Maghreb herrschtenDer Idriside Yahya IV wurde 917 von dem Miknasa Masala ibn Habus einem Gouverneur der Fatimiden erstmals aus Fes vertrieben 98 das ab 922 unter der Aufsicht von Musa ibn Abi l Afiya stand Unter diesem zunachst fatimidentreuen Miknasa Hauptling wurde Jagd auf alle Idrisiden gemacht und die Dynastie 927 endgultig aus ihrer Hauptstadt vertrieben Die anderen Linien etwa die von Tetouan gerieten nun in den wechselhaften Kampf den sich die Fatimiden mit dem Umayyaden um die Oberherrschaft uber den ausseren Maghreb lieferten In den 940er Jahren organisierte der zu den Nukkar gehorende Machlad ibn Kaidad einen Aufstand der das Kalifat der Fatimiden fast zu Fall brachte Nach dem Zusammenbruch des Aufstands verlor die Ibadiya in Nordwestafrika endgultig ihre politische Rolle als staatstragende religiose Lehre Nach dem siegreichen Feldzug des fatimidischen Heerfuhrers Dschauhar as Siqilli 958 960 wurden mehrere Idrisiden Prinzen als Geiseln an den Hof nach al Mansuriya gebracht von al Muʿizz beschenkt und als Vasallen wieder nach Marokko zuruckgeschickt 974 musste sich al Hasan der letzte Idrisiden Emir von Hadschar an Nasr allerdings wieder Abd ar Rahman III unterwerfen und mit nach Cordoba kommen nach seiner Ruckkehr mit fatimidischer Unterstutzung wurde er 985 von den Umayyaden getotet Sieg der schiitischen FatimidenStammesgruppen der Berber Zanata Masmuda und Ṣanhaǧa Die grossen Stammesgruppen der Berber im Maghreb waren die Zanata die Masmuda und die Sanhadscha Wahrend die Zanata von den Ṣanhaǧa aus Nordwest und Ostalgerien nach Marokko und Spanien vertrieben wurden siedelten sich Stamme der Ṣanhaǧa im Mittleren Atlas an Sie sahen sich nun ihrerseits arabischen Invasoren gegenuber die aus dem Osten kommend einen erheblichen Teil ihrer Gebiete in Besitz nahmen Zugleich zerfiel die Einheit der Zanata Ein Teil der Ṣanhaǧa siedelte sich im ostlichen Algerien Kutama an und bildete eine wichtige Stutze fur den Aufstieg der Fatimiden Hingegen verbundeten sich die marokkanischen Zanata gegen die Fatimiden mit dem Kalifat von Cordoba so dass sich auch hierin die Zerrissenheit der berberischen Grossgruppen widerspiegelte zumal wiederum die Miknasa Zanata lange auf der Seite der Fatimiden kampften Am Ende spielten die Zanata eine entscheidende Rolle beim Untergang des Emirats von Cordoba Kurzzeitige Dominanz der schiitischen Kutama bis 911 Aufstieg der Fatimiden Die Kutama eroberten nach 900 Ostalgerien 909 gelang ihrem Fuhrer Abu ʿAbdallah asch Schiʿi 893 911 der 893 eine uberaus erfolgreiche schiitische Zelle bei den Kutama gegrundet hatte sogar die Eroberung von Kairouan Schliesslich griffen diese Schiiten weit nach Westen Richtung Sidschilmasa aus und befreiten ihren dort gefangen gehaltenen Fuhrer Abdallah al Mahdi Beide Fuhrer strebten nach der weltlichen Herrschaft obwohl der Berber fur seinen Verbundeten nur die geistliche Fuhrerschaft vorgesehen hatte Doch in einem brutalen Umsturz wurde die Berberherrschaft am 18 Februar 911 beseitigt und ihre Fuhrer ermordet In der Folge intensivierte sich die Arabisierung 99 nbsp Das Fatimidenreich zur Zeit seiner grossten AusdehnungIm Dezember 909 hatte sich Abdallah al Mahdi zum Kalifen ausgerufen und damit die Fatimiden Dynastie gegrundet die zwar bis 1171 herrschte jedoch ihren Herrschaftsschwerpunkt 972 nach Agypten verlagerte Abdallah betrachtete seine sunnitischen Gegner die Umayyaden und die Abbasiden als Usurpatoren Er selbst war ein Vertreter der Ismailiten eines radikalen Flugels der Schiiten Die Ismailiten hatten seit Mitte des 9 Jahrhunderts zunachst von ihrem Zentrum Salamiyya im nordlichen Syrien aus agiert und hatten mittels Missionaren ihren Einfluss ausgedehnt Die Fatimiden scheiterten allerdings bei der Einfuhrung der Scharia Ab 917 begann der Angriff auf den westlichen Maghreb Es gelang zwar die Einnahme von Fes doch die Berber des Westens widerstanden erfolgreich Die Umayyaden die sie unterstutzten eroberten im Gegenzug 927 und 931 Melilla und Ceuta Hingegen stand der Takalata Zweig der Ṣanhaǧa Konfoderation zu der die Kutama gleichfalls gehorten auf Seiten der Fatimiden Nachfolger des 946 verstorbenen zweiten Fatimidenherrschers wurde Ismail al Mansur 946 953 Mit Hilfe der berberischen Ziriden 972 1149 die ebenfalls den Ṣanhaǧa angehorten konnte er die Banu Ifran im westlichen Algerien und Marokko unterwerfen Die letzte grosse Revolte des charidschitischen Banu Ifran Stammes unter Abu Yazid Machlad ibn Kaidad wurde nach vier Jahren im Jahr 947 niedergeschlagen Die Banu Ifran hatten grosse Teile des Reichs erobert doch zerbrach ihre Koalition bei der Belagerung von Mahdia Danach nahm der dritte Fatimidenkalif den Beinamen al Mansur an Die Banu Ifran hatten selbst beim westalgerischen Tlemcen zwischen 765 und 786 ein Kalifat unter Abu Qurra gegrundet waren jedoch unter die Herrschaft der marokkanischen Magrawa geraten Sie wurden nunmehr von den Fatimiden geschlagen als sie ein Bundnis mit Cordoba eingehen wollten und wurden schliesslich nach Marokko abgedrangt Der vierte Fatimidenkalif wurde al Muʿizz 953 975 Ab 955 bekampfte er im Westen die Berber und die mit ihnen verbundeten Umayyaden Die Eroberung Nordwestafrikas konnte 968 abgeschlossen werden nachdem man sich schon 967 mit Byzanz auf einen Waffenstillstand geeinigt hatte Es gelang den Fatimiden das Reich der Ichschididen Agyptens und Gebiete der Abbasiden ab 969 zu erobern Schliesslich verlegten die Fatimiden 972 ihre Residenz in das neu gegrundete Kairo Schwerpunkt des gewaltig angewachsenen Reiches wurde nun Agypten Ziriden 972 1149 Ḥammadiden Um die Herrschaft im Westen zu sichern legte al Muʿizz die Herrschaft uber Ifriqiya in die Hande von Buluggin ibn Ziri 984 der die Ziriden Dynastie grundete Er war der Sohn von Ziri ibn Manad des fatimidischen Hauptverbundeten in Algerien und Namensgeber der Dynastie Unter Buluggin ibn Ziri wurde Algier gegrundet er bekampfte die Zanata Stamme im Westen 972 wurde er zum Vizekonig in Ifriqiya ernannt Allerdings hatten die Fatimiden die Flotte mitgenommen so dass sich die Kalbiten auf Sizilien unabhangig machen konnten Bei einem Feldzug nach Marokko stiess Buluggin bis an den Atlantik vor starb allerdings Sein Sohn und Nachfolger al Mansur ibn Ziri 995 konnte die Eroberungen im Westen nicht halten Dessen Erbe und Sohn Badis ibn Ziri 1016 konnte mit fatimidischer Hilfe seinen Grossonkel Zawi ibn Ziri zwar auf die iberische Halbinsel vertreiben doch dort grundete er das Reich der Ziriden von Granada 1012 1090 Gravierender war dass sich eine Reichsgrundung durch seinen Onkel Hammad nicht verhindern liess Der Ziride al Mansur scheiterte zudem beim Versuch Sidschilmasa und Fes zu kontrollieren Unabhangigkeit der Ziriden Banu Hillal Arabisierung Sunniten nbsp Die ungefahren Herrschaftsgebiete der tunesisch ostalgerischen Ziriden der zentralalgerischen Hammadiden der iberischen Kleinstaaten und der marokkanisch westalgerischen Zanatastamme 1018 und damit vor dem Einfall der Banu Hillal1016 kam es zu einem Aufstand in Ifriqiya in dessen Verlauf die Residenz der Fatimiden in al Mansuriya bei Kairouan zerstort wurde Zudem wurden angeblich 20 000 Schiiten massakriert Die Fatimiden rachten sich indem sie 1027 einen Aufstand der Zanata in Tripolitanien unterstutzten Als al Muʿizz unter dem Einfluss der sunnitischen Rechtsgelehrten in Kairouan 1045 die Abbasiden in Bagdad als rechtmassige Kalifen anerkannte kam es zum endgultigen Bruch mit den Fatimiden Daraufhin schickten die Fatimiden die Banu Hilal und die Banu Sulaym westwarts Die Invasion dieser arabischen Beduinen in den Jahren 1051 und 1052 fuhrte zu massiven Verwustungen und zu erheblichen Volkerwanderungen Die umfangreichen Migrationen zerstorten das Gleichgewicht zwischen nomadischen und sesshaften Berbern und fuhrten zu einer Bevolkerungsdurchmischung Das Arabische bis dahin nur von den stadtischen Eliten und am Hof gesprochen begann die Berbersprachen zu beeinflussen Zudem flohen viele Berber west und sudwarts Mit der verstarkten Arabisierung und Islamisierung ging eine Verdrangung der anderen Religionen einher Bestanden um 1000 noch 47 Bistumer in Nordafrika so waren es zur Zeit Papst Leos IX nur noch funf AlmoravidenAnfang des 11 Jahrhunderts lebten nomadische Viehzuchter der Sanhadscha in der westlichen Sahara wo sie den Karawanenhandel zwischen dem Sudan und dem Maghreb kontrollierten Allerdings wurde dieser Handel durch das Vordringen der Magrawa die zu den Zanata zahlten im westlichen Algerien und die Unterwerfung von Sidschilmasa erheblich gestort Die Auflosung des Sanhadscha Bundes zu Anfang des 11 Jahrhunderts fuhrte zu einer Periode der Unruhe und des Krieges zwischen den Berbern nbsp Grosste Ausdehnung des Reiches der Almoraviden nbsp Regionen in denen Malikiten die Mehrheit stellen Mit other sind die Aleviten in der Turkei gemeint Um 1039 brachte ein Djudala Stammesfuhrer von seiner Pilgerfahrt nach Mekka einen Theologen der Sanhadscha Abdallah ibn Yasin 1059 mit Ibn Yasin und einige Sanhadscha aus seinem Gefolge zogen sich nach einer Revolte der Stamme mit seinen Anhangern nach Suden zuruck wo er am Senegal ein Ribat grundete Im Bundnis mit Yahya ibn Umar dem Fuhrer des Lamtuna Stammes schlug er die Djudala nieder Vom arabischen Geschichtsschreiber Ibn Abi Zarʿ um 1315 stammt die Legende dass der abgelegene Ort eine Insel namens Rabiṭa gewesen sein soll wovon sich der Name Murabiṭun abgeleitet habe 1042 riefen die Almurabitun die Manner des Ribat zum Dschihad gegen die Unglaubigen und diejenigen unter den Sanhadscha auf die sich nicht der Lehre der Malikiten anschliessen wollten Mitte des Jahrhunderts ging daraus der Kriegsbund der Almoraviden unter Yahya ibn Umar 1046 1056 hervor Dieser stellte die politische Einheit der Sanhadscha unter einem religiosen Ziel wieder her Ab 1054 kontrollierten die Almoraviden Sidschilmasa und eroberten zudem Aoudaghost im Reich von Ghana Ibn Yasin fuhrte eine strenge Ordnung ein unter anderem waren Wein und Musik verboten nichtislamische Steuern wurden abgeschafft Ein Funftel der Kriegsbeute gestand er den Religionsgelehrten zu Gegen diese rigorose Auslegung des Islams kam es 1055 zu einem Aufstand in Sidschilmasa nbsp Munze aus der Zeit des Yusuf ibn Taschfin 1061 1106 Die Leitung der Bewegung ging im Suden an Abu Bakr ibn Umar 1056 1087 Emir von Adrar und im Norden an Yusuf ibn Taschfin 1061 1106 uber Beim Versuch die in seinen Augen haretischen Bargawata an der Atlantikkuste zu unterwerfen kam Ibn Yasin 1059 ums Leben nbsp Stadtmauer von Marrakesch 2000 nbsp Stadttor von Marrakech Bab Agnaou aus dem 12 Jahrhundert1070 grundete Abu Bakr ibn Umar Marrakesch als Hauptstadt des Reiches Im Suden fuhrte er Krieg gegen das Reich von Ghana bis zur Eroberung von Koumbi Saleh im Jahr 1076 Yusuf ibn Taschfin organisierte das nordliche Reich vor allem mit Unterstutzung seiner Rechtsgelehrten Unter ihm eroberten die Almoraviden 1075 die Reiche der Magrawa und Salihiden im Rif sowie das westliche Algerien von den Hammadiden im Jahr 1082 Damit stand der gesamte westliche Maghreb unter der Herrschaft der Almoraviden 1086 kam es auf Ersuchen der muslimischen Fursten von al Andalus zu einem Feldzug in dessen Verlauf Alfonso VI von Leon und Kastilien in der Schlacht bei Zallaqa am 23 Oktober 1086 geschlagen wurde Bis 1092 setzten sich die Almoraviden durch die Annexion der Taifa Konigreiche durch in die die iberische Halbinsel seit 1031 zerfallen war Nur Valencia unter El Cid und Saragossa unter den Hudiden 1039 1110 blieben selbststandig Die rigorose Durchsetzung des puritanischen Islams der Almoraviden in der stadtischen andalusischen Kultur fuhrte zu erheblichen Widerstanden Ihr Eifer richtete sich nicht nur gegen Andersglaubige sondern auch gegen jene Muslime denen sie religiose Nachlassigkeit vorwarfen Unter Ali ibn Yusuf ibn Taschfin 1106 1143 wurden zwar Valencia und Saragossa sowie die Balearen unterworfen doch ging Saragossa bereits 1118 an Aragon verloren wahrend sich im sudlichen Marokko die strenge Reformbewegung der Almohaden zu verbreiten begann Das riesige Reich zerfiel in Konflikten zwischen den Sippschaften nach dem Tode Abu Bakrs im Jahr 1087 Eine neue reformistische Macht von Zanata Almohaden angefuhrt eroberte das Reich der Almoraviden Nach dem Tod Ali ibn Yusufs im Jahr 1143 und nach Aufstanden der Muriden mussten sich die Almoraviden aus Andalusien zuruckziehen Mit der Ersturmung Marrakeschs durch die Almohaden im Jahr 1147 und dem Tod des letzten Almoraviden Ishaq ibn Ali endete die Dynastie Der wohl bedeutendste Beitrag der Sanhadscha und der Almoraviden zur Geschichte Westafrikas war die Islamisierung weiterer Gebiete die Vertreibung der Charidschiten und anderer islamischer Gemeinschaften sowie die Durchsetzung der konfessionellen Einheit Marokkos auf malikitischer Grundlage Almohaden 1145 1152 bis 1235 Grundung Rabats nbsp Die Expansion der Almohaden bis 1203 nbsp Der Zerfall des Reichs nach 1212Um 1035 entstand in Mauretanien innerhalb der Sanhadscha Konfoderation eine religiose Bewegung unter der Fuhrung von Ibn Yasin Sie war eine Reaktion auf die gleichzeitige Bedrohung durch die Soninke von Ghana und durch Berberstamme die aus dem Norden kamen und war von Gedankengut der in Kairouan vorherrschenden malikitischen Rechtsschule beeinflusst Die Sanhadscha Mauretaniens insbesondere die verschleierten Lamtuna bildeten eine Art Aristokratie mit zahlreichen Vorrechten Unter Yusuf ibn Taschfin eroberten sie Marokko und ab 1086 grosse Teile der iberischen Halbinsel ihre Hauptstadt war das 1070 gegrundete Marrakesch Die malekitischen Rechtsgelehrten erteilten vielfach Staatsbediensteten Anweisungen so dass sie erhebliche Macht gewannen Gegen sie wandten sich mystische Bewegungen aus Spanien und dem islamischen Osten nbsp Almohadischer Silberdirham etwa zwischen 1150 und 12501121 grundete Ibn Tumart ein Masmuda aus dem Hohen Atlas eine entsprechende theologisch fundierte Bewegung die Almohaden fur die er Anhanger aus acht Stammen gewann Er verlangte die Ruckkehr zum Koran und zur Tradition Hadith und stellte sich gegen die Dominanz der vier Rechtsschulen zugleich widersetzte er sich der wortwortlichen Auslegung des Korans Daruber hinaus betonten die Almohaden die absolute Einheit Gottes weshalb sie sich Einheitsbekenner al muwaḥḥidun bzw Almohaden nannten Diese Lehre schloss das Belegen Gottes mit bestimmten Eigenheiten sowie den Vergleich mit anderen Wesen aus Der Heilige Krieg gegen die Almoraviden war wichtiger als gegen die Anhanger anderer Religionen 1128 29 kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung in deren Folge Ibn Tumarts Gegner umgebracht wurden Am 13 Mai 1129 unterlag sein Heer bei al Buhayra auch scheiterte die Belagerung von Marrakesch Am 20 August 1130 starb der Mahdi Sein Tod wurde angeblich drei Jahre lang geheim gehalten nbsp Die Koutoubia Moschee Moschee der Buchhandler in Marrakesch Die Grundmasse des etwa 25 000 Glaubige fassenden Gebaudes aus Stampflehm betragen 90 60 m Das Bauwerk aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts erhielt erst 1199 ein 77 m hohes Minarett das noch heute steht Es ist das Wahrzeichen der Stadt Marrakesch und des gesamten Landes Zusammen mit der Giralda in Sevilla dem Hassan Turm von Rabat und dem Minarett der Kasbah Moschee die sich gleichfalls in Marrakesch befindet wurde es zum Vorbild fur fast alle Minarette des Maghreb 100 nbsp Der Hassan Turm erbaut unter Yaʿqub al Mansur in RabatSeinem Nachfolger dem Qumiya Berber Abd al Mu min gelang 1133 bis 1148 die Eroberung von Marokko 1146 fielen Fes und Marrakesch ab 1147 gelang die Eroberung des in Kleinstaaten zerfallenen al Andalus 1149 sturzte er die Dynastie der Almoraviden in Marokko Mach einer Rebellion erfolgte eine brutale Sauberung der angeblich 32 000 Menschen zum Opfer fielen 1151 begannen die Almohaden mit dem Angriff auf das Hammadidenreich und siegten vor Bougie schliesslich eroberten sie 1155 bis 1160 das Reich der Ziriden in Tunesien Durch die Umsiedlung arabischer Beduinenstamme von Ifriqiya und Tripolitanien nach Marokko wurde die Arabisierung der Berber weiter beschleunigt Auch Banu Hillal aus dem Hammadidenreich wurden umgesiedelt Sie ersetzten die vernichteten haretischen Barġawaṭa der Atlantikkuste Die Masmudah Berber beherrschten das Reich doch hatten sie im Gegensatz zu ihren Vorgangern ein weniger scharf profiliertes religioses Ziel Zum einzigen Mal war unter den Almohaden der gesamte Maghreb unter einer Berberdynastie vereinigt 1161 setzte der Kalif mit einem Heer nach Spanien uber und eroberte Granada 1163 starb er in Ribat einem riesigen Heerlager auf das Rabat die heutige Hauptstadt Marokkos zuruckgeht Ab 1172 war der muslimische Teil der iberischen Halbinsel eine almohadische Provinz Die Almohaden verfolgten eine uberaus intolerante Religionspolitik Sie schlossen in Granada und anderen Stadten Kirchen und Synagogen verlangten unter Androhung des Todes die Konversion zum Islam Die Familie des judischen Gelehrten Maimonides zog es vor zu fliehen verbrachte mehrere Jahre unstet auf der iberischen Halbinsel und liess sich vermutlich 1160 in Fes nieder 1165 verliess die Familie das Almohadenreich und ging in das tolerantere Kairo Maimonides wurde Hofarzt und 1177 Fuhrer der dortigen judischen Gemeinde Die letzte Phase der Almohadenherrschaft begann als die Banu Ghaniya die das muslimische Spanien fur die Almoraviden beherrscht und 1148 die Balearen besetzt hatten 1184 Algerien und 1203 Tunesien eroberten In der sich ausweitenden Anarchie gewannen die arabischen Beduinen an Bedeutung Bis 1235 verloren die Almohaden ihre Herrschaft auf der iberischen Halbinsel den Maghreb verloren sie an drei Berberstamme Ifriqiya ging an die Hafsiden An die Banu Marin eine Gruppe der Zanata ging 1248 Fes 1269 fiel ihnen auch Marrakesch in die Hand Schon in den 1230er Jahren hatte eine andere Zanata Gruppe die Abdalwadiden begonnen Westalgerien zu erobern das sie bis Mitte des 16 Jahrhunderts beherrschten Meriniden MarabutismusDominanz der Meriniden im Westen der Hafsiden im Osten nbsp Almohadische Stadtmauer am Boulevard ed Dousteur Sudliche Begrenzung des Palastbezirks noch ohne die Strassenbahntrasse vor der Stadtmauer 2009 nbsp Merinidisches Portal der ChellahAb der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts geriet der gesamte Maghreb unter den Einfluss der Meriniden des Abu ʿInan Faris Der Merinide Abu l Hasan hatte nach einem Heiratsbundnis mit den tunesischen Hafsiden das Reich der Abdalwadiden erobert und unterwarf 1346 bis 1347 auch den Osten des Maghreb und Tripolitanien Die Banu Marin gehorten zu den Zanata und lebten im 11 Jahrhundert im ostlichen Algerien Von den Banu Hillal waren sie westwarts in die Oranie abgedrangt worden Wie die ubrigen Zanata standen sie zwar in Gegensatz zu den Almohaden nahmen jedoch an der Schlacht bei Alarcos teil in der die Almohaden unter Yaʿqub al Mansur gemeinsam mit den Meriniden das Heer Kastiliens unter Alfonso VIII besiegten Abu al Ḥaqq der Sohn und Nachfolger des nach dem Sieg verstorbenen Stammesfuhrers kam 1217 in einer Schlacht bei Fes ums Leben Sein Stamm zog nun an den Rand der Sahara Der Aufstieg der Banu Marin begann unter Abu Yaḥya Abu Bakr 1244 1258 1245 wurde Meknes 1248 Fes und der ubrige Norden Marokkos erobert Abu Yusuf Ya qub 1258 1286 Statthalter von Fes konnte sich als Oberhaupt der Banu Marin durchsetzen die Reste der Almohadenherrschaft im Hohen Atlas und im Sus beseitigen und 1269 Marrakesch erobern 1273 74 schliesslich den aussersten Norden Marokkos Er schutzte die Marabouts und unterstutzte in vier Feldzugen die iberischen Nasriden Von diesen liess er sich Algeciras als Bruckenkopf abtreten Mit der Grundung von Neu Fes liess er eine neue Hauptstadt fur das nunmehr machtigste Reich des Maghreb errichten Unter seinem Nachfolger Abu Ya qub Yusuf 1286 1307 kam es 1292 zu einem ersten Aufstand der verwandten Banu Waṭṭas im Rif Die Meriniden standen auf dem spanischen Festland seit der Eroberung von Algeciras ab 1344 unter verstarktem Druck der Reconquista Staaten 1348 musste der Merinidenherrscher zudem nach einer schweren Niederlage aus Tunis fliehen Sein Sohn Abu Inan versuchte die Eroberung 1356 bis 1357 erneut doch auch er unterlag arabischen Stammeskonfoderationen und musste das Land genauso ubersturzt verlassen wie sein Vater Eroberung des gesamten Maghreb Verlust der iberischen Gebiete bis 1344 Wahrend Ostalgerien in der Hand der tunesischen Hafsiden Marokko in der der Meriniden blieb machte sich 1235 Abu Yahya Yaghmurasan ibn Zayyan als Fuhrer der berberischen Banu Abd al Wad auch Banu Ziyan Zayyan von den Almohaden unabhangig 101 Die Hauptstadt wurde Tagrart das heutige Tlemcen oder berberisch Tilimsan Wie das marokkanische Reich der Meriniden so war auch das Abdalwadidenreich in Westalgerien eine Schopfung der Zanata Die Abdalwadiden versuchten nun zu verhindern dass die Meriniden ubermachtig wurden und sie unterstutzten dazu ihre ehemaligen Oberherren So fielen sie 1250 1260 und 1268 in das Merinidenreich ein Zwar wurden sie in allen drei Fallen zuruckgeschlagen doch den Meriniden wurde damit die Moglichkeit genommen energischer gegen die Almohaden im Suden vorzugehen nbsp Minarett in der Ruinenstadt al MansuraZunachst stutzten sich die Herrscher auf die Banu Hilal dann banden sie sich um den Meriniden in Marokko und den Hafsiden widerstehen zu konnen an die Nasriden von Granada und was fur die Meriniden von besonderer Brisanz war an das Konigreich Kastilien Ab 1283 griffen die Meriniden ihre ostlichen Nachbarn in vier Feldzugen an 1295 attackierten die Meriniden sie erneut sie belagerten von Mai 1299 bis 1307 Tlemcen und errichteten eine konkurrierende Stadt namens al Mansura die Siegreiche Doch die Ermordung des Merinidenherrschers Abu Ya qub Yusuf im Mai 1307 beendete die lange Belagerung und die Abdalwadiden zerstorten al Mansura Unter Abu Sa id Uṯman 1310 1331 kam es zu einer friedlichen Epoche in der allein drei Medresen gegrundet wurden 102 Dort wurden Staatsdiener ausgebildet die wiederum dazu eingesetzt wurden das Reich zu zentralisieren Durch Ibn Abi Zar liess er die Geschichte der Idrisiden im Sinne der Orthodoxie abfassen langfristig entwickelte sich daraus ein umfassender Kult um Idris II unter Bevorrechtigung seiner Nachkommen Bereits im Vertrag von Monteagudo vom Dezember 1291 war eine Art Interessenspharen zwischen Aragon und Kastilien verabredet worden Aragon beanspruchte bei den Hafsiden und den Abdalwadiden Vorrechte Kastilien im Merinidenreich Zudem hatten es die Meriniden 1276 abgelehnt mit Aragon einen Friedens und Handelsvertrag abzuschliessen Als die beiden iberischen Machte im Krieg lagen versuchte Aragon 1286 ein Bundnis mit den Meriniden gegen Kastilien zustande zu bringen aber auch dies wurde abgelehnt Die Meriniden blieben neutral ebenso wie die iberischen Nasriden doch sahen sie wohl in der Eroberung des Abdalwadidenreichs eine Moglichkeit sich des fortgesetzten Drucks der beiden christlichen Staaten zu erwehren nbsp Die Expansion der Meriniden in Nordafrika bis 1357 1374Den Abdalwadiden die gegen die Hafsiden vorgehen wollten stellte sich eine Koalition der Hafsiden mit den Meriniden entgegen 1337 fiel Tlemcen an die Meriniden Dem Sieger Abul Hassan 1331 1351 gelang bis 1348 die Besetzung des Abdalwadidenreichs Die Konkurrenzstadt al Mansura wurde wieder aufgebaut 1352 besiegten die Meriniden zudem ein Bundnis aus Abdalwadiden und Arabern in der Ebene von Angad nordlich von Oujda Tilimsan wurde erneut besetzt 1347 stand die merinidische Armee sogar in Tunis allerdings musste sie sich nach einer Niederlage gegen Beduinen bei Kairouan zuruckziehen Gegen die Kastilier erlitten die Meriniden zudem am 30 Oktober 1340 eine vernichtende Niederlage bei der Belagerung von Tarifa 1344 fiel Algeciras womit die Meriniden endgultig von der iberischen Halbinsel verschwanden Schliesslich erhob sich sein Sohn gegen Abu l Ḥasan der 1351 im Hohen Atlas starb nbsp Handelsrouten der westlichen Sahara zwischen 1000 und 1500 Goldminen sind hellbraun angezeigt Diese Kampfe innerhalb des Maghreb hingen wohl damit zusammen dass es im Zuge massiver politischer Veranderungen sudlich der Sahara zu denen das Eindringen arabischer Stamme ins Draa Tal im 13 Jahrhundert gehorte dann der Zusammenbruch des Reiches von Ghana und die dadurch ausgeloste Verlagerung der Gold und Handelsstrome nach Osten 103 All dies fuhrte zu einer starken Konkurrenz fur Sidschilmasa durch algerische und tunesische Stadte denn die Stadt verlor ihr Handelsmonopol Verlust des ostlichen und mittleren Maghreb Vasallenstaat Tilimsan Nach der Raumung Tunesiens geriet auch die merinidische Herrschaft in Algerien ins Wanken 1359 fiel Tlemcen Uber Jahrzehnte widerstanden die Abdalwadiden den Meriniden die ihn 1359 1360 1370 und 1383 aus seiner Hauptstadt vertrieben Die Abdalwadiden planten 1383 ihre Hauptstadt nach Algier zu verlegen um sich dem nahen Merinidenreich zu entziehen Dazu wollte Abu Hammu 1386 seinen Hofschatz nach Algier schicken doch furchtete einer seiner Sohne bei der Gelegenheit von der Nachfolge ausgeschlossen zu werden Dieser Abu Taschfin liess seinen Vater im Januar 1387 verhaften doch Abu Hammu gelang die Flucht und im Juli 1388 sass er wieder in Tlemcen Sein Sohn verbundete sich nun seinerseits mit den Meriniden Der aus Fes aufbrechenden Armee gelang es Abu Hammu zu toten Abu Taschfin erhielt zwar Tlemcen doch blieben die Abdalwadiden bis 1424 Vasallen der Meriniden 104 Von Bedeutung ist vor allem die 1339 von den Meriniden errichtete Grabmoschee des Mystikers und Stadtpatrons Abu Madyan 1126 1198 Zwischen den Grossmachten Sufi Orden Republik von SaleMarokko geriet im 15 und 16 Jahrhundert in die Konflikte zwischen den Weltreichen Spanien die neue Grossmacht auf der iberischen Halbinsel und das Osmanenreich die neue ostliche Grossmacht bekampften sich vor allem auf dem Mittelmeer Um Marokko bildete sich eine Zone aus in der sich ihre Konflikte mit religiosen und lokalen Konflikten mischten Gesellschaft und Wirtschaft wurden auf diesen Kampf ausgerichtet und lieferten die Ressourcen zu heiligen Kriegen auf beiden Seiten Zugleich machten sich Portugal und Spanien Konkurrenz im Handel und besetzten dabei zahlreiche Stutzpunkte entlang der Kuste wahrend die Osmanen ihre Macht bis nach Algerien ausdehnten Wattasiden 1472 1554 nbsp Reich der WattasidenDie Wattasiden zunachst Regenten der Meriniden ubernahmen in den 1420er Jahren de facto die Macht in Marokko das sie ab 1472 unabhangig bis zu ihrem Sturz durch die Saadier 1554 beherrschten Als sie jedoch den iberischen Staaten zu sehr nachgeben mussten verloren sie ihr Ansehen und Sufis und Marabouts opponierten zunehmend gegen sie Die Banu Waṭṭas waren Zanata und mit den Meriniden verwandt Im 13 Jahrhundert waren sie von Tripolitanien nach Ostalgerien gezogen Auch wenn sie nicht die Dynastie der Meriniden beseitigten so waren deren Herrscher doch vollig von den Wattasiden abhangig Nachdem Abdalhaqq II 1421 1465 vergeblich den Sturz der Wattasiden betrieben hatte errangen diese 1472 unter Muḥammed as Sayḫ al Mahdi endgultig die Herrschaft in Marokko Doch den Wattasiden gelang keine Befriedung des Landes Weder war ihre Autoritat gegenuber den Beduinen und Berberstammen ausreichend noch konnten sie die Eroberung der Hafen am Atlantik durch die Portugiesen verhindern Mit Portugal musste sogar ein Waffenstillstand uber zwanzig Jahre geschlossen werden nachdem diese 1471 Tanger erobert hatten Dies fuhrte zu einem enormen Ansehensverlust in weiten Kreisen der Bevolkerung Auch bewahrten sich einige Furstentumer der Meriniden und Idrisiden im Rifgebirge lange Zeit ihre Unabhangigkeit Zugleich bauten die Saadier unter Scherif Abu Abdallah al Qa im 1505 1517 einen eigenen Machtbereich zur Basis fur den Kampf gegen die Portugiesen aus Zwar konnten die Saadier zeitweise von den Wattasiden unter dem Regenten Bou Hassoun aufgehalten werden doch gewannen sie durch ihren Kampf gegen die Portugiesen breite Unterstutzung in der Bevolkerung Sie residierten ab 1525 in Marrakesch und eroberten 1541 Agadir von den Portugiesen zuruck Auch erzwangen sie ihren Abzug aus Safi und Azammur Nun konnten sie sich auch gegen die herrschende Dynastie durchsetzen und 1549 die Wattasiden in Fes sturzen Eine osmanische Intervention zugunsten der Wattasiden schlug fehl Saadier Abwehr der Osmanen und Spanier nbsp Herrschaftsgebiet der spanischen Habsburger 1580 nbsp Herrschaftsgebiet der Osmanen 1566Die Saadier behaupteten sich nicht nur gegen die Portugiesen sondern vor allem gegen das Osmanische Reich das Anfang des 16 Jahrhunderts mit Ausnahme Marokkos die gesamte nordafrikanische Mittelmeerkuste beherrschte und 1519 auch das benachbarte Algerien zum Vasallen gemacht hatte Bei den Eroberungsversuchen der Osmanen gelang es diesen zeitweise zwar Fes zu besetzen und sich in die Thronfolge der Saadier einzumischen Unter Ahmad al Mansur 1578 1603 konnte sich Marokko jedoch endgultig gegen die Osmanen behaupten und wurde zu einer Regionalmacht deren Einfluss weit uber die Sahara hinausreichte nbsp Nordmarokko ist stark vom iberisch maurischen Baustil gepragt Die Medina von Tetouan heute Weltkulturerbe zeigt dies deutlich Gleichzeitig begannen Mauren und Juden aus Andalusien einzuwandern dessen letzte muslimische Herrschaft 1492 von Spaniern erobert worden war 1534 eroberten die Spanier Tilimsan wobei es zu einem Massaker kam 1500 Juden wurden versklavt doch Juden aus Fes und Oran kauften sie frei Expansion Kastilien Spaniens Im Jahr 1492 zog Kastiliens Armee kampflos in die letzte muslimische Stadt auf iberischem Boden ein Die Muslime wurden zur Auswanderung ermuntert und bereits im Folgejahr verliessen 6 000 von ihnen die Halbinsel Richtung Maghreb 105 Nach gescheiterten Bekehrungsversuchen ging die kastilische Regierung ab 1499 zu Zwangsbekehrungen uber nicht konversionswillige Juden mussten bereits ab 1492 das Land verlassen Zugleich bereitete Spanien die Expansion auf die andere Seite des Mittelmeers vor wurde jedoch durch Auseinandersetzungen mit Frankreich um das Konigreich Neapel aufgehalten Hinzu kam die uberraschende Moglichkeit ab 1492 nach Amerika zu expandieren die bald enorme Krafte band und die die Expansion nach Nordafrika zweitrangig erscheinen liess Spanien begnugte sich mit der Besetzung von Stutzpunkten presidios entlang der afrikanischen Kuste Doch die presidios blieben von spanischen Lebensmittel und Waffenlieferungen abhangig Die Spanier hielten Alcazarquivir von 1458 bis 1550 Tanger von 1471 1580 erneut 1640 1668 Asilah von 1471 bis 1550 erneut 1577 1580 dann Safi zwischen 1488 und 1541 Kurzzeitig besetzten sie zudem 1489 die Fortaleza da Graciosa 106 Malila Melilla wurde erst 1497 besetzt Konkurrenz zwischen Portugal und Spanien Einmischung Frankreichs ab 1536 nbsp Portugiesische Besitzungen in Marokko 1415 1769 nbsp Die Cite Portugaise von El Jadida entstand ab 1485 die Stadt blieb bis 1769 portugiesischDaruber hinaus standen die Spanier in Marokko in einem scharfen Konkurrenzverhaltnis zu Portugal das eine lange Kette von Stutzpunkten an der Atlantikkuste eroberte Zwischen 1458 und 1755 beherrschten die Portugiesen trotz ihrer vernichtenden Niederlage in der Schlacht von Alcacer Quibir 1578 eine Reihe von Stutzpunkten entlang der Kuste das sie als Rei do Algarve dalem mar em Africa Konigreich der Algarve uber dem Meer in Afrika bezeichneten Im Vertrag von Alcacovas einigten sie sich im Jahr 1479 mit den konkurrierenden Spaniern uber die Aufteilung dieses Teils von Nordafrika So wurden in Marokko 1505 Agadir bis 1541 1506 El Jadida bis 1580 und erneut 1640 1769 Mogador bis 1510 und Aguz bis 1526 von Portugiesen besetzt dann 1513 Azemmour bis 1541 und 1515 Casablanca das 1580 bis 1640 mitsamt Portugal zu Spanien kam dann erneut 1640 bis 1755 an das wieder unabhangige Portugal Doch auch die Spanier die eher Richtung Oran und Tunis blickten besetzten in Marokko einige Kustenorte wie Ifni auf der Hohe der Kanarischen Inseln das sie von 1476 bis 1524 hielten erneut 1868 1969 dann 1505 Cazaza bei Melilla bis 1532 Hinzu kamen 1610 Larache bis 1689 und 1616 La Mamora bis 1681 Insgesamt hatten die Reiche des Maghreb die weder uber die Technologie noch die Bevolkerungsmengen verfugten denen zudem weder die Ressourcen grosser Stadteballungen noch eine hinreichende Zentralisierung zu Gebote standen kaum eine Moglichkeit zur offenen Gegenwehr Allerdings konnte Marokko seine Funktion als Pufferstaat zwischen den Grossmachten aufrechterhalten Im Jahr 1536 schlossen das Konigreich Frankreich und das Osmanische Reich einen Vertrag der in Geheimklauseln vorsah dass sich die beiden Machte gegenseitig gegen Spanien unterstutzten Vom Reich der Habsburger fuhlte sich Frankreich von zwei Seiten bedroht Kaiser Karl V seinerseits bot dem in osmanischen Diensten stehenden Piraten Khair ad Din Barbarossa die Herrschaft von Algier bis Tripolis unter spanischer Oberhoheit an Doch diese Offerte blieb aufgrund des gegenseitigen Misstrauens folgenlos Zwischen 1557 und 1584 als Habsburger und Osmanen um die Herrschaft in der Alten Welt rangen befand sich auch der Kaperkrieg auf dem Hohepunkt Im Jahr 1571 siegte die spanisch venezianische Flotte bei Lepanto zwar uber die osmanische doch fiel zwei Jahre spater Zypern endgultig an das Istanbuler Grossreich Tunesien wurde im Jahr 1574 eine Provinz des Osmanischen Reiches Osmanische Expansionsversuche nach Marokko Saadier nbsp Marokko im 16 Jahrhundert nbsp Innenhof der unter den Meriniden errichteten um 1570 umgebauten Medersa Ben Youssef in MarrakeschDoch Istanbuls Einfluss reichte nicht bis nach Marokko wo Scherifen die als Nachkommen des Propheten Mohammed galten aufstiegen Im Jahr 1552 wurde Hassan der Sohn Khair ad Dins und Herr von Algier abberufen da es immer wieder zu Konflikten mit den Saadiern kam die das westlich angrenzende Land zwischen 1549 und 1664 beherrschten Istanbul hatte aber ein Interesse daran alle muslimischen Krafte zusammenzufassen So erhielt Salah Ra is die Herrschaft uber Algier doch gelang auch ihm keine Zusammenarbeit mit den Saadiern Anfang des Jahres 1554 eroberte Salah Ra is Fes und liess dort Ali Abu Hassun mit einigen Janitscharen zuruck Doch bereits im September eroberten die Truppen unter Mohammed ech Cheikh die Stadt zuruck Er knupfte Kontakte mit den Spaniern in Oran um einen gemeinsamen Angriff auf Algier vorzubereiten Doch zunachst lehnte Spanien ab anderte den Kurs jedoch als die Osmanen Bejaia eroberten und ihrerseits Oran angriffen Als die Osmanen die Belagerung Orans im August 1556 abbrachen inzwischen hatten die Marokkaner Tilimsan erobert reiste der Spanier Alcaudete von Oran nach Madrid und seine Gesandten nach Marokko wo sie eine Abmachung zur Zusammenarbeit erreichten Dagegen forderten Gesandte Mohammed ech Cheikh auf Munzen im Namen der Osmanen zu pragen und sich im offentlichen Gebet dem Sultan zu unterstellen Dieser lehnte jedoch ab Im Oktober des Jahres wurde er daraufhin von vorgeblichen turkischen Deserteuren ermordet die er aufgenommen hatte Doch konnte keine der beiden Parteien die Schlacht im Wadi al Laban nordlich von Fes zu ihren Gunsten entscheiden Die turkische Armee musste 1558 nach Algier abziehen nbsp Marokkanischer Botschafter bei der englischen Konigin Elisabeth I Im Jahr 1576 unternahmen die Korsaren erneut einen Versuch in Marokko Fuss zu fassen als Verbundeter Istanbuls wurde dort Abd al Malik installiert Spanien verwickelte sich seinerseits zunehmend in die Kampfe um die Reformation im Norden Europas vor allem in den Niederlanden und die Krone sah sich einem neuen atlantischen Rivalen gegenuber namlich England Seine Handler erschienen sogar in Marokko was wiederum Portugal auf den Plan rief Zudem misstraute man in Lissabon Venedig dem man zutraute sich auch noch in den Atlantikhandel einzumischen Auch Spanien versuchte in den Jahren 1595 96 das Land zu destabilisieren Ab dem habsburgisch osmanischen Waffenstillstand von 1581 zeichnete sich eine Tendenz ab aus Marokko eine Art Pufferstaat zu machen Frankreich und Habsburg schlossen im Jahr 1598 Frieden die Habsburger und die Osmanen 1604 Habsburg und die Niederlande 1609 Saadier 1549 1659 Opposition gegen Wattasiden nbsp Stadtmauern von TaroudantIm Widerstand der religiosen Bruderschaften und Marabouts islamischer Heiliger meist aus der Tradition des Sufismus ubernahmen die Saadier unter dem Scherifen Abu Abdallah al Qa im 1509 1517 die Fuhrung Sie errichteten ihre Machtbasis in Sudmarokko in Taroudant indem die Banu Saʿd mit dem Stamm der Banu Maʿqil vereinigt wurden Die Banu Maʿqil waren im 13 Jahrhundert in kleiner Zahl aus dem Jemen gekommen Angesichts der Eroberung des portugiesischen Agadir 1541 107 gewannen die Saadier breite Unterstutzung und konnten 1549 die herrschende Dynastie sturzen Behauptung gegen Osmanen und Portugiesen unter Ahmed al Mansur 1578 1603 nbsp Ahmed al Mansur Darstellung aus dem 17 Jahrhundert Im Allgemeinen vermieden die Saadier Darstellungen ihrer Fursten auch wenn dies im Koran nicht explizit untersagt ist nbsp Konig Sebastiao von Portugal Gemalde von Alonso Sanchez Coello 1531 32 1588 um 1575 Leinwand 65 51 cm Kunsthistorisches Museum Wien GemaldegalerieDie Sultane Mohammed ech Cheikh 1549 1557 und Abdallah al Ghalib 1557 1574 konnten sich gegen die Osmanen behaupten Bei Kampfen um die Thronfolge konnte sich Abu Marwan Abd al Malik 1576 1578 mit osmanischer Hilfe die Herrschaft sichern Der entthronte Abu Abdallah al Mutawakkil 1574 1576 wandte sich daraufhin an den portugiesischen Konig um Unterstutzung im Kampf um seinen Thronanspruch Dieses Vorhaben verschleierte der Gesandte Abu Abdallahs indem er auf eine Bedrohung der Stutzpunkte und des Seehandels Portugals verwies die der neue Sultan als ein erklarter Feind der Christenheit angreifen wurde Als daraufhin Konig Sebastian I versuchte den entthronten Abu Abdallah wieder auf den Thron zu bringen scheiterte das Invasionsheer bei Qsar al Kabir Es war im Juni 1578 mit 500 Schiffen nach Arzila aufgebrochen wo sich Abu Abdallah mit seinen Anhangern und weiteren 6 000 Verbundeten versammelt hatte Dieser etwa 24 000 Mann starken Armee standen neben den Truppen des Sultans etwa 15 000 osmanische Janitscharen gegenuber damit etwa 40 000 Mann Am 4 August 1578 kamen etwa 9 000 Manner ums Leben darunter viele portugiesische Adlige und der Konig Nur etwa 100 Portugiesen gelang die Flucht an die Kuste der grosste Teil der Streitmacht etwa 16 000 Mann wurde gefangen genommen Abu Abdallah und Sultan Abd al Malik kamen gleichfalls ums Leben Um die zahlreichen Gefangenen auslosen zu konnen musste ein bedeutender Teil des portugiesischen Staatsschatzes an den Fiskus Marokkos abgegeben werden Kurzfristige Expansion Richtung Niger 1590 1591 nbsp Grosste Ausdehnung des Reiches der SaadierNun konnte sich Ahmad al Mansur als Herrscher durchsetzen Neue Handelsabkommen versuchten den Gegensatz zwischen dem spanischen Weltreich an das im Jahr 1580 auch Portugal fiel und den protestantischen Staaten allen voran England auszunutzen Ebenso wie der Handel mit London wurde der Transsaharahandel gefordert Um hohere Gewinne aus dem Handel ziehen zu konnen brachte Marokko 1584 die Salzminen von Taghaza in der Sahara unter seine Kontrolle Dann zerschlugen die Marokkaner 1591 das Songhaireich am Niger und eroberten die Handelszentren Gao und Timbuktu 1590 1591 Doch damit wurde der Saharahandel von dort Richtung Marokko schwer geschadigt und verlagerte sich ostwarts nach Tripolis und Tunis Ahmad al Mansur erkannte zunachst die Oberhoheit der Osmanen an um die Angriffe turkischer Korsaren auf die Kuste zu beenden Zugleich begann er mit dem Aufbau einer starken Armee aus Turken Kabylen und Morisken reorganisierte die Verwaltung und sanierte die Staatsfinanzen Neben der Forderung von Wissenschaft und Kultur kam es zu einer verstarkten Bautatigkeit So entstand die Festung Taza und die Befestigungen von Fes wurden erweitert Den el Badi Palast in Marrakesch sollen Architekten aus Florenz errichtet haben Zu den wichtigsten Gelehrten am Hofe Ahmad al Mansurs gehorten der Biograph und Panegyriker Schihab ad Din Ibn al Qadi 1616 der Literat Abd al Aziz al Fischtali 1631 2 der gleichzeitig als Kanzleichef und Hofhistoriograph fungierte und der Religionsgelehrte Muhammad ibn Qasim al Qassar 1604 der als Mufti und Chatib an der Qarawiyin Moschee in Fes wirkte Sie feierten den neuen Herrscher und seine Rolle fur den Islam 108 Zersplitterung der Herrschaft ab 1603 Dila Bruderschaft bis 1668 Nach dem Tod al Mansurs im Jahr 1603 brachen mangels Thronfolgeregelung Machtkampfe aus In Fes und Marrakesch setzten sich zwei Linien der Saadier durch Wahrend dieser Zeit nahm Marokko viele der Morisken auf die aus Spanien vertrieben worden waren Teile von ihnen siedelten sich in Sale an wo sie zwischen 1603 und 1668 ein unabhangiges Korsarenreich grundeten Im Jahr 1626 ging Fes an die Dila Bruderschaft verloren und 1659 eroberten die Alaouiten Marrakesch und beendeten die Herrschaft der Saadier Die Dila Bruderschaft eine bedeutende Sufi Bruderschaft oder Tariqa wurde von Abu Bakr ibn Muhammad 1537 1612 einem Schuler des Mystikers al Dschazuli 1390er Jahre bis 1465 gegrundet Dieser war einer der Sieben Heiligen von Marrakesch Hauptsitz der Bruderschaft wurde ad Dila im Mittleren Atlas dessen Ruinen etwa 30 km sudlich von Khenifra liegen Unter Abu Bakrs Nachfolger Muhammad ibn Abi Bakr 1612 1637 dehnte die Bruderschaft ihren Einfluss auf die Stamme im Hohen Atlas aus Mit Muhammad al Hadschdsch 1635 1688 erreichte die Bruderschaft ihren grossten Einfluss Nach 1637 begannen die Angehorigen der Bruderschaft mit der Eroberung Marokkos wobei sie 1640 Muhammad al Ayyaschi in Meknes besiegen konnten Dieser war Herrscher uber die unabhangige Piratenrepublik Bou Regreg von Sale die kurz danach in die Hande der Bruderschaft fiel Nach der Eroberung von Fes im Jahr 1641 sturzten sie die nordliche Seitenlinie der Saadier In Sudmarokko konnten sich hingegen die Alaouiten durchsetzen Sie besiegten 1664 bei Meknes die Truppen der Dila Bruderschaft in einer dreitagigen Schlacht 1668 liessen sie ad Dila zerstoren und die Bruderschaft auflosen Republik von Sale 1627 1668 nbsp Sale im 17 JahrhundertEnde des 16 Jahrhunderts kam Muḥammad al ʿAyyasi 1573 1641 ein Mitglied des arabischen Stammes der Banu Malik in der weiter nordlich an der Kuste gelegenen Rharb Region nach Sale um dort islamische Studien zu treiben Al Ayyaschi wurde im Auftrag des Saadiersultans zum Gouverneur von Azemmour erhoben Von dort griff er die Spanier im benachbarten El Jadida an und wurde bald zu einem Rivalen fur den Sultan Dieser entsandte 1614 eine Armee von Marrakesch gegen ihn doch al Ayyaschi ging mit seinen Leuten nach Sale Dort erklarte er den Spaniern den Heiligen Krieg von Sale aus betatigte er sich bis zu seinem Tod 1641 als Pirat Das Umland und der Kustenstreifen weiter nordlich wurden unter seiner Herrschaft zu einem unabhangigen Staat von Korsaren deren Beuteziele europaische Handelsschiffe waren 109 Mauren kamen als zwangsweise zum Christentum bekehrte Morisken die in grosser Zahl zwischen 1609 und 1614 nach Marokko vertrieben wurden Sie erhielten ein eigenes Stadtviertel auf der anderen Flussseite in der Nahe der Kasbah Auch der niederlandische Seefahrer Jan Janszoon um 1570 um 1641 besser bekannt unter dem arabischen Namen Murad Reis stiess zu den Piraten Zunachst ein Pirat auf eigene Rechnung verschlug es ihn von seinem Stutzpunkt Algier 1619 nach Sale wo er zum Admiral der Piratenflotte aufstieg 1623 ernannte ihn Sultan Mulai Ziden zum Gouverneur von Sale Vermutlich war es keine echte Ernennung des Sultans sondern nur die Bestatigung einer vollendeten Tatsache um den ausseren Anschein des Souverans zu wahren 110 Der zum Islam ubergetretene Hollander erhielt 1624 eine Tochter des Sultans als seine dritte Frau Ab 1627 verschlechterten sich fur ihn die politischen Verhaltnisse da die Fuhrung der Kasbah die unabhangige Republik Bou Regreg grundete Deshalb verlagerte er seine Basis wieder nach Algier 111 nbsp Typische enge Sackgasse im Wohngebiet der Medina im Westen der Altstadt von SaleZwei Gemeindevorsteher Alcaldes ein Gemeinderat Diwan sowie ein Flottenkommandant waren die fuhrenden Manner der Republik Die Machtbasis stellte die Kasbah dar Al Ayyaschi etablierte in Sale seine politische und geistliche Autoritat Er liess sich zwei Festungen ausserhalb der Stadtmauer erbauen die durch einen Tunnel mit seinem Palast verbunden waren Mehrfach verweigerten die Andalusier in Rabat al Ayyashi ihren Gehorsam worauf dieser von seinen Festungen in Sale das Kanonenfeuer Richtung Rabat eroffnen liess Die zwei Stadte der Republik Bou Regreg fuhrten mehrfach Krieg gegeneinander und blieben auch spater uneins 1631 fuhlte sich al Ayyaschi von den Andalusiern betrogen weshalb er Rabat bis zum Oktober 1632 belagerte Der Frieden wahrte bis 1636 als die Andalusier die Kasbah angriffen und die vollstandige Kontrolle uber die sudliche Flussseite erlangten Nun begannen sie Sale zu belagern Eine englische Flotte unter Admiral Thomas Rainsborough 1610 1648 beendete im April 1637 die Belagerung Als wenige Monate spater al Ayyashi erneut die Andalusier angriff suchten diese Unterstutzung bei einem rivalisierenden Sufi den sie in Muḥammad al Ḥaǧǧ 1671 fanden Dessen Grossvater hatte den Sufi Orden der Dila Bruderschaft gegrundet Er funktionierte den Orden zu einer Armee im Kampf gegen den Sultan um 1640 eroberte er die Stadt Meknes die zum Einflussbereich von al Ayyaschi gehorte Nach weiteren Gefechten in der Gegend wurde al Ayyaschi im April 1641 am Sebou getotet Unmittelbar danach eroberten die Dilaiyyas den Hafen Sale den Muḥammad al Ḥaǧǧ dann fur zehn Jahre kontrollierte In dieser Zeit liessen sich europaische Handler in der Stadt nieder 1651 ging die Herrschaft uber den Stadtstaat auf Muhammads Sohn Abdullah uber Es wurden Handelsvertrage mit den Niederlandern geschlossen die keine Einwande hatten dass die Piraten weiterhin mit ihren Fusten die Schiffe der mit ihnen verfeindeten Spanier uberfielen Die Republik Bou Regreg bestand als politische Einheit unter der Herrschaft der Bruderschaft fort bis der in der Kasbah residierende Abdullah im Juni 1660 durch einen Aufstand der Andalusier abgeriegelt wurde und 1661 seine Stellung aufgeben musste 1668 beendete der erste alaouitische Sultan Mulai ar Raschid die Unabhangigkeit der Stadt Alaouiten nbsp Mulai Ismail Illustration aus John Windus Reise nach Mequinetz der Residentz des heutigen Kaysers von Fetz und Marocco Hannover 1726Sturz der Saadier Eroberung des Nordens Mulai Ismail 1672 1727 Mulai ar Raschid 1664 1672 errichtete die Herrschaft der noch heute Marokko regierenden Dynastie der Alaouiten Sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich zunachst nur uber Sudmarokko Mit der Eroberung von Marrakesch 1659 konnte er jedoch den sudlichen Zweig der Saadier sturzen Anschliessend begann er den Kampf gegen die Dila Bruderschaft die Nordmarokko unterworfen hatte 1664 gelang ihm ein entscheidender Sieg bei Meknes Ar Raschid wurde seit dem Einzug in Fes im Jahr 1666 allgemein als Herrscher anerkannt 1668 wurde schliesslich auch Sale seinem Reich einverleibt Mulai Ismail 1672 1727 folgte seinem Bruder auf dem Thron Er strukturierte das Militarwesen neu und schuf ein Heer aus etwa 40 000 sudanesischen Sklaven die Abid al Bukhari Neben der Unterwerfung der verbliebenen Stamme gelang ihm 1684 die Eroberung des englischen Stutzpunkts Tanger und funf Jahre spater des spanischen Larache 1691 besetzte er Asilah und die dortige Kustenregion Um seine religiose Autoritat zu festigen liess er 1691 den Wallfahrtskult der Sieben Heiligen von Marrakesch ins Leben rufen nbsp Sarg mit Schutzgitter maqṣura von Mulai Ismail in Meknes Der Grabbau qubba wurde wohl zu Lebzeiten begonnen und in den 1950er Jahren renoviertDie Staatseinnahmen aus dem Handel mit Westeuropa ermoglichten eine umfangreiche Bautatigkeit Neben der Befestigung von Stadten und der Verlagerung der Hauptstadt von Fes nach Meknes liess er dort eine gewaltige Palastanlage errichten Die Palastanlage Mulai Ismails wurde jedoch am 27 November 1755 durch das Erdbeben von Meknes zerstort 112 Das Mausoleum des Herrschers sowie ein Grossteil der Architektur zum Beispiel die Stadtmauer mit dem Tor Bab el Mansour sind erhalten geblieben Die Abid al Bukhari deren Angehorige seit 1697 98 Eigentum erwerben durften fuhrte nach 1727 ein Eigenleben Viele von ihnen zogen in die Stadte oder fuhrten ein Leben als Briganten auch spielten sie bis Ende des 19 Jahrhunderts immer wieder eine Rolle bei Intrigen am Hof Innerdynastische Kampfe ab 1727 nbsp Bab el Mansour Stadttor von Meknes errichtet 1732Nach Mulai Ismails Tod brachen Machtkampfe zwischen seinen sieben Sohnen aus die zum Zusammenbruch des von ihm geschaffenen Einheitsstaates fuhrten Hauptstadt des Reiches wurde wieder Fes Erst unter Mulai Muhammad 1757 1790 gelang erneut die Befriedung des Landes Mit der Auflosung der Dila Bruderschaft im Jahr 1668 war der Einfluss des Sufismus keineswegs gebrochen Dies zeigte sich im gesamten Grenzgebiet zwischen Marokko und dem Westen des Osmanischen Reiches besonders deutlich So stand neben anderen Sufiorden die Tijaniyya Tariqa ab 1784 in Konflikt mit den Osmanen Muhammad al Kabir Bey unterwarf in dieser Zeit die Stamme von al Aghwat Laghouat Nach einer Expedition im Jahr 1788 musste der Sufifuhrer Ahmad al Tijani 1789 Algerien verlassen 113 Er verbrachte seinen Lebensabend in Fes wo er 1815 starb Sein Sohn Muhammad al Kabir formte jedoch eine Stammesallianz um die Turken aus Westalgerien zu vertreiben Dieser Konfliktherd namlich der Versuch der osmanischen Beys die Stamme im Grenzraum zu Marokko zu unterwerfen schwelte schon seit einem halben Jahrhundert Bey Uthman 1747 1760 hatte mit der militarischen Unterwerfung begonnen Muhammad al Kabir 1780 1797 war es gelungen auch die machtigen lokalen Stamme zur Entrichtung von Abgaben zu zwingen Nun schlossen sich die Banu Haschim dem Sufismus an 1827 fuhrte Muhammad al Kabir seine Anhanger in die Ebene von Gharis vor Muaskar und attackierte die dortigen osmanischen Truppen Doch er unterlag und wurde umgebracht Anhanger der Tijaniyya Tariqa sahen in der franzosischen Besetzung Algiers 1830 die Erfullung der Gebete des Grunders um Vertreibung der Turken Die Rolle der judischen Gemeinden Pogrom von 1465 nbsp Judische Berber im Atlas um 1900 nbsp Juden in Fes um 1900 nbsp Judischer Heiratskontrakt Tetouan 1837Die judische Religion war im Maghreb schon in romischer Zeit verbreitet Sieht man vom Versuch der Almohaden ab sie zwangsweise zum Islam zu bekehren so lebten diese in Nordafrika vergleichsweise sicher vor Verfolgungen Keiner der Herrscher wollte sie gar vertreiben wie auf der iberischen Halbinsel es sei denn sie waren zum Islam ubergetreten und dann zu ihrem Glauben zuruckgekehrt Ahnlich wie in Spanien die Marranen mussten sie dann das Land verlassen Mit der Vertreibung der Juden aus Spanien und spater aus Portugal kamen vielleicht 150 000 von ihnen in die Lander rund um das Mittelmeer 114 Die meisten gingen nach Nordafrika wo sie sich nach mehreren Generationen den judischen Berbern und Arabern den toshavim assimilierten Sie entrichteten die ubliche Abgabe fur Nichtmuslime die Dschizya eine Kopfsteuer fur jeden erwachsenen Mann Die Gemeinden waren insgesamt zahlungspflichtig legten die Abgaben aber entsprechend dem Vermogen auf die Gemeindemitglieder um Zur Dschizya kam die Hadiya eine Sonderabgabe zu den grossen Feiertagen aber auch fur alle Bewohner gultige Zahlungen wie etwa zur Befestigung der jeweiligen Stadt nbsp Die Mellah von Meknes auf einer Postkarte vom Anfang des 20 JahrhundertsDie Regierung sicherte im Gegenzug die Sicherheit der Handelswege zu in vielen Stadten richtete sie Mellahs ein eigene Judenquartiere Die erste Mellah wurde 1438 in Fes von Abdalhaqq II eingerichtet dem letzten Sultan der Meriniden Ein Jahr zuvor war das Grab mit dem unversehrten Leichnam von Idris II gefunden worden Damit war die Absicht verbunden den Kult um die Idrisiden und ihre scherifische Abstammung wiederaufleben zu lassen was das Ansehen des Merinidenherrschers starken sollte In einer Atmosphare religioser Begeisterung verbreitete sich die Meldung in den Moscheen von Fes sei Wein gefunden worden was sogleich den Juden angelastet wurde Daraufhin begann ein Massaker Zu ihrem Schutz liess Abdalhaqq die Juden aus ihrem bisherigen Stadtviertel Kairouan in der Medina in die befestigte Neustadt Fes Djedid bringen wo auf einem salzigen arabisch mellah Gelande ihr neues Wohnviertel entstand 115 Auch an anderen Orten wurden Mellahs haufig in der Nahe des koniglichen Palastes oder der Kasbah des Gouverneurs errichtet 116 Im 19 Jahrhundert waren solcherlei judische Viertel in ganz Marokko ublich 1465 kam es in Fes wahrend eines Aufstands gegen die Meriniden zu einem der umfangreichsten Pogrome in der marokkanischen Geschichte in dessen Verlauf die judische Gemeinde fast ausgerottet wurde 117 Der Wattasidensultan Mulai Muhammad esch Scheikh 1472 1505 gestattete den zwangsweise zum Islam bekehrten zu ihrem Glauben zuruckzukehren Im 16 Jahrhundert erholte sich die dezimierte Gemeinde wozu die ab 1492 in grosser Zahl aus Spanien fliehenden Sephardim beitrugen Sie erlangten eine enorme Mobilitat und reisten im gesamten islamischen Gebiet vielfach auch in das europaische Trotz des gesellschaftlichen Aufstiegs waren die Juden marginalisiert Sie lebten in ghetto ahnlichen Stadtteilen die es im islamischen Bereich sonst nur in Persien gab Sie mussten auffallige Fusskleidung tragen in Fes waren dies Strohsandalen und versahen verachtete Arbeiten wie das Leeren der Sickergruben Ahnliches galt fur die Berufe der Gerber Fleischer oder Henker Das ursprunglich mitgebrachte Aramaisch war langst verschwunden auch das Griechische und das kaum ubernommene Latein verschwanden langsam zugunsten des Arabischen Einzig Hebraisch uberstand in der Liturgie der Synagoge der Dichtkunst Das Arabische dominierte in der Philosophie und Naturwissenschaft erst recht in Handel und Verwaltung Die Bewohner Marokkos nannten die zugewanderten Juden von der iberischen Halbinsel die Vertriebenen oder Megoraschim Die Zuwanderer wiederum nannten die marokkanischen Juden haufig Forasteros Fremde oder Berberiscos 118 Sie sprachen untereinander noch im 18 Jahrhundert Kastilisch was ihnen zugleich den Handel mit den Landern Europas erleichterte Sie wurden unter Mulai Ismael nicht nur zu Handlern des Sultans sondern auch zu seinen Diplomaten und Finanziers Beim Handel diente zunehmend Livorno wo sich eine judische Gemeinde angesiedelt hatte als Drehscheibe fur das westliche Mittelmeer Bei den Kontakten mit Spanien waren vor allem die Juden von Tanger von grosser Bedeutung Spatestens Ende des 17 Jahrhunderts kontrollierten sie praktisch den gesamten Aussenhandel Sales Daruber hinaus waren sie fur die Einziehung der Zolle verantwortlich die sie haufig vom Sultan pachteten Auch waren sie die wichtigsten Kreditgeber Den europaischen Besuchern stach ins Auge dass sie den Handel mit Sklaven und Gefangenen steuerten Losegelder in enormem Umfang flossen durch ihre Hande Die Verhandlungen wurden oftmals in Amsterdam oder anderen Metropolen gefuhrt So erhielt 1696 anlasslich des Gefangenenaustauschs zwischen Portugal und Marokko ein Amsterdamer Jude 60 000 Piaster Dieser Verbindungsmann war vom Schatzmeister des Sultans ausgewahlt worden der wiederum ein Angehoriger der judischen Maymoran Familie war Neben ihnen waren die Toledano und Sasportas von grossem Einfluss Joseph Toledano gelang 1683 in Amsterdam der Abschluss eines Vertrages zwischen Marokko und den Generalstaaten Umgekehrt bedienten sich die Generalstaaten Angehoriger ihrer eigenen judischen Gemeinden wenn Verhandlungen mit Marokko gefuhrt werden sollten So begleiteten 1682 Joseph und Jakob Mesquita den hollandischen Konsul nach Marokko 1699 war es Guidon Mendez der den Posten des Konsuls in Marokko bekleidete Auf dieser obersten Ebene konnte nur noch Moise Ben Attar mitspielen der Leiter der Gemeinde Taroudant gewesen und von dort nach Meknes gegangen war bevor er bei Sultan Mulai Ismail zu hochster Macht aufstieg Der traditionelle Schutz der Juden durch den Sultan bestand fort Noch Sultan Mohammed V machte die in Tanger lebenden Juden zu marokkanischen Staatsburgern und verweigerte deren vom Deutschen Reich und Vichy Frankreich verlangte Deportation Diese Abhangigkeit war nicht ohne Risiko Als 1663 der Sultan starb wurde die zuvor reiche und einflussreiche Familie Palache praktisch nicht mehr erwahnt 119 Auch war der Aufenthalt in Spanien fur Juden hochst gefahrlich die leicht mit der Inquisition in Konflikt geraten konnten Dennoch bestand das System der wechselseitigen Abhangigkeiten fort Unter Mulai Muhammad hiessen die grossen Favoriten des Sultans Mordechai Chriqui Mess ud ben Zikri oder Samuel Sumbel der eine Gesandtschaft nach Danemark fuhrte Unter Mulai Suleiman 1792 1822 waren dies die Minister Mesud und Meir Cohen die den Sultan zudem am englischen Hof reprasentierten Zunehmender europaischer Einfluss im 18 und 19 JahrhundertHandelsbeziehungen und erste Botschafter in Frankreich nbsp Handelsvertrag zwischen Mohammed ben Abdallah 1757 1759 1790 und Frankreich 1767Unter Mulai Ismail der nach Verbundeten gegen Spanien suchte entwickelten sich gute Beziehungen zum franzosischen Hof Ludwigs XIV Dort erschien 1682 der Gesandte Mohammad Temim Fortan arbeiteten franzosische Militars und Ingenieure bei Drill und Ausbildung und bei der Errichtung offentlicher Bauwerke mit Der Botschafter Francois Pidou de Saint Olon wurde vom Konig 1693 an den Hof des Sultans entsandt der Botschafter Marokkos Abdallah bin Aisha besuchte Paris 1699 Nach dem Ende des Siebenjahrigen Krieges kam es zu Konflikten mit den Korsaren des Maghreb die den Krieg zu Kaperfahrten genutzt hatten 120 Dabei erlitt die franzosische Flotte in Larache eine Niederlage nachdem sie Rabat und Sale beschossen hatte Insgesamt jedoch verdichteten sich die Kontakte so dass ab 1760 der Ingenieur Theodore Cornut den Hafen von Essaouira fur den Sultan erbauen lassen konnte Nachdem Paris von dem Alaouiten entsprechende Zusicherungen erhalten hatte wurden wieder Botschafter ausgetauscht und ein Konsulat eingerichtet 1767 kam es zum Abschluss eines Handelsvertrages 1777 gingen die Botschafter Tahar Fennich und Haj Abdallah nach Paris um dort ein halbes Jahr zu bleiben 121 Auch mit den USA wurde ein Handelsvertrag abgeschlossen Franzosische Eroberung Algeriens ab 1830 erster marokkanisch franzosischer Krieg 1844 nbsp Sultan Abd ar Rahman Eugene DelacroixMulai Abd ar Rahman folgte 1822 auf seinen Onkel Mulai Sulaiman 1798 1822 Nach der Entmachtung der Bruderschaften und der Marabuts begann er den Ausbau der Reichsverwaltung Die ausgreifende Kontrolle loste mehrere Aufstande aus Um sich die Unterstutzung der Bevolkerung fur seine Politik zu sichern mussten nun wieder die Bruderschaften gefordert werden da sie Einfluss auf die Stamme hatten 1829 wurden Larache Asilah und Tetouan von der osterreichischen Flotte beschossen da Korsaren weiterhin den Seehandel gefahrdeten 1836 taten dies US Kriegsschiffe Nun wurde die Piraterie durch Abd ar Rahman unterbunden Zu einer weiteren Konfrontation kam es mit Frankreich das in Algerien auf den Widerstand Abd el Kaders stiess der von Marokko unterstutzt wurde Schon nach 1830 hatte Marokko Tlemcen besetzt es jedoch nach Protesten aus Paris wieder aufgegeben die Stadt wurde 1841 von Frankreich besetzt 1830 besetzten franzosische Truppen Algier Oran und Beleb el Anab Bone und begannen mit der Eroberung Algeriens Ihnen stellte sich Abd el Kader entgegen der in Westalgerien Widerstand leistete zudem wurde er von der Qadiriya unterstutzt So musste ihn Frankreich am 20 Mai 1837 im Vertrag von Tafna als Emir von Algerien anerkennen Nachdem die franzosischen Truppen am 13 Oktober 1837 Constantine erobert hatten drangen sie auch in Westalgerien ein und zwangen Abd el Kader 1844 zur Flucht nach Marokko nbsp 25 Centimes Munze des Empire Cherifien Die Franzosen beschossen nun Tanger am 4 August 1844 am 15 August Essaouira Einen Tag zuvor unterlag die marokkanische Armee vollstandig bei Isly nahe der Grenzstadt Oujda Es musste Abd el Kader spater an Frankreich ausliefern und der Festlegung der Grenzen zu Algerien zustimmen Krieg mit Spanien 1859 1860 Als 1859 Berber in die spanischen Besitzungen in Nordmarokko einfielen verlangte Spanien nachdem sie zuruckgeschlagen worden waren von der marokkanischen Regierung als Entschadigung und als Garantie fur die Sicherheit seiner Besitzungen Gebietsabtretungen Die Verhandlungen blieben jedoch ohne Resultat und am 22 Oktober 1859 erklarte Spanien Marokko den Krieg der 4 000 Spanier und 6 000 Marokkaner das Leben kosten sollte General Leopoldo O Donnell erhielt den Oberbefehl uber das aus 35 000 bis 40 000 Fusssoldaten 2 000 Mann Kavallerie und 150 Geschutzen bestehende spanische Heer Er wurde zwar im Dezember von 60 000 Mann Reiterei angegriffen konnte aber nach vielen Gefechten am 4 Februar 1860 Tetouan besetzen und nach dem entscheidenden Sieg am 23 Marz westlich der Stadt einen Waffenstillstand erzwingen Der Frieden von Wad Ras wurde am 25 April in Tetouan von O Donnell und dem Botschafter Muley el Abbas unterzeichnet und bestimmte dass Marokko an Spanien eine Entschadigung von 20 Millionen Piaster zahlen und bis zur Zahlung dieser Summe die Stadt Tetouan den Spaniern uberlassen sollte Erst mit Erlangung der Unabhangigkeit 1956 kam die Stadt wieder an Marokko Souveranitatsgarantie 1880 weitere Kriege mit Spanien 1893 1906 Marokko wurde ab 1880 zunehmend zum Objekt der Einflussnahme europaischer Grossmachte und zum Zankapfel im Wettlauf um Afrika Ein ahnlicher Wettlauf begann nun um die Aufteilung des Osmanischen Reichs Seit 1830 Algier franzosisch geworden war wurde Algerien nicht nur auf Kosten der Osmanen sondern auch auf Kosten Marokkos vergrossert Einfalle von Plunderern aus der Kroumirie nach Algerien lieferten 1881 dem franzosischen Ministerprasidenten Jules Ferry den Vorwand auch Tunesien zu annektieren Grossbritannien griff 1882 nach Agypten Italien 1911 nach Libyen Am 3 Juli 1880 wurde auf einer Konferenz in Madrid zwischen dem Sultan von Marokko und verschiedenen europaischen Staaten sowie den USA die Madrider Konvention geschlossen die dem Sultan die Souveranitat des Landes garantierte ihn aber auch zu Zugestandnissen an die beteiligten Machte zwang nbsp Die Gebiete der Sanhadscha de Srayr Von diesen etwa 40 000 Rif Berbern sprechen nur die Ketama Arabisch 122 Im Rifkrieg 1893 kampfte die spanische Armee gegen etwa vierzig Stamme des Rifs In diesen Konflikt wurde auch Sultan Mulai al Hassan I hineingezogen Am 9 November 1893 erklarte Praxedes Mateo Sagasta fur Spanien einen Krieg der durch das Abkommen von Fez 1894 beendet wurde Die Erste Marokkokrise 1905 1906 entstand nachdem ein Bundnis zwischen Frankreich und Grossbritannien den franzosischen Einfluss in Marokko abgesichert hatte Sudanvertrag von 1899 Auf der internationalen Algeciras Konferenz vom 16 Januar bis 7 April 1906 entschieden die europaischen Machte ohne Beteiligung Marokkos uber die Losung dieser Krise Bezeichnend fur die Schwache des marokkanischen Staates um 1900 waren die Ereignisse um die Entfuhrung des angeblichen amerikanischen Staatsburgers Ion Perdicaris Die USA notigten im Juni 1904 unter Einsatz eines Marinegeschwaders mit zwei Kreuzern Marokko dazu samtlichen Forderungen des Ahmed ben Mohammed el Raisuli nachzugeben um seine Freilassung zu erwirken Raisuli hatte bereits im Vorjahr einen Briten als Geisel genommen Mit der Entfuhrung von Perdicaris verlangte er die Unterdruckung des Rifs zu beenden alle gefangenen Stammesangehorigen freizulassen ihm 70 000 Dollar in Gold zu zahlen und ihn als Pascha zweier Bezirke um Tanger anzuerkennen 1907 setzte er durch eine weitere Entfuhrung durch dass er als Protected Subject Grossbritanniens ausschliesslich der britischen Gerichtsbarkeit unterlag Von Mulai Abd al Hafiz wurde Raisuli zum Gouverneur der Nord West Provinzen ernannt 1909 ernannten die Spanier ihn zwar zum Pascha von Asilah und Jebala dem Westteil des spateren spanischen Protektorats doch General Miguel Fernandez Silvestre der Befehlshaber von Larache unterminierte seine Autoritat 1909 fand ein erneuter militarischer Konflikt zwischen Marokko und Spanien statt erneut im Rifgebiet Dieser Rifkrieg von 1909 oder Krieg um Melilla bei dem die Spanier nach anfanglichen Niederlagen 40 000 Soldaten gegen Marokko einsetzten und unter Verlust von 2500 Mann ihre Enklave Melilla erweiterten setzte die Aufteilung des Landes in Gang nbsp Das Kanonenboot PantherDie zweite Marokkokrise auch als Panthersprung nach Agadir bekannt wurde 1911 durch die auf Befehl Kaiser Wilhelms II 123 erfolgte Entsendung 124 des deutschen Kanonenboots Panther nach Agadir ausgelost nachdem franzosische Truppen Fes und Rabat besetzt hatten Die am 1 Juli 1911 eingetroffene Panther wurde nach wenigen Tagen durch zwei andere deutsche Kriegsschiffe ersetzt 125 Ziel der deutschen Drohgebarde war die Abtretung von Kolonialgebieten Frankreichs an das Deutsche Reich als Gegenleistung fur die Akzeptanz der franzosischen Herrschaft uber Marokko Teil des franzosischen Kolonialreichs 1912 1956 Aufteilung zwischen Frankreich und Spanien Erster Weltkrieg nbsp Das Titelblatt dieser Ausgabe der New York Times vom 11 Januar 1903 lautet Scenes from picturesque beggarly half civilized but geographically important Morocco Die Exotik und die Anspielung auf die amerikanische Zivilisierungsleistung gegenuber den amerikanischen Indianern bestand aus eingangigen Elementen hier in der Prasentation von aufstandischen Stammesmannern mit Schilden einem judischen Kuchenverkaufer Mosaikmachern einer Gruppe arabischer Musiker hinzu kam Spott uber den Rapid Transit in Fez als Untertitel zu einem Esel der eine verschleierte Frau nebst Kind tragt und der von dem mutmasslichen Ehemann gefuhrt wird Ansonsten war fur die Zeitung das Land nur geographisch wichtig Dort wo in Algerien genugend Europaer lebten sollte das franzosische Recht eingefuhrt werden der Rest des Landes sollte durch die Ausweitung der Besiedlung und entsprechende umfangreiche Landenteignungen assimiliert werden Der 1881 eingefuhrte Code de l indigenat zwang die einheimische Bevolkerung unter eine besondere Gerichtsbarkeit und war bis 1946 gultig Die Europaer lebten uberwiegend in den Stadten die dortigen Juden die eng mit ihrer Umgebung verbunden waren waren vielfach an einer Integration in die franzosisch europaische Kultur wenig interessiert Die Kolonialverwaltung sah in ihnen hingegen Unterdruckte die es zu befreien und zu zivilisieren galt Sie hielt zudem die Berber fur eher integrationsfahig als die Araber und so entwickelte sie eine Art Segregationspolitik die die Spaltung des Landes vertiefte Dies wirkte sich bis in die Ethnologie und die Geschichtsschreibung aus die die Geschichte des Landes seit dem 7 Jahrhundert als die Geschichte einer unausgesetzten Rebellion der Berber gegen die Araber deutete nbsp Der Boulevard de la gare in Casablanca 19201904 verstandigten sich Frankreich und Spanien um nicht untereinander in unberechenbare Konflikte zu geraten uber eine Aufteilung Marokkos Dessen Regierung war nach dem Rifkrieg 1909 geschwacht Der Sultan versuchte zwar 1911 mit einer Zentralisierungspolitik seine Macht gegenuber den Stammen zu festigen doch dagegen kam es zu einer Revolte in deren Verlauf die Aufstandischen bis nach Fes vorstiessen nbsp General Charles Mangin beim Einzug in Marrakesch am 9 September 1912Mit dem Vertrag von Fes vom 30 Marz 1912 wurde Marokko in mehrere Zonen aufgeteilt Der Lowenanteil wurde zur franzosischen Kolonie Franzosisch Marokko Mulai Abd al Hafiz wurde abgesetzt und stattdessen Mulai Yusuf zum Sultan ernannt wenngleich die politischen Entscheidungen von der Kolonialverwaltung getroffen wurden Hauptstadt wurde Rabat dorthin musste der bis dahin in Marrakesch residierende Sultan seine Residenz verlegen Im Ersten Weltkrieg kampften insgesamt 40 000 Marokkaner auf franzosischer Seite 126 nbsp Eisenbahnlinien in Marokko Die erste Eisenbahn fuhr 1888 in Meknes in einem Park als Geschenk der belgischen Regierung an Sultan Mulai al Hassan I 127 Nach 1911 entstanden Strecken die als Schmalspurbahnen meist mit einer Spurweite von 600 mm ausgefuhrt waren und vorrangig militarischen Zwecken dienten Sie wurden bis 1936 auf Normalspur also 1 435 mm umgebaut Die drei privaten Gesellschaften CFM Chemins de Fer du Maroc CMO Chemins de Fer du Maroc Oriental und TF Tanger Fes wurden 1963 zum ONCF Office National des Chemins de Fer zusammengefuhrt und verstaatlicht Spanien hatte sich sein Stuck Spanisch Marokko auch bekannt als Er Rif in Form von zwei Landstreifen gesichert Einer erstreckte sich entlang der Mittelmeerkuste den anderen bildete der Tarfaya Streifen zwischen der Kolonie Spanisch Westafrika und dem franzosischen Teil Marokkos dazu Kap Juby Die Hauptstadt von Spanisch Marokko war Tetouan Zayyan Krieg 1914 1921 24 nbsp Karte zum Zayyan Krieg nbsp Sultan Abd al Hafiz Mohammed el Mokri Grosswesir von 1911 bis 1913 und Mohamed Ben Bouchta El Baghdadi Pascha von Fes sowie Si Kaddour ben Ghabrit zu dieser Zeit noch Dolmetscher mit General Lyautey und General Moinier 1912 in RabatDie Konfoderation der Zayyan kampfte von 1914 bis 1921 gegen die franzosische Expansion Sie stand unter der Fuhrung von Mouha ou Hammou Zayani der jedoch zunachst die wichtigsten Stadte Taza und Khenifra verlor Paris setzte groupes mobiles gegen die Aufstandischen ein die regulare und irregulare Einheiten miteinander verbanden Doch musste es einen Teil seiner Truppen auf den europaischen Kriegsschauplatz ab 1914 abziehen Die Mittelmachte hingegen nutzten die Gelegenheit um die Berber zum Widerstand gegen Frankreich zu bewegen Auch nach dem Ende des Krieges setzten die Berber den Widerstand fort Im Raum Khenifra eroffnete Frankreich 1920 die Offensive und brachte drei Sohne Hammous dazu sich der franzosischen Gewalt unterzuordnen Im Fruhjahr 1921 kam es innerhalb der Zayyan zu Machtkampfen in deren Verlauf Hammou ums Leben kam Einige der Zayyan zogen in den Hohen Atlas und setzten unter Moha ou Said den Guerillakrieg bis weit in die 1930er Jahre fort Die Franzosen standen unter Fuhrung von Louis Hubert Lyautey der das Stammessystem bestehen liess Allerdings ersetzte er Sultan Mulai Abd al Hafiz durch dessen Bruder Yusuf Dagegen setzten die Stamme Ahmed al Hiba in Marrakesch ein Lyautey entsandte daraufhin General Charles Mangin 1866 1925 mit 5000 Mann die die Stadt besetzten Al Hiba konnte mit wenigen Mannern fliehen und setzte den Widerstand im Atlas bis 1919 fort nbsp General Lyautey 1908 09Frankreich dehnte seine Herrschaft nun in den Atlas aus wo jedoch Mouha ou Hammou Zayani Fuhrer der Zayyan Konfoderation Moha ou Said Haupt der Ait Ouirra und Ali Amhaouch religioser Fuhrer der Darqawiyya Widerstand leisteten Hammou war Herr uber rund 20 000 Menschen seit 1877 und war der Schwiegervater des abgesetzten Sultans Mulai Abd al Hafiz Er war zwar zur Zusammenarbeit mit den Franzosen bereit liess sich jedoch unter dem Druck der Kriegsbefurworter uberzeugen am Aufstand teilzunehmen Mit 14 000 Mann griffen die Franzosen ab dem 10 Juni 1914 zunachst Khenifra an das bei ihrer Ankunft zwei Tage spater geraumt war In den nachsten Wochen kam es zu schweren Kampfen mit Hunderten von Toten Nun wurden drei groupes mobiles eingerichtet die vor allem aus algerischen und senegalesischen Einheiten bestanden die uber Maschinengewehre verfugten Wahrend es im Juli immer wieder zu Angriffen der Zayyan kam versuchten die Franzosen diese von den Taschelhit sprechenden Schloh im Suden zu trennen Bei Beginn des Ersten Weltkriegs wurden franzosische Truppen abgezogen was eine Invasion im Suden unmoglich machte Lyautey entsandte 37 Bataillone nach Frankreich und damit mehr als gefordert Da man es nicht wagte osterreichische oder deutsche Fremdenlegionare an die europaische Front zu schicken bildeten diese nun eine Mehrheit in den in Marokko stationierten Einheiten der Fremdenlegion Die Zayyan griffen Khenifra vom 4 August bis Anfang November ununterbrochen an Die Franzosen setzten dabei alles daran die Verbindung nach Algerien aufrechtzuerhalten nbsp Gesetze der Ait Mzal die sich auf Bussgelder beziehen etwa bei der Totung eines KamelsDie Zayyan sassen nun in einem Gebiet zwischen den Flussen Oum er Rbia und dem Serrou sowie dem Atlas wobei sie mit benachbarten Stammen in Streit wegen der notwendigen Uberwinterungsplatze lagen Hammou entschied 15 km von Khenifra entfernt zu uberwintern Dort wurde er von franzosischen Einheiten angegriffen die jedoch auf dem Ruckzug vernichtet wurden 431 Manner entkamen 623 starben die verlustreichste Niederlage Frankreichs in Marokko Von den Zayyan starben etwa 182 Manner Mit dem Eintritt des Osmanenreichs in den Ersten Weltkrieg erhielten sie weiteren Zulauf Doch nach einem Sieg der Franzosen kam es zu einem Waffenstillstand bis zum 11 November 1915 1917 konzentrierte Lyautey seine Truppen im Moulouya Tal doch erneut erlitten die Franzosen eine schwere Niederlage mit 238 Toten Die Mittelmachte versuchten in dem Kolonialkrieg moglichst viele franzosische Krafte zu binden Dabei versuchten sie vergeblich Sultan Abdelaziz zu gewinnen die Franzosen verbannten ihn sicherheitshalber in den Suden Sein Nachfolger Abd al Hafiz ging im Herbst 1914 zu Verhandlungen mit Deutschen und Turken nach Barcelona gleichzeitig verkaufte er jedoch Informationen an Frankreich Er wurde in El Escorial festgesetzt erhielt aber von Deutschland Zahlungen damit er uber die Angelegenheit Stillschweigen bewahre Deutschland unterstutzte mit Geld und Waffen aber auch Ausbildern und Deserteuren der Fremdenlegion die Aufstandischen Sie erhielten bis zu 600 000 Peseten pro Monat Die Osmanen die bereits seit 1909 im Lande militarisch ausbildeten arbeiteten mit dem deutschen Geheimdienst zusammen und verteilten Propagandaschriften auf Arabisch Franzosisch und in den Berbersprachen des Mittleren Atlas Doch hatten die Osmanen ab 1916 das Problem dass mit dem Aufstand der Araber viele der Arabisch sprechenden Verbindungsmanner in einen Loyalitatskonflikt gerieten Die Franzosen schufen Arbeitsplatze anlasslich der Errichtung offentlicher Bauwerke sie etablierten Markte an ihren Militarposten muslimische Gelehrte wurden ermutigt fatwas zugunsten des Sultans zu veroffentlichen die die Unabhangigkeitserklarung des Sultans von der Herrschaft Konstantinopels unterstutzten Franzosische und britische Geheimdienstler arbeiteten in beiden Kolonien Marokkos zusammen Sie fingen Spione ab infiltrierten die Ausbilder beobachteten Agenten Den Franzosen gelang es in die Kommunikation mit Berlin einzubrechen und die Nachrichten mitzulesen Der Waffen und Geldfluss wurde weitgehend unterbunden Die schweren Verluste in der Schlacht von Gaouz ermutigten im Sudosten um Boudenib die Aufstandischen Die Franzosen versuchten Truppen durch das Moulouya Tal zu bringen doch wurden sie von Schnee und Kalte aufgehalten so dass Lyautey Hilfe aus Algerien anfordern musste Am 15 Januar 1919 konnten die Franzosen bei Meski zwar einen Sieg erringen mussten sich aber dennoch zuruckziehen Sie stutzten sich nun auf Thami El Glaoui einen Mann den Lyautey 1912 zum Pascha von Marrakesch gemacht hatte Sie nahmen in Kauf dass er sich in enormem Ausmass bereicherte so dass er als einer der reichsten Manner der Welt galt 128 Er fuhrte eine Armee von 10 000 Mann und siegte in der Dades Schlucht uber die Aufstandischen nbsp Hammous Sohn Hassan ergibt sich General Joseph Francois PoeymirauFranzosische Erfolge im Raum Khenifra brachten Hammous Sohn Hassan und seine beiden Bruder dazu sich am 2 Juni 1920 zu ergeben Hassan wurde Pascha von Khenifra Hammou kam in einem Gefecht mit Gegnern der Aufstandischen ums Leben Die Franzosen nutzten die Gelegenheit um die letzte Bastion El Bekrit im September anzugreifen gemeinsam mit Gefolgsleuten Hassans und seiner Bruder Damit endete der Aufstand Lyautey wurde Marschall Frankreichs und dehnte Marokko bis 1923 noch weiter aus denn im April 1922 wurde bei El Ksiba auch Said besiegt Er floh mit seinen Ait Ichkern in die hochsten Zonen des Mittleren dann des Hohen Atlas Lyautey gewann inzwischen die Kontrolle uber das Moulouya Tal Fur die Zwecke der franzosischen Ruhrbesetzung musste er allerdings so viele Truppen abgeben dass er den letzten Aufstandischen nicht ins Hochgebirge nachsetzen liess Said ergab sich nie sondern starb im Kampf mit einer groupe mobile im Marz 1924 Widerstand gab es noch bis 1934 bis 1936 kam es noch zu bewaffneten Uberfallen in den Hochgebirgen Das Comite d Action Marocaine legte 1934 einen Plan vor wieder die indirekte Herrschaft zu errichten Es kam zu Ausschreitungen und Demonstrationen in den Jahren 1934 1937 1944 und 1951 Aufstand unter Raisuli ab 1919 nbsp Ahmed ben Mohammed el Raisuli vor dem Gastzelt in Tazrut 1924Parallel dazu spitzte sich die Situation im Norden des Landes seit langem zu Anfang 1919 wurde Damaso Berenguer Fuste mit dem Auftrag Raisuli als Gouverneur von Tanger abzusetzen zum Hochkommissar des Protektorats Spanisch Marokko ernannt Am 21 Marz 1919 liess Berenguer Ksar es Srhir Alcazar Seguir 40 km westlich von Ceuta besetzen worauf Raisuli alle Strassen durch einen Guerillakrieg sperrte Zwischen dem 11 und dem 13 Juli 1919 liess Raisuli die Protektoratstruppen im Wadi Ras Oued Mharhar etwa 30 km sudostlich von Tanger angreifen Seine Truppen verfugten uber spanische Uniformen und waren durch die Protektoratsarmee mit Granaten und Bomben die erstickende Gase enthielten ausgerustet Raisuli hatte den Eindruck gewonnen Spanien habe im Ersten Weltkrieg auf Seiten des Deutschen Reichs gestanden Am 14 Juli 1919 bezeichnete er in einem Brief an Walter Burton Harris das Toten von Spaniern als seinen Beitrag zum Frieden von Versailles Harris geht davon aus dass bei der Schlacht um Oued Ras etwa 300 Spanier getotet und 1000 verletzt wurden Mit der Schlacht war aus einem von der spanischen Protektoratsmacht bewaffneten Gouverneur von Tanger ein Gegner der Protektoratspolitik geworden Raisulis Truppen blockierten die Strassenverbindung zwischen Tanger und Tetuan Am 27 September 1919 hatten etwa 12 000 Soldaten der Protektoratstruppen El Fendek Fondak eingekreist Raisuli zog sich nach Tazrout zuruck wo er 1925 wegen Kollaboration mit Spanien verhaftet wurde Rif Republik unter Abd el Krim 1921 1926 27 Dies hing damit zusammen dass 1921 Rifkabylen unter Fuhrung von Mohammed ben Abd el Karim el Khattabi bekannt als Abd el Krim in Spanisch Marokko einen Aufstand begonnen hatten 1923 riefen sie die Rif Republik aus 129 nbsp Gebiet der Rif Republik nbsp Abd el KrimMohammed Abd al Karim wurde 1881 oder 1882 als Sohn von Abd el Krim el Khatabi geboren der in Madrid Bergbau studiert hatte mit guten Beziehungen zu den Brudern Mannesmann die zahlreiche Minenkonzessionen in Marokko besassen Er war Kadi und gehorte einer Familie an die bei den Beni Ouriaghel einflussreich war In Tetouan und Melilla absolvierte sein Sohn Mohammed Abd al Karim das in Spanien anerkannte Abitur studierte in Fes danach an der Universitat Salamanca Sein anderer Sohn Si M hammed war der erste Rif Kabyle der eine westliche Ausbildung erhielt Er lernte in der Alliance israelite in Tetuan Franzosisch studierte in Malaga und wurde Bergbauingenieur in Madrid Ab 1906 arbeitete sein Bruder Mohammed Abd al Karim als Sekretar im Buro fur Eingeborenenangelegenheiten in Melilla als Herausgeber der arabischsprachigen Beilage der Zeitung Telegrama del Rif 1906 1915 danach als Richter fur das Melilla Gebiet 1914 wurde er Kadi von Melilla Die Khattabi glaubten zu dieser Zeit nur mit spanischer Hilfe sei eine Modernisierung des Rifs moglich Als die Spanier die Bucht von Alhucemas besetzen wollten und mit der Familie verhandelten wurde ihr Haus am 6 November 1911 angezundet Rif Kabylen rebellierten seit August 1911 unter Fuhrung von Mohammed Ameziane Fruhjahr 1912 gegen die Kolonialherrschaft So mussten die Khattabis fur zwei Jahre ins Exil nach Tetuan gehen Dort fanden ihre Ideen die von Mannesmann im Sinne einer grosseren Autonomie fur die Rif Kabylen unterstutzt wurden bei den Spaniern keinen Anklang Im Ersten Weltkrieg fachte Walter Zechlin der Konsul des Deutschen Reichs in Tetuan in Marokko antikoloniale Bestrebungen an und verhandelte mit Abd el Krim Gleichzeitig unterstutzen die Khattabi osmanische Bestrebungen die franzosischen Gegner in Marokko zu schwachen Die deutsch turkische Marokko Aktion sah vor dass ein Neffe des inzwischen legendaren Freiheitskampfers Abdelkader von Norden aus einen Aufstand gegen die Kolonialherrschaft initiieren sollte Der deutsche Agent Franz Far erreichte am 25 Juni 1915 Melilla und bot den Khattabi und anderen Familien Waffen und Geld an Dabei stellte er den Rif Kabylen eine Unabhangigkeit in Aussicht eine Perspektive die vor allem Abd el Krim begeisterte Doch Zechlin wurde 1917 nach Madrid versetzt und Abd el Krim kam von 1916 bis 1917 in spanische Haft Ab Anfang 1919 warb er fur die Bildung eines antikolonialen Stammesbundnisses doch starb Abd el Karims Vater am 7 August 1920 Wahrend dieser Zeit richteten die Spanier die in den ersten Jahren ausschliesslich in Marokko eingesetzte Fremdenlegion ein tercio de extranjeros um ihr Gebiet entlang der Kuste zu erweitern In ihr machte der spatere Diktator Francisco Franco Karriere Im Oktober 1920 errichtete Abd el Karim mit 300 Mann bei Ait Bou Idhir sein erstes Hauptquartier Am 1 Juni 1921 drangen 250 Spanier in die Nahe der Ouriaghel vor womit der Rifkrieg begann Nun stromten Kampfer der Beni Touzine Temsamane Beni Amart Beni Gamil Beni Ifrah oder Beni Itteft den Aufstandischen zu Der spanische General Manuel Fernandez Silvestre fuhrte mit 25 700 Mann einen Eroberungskrieg und machte sich uber seine Gegner und ihre in seinen Augen lacherliche Kleidung lustig 1921 hatten sechs Stamme des Rif Mohammed Abd al Karim zum Emir ausgerufen die meisten Kampfer kamen von den Beni Ouriaghel den Beqqioua den Temsamane und den Beni Amart Er griff mit 4 bis 6 000 Mann am 21 Juli 1921 die spanischen Stellungen bei Annual an In der Schlacht von Annual kamen uber 8000 spanische Soldaten ums Leben darunter auch der General 130 Nun wurden mehr als 130 Militarposten und die Bergwerke bei Melilla uberrannt doch furchtete Abd el Krim die Intervention der Grossmachte falls er Melilla selbst besetzte Zwar war er nun der unumstrittene Fuhrer des Gebiets in dem die beste Ernte seit 1907 eingefahren wurde aus deren Vorraten das Gebiet drei Jahre zehren konnte strenge Exportverbote sollten diesen Vorteil sichern Doch Melilla wurde spater zum Einfallstor fur die spanische Ruckeroberung die am 12 September 1921 begann Abd el Krim beherrschte das Rif vor allem mit Hilfe seiner Familie neben der die Versammlung der Rifkabylen nur beratende Funktion hatte Reprasentanten sassen in Tanger Rabat Algier und Paris Bis auf seinen Onkel gehorten die meisten dieser Manner der jungeren in westlichen Schulen ausgebildeten Generation an Hauptstadt war Ajdir Die Scharia diente als Legitimation fur die in dieser Region ungewohnliche zentrale Herrschaft und zugleich als Mittel zur Regelung von Konflikten ohne auf die Blutfehde zuruckgreifen zu mussen Sklaverei und Korruption aber auch Verkauf und Konsum vom Haschisch wurden unter Strafe gestellt Strassen und ein Telefonnetz verbanden die Militarposten die Macht der lokalen Caids wurde eingeschrankt Doch die Etablierung einer eigenen Landeswahrung des Riffane misslang ein Schulsystem konnte nur in Ansatzen aufgebaut werden Auch die Schaffung einer eigenen Luftwaffe misslang Das einzige Flugzeug das aus Algerien uberfuhrt worden war zerstorten die Spanier mit 52 Flugzeugen am 23 Marz 1924 auf dem einzigen Flugplatz dem von Izemouren 12 km westlich von Ajdir eine Rifmaschine warf Propagandamaterial ab militarisch kam sie nie zum Einsatz 131 nbsp Der Diktator Miguel Primo de Rivera rechts und Konig Alfonso XIII im Marz 1930In Spanien ubernahm am 13 September 1923 General Miguel Primo de Rivera mit Zustimmung des Konigs die Macht als Diktator Er herrschte bis 1930 und war gewillt das Rif Problem das Tausende das Leben gekostet und 2 Milliarden Pesetas verschlungen hatte zu losen General Luis Aizpuru Mondeejar loste den bisherigen Hochkommissar ab bis Dezember 1923 wurden 29 000 Soldaten abgezogen Die Rifkabylen weiteten ihren Einfluss westwarts Richtung Ghomara und Jebala aus Verstarkte Luftangriffe auf Ajdir sollten die spanischen Posten entlasten Abd el Krim gelang es im Juli und August 1924 praktisch alle Posten der Spanier zu erobern Ende des Jahres zog sich die spanische Armee auf eine Linie sudlich von Tetuan zuruck am 17 November zogen die Rifkabylen in Chechaouuen ein Drei Viertel des spanischen Gebiets unterstanden Abd el Krim Mit Hilfe zahlreicher Unterstutzer aus Europa aber auch aus Algerien versuchte die Rif Republik eine Modernisierung nach westlichem Vorbild Gegen diese Republik gingen die Kolonialmachte gemeinsam vor nachdem Berber franzosisches Gebiet verletzt hatten Der franzosische Kriegsminister Paul Painleve vereinbarte am 25 Juli mit dem Diktator Miguel Primo de Rivera eine Seeblockade Neuer Generalresident wurde der algerische Generalgouverneur Theodore Steeg Am 13 Juli wurde Philippe Petain der spatere Fuhrer des Vichy Regimes zum Oberbefehlshaber der franzosischen Rif Armee ernannt Er verfugte bis September 1925 uber mehr als 200 000 Mann nicht gezahlt die mehr als 350 000 Harkas des Makhzen der Regierung des Sultans 132 Im September 1925 standen an der Nordgrenze Franzosisch Marokkos 160 000 Mann unter Petain Ihnen standen 60 bis 80 000 Rif Kabylen gegenuber Wahrend die Franzosen von Suden auf die Kabylenhauptstadt marschierten landeten bei Cebadilla westlich der Bucht von Alhucemas 36 Kriegsschiffe und 62 Truppentransporter Trotz heftigen Widerstands fiel Ajdir am 2 Oktober 1925 Am 11 Oktober zerstorten spanische Truppen Ait Kamara das Heimatdorf Abd el Krims Aristide Briand der im November 1925 franzosischer Aussenminister wurde drangte auf eine militarische Losung Die Friedenskonferenz von Oujda platzte am 7 Mai 1926 Nun ruckten eine halbe Million spanische und franzosische Soldaten in die verbliebene Rif Republik ein Am 18 Mai 1926 fiel Annual am 23 Mai Targuist Am 27 Mai kapitulierte Abd el Krim Es dauerte noch bis Juli 1927 bis die Spanier das gesamte Gebiet unterworfen hatten Auf Initiative von Konig Alfons XIII der die Ausrottung der Rif Kabylen wunschte 133 wurde bei Hugo Stoltzenberg dem Leiter der Firma Kampfstoffverwertung in Munsterlager Breloh unter strenger Geheimhaltung Senfgas Lost erworben am 10 Juni 1922 der Bau einer Produktionsanlage in La Maranose bei Madrid begonnen eine entsprechende Abfullanlage in Melilla errichtet und der Chemiewaffeneinsatz nach einer Verseuchungsstrategie von Stoltzenberg durchgefuhrt Auch wenn im Ersten Weltkrieg Giftgas eingesetzt wurde und es erstmals 1920 in einem Kolonialkonflikt zum Einsatz kam so war der Einsatz in Marokko in zweifacher Hinsicht ein drastischer Richtungswechsel Zum einen wurde das geachtete Kampfmittel erstmals aus der Luft eingesetzt zum anderen richtete es sich zum ersten Mal gezielt gegen die Zivilbevolkerung 134 Ab Oktober 1921 verschoss das spanische Militar bereits Granaten mit erstickenden Kampfstoffen Am 15 Juli 1923 wurde in der Schlacht um Tizi Azza erstmals Senfgas eingesetzt Im Juni 1924 erfolgen die ersten Abwurfe aus der Luft Frankreich beschrankte sich auf den Einsatz von Tranengas widersprach aber obwohl diese gelegentlich auch Franzosen trafen nicht den spanischen Einsatzen Auch Grossbritannien opferte die Frage der Rechtfertigung seinen mediterranen Interessen Alle drei Lander unterzeichneten praktisch wahrend der Einsatze die bis Juli 1927 anhielten das Protokoll des Volkerbunds das diese verbot am 17 Juni 1925 135 Noch im Sommer 2000 erwies eine 2004 bestatigte Studie dass 60 der an Kehlkopfkrebs Gestorbenen in Marokko aus der Region Nador stammten Gleichzeitig mit der Raumung des Landesinneren von Spanisch Marokko fur die Anwendung des Kontaktgiftes Lost besetzte die franzosische Armee unter Petain die fruchtbaren Gebiete des Rifs in Franzosisch Marokko und unterband so die Lebensmittelversorgung der Rif Republik Dies fuhrte zu einer Hungerkatastrophe Im November 1925 bombardierte die Flugstaffel Escadrille Cherifienne unter der Leitung von Charles Sweeney einem amerikanischen Piloten aus der Escadrille La Fayette Chefchaouen Als die Bombardierung bekannt wurde zog die franzosische Regierung unter Aristide Briand und Edouard Herriot die Escadrille Cherifienne ab 136 Die beiden Kolonialmachte Spanien und Frankreich besiegten die Aufstandischen bis 1927 unter Einsatz von Phosgen und Chlor Arsin Kampfstoff Im Verlauf dieses Chemiewaffeneinsatzes wurden 500 600 t des Giftgases eingesetzt 137 Insgesamt durften die offiziellen Angaben uber Verluste zu niedrig sein Die spanische Armee bezifferte die Verluste in den Jahren 1921 bis 1926 auf 17 020 Mann die Franzosen zwischen April 1925 und Mai 1926 auf 2 162 138 In dieser Zeit flogen franzosische Piloten 11 586 Einsatze und warfen mehr als 1 400 t Sprengstoff ab Tanger internationale Zone 1923 1956 nbsp Strassenbild im Tanger der 1930er JahreSeit 1892 verwaltete das diplomatische Korps von Tanger die als neutrale Zone betrachtete Stadt und ihre Umgebung Durch die Akte von Algeciras vom 7 April 1906 wurde dessen internationaler Status bestatigt Frankreich und der Sultan von Marokko einigten sich im Vertrag von Fes 1912 auf die Errichtung eines franzosischen Protektorats das ganz Marokko nicht aber Tanger umfasste Es wurde Zentrum des internationalen entmilitarisierten Gebietes Von 1923 bis 1956 bestand die Internationale Zone von Tanger ein selbstverwaltetes Territorium Die in den Protektoratsvertragen ausgeklammerte Tangerfrage wurde auf einer Konferenz behandelt die am 29 Juni 1923 in London begann Das Statut der Internationalen Zone von Tanger 139 wurde am 18 Dezember in Paris von Frankreich Spanien und Grossbritannien unterzeichnet weitere Lander traten bei 140 und schliesslich auch der marokkanische Sultan Die Souveranitat verblieb formell beim Sultan von Marokko 141 Er wurde durch den Mendoub einen Hochkommissar vertreten der in der Mendoubia einem Palast im Zentrum Tangers residierte und einen franzosischen Berater hatte Am 14 Juni 1940 Frankreich hatte den Westfeldzug praktisch verloren besetzten marokkanische Truppen unter spanischem Kommando die Internationale Zone von Tanger und am 4 November wurde Tanger in Spanisch Marokko eingegliedert 142 Die Zone behielt auf Druck der Signatarstaaten aber ihren entmilitarisierten Status Sultan Mohammed V machte die in Tanger lebenden Juden zu marokkanischen Staatsburgern und verweigerte deren Deportation Am 11 Oktober 1945 raumte Spanien auf Druck der vier Grossmachte die Stadt und die Zone Tanger Das Gebiet wurde erneut Internationale Zone 143 Zudem wurde das Ausscheiden Italiens aus der von den Signatarstaaten von 1923 ausgeubten internationalen Verwaltung Tangers beschlossen es kehrte 1948 zuruck 144 Dafur kamen die USA und die Sowjetunion hinzu die sich allerdings noch im selben Jahr aus dem Kontrollkomitee wieder zuruckzog 145 Eine Konferenz der neun Staaten verabschiedete am 29 Oktober 1956 eine Erklarung in der alle bisherigen Vertrage und Abmachungen uber Tanger fur ungultig erklart wurden Marokko sicherte zu den Status als Freihandels und Freiwahrungsgebiet bestehen zu lassen um ihn fur den wirtschaftlichen Aufbau des Landes zu nutzen Am 1 Januar 1957 wurde die Internationale Zone an den wenige Monate zuvor wieder unabhangig gewordenen Staat Marokko zuruckgegeben 1956 begann zugleich die Auswanderung der Juden die sich dort Hebraer nannten aus Tanger 146 Zweiter Weltkrieg Vichy Regime Freies Frankreich Als 1939 der Zweite Weltkrieg begann rief der marokkanische Sultan seine Landsleute zur Beteiligung auf alliierter Seite auf obwohl es noch 1937 zu Ausschreitungen in Meknes gekommen war als franzosische Siedler verdachtigt wurden Wasser fur ihre Felder abzuzweigen Vor allem Berber folgten dem Aufruf des Sultans Als jedoch 1940 Frankreich von Deutschland besetzt wurde weigerte sich der Sultan antijudische Gesetze in Marokko zur Anwendung zu bringen Das franzosische Mutterland und seine Territorien unterstanden dem Vichy Regime unter Marschall Philippe Petain Dieser kollaborierte mit Hitler und installierte mit Unterstutzung der extremen franzosischen Rechten den Etat francais in dem die Linke und die Gewerkschaften verfolgt die Demokratie abgeschafft die Presse zensiert und Rassegesetze nach dem Vorbild der Nurnberger Gesetze angewandt wurden Dagegen stand Charles de Gaulle der aus seinem Londoner Exil die Fortsetzung des bewaffneten franzosischen Widerstands an der Seite der Alliierten propagierte nbsp Die USS Wichita vor der marokkanischen Kuste im Gefecht mit der franzosischen Jean Bart nbsp Francois Darlan bei den Verhandlungen vom 13 November 1942 in AlgierNach dem Beginn der Landung der Alliierten in Franzosisch Nordafrika Operation Torch am 8 November 1942 unterstutzten sie Angehorige der Resistance Sie erwarteten nach dem Sieg der Alliierten den Austausch der durch Kollaboration diskreditierten Personen sowie die Wiederherstellung demokratischer Freiheiten Doch stattdessen wurde der zufallig anwesende Oberbefehlshaber der Vichy Streitkrafte Admiral Francois Darlan der nur mit ausserstem Druck zur Feuereinstellung zu bewegen war zum Machthaber des durch die Alliierten befreiten Franzosisch Nordafrika bestimmt Nach seinem Tod folgte ihm General Henri Giraud Diese Situation in der das Vichy Regime in Nordafrika im Schutz der Alliierten fur einige Monate fortgesetzt und in der Charles de Gaulle ferngehalten wurde bezeichnete Prasident Franklin D Roosevelt in einem Interview als militarisch zweckmassig nbsp Verhaftete deutsche Offiziere in FedalaMit der Operation Brushwood einer ausschliesslich von amerikanischen Truppen und Marinestreitkraften durchgefuhrte Teiloperation des Unternehmens Torch sollte der etwa 25 km nordostlich von Casablanca liegende und von Vichy Truppen verteidigte Hafen von Fedala besetzt werden Die schnelle Eroberung innerhalb von nicht einmal zwolf Stunden ermoglichten in den beiden darauf folgenden Tagen die Einkreisung und die entscheidende Eroberung von Casablanca mit nur verhaltnismassig geringen Verlusten am 9 November 1942 Das Unternehmen gegen Marokko Algerien und Tunesien wurde lange vorbereitet Als Colonel William Alfred Eddy unter seiner Tarnung als Marineattache in Tanger die Verantwortung fur Nachrichtendienst Sabotage und Widerstand ubernahm erfolgte in der ersten Jahreshalfte 1942 der Aufbau eines Funknetzes entlang der Kuste das die Alliierten auf dem Laufenden hielt Mit dem wieder erstarkenden Einfluss Pierre Lavals waren jedoch die Kontakte zur vichyfranzosischen Militar und Zivilverwaltung bedroht Um diese nicht weiter zu schwachen verzichtete Roosevelts Reprasentant Robert Murphy darauf die Resistance mit etwa 15 000 Europaern uber die bevorstehende alliierte Landung zu informieren Gegen einen denkbaren deutschen Vorstoss durch Spanisch Marokko gelang es unter den Berberstammen des Rif eine Guerilla Gruppe anzuwerben Eine Bruderschaft diente als Informationsnetz In einem Memorandum machte sich Murphy zum Sprecher der vichyfranzosischen Generale deren Kooperation er bei einer amerikanischen Intervention gewahrleistet sah wenn sie unter franzosischem Oberbefehl stehen sollte Ihre bis dahin unklare Haltung interpretierte er als Ausdruck militarischer Schwache gegenuber der Wehrmacht 147 Kampf um die Unabhangigkeit nbsp Das spanische Protektorat im Norden Marokkos source source source source source source track track Universal Newsreel US Wochenschau uber Aufstande in Marokko 21 Juli 1955Im Dezember 1934 forderte eine kleine Gruppe von Nationalisten des Comite d Action Marocaine die Ruckkehr zur indirekten Herrschaft und die Einrichtung von reprasentativen Ratsgremien Als sich die Forderungen als fruchtlos erwiesen versuchte die Gruppe breitere Unterstutzung zu erlangen doch wurde sie 1937 verboten Im Januar 1944 erschien ein Manifest der Istiqlal Partei das volle Unabhangigkeit nationale Wiedervereinigung und eine demokratische Verfassung forderte Der Sultan hatte diesem Manifest zugestimmt bevor es dem franzosischen Generalresidenten ubergeben wurde Dieser teilte jedoch mit dass nicht uber eine Anderung des Protektoratsstatus nachgedacht werde im Gegenteil wurde Ahlmad Balafrej Generalsekretar der Istiqlal der Kollaboration mit Nazi Deutschland bezichtigt In Fes und anderen Stadten fuhrte dies zu Unruhen in deren Verlauf etwa 30 Menschen ums Leben kamen Als der Sultan 1947 das spanische Rif besuchte geriet dieser Besuch zu einem Triumphzug Der kompromissbereitere Generalresident Eirik Labonne wurde daraufhin durch General Alphonse Juin ersetzt Zwar sagte er in den Stadten Reprasentationsorgane zu doch versuchte er dort wie in seiner algerischen Heimat Franzosen unterzubringen Der Sultan weigerte sich daraufhin seine Dekrete abzuzeichnen Der Berber Thamy al Glaoui warf ihm nun vor er fuhre Marokko in die Katastrophe Juin wurde im August 1951 durch General Augustin Guillaume ersetzt der Sultan gab am 18 November weiterhin seiner Hoffnung Ausdruck Marokko werde unabhangig werden Am 10 April 1947 hatte er sich erstmals fur die Unabhangigkeit ausgesprochen Franzosische Wirtschafts und Siedlerinteressen auf der einen Seite und nationalistische Gruppen auf der anderen steigerten die Spannungen Im Dezember 1952 kam es in Casablanca zu Ausschreitungen anlasslich des Mordes an dem tunesischen Arbeiterfuhrer Ferhad Hached In deren Folge verbot der Generalresident die Kommunistische Partei und die Istiqlal am 20 August 1953 setzten die Franzosen den Sultan ab und brachten ihn ins Exil Er wurde durch Mohammed ibn Aarafa ersetzt Da Frankreich seit 1954 im Algerienkrieg ebenfalls in kolonialen Auseinandersetzungen stand versuchte die Regierung die Lage in Marokko zu entscharfen Am 16 November 1955 durfte Mohammed V ins Land zuruckkehren 1956 begannen die Verhandlungen uber die Unabhangigkeit sowohl mit Spanien als auch mit Frankreich Staatsgrundung Israels Judenpogrom von Djerada und Oujda 1948 Auswanderung nbsp Die Mellah von Casablanca nach 1900Am 7 Juni kam es nach einer Rede Mohammeds V die sich gegen die Staatsgrundung Israels richtete zu einem Pogrom in der ostmarokkanischen Stadt Oujda und im benachbarten Djerada bei dem 47 Juden ermordet wurden 148 Der franzosische Generalresident der Jahre 1947 1951 Alphonse Juin berichtete schon nach dem Krieg uber Befurchtungen der Juden es konne durch den aufkommenden Nationalismus zu Pogromen kommen Einige Gruppen verhandelten mit der Istiqlal die wie Mohammed V auf Unterstutzung hoffte andere bereiteten ihre Auswanderung nach Israel vor Dies wiederum wurde seitens der Istiqlal als Mangel an Loyalitat gewertet die Zeitung Le jeune Maghrebin berichteten vom zionistischen Gift Die Kolonialbehorden nahmen an dass der antizionistische Kampf nur als Moglichkeit genutzt werden sollte um die nationalistischen Krafte zu sammeln und spater gegen Frankreichs Kolonialregierung selbst zu fuhren Einige Tage vor dem Pogrom riefen Nationalisten zu einem Boykott europaischer und judischer Waren auf Gleichzeitig fanden Sammlungsaktionen und Demonstrationen fur den Krieg gegen Israel statt Nun kam es zu gewalttatigen Ubergriffen auf Hauser Laden und die Juden selbst viele Muslime versuchten dies zu verhindern Allem Anschein nach war der Gewaltausbruch organisiert denn einerseits war den Schulern der Stadt freigegeben worden andererseits reisten Algerier per Zug an Auch waren Hauser der Muslime markiert worden um sie von den zu erwartenden Angriffen auszunehmen Danach waren acht Juden tot etwa 500 schwer verletzt 900 obdachlos Erst zweieinhalb bis drei Stunden nach Beginn des Pogroms erschien die Armee und beendete die Gewalt Kurz zuvor fuhren Aufruhrer in die 60 km sudwarts gelegene Phosphatstadt Djerada behaupteten die Juden hatten in Oujda die grosse Moschee angezundet Von den 150 ortlichen Juden wurden 39 massakriert und 44 verletzt die Uberlebenden wurden erst am nachsten Tag nach Oujda in Sicherheit gebracht nbsp Innenraum der Synagoge von SefrouMan unterstellte Frankreich die Muslime dazu veranlasst zu haben sich selbst zu diskreditieren und Frankreich als unverzichtbare Ordnungsmacht hinzustellen Viele Muslime waren durchaus gegen die Juden doch waren sie entsetzt uber das Ausmass der Gewalt Si Muhammad al Hajawi der Pascha von Oujda besuchte jede einzelne Familie um ihnen Trost zu spenden Dafur wurde er am 11 Juni von einem Muslim mit einem Messer attackiert er uberlebte den Angriff nur knapp Al Alam das arabische Blatt der Istiqlal brachte Trauer zum Ausdruck sowohl fur den Pogrom als auch fur das Attentat Am 11 Februar 1949 ergingen in Oujda zwei Todesurteile dazu eine Reihe von langjahrigen Haftstrafen sowie Geldstrafen Die Istiqlal sammelte Geldmittel fur die Verteidigung der Angeklagten wesentlich milder urteilte der Militargerichtshof bei den Angeklagten von Djerada obwohl dieser Pogrom wesentlich brutaler war Derweil wuchs die Zahl der illegalen Auswanderer die sich uber Algerien und Marseille in Sicherheit bringen wollten die Behorden schatzten dass bei Offnung der Grenze 200 000 der 250 000 marokkanischen Juden auswandern wurden Sie sammelten sich in den Dorfern um Oujda und in der Stadt selbst so dass sie etwa in Sefrou bereits ein Drittel der Bevolkerung ausmachten 149 1949 genehmigten die Behorden die Grundung von Cadima mit Hauptsitz in Casablanca einer judischen Organisation die die Auswanderung bis 1956 forderte Franzosen und Marokkaner furchteten nun weniger dass die Juden dem Staat Israel militarisch zugutekommen wurden wie Mohammed V angesichts des Palastinakrieges argumentiert hatte Doch durften zunachst nur 600 Juden pro Monat auswandern Ein Lager an der Mazagan Strasse 26 km ausserhalb Casablancas nahm die Auswanderer zunachst auf Von dort gingen sie entweder bis 1950 uber Algier vor allem aber uber Casablanca nach Marseille um von dort nach Israel zu gelangen Heute leben vielleicht noch 5 000 Juden in Marokko Konigreich Marokko seit 1956 Marokko wurde am 2 Marz 1956 unabhangig am 7 April schloss sich der spanische Teil des Landes an Der spanische Hochkommissar wurde abgezogen Auch die Peseta verschwand zugunsten des Francs was jedoch zu einer enormen Teuerung und zu einem von Oktober 1958 bis Februar 1959 dauernden Aufstand im Rif fuhrte 1958 kam auch das im Suden gelegene bis dahin spanische Tarfaya wieder an Marokko Ifni jedoch erst 1970 1978 ubergaben die Amerikaner ihre letzte Militarbasis Kenifra Frankreich hatte in 44 Jahren ganze 1415 baccalaureats hervorgebracht davon waren allein 775 judischen Glaubens Nur 15 der Schuler besuchten tatsachlich eine Schule Die massenhafte Landenteignung hatte 3 5 Millionen Marokkaner ohne Land gelassen Weder staatliche noch zivile Teile der Gesellschaft waren vorbereitet die gesellschaftliche Absicherung des Einzelnen war minimal 150 nbsp M Barek Bekkai erster Premierminister wahrend einer Zeremonie in Tetouan im Dezember 1956Das erste Kabinett fuhrte der unabhangige Armeeoffizier M Barek Bekkai vom 7 Dezember 1955 bis zum 12 Mai 1958 ein Berber aus der Oujda Region Damit zeichnete sich ein Bundnis der Monarchie mit den landlichen Honoratioren ab Ihm folgte der seit 1956 amtierende Aussenminister Ahmed Balafrej bis zum 16 Dezember 1958 Im ersten Kabinett sassen Vertreter aller Gruppen so auch ein Vertreter der Juden Von ihnen wanderten zwischen 1957 und 1961 allein 17 994 Emigranten nach Israel aus 151 wobei dies immer noch illegal vonstattenging so dass sich ein weitlaufiges Untergrundnetzwerk entwickelte Misgeret Operation Yakhin Der Konig und die Behorden nahmen dieses Verfahren weitgehend hin 1964 bis 1967 gingen die Auswanderungszahlen wieder stark zuruck Um diese Zeit lebten noch etwa 60 000 der ehemals 250 000 Juden im Lande Bis 1971 sank ihre Zahl auf 35 000 152 die meisten zog es inzwischen nach Europa oder Amerika 1957 nahm der Sultan den Titel eines Konigs an Er wahlte die Minister aus und kontrollierte Armee und Polizei Allerdings besetzte er ein beratendes Gremium mit 60 Mitgliedern Die Unabhangigkeitskampfer die einen Aufstand in Ifni und in Mauretanien begonnen hatten wurden in die Armee integriert Dabei unterstutzte Marokko die Aufstandischen in Algerien unterhielt jedoch weiterhin Beziehungen zu Paris von dessen Technik und Geldern das Land abhangig war Die Istiqlal Partei propagierte im Rahmen ihres Grossmarokko Konzepts Anspruche auf Mauretanien die Westsahara sowie Teile Algeriens und Malis 1959 spaltete sich die Istiqlal und die Union Nationale des Forces Populaires entstand Sie tendierte zu sozialistischen Ideen wahrend die verbliebene Istiqlal eher traditionalistisch war Mohammed V machte sich zum Ausgleicher der Gegensatze doch starb er bereits 1961 Ihm folgte sein Sohn Hassan II Die noch in Algerien befindliche franzosische Armee durfte sich 1962 wahrend der Massaker an ganzen Dorfern nicht einmischen die auch von tunesischen und marokkanischen Freiheitskampfern verubt wurden 153 Konstitutionelle Monarchie seit 1962 Grenzkrieg mit Algerien 1963 1964 nbsp Konig Hassan II auf Staatsbesuch in den USA 19831962 wurde Marokko in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt 1965 allerdings loste Hassan II das Parlament auf und ubernahm die Regierung selbst Neben der Linken sah sich nun auch die Istiqlal in der Opposition denn Hassan hatte zu den Parlamentswahlen von 1963 eine regierungstreue Partei gegrundet der wiederum viele Berber angehorten die sich von der Istiqlal nicht reprasentiert sahen Zwischen Oktober 1963 und Februar 1964 erlebte Marokko mit dem Grenzkrieg mit Algerien auch Guerre des sables Sandkrieg genannt eine erste militarische Auseinandersetzung um seine noch lange ungeklarten Grenzen 1970 wurde eine Verfassung verabschiedet die ein Einkammersystem vorsah doch kam es am 10 Juli 1971 zum Putschversuch von Skhirat Im August 1972 erfolgte ein zweiter Putschversuch des Militars Die manipulierten Wahlen von 1977 brachten dem Konig eine uberwaltigende Mehrheit ein Dazu trug vor allem seine auf Expansion nach Suden gerichtete Saharapolitik bei Aussenpolitisch blieb Marokko stark mit dem Westen verbunden Besetzung der ehemaligen Kolonie Spanisch Sahara Westsaharakonflikt nbsp Heute ist die Westsahara geteilt Marokko kontrolliert den Westen und die Polisario den Osten und Suden gelb Entlang der Waffenstillstandslinie von 1991 errichtete Marokko eine ca 2500 km lange Grenzbefestigung nbsp Protest gegen den von den Marokkanern errichteten Grenzwall 2006Im Konflikt zwischen Marokko und der Frente Polisario um die ehemalige Kolonie Spanisch Sahara beanspruchte Marokko das Gebiet wahrend die Polisario die Unabhangigkeit des gesamten Territoriums anstrebte Bereits 1967 hatte sich Spanien bereit erklart ein Referendum uber den Status der Kolonie durchzufuhren Marokko und Mauretanien unterstutzten dieses Vorhaben doch nachdem Spanien die Durchfuhrung immer weiter hinausgezogert hatte grundete im Mai 1973 eine Gruppe ehemaliger Studenten um al Wali Mustafa Sayyid die Befreiungsbewegung Frente Polisario die die Kolonie gewaltsam von der Kolonialherrschaft befreien wollte Ab 1974 forderte Konig Hassan den Anschluss der Westsahara jedoch ohne die Durchfuhrung eines Referendums Ende 1974 kundigte Spanien an im folgenden Jahr die Bevolkerung entscheiden lassen zu wollen Mauretanien und Marokko erwirkten noch im selben Jahr die Resolution 3292 der UN Vollversammlung in der Spanien aufgefordert wurde das Referendum nicht durchzufuhren stattdessen sollte der Internationale Gerichtshof ein Gutachten erstellen Es stellte am 16 Oktober 1975 fest dass das Selbstbestimmungsrecht einen hoheren Wert habe also ein Referendum durchgefuhrt werden musse nbsp Der Grune Marsch im November 1975Noch am selben Tag kundigte Hassan einen Marsch marokkanischer Zivilisten an um die historischen Bindungen mit der Westsahara zu unterstreichen Nachdem marokkanisches Militar in den Norden eingedrungen war um ein Eingreifen Algeriens zu verhindern und um Polisario Krafte zu binden fand der Grune Marsch vom 6 bis 10 November statt 350 000 Teilnehmer uberschritten an mehreren Stellen die Grenze Doch ein Weitermarsch auf die Hauptstadt El Aaiun fand wegen der spanischen Militarprasenz nicht statt Verhandlungen zwischen Marokko Mauretanien und Spanien fuhrten dazu dass Spanien seine Kolonialherrschaft zum 26 Februar 1976 aufgab Nachdem am genau diesem Tag eine Versammlung saharauischer Stammesfursten der Aufteilung der Westsahara zwischen Marokko und Mauretanien zugestimmt hatte rief die von Algerien unterstutzte Polisario am nachsten Tag in Bir Lehlu die Demokratische Arabische Republik Sahara aus Marokko besetzte die nordlichen zwei Drittel der Westsahara Mauretanien das sudliche Drittel Die UN Vollversammlung forderte weiterhin die Durchfuhrung eines Referendums Die Polisario die seit 1975 von Algerien unterstutzt wurde erreichte dass Mauretanien 1979 den Verzicht auf alle Anspruche erklarte woraufhin Marokko auch das sudliche Drittel annektierte Im Zuge der Kampfe wurde der Marokkanische Wall angelegt der das Eindringen von Polisario Anhangern in marokkanisch kontrolliertes Gebiet verhindern sollte Seit 1991 betragt die Lange der aussersten Wallanlage etwa 2500 km Der Kampf zwischen Marokko und der Polisario wurde 1991 durch einen Waffenstillstand beendet Ein Referendum scheiterte 1992 und 1997 daran dass die Polisario nur die Saharauis die zu Zeiten der spanischen Kolonialherrschaft in der Westsahara lebten und deren Nachkommen zulassen wollte Marokko hingegen auch die Mitglieder saharauischer Stamme die fruher in Sudmarokko gelebt hatten 2007 verabschiedete der UN Sicherheitsrat die Resolution 1754 in der die Gegner erneut zur Durchfuhrung eines Referendums aufgerufen wurden und die Friedensmission MINURSO bis Oktober 2007 verlangerte Marokkanische Sicherheitskrafte raumten ein Zeltlager nahe El Aaiun gewaltsam das im Oktober 2010 von Anhangern der Polisario errichtet worden war 154 Dabei kamen mindestens elf Menschen ums Leben 155 Die laufende UN Mission wurde bis zum 30 April 2014 verlangert 156 Etwa 180 000 Fluchtlinge leben seit 1976 in Fluchtlingslagern bei Tinduf in Westalgerien Streit um spanische Exklaven Petersilienkrieg 2002 Fluchtlinge nach Europa nbsp Die spanische Exklave Ceuta und die Isla del PerejilAm 11 Juli 2002 besetzten marokkanische Soldaten die Petersilieninsel Isla del Perejil eine Insel von nur 500 m Durchmesser vor der Kuste aber auch 8 km westlich der spanischen Exklave Ceuta gelegen mit der Begrundung einen Posten zur besseren Uberwachung illegaler Migranten und des Drogenschmuggels sowie zur Terrorismusabwehr zu benotigen Ausserdem erklarte Marokko die Insel zu seinem Besitz da sie im spanisch marokkanischen Vertrag uber die Unabhangigkeit Marokkos von 1956 nicht erwahnt wird Spanien warf Marokko daraufhin den Bruch einer stillschweigenden Vereinbarung aus den 1960er Jahren vor mit der geregelt worden sei dass die Insel von keinem der beiden Staaten besetzt werden durfe Marokko forderte seit 1975 die Ubergabe der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla Dabei wurde um Fischereirechte gestritten sowie um illegale Einwanderer aus Marokko Spanien entsandte zur Bekraftigung seiner Besitzanspruche Lenkwaffenfregatten nach Ceuta die dort am 15 Juli 2002 eintrafen Drei Tage spater sturmten Elitesoldaten unterstutzt von sechs Hubschraubern zwei U Booten und mehreren Kriegsschiffen die Insel und vertrieben die zwolf marokkanischen Soldaten Da es Spanien jedoch nicht gelang seine Anspruche mit Dokumenten zu untermauern denn die Insel wurde in keinem Vertrag erwahnt mussten seine Soldaten die Insel wieder raumen Anlasslich des Besuchs des spanischen Konigs in den afrikanischen Exklaven kam es noch 2007 zu diplomatischen Spannungen zwischen Rabat und Madrid in deren Verlauf Marokko seinen Botschafter abzog 157 Widerstand gegen die Monarchie Demokratisierungsversuche Am 29 Oktober 1965 wurde der linke Oppositionspolitiker Mehdi Ben Barka in seinem Pariser Exil unter Mitwirkung franzosischer Polizisten entfuhrt und am selben Tag ermordet Republikanische Putschversuche gegen die Herrschaft Hassans scheiterten 1971 und 1972 Im Juni 1981 kam es zu Ausschreitungen nachdem die Wirtschaft unter den Lasten des Saharakriegs und mehrerer schlechter Ernten zu leiden begann Seit den 1990er Jahren verstarkte sich zudem der Druck der Islamisten auf das Regime ahnlich wie in Algerien Mit der angekundigten schrittweisen Demokratisierung wurden Parlamentswahlen fur November 1997 beschlossen die die linke Opposition unter Abderrahmane Youssoufi erstmals gewann Er wurde im Marz 1998 Premierminister Dennoch blieb Hassan das Recht vorbehalten die Regierung abzusetzen das Parlament aufzulosen oder Gesetze nicht zu akzeptieren Auch konnte er bei Bedarf mit Notverordnungen regieren Daruber hinaus war er auch das geistliche Oberhaupt Ab 1994 verfolgte er ahnlich wie Algerien eine Politik der Amnestie um politische Gegner zu versohnen nbsp Mohammed VI Nach dem Tod Hassans im Juli 1999 trat sein Sohn Mohammed VI seine Nachfolge an Er leitete Reformen ein die aber die starke Stellung des Konigs in der Politik nicht beruhrten Hingegen ruckten die Rechte der Frauen in den Mittelpunkt und zwar sowohl im Ehe als auch im Erb und Scheidungsrecht Am 16 Mai 2003 kam es durch Angehorige islamistischer Gruppen zu Selbstmordattentaten auf judische Einrichtungen die alliance israelite und der judische Friedhof und Orte westlichen Lebensstils ebenso im Marz und April 2007 Ab 2002 regierte eine Mitte rechts Koalition die das System der Monarchie im Gegensatz zur Opposition unterstutzte und eine Verfassungsreform ablehnte Wirtschaftspolitisch verfolgte sie einen Privatisierungskurs sowie eine Deregulierung des Bildungs und Gesundheitswesens Das 1967 von Abdelkrim el Khatib einem Arzt Konig Hassans II gegrundete Mouvement Populaire Democratique et Constitutionnel wurde 2002 mit 42 von 325 Sitzen drittstarkste Partei Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Marokko 2011 errang die islamistische Gruppe als starkste Partei 107 von 395 Sitzen 158 Der seit 2008 als Generalsekretar amtierende Abdelilah Benkirane wurde Premierminister und loste damit den seit 2007 regierenden Abbas al Fassi ab Er koalierte mit der Istiqlal und der Sozialistischen Union der Volkskrafte die sich 1959 von der Istiqlal abgespalten hatte Hinzu kamen zwei weitere sozialistische Parteien wie die Partei des Fortschritts und des Sozialismus die ehemalige Kommunistische Partei Marokkos die seit 1997 allen Regierungen angehorte Benkiranes Partei fur Gerechtigkeit und Entwicklung vertritt gemassigt islamistische Positionen Am 12 Mai 2013 kundigte die Istiqlal den Ruckzug aus der Regierungskoalition an am 9 Juli traten funf ihrer sechs Minister zuruck Neuer Koalitionspartner wurde die 1978 gegrundete und von einem Schwager Konig Hassans gefuhrte Nationale Sammlung der Unabhangigen die 52 Sitze errungen hatte QuellensammlungenMohamed Meouak La langue berbere au Maghreb medieval Textes contextes analyses Leiden Boston 2016 Ahmed Siraj L Afrique du Nord antique d apres les sources arabes du Moyen Age Histoire et geographie historique 1993 Joseph Cuoq Bilad Al Sudan Recueil des sources arabes concernant l Afrique occidentale du VIIIe au XVIe siecle Bilad al Sudan Editions du Centre national de la recherche scientifique 1975 Dominique Valerien Les sources italiennes de l histoire du Maghreb medieval Inventaire critique Editions Bouchene 2006 Charlotte Courreye Augustin Jomier Annick Lacroix Le Maghreb par les textes XVIIIe XXIe siecle XVIIIe XXIe siecle Armand Colin 2020 LiteraturUberblickswerke Historische Lexika Thomas K 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Rifkrieg 1921 1926 Spekulanten und Sympathisanten Deserteure und Hasardeure im Dienste Abdelkrims Diss Munster 2003 S 62 Weider History Group Rif War Memento des Originals vom 28 September 2013 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historynet com Rudibert Kunz Rolf Dieter Muller Giftgas gegen Abd el Krim Deutschland Spanien und der Gaskrieg in Spanisch Marokko 1922 1927 Rombach Freiburg 1990 S 72 Dirk Sasse Franzosen Briten und Deutsche im Rifkrieg 1921 1926 Spekulanten und Sympathisanten Deserteure und Hasardeure im Dienste Abdelkrims Diss Munster 2003 S 56 Convention relative a l Organisation du Statut de la Zone de Tanger avec Protocole relatif a deux Dahirs concernant l Administration de la Zone et a l Organisation d une Juridiction internationale a Tanger signee a Paris le 18 Decembre 1923 Memento vom 25 Dezember 2011 im Internet Archive PDF Datei 1 MB der United Nations Treaty Collection League of Nations Archives Chronology 1928 League of Nations Archives Genf abgerufen am 23 Juli 2008 Hans Peter Bull 11 August 1967 Die Stadt zwischen den Fronten in Die Zeit 1 Agreement for the re establishment of the International Administration of Tangier Signed at Paris on 31 August 1945 Memento vom 25 Dezember 2011 im Internet Archive PDF Datei 115 KB der United Nations Treaty Collection collectornetwork com Spanish Morocco by Marc Van Daele Memento vom 3 Oktober 2013 im Internet Archive englisch Tanger Business as usual In Der Spiegel Nr 17 1952 online Alfred Hackensberger Geschutzt verdrangt geduldet Judisches Leben in islamischen Landern eine gefahrdete Tradition in Neue Zurcher Zeitung 25 Februar 2008 Gerhard Schulz Hrsg Geheimdienste und Widerstandsbewegungen im Zweiten Weltkrieg Gottingen 1982 S 84ff Michael M Laskier North African Jewry in the Twentieth Century The Jews of Morocco Tunisia and Algeria New York University Press 1994 S 91 113 Michael M Laskier North African Jewry in the Twentieth Century The Jews of Morocco Tunisia and Algeria New York University Press 1994 S 105 Susan Gilson Miller A History of Modern Morocco Cambridge University Press 2013 S 154 Michael M Laskier North African Jewry in the Twentieth Century The Jews of Morocco Tunisia and Algeria New York University Press 1994 S 225 Michael M Laskier North African Jewry in the Twentieth Century The Jews of Morocco Tunisia and Algeria New York University Press 1994 S 249 Zusammenfassend unter dem Blickwinkel der Entkolonialisierung Jean Jolly Decolonisation Crimes sans chatiments L Harmattan Paris 2012 S 55 76 SF Tagesschau West Sahara UNO Vermittlung von Blutbad uberschattet 9 November 2010 BBC News Eleven dead in clashes in Western Sahara camp 9 November 2010 Die Situation betreffend Westsahara United Nations Marokko zieht wegen Reise des spanischen Konigs Botschafter ab In Die Welt 5 November 2007 In 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