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Die Geschichte Algeriens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Demokratischen Volksrepublik Algerien von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Sie begann mit den ersten menschlichen Spuren vor 1 78 Millionen Jahren dem Altpalaolithikum Inhaltsverzeichnis 1 Ur und Fruhgeschichte 1 1 Altpalaolithikum vor 1 78 Millionen Jahren 1 2 Acheuleen 1 3 Aterien vor mehr als 100 000 bis 30 000 v Chr anatomisch moderner Mensch 1 4 Epipalaolithikum bis 6000 v Chr 1 4 1 Iberomaurusien 17 000 bis 8000 v Chr beginnende Sesshaftigkeit 1 4 2 Capsien etwa 8000 bis 4000 v Chr 1 5 Neolithikum vor 5600 v Chr 1 6 Libyer Berber Imazighen 2 Karthago Mauretanien und Numidien 3 Mauretanien Massyler und Masaesyler 3 1 Expansion Karthagos Erster Punischer Krieg Soldnerkrieg bis 237 v Chr 3 2 Der Zweite Punische Krieg Massinissa und Syphax bis 202 v Chr 3 3 Romisches Klientelkonigtum Numidien ab 202 v Chr 3 4 Dritter Punischer Krieg Aufteilung des Numiderreichs 150 bis 118 v Chr 3 5 Nachfolgestreit und Jugurthinischer Krieg 118 bis 105 v Chr 3 6 Caesar Pompeius Juba I Ende der numidischen Monarchien 46 und 33 v Chr 4 Teil des Romischen Reiches 4 1 Provinzen Grenzsicherung Verstadterung des Nordens 4 2 Romische Religion 4 3 Christianisierung ab etwa 200 4 3 1 Donatisten 4 3 2 Grabmaler von Tiaret Djedars 4 4 Aufstand des Firmus bis 375 5 Vandalenreich 429 bis 535 6 Ostrom Byzanz am Kustensaum ab 533 Berberreiche im Hinterland 6 1 Ostromische Militar und Zivilverwaltung Bistum Exarchat 6 2 Rebellion des Stotzas Ruckhalt in Mauretania 6 3 Streben nach Autonomie Berberreiche Antalas und Cusina 7 Arabische Expansion Islamisierung 7 1 Grundung und erste Expansionsphase Spaltung in Sunniten und Schiiten 7 2 Zweite Phase der Expansion Widerstand der Berber Islamisierung 8 Aghlabiden im Osten 800 bis 909 Kotama ca 900 bis 911 8 1 Erste islamische Reichsgrundung im ostlichen Maghreb 8 2 Stammesgruppen der Berber Dominanz der Kotama bis 911 9 Fatimiden 909 bis etwa 1016 1045 10 Flucht der Charidschiten nach Mittelalgerien 11 Ziriden 972 bis 1149 und Ḥammadiden Banu Hillal Verschwinden des Christentums 11 1 Hauptstadt Kairo Vizekonigtum der Ziriden Hammadiden 11 2 Unabhangigkeit der Ziriden Beduineninvasion Arabisierung Sunniten 11 3 Ḥammadiden und Verselbststandigung des zentralen Maghreb 1007 14 bis 1152 12 Tuareg im Suden ab dem 11 Jahrhundert 13 Almohaden 1145 1152 bis 1235 14 Meriniden und Abdalwadiden im Westen 1235 bis 1554 14 1 Dominanz der Meriniden im Westen der Hafsiden im Osten 14 2 Abdalwadidenreich der Zanata Druck der Meriniden und der nordiberischen Reiche 14 3 Eroberung von Kustenstadten durch Spanier Oberhoheit zunehmende Piraterie 15 Osmanische Herrschaft 1519 74 bis 1830 15 1 Spanisch osmanischer Gegensatz 15 2 Herrschaft der Deys ab 1659 15 2 1 Vorherrschaft des Militars Verwaltung 15 2 2 Staatseinnahmen und Okonomie 15 2 3 Innere und aussere Konflikte 16 Franzosische Besetzung und Kolonialherrschaft ab 1830 16 1 Widerstand gegen die Besetzung 1830 bis 1848 16 2 Bestandteil Frankreichs Siedlungskolonie ab 1848 16 3 Kabylenaufstand 1870 bis 1871 Proletarisierung Kolonialsystem 16 4 Widerstand der Tuareg Kolonie Franzosisch Nordafrika 17 Unabhangigkeitskampf Abwanderung der Europaer 17 1 Opfer Flucht und Konsequenzen des Krieges 18 Die algerische Republik seit der Unabhangigkeit 1962 18 1 Algerischer Sozialismus bis 1989 18 2 Militarputsch Burgerkrieg 1992 bis 2002 18 3 Bouteflika Amnestie Mittelmeerunion Salafismus 19 Quellen 20 Literatur 20 1 Uberblickswerke 20 2 Ur und Fruhgeschichte 20 3 Phonizier und Karthager 20 4 Numidien Mauretanien Berber 20 5 Rom Vandalen Byzanz 20 6 Muslimische Dynastien und Minderheiten Osmanen 20 7 Kolonialgeschichte 20 8 Jungste Geschichte 21 Weblinks 22 Film 23 AnmerkungenUr und Fruhgeschichte BearbeitenAltpalaolithikum vor 1 78 Millionen Jahren Bearbeiten nbsp Altsteinzeitlicher Faustkeil aus Algerien 13 9 8 1 3 7 cm 356 7 g Museum ToulouseDie altesten menschlichen Spuren Nordafrikas fanden sich in Algerien 1 Etwa 1 78 Millionen Jahre alt sind die Artefakte von Ain el Hanech in der archaologischen Literatur meist zu Ain Hanech verkurzt im Nordosten Algeriens etwa 12 km nordnordwestlich von El Eulma 2 Es fanden sich Schlagsteine cobbles ganze Splitter flakes verschiedene Bruchstucke und retuschierte Werkstucke 3 Das hohe Alter der Statte wurde zwischenzeitlich bezweifelt 4 fand aber auch jungst Fursprecher 5 In jedem Falle liess sich belegen dass die Hersteller dieser Werkzeuge in einer savannenartigen Landschaft lebten und dass Fleisch einen wichtigen Anteil an der Ernahrung hatte Neben Uberresten typischer Jagdbeute wie Nashorner und Elefanten deren Knochen Bearbeitungsspuren aufweisen fand man vor allem solche von Equus tabeti einer Pferdeart 6 Bereits seit geraumer Zeit wurden Grabungen durchgefuhrt die an verschiedenen Stellen in Marokko und Algerien zu besonders fruh datierten Funden fuhrten in Tunesien fand sich bisher allerdings nur ein einziges Artefakt aus der Zeit vor dem durch die Leitform des Faustkeils gekennzeichneten Acheuleen namlich Chopper oder Hacker 7 Dabei handelt es sich um ein Gerollgerat des fruhen Palaolithikums dessen Schneide durch Bearbeitung einer Kante erzeugt wurde Chopper sind die altesten Steingerate der Menschheit und zugleich die ersten Kerngerate 8 In Nordalgerien sind neben Ain Hanech die Fundstatte Mansourah 9 im Nordosten Djebel Meksem 10 bei Ain Hanech und Monts Tessala 11 im Nordwesten bekannt Hinzu kommen Fundstatten in der Sahara wie Aoulef 12 und Reggan 13 in der Mitte des Landes dann Saoura 14 im Westen und Bordj Tan Kena 15 an der Grenze zu Libyen Meist fehlten wichtige stratigraphische Informationen was zu voreiligen und sehr fruhen Datierungen fuhrte die heute nicht mehr zu halten sind Eine grosse Hurde fur genauere Datierungen stellt die Tatsache dar dass ubliche Datierungsverfahren nicht angewendet werden konnen etwa weil in der Region Vulkane fehlen deren Material ansonsten die Ermittlung von Datierungsintervallen zulasst Grabungen in den Jahren 1992 1993 und 1998 1999 fuhrten zu dem Ergebnis dass Ain Hanech keine einzelne Fundstatte ist sondern dass sich auf einem Areal von etwa einem Quadratkilometer Flache vier Statten befinden Diese sind neben Ain Boucherit das etwa 200 m sudostlich von Ain Hanech westlich des namengebenden Baches Ain Boucherit liegt die Platze El Kherba und El Beidha die 300 bzw 800 m sudlich der klassischen Fundstatten liegen Palaomagnetische Untersuchungen ermittelten fur die relevante Schicht in Ain Hanech wo zahlreiche Artefakte an einem einstigen Bachlauf entdeckt wurden ein Alter von 1 95 bis 1 77 Millionen Jahren Die bis zum Jahr 2006 entdeckten Oldowan Artefakte befinden sich in einer Schicht in der keinerlei Spuren des Acheuleen erschienen so dass diese Besiedlungsphase in keinem Zusammenhang mit den altesten Funden steht 2475 oftmals sehr kleine archaologische Fundstucke die Bearbeitungsabfalle darstellen dazu 1243 Knochen und 1232 Steinartefakte fanden sich in Ain Hanech In El Kherba fanden sich 631 Stucke darunter 361 Knochen und 270 Steinartefakte In fast allen Fallen sind Kalk und Feuerstein die Ausgangsmaterialien 43 bzw 56 Quarzit und Sandstein sind hingegen ausserst selten Feuerstein der in El Kherba noch haufiger vorkommt ist hier meist schwarz gelegentlich grun Kerne aus Feuerstein sind durchgangig kleiner als die aus Kalkstein die Abschlage sind sehr klein wenn auch der grosste immerhin 106 mm misst In Ain Hanech fanden sich 411 retuschierte Stucke uberwiegend an den Schmalseiten retuschierte Kratzer 50 und denticulates 32 also gezahnte Gerate dann end scraper also schmale Klingen oder Abschlage mit mindestens einer konvexen Seite zum schaben 8 5 und schliesslich Gerate mit Einkerbungen oder Scharten notches 7 sehr selten sind Stichel 16 Faustkeile wurden gar nicht gefunden Ain Hanech reprasentiert die alteste bekannte Steinbearbeitungstechnologie mode 1 und zahlt damit als einzige Grabungsstatte Nordafrikas zum Oldowan die Funde lagen vollkommen getrennt von denen des Acheuleen die sich sechs Meter weiter oberhalb befanden An beiden algerischen Statten fanden sich bisher schwer deutbare Uberreste grosser Saugetiere wie Giraffen oder Flusspferde die von Steinartefakten umgeben waren Zu den seit den ersten Grabungen bekannten Tierarten kamen Neuentdeckungen wie etwa Equus numidicus Insgesamt stellen die Funde und die an ihnen nachweisbaren Schlag und Schnittspuren die altesten Belege fur das Zerlegen grosserer Tiere in Nordafrika dar 17 Acheuleen Bearbeiten nbsp Der Unterkiefer von TernifineNeben den Fundstatten bei Casablanca ist Tighenif im Westen Algeriens die bedeutendste Archeuleenstatte des Nordwestens Rund eine Million Jahre junger als die genannten Spuren sind die dort entdeckten altesten menschlichen Uberreste Algeriens Der Unterkiefer von Ternifine heute Tighenif wurde 1954 in einem Steinbruch 20 km ostlich von Muaskar im Nordwesten des Landes entdeckt und zunachst als Atlanthropus mauritanicus 18 heute eher als Homo erectus mauritanicus oder Homo mauritanicus bezeichnet Er wurde auf ein Alter von etwa 700 000 Jahren datiert Damit handelt es sich um die altesten menschlichen Uberreste Nordwestafrikas 19 Sie bestehen aus drei Unterkiefern Tighenif 1 2 3 einem Scheitelbein Tighenif 4 und mehreren Zahnen von denen vier wohl von einem 8 bis 10 Jahre alten Kind stammen 20 Noch immer bestand die Fauna aus Saugetieren wie etwa dem Elefanten Loxodonta dem Nashorn Ceratotherium oder verschiedenen Antilopenarten Die Landschaft durfte offen gewesen sein doch bestanden ausreichend Gewasser Einige Anzeichen deuten auf eine Abkuhlung hin die sich an der Zuwanderung von Steppenbewohnern erkennen lasst Das Acheuleen dem der Fund zuzuordnen ist setzt vor etwa 1 75 Millionen Jahren in Ostafrika ein und wird mit dem Erscheinen des Homo erectus in Verbindung gebracht 21 Leitartefakt ist der Faustkeil Wahrend bis vor wenigen Jahren das Entwickelte Oldowan in zwei Phasen aufgeteilt wurde hat sich die Zuweisung des zweiten Abschnitts dieser Phase zum Acheuleen weitgehend durchgesetzt Die Herstellungstechnik ging von kleinen oft rauen Kernen zu grosseren uber die die Herstellung von grosseren Werkzeugen gestatteten Neue Materialien und neue Bearbeitungstechnik erforderten grossere Kraft und grossere Genauigkeit sowie eine bessere Koordination Das spate Acheuleen ist gleichfalls in Algerien anzutreffen so etwa am Lac Karar im Nordwesten hier entstanden auf der Grundlage weicherer Bearbeitungsschlage lanzett und herzformige Faustkeile Cleaver eine besondere Form rechteckiger Faustkeile dazu grosse und kleine Abschlage Mit Saoura und Tabelbala Tachenghit ist das Acheuleen auch in der Sahara vertreten die zu dieser Zeit ungleich gunstigere Lebensbedingungen bot Neben Gerollgeraten tauchen in der fruhen Phase rohe trihedrons Dreibeine selten Faustkeile Abschlage und Kerne auf Langer als im Norden blieben hier die dicken und unter grosserem Kraftaufwand hergestellten Faustkeile in Gebrauch Cleaver sind aber bereits in dieser Phase zwischen 1 000 000 und 600 000 Jahren zahlreich und die Levalloistechnik kam in Gebrauch Danach wurden die Gerate feiner Cleaver dominierten weiterhin es entstand eine Tabelbala Tachenghit Technik eine Vor Levalloistechnik Etwas weiter im Westen in der Tarfaya Region fanden sich gleichfalls Hinweise auf die Levalloistechnik doch konnte die geringe Zahl von Funden auf ein langsames Verschwinden des Acheuleen hinweisen In Tihodaine nahe dem Tassili n Ajjer Plateau befindet sich eine der seltenen Statten wo Tierreste mit Acheuleenartefakten auftreten 22 Ihr Alter wurde auf mindestens 250 000 Jahre bestimmt ahnlich wie Sidi Zin in Tunesien Aterien vor mehr als 100 000 bis 30 000 v Chr anatomisch moderner Mensch Bearbeiten Trager der nordafrikanischen Aterien Kultur war der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens wobei die Kultur moglicherweise erst im Maghreb entwickelt wurde Nach marokkanischen Funden zu schliessen geschah dies bereits vor 145 000 bis 171 000 Jahren 23 Damit kommt dem Aterien eine Schlusselstellung bei der Frage der Ausbreitung des Homo sapiens in den Maghreb und moglicherweise nach Europa zu Im Maghreb folgten jedenfalls auf spate Faustkeilkomplexe die Abschlagindustrien die den sudeuropaischen und vorderasiatischen stark ahnelten Das Aterien benannt nach der Fundstatte Bi r al Atir sudostlich von Constantine galt lange als Teil des Mousterien analog zur westeuropaischen Entwicklung Es gilt jedoch inzwischen als spezifische archaologische Kultur des Maghreb 24 die einen sehr hohen Bearbeitungsstand ihrer Steinwerkzeuge erreichte nbsp Aterien Spitze aus Djelfa im Saharaatlas im zentralen Norden AlgeriensSie entwickelte einen Griff fur Werkzeuge verband also verschiedene Werkstoffe zu Kompositwerkzeugen Leitform ist die mit einer Art Dorn ausgestattete Aterien Spitze die geeignet ist in einem zweiten Werkzeugteil befestigt zu werden 25 Bereits 1886 wurde sie durch Grabungen im Eckmuhl Steinbruch Carriere d Eckmuhl einem Vorort von Oran als eigene archaologische Kultur erkannt Anfang der 1920er Jahre erhielt sie den Namen Aterien Zwar waren die Trager dieser Kultur moderne Menschen doch kamen diese spatestens vor 80 000 Jahren in den Maghreb wie der Schadel von Dar es Soltan belegt Moglicherweise kamen die ersten anatomisch modernen Menschen aber gar nicht mit der Aterienkultur in den Maghreb sondern entwickelten sie vor Ort Der alteste Fund menschlicher Uberreste dieser Art in Marokko ist immerhin 190 000 bis 160 000 Jahre alt Djebel Irhoud 26 und liegt damit vor den bisherigen Grenzen des Aterien Dort fanden sich zwar Mousterien Artefakte aber keine typischen Artefakte des Aterien Moglicherweise ist im spaten Aterien ein kultureller Verlust zu konstatieren denn bisher sind keine Belege fur Korper Schmuck bekannt wie er sich in der Grotte des Pigeons bei Taforalt in der Region Oujda im Osten Marokkos fand Dort wurden 13 durchbohrte Schneckenhauser entdeckt die auf ein Alter von 82 000 Jahren datiert wurden Die Muscheln wurden vom Mittelmeer 40 km weit transportiert mit Ocker verziert und so durchbohrt dass man sie als Kette tragen konnte Sie gelten als altestes symbolisches Objekt 27 Die Entstehung einer Symbolebene wird von manchen Archaologen dem modernen Menschen zugeschrieben gleichsam als biologisch determiniertes Erbgut wahrend andere dieses Muster bereits bei den Neandertalern in Eurasien sehen Neben biologischen Ansatzen werden aber auch kulturelle oder klimatische Ursachen diskutiert 28 Epipalaolithikum bis 6000 v Chr Bearbeiten nbsp Fundstatten der iberomaurusischen und der Capsien Kultur in NordafrikaDie Zeit von etwa 25 000 bis 6000 v Chr umfasst im Maghreb sowohl Jager und Sammler Kulturen als auch solche des fruhesten Ubergangs zur sesshaften bauerlichen Lebensweise Wie in vielen Regionen des Mittelmeerraums ging dem Ubergang zum Ackerbau eine lange Phase zunehmender Ortsgebundenheit voraus die zwar die Voraussetzung fur die Ubernahme landbebauender Techniken bildete jedoch nicht gleichsam ruckwarts ihre Entstehung erklaren kann Diese Langzeitentwicklung wurde in jedem Falle stark von Klimaveranderungen determiniert Die Vergletscherungen der letzten Kaltzeit erreichten zwar nicht die nordafrikanische Kuste doch fuhrten kaltere Nordwestwinde zu einem trockeneren Klima Pollenuntersuchungen konnten die Zunahme von Steppenpflanzen in der Region belegen Der Ifrah See im Mittleren Atlas bietet dabei Pollenfunde aus der Zeit zwischen 25 000 und 5000 BP Sie belegen wiederum dass die Temperatur wahrend des letzten glazialen Maximums 21 000 bis 19 000 BP im Schnitt um 15 C niedriger lag und der Niederschlag sich um 300 mm pro Jahr bewegte In dieser Zeit verschwand selbst die Atlas Zeder Cedrus atlantica wenn sich auch Eichen weiter nachweisen lassen Ab 13 000 BP stiegen Temperatur und Niederschlag langsam an zwischen 11 000 und 9000 BP kam es erneut zu einer Abkuhlung Im algerischen Chataigneraie nicht zu verwechseln mit dem franzosischen liess sich belegen dass die Zeder mit dem starken Anstieg der Temperaturen und der Feuchtigkeit um 9000 BP stark zuruckging ein Anstieg der sich bis etwa 6500 BP fortsetzte Iberomaurusien 17 000 bis 8000 v Chr beginnende Sesshaftigkeit Bearbeiten Das Iberomaurusien eine an der nordafrikanischen Kuste und im Hinterland verbreitete Kultur breitete sich zwischen 15 000 und 10 000 v Chr an der gesamten maghrebinischen Kuste aus Wichtiger Fundort ist Afalou Bou Rhummel bei Bejaia vor allem aber das marokkanische Ifri n Ammar Das Iberomaurusien ist die alteste Stufe des maghrebinischen Epipalaolithikums sie erstreckt sich von 17 000 bis 8000 v Chr Ihre kennzeichnenden Artefakte mikrolithische Ruckenspitzen fanden sich zwischen Marokko und der Kyrenaika allerdings nicht in Teilen Westlibyens Sudwarts erstreckte es sich bis weit in den Atlas in Marokko sogar bis in die Region Agadir Cap Rhir 29 Die lithische Industrie des Iberomaurusien basierte auf Klingen besonders haufig sind Ruckenspitzen die zu Kompositgeraten verarbeitet wurden etwa paarig zu geklebten zweischneidigen Pfeilspitzen Der Anteil der Ruckenspitzen macht regelmassig 40 bis 80 der Steingerate aus Neben der lithischen Industrie entstand eine hochentwickelte Knochentechnologie Die Knochen wurden zu kleinen Spitzen verarbeitet aber auch dekoriert Daneben wurden Muschelschalen verarbeitet anscheinend aber nicht zu Schmuck sondern eher auch bis uber 40 km von der Kuste entfernt als Bestandteile von Wasserbehaltern oder als Lebensmittelreste In Afalou fanden sich aus Lehm geformte und bei 500 bis 800 C gebrannte tierformige Figurinen in einfacherer Form auch in Tamar Hat aber auch Steinritzungen fanden sich etwa auf Schlagsteinen wie etwa das Mahnenschaf von Taforalt Das Mahnenschaf das zu den Ziegenartigen zahlt war eine wichtige Nahrungsgrundlage In Tamar Hat lag sein Anteil bei 94 der Huftierknochen was zu Uberlegungen Anlass gab ob die Tiere nicht in Herden gehalten worden sein konnten In jedem Falle muss es sich um eine hochgradig spezialisierte Form der Jagd gehandelt haben Umstritten ist ob diese Art der kontrollierten Haltung oder Jagd in Zeiten grosserer Trockenheit in Ubung kam um dann bei zunehmender Feuchtigkeit wieder zugunsten fruher ublicher Jagdformen aufgegeben zu werden In Algerien sind die Hauptfundstatten zunachst um die marokkanisch algerische Grenze zu finden Ifri El Baroud Ifri n Ammar Kifan Bel Ghomari Taforalt Le Mouillah Rachegoun dann entlang der Kuste Rassel Afalou Tamar Hat Taza schliesslich einige wenige Statten im Hinterland Columnata El Hamel El Honcor Dakhlat es Saadane Ain Naga schliesslich an der algerisch tunesischen Grenze Khanguet El Mouhaad Ain Misteheiya Relilai Kef Zoura D El Mekta Die dem Iberomaurusien vorangehenden Kulturen variieren regional in Taforalt lost es eine Industrie ohne Abschlage ab Im Iberomaurusien liessen sich Unterschiede in der Steintechnologie zwischen der Kuste und dem Hinterland belegen auch reagierten die Menschen in der Steinbearbeitungstechnologie auf verschiedene Weise auf differierende okologische Nischen 30 Die Entstehung des Iberomaurusien konnte mit der um 23 000 bis 20 000 BP stattfindenden Verbreitung der Ruckenklingen zusammenhangen wie sie grosse Teile des Nahen Ostens und Nordafrikas erfasste Ob die Ausbreitung von Ost nach West entlang der Kuste erfolgte oder auf einer sudlicheren Route ist unklar Nachweisen lasst sich die Kultur bis nach 11 000 BP wahrscheinlich sogar bis um 9500 BP Die altesten Begrabnisstatten stammen aus den algerischen Fundstatten Afalou bou Rhummel und Columnata Anatomisch gehorten die Toten dem modernen Menschen an waren aber robust gebaut Sie wurden 1932 von Marcellin Boule und Henri V Valois als Mechta Afalou eingeordnet doch gilt heute als widerlegt dass es sich um eine eigene Rasse handelte Dieser wurde jedenfalls ohne weitere Belege die Guanchen der Kanaren zugewiesen Gegen diese Einordnung spricht dass dieser ausschliesslich anhand von anatomischen Merkmalen und entsprechend sortierten Skeletten beobachtete Typ auch in Libyen auftaucht wo er einer anderen Kultur zugeordnet wurde aber auch in Fundstatten des Capsien in Tunesien und Algerien 1955 wurde die Mechta Afalou Rasse sogar noch in vier Untertypen differenziert indem man nach blossem Augenschein sortierte 31 Noch um 1970 wurden auf diese Art weitere Rassen definiert 32 Auffallig ist die Entfernung meist gesunder Zahne z B beim Schadel Hattab II vor allem der Schneidezahne Da es keine sonstigen Gewaltspuren im Gesichtsbereich gibt hatte dies wohl eher kosmetische rituelle oder gesellschaftliche Grunde etwa Statusgrunde 33 Um 13 000 BP kamen grosse Abfallhaufen auf die sich ganz uberwiegend aus den Schalen von Mollusken zusammensetzten Sie fanden sich in Hohlen des westlichen Maghreb und tauchten zeitlich wenig vor den Capsienfundstatten Algeriens und Tunesiens auf den escargotieres Ob diese Hugel Anzeichen erhohter Ortsfestigkeit sind ahnlich wie die wachsende Zahl an Begrabnisstatten wird noch untersucht Capsien etwa 8000 bis 4000 v Chr Bearbeiten In Ostalgerien und Tunesien folgte dem Iberomaurusien das Capsien das seit 1909 mit der Entdeckung der Fundstatte Mekta bei Gafsa in Sudtunesien bekannt wurde 34 R Vaufrey schlug 1933 eine Aufteilung in typisches und oberes Capsien vor eine Einteilung die bis heute Gultigkeit hat Wahrend in der fruheren Phase grosse Werkzeuge vorherrschten dominierten in der spateren Phase geometrische Mikrolithen Die Grenze zwischen den beiden Phasen die mit dem Erscheinen einer veranderten Herstellungstechnik fur Klingen der pression pour le debitage lamellaire oder pressure flaked bladelets zusammenfallt konnte um 6200 cal v Chr liegen 35 Es folgte demnach dem typischen Capsien ab 9400 bis 9100 BP ein oberes Capsien ab 8200 BP Mit dessen neuer Technik bei der weniger durch Schlagen als durch Druck Klingen gewonnen wurden ist eine erhebliche Verfeinerung der Steintechnologie verbunden sie ist aber auch Indiz fur eine Veranderung der Lebensweise Wie sich in Hergla im Norden Tunesiens belegen liess waren die dortigen Jager Fischer und Sammler in der 1 Halfte des 6 Jahrtausends in der Lage neben dem vorherrschenden Kalk und Feuerstein Obsidian zu verarbeiten Dieses vulkanische glasartige Material kann nur uber das Meer gekommen sein so dass es als sicherer Beleg fur Seefahrt gelten kann die spatestens an der Wende vom 7 zum 6 Jahrtausend v Chr eingesetzt haben muss Im westlichen Mittelmeerraum kommen die ostlichen Obsidiangebiete wie Anatolien nicht in Frage das karpatische Obsidian reichte westwarts nur bis zum norditalienischen Triest Infrage kamen also nur Pantelleria Palmarola Lipari und Sardinien Das Material stammte wie chemische Untersuchungen erwiesen von der Insel Pantelleria Die Bearbeitung erfolgte offenbar in ahnlicher Form wie man es von den Steingeraten gewohnt war 36 Im Gegensatz zum Iberomaurusien das zwar auch Abfallhugel kannte entstanden nun solche Hugel in denen sich organische Uberreste vergleichsweise gut hielten nunmehr als in der Landschaft sichtbare Hugel nicht nur in Hohlen Die meisten menschlichen Uberreste wurden in diesen Hugeln den escargotieres entdeckt Die Entfernung der Schneidezahne war wesentlich seltener als zuvor sie beschrankte sich nach dem Iberomaurusien uberwiegend auf Frauen In dieser Hinsicht lassen sich um 9500 BP regional abweichende Praktiken feststellen Im nordtunesischen Hergla liess sich auch die Herstellung von Keramik in situ nachweisen Damit liegt die Keramik zeitlich auch hier fruher als das beginnende Neolithikum wie es im Nahen Osten und in zahlreichen anderen Gebieten bereits nachweisbar ist Vorneolithische Keramik fand sich in El Mermouta und El Mirador in Nordalgerien Offenbar ubernahmen die Jager Fischer und Sammler zwar neolithische Innovationen blieben jedoch bei ihrem bisherigen Lebensstil Zudem kam es zu einer Art Fernhandel oder austausch auch uber See zu technologischen Innovationen und zu einer begrenzten Sesshaftigkeit sowie zur Bildung von Nahrungsmittelvorraten In Ain Misteheyia im Osten Algeriens konnte die Anpassungsfahigkeit dieser Gesellschaften an die klimatischen Veranderungen belegt werden 37 Moglicherweise zahlen die Menschen des Capsien zu den Vorfahren der Berber 38 Neolithikum vor 5600 v Chr Bearbeiten nbsp Verbreitung megalithischer StrukturenEinige Zeit lang wurden Getreidekorner in akeramischen Schichten als Anzeichen fur eine fruhe Neolithisierung Marokkos gehalten 39 Dabei stammten die Pflanzen und Tiere aber auch die Impressoware aus Sudspanien Im Osten Marokkos und in Algerien setzte der Prozess demnach noch spater ein Fundstatten wie Hassi Ouenzga zeigen dass diversifizierte Keramiken lokaler Typen zunachst erschienen dann erst domestizierte Tiere Die bis 2012 ermittelten Daten fur altneolithische Funde aus dem Projekt Rif Oriental reichen bis 5600 v Chr zuruck jungste Daten der Kustenstationen sind wohl noch alter Die Fundstelle Ifri Ouzabor weist unter dem Altneolithikum eine epipalaolithische Schicht auf Schon die Funde der oberen Schicht liegen hier um 6500 v Chr und sind somit tausend Jahre junger als das bisherige Enddatum des Iberomaurusien im Hinterland der Kuste Ifri el Baroud Moglicherweise lasst sich hier die gesuchte Kontinuitat des Epipalaolithikums zum Altneolithikum belegen Jedenfalls scheint es im Westen und Norden Marokkos keine Kontinuitat zwischen den Jager und Sammler Kulturen und den neolithischen Kulturen gegeben zu haben Allerdings bestand die Sitte die Schneidezahne zu entfernen fort Wahrend sie im Osten des Maghreb nunmehr selten anzutreffen war war sie im Westen bei 71 der Individuen vorhanden und sie betraf Manner wie Frauen wieder gleichermassen Dies mag fur eine Kontinuitat der Bevolkerung sprechen nbsp Felsmalerei im Tassili n Ajjer im Sudosten Algeriens nbsp Jager mit Pfeil und BogenDie altesten Felszeichnungen des Maghreb fanden sich bei Ain Sefra und Tiout In den Berghangen des Mont Ksour bis hin nach El Bayadh fanden sich Abbildungen von Straussen Elefanten und Menschen Bei diesen Felsbildern unterscheidet man funf Phasen Von 9000 bis 6000 v Chr entstanden hauptsachlich Gravuren in der nach dem Asiatischen Wasserbuffel Bubalus genannten Bubalus Phase Dieser folgten erste Malereien Rundkopf 7000 bis 6000 v Chr in der Rinderzeit 4000 bis 2000 v Chr folgen feine Darstellungen von Rindern anderen Haustieren und Menschen In der Pferdezeit 2500 1500 v Chr und in der Kamelzeit ab 100 v Chr folgen entsprechende Darstellungen Libyer Berber Imazighen Bearbeiten Es ist anzunehmen dass bereits seit dem Capsien Kulturen von erheblicher Kontinuitat nachweisbar sind aus dem sich spater die Volksgruppe der Libyer bzw deren Vorfahren entwickelte welche lang unter dem Sammelbegriff Berber bezeichnet wurden Da dies jedoch nicht vollkommen gesichert ist verwenden viele Autoren die traditionelle Bezeichnung Libyer die allerdings schon bei den Griechen variabel benutzt wurde Unser heutiges Wort Barbar leitet sich aus dem Lateinischen ab wo Menschen die eine andere Sprache sprachen als Barbaren bezeichnet wurden und bar bar die fremde Sprache imitieren sollte Auch im Arabischen findet sich diese Bezeichnung barbari wieder wo die Region der Berber oft als Berberei bezeichnet wurde Die Eigenbezeichnung der Berber hingegen lautet Imazighen bzw Amazigh im Singular Ab etwa 2500 v Chr wurde die Sahara wieder trockener was zahlreiche Gebiet unbewohnbar macht und zahlreiche Gruppen zwang gunstigere Gebiete aufzusuchen Um 1500 v Chr wurde der nahostliche Einfluss starker und an der Strasse der Garamanten fanden sich zahlreiche Felsbildstationen die Pferde und Streitwagen darstellen nbsp Mausoleum von MedracenIn Algerien existieren grosse Grabhugel die wie in Mzora einen Durchmesser bis 54 m hatten Sie sind wahrscheinlich auf 1000 v Chr zu datieren Die spateren Tumuli weisen bereits phonizische Einflusse auf wenngleich die Hugel auf Libyer zuruckgehen Ein als Medracen bekanntes Mausoleum stammt wohl aus dem 4 oder 3 Jahrhundert v Chr und hat einen Sockeldurchmesser von 58 9 m Mehrere der Bauwerke aus der vor islamischen Berberzeit wurden 2002 der UNESCO als Kandidaten fur das Weltkulturerbe vorgelegt 40 Schriftliche Quellen setzen erst im 2 Jahrhundert v Chr ein Zu dieser Zeit hatte sich die Kultur der Berber nicht nur stark regionalisiert sondern stand in standigem Austausch mit den Kulturen des Sahel Agypten und war uber das Mittelmeer mit Sudeuropa und dem Nahen Osten verbunden In diesem Stadium der zunehmenden Sesshaftigkeit der Entstehung von Dorfern mit grossen Nekropolen und einer entsprechenden Architektur der Grabmale der Entstehung von tribalen spater monarchischen Herrschaftstraditionen sowie der Beeinflussung durch Griechen Phonizier sowie Romer und der Entstehung einer eigenen Schrift existiert eine wenn auch vereinzelt eine schriftliche Uberlieferung Bei Chemtou dem antiken Simitthus im Nordwesten Tunesiens fanden sich Basreliefs Moglicherweise handelte es sich bei den Darstellungen um lokale Gotter ahnlich wie bei Beja wo die Darstellungen wohl aus dem 3 Jahrhundert n Chr stammen Wahrend in Borj Hellal aus dem 1 Jahrhundert v Chr noch eine Gottin im Mittelpunkt steht ruckt im vierhundert Jahre jungeren Beja bereits ein mannlicher Gott in den Mittelpunkt Dennoch bestanden wie romische Quellen berichten die dii mauri die maurischen Gotter fort Neben diesen Gottern spielten in den phonizischen Gebieten Baal Hammon und Tanit zentrale Rollen die Gottin Tanit in Libyern jedoch eine untergeordnete Rolle Der Einfluss der punischen Religion auf die Berber wurde in der Forschung fruh umgedeutet Die historische Phantasie wurde bis in unser Jahrhundert allzu oft vom Blick auf die karthagischen Menschenopfer bestimmt die dort nicht von der Hand zu weisen sind Doch wies nur eine Quelle auf solche Opfer auch bei den Libyern hin Diese Mauri Maurusii Masylii usw galten den Ostromern als freundlich Fur die feindlichen Berber kamen hingegen zu dieser Zeit Bezeichnungen wie Nasamon oder Marmarides in Gebrauch Gruppen die auf dem Gebiet des heutigen Staates Libyen lebten Als Beleg fur Menschenopfer die es dementsprechend angeblich bis in das 6 Jahrhundert n Chr gegeben haben soll ist die vielfach zitierte Stelle bei Goripp jedoch kein ausreichender Beleg wie jungste Untersuchungen zeigen 41 Karthago Mauretanien und Numidien BearbeitenDie Gebiete Algeriens wurden seit Beginn der historischen Uberlieferung von Berbern besiedelt Gegen Ende des 3 Jahrhunderts v Chr entstand das Konigreich Numidien im Osten und das Konigreich Mauretanien welches neben dem nordlichen Marokko auch das westliche Algerien umfasste nbsp Machtsphare Karthagos nbsp Rekonstruktion karthagischer Hafenanlagen auf der Insel vor AlgierUm 600 v Chr dominierte die Handelsmetropole Karthago die der Legende nach 814 v Chr von Phoniziern gegrundet worden war Die Stadt sicherte sich ein weitraumiges Hinterland Dabei geriet sie spatestens um 580 v Chr mit den griechischen Kolonisten auf Sizilien in immer wieder aufflackernde Konflikte die sich an den karthagisch phonizischen Kolonien im Westen der Insel und der Handelskonkurrenz entzundeten Eine Kette von Stutzpunkten reichte bis an die Atlantikkuste einige von ihnen waren Grundungen Karthagos wie etwa Hippo Regius Bejaia oder Tipasa Mauretanien Massyler und Masaesyler BearbeitenExpansion Karthagos Erster Punischer Krieg Soldnerkrieg bis 237 v Chr Bearbeiten nbsp Krafteverhaltnis im westlichen Mittelmeerraum nach dem Ersten Punischen KriegUm 250 v Chr stiessen die Karthager auf die Hochebene von Theveste im aussersten Osten Algeriens vor Mitten im ersten Krieg gegen Rom unternahm Hanno 247 v Chr eine Expedition nach Westen die ihn bis nach Theveste fuhrte wahrend Hamilkar Barkas nach Sizilien segelte Moglicherweise fand nach dem Soldnerkrieg er fand 241 bis 237 v Chr nach der Beendigung des Ersten Punischen Krieges statt ein weiterer Numiderkrieg statt Vielleicht handelte es sich aber auch nur um die Niederschlagung derjenigen Numider die sich dem Aufstand der Soldner angeschlossen hatten Inwiefern dieser aussere Druck die berberischen Gruppen dazu veranlasste eine Konigsherrschaft einzurichten ist unklar Der Zweite Punische Krieg Massinissa und Syphax bis 202 v Chr Bearbeiten nbsp Die numidischen Konigreiche um 220 v Chr Gaia der Vater Massinissas war wohl der erste Konig der Massyler des ostlichsten der drei Numiderreiche Das schmale Gebiet lag zwischen dem Gebiet Karthagos und dem der Masaesyler wobei es um die Grenzstadt Cirta das heutige Constantine immer wieder zu Kampfen zwischen den beiden Numiderreichen kam Bei den Massylern war der Anteil der ortsfesten bauerlichen Bevolkerung dabei erheblich hoher als weiter im Westen Gaias Sohn Massinissa wurde in Karthago erzogen und hatte dort Zugang zu den hochsten Kreisen 42 Er wurde in der punischen Kriegstechnik geschult und verbundete sich im Kampf gegen Syphax den Konig von Westnumidien wahrend des zweiten punischen Krieges mit Karthago Er griff Syphax gemeinsam mit einem punischen Heer unter Hasdrubal an und zwang den romischen Verbundeten zum Frieden mit Karthago 212 v Chr setzte er mit Hasdrubal nach Spanien uber wo er mit seinen numidischen Reitern zum Sieg uber die Romer unter den Brudern Publius Cornelius Scipio und Gnaeus Cornelius Scipio Calvus entscheidend beitrug 213 v Chr hatte Syphax jedoch die Front gewechselt und sich mit den Romern verbundet so dass die Karthager eilig aus Spanien abziehen mussten Die Karthager suchten ihrerseits eine Annaherung an Gaia Beide Seiten versuchten Syphax auf ihre Seite zu ziehen Als Hasdrubal seine Tochter Sophoniba aus politischem Kalkul mit Syphax verheiratete namlich um ihn endlich als Verbundeten zu gewinnen und als er ihm daruber hinaus die Nachfolge des Gaia in Aussicht stellte wechselte Massinissa 206 v Chr auf die Seite Roms Doch wurde er von Syphax geschlagen und aus Ostnumidien vertrieben Auch war sein Erbanspruch keineswegs gesichert Nach dem agnatischen Recht hatte Gaia namlich seinen Bruder Oezalces als Nachfolger eingesetzt doch starb der Greis bald Er hatte jedoch zwei Sohne der jungere war minderjahrig so dass Capussa den Thron bestieg Gegen den neuen Konig erhob sich Mazaetulla der einer verfeindeten Linie des Konigshauses angehorte Beim Kampf zwischen den Pratendenten kam Capussa ums Leben Der Sieger ubertrug dem minderjahrigen Bruder des Toten Lacumaces den Thron doch behielt Mazaetulla die wirkliche Macht als Vormund und Regent Daruber hinaus heiratete er die Witwe des Konigs Oezalces eine Karthagerin Massinissa setzte nach diesen Vorgangen von Gades in Sudspanien nach Numidien uber ohne zu wissen wie er mit seinen wenigen Mannern zuruckkehren sollte Konig Baga von Mauretanien stellte ihm nach instandigem Bitten er wollte keineswegs in den Krieg zwischen Rom und Karthago hineingezogen werden 4000 Mann zur Verfugung die ihn durch das Reich des Syphax geleiteten und sich danach zuruckzogen Massinissa setzte sich auf karthagischem Gebiet fest und fuhrte dort einen Kleinkrieg der fur Karthago jedoch uberaus verlustreich war Mazaetulla schickte daher unter seinem Feldherrn Buscar 4000 Soldaten und 2000 Reiter aus die so erfolgreich waren dass Massinissa mit nur 50 Reitern entkommen konnte Er wurde aber bei Clupa Kelibia erneut umzingelt und bis auf funf Mann niedergemacht Massinissa entkam und sturzte sich mit seinen wenigen Verbliebenen in einen Fluss Er galt als ertrunken zwei seiner vier Manner kamen ums Leben Syphax war nun der Herr uber beide Numiderreiche Doch Massinissa hatte sich in einer Hohle versteckt wo ihn seine Manner versorgten Als er aufbrach um sein Reich zuruckzuerobern fand er in kurzer Zeit unter den Massylern Anhanger Bald standen ihm wieder 6000 Fusssoldaten und 4000 Reiter zur Verfugung Zwischen Cirta und Hippo Regius besetzte er strategisch wichtige Hohen Doch gegen das Heer Verminas des Sohnes des Syphax musste Massinissa eine vernichtende Niederlage einstecken Syphax verbundete sich 204 v Chr endgultig mit Karthago wozu seine karthagische Frau Sophoniba alles in Bewegung gesetzt hatte Doch nur im Fall eines Kriegs in Afrika war Syphax zur Unterstutzung Karthagos verpflichtet nicht fur den Kampf jenseits des Mittelmeers Als Scipio der Altere 204 v Chr in Afrika landete kam Massinissa als beinahe mittelloser Fluchtling zum romischen Heerfuhrer Scipio musste als Syphax mit einer Armee erschien die Belagerung Karthagos abbrechen Er liess die in numidischen mapalia nachtigenden Gegner jedoch angreifen und ihre Hutten niederbrennen Er selbst attackierte Hasdrubals Lager Dabei trug Massinissa bei dem Uberfall durchaus zum Sieg uber Hasdrubal und Syphax bei Zusammen mit Laelius fiel Massinissa noch im selben Jahr in das Reich des Syphax ein Hasdrubal und Syphax die insgesamt 30 000 Mann unter Waffen hatten von denen 6000 Keltiberer waren unterlagen schliesslich in der Ebene des Bagradas Hasdrubal floh nach Karthago Syphax nach Numidien Der zuruckgekehrte Hannibal unterlag schliesslich bei Zama und musste 193 v Chr aus Karthago fliehen Karthagos Gebiet wurde auf Afrika beschrankt die Stadt musste in den nachsten 50 Jahren 10 000 Talente Silber an Rom abliefern die Flotte musste bis auf zehn Schiffe ausgeliefert werden Offiziell wurde Karthago zur Verbundeten erklart als Rom gegen Makedonien und gegen die Seleukiden Krieg fuhrte Dazu lieferte die Stadt sogar Getreide und stellte sechs ihrer zehn Schiffe Fur Numidien war neben dieser Machtbeschrankung die wichtigste Vertragsklausel dass Karthago ohne romische Zustimmung keinen Krieg mehr fuhren durfte Romisches Klientelkonigtum Numidien ab 202 v Chr Bearbeiten Scipio uberliess Massinissa wohl ein Drittel des romischen Heeres um seinen Erbanspruch gegen Syphax durchzusetzen Dieser liess die romischen Truppen zuruck um Cirta zu nehmen das sich aber erst ergab nachdem Syphax als Gefangener vorgefuhrt worden war Sophoniba die ebenfalls in Massinissas Gefangenschaft geriet versuchte er vor der Forderung Scipios zu schutzen indem er sie sogleich heiratete Sie war ihm schon als Kind im Jahr 213 v Chr versprochen worden Sie selbst hatte bei der Auslieferungsforderung gegenuber Massinissa damit argumentiert dass Numider und Karthager doch Afrikaner seien was sie gegen die romischen Eindringlinge verbinden sollte Scipio erkannte nach Befragung des Syphax der alle Schuld auf Sophoniba abwalzte gleichfalls dass die Karthagerin eine unversohnliche Feindin Roms war Als Scipio ihre Auslieferung verlangte reichte Massinissa ihr selbst den Giftbecher Rom erkannte Massinissa als Konig von Numidien an Als Belohnung fur die geleisteten Dienste erhielt er das Reich des Syphax Das Tal des Bagradas musste Karthago wieder abtreten jeder Widerstand gegen seine Forderungen wurde von Rom mit einer Wiedereroffnung des Krieges bedroht Hauptstadt Numidiens wurde Cirta Massinissa schaffte zunachst die agnatische Thronfolge ab um seinen Sohnen die Nachfolge zu sichern Wie schon Vermina vor ihm liess er Munzen mit seinem Bildnis pragen nach hellenistischem Vorbild trug er ein Diadem und sorgte dafur dass der alteste Sohn zum Thronfolger bestimmt wurde Gerade im Westen wo Vermina auf unbekannte Weise verschwand waren die Herrschaftsmoglichkeiten jedoch sehr beschrankt Noch gegen Ende seiner Regierungszeit sah er sich dort dem Aufstand eines Enkels des Syphax namens Arcobarzanes gegenuber Zunachst jedoch stiess Massinissa zwischen 200 und 193 v Chr nach Westen gegen Vermina vor wahrend sich Baga weiterhin neutral hielt 195 oder 193 v Chr uberfiel Massinissa der das von seinem Vater Gaia besessene Gebiet zuruckforderte karthagische Orte 182 v Chr kam es erneut zu einem Expansionsversuch wieder gingen Gesandte beider Parteien nach Rom Massinissa musste die 70 Stadte die er laut Beschwerde der Karthager erobert hatte wieder herausgeben besetzte sie jedoch wenige Jahre spater erneut Sehr viel spater gelang ihm 161 v Chr die Besetzung der Stadt Lepcis des spateren Leptis Magna in Tripolitanien Dritter Punischer Krieg Aufteilung des Numiderreichs 150 bis 118 v Chr Bearbeiten 151 v Chr wurde die Partei Massinissas aus Karthago vertrieben Das Heer Hasdrubals wurde jedoch von Massinissa besiegt Der Feldherr musste zusichern auf alles strittige Gebiet zu verzichten und 5000 Talente Silber zu zahlen Der Rest seines Heeres wurde entwaffnet und musste ohne Waffen abziehen wurde aber unterwegs von Gulussa dem Sohn Massinissas uberfallen und niedergemacht Massinissa unterstutzte die Romer die die Stadt 146 v Chr zerstorten nur widerwillig gegen Karthago Er starb gleich zu Beginn des Kriegs 149 v Chr im Alter von 90 Jahren Sein Reich wurde auf seinen Wunsch durch Scipio den Jungeren unter die Konigssohne Micipsa bis 118 v Chr Gulussa und Mastanabal aufgeteilt Nachfolgestreit und Jugurthinischer Krieg 118 bis 105 v Chr Bearbeiten Fur die weitere Entwicklung spielte zunachst Micipsa eine wichtige Rolle der seine beiden Bruder uberlebte und nach dreissigjahriger Herrschaft 118 v Chr starb Doch sein Bruder Mastanabal hatte zwei Sohne die fur die dynastische Entwicklung eine noch wichtigere Rolle spielten namlich Jugurtha der 118 112 bis 105 und Gauda der 105 bis 88 v Chr Konig von Numidien war Nach Micipsas Tod sollten zunachst seine Sohne Adherbal und Hiempsal sowie sein Neffe Jugurtha den er adoptiert hatte seine Nachfolger werden und Numidien in drei Herrschaftsgebiete teilen Jugurtha stammte im Gegensatz zu seinen Halbbrudern Adherbal und Hiempsal nicht von Micipsas Lieblingsfrau ab was ihn vom rechtmassigen Anspruch auf den Thron ausschloss Micipsa sah sich dazu veranlasst ihn nach Spanien zu schicken wo er bei der Belagerung von Numantia an der Seite seines spateren Gegners Marius half Als Micipsa 118 v Chr starb brach der erwartete Thronerbenstreit aus Bei Verhandlungen liess Jugurtha Hiempsal ermorden doch Adherbal konnte fliehen 116 v Chr stimmte Rom einer Teilung Numidiens zwischen Jugurtha und Adherbal zu nachdem Jugurtha die richtigen Manner in Rom bestochen hatte 112 griff Jugurtha die Hauptstadt Cirta an und liess Adherbal zusammen mit der gesamten mannlichen Bevolkerung der Stadt hinrichten Dabei kamen auch romische Handler ums Leben wodurch der Senat zum Eingreifen gezwungen wurde Doch auch die militarischen Operationen die in den Jugurthinischen Krieg ubergingen wurden nur halbherzig gefuhrt denn Jugurtha hatte einen Teil der romischen Oberschicht in der Hand 111 v Chr ging Konsul Lucius Calpurnius Bestia nach Numidien doch schloss er einen fur Jugurtha vorteilhaften Frieden Daraufhin lud der Volkstribun Gaius Memmius Jugurtha nach Rom wo er vor einer Volksversammlung Rechenschaft daruber ablegen sollte ob er sich die vorteilhaften Bedingungen nicht erkauft hatte Dass diese Anhorung nicht vor dem Senat sondern vor einer Volksversammlung stattfinden sollte war ein Bruch mit der aussenpolitischen Tradition Roms und zudem ein Indikator fur die politischen Spannungen Jugurtha kam zwar nach Rom doch verzichtete die Versammlung auf ein Veto eines Volkstribunen auf dessen Befragung Als Jugurtha von Rom aus auch noch einen moglichen Rivalen in Numidien ermorden liess musste er aus Rom fliehen Nach seiner Ruckkehr nach Numidien soll Jugurtha den Satz gesprochen haben dass alles und jeder in Rom kauflich sei Anfang 109 v Chr musste Rom in Numidien eine schwerwiegende Niederlage hinnehmen als Aulus Postumius mit seinem Heer zur Kapitulation gezwungen wurde Jugurtha forderte einen ausserst grosszugigen Vertrag mit Rom als Friedensbedingung in dem er zum foedus Bundesgenossen gemacht worden ware was seine usurpierte Macht nach aussen absichern sollte Doch der Vertrag wurde vom Senat nicht anerkannt Ein neuer Befehlshaber sollte den Krieg beenden 107 v Chr wurde Gaius Marius zum Konsul gewahlt und mit der Niederschlagung des Jugurtha Aufstandes beauftragt Er reformierte zuerst das Heereswesen und sein neu formiertes Heer konnte den Numider mehrfach besiegen so dass Jugurtha nach Mauretanien fliehen musste Einer von Marius Unterfeldherren namens Sulla erreichte in Verhandlungen die Auslieferung Jugurthas von dessen Schwiegervater Bocchus I von Mauretanien Jugurtha wurde in Rom im Tullianum hingerichtet Sein Reich erbten Gauda ein Halbbruder Jugurthas und Bocchus Auf Gauda folgte sein Sohn Hiempsal II zu dem Marius vor Sulla floh Doch dort wurde er gefangengesetzt und konnte sich nur mit Hilfe der Konigstochter befreien Die marianische Partei unter Gnaeus Domitius Ahenobarbus erhob einen Numider namens Hiarbas gegen Hiempsal der 81 v Chr gesturzt wurde Daraufhin segelte Gnaeus Pompeius nach Africa um den Konig wieder einzusetzen Nach Sallust Jugurtha 17 war der Konig Verfasser einer numidischen Geschichte in punischer Sprache Caesar Pompeius Juba I Ende der numidischen Monarchien 46 und 33 v Chr Bearbeiten nbsp Buste Jubas I um 60 46 v Chr Juba I ein Sohn Hiempsals II regierte um 60 v Chr bis 46 v Chr das Konigreich Numidien Bei Ausbruch des romischen Burgerkriegs zwischen Caesar und Pompeius verbundete sich Juba mit letzterem Er vernichtete 49 v Chr das Heer des fur Caesar kampfenden Gaius Scribonius Curio Doch drei Jahre spater wurde er mit den Anhangern des inzwischen toten Pompeius in der Schlacht bei Thapsus geschlagen Juba floh Richtung Numidien jedoch verweigerte ihm seine Hauptstadt Cirta den Zutritt In auswegloser Situation vereinbarte der Konig mit seinem Begleiter Marcus Petreius einen Zweikampf in dem beide den Tod fanden Bocchus I der sich bis 108 v Chr neutral gehalten hatte hatte zwar danach Jugurtha der ihm ein Drittel seines Reiches zugesagt hatte unterstutzt doch 105 v Chr hatte er ihn an die Romer ausgeliefert Diese erkannten ihn nun als Freund des romischen Volkes an Nach seinem Tod im Jahr 80 v Chr folgten ihm seine Sohne Bocchus II und Bogudes Nach dem Tod des letzteren wurde das geteilte Mauretanien deren Westteil Bogudes regiert hatte wieder vereinigt Doch mit dem Tod Bochus II fiel Mauretanien 33 v Chr an Rom Teil des Romischen Reiches BearbeitenProvinzen Grenzsicherung Verstadterung des Nordens Bearbeiten nbsp Die romischen Provinzen im Maghreb im 1 Jahrhundert n Chr Nach dem Sieg Caesars uber die Pompeianer und damit uber Juba I wurde das Reich der Massylier aufgeteilt und es entstanden riesige Staatsguter Der ostliche Teil Ostmassyliens wurde zu einem Teil der von Caesar neu geschaffenen Provinz Africa nova Der westliche Teil Ostmassyliens also die Gegend um Cirta ging an den Abenteurer Publius Sittius der das Land an seine Soldaten verteilte und eine romische Kolonie einrichtete die Colonia Cirta Sittianorum Bocchus II von Mauretanien ein Freund des Sittius und ebenfalls Verbundeter Caesars im Krieg gegen Juba erhielt Westmassylien und Ostmassylien also die Gegend um Sitifis Das Konigreich Mauretanien wurde 33 v Chr von Konig Bocchus II testamentarisch an Rom vermacht Augustus setzte Juba II 25 v Chr als Herrscher uber den so entstandenen romischen Klientelstaat ein 23 n Chr folgte ihm sein Sohn Ptolemaeus auf den Thron Er schlug einen gegen Rom gerichteten Aufstand nieder Anlasslich des Besuches von Ptolemaeus in Rom liess Kaiser Caligula ihn 40 n Chr ermorden Er annektierte das fuhrerlose Reich der Widerstand gegen die Okkupation wurde noch im selben Jahr niedergeschlagen Claudius teilte das Gebiet des ehemaligen Konigreichs auf die Provinzen Mauretania Caesariensis mit der Hauptstadt Caesarea Cherchell und Mauretania Tingitana mit der Hauptstadt Volubilis auf Mit dem Limes Mauretaniae wurde ein Versuch unternommen die Sudgrenze Mauretaniens und Numidiens langfristig zu sichern ahnlich wie an anderen Grenzen des Reiches Der Limes der beiden mauretanischen Provinzen war jedoch schon wegen der gewaltigen Grenzlange die vom Atlantik bis zur Ostgrenze der Provinz Caesariensis reichte nicht als durchgehender befestigter Grenzwall denkbar Stattdessen wurden vorrangig Sperranlagen clausurae in den Talern des Atlas sowie Graben fossata Walle aber auch eine Reihe von Wachtturmen und Kastellen errichtet Die Anlagen waren durch ein nach strategischen Gesichtspunkten angelegtes Strassennetz verbunden Je nach Art der Zusammenarbeit mit den Einzelstammen konnte man auch auf Sicherungen verzichten oder diese ausdunnen Der Grenzausbau wurde mit Beginn des 1 Jahrhunderts n Chr intensiviert und dehnte die Grenzen bis zum 3 Jahrhundert weiter nach Suden aus nbsp Strasse in Timgad die auf den Triumphbogen Trajans mundet nbsp Caracallabogen in Tebessa Theveste Nordlich des Schott el Hodna eines Salzsees im Bereich des zentralalgerischen Monts du Hodna gab es eine Reihe von clausurae die aus auf den Hangen errichteten Wallanlagen Lehmziegelmauern oder Wall und Grabensystemen bis zu einer Lange von 60 km bestanden und so die Taldurchgange verengten Das Gebiet der Provinz Mauretania Caesariensis wurde durch eine am etwa 700 km langen Cheliff entlanglaufende Befestigungslinie gesichert die aus einer Reihe von unter Hadrian erbauten etwa 30 bis 50 km voneinander entfernten Kastellen bestand Im Nordwesten der Provinz fallt das Rifgebirge steil ins Meer ab und unterbricht so den Landweg zwischen den Provinzen Die Severer liessen in der westlichen Caesariensis eine Reihe von Kastellen bauen Das letzte Kastell dieser Reihe war Numerus Syrorum Maghnia das im aussersten Westen der Provinz vor den Tlemcen Bergen lag Die hadrianische Kastellkette am Fluss Cheliff diente nun als zusatzliche Sperr und Auffanglinie Die wichtigste Stadt im romischen Numidien war neben dem Municipium Lambaesis das unter Septimius Severus Hauptstadt der Provinz Numidia und unter Philippus Arabs Kolonie wurde die Kolonie Thamugadi Im Gegensatz zu Lambaesis entstand Thamugadi als Neugrundung an bis dahin unbewohnter Stelle Von Bedeutung war daruber hinaus die alte Hauptstadt des Syphax Cirta das zur Kolonie wurde zu deren Territorium etwa das 15 km entfernte Tiddis gehorte 43 nbsp Triumphbogen des Septimius Severus in Lambaesis240 wurde Sabinianus 44 in Karthago zum Kaiser ausgerufen seine Guter lagen in der Nahe von Thysdrus und sein Vater war durch die Olivenolausfuhr nach Italien zu Vermogen gekommen 45 Die Usurpation wurde aber durch den Statthalter von Mauretanien noch im selben Jahr niedergeschlagen Romische Religion Bearbeiten nbsp Grabmal von Tipasa seit 1982 Weltkulturerbe nbsp Mosaik aus TipasaDie romische Religion kam vor allem in Form der Trias Jupiter Juno und Minerva nach Nordafrika Auch Mars spielte als Kriegsgott in bestimmten Milieus eine wichtige Rolle hinzu kam seit Augustus der Kaiserkult Neben der offiziellen Religion bestand die Verehrung alter Gotter fort die nur die neuen Namen erhielten Die romischen Gotter ihrerseits wurden in der neuen Umgebung abgewandelt Saturn und Baal Caelestis und Tanit konnten so ineinander ubergehen Christianisierung ab etwa 200 Bearbeiten Donatisten Bearbeiten Als die Donatisten aufkamen unterstutzten sie vielfach aufstandische Berber wie etwa Firmus oder 396 seinen Bruder Gildon 46 Sie gingen auf Donatus von Karthago zuruck 47 Er war von 315 bis 355 Primas der Gruppe Als die romische Kirche die unter dem Druck der Verfolgungen Abgefallenen wieder aufnahm trennten sich die Donatisten die die Wiederaufnahme ablehnten von der Rom nahestehenden Kirche Eine Gruppierung der Donatisten die Agonistiker die Augustinus von Hippo abfallig als Circumcellionen als Herumtreiber bezeichnete verbanden religiosen mit sozialem Protest und versuchten bis in das 7 Jahrhundert mit Gewalt ihre Vorstellungen von Gleichheit durchzusetzen Ausloser dieser Zuspitzung war ein Kolonenaufstand im Jahr 320 Durch den Konflikt mit den Donatisten wurde Augustinus der 395 bis 430 Bischof von Hippo war zur fuhrenden Figur der afrikanischen Kirche Zur Verfolgung und Bekehrung der Donatisten bediente er sich auch staatlicher Gewalt Grabmaler von Tiaret Djedars Bearbeiten nbsp Djedars am Jabal Lakhdar Stephane Gsell 1901 Mit dem archaologischen Begriff djedar bezeichnet die franzosische Archaologie dreizehn Grabmaler etwa 30 km sudlich von Tiaret mit christlicher Ikonographie Drei von ihnen fanden sich auf dem Jabal Lakhdar zehn am Jabal Arawi 6 km weiter sudlich Es bestehen grosse Ahnlichkeiten mit den alteren kleineren bazinas der Berber so dass die grosseren Bauwerke trotz christlicher Ikonographie und der Verwendung romischer Bautechniken auf berberische Traditionen zuruckgehen Ob die Dynasten der Region selbst Christen waren oder nur ihre Untertanen ist unklar In den grossen Djedars die bis zu 46 m Seitenlange aufweisen und ursprunglich bis zu etwa 13 m hoch waren fanden sich Grabkammern Die Grabkomplexe waren von niedrigen Mauern umgeben Die wenigen lateinischen Inschriften sind fast unlesbar Der grosste Djedar enthalt Inschriften auf wiederverwerteten Grabsteinen und von anderen Bauwerken die von 202 03 bis 494 reichen Die drei Djedars am Lakhdar sind vermutlich die altesten von ihnen ist wiederum der grosste Djedar A auch der alteste 4 Jahrhundert Anhand der Handwerkermarken lasst sich erkennen dass Djedar B wenig spater von derselben Handwerkergruppe errichtet wurde Uberreste eines Sarges aus diesem Bauwerk konnten auf 410 50 datiert werden Die grossere Gruppe aus der ein Fund aus Djedar F auf das Jahr 494 datiert werden konnte stammt vermutlich aus dem 6 oder 7 Jahrhundert Zuweisungen zu einigen der wenigen bekannten Berberkonige und kaiser aus dieser Zeit sind bisher spekulativ geblieben 48 Aufstand des Firmus bis 375 Bearbeiten 370 oder 372 bis 375 rebellierte der mauretanische Furstensohn Firmus gegen den der romische Statthalter von Africa intrigiert hatte Gegen ihn schickte Kaiser Valentinian seinen Feldherrn Flavius Theodosius den Vater des spateren Kaisers Theodosius I Er lehnte die von Firmus angebotene Unterwerfung ab Nach der militarischen Niederlage nahm sich Firmus das Leben Vandalenreich 429 bis 535 BearbeitenIm Zuge der Volkerwanderung setzten 429 vielleicht 50 000 Prokop oder 80 000 49 Vandalen und Alanen unter der Fuhrung Geiserichs von Sudspanien nach Afrika uber Dies entsprach einer Streitmacht von etwa 10 000 bis 15 000 Mann 50 Einige Berberstamme unterstutzten sie ebenso wie Anhanger des Donatismus die sich Schutz vor der Verfolgung durch die romische Staatskirche erhofften 435 schloss Rom mit den Vandalen einen Vertrag worin sie die beiden Provinzen Mauretania Tingitana und Mauretania Caesariensis sowie Numidien erhielten 51 nbsp Herrschaftsgebiet der Vandalen und AlanenAm 19 Oktober 439 eroberten sie unter Bruch des Vertrags Karthago wobei ihnen die dort stationierte Flotte in die Hande fiel 442 musste Valentinian III die geschaffenen Tatsachen anerkennen Mit Hilfe der Flotte gelang den Vandalen die Eroberung Sardiniens Korsikas und der Balearen Sie plunderten im Jahr 455 Rom Die Vandalen hingen dem Arianismus an einer Glaubensrichtung die auf dem Ersten Konzil von Nicaa zur Haresie erklart worden war Besitz der katholischen Kirche wurde in ihrem Machtbereich beschlagnahmt Dabei schottete sich die verhaltnismassig kleine Eroberergruppe von den provinzialromischen Untertanen ab Die an den Boden gebundenen Kolonen durften dabei nur die Herren ausgewechselt haben die kaiserlichen Guter wurden wohl einfach in konigliche Guter verwandelt und dienten der herrschenden Dynastie 52 Erst die Ermordung Kaiser Valentinians im Jahr 455 zerstorte Geiserichs dynastische Plane einer Verheiratung seines Sohnes Hunerich mit Eudocia einer Prinzessin aus kaiserlichem Hause Beim Angriff auf Rom griff er erstmals auf Mauren zuruck also Berber Eudocia wurde mit Hunerich verheiratet 53 Nun wurde zwar auch Cirta Teil des Vandalenreichs doch zugleich wurden die gewissermassen herrenlos gewordenen romischen Gebiete zu eigenen Kleinstaaten die in wechselnden Koalitionen das Vandalenreich bedrangten Auf dem Gebiet Algeriens geschah dies von West nach Ost vor allem um Altava Ouarsenis Hodna im Aures um Nememcha und Capsa 54 Viele Berber wiederum liessen sich fur die Flottenunternehmungen im westlichen Mittelmeer anwerben Nach Versuchen Roms das Vandalenreich zu erobern plunderten diese 462 463 und 465 Sizilien wobei sie 465 eine Niederlage erlitten Dem Sieger Marcellinus gelang es 466 den Vandalen Sardinien zu entreissen doch wurde er kaltgestellt Ein weiterer grossangelegter Versuch diesmal west und ostromischer Truppen Africa zuruckzuerobern scheiterte 468 ein abermaliger im Jahr 470 moglicherweise auf dem Landweg uber Tripolitanien 472 ging fur wenige Monate die Kaiserkrone an Hunerichs Schwager Olybrius so dass Sizilien an das Vandalenreich fiel 474 garantierte Konstantinopel Konig Geiserich den Besitz Africas und der Inseln nachdem es zu wechselvollen Kampfen um einige der westgriechischen Inseln und zu einem Uberfall auf Nikopolis in Epirus gekommen war Nach Geiserichs Tod folgte ihm 477 sein altester Sohn Hunerich nach er bekampfte die katholische Kirche verstarkt und griff zum Mittel der Zwangstaufe Anscheinend widersetzten sich die Reichsvolker der Alanen und Vandalen seiner Nachfolge so dass er versuchte die Provinzialromer auf seine Seite zu ziehen Doch die katholische Kirche lehnte eine von Rom unabhangige Kirche der die Kommunikation mit den romischen Zentralen untersagt war ab so dass sich Hunerich gegen sie wandte 55 Zunachst schlug Hunerich die innergermanische Opposition nieder wozu auch der Patriarch von Karthago Iucundus zahlte In zwei Edikten schloss Hunerich alle katholischen Kirchen und forderte den Ubertritt zum Arianismus ahnlich wie es fruhere kaiserliche Edikte gegen Haretiker getan hatten Die Bischofe zwang er zu einem Eid auf seinen Sohn Hilderich als Thronfolger machte sie aber daraufhin wegen Verstosses gegen das biblische Schwurverbot zu Kolonen Wer sich weigerte den Eid zu leisten wurde nach Korsika verbannt und schwerer korperlicher Arbeit unterworfen 56 484 starb gegen Ende des Jahres Hunerich jah Sein Nachfolger Thrasamund setzte die Kirchenpolitik fort doch liess er die Grundung von Klostern zu 57 Im Jahr 500 heiratete er Amalafrida die verwitwete Schwester des Ostgotenkonigs Theoderich der inzwischen Italien beherrschte Dennoch verloren die Vandalen an Ansehen zum einen weil sie die Ostgoten nicht unterstutzten zum anderen weil sie kein Mittel gegen die Berber fanden die Stuck fur Stuck vandalisches Gebiet besetzten Das galt inzwischen nicht nur fur Algerien sondern auch fur das Kernland im heutigen Tunesien Die Tablettes Albertini belegen die unsichere Situation im Nordwesten Tunesiens um den Djebel Mrata bereits in den Jahren 493 bis 496 58 Mit Masuna erscheint in den Quellen erstmals ein Rex Maurorum et Romanorum dessen Herrschaftsgebiet vielleicht bis ins Aures Gebirge im sudlichen Numidien reichte Der Titel ist ein Hinweis dass man unter Mauren keineswegs einen ethnischen Begriff zu verstehen hat sondern dass sich auch zahlreiche Romer darunter subsumieren liessen Als der Vandalenkonig das Bundnis mit dem Ostgotenkonig aufgab plante Theoderich einen Rachefeldzug doch starb er 526 Konig Hilderich distanzierte sich zugleich vom Arianismus Die Mauren unter Fuhrung eines gewissen Antalas schlugen im Osten Tunesiens eine vandalische Armee 59 Am 15 Juni 530 sturzte eine Verschworung bei der ein Urenkel Geiserichs namens Gelimer eine zentrale Rolle spielte Konig Hilderich Schon bald konnten sich die Vandalen nur noch mit Muhe der Angriffe der Mauren erwehren Masties machte sich vollstandig unabhangig und beherrschte das Hinterland Er bekampfte die Arianer und liess sich moglicherweise zum Kaiser ausrufen Als sich Gelimer auf den Thron setzte wurde dieser von Ostrom als Usurpator betrachtet 533 landeten 16 000 Mann unter Fuhrung des ostromischen Feldherrn Belisar in Africa Das Reich der Vandalen ging nach der Schlacht bei Tricamarum unter Ostrom Byzanz am Kustensaum ab 533 Berberreiche im Hinterland Bearbeitensiehe auch byzantinische Herrschaft im Maghreb Ostromische Militar und Zivilverwaltung Bistum Exarchat Bearbeiten nbsp Ostromisches Fort am Fuss der Belezma im Aures 2008 nbsp Das ostromische byzantinische Nordafrika im Vergleich zum VandalenreichKarthago wurde Sitz eines ostromischen Statthalters eines Pratorianerprafekten der fur zivile Angelegenheiten zustandig war und dem sechs Gouverneure unterstanden Fur den militarischen Bereich wurde ein Magister militum fur das kaiserliche Nordafrika eingesetzt dem vier Generale unterstanden Allerdings war dieses System flexibel so dass es gelegentlich zwei Magister gab oder ziviles und militarisches Amt in einer Hand lagen Auch als Ehrentitel ohne Machtbefugnis kam der Magister militum zum Zuge Der Bischof von Karthago erhielt 535 vom Kaiser die Wurde eines Metropoliten 60 Insgesamt bestanden sieben Provinzen namlich Proconsularis Byzacium Tripolis Numidien zwei Mauretanien und Sardinien Hinzu kamen funf Duces in Tripolitanien Sitz in Leptis Magna Byzacium Capsa und Thelepte Numidien Constantina Mauretanien Caesarea und den Dux von Sardinien Aber auch hier konnte ein Bezirk zwei Duces haben zudem ist bei der Bezeichnung Dux die haufig in den Quellen auftaucht was aber zunachst nicht mehr als Anfuhrer bedeutet Vorsicht geboten 590 entstand zur Bundelung militarischer und ziviler Kompetenzen das Exarchat von Karthago Der erste Exarch Gennadios 591 598 besiegte die Mauren Um 600 wurde Herakleios der Altere der Vater des gleichnamigen Kaisers Exarch von Karthago wahrscheinlich war er der Nachfolger des Gennadios 610 sturzte Herakleios den ostromischen Usurpator Phokas von Karthago aus indem er mit der karthagischen Flotte nach Konstantinopel fuhr Als die Perser ab 603 grosse Teile des Ostromischen Reiches eroberten wie 619 Agypten hegte Kaiser Herakleios Plane die Hauptstadt nach Karthago zu verlegen Dazu kam es dann nicht denn er konnte die Perser ab 627 besiegen Rebellion des Stotzas Ruckhalt in Mauretania Bearbeiten Als 536 Teile der Garnisonstruppen in Africa gegen den ostromischen Feldherrn Solomon rebellierten wahlten sie den Soldaten Stotzas zu ihrem Anfuhrer Mit einem Heer das neben den Rebellen rund tausend Vandalen und einige Sklaven umfasste belagerte er Karthago Nach Prokop hatten sich zwei Drittel der Garnisonstruppen den Rebellen angeschlossen Als Belisar wieder in Africa landete hob Stotzas die Belagerung auf und zog sich nach Membressa zuruck wurde jedoch von Belisar geschlagen Nun floh Stotzas nach Numidien konnte jedoch abermals ein Gefecht gewinnen General Germanus ein Verwandter des Kaisers Justinian konnte zahlreiche Rebellen zum Uberlaufen bewegen woraufhin Stotzas die Schlacht suchte und bei Cellas Vatari unterlag obwohl hinter seinem Heerhaufen einige zehntausend Mauren unter Jabdas und Ortaias standen Doch einige Stamme machten Germanus bereits vor der Schlacht Bundnisangebote Stotzas floh mit wenigen Getreuen nach Altava in Mauretania wo er die Tochter eines Fursten heiratete und 541 den Konigstitel angenommen haben soll 544 fiel er in die Provinz Africa ein versammelte sich mit Aufstandischen unter Antalas der ihn herbeigerufen hatte wurde jedoch im nachsten Jahr in einer Schlacht durch einen Pfeil getotet auch wenn sein Heer siegte 61 Streben nach Autonomie Berberreiche Antalas und Cusina Bearbeiten Hierin zeigen sich nicht nur Konflikte innerhalb der Armee und zwischen Heerfuhrern sondern die Tatsache dass die Berbergebiete allen voran Numidia eine immer selbststandigere Rolle spielten Das Streben der Berber nach Autonomie hatte sich bereits zur Zeit der Vandalen verstarkt moglicherweise weiter gefordert durch die Religionspolitik der Germanen Zumindest einige Berbergruppen adaptierten das romische Legitimationsmuster und nannten sich etwa rex gentis Ucutamani CIL VIII 8379 62 Der Berberfuhrer Masties beherrschte ein Territorium im Aures Um seine Herrschaft bei den romischen Provinzialen zu legitimieren nahm er nach 476 wahrscheinlich 484 im Zusammenhang mit einer von Prokop erwahnten Rebellion der Berber gegen den Vandalenkonig Hunerich moglicherweise den Kaisertitel an und bekannte sich als Christ 63 Eine Inschrift schreibt Masties 67 Jahre als dux zu und 10 nach anderer Lesung 40 als imperator uber Romer und Mauren 64 Als Regierungszeit ergibt sich somit entweder 484 bis 494 oder 476 477 bis 516 Masties Kaisertum ist weder von Zenon noch von Anastasios I anerkannt worden Eine dritte Inschrift diesmal aus Altava nennt einen Masuna als Konig uber Romer und Mauren ein Titel der vielleicht auf eine romische moglicherweise aber auch auf eine vandalische Herrschaftsvergabe zuruckgeht Inwiefern die Vandalen neben romischen Mustern auch solche der germanischen Nachfolgereiche ubernahmen ist seit langem beforscht hingegen ist die Frage inwiefern die Berber auf das Vandalenreich einwirkten die sich offenbar ebenfalls als legitime Nachfolger und Erben des Romerreichs sahen noch kaum zu beantworten Zwar brach das Vandalenreich innerhalb eines Jahres nach dem ostromischen Angriff zusammen doch kam es zu mehr als zwolf Jahre andauernden Kriegen zunachst innerhalb der Armee dann unter Parteinahmen der Berber 546 scheiterten der dux Numidiae Guntarith und Johannes mit einem weiteren Usurpations bzw vandalischen Restaurationsversuch Belisars Nachfolger Solomon liess die Festungen verstarkt ausbauen wobei ihm die Wiedereroberung lange verlorener Gebiete gelang etwa sudlich des Aures Viele Stadtmauern wurden verstarkt wie etwa die von Thugga und Vaga Beja Das weitere Hinterland der Provinzhauptstadt entzog sich zunehmend der Kontrolle durch Konstantinopel Dazu trugen Berberaufstande bei wie 545 547 in der Byzacena der sudlichen Provinz auf dem Gebiet des heutigen Tunesien dann 563 in Numidien der sud und westlichen Provinz Numidia Zeugitana Unter Kaiser Justin II erlitt eine byzantinische Armee eine Niederlage 587 standen aufstandische Berber vor Karthago Dabei blieb die Rolle der Berberfursten unklar gern munkelte man vom Volkscharakter der Berber um diese Unklarheit zu negieren Yves Moderan legte 2003 eine grundlegende Studie zur Geschichte der Berber vor 65 Nach ihm ist zwischen internen und externen Berbern zu unterscheiden Erstere waren vorrangig die romanisierten Gruppen der Provinzen Byzacium und Numidia also Ostalgeriens und Tunesiens letztere stammten aus dem Osten also aus dem Gebiet des heutigen Staates Libyen Wahrend sich die internen Berber in spatromischer Zeit in das romische Herrschaftssystem das das gesamte Mittelmeer umspannte integrierten behielten sie doch ihre Stammesgliederung bei Titel wie praefectus gentis oder princeps gentis vermochten die interne Herrschaft dabei zu legitimieren In der Vandalenzeit kam es jedoch wieder zu einer verstarkten Tribalisierung Es war sogar die Zugehorigkeit zu einem Stamm die geradezu den Berber ausmachte wahrend romische Sprache Christentum oder Titel diese Zugehorigkeit keineswegs minderten Die externen Berber standen hingegen der romischen Kultur und spater dem Christentum ablehnend gegenuber Als die Vandalen zwar besiegt waren aber noch Widerstand leisteten erschienen Gesandte der Berber aus Mauretania Numidia und Byzacena beim siegreichen Feldherrn Belisar und boten ihre Unterstellung unter die kaiserliche Herrschaft an Doch verlangten sie eine Investitur also wohl eine durch romische Titel gesicherte Einsetzung in ihre Amter Die Fursten Antalas Cusina und Iaudas die fur die weitere Geschichte eine zentrale Rolle spielten durften sich dementsprechend unterstellt haben Der um 499 geborene Antalas Sohn des Fursten der Frexen namens Gunefan hatte bereits 529 begonnen die Vandalen zu bekampfen 66 Infolge seines Sieges uber die Vandalenarmee im Jahr 530 war es zu jenem Putsch gekommen der Konstantinopel die Legitimation zum Eingreifen geliefert hatte Als sich 534 535 die Mauren in der Byzacena gegen Ostrom erhoben blieb Antalas auf der Seite des Kaisers Einer der Fuhrer des Aufstands war der besagte Cusina dessen Mutter eine Romerin war Er galt damit als Afrer wie man die romisch berberische Bevolkerung bezeichnete Der Antagonismus zwischen Antalas und Cusina war fur den Fortgang der Kampfe ausschlaggebend Nach seiner Niederlage gegen Ostrom und Antalas floh Cusina zum Fursten Iaudas nach Numidien der nach Moderan zwar der am schlechtesten bekannte der drei berberischen Fursten war aber wohl der einflussreichste Er hatte sich im ostalgerischen Aures 535 gegen Ostrom erhoben und nun nahm er Cusina auf 537 griff ihn Solomon erfolglos an der ihn 539 besiegen konnte Iaudas ergab sich jedoch nicht sondern floh nach Mauretania was zunachst aus Cusina wurde ist nicht bekannt 542 bis 543 ereilte die Region die grosse Pest so dass es zu keinen weiteren Kampfhandlungen mehr kam Als jedoch Solomon 543 oder 544 Antalas die zugesagten Subsidien entzog und seinen Bruder Guarizila sogar hinrichten liess verbundete sich Antalas mit den in Libyen an der Syrte lebenden Berbern den Lawata 67 Unter ihrem Priesterkonig Ierna zogen diese externen Berber nun westwarts und plunderten romisches Gebiet was noch niemals vorgekommen war Solomon unterlag gegen die Lawata und Antalas in einer Schlacht und kam dabei ums Leben Damit hatte der Konflikt zwischen Solomon und Antalas beendet sein konnen Antalas betrachtete sich namlich weiterhin als dem Kaiser unterstellt verlangte aber seit dem Tod seines Bruders dass der Neffe und Nachfolger des Solomon der in seinen Augen der Morder seines Bruders war abberufen wurde Da Konstantinopel auf diese Forderung nicht reagierte setzte sich der Kampf fort und die Berber eroberten Hadrumetum das heutige Sousse Im folgenden Jahr 545 nahm der Dux Numidiens der Plane gegen Konstantinopel schmiedete Kontakt zu Antalas auf Tatsachlich unterstutzten nun sowohl Antalas als auch Cusina und Iaudas den Usurpator Guntarith um gemeinsam auf Karthago zu marschieren Die Rivalen Antalas und Cusina fuhrten dabei jeweils geheime Verhandlungen und versuchten sich so Vorteile zu verschaffen Die Verhandlungen des Cusina kamen jedoch Guntarith zu Ohren von dessen Abfall vom Kaiser der Unterhandler aber nichts wusste Diesen Unterhandler namens Areobindus liess Guntarith ermorden zugleich war Antalas nun uber den Verrat des Cusina im Bilde Das Haupt des Areobindus schickte Guntarith an Antalas doch die geforderten Truppen und das Geld schickte er nicht Daraufhin liess Antalas Guntarith fallen und unterstellte sich dem Kaiser Hingegen ergriff nun Cusina erst recht offen Partei fur Guntarith Romische Truppen unter dem Armenier Artabanes und Truppen unter Cusina griffen gemeinsam Antalas an und besiegten ihn was den Krieg zwischen den beiden verfeindeten Berbern hatte abermals beenden konnen Artabanes hatte jedoch seine eigenen Plane Er kehrte nach diesem Sieg nach Karthago zuruck rechtfertigte dort warum er Antalas nicht weiter verfolgt und vernichtet hatte und ermordete Guntarith bei einem Gelage Er verliess daraufhin die Provinz auf eigenen Wunsch Er wollte Praejecta die Witwe des ermordeten Areobindus und Nichte Kaiser Justinians die Guntarith hatte heiraten wollen ehelichen Der Kaiser ernannte ihn zum neuen magister militum von Africa Obwohl er schon verheiratet war verlobte sich Artabanes mit Praejecta Wenig spater wurde Artabanes nach Konstantinopel zuruckgerufen sein Nachfolger als Heermeister wurde Johannes Troglita Artabanes Frau reiste in die Hauptstadt und Kaiserin Theodora notigte Artabanes bei seiner Frau zu bleiben Erst nach dem Tod Theodoras 548 konnte er sich von ihr scheiden lassen doch war Praejecta inzwischen wiederverheiratet worden 68 Johannes fuhrte nun den Kampf gegen die Berber vor allem gegen Antalas der erneut die Seite gewechselt hatte wahrscheinlich weil er auch diesmal keinen Lohn fur seinen Einsatz erhalten hatte Ostrom zog insofern Konsequenzen aus diesen Frontwechseln als sein nunmehriger Verbundeter Cusina romische Truppen erhielt und zwar unter seinem Kommando Antalas unterlag 546 auf der Seite des Johannes kampften Cusina und Iaudas Die nach der Schlacht versprengten Berber aus der Syrte sammelten sich zwar nun unter Carcasan dem sich auch die Streitmacht des Antalas anschloss doch 548 unterlagen sie endgultig gegen die Armee des Johannes Abermals wurde Antalas nun romischer Verbundeter diesmal gemeinsam mit Cusina wenn auch ihre alte Feindschaft fortbestanden haben durfte Letzterer erhielt sogar den Titel eines Exarchen der Mauren Doch die Ostromer versuchten abermals die Geldzahlungen einzustellen Cusina wurde sogar ermordet Doch nun zogen seine Sohne durch die Provinzen und plunderten und mordeten Ohne Ehrentitel und Zahlungen an die zunehmend autonomen Berbergruppen war ein Frieden an der uberaus langen Grenze kaum mehr denkbar Arabische Expansion Islamisierung BearbeitenGrundung und erste Expansionsphase Spaltung in Sunniten und Schiiten Bearbeiten Nach dem Tod des Religionsstifters Mohammed im Jahr 632 drohte die muslimische Koalition die er gegrundet hatte auseinanderzubrechen Sein Nachfolger Abu Bakr erkannte offenbar dass der Eroberungskrieg zu ihrem Fortbestand unverzichtbar war Wer die Kriegssteuer verweigerte wurde dementsprechend militarisch angegriffen der letzte Widerstand auf der Arabischen Halbinsel brach 634 zusammen 634 bis 640 wurde Palastina und 639 bis 642 Agypten zugleich Syrien und der Irak erobert 636 gelangen den Muslimen am Yarmuk in Syrien und bei Qadisiyya im Irak entscheidende Siege uber das Ostromische und das Sassanidenreich die sich noch wenige Jahre zuvor unter Einsatz aller Krafte bekampft hatten Muslimischer Uberlieferung zufolge stammen sowohl die Umayyaden als auch der Prophet Mohammed von Abd Manaf ibn Qusayy einem Mitglied des Stammes der Quraisch ab Dessen Sohn Abd Schams ibn Abd Manaf wurde zum Stammvater der Umayyaden Zum Namensgeber der Umayyaden wurde Abd Schams Sohn Umayya ibn Abd Schams 69 Nachdem Mohammed 622 mit seinen Anhangern nach Medina fliehen musste und es in der Folge zu Kampfen gegen Mekka kam nahmen Mitglieder der Umayyadenfamilie fuhrende Positionen auf Seiten der Mekkaner ein Im spateren Verlauf der Kampfe stand mit Abu Sufyan ibn Harb ihr Oberhaupt an der Spitze der mekkanischen Politik Am Ende musste dieser sich jedoch Mohammed geschlagen geben und konvertierte noch kurz vor der Einnahme Mekkas durch die muslimischen Truppen im Jahr 630 selbst zum Islam Nach dem Tod des Propheten nahm Muawiya ein Sohn Abu Sufyans an den Feldzugen gegen das Ostromische Reich teil und wurde 639 mit dem Posten des Statthalters von Syrien belohnt 644 wurde mit ʿUthman ibn ʿAffan sogar ein Mitglied des Umayyadenklans zum Kalifen gewahlt Uthman zahlte im Gegensatz zum Rest seiner Familie zu den fruhsten Unterstutzern Mohammeds und war bereits 622 bei der Flucht aus Mekka dabei gewesen Bei der Vergabe einflussreicher Posten begunstigte er in hohem Masse seine Verwandten sodass sich bald eine Opposition gegen seine Herrschaft bildete 656 wurde er schliesslich in Medina ermordet Zu seinem Nachfolger wurde ʿAli ibn Abi Talib der Vetter und Schwiegersohn des Propheten gewahlt Doch die Wahl Alis zum Kalifen wurde von den Muslimen nicht allgemein anerkannt Als Anhanger des ermordeten Uthman liess sich Muawiya im Jahr 660 in Damaskus ebenfalls zum Kalifen ausrufen Damit war die muslimische Gemeinschaft die Umma erstmals gespalten Die Folge war die erste Fitna der erste Burgerkrieg des islamischen Grossreichs Zwar konnte Muawiya nach Alis Ermordung durch die Charidschiten im Jahr 661 seine Herrschaft durchsetzen und die Dynastie der Umayyaden begrunden doch wurde er von den Anhangern Alis weiterhin nicht als rechtmassiger Herrscher anerkannt Es kam somit zum Schisma zwischen Sunniten und Schiiten Zweite Phase der Expansion Widerstand der Berber Islamisierung Bearbeiten Unter Muawiya I nahmen die Araber ihre Expansion die durch innere Auseinandersetzungen zeitweilig zum Erliegen gekommen war ab 661 wieder auf Ab 664 erfolgten neue arabische Angriffe Richtung Westen Africa wurde zuruckerobert nachdem der ostromische Exarch zusammen mit dem Berberfursten Kusaila ibn Lemzem 683 von Uqba ibn Nafi bei Biskra vernichtend geschlagen worden war 698 belagerte der Feldherr Hassan ibn an Numan mit 40 000 Mann Karthago Kaiser Leontios entsandte eine Flotte unter dem spateren Kaiser Tiberios II Sie kampfte mit wechselndem Erfolg doch als sie nach Kreta auswich um Verstarkung aufzunehmen gelang den Belagerern die Einnahme und Zerstorung der Stadt Uqbas Nachfolger Abu al Muhadschir Dinar konnte den Berberkonig Kusaylah in Tlemcen fur den Islam gewinnen der Awraba Clans im Aures bis in das Gebiet um das marokkanische Fes dominierte Als Uqba in sein Amt zuruckkehrte bestand er auf direkter arabischer Herrschaft und zog bis an den Atlantik Auf dem Ruckweg wurde er auf Anweisung Kusaylahs und mit ostromischer Unterstutzung angegriffen und in einer Schlacht getotet Gegen Kusaylah entsandte Damaskus Zuhayr ibn Qays al Balawi der Kairuan zuruckeroberte und Kusaylah besiegte vor 688 Eine zweite arabische Armee unter Ḥassan ibn al Nuʿman stiess ab 693 auf heftigen Widerstand durch die Jawara im Aures Sie wurden von Damja die kurz al Kahina die Priesterin genannt wurde gefuhrt und besiegten die Araber in einer Schlacht 698 701 besiegten die Araber auch al Kahina Die arabischen Genealogen unterscheiden bei diesen Auseinandersetzungen zwischen Baranis zu denen Kusayla gehorte und die meist sesshaft waren und Butr zu denen die Reiternomaden der Zanata zahlten und zu denen sie auch die Leute der Kahiina rechneten Die Baranis waren stark von romischer Kultur beeinflusst und haufig christlich sie teilten sich in zwei Gruppen ein namlich die Maṣmũda Zentral und Sudmarokkos und die Ṣanhaga Diese in der Wuste lebende nomadische Gruppe zu der auch die sesshaften Kutama Ostalgeriens gehorten brachte spater die Almoraviden hervor Den Zanata gelang es nicht ein dauerhaftes Reich zu errichten und sie wurden nach Marokko abgedrangt Viele von ihnen gingen nach Spanien Auch lebten zahlreiche Juden im Maghreb was zur Legende beitrug die Konfoderation der Kahina sei judisch gewesen Das Christentum verschwand im Laufe der nachfolgenden Generationen doch lasst es sich noch im 11 Jahrhundert in Kairouan nachweisen Kairuan wurde spater zum Ausgangspunkt fur die Expeditionen in den nordlichen und westlichen Maghreb Nach zahem Widerstand konvertierten die meisten Berber zum Islam vor allem durch die Aufnahme in die Streitkrafte der Araber kulturell jedoch fanden sie keinerlei Anerkennung denn die neuen Herren standen ihnen mit ahnlicher Verachtung gegenuber wie einst Griechen und Romer ihren Nachbarn Auch ubernahmen sie das griechische Wort Barbar fur diejenigen die ihre Sprache nicht oder in ihren Augen unzureichend gelernt hatten Daher heissen die Imazighen Singular Amazigh noch heute Berber Sie wurden in der Armee schlechter bezahlt und ihre Frauen wurden mitunter versklavt wie bei unterworfenen Volkern Nur Umar II 717 720 untersagte diese Praxis und entsandte muslimische Gelehrte um die Imazighen zu bekehren In den Ribats wurden zwar religiose Schulen eingerichtet doch schlossen sich zahlreiche Berber der Glaubensrichtung der Charidschiten an die die Gleichheit aller Muslime unabhangig von ihrer Rassen oder Klassenzugehorigkeit verkundigten Das Ressentiment gegen die Umayyadenherrschaft verstarkte sich Schon 740 begann bei Tanger ein erster Aufstand der Charidschiten unter dem Berber Maysara 742 kontrollierten sie ganz Algerien und bedrohten Kairuan Den Suden beherrschten die Warfajuma Berber im Bund mit gemassigten Charidschiten Ihnen gelang 756 die Eroberung des Nordens von Tunesien Doch eine andere gemassigte Charidschitengruppe die Ibaḍiyyah aus Tripolitanien rief einen Imam aus der sich auf der gleichen Stufe wie der Kalif sah und eroberte 758 Tunesien Bei Tawurga unterlagen 761 diese Ibaditen die vor allem von Berbern gestellt wurden gegen die arabischen Muslime Ihr Imam Abu l Chattab al Maʿafiri kam in der Schlacht ums Leben ebenso wie 14 000 seiner Anhanger 70 Zwar gelang den Abbasiden damit die Eroberung grosser Teile des aufstandischen Gebiets doch konnten sie sich nur in Tripolitanien Tunesien und Ostalgerien durchsetzen Zudem war die muhsam wieder aufgerichtete Herrschaft sehr fragil Ibrahim ibn al Aghlab der die Armee in Ostalgerien kommandierte und die Dynastie der Aghlabiden grundete machte das Land nach und nach unabhangig erkannte jedoch formal weiterhin die Herrschaft der Abbasiden an Aghlabiden im Osten 800 bis 909 Kotama ca 900 bis 911 BearbeitenErste islamische Reichsgrundung im ostlichen Maghreb Bearbeiten nbsp Einflussgebiet der Aghlabiden nbsp Fruhaghlabidische Munze aus Kairuan ein Dinar aus der Zeit Ibrahim ibn al Aghlab 800 812 Sie nennt noch den Abbasiden Kalifen al Ma mun aber auch schon den Namen des ersten Aghlabiden Im Jahr 800 ubergab der Abasidenkalif Harun ar Raschid seine Macht uber Ifriqiya dem Emir Ibrahim ibn al Aghlab und ubertrug ihm auch das Recht seine Funktion zu vererben Damit wurde die Aghlabiden Dynastie gegrundet die Ostalgerien Tunesien und Tripolitanien beherrschte Um 896 verlegten sie ihren Hof nach Tunis Das Land gehorte ganz uberwiegend arabischen Grossgrundbesitzern wahrend die ethnisch gemischten Stadte mit hohen Abgaben belastet wurden Sie und die Berber beriefen sich auf islamische Normen um gegen die arabische Dominanz zu protestieren Zwei der vier sunnitischen Schulen die Hanafiten und die Malikiten herrschten im Land erstere kam mit den Abbasiden nach Algerien doch die meisten hingen letzterer an Sie erschienen ab den 820er Jahren als Verteidiger des Volkes gegen die Anspruche des Staates und stellten hohe moralische Anforderungen an eine gerechte Regierung Um sie starker einzubinden wurden viele ihrer fuhrenden Kopfe als Kadis beschaftigt Stammesgruppen der Berber Dominanz der Kotama bis 911 Bearbeiten nbsp Heutige Stamme in AlgerienDie grossen Stammesgruppen der Berber im Maghreb waren die Zanata die Masmuda und die Ṣanhaǧa Wahrend die Zanata in Marokko lebten siedelten sich Stamme der Ṣanhaǧa im Mittleren Atlas an expandierten aber auch sehr viel weiter sudwarts Ein Teil der Ṣanhaǧa siedelte sich im ostlichen Algerien Kutamaberber an und bildete eine wichtige Stutze fur den Aufstieg der Fatimiden Hingegen verbundeten sich die marokkanischen Zanata gegen die Fatimiden mit dem Kalifat von Cordoba Restgruppen der Masmuda sind die Haha um Algier Bereits in byzantinischer Zeit hatten sich Berberverbande zu grosseren Herrschaftsgebieten zusammengefunden ihre Fuhrer wurden als Konige bezeichnet Vor allem den Kotama oder Kutama gelang es die Nachbarstamme an sich zu binden In Algerien sind die berberischen Kabylen Nachfahren der Kutama Die Kutama eroberten 902 Mila 904 Setif 905 folgten Tobna und Belezma 909 gelang ihrem Fuhrer Abu ʿAbdallah asch Schiʿi 893 911 sogar die Eroberung von Kairouan und Raqqada Dieser hatte 893 eine uberaus erfolgreiche schiitische Zelle bei den Kotama gegrundet die dar al higra auf dem Berg Ikgan bei Mila bei der Bezeichnung al higra handelte es sich um eine Anspielung an die Hidschra Mohammeds Schliesslich griffen sie weit nach Westen Richtung Sidschilmasa aus und befreiten ihren dort gefangen gehaltenen Fuhrer Abdallah al Mahdi der sich seit seiner Flucht aus Syrien als Kaufmann ausgegeben hatte den spateren ersten Kalifen der fatimidischen Dynastie Beide Fuhrer strebten jedoch nach der weltlichen Herrschaft wahrend der Berberfuhrer fur seinen Verbundeten nur die geistliche Fuhrerschaft vorgesehen hatte In einem Umsturz wurde die Berberherrschaft am 18 Februar 911 beseitigt und ihre Fuhrer ermordet In der Folge intensivierte sich die Arabisierung 71 Die neuen Herrscher ubernahmen grosse Teile des aghlabidischen Herrschaftsapparats Fatimiden 909 bis etwa 1016 1045 BearbeitenIm Dezember 909 hatte sich Abdallah al Mahdi zum Kalifen ausgerufen Er betrachtete die sunnitischen Umayyaden auf der Iberischen Halbinsel und die ebenfalls sunnitischen Abbasiden als Usurpatoren Er selbst war ein Vertreter der Ismailiten eines radikalen Flugels der Schiiten der auch als Siebener Schiiten bezeichnet wird Die Ismailiten agierten seit Mitte des 9 Jahrhunderts zunachst von ihrem Zentrum Salamiyya im nordlichen Syrien aus Sie sandten daʿis 72 aus Missionare die Kontakt zu oppositionellen Gruppen im Abbasidenreich aufnahmen Ab 901 erschienen sie auch bei den Kutama Ostalgeriens Diese beseitigten die Macht der Aghlabiden Der Fatimidenstaat breitete nun seinen Einfluss auf ganz Nordafrika aus indem er die Karawansereien und damit die Handelswege mit dem transsaharischen Afrika unter seine Kontrolle brachte 911 beseitigten sie wiederum die Berber vor allem die Kutama als Rivalen um die Vorherrschaft in Ifriqiya Als Symbol der neuen Herrschaft wurde die Hauptstadt nach al Mahdiya an der Ostkuste Tunesiens verlegt die Dynastie scheiterte allerdings bei der Einfuhrung der Scharia Ab 917 begann die Eroberung des westlichen Maghrebs Es gelang zwar die Einnahme von Fes doch die Berber des Westens widerstanden erfolgreich Die Umayyaden in Spanien eroberten im Gegenzug 927 und 931 Melilla und Ceuta Hingegen stand der Takalata Zweig der Ṣanhaǧa Konfoderation zu der die Kutama gehorten auf Seiten der Fatimiden Von einer echten Herrschaft konnte jedoch nur in Ifriqiya die Rede sein Nachfolger des 946 verstorbenen zweiten Fatimidenherrschers wurde Ismail al Mansur 946 953 Mit Hilfe der berberischen Ziriden 972 1149 die den Ṣanhaǧa angehorten konnte er die Banu Ifran im westlichen Algerien und Marokko unterwerfen Die letzte grosse Revolte des charidschitischen Banu Ifran Stammes unter Abu Yazid wurde nach vier Jahren im Jahr 947 niedergeschlagen Die Banu Ifran hatten grosse Teile des Reichs erobert doch zerbrach ihre Koalition bei der Belagerung von al Mahdiya Danach nahm der dritte Fatimidenkalif den Beinamen al Mansur an Die Banu Ifran hatten selbst bei Tlemcen zwischen 765 und 786 ein Kalifat unter Abu Qurra gegrundet waren jedoch unter die Herrschaft der marokkanischen Magrawa geraten Sie wurden von den Fatimiden geschlagen als sie ein Bundnis mit Cordoba eingehen wollten und wurden schliesslich nach Marokko abgedrangt Der vierte Fatimidenkalif wurde Abu Tamim al Muizz 953 975 Ab 955 bekampfte er im Westen die Berber und die iberischen Umayyaden Die Eroberung Nordwestafrikas konnte 968 abgeschlossen werden nachdem man sich schon 967 mit Byzanz auf einen Waffenstillstand geeinigt hatte So gelang es den Fatimiden erleichtert durch innere Krisen in Agypten und auf der arabischen Halbinsel das Reich der Ichschididen Agyptens und Gebiete der Abbasiden ab 969 zu erobern Nach zeitweiligen Eroberungen in Syrien verlegten die Fatimiden ihre Residenz in das neu gegrundete Kairo 972 drei Jahre nachdem die Region vollstandig erobert war verlegte die Fatimiden Dynastie ihre Basis in ostliche Richtung Schwerpunkt des gewaltig angewachsenen Reiches wurde nun Agypten Flucht der Charidschiten nach Mittelalgerien Bearbeiten nbsp Die heilige Stadt Beni Izguen 1986Seit dem 9 Jahrhundert flohen Charidschiten in den dunn besiedelten M zab insbesondere Ibaditen Diese gehen auf ʿAbdallah ibn Ibad 8 Jahrhundert zuruck Nachdem ihre Hauptstadt in Tahert 909 niedergebrannt worden war zogen sie zunachst nach Sedrata und schliesslich nach M zab Dort bauten sie die Oasen mit Hilfe von Bewasserungsanlagen aus und pflanzten Palmenhaine an Von der ubrigen islamischen Welt werden sie nicht als Muslime anerkannt wie zahlreiche andere Gruppen auch nbsp Mausoleum des Scheich Sidi Aissa in MelikaDie funf zitadellenartigen Stadtchen oder Ksur El Atteuf Bou Noura Beni Isguen Melika und der heutige Hauptort Ghardaia wurden gegrundet Jedes ist mit einer Mauer umgeben Jede Stadt der Mozabiten stellte eine theokratische Republik dar wobei ein Rat von zwolf religiosen Notabeln fur die Rechtsprechung zustandig war wahrend ein Rat der Laien die Verwaltung leitete Die Moscheen dienten auch als Arsenal und Kornspeicher sowie als eigenstandige Befestigungsanlage Die Hauser wurden in mehreren Kreisen konzentrisch um die Moschee errichtet und bestehen aus einem Raum einheitlicher Grosse Dabei ist El Atteuf die alteste Grundung Sie entstand ab 1012 Die ubrigen Stadte entstanden bis etwa 1350 Die Ibaditen Algeriens heissen Mozabiten Als Oberhaupt erkennen sie nur einen gewahlten Kalifen an der von Gott als bester Muslim zu erkennen gegeben wird Eine der ersten wissenschaftlichen Arbeiten entstand 1893 73 Ziriden 972 bis 1149 und Ḥammadiden Banu Hillal Verschwinden des Christentums BearbeitenHauptstadt Kairo Vizekonigtum der Ziriden Hammadiden Bearbeiten Um die Herrschaft im Westen zu sichern legte Kalif Abu Tamim al Muizz die Herrschaft uber Ifriqiya in die Hande von Buluggin ibn Ziri der die Ziriden Dynastie grundete Er war der Sohn von Ziri ibn Manad des fatimidischen Hauptverbundeten in Algerien und Namensgeber der Dynastie Unter ihrem Grunder Buluggin ibn Ziri 984 wurde Algier gegrundet er bekampfte die Zanata Stamme im Westen Genauer gesagt entstand Buluggins Hauptstadt zwischen 935 936 und 978 in Aschir im Suden von Algier Daneben wurden Liliana und Medea Lamdiyya zu Stutzpunkten seiner Macht Als die Fatimiden den Reichsschwerpunkt nach Agypten verlagerten wurde er 972 zum Vizekonig in Ifriqiya ernannt Allerdings hatten die Fatimiden die Flotte mitgenommen so dass sich die Kalbiten auf Sizilien unabhangig machen konnten Bei einem Feldzug nach Marokko stiess Buluggin bis an den Atlantik vor starb allerdings Sein Sohn und Nachfolger al Mansur ibn Ziri 995 konnte die Eroberungen im Westen nicht halten Sein Erbe und Sohn Badis ibn Ziri 1016 musste sich im Gegenteil wieder verstarkt an seine Oberherren in Kairo anlehnen denn sein Erbrecht wurde von seinem Grossonkel Zawi ibn Ziri bestritten Dieser konnte zwar auf die iberische Halbinsel vertrieben werden wo er das Reich der Ziriden von Granada 1012 1090 grundete Gravierender war jedoch dass sich eine Reichsgrundung durch seinen Onkel Hammad nicht verhindern liess Er errichtete mit Qalat Banu Hammad eine eigene Residenz bei Bidschaya 1015 machten sich schliesslich die Banu Hammad im Osten Algeriens unabhangig gegen sie erhielten die Ziriden ausserdem keine Unterstutzung durch die Kairoer Fatimiden Mit der Verdrangung der Zanata aus Westalgerien nach Marokko wurden die Sanhadscha die Herren des zentralen Maghreb Die Einwohner des eroberten Tlemcen wurden in die Hauptstadt Aschir verschleppt Der Ziride al Mansur 984 996 scheiterte beim Versuch Sidschilmassa und Fes zu kontrollieren nbsp Das Fatimidenreich zur Zeit seiner grossten AusdehnungUnabhangigkeit der Ziriden Beduineninvasion Arabisierung Sunniten Bearbeiten Nun erlangten ihrerseits die Ziriden die Unabhangigkeit von den Fatimiden Zunachst folgte 1016 der minderjahrige al Muʿizz auf den Thron 1062 Er stand bis 1022 unter der Vormundschaft einer Tante 1016 kam es zu einem Aufstand in Ifriqiya in dessen Verlauf die Residenz der Fatimiden in al Mansuriya bei Kairouan zerstort wurde Zudem wurden angeblich 20 000 Schiiten in dem strikt sunnitischen Land massakriert Die bevorstehende Auseinandersetzung mit den Fatimiden zwang die Ziriden zu einem Waffenstillstand mit den Hammudiden und 1018 zur Anerkennung ihrer Unabhangigkeit Schon zwischen 1007 und 1010 hatte sich Ḥammad der Onkel von Badis 996 1016 eine Hauptstadt errichtet Qal at Bani Ḥammad entstand in den Bergen der Ḥudna im Suden von Bigaya Moglicherweise bestand dort ein eigenes ummauertes christliches Quartier Ḥammad unterhielt sogar Beziehungen zum Papst 74 Sein Neffe wurde im Kampf gegen Ḥammad nicht von den Fatimiden unterstutzt im Gegenteil Die Fatimiden namlich rachten sich indem sie 1027 einen Aufstand der Zanata in Tripolitanien unterstutzten das die Ziriden genauso endgultig aufgeben mussten wie Sizilien Vor allem aber statteten sie spater die Beduinenstamme der Banu Hilal und der Banu Sulaym aus Agypten mit Eigentumstiteln auf Land aus und liessen sie gegen die Ziriden ziehen Zudem geriet das Reich ab den vierziger Jahren des 11 Jahrhunderts in eine Krise die sich in Geldabwertungen Epidemien und Hungersnoten niederschlug Eine der Ursachen hierfur konnten die hohen Jahrestribute in Hohe von Million Golddinar gewesen sein die die Ziriden jahrlich an die Fatimiden abfuhren mussten Als al Muʿizz unter dem Einfluss der sunnitischen Rechtsgelehrten in Kairuan 1045 die Abbasiden in Bagdad als rechtmassige Kalifen anerkannte kam es zum endgultigen Bruch mit den Fatimiden 1049 wurden die ersten Munzen mit sunnitischen Formeln gepragt Infolge des Bruches kam es dazu dass die Fatimiden die besagten Banu Hilal und Banu Sulaym westwarts schickten Die Invasion dieser Beduinen in den Jahren 1051 und 1052 fuhrte nach der Niederlage am Dschabal Haydaran zu massiven Verwustungen und zu erheblichen Volkerwanderungen 1057 flohen die Ziriden nachdem die Beduinen Kairuan erobert hatten nach Mahdia wahrend die Eroberer in Richtung Algerien weiterzogen Dort beendeten sie die Herrschaft der Banu Hammad Nur die Kustenstadte wurden noch kontrolliert was fur eine sehr viel starkere Ausrichtung auf das Mittelmeer sorgte doch gerieten die Ziriden damit in Konkurrenz zu den aufstreben Stadten Genua und Pisa Die umfangreichen Migrationen zerstorten das Gleichgewicht zwischen nomadischen und sesshaften Berbern und fuhrten zu einer Bevolkerungsdurchmischung Das Arabische bis dahin nur von den stadtischen Eliten und am Hof gesprochen begann die Berbersprachen zu beeinflussen Zudem flohen viele Berber west und sudwarts Andererseits kamen Beduinengruppen nach Algerien wie etwa die Cha amba in der nordlichen Sahara Sie beteiligten sich in der franzosischen Kolonialzeit an der Unterwerfung der Tuareg Neben der Kamelzucht entwickelte sich vor allem der Dattelanbau in den Oasen als wichtige Lebensgrundlage Mit der verstarkten Arabisierung ging eine Intensivierung der Islamisierung einher Bestanden um 1000 noch 47 Bistumer in Nordafrika so waren es zur Zeit Papst Leos IX nur noch funf In Tripolitanien reichen lateinische Inschriften auf christlichen Grabsteinen bis in das 11 Jahrhundert der vulgarlateinische Dialekt verschwindet auch in abgelegenen Gegenden wie Gafsa im Laufe des 12 Jahrhunderts Ḥammadiden und Verselbststandigung des zentralen Maghreb 1007 14 bis 1152 Bearbeiten nbsp Minarett in der ehemaligen Hauptstadt der Hammadiden 1976 seit 1980 WeltkulturerbeNordlich und nordostlich des Gebiets zwischen Dschebel Aures und Tinis lebten Bauern und Hirten der Sanhadscha in deren gebirgigem Herrschaftsbereich ausser Marktorten keine Stadte bestanden Mit der Zeit zwischen der Grundung von Aschir im zweiten Drittel des 10 Jahrhunderts und der der Qal a durch Hammad ibn Buluggin vollzog sich die Loslosung des zentralen Maghreb von Ifriqiya 1007 bis 1050 stieg das Reich der Hammadiden als Rivale Ifriqiyas auf wobei es sich je nach politischer Lage den Abbasiden oder den Fatimiden zuwandte Der Einfall der Banu Hillal brachte zunachst Fluchtlinge in die Region dann jedoch auch Zerstorungen Wahrend ein Zweig der Banu Hillal die Aṯbag zeitweise auf Seiten der Hammadiden kampften stritt ein anderer die Riyaḥ auf Seiten der Ziriden von Tunesien 1067 musste an Naṣir in das kleine Bigaya oder Bejaia das antike Saldae ausweichen und es zu seiner Hauptstadt machen 1088 wanderte eine erste Gruppe der Bewohner der Qal a zur kabylischen Kuste Inzwischen setzten die Almohaden ihren Eroberungszug fort und besetzten 10081 Tlemcen dann Oran und Algier Algier konnte allerdings 1102 zuruckgewonnen werden Al Mansur uberliess den Beduinen die Halfte aller Ernteertrage und machte Bigaya 1090 zu seiner alleinigen Hauptstadt Der Handel konzentrierte sich zunehmend auf die Kuste auch Piraterie begann eine Rolle zu spielen Unter Yahya ibn Abd al Aziz 1121 1152 konnte 1145 der Westen Algeriens nicht gegen die Almohaden verteidigt werden 1151 begannen die Almohaden mit dem Angriff auf das Hammadidenreich und besiegten Yahya 1152 vor Bougie Tuareg im Suden ab dem 11 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Modell des Grabes der Tin Hinan Nationalmuseum Algier1925 entdeckten Archaologen in Abalessa im Ahaggar etwa 80 km westlich von Tamanrasset das Grabmal einer Frau 75 Neben dem gut erhaltenen Skelett fanden die Ausgraber Munzen aus der Zeit Konstantins I Gold und Silberschmuck sowie eine Grabkammer nebst Einrichtung die sich heute im Bardo Museum in Algier befinden Die Funde wurden in das 4 oder 5 Jahrhundert datiert Die Behauptung es handle sich um Tin Hinan die mythische Vorfahrin der adligen Tuareg ist kaum zu belegen nbsp Heutiges Verbreitungsgebiet der TuaregIm 11 Jahrhundert zogen Tuareg aus den Gebieten der Mittelmeerkuste sudwarts Sie wurden von den Banu Hilal aus dem Fessan sudwarts vertrieben wo sie ihrerseits die Tubbu aus dem Tassili n Ajjer Air und Ahaggar Richtung Tibestigebirge verdrangten Nach dem Untergang des Songhaireichs im Zuge des marokkanischen Eroberungskrieges im 16 Jahrhundert drangen die Tuareg in die Sahelzone ein und errangen die Kontrolle uber Timbuktu und das Sultanat Air mit Sitz in Agadez Als kriegerisches Berbervolk 76 unterwarfen sie ihre Gegner und machten sie zu Kriegsgefangenen und Sklaven Die meisten Sklaven wurden unter den subsaharischen Afrikanern den Songhai Zarma Kanuri und Hausa genommen aber auch unter konkurrierenden Tuareg Konfoderationen Diese bildeten die Iklan Gemeinschaften 77 Entweder waren sie Haussklaven und lebten als Hausangestellte wie Familienmitglieder bei ihren Eigentumern oder sie wurden Hirten Bauern oder zur Salzgewinnung abgestellt Beide Gruppen waren damit nach allgemeinen Rechtsgrundsatzen Hab und Gut der Tuareg Obrigkeit 78 Imajaren Adelige und Imrad Vasallen durften versklavte Frauen heiraten wobei ihre gemeinsamen Kinder Freie waren Reine Iklan Familien behielten den Status der Leibeigenschaft Die Tuareg hatten ein geschichtetes Gesellschaftssystem 79 Bis zur Kolonialzeit der Franzosen stand den Stammen der Tuareg der Amenokal voran Die oberste soziale Kategorie nahmen die Imajaren Adelsschicht ein die fur das Kriegshandwerk zustandig waren Die Ineslemen Korangelehrte bildeten dahinter den Kern der Tuareggesellschaft Dahinter wiederum reihten sich die Imrad Vasallen ein die Funktionen als Viehzuchter und Soldaten innehatten und dem Oberbefehl der Imajaren unterstanden Die libysche Schrift auch altlibysch oder numidisch genannt ist eine Alphabetschrift die etwa vom 3 Jahrhundert v Chr bis zum 3 Jahrhundert n Chr in weiten Teilen Nordafrikas fur die libysche Sprache verwendet wurde Moglicherweise geht sie auf das phonizische Alphabet zuruck Aus der libyschen Schrift ging die Tifinagh Schrift hervor 80 Almohaden 1145 1152 bis 1235 Bearbeiten nbsp Das Reich der Almohaden nbsp Der Zerfall des Reichs nach 1212Um 1035 entstand in Mauretanien innerhalb der Sanhajah Konfoderation eine neue religiose Bewegung unter der Fuhrung von Ibn Yasin Sie war eine Reaktion auf die gleichzeitige Bedrohung durch die Soninke von Ghana im Suden und durch Berberstamme die aus dem Norden kamen und war von Gedankengut aus Kairuan beeinflusst Sie waren strenge Anhanger der dort vorherrschenden malikitischen Rechtsschule Die Sanhaja Mauretaniens vor allem die verschleierten Lamtunah bildeten eine Art Aristokratie mit zahlreichen Vorrechten Vor allem hielten sie alle wichtigen Staatspositionen Unter Yusuf ibn Taschfin eroberten sie Marokko und ab 1086 grosse Teile der iberischen Halbinsel ihre Hauptstadt war das 1070 gegrundete Marrakesch Die malekitischen Rechtsgelehrten erteilten vielfach Staatsbediensteten Anweisungen so dass sie erhebliche Macht gewannen Gegen sie wandten sich mystische Bewegungen aus Spanien und dem islamischen Osten die die Gelehrten mit Unterstutzung der Dynastie bekampften 1121 grundete Ibn Tumart ein Masmuda Berber aus dem Hohen Atlas eine entsprechende theologisch fundierte Bewegung die Almohaden fur die er Anhanger aus acht Stammen der Masmuda Berber gewann Er verlangte die Ruckkehr zum Koran und zur Tradition Hadith und stellte sich gegen die Dominanz der vier Rechtsschulen zugleich widersetzte er sich der wortwortlichen Auslegung des Korans Daruber hinaus betonten sie die absolute Einheit Gottes weshalb sie sich Einheitsbekenner al muwaḥḥidun bzw Almohaden nannten Diese Lehre schloss das Belegen Gottes mit bestimmten Eigenheiten sowie den Vergleich mit anderen Wesen aus Der Heilige Krieg gegen die Almoraviden war wichtiger als gegen die Unglaubigen also die Anhanger anderer Religionen 1128 29 kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung in deren Folge Ibn Tumarts Gegner umgebracht wurden Am 13 Mai 1129 unterlag sein Heer bei al Buhayra auch scheiterte die Belagerung von Marrakesch Am 20 August 1130 starb der Mahdi Sein Tod wurde angeblich drei Jahre lang geheim gehalten Seinem Nachfolger dem Qumiya Berber Abd al Mumin 1130 1163 gelang 1133 bis 1148 die Eroberung von Marokko 1145 fielen Tlemcen 1146 Fes und Marrakesch ab 1147 gelang die Eroberung des in Kleinstaaten zerfallenen al Andalus also der muslimischen Herrschaftsgebiete auf der iberischen Halbinsel 1149 sturzte er die Dynastie der Almoraviden in Marokko nach einer Rebellion an der Atlantikkuste und im Sousse erfolgte eine brutale Sauberung der angeblich 32 000 Menschen zum Opfer fielen Die Almohaden eroberten das Reich der Hammadiden in Algerien 1152 schliesslich 1155 bis 1160 das der Ziriden in Tunesien Durch die Umsiedlung arabischer Beduinenstamme von Ifriqiya und Tripolitanien nach Marokko wurde die Arabisierung der Berber weiter beschleunigt Auch Banu Hillal aus dem Hammadidenreich wurden umgesiedelt sie ersetzten die vernichteten haretischen Barġawaṭa der Atlantikkuste Die Masmudah Berber beherrschten das Reich doch hatten sie im Gegensatz zu ihren Vorgangern ein weniger scharf profiliertes religioses Ziel Zum einzigen Mal war unter den Almohaden der gesamte Maghreb unter einer Berberdynastie vereinigt 1161 setzte der Kalif nach Spanien uber und eroberte Granada 1163 starb er in Ribat einem riesigen Heerlager auf das die heutige Hauptstadt Marokkos Rabat zuruckgeht Ab 1172 war der muslimische Teil der iberischen Halbinsel eine almohadische Provinz Die letzte Phase der Almohadenherrschaft setzte ein als die Banu Ghaniyah die das muslimische Spanien fur die Almoraviden beherrscht und 1148 die Balearen besetzt hatten 1184 Algerien und 1203 Tunesien eroberten In der sich ausweitenden Anarchie gewannen die arabischen Beduinen an Bedeutung Bis 1235 verloren die Almohaden die Herrschaft uber den Suden der iberischen Halbinsel den Maghreb an drei Berberstamme Ifriqiya ging an die Hafsiden auch konnten die Almohaden nicht mehr verhindern dass die Banu Marin eine Gruppe der Zanata durch Nordalgerien Richtung Marokko zog und 1248 Fes besetzte 1269 fiel ihnen auch Marrakesch in die Hand Schon in den 1230er Jahren hatte eine andere Zanata Gruppe die Westalgerien beherrschte namlich die Abdalwadiden Tlemcen erobert das sie bis Mitte des 16 Jahrhunderts beherrschte Meriniden und Abdalwadiden im Westen 1235 bis 1554 BearbeitenDominanz der Meriniden im Westen der Hafsiden im Osten Bearbeiten Ab der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts geriet der gesamte Maghreb unter den Einfluss der marokkanischen Meriniden des Abu Inan Faris Der Merinide Abu l Hasan hatte nach einem Heiratsbundnis mit den tunesischen Hafsiden das Reich der Abdalwadiden erobert und unterwarf 1346 bis 1347 den Osten des Maghreb und Tripolitanien Die Meriniden standen ihrerseits nach der Eroberung von Algeciras auf dem spanischen Festland gegenuber von Marokko ab 1344 unter dem Druck der Reconquista Staaten der iberischen Halbinsel 1348 musste der Merinidenherrscher nach einer schweren Niederlage aus Tunis fliehen Sein Sohn Abu Inan versuchte die Eroberung 1356 bis 1357 erneut doch auch er unterlag arabischen Stammeskonfoderationen und musste das Land genauso ubersturzt verlassen wie sein Vater Zugleich waren es diese Stamme deren Rivalitaten das Hafsidenreich zwischen 1348 und 1370 in zwei Teile zerrissen Infolgedessen residierte das eine Herrscherhaus im algerischen Bejaia das andere in Tunis 1370 gelang Abu l Abbas Ahmad II die Vereinigung der beiden Herrschaftsgebiete Trotz der haufigen Machtkampfe gestattete die Stabilitat der Dynastie eine stete kulturelle Entwicklung deren bedeutendster Reprasentant Ibn Chaldun war ein Historiker und Politiker Abdalwadidenreich der Zanata Druck der Meriniden und der nordiberischen Reiche Bearbeiten Wahrend Ostalgerien in der Hand der tunesischen Hafsiden blieb machte sich 1235 Abu Yahya Yaghmurasan ibn Zayyan als Fuhrer der berberischen Banu Abd al Wad auch Banu Ziyan Zayyan von den Almohaden unabhangig 81 Die Hauptstadt des 1235 bis 1283 regierenden Herrschers wurde Tagrart das heutige Tlemcen oder berberisch Tilimsan das am Schnittpunkt der Strassen von Hunayn und Oran in den Tafilalet lag Im Westen eroberten die Meriniden Fes 1248 so dass der Maghreb erneut dreigeteilt war Wie das marokkanische Reich der Meriniden so war auch das Abdalwadidenreich in Westalgerien eine Schopfung der Zanata Die Abdalwadiden versuchten nun zu verhindern dass die Meriniden ubermachtig wurden und sie unterstutzten dazu ihre ehemaligen Oberherren So fielen sie 1250 1260 und 1268 in das Merinidenreich ein Zwar wurden sie in allen drei Fallen zuruckgeschlagen doch den Meriniden wurde damit die Moglichkeit genommen gegen die Almohaden im Suden vorzugehen nbsp Minarett in der Ruinenstadt al MansuraZunachst stutzten sich die Herrscher auf die Banu Hilal genauer die Zuġba dann banden sie sich um den Meriniden in Marokko und den Hafsiden widerstehen zu konnen an die Nasriden von Granada und an das Konigreich Kastilien Ab 1283 war das Reich vier Angriffen der Meriniden ausgesetzt 1295 attackierten die Meriniden ihre Nachbarn sie belagerten von Mai 1299 bis 1307 Tlemcen und errichteten eine konkurrierende Stadt namens al Mansura die Siegreiche Durch die Ermordung des Merinidenherrschers im Mai 1307 endete die Belagerung und die Abdalwadiden zerstorten die Konkurrentin Bereits im Vertrag von Monteagudo vom Dezember 1291 waren eine Art Interessenspharen zwischen den beiden spanischen Machten Aragon und Kastilien verabredet worden Aragon das seit etwa 1250 diplomatische und Handelsbeziehungen zu den Hafsiden und den Abdalwadiden unterhielt beanspruchte dort Vorrechte wahrend Kastilien das Gleiche in Marokkos Merinidenreich einforderte Zudem hatten die Meriniden es 1276 abgelehnt mit Aragon einen Friedens und Handelsvertrag abzuschliessen Als die beiden iberischen Machte im Krieg lagen versuchte Aragon 1286 ein Bundnis mit den Meriniden gegen Kastilien zustande zu bringen aber auch dies wurde abgelehnt Die Meriniden blieben neutral ebenso wie die iberischen Nasriden doch sahen sie wohl in der Eroberung des Abdalwadidenreichs eine Moglichkeit sich des fortgesetzten Drucks der beiden christlichen Staaten zu erwehren Doch dieses Reich konnte sich unter Abu Hammu I Musa 1308 1318 und Abu Taschfin I 1318 1337 stabilisieren die Wesire dieser Herrscher waren Muslime aus Spanien Doch die Abdalwadiden die gegen die Hafsiden vorgehen wollten sahen sich bald einer Koalition der Hafsiden mit den Meriniden gegenuber Die Zayyaniden Abdalwadiden ihrerseits unterstutzten Machte aus Tripolitanien wobei es Ibn Abi Umran 1329 sogar mit ihrer Hilfe gelang Tunis zu erobern 1335 bis 1337 wurde im Gegenzug Tlemcen von den Meriniden erneut belagert diesmal erfolgreich Der Sieger Abul Hassan besetzte nicht nur Algier und unterwarf die umliegenden Stamme sondern er heiratete auch eine Schwester des Hafsidenherrschers Diese kam jedoch bei einem Gefecht in Spanien ums Leben kurzerhand heiratete er stattdessen 1346 eine Tochter des Hafsiden nbsp Eingang zur 1339 fertiggestellten Sidi Boumediene Moschee in Tlemcen1337 bis 1348 gelang den Meriniden die Besetzung des Abdalwadidenreichs die Konkurrenzstadt al Mansura wurde erneut aufgebaut 1352 kam es zu einer weiteren Invasion die Meriniden besiegten ein Bundnis aus Abdalwadiden und Arabern in der Ebene von Angad nordlich von Wujda Der Abdalwadide Abu Sa id Utman wurde gefangen und getotet Tlemcen wurde erneut besetzt Oran und Algier waren schon bei der ersten Invasion besetzt worden 1356 fiel Constantine 1357 stand die merinidische Armee in Tunis Allerdings musste sie sich bald zuruckziehen und Tunesien aufgeben wenn auch der uberwiegende Teil Algeriens in ihrer Hand blieb Diese Angriffe hingen wohl damit zusammen dass es im Zuge massiver politischer Veranderungen sudlich der Sahara darunter das Eindringen arabischer Stamme ins Draa Tal im 13 Jahrhundert der Zusammenbruch des Reiches von Ghana und der dadurch ausgelosten Verlagerung der Gold und Handelsstrome nach Osten 82 zu einer starken Konkurrenz fur Sidschilmassa durch algerische und tunesische Stadte kam Doch unter Abu Hammu II Musa 1359 1388 gewann das Reich von Tlemcen nach einem Aufstand seine Unabhangigkeit zuruck Mit Hilfe der arabischen Stamme der Dawawda und der Awlad Sa id konnte Abu Hammu im Februar 1359 Tlemcen erobern Uber Jahrzehnte widerstand der Abdalwadide den Meriniden allerdings musste er 1359 1360 1370 und 1383 aus seiner Hauptstadt fliehen 1366 griff er Bijaya an und handelte sich damit die Feindschaft eines weiteren machtigen Gegners ein Der Hafsidenherrscher von Bijaya und Constantine Abul Abbas der spatere Sultan von Tunis verband sich namlich mit einem Verwandten des Abdalwadiden mit Abu Zayyan Der Dauerstreit zwischen den Abdalwadiden wurde nur 1370 durch eine Invasion der Meriniden unterbrochen die die beiden Abdalwadidenprinzen zeitweise zur Flucht in die Wuste zwang Abu Zayyan liess sich in Algier zum Sultan ausrufen doch gelang es Abu Hammu die Stadt kurz danach 1378 zu erobern was die zwolfjahrige Auseinandersetzung beendete Doch nun traten abermals die Meriniden auf den Plan die 1383 Tlemcen eroberten Abu Hammu plante nun seine Hauptstadt nach Algier zu verlegen um sich dem nahen Merinidenreich zu entziehen Dazu wollte er 1386 seinen Hofschatz nach Algier schicken doch furchtete einer seiner Sohne bei der Gelegenheit von der Nachfolge ausgeschlossen zu werden So liess Abu Taschfin dem entsprechende Briefe in die Hande gefallen waren sowohl seinen Bruder als auch seinen Vater im Januar 1387 verhaften Doch Abu Hammu gelang die Flucht und im Juli 1388 sass er wieder in Tlemcen Sein Sohn verbundete sich nun seinerseits mit den Meriniden die sich die Gelegenheit zum Eingreifen nicht entgehen liessen Der aus Fes aufbrechenden Armee gelang es Abu Hammu zu toten Abu Taschfin erhielt zwar Tlemcen doch nun wurden die Abdalwadiden Vasallen der Meriniden ab 1424 der Hafsiden 83 In dieser Zeit erfolgte eine fast vollstandige Arabisierung der Berber im westlichen Algerien durch die Beduinen Aus der Zeit der Abdalwadiden stammen Minarette von Moscheen in Agadir und Tlemcen sowie drei kleine Moscheen in der Hauptstadt Von Bedeutung ist aber vor allem die 1339 von den Meriniden errichtete Grabmoschee des Mystikers und Stadtpatrons Abu Madyan 1126 1198 1390 besetzte eine Koalition christlicher Machte vor allem Franzosen Englander und Genuesen das Arsenal des hafsidischen Mahdia Doch der in Constantine residierende Zweig der Hafsiden konnte die Herrschaft der Dynastie sichern 1424 und 1432 konnten sie sich unter Abu Faris der Bedrohung durch das iberische Konigreich Aragon erwehren Zwischen 1450 und 1494 wurde die Hauptstadt durch Familienfehden das Land durch Pestepidemien und Hungersnote erschuttert Dennoch errang das Land eine Vormachtstellung im westlichen Islam und dominierte wirtschaftlich und kulturell Eroberung von Kustenstadten durch Spanier Oberhoheit zunehmende Piraterie Bearbeiten Gleichzeitig begannen Mauren und Juden aus Andalusien einzuwandern dessen letzte muslimische Herrschaft 1492 von Spaniern erobert worden war Letztere eroberten unter Ferdinand II und Isabella I die Stadte Mers el Kebir im algerischen Nordwesten den Hafen von Oran 1509 Oran selbst Bejaia und die Algier vorgelagerte Insel Penon heute Ilot de l Amiraute Tenes und Mostagamen 1509 mussten die Abdalwadiden die spanische Oberhoheit anerkennen als dessen Flotte Oran eroberte 1543 bis 1544 war es von Spaniern besetzt Bis 1554 kampften katholische Spanier und sunnitische Korsaren die von den Osmanen unterstutzt wurden um das Reich Die Korsaren konnten schliesslich 1550 Tlemcen erobern wenige Jahre spater verschwand das Abdalwadidenreich Osmanische Herrschaft 1519 74 bis 1830 BearbeitenSpanisch osmanischer Gegensatz Bearbeiten nbsp Portrat Barbarossas wohl aus dem 16 JahrhundertAlgerien geriet im 16 Jahrhundert in den Konflikt zwischen die Grossreiche Spanien und das Osmanenreich die sich vor allem auf dem Mittelmeer bekampften bildeten hier eine Konfliktzone aus in der sich ihre Konflikte mit religiosen und lokalen Konflikten vermischten Gesellschaft und Wirtschaft wurden auf diesen Kampf ausgerichtet und lieferten die Ressourcen zu heiligen Kriegen auf beiden Seiten Kastilien nutzte die internen Auseinandersetzungen im bis 1492 muslimischen Granada aus um dort Fuss zu fassen Anfang 1492 schliesslich zog seine Armee kampflos in die letzte muslimische Stadt auf iberischem Boden ein Die Muslime wurden zur Auswanderung ermuntert und 1493 verliessen 6000 von ihnen die Halbinsel Richtung Maghreb 84 Nach gescheiterten Bekehrungsversuchen ging die kastilische Regierung ab 1499 zu Zwangsbekehrungen uber die Juden mussten bereits ab 1492 das Land verlassen Zugleich bereitete Kastilien die Expansion auf die andere Seite des Mittelmeers vor wurde jedoch einige Jahre durch Auseinandersetzungen mit Frankreich um das Konigreich Neapel aufgehalten Hinzu kam die uberraschende Moglichkeit ab 1492 nach Amerika zu expandieren die bald enorme Krafte band und die die Expansion nach Nordafrika zweitrangig erscheinen liess So wurde das marokkanische Malila Melilla erst 1497 besetzt Zwar versuchten die Wattasiden von Marokko dies zu verhindern doch hielten die spanischen Schiffskanonen deren Armee auf Distanz von der Kuste Der Tod Konigin Isabellas 1504 und die damit zusammenhangende Schwerpunktverlagerung auf den aragonesischen Reichsteil fuhrte dazu dass aragonesische Interessen insbesondere Richtung Italien statt Richtung Maghreb starker berucksichtigt wurden So errichtete Spanien kein kastilisch maghrebinisches Reich sondern begnugte sich mit der Besetzung von Stutzpunkten presidios entlang der afrikanischen Kuste Diese sollten eine Ruckeroberung der seit dem 8 Jahrhundert muslimischen Gebiete auf der iberischen Halbinsel wie sie sich schon fruher ereignet hatte dauerhaft verhindern helfen Salim Al Toumi der Fuhrer der arabischen Tha aliba um Algier einer Untergruppe des arabischen Volksstammes der Maqil verhandelte mit den Spaniern in Bejaia Er verpflichtete sich zu Tributzahlungen und gestattete den Spaniern eine Festung auf einer der Inseln vor Algier zu errichten Doch die presidios blieben von spanischen Lebensmittel und Waffenlieferungen abhangig Insgesamt hatten die Reiche des Maghreb die weder uber die Technologie noch die Bevolkerungsmengen verfugten denen zudem weder die Ressourcen grosser Stadteballungen noch eine hinreichende Zentralisierung zu Gebote standen kaum eine Moglichkeit zur offenen Gegenwehr Diese Gegenwehr organisierten stattdessen Korsaren unter Arudsch und Khair ad Din Barbarossa Letzterer erkannte 1519 die Oberhoheit des osmanischen Sultans in Istanbul an nachdem Hugo de Moncada der Vizekonig von Sizilien im August 1519 Algier angegriffen hatte Doch noch bevor die zugesagten 2000 Mann Janitscharen sowie Artillerie Algerien erreichten musste Barbarossa eine Niederlage gegen den politisch religiosen Fuhrer von Kuku in der Grossen Kabylei Ahmad b al Qadi vor Algier einstecken Barbarossa setzte sich jedoch in den nachsten Jahren in Jijel Annaba und Constantine fest und konnte 1525 Algier zuruckerobern 1529 konnte er zudem die spanische Festung auf einer der vier Inseln vor der Stadt erobern Er verband die Inseln nun mit der Stadt und baute Algier zu einer Seefestung aus Sein Gebiet reichte von Mostaganem im Westen bis Jijel im Osten und Constantine im Suden Er setzte lokale Fuhrer wieder ein und es genugte wenn sie ihm und damit Istanbul loyal blieben Sogar den Bruder seines Gegners Ahmad b al Qadis duldete er als Herrscher der Grossen Kabylei und verlangte nur Tribute 1533 wurde Khair ad Din Barbarossa nach Istanbul gerufen im nachsten zum Admiral Kapudan Pasa erhoben mit dem Auftrag Tunis zuruckzuerobern Dies gelang ihm zwar im August 1534 doch eine spanische Flotte von 300 Schiffen und 30 000 Mann eroberte die Stadt ihrerseits im Juni 1535 nbsp Teil der spanischen Befestigungsanlagen Santa Cruz oberhalb von OranUnter den spanischen presidios gelang nur Oran eine Kooperation mit ortlichen Stammen in diesem Falle den Banu Amir Der spanische Adlige Martin Alonso Fernandez de Cordoba Montemayor y Velasco zeitweise Vizekonig von Navarra kurz Alcaudete wurde 1534 Generalkapitan von Oran Er erhielt weitgehende Rechte die lokalen Stamme gegen die Osmanen zu organisieren Abdul Rahman b Radwan der Fuhrer der Banu Amir schlug ihm vor Muhammad den Sultan von Tilimsan Tlemcen durch seinen jungeren Bruder Abdullah zu ersetzen Dieser erklarte sich mit einem Vasallenstatus einverstanden Alcaudete stellte den Banu Amir 600 seiner Manner fur den Angriff auf Tilimsan zur Verfugung der 1535 erfolgte Doch der Angriff schlug fehl die Armee geriet bei der Festung Tibda in eine Falle aus der nur 70 Mann als Gefangene herauskamen nur wenigen gelang die Flucht 85 Trotz dieser katastrophalen Niederlage bewirkte die spanische Ruckeroberung von Tunis im Jahr 1535 wohl dass Sultan Muhammad sich noch im September 1535 bereit erklarte Vasall Spaniens zu werden Er wollte dafur Sorge tragen dass alle Waren die Tilimsan passierten Richtung Oran liefen und daruber hinaus Tribut zahlen Im Gegenzug sollte Spanien ihm 500 Soldaten stellen Alcaudete machte keine Anstalten den Vertrag vom Konig ratifizieren zu lassen und er gedachte auch nicht die Banu Amir zu verprellen Eine neue Wendung nahm der Kampf zwischen Madrid und Istanbul zwischen 1536 und 1544 1536 schlossen namlich Paris und Istanbul einen Vertrag der in Geheimklauseln vorsah dass sich die beiden Seemachte gegenseitig gegen das habsburgische Spanien unterstutzten Kaiser Karl V bot Khair ad Din nun seinerseits die Herrschaft von Algier bis Tripolis unter spanischer Oberhoheit an doch blieb diese Offerte aufgrund des gegenseitigen Misstrauens folgenlos 1541 entschloss sich Karl Algier mit einer riesigen Flotte anzugreifen Diese bestand aus 500 Schiffen mit 12 000 Mann Besatzung und 24 000 Soldaten an Bord Doch der Angriff scheiterte Khair ad Din kaperte weiterhin im Namen Istanbuls Erst nachdem Frankreich und das Habsburgerreich 1544 Frieden geschlossen hatten endete der steile Aufstieg Khair ad Dins der 1546 starb Als Beylerbey von Algier folgte ihm sein Sohn Hassan Solche Beylerbeys regierten in Algier bis 1587 als Istanbul eine regelrechte osmanische Verwaltung einfuhrte nbsp Francesco Valesio Raccolta di le piu illustri et famose citta di tutto il mondo Plan Algiers von 1573 Digitalisat bei Gallica In dieser Zeit zwischen 1557 und 1584 in der Spanier und Osmanen um die Herrschaft in der Alten Welt rangen befand sich auch der Kaperkrieg zwischen den Korsaren und den christlichen Staaten des Mittelmeers auf dem Hohepunkt 1558 kaperten Korsaren in den balearischen Gewassern eine Flotte von 150 Galeeren 1560 besiegten sie die Flotte unter Fuhrung des Genuesen Andrea Doria vor Djerba Im Gegenzug konnte die spanische Flotte den Korsaren 1563 und 1564 schwere Niederlagen zufugen und sich wieder ins mittlere Mittelmeer vorwagen um Malta zu verteidigen 1568 bis 1570 kam es in Spanien zu einem Aufstand der Muslime die vielleicht noch 250 000 Angehorige zahlten Diese Morisken waren zwar offiziell 1502 zum Christentum ubergetreten doch waren sie weiterhin von der Inquisition drangsaliert worden 1571 siegte die spanisch venezianische Flotte bei Lepanto zwar uber die osmanische dennoch fiel 1573 Zypern endgultig an das Istanbuler Grossreich Tunesien wurde 1574 eine Provinz des Osmanischen Reiches nbsp Das Saadierreich zur Zeit seiner grossten Ausdehnung um 1591 sie losten in Marokko die Wattasiden 1465 1549 abDoch dessen Einfluss reichte nicht bis nach Marokko wo Scherifen die als Nachkommen des Propheten Mohammed galten von einer einflussreichen Gruppe zur herrschenden aufstiegen Dies wiederum verhinderten in Algerien die dort dominierenden Piraten 1552 wurde Hassan der Sohn Khari ad Dins und Herr von Algier abberufen da es immer wieder zu Konflikten mit den Saadiern von Marokko kam die das westlich angrenzende Land zwischen 1549 und 1664 beherrschten Istanbul hatte aber ein Interesse daran alle muslimischen Krafte zusammenzufassen So erhielt Salah Ra is die Herrschaft uber Algier doch gelang auch ihm keine Zusammenarbeit mit den Saadiern Schliesslich eroberte Salah Ra is Anfang 1554 das marokkanische Fes und liess dort Ali Abu Hassun mit einigen Janitscharen zuruck Doch diese Eroberung loste eine rasche Gegenreaktion aus Bereits im September eroberten die Truppen unter Muhammad asch Schaich die Stadt zuruck Er knupfte Kontakte mit Alcaudete in Oran um einen gemeinsamen Angriff auf Algier vorzubereiten Doch zunachst lehnte Spanien ab anderte den Kurs allerdings als die Osmanen Bejaia eroberten und Oran angriffen Als die Osmanen die Belagerung Orans im August 1556 abbrachen inzwischen hatten die Marokkaner Tilimsan erobert reiste Alcaudete nach Spanien und seine Gesandten nach Marokko wo sie eine Abmachung zur Zusammenarbeit erreichten Die Osmanen ihrerseits setzten 1557 Hassan wieder als Beylerbey in Algier ein Zugleich forderten Gesandte Muhammad asch Schaich auf Munzen im Namen der Osmanen zu pragen und sich im offentlichen Gebet dem Sultan zu unterstellen Dieser lehnte jedoch ab Im Oktober des Jahres wurde er daraufhin von vorgeblichen turkischen Deserteuren ermordet Hassan gelang daraufhin die Besetzung Tilimsans doch konnte keine der beiden Parteien die Schlacht im Wadi al Laban nordlich von Fes zu ihren Gunsten entscheiden Hassan musste 1558 nach Algier zuruckkehren Alcaudete hatte in Spanien 11 000 Mann rekrutiert mit denen er nun statt Algier Mustaghanem angriff Am 25 26 August wurde er besiegt und getotet seine halbe Armee gefangen nach Algier verschleppt Hassan der in Streit mit seiner Armee geriet wurde abberufen jedoch 1562 wiedereingesetzt Von Februar bis Juni 1563 belagerte er Oran doch die Stadt blieb bis 1708 spanisch dann noch einmal von 1732 bis 1792 Hassan wurde wie sein Vater 1567 zum Kapudan Pasa ernannt 1576 unternahmen die Korsaren erneut einen Versuch in Marokko Fuss zu fassen als Verbundeter Istanbuls wurde dort Abd al Malik installiert Spanien verwickelte sich seinerseits zunehmend in die Kampfe um die Reformation im Norden Europas vor allem in den Niederlanden und die Krone sah sich einem neuen atlantischen Rivalen gegenuber namlich England Seine Handler erschienen sogar in Marokko was wiederum Portugal auf den Plan rief das die neuen Rivalen sehr ernst nahm Zudem misstraute man in Lissabon Venedig dem man zutraute sich auch noch in den Atlantikhandel einzumischen Auch Spanien versuchte 1595 96 das Land zu destabilisieren 1578 erschienen spanische Unterhandler in Istanbul um einen Waffenstillstand auszuhandeln Zwar verzogerte sich der Abschluss durch Kampfe zwischen Portugiesen und den Marokkanern doch im August 1580 akzeptierte Istanbul einen Vertrag in dem sich die beiden Grossmachte verpflichteten ihre Territorien und Untertanen nicht mehr anzugreifen Infolgedessen zeichnete sich ab dem Waffenstillstand von 1581 zwischen Spanien und dem Osmanenreich eine Tendenz ab die Grossmachte raumlich zu trennen und Beruhrungsflachen zu vermeiden Nachdem die alten Rivalen Philipp von Spanien 1598 Elizabeth von England 1603 und Murad III bereits 1595 gestorben waren verbesserten sich die Aussichten auf einen dauerhaften Frieden Frankreich und Habsburg schlossen ihn 1598 die Habsburger und die Osmanen 1604 Habsburg und die Niederlande 1609 Die unter dem ausseren Druck stark beschleunigte gesellschaftliche und technisch militarische Entwicklung in Algerien verlangsamte sich erst im 17 Jahrhundert Die ausserste Anspannung aller Krafte verlieh den zunehmend zentralistischen Staaten nicht nur grosse aussere Macht Der enorme Bedarf an Soldaten vor allem aber an Geldmitteln verlieh den Staaten Zugriff auf die Mittel der produktiven Teile der Bevolkerung eine Erkenntnis die wiederum zu Versuchen fuhrte diese Wirtschaftskraft zu starken Analog zum europaischen Merkantilismus bestand auch im Maghreb ein Interesse die Wirtschaftskraft zu starken um dem Staat mehr Mittel zuzufuhren Zugleich erkannte Istanbul an dass Algerien tribal organisiert war und dass es genugte den lokalen Autoritaten ihre Macht zu erhalten Sie waren nur verpflichtet im Interesse der Osmanen zu handeln Tribute zu entrichten und die Herrschaft des Militars Ujaq zu akzeptieren das die aussere Verteidigung ubernahm Diese Truppen wiederum zeigten keinerlei Anzeichen der Integration in die algerische Gesellschaft Im 17 Jahrhundert umfassten sie etwa 12 000 Mann Mitte des 18 Jahrhunderts waren es nur noch 7000 Mann am Anfang des 19 Jahrhunderts nur noch 4000 86 Traditionsgemass wurden die osmanischen Truppen ausschliesslich in Anatolien rekrutiert nur selten wurden kulughli Nachkommen turkischer Manner und algerischer Frauen in die Janitscharen aufgenommen Neben diesen anatolischen Truppen bestand eine ethnisch gemischte Seefahrergruppe die ta ifa Gemeinde der Seeleute Die von ihnen und von Gefangenen die zum Islam konvertierten aber auch von zahlreichen Abenteurern gebildeten Seeleute waren die Grundlage fur ein staatliches Kapermonopol im Gegensatz zu Tunesien wo dies auch auf private Rechnung erlaubt war das noch lange als Heiliger Krieg ausgegeben wurde Herrschaft der Deys ab 1659 Bearbeiten Vorherrschaft des Militars Verwaltung Bearbeiten Die Osmanen setzten in Algier Paschas als Regenten ein die aber spatestens 1659 die effektive Kontrolle uber das Land verloren In diesem Jahr ubernahm die Ujaq die Macht in Algier Vier Aghas der Janitscharen regierten nun nacheinander das Land doch alle wurden ermordet Nach dem Verlust von sieben Schiffen im Kampf gegen eine englische Flotte unter Edward Spragg kam es zu einer Rebellion in deren Verlauf der letzte Agha namens Ali 1664 1671 ums Leben kam Die Rais beriefen nun den Dey Onkel mutterlicherseits von Algier als Machthaber ahnlich wie in Tunesien wo dieses Amt seit 1591 bestand Ab 1689 wurde der Dey zwar vom Militar Ujaq gewahlt aber der Agha war nicht mehr automatisch qua Amt Herrscher des Landes Istanbul entsandte weiterhin Paschas deren Aufgabe jedoch vor allem in der Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen Istanbul und Algier bestand Erst ab 1711 erhielt der Dey zugleich den Titel eines Paschas so dass die Amter wieder zusammengefuhrt wurden Erster Minister des Dey war der Schatzmeister der ihm auch fur gewohnlich im Amt folgte Zweiter Minister war der Agha der in Dar al Sultan herrschte also in Algier und seiner Umgebung Er ruckte zum Schatzmeister auf wenn dieser beim Tod des Dey zum Herrscher aufruckte Der Militarrat diwan al askar verlor im Zuge dieser Amtersequenz seinen anfangs dominierenden Einfluss Unterhalb dieser obersten Ebene ragten der Flottenkommandant der Fuhrer der Kavallerie und die vier Sekretare heraus Insgesamt wies das Amtersystem grosse Kontinuitat auf und hielt sich bis 1830 Neben dem Bezirk um Algier dem Dar al Sultan bestand Algerien aus drei Provinzen Diese Beyliks unterstanden Beys in Constantine im Osten Tittari mit der Hauptstadt Midya im Zentrum und Muaskar im Westen die 1792 nachdem die Spanier es endgultig geraumt hatten nach Oran verlegt wurde Unterhalb dieser Ebene wurden kleinere Einheiten gebildet denen jeweils ein Qa id vorstand Der Bey war fur das Militarkommando und das Eintreiben der Abgaben verantwortlich Eine Reihe von Stammen die fur ihre Dienste von Abgaben befreit wurden leisteten Unterstutzung in Form von Hilfstruppen und indem sie bei anderen Stammen die Abgaben eintrieben Auch zum Kampf gegen Rebellionen wurden sie herangezogen Staatseinnahmen und Okonomie Bearbeiten nbsp Aktie der Compagnie Royale d Afrique uber 1 000 Livres ausgegeben am 30 Dezember 1790 in Marseille Die 1741 vom Konig Ludwig XV gegrundete Kolonialgesellschaft bestand bis 1794 Sie war die einzige Gesellschaft des Ancien Regime die dank ihrem Algerien Monopol fur Weizen und Korallen Dividenden an ihre Aktionare ausschuttete 90 Prozent des nach Marseille eingefuhrten nordafrikanischen Weizens stammte aus Algerien Die algerischen Weizenexporte nach Marseille erreichten ihren Hohepunkt im letzten Drittel des 18 Jhs wahrend der Herrschaft der beruhmtesten Deys Algeriens Muhammad Ibn Uthman 1766 1791 Salah Bey 1771 1792 in Constantine und Muhammad el Kebir 1779 1797 in Mascara Neben den Abgaben die auf islamischem Recht basierten wurden auch Abgaben eingezogen die der Unterstutzung des Krieges gegen die Christen dienten Hinzu kamen Abgaben die dazu dienten die halbjahrlich zu entrichtenden Geschenke der Beys an den Dey und seine Ratgeber zu finanzieren Jeder Bey hatte diese Abgabe wiederum alle drei Jahre personlich abzuliefern ansonsten brachte sie sein Stellvertreter nach Algier Man erwartete dabei vom Bey von Constantine grossere Geschenke auch solche aus Tunesien wahrend die weiter westlichen weniger entrichten mussten Zu den Geschenken zahlten Sklaven Seide Pferde Schmuck aber auch Geld Die Beys von Constantine die den Deys von Algier unterstanden und ihnen tributpflichtig waren entwickelten sich durch intensive Nutzung ihrer Weizen und Gerstenkulturen aus blossen Statthaltern zu regelrechten Unternehmern Zu Anfang hatten die Janitscharen das System gemischter Geld und Naturalabgaben ubernommen Dabei wurde als Naturalabgabe nur so viel eingezogen wie fur den Unterhalt der Herrscher und ihrer Helfer vonnoten war Die Bauern ihrerseits verkauften von dem was sie nicht selbst verbrauchten so viel auf dem Markt dass sie die Geldabgaben aufbringen konnten Nun wurden die Naturalabgaben erhoht so dass die Herrscher selbst als Handler namlich als Verkaufer an franzosische Grosshandler auftreten konnten Die besten Boden um Constantine wurden nur noch bebaut um diese Abgaben zu liefern Bei Olivenol besassen die Beys eine monopolartige Stellung Bei diesen Parallelentwicklungen zu europaischen Prozessen blieb der Maghreb jedoch vergleichsweise bevolkerungsarm das waffentechnologische Gleichziehen setzte keine technologische Entwicklung auf dem Land in Gang Eingriffe des Fiskus uberforderten haufig die lokale Wirtschaftskraft und die Zahl der urbanen Zentren blieb gering Dabei breiteten sich Musketen praktisch im ganzen Land aus was manchen Bevolkerungsgruppen die Moglichkeit in die Hand gab gegen die Herrscher Widerstand zu leisten wie etwa Ende des 18 Jahrhunderts bei den religios motivierten Aufstanden gegen die Beys in West und Sudwestalgerien Mit der Starkung der christlichen Seefahrermachte vor allem Englands Frankreichs und der Niederlande verlor die Kaperei gegen den christlichen Handel im Mittelmeer zunehmend an Bedeutung Zudem war der Preis der Kaperei hoch So wurde Algier 1661 1665 1682 1683 und 1688 durch die franzosische Flotte bombardiert Bald gewann der Handel mit Europa vor allem mit Frankreich zwar an Bedeutung doch litt er unter den kapernden Maltesern noch mehr aber darunter dass die muslimischen Schiffe nur wenige der europaischen Hafen anlaufen durften Zudem war die Kaperei ein staatliches Monopol das wichtige Einnahmen etwa aus Losegeldern Sklavenverkaufen usw generierte Doch ging deren Umfang massiv zuruck Verfugte Algier Anfang des 17 Jahrhunderts noch uber etwa 75 Schiffe die an Kaperfahrten teilnahmen so waren es in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts nur noch 20 87 Nachdem ein Schoner aus Boston von Piraten gekapert worden war verhielten sich die Amerikaner die noch kaum uber eine ausreichende Seemacht verfugten so konziliant dass ihnen vorgeworfen wurde sie wurden damit allen anderen Seefahrern das Leben erschweren Nur wahrend der Napoleonischen Kriege kam es zu einem Wiederaufleben der Piraterie in grosserem Massstab Hierbei stach Ra is Hamidu hervor dem zahlreiche Prisen zufielen In Algier lebten im 17 Jahrhundert rund 100 000 Menschen dazu vielleicht 20 25 000 Gefangene aus Kaperfahrten Constantine Oran und Tilimsan hatten etwa 10 000 bis 25 000 Einwohner Wahrend Algiers Wirtschaft auf Kaperei und Aussenhandel basierte partizipierten Constantine und Tilimsan am Karawanenhandel Doch die Qualitat der in Algerien hergestellten Waren fiel gegenuber denjenigen aus Tunesien und Marokko zuruck Anwachsende Importe etwa von Seide Kopfbedeckungen Schuhen oder Satteln gingen zu Lasten der lokalen Produzenten Weiterhin lebte Westalgerien ebenso wie der Suden von nomadischen Produktionsformen wahrend der dichter besiedelte Osten sesshaft war Das Land vielfach in Staatsbesitz oder dem von vermogenden Bewohnern der Stadte wurde unter dem Khammas System ausgegeben Bei den Khammas handelte es sich um Landarbeiter die ein Funftel der Ernte zur Entlohnung erhielten manchmal mehr je nachdem wie die Ernte ausfiel 88 Um 1830 hatte Algerien vielleicht drei Millionen Einwohner Innere und aussere Konflikte Bearbeiten Der Ruckgang der Einnahmen brachte Konflikte zwischen Militar und politischer Fuhrung zwischen Ujaq und Dey mit sich Schliesslich kam es zu massiven Soldkurzungen auf die die Seeleute 1784 reagierten indem sie zuliessen dass die spanischen Schiffe so nah an den Palast des Dey in Algier heransegelten dass sie das Gebaude beschiessen konnten Da auf der anderen Seite die Deys sinkenden Einnahmen aus dem Seeraub und zugleich hoheren Verteidigungskosten gegenuberstanden belasteten sie praktisch jeden Wirtschaftszweig mit verschiedenen Abgaben Die Ujaq trug damit zu immer hoheren Lasten bei verhinderte damit zugleich jede Entwicklung Um Einnahmen aus dem Weizenexport zu generieren gestatteten die Deys den judischen Familien der Buschnaq und Bakri die ursprunglich aus Livorno stammten die Ausfuhr nach Europa Doch dies brachte neue Konflikte da Algier immer wieder unter Trockenheit und schlechten Ernten litt Am 28 Juni 1805 wurde Naphtali Busnash der zu grossem Einfluss beim Dey gekommen war und ein Handelsmonopol genoss von einem turkischen Soldaten ermordet woraufhin ein Kadi dem Tater gratulierte 89 Nun kam es zu Plunderungen in deren Verlauf etwa 200 Juden ermordet wurden Wenig spater wurde von den Truppen auch Mustafa Dey ermordet Dey zu sein bedeutete in hochster Gefahr zu leben Bis 1816 wurden alle sechs Deys von Soldaten ums Leben gebracht Zugleich kam es im Westen und Sudwesten des Landes zu erheblichen Unruhen die vor allem von Angehorigen der Sufi Orden angefuhrt wurden Sie erreichten ihren Hohepunkt 1805 mit der Rebellion der Darqawiyya Tariqa Die Darqawa ein Zweig der im 13 Jahrhundert entstandenen Schadhiliya gehen auf den Marokkaner Muhammad al Arabi al Darqawi 1760 1823 zuruck der diese Tariqa also einen Sufiorden erneuerte Dieser Orden gewann erheblichen Einfluss in Marokko aber auch im Westen Algeriens Einer ihrer wichtigsten Fuhrer war Abdul Qadir ibn al Sharif der mit den Osmanen von 1783 bis 1805 in standigem Konflikt stand Er forderte den gesamten Westen des Landes zum Aufstand auf und kundigte an das ganze Land zu erobern Muaskar offnete ihm kampflos die Tore und auch in Tilimsan stand die Bevolkerung sieht man von den kulughli ab auf seiner Seite Der neue Bey Muhammad al Muqallash zwang ihn jedoch die Belagerung von Oran aufzuheben und nach Marokko zu fliehen Auch die Tidschaniya Tariqa stand ab 1784 in Konflikt mit den Osmanen Muhammad al Kabir Bey unterwarf in dieser Zeit die Stamme von al Aghwat Laghouat Nach einer zweiten Expedition im Jahr 1788 musste der Sufifuhrer Ahmad al Tijani 1789 Algerien verlassen Er verbrachte seinen Lebensabend in Fes wo er 1815 starb Sein Sohn Muhammad al Kabir formte jedoch eine Stammesallianz um die Turken aus Westalgerien zu vertreiben Dieser Konfliktherd namlich der Versuch der Beys insbesondere im Westen die Stamme zu unterwerfen schwelte schon seit einem halben Jahrhundert Bey Uthman 1747 1760 hatte mit der militarischen Unterwerfung begonnen Muhammad al Kabir 1780 1797 war es gelungen auch die machtigen A shash al Hasham und al Aghwat zur Entrichtung der geforderten Abgaben zu zwingen Nun schlossen sich die Banu Haschim dem Sufismus an 1827 fuhrte Muhammad al Kabir seine Anhanger in die Ebene von Gharis vor Muaskar und attackierte die dortigen osmanischen Truppen Doch die Banu Haschim versagten ihm letztlich die Unterstutzung so dass er unterlag gefangen genommen und umgebracht wurde Anhanger der Tidschaniya Tariqa sahen in der franzosischen Besetzung Algiers 1830 die Erfullung der Gebete des Grunders um Vertreibung der Turken Die Oberherrschaft Istanbuls verhinderte neben einer Vielzahl interner Konflikte keineswegs dass es zu offenen Auseinandersetzungen mit Marokko und mit Tunesien kam 1756 wurde in Tunesien der seit 1736 herrschende Bey Ali I al Husain von den Sohnen seines Vorgangers gesturzt Diese eroberten mit algerischer Hilfe Tunis Mit Hammuda al Husain 1782 1814 dem Herrscher Tunesiens kam es von 1807 bis 1812 gar zum Krieg Er wurde unter osmanischer Vermittlung beendet jedoch erst 1821 wurde der Vertrag ratifiziert Franzosische Besetzung und Kolonialherrschaft ab 1830 Bearbeiten nbsp Chronologische Karte der Eroberung und des von Frankreich beherrschten Algeriens 1830 bis 1956 nbsp Wahrend der Reise Napoleons III nach Algerien wurden 1860 Honoratioren mit Orden ausgezeichnet Diese waren von links nach rechts stehend Abdel Kader Ben Daoud Agha von Tiaret dann Si Mohamed Said Ben Ali Cherif Bachagha von Chellata und Berater in Constantine sowie Si Slimane Ben Siam Agha von Miliana Hinzu kamen von links nach rechts sitzend Si Tahar Ben Mehiaddin Bachagha der Beni Slimane daneben Ben Yahya ben Aissa Bachagha von Titteri und Bou Alem Ben Cherifa Bachagha von Djendel zwischen 1894 und 1965 Lavigerie genannt In Konkurrenz zu Spanien und England erschienen bereits fruh Franzosen vor der algerischen Kuste Ab 1560 erhielten sie Fischereirechte vor Algier 1564 richtete Paris ein Konsulat ein 1628 und 1694 kam es zum Abschluss von Handelsvertragen zwischen Paris und Algier Dabei hatten die Deys ein Wirtschaftssystem durchgesetzt das durchaus merkantilistische Zuge trug So setzten sie etwa den Handel mit Olivenol als Monopol durch Auch waffentechnisch waren sie lange den Europaern ebenburtig wozu kleine Waffenschmieden in der Kabylei besonders beitrugen Mit der industriellen Revolution standen den Europaern neben einer grosseren Bevolkerungszahl Algerien hatte in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts vielleicht 1 5 Millionen Einwohner 90 bessere Waffen bessere und billigere Waren und umfangreichere Kreditmittel zur Verfugung Zudem fehlten in Algerien urbane Zentren weniger als 100 000 Menschen lebten in den wenigen Stadten nbsp Hussein Pascha 1831Der Dey von Algier unterstutzte 1793 bis 1798 Napoleon mit Weizen doch zog sich die Bezahlung uber lange Jahre hin so dass sich die Schuld auf 8 Millionen Francs belief die die Familien Bakri und Bushnaq noch zu bekommen hatten Diese waren aufgrund der ausbleibenden Ruckzahlungen in Zahlungsschwierigkeiten gegenuber dem Dey gekommen Ausserdem stellte der Dey fest dass der Neffe des seit 1815 im Lande befindlichen Gesandten Alexandre Deval der selbst seit 1823 Vizekonsul in Annaba war die dortige Handelsstationen vertragswidrig mit Kanonen bestuckt hatte Am 29 April 1827 schliesslich versetzte der Dey bei einem Disput uber die franzosischen Schulden dem franzosischen Konsul Pierre Deval einen Schlag mit dem Fliegenwedel Zunachst wollte Paris es mit einem Salutschuss auf die franzosische Flagge als diplomatische Geste durch den Dey bewenden lassen doch der lehnte vielleicht vom britischen Konsul ermuntert ab Ab dem 16 Juni blockierte Frankreich daraufhin algerische Hafen versuchte 1829 noch einzulenken Doch die Handler in Marseille beklagten den Schaden die Kaperei ging weiter so dass der Dey ebenfalls keine Veranlassung sah nachzugeben Premierminister Polignac betrieb nun den Plan Muhammad Ali Pascha dazu zu veranlassen das Land in Besitz zu nehmen Ali Pascha war von 1805 bis 1848 Gouverneur der osmanischen Provinz Agypten herrschte aber relativ unabhangig von der Zentralregierung Frankreich betrieb im Gegensatz zu England bereits zu dieser Zeit eine Politik der Auflosung des Osmanenreiches z B Morea Expedition Dazu fand sich Grossbritannien erst ab 1878 bereit Obwohl Muhammad Ali den Plan im Oktober 1829 akzeptierte anderte Polignac seine Plane auf offentlichen Druck insofern als Pascha nur noch Tripolitanien und Tunesien besetzen sollte Algerien sollte nunmehr an Frankreich gehen Diesen Plan musste Pascha ablehnen da ihm dies in der islamischen Welt schwer geschadet hatte Der innenpolitische Druck kam zum einen von Marseiller Handlerkreisen die in Bedrangnis gerieten weil auch der Handel mit Griechenland unterbrochen war Zum anderen forderten Kriegsminister Bourmont und konigstreue Kreise Heldentaten Schliesslich wollte man gegenuber den Liberalen Erfolge vorweisen Karl X kundigte am 10 Marz 1830 die Invasion Algiers an als er das Parlament eroffnete das er spater aufloste So erhoffte man sich nach einem schnellen Sieg einen Erfolg in den Wahlen die fur Juli angesetzt waren 91 Algier wurde am 5 Juli 1830 von franzosischen Truppen unter General Bourmont eingenommen 91 Dieses Ziel erreichte Karl X nicht er verlor die Wahl Am 2 August dankte er auch wegen der Julirevolution von 1830 ab Die Militarmaschinerie sollte die eingeschlagene Richtung fur mehr als ein Jahrhundert nicht mehr aufgeben Am 14 Juni 1830 landeten 37 000 Mann auf knapp 700 Schiffen bei Sidi Ferruch Sidi Fredj Algier wurde nach nur zehn Tagen vom Land her erobert Der Dey verfugte uber 26 000 Janitscharen und Qulogli Kuloglu Abkommlinge turkischer Vater und nordafrikanischer Mutter sowie 16 000 bis 18 000 kabylische Infanteristen Am 5 Juli unterzeichnete er einen Vertrag der Algier den Franzosen ubergab Er selbst ging ins Exil nach Neapel einen Monat spater musste Karl X abdanken Von dem auf 150 Millionen geschatzten Staatsschatz kamen nur 40 Millionen beim franzosischen Fiskus an 50 Millionen verschwanden spurlos 60 Millionen verschwanden in Paris 92 Die Kosten fur die Blockade und die Eroberung beliefen sich auf 75 Millionen Franken Bourmont der sich mit Planen trug seinen Konig gewaltsam wieder ins Amt zuruckzubringen sah sich innerhalb der Armee so starken Kraften gegenuber dass er ins Exil nach Spanien ging Widerstand gegen die Besetzung 1830 bis 1848 Bearbeiten 1830 besetzten franzosische Truppen Oran und Beleb el Anab Bone und begannen mit der Eroberung des Landes Ihnen stellte sich Abd el Kader entgegen der in Westalgerien erfolgreich Widerstand gegen die Franzosen leistete zudem wurde er von der Qadiriya unterstutzt Im November 1836 scheiterte ein Angriff franzosischer Truppen auf Constantine Siege de Constantine Belagerung von Constantine Frankreich erkannte Abd el Kader am 30 Mai 1837 im Vertrag an der Tafna als Emir von Algerien an 93 Allerdings kam es nicht zur Zusammenarbeit zwischen ihm und Ahmad ibn Muhammad Bey von Constantine der in Ostalgerien gegen Frankreich kampfte Nachdem die franzosischen Truppen am 13 Oktober 1837 Constantine erobert hatten drangen sie in Westalgerien ein und zwangen Abd el Kader 1844 zur Flucht nach Marokko Dies gelang umso leichter als Abd el Kader nicht von allen anerkannt wurde So bekampfte ihn etwa die Tidschaniya Tariqa deren wichtigste Stadt Ayn Madi er funf Monate lang belagerte Auch nach der Eroberung der Stadt weigerten sie sich sich ihm zu unterstellen Er selbst hatte nie mehr als 10 000 Mann zur Verfugung doch je nachdem wo er gerade mit seinem Lager unterwegs war standen ihm Hilfstruppen der Stamme zur Verfugung Als die Franzosen demonstrativ mit dem Thronerben die Strecke zwischen Algier und Constantine bereisten erkannte el Kader dass die Franzosen dauerhaft bleiben wollten Bei einem Angriff auf Siedler in der al Mitija Ebene wurden 108 Siedler getotet die algerische Kavallerie stand vor Algier Doch Frankreich wagte es nicht Algier zu evakuieren so dass sich ein zaher Krieg entspann Erst Ende 1847 gab er den Widerstand auf am 23 Dezember erklarten die Franzosen Algerien zur Kolonie 94 Zu dieser Zeit lebten bereits 109 380 Europaer in Algerien 95 Die konfiszierten Landereien der Gegner waren bald alle vergeben so dass man nach neuem Land fur die Siedler Ausschau hielt Das als habus bezeichnete Land das bis dahin unverausserlich war wurde nun ab dem 1 Oktober 1844 privatisiert und konnte von Siedlern erworben werden Dabei konstruierte man eine rechtliche Kontinuitat von arabisch osmanischer Eroberung des Landes das nun an Frankreich ubergegangen sei Am 21 Juli 1846 wurde kurzerhand alles Land konfisziert das nicht in Gebrauch war also wirtschaftlich genutzt wurde Von den so ergatterten 200 000 ha Land gingen nur 32 000 an Muslime In den 1850er Jahren kam Land hinzu das die Stamme nutzten oftmals das fruchtbarste Ohne Weideland gerieten erste Stamme in massive Schwierigkeiten Zwischen 1853 und 1863 erhielten allein 51 Subsidiare 50 000 ha Land hier ging ein enormer Landraub vonstatten Vielfach anderte sich insofern nichts als die neuen Eigentumer wenig unternahmen und stattdessen die einheimischen Bauern die Arbeit verrichten liessen Bestandteil Frankreichs Siedlungskolonie ab 1848 Bearbeiten nbsp Innenhof des Palasts des Bey von Constantine 1890 nbsp Verwaltungsgliederung Algeriens zwischen 1934 und 1955 Franzosische Departements Sahara TerritorienNach der Februarrevolution 1848 endete der Kolonialstatus fur den nordlichen Teil Algeriens er wurde integraler Bestandteil des franzosischen Mutterlands und als Siedlungskolonie definiert Ab November 1848 wurde Algerien also zum franzosischen Territorium erklart Drei Departements Algier Constantine und Oran wurden errichtet Es kamen franzosische und andere europaische Siedler vor allem Italiener Spanier ins Land fur die weitere Landereien der einheimischen Bevolkerung enteignet wurden Dort wo genugend Europaer lebten sollte das franzosische Recht eingefuhrt werden der Rest des Landes sollte durch die Ausweitung der Besiedlung assimiliert werden Allein 1848 bis 1850 brachte Paris 20 500 Franzosen die kurz zuvor noch auf den Barrikaden der Hauptstadt gestanden hatten nach Algerien 96 1856 zahlte man 2 496 067 Einwohner 97 1871 bot die Regierung den 8000 Auswanderern aus dem von Deutschland annektierten Elsass 100 000 ha Land an Die Zahl der Siedler wuchs von 1833 bis 1954 von 7812 auf 984 031 Jede neue Siedlerstelle ging zu Lasten der vorherigen Landnutzer und besitzer Der Widerstand in der Kabylei wurde vielfach gewaltsam gebrochen Religiose Fuhrer wie Bu Bahla der behauptete ein Scherif zu sein schurten den Widerstand 1852 brach weiter im Suden in al Aghwat ebenfalls ein Aufstand aus Muhammad b Abdulla von den Awlad Sidi al Shaykh behauptete gleichfalls er sei Scherif Er musste im Dezember 1852 nach Tuggurt fliehen das die Franzosen aber im Dezember 1854 besetzten so dass im gesamten Suf der Widerstand zusammenbrach Napoleon III der sich mit Kennern des Landes und Muslimen auseinandersetzte setzte durch dass der stammesgebundene Gebrauch des Landes auf gleicher Stufe mit dem Eigentum stand dass die konstruierte Kontinuitat des Landbesitzes nicht haltbar war und vor allem dass Algerien ein arabisches Konigreich sei Doch uberhebliche Behandlung von Algeriern durch Beamte bis hin zur offentlichen Prugelstrafe losten 1864 einen Aufstand des ostlichen Zweiges der Sidi al Shaykh aus Zwar bot man den Algeriern und den dort lebenden Juden an die franzosische Staatsburgerschaft anzunehmen doch machten bis 1870 nur 398 Juden und 194 Muslime davon Gebrauch 98 nbsp Kardinal Lavigerie 1863 Erzbischof von AlgierDie Siedler furchteten jedoch sie konnten in die Minderheit geraten und ihre okonomischen Vorrechte verlieren Der Erzbischof von Algier der 1867 berufene Charles Martial Lavigerie verlangte hingegen die Konversion zum Christentum als Bedingung fur die gleichen Rechte und um von der Barbarei loszukommen Kabylenaufstand 1870 bis 1871 Proletarisierung Kolonialsystem Bearbeiten Der gegen diese Enteignungen gerichtete Aufstand unter Fuhrung von Mohamed el Mokrani 1815 1871 in der Kabylei in den Jahren 1870 bis 1871 wurde unter dem Einsatz von 80 000 Soldaten von den Franzosen niedergeschlagen Algerien verlor 25 seiner Bevolkerung und weitere 70 des Landbesitzes an die franzosischen Siedler 665 591 ha Land wurden sequestriert eine Kriegskompensation von 68 Millionen Francs veranschlagt 99 Um die Schulden abzahlen zu konnen mussten die Bauern ihre Produkte nun unmittelbar nach der Ernte verkaufen was die Preise drastisch verminderte Um dennoch uberleben zu konnen nahmen sie Kredite auf So gerieten sie in immer tiefere Schulden bis sie ihr Land verkaufen mussten Damit entstand ein umfangreiches Proletariat was der beginnenden Industrialisierung zu niedrigen Lohnen zur Verfugung stand Doch noch schneller stieg der Bedarf an Arbeitskraften im Kolonialsektor aber auch saisonal im traditionellen Agrarbereich Dort wurden die Familien aufgespalten so dass ein Teil in die Stadte abwanderte Insgesamt verzeichnete Algerien nach einem Ruckgang bis 1876 einen deutlichen Bevolkerungsanstieg wobei die einheimische Bevolkerung noch schneller wuchs als die franzosische Ausserdem wurden zunehmend Waldgebiete gerodet um den staatlichen Forderungen nach Bargeldzahlungen standhalten zu konnen Einfalle von Plunderern aus der Kroumirie nach Algerien lieferten dem franzosischen Ministerprasidenten Jules Ferry den Vorwand auch Tunesien zu annektieren Im April 1881 drangen Truppen in Tunesien ein und eroberten das Land binnen drei Wochen Nach 1871 wurde der sogenannte Code de l indigenat erstmals in Algerien 1881 installiert und spater in allen franzosischen Kolonien eingefuhrt Er zwang die einheimische Bevolkerung unter eine besondere Gerichtsbarkeit so dass sie in einem permanenten Ausnahmezustand lebte Der Code war bis 1946 gultig wurde aber fur die Algerier erst 1962 mit dem Ende des Algerienkrieges ausser Kraft gesetzt Das Decret Cremieux von 1870 100 das den algerischen Juden die franzosische Staatsburgerschaft aufgezwungen hatte wurde aus antisemitischen Erwagungen von der Vichy Regierung spater aufgehoben Danach folgte die Einziehung ihres Vermogens und ihres Besitzes doch verzogerte die ortliche Verwaltung die Durchfuhrung Auf der Basis von statistischen Ruckrechnungen wird angenommen dass die einheimische Bevolkerung des Landes von rund 3 Millionen im Jahr 1830 auf 2 1 Millionen durch Kampfe Hunger Krankheit oder Flucht fiel 101 Wahrend sich die Bevolkerungszahl von den Verlusten der Aufstande und der okonomischen Marginalisierung zu erholen begann sie stieg zwischen 1876 und 1931 von knapp 2 9 Millionen auf uber 6 5 Millionen brach die Agrarwirtschaft nach und nach ein Wahrend es in Algerien 1867 noch 8 Millionen Schafe gab waren es 1927 nur noch 3 3 Millionen die Zahl der Ziegen fiel zwischen den 1880er Jahren und 1927 von 3 7 auf 2 1 Millionen die Zahl der Rinder fiel zwischen 1887 und 1927 von einer Million auf 707 000 Die Verbindung der Zahlen zur menschlichen Bevolkerung mit denen der Haustiere zeigt die Dramatik Kamen 1871 auf 100 Einwohner noch 1533 Schafe 694 Ziegen und 200 Rinder so fielen diese Zahlen bis 1953 auf 631 330 und 90 was bei einer geringfugigen Verminderung des Anteils der landlichen Bevolkerung bedeutete dass sich die Basis der Agrarproduktion mehr als halbiert hatte Ahnliches gilt fur die Weizenproduktion und selbst die Olivenolernte brach zwischen 1910 und 1940 von 3 5 Millionen Liter auf 1 65 Millionen Liter ein 102 Die Politik griff auf vorhandene Systeme zuruck um des Arbeitskraftemangels Herr zu werden So setzte man das Khammas System fort Etwa ein Drittel des Siedlerlandes wurde auf diese Art von algerischen Bauern bewirtschaftet oder wurde an sie verpachtet Von 617 544 algerischen Landbesitzern im Jahr 1930 besassen 434 537 weniger als 10 ha der Durchschnitt lag bei 4 ha Infolgedessen verloren etwa 40 der Landbesitzer ihr Eigentum bis 1960 Dies sorgte fur eine weitere Vergrosserung des landlichen Proletariats und fur eine Abwanderung in die Stadte bei enormem Anwachsen der Landbevolkerung Sie wuchs zwischen 1931 und 1959 von 4 5 auf 7 Millionen Die Zahl der Khammas stieg von 350 715 im Jahr 1901 auf 713 000 im Jahr 1938 Die daraufhin einsetzende Mechanisierung der Landwirtschaft vor allem aber Auswanderung sorgte dafur dass ihre Zahl bis 1948 auf 132 000 einbrach um 1954 mit 60 500 praktisch bedeutungslos zu werden Hingegen stieg die Zahl der Landarbeiter von 1901 bis 1930 von 152 108 auf 534 000 ein Niveau das sich bis zum Ende der Kolonialzeit hielt Sie arbeiteten meist auf Siedlerland das uberwiegend fur den Export produzierte Die 22 007 franzosischen Siedler besassen zusammen 2 726 700 ha Land was einer Flache von 124 ha besten Landes pro Hof entsprach Hingegen besassen die 630 732 algerischen Bauern 7 348 700 ha was 11 5 ha pro Hof entsprach also weniger als einem Zehntel 103 Von 1932 bis 1955 stieg der Wert der Agrarprodukte Algeriens von 130 auf 155 Milliarden alte Francs Neben Getreide waren dies vor allem Wein Tabak Obst und Gemuse Halfa und Kork Dabei erbrachten Wein und Getreide mehr als zwei Drittel dieser Ertrage 1914 arbeiteten von den 386 000 algerischen Landarbeitern knapp 122 000 im Getreide knapp 108 000 im Weinbau Ihre Lohne lagen etwa halb so hoch wie die ihrer europaischen Kollegen was erklart warum sie trotz rapide wachsender Mechanisierung weiter eingesetzt wurden Allerdings arbeiteten 1954 nur noch 200 000 Arbeiter mehr als 90 Tage in den Betrieben denn der uberwiegende Teil der Arbeit hatte saisonalen Charakter nbsp Fassaden am Marktplatz von Ouled Djellal Leo Frobenius 1911In den Stadten bekampfte die Kolonialverwaltung die algerische Konkurrenz im Handwerk So sturzte die Zahl der Handwerker die Mitte des 19 Jahrhunderts noch bei 100 000 gelegen hatte bis 1951 auf 3500 ab Sie wurden von franzosischen Industrieprodukten verdrangt Hinzu kam dass der traditionelle Bildungssektor von Korporationen und bestimmten Landereien habus finanziert wegbrach Landliche Schulen wie die zawiyas verschwanden zuerst in den Kriegsgebieten bis 1871 dann folgte die Vernachlassigung der Koranschulen schliesslich der Verlust grundlegender Texte Das franzosische Bildungssystem sah vor dass nur die Notabeln daran partizipierten wahrend mehrere Generationen von der vor 1830 recht hohen Alphabetisierung abgeschnitten wurden Zwar gab es Bemuhungen auch in landlichen Gebieten fur Grundschulen zu sorgen doch diese besuchten 1944 erst 8 der Schuler 1954 galten 85 der algerischen Bevolkerung als illiterat wobei die der Frauen bei 95 bis 98 lag Zu dieser Zeit hatten von den etwa 1 9 Millionen Kindern gerade einmal 320 000 eine Schule besucht nur 1700 Studenten gab es im Land davon besuchten 589 die Universitat Algier Jeder 227 Franzose war Student jedoch nur jeder 15 341 Algerier 104 Zugleich versuchte man Bildung an die Verdrangung des Arabischen zu binden Erst ab 1936 war es gestattet die Sprache aus Fremdsprache zu unterrichten Die Zuwanderung in die Stadte betraf auch die Siedler Allein zwischen 1911 und 1921 stieg ihre Zahl in den Stadten von 460 000 auf 512 218 65 von ihnen lebten in den Stadten Algier Oran und Constantine Insgesamt lebten dort 38 der europaischen Bevolkerung Die Zunahme der algerischen Bevolkerung beschleunigte sich erst mit der Weltwirtschaftskrise Zwischen 1930 und 1954 zogen 1 5 Millionen von ihnen in die Stadte Hatten die Stadte 1936 erst 722 800 Einwohner so waren es 1 129 000 im Jahr 1948 und 1 6 Millionen 1954 Dies entsprach knapp 19 der Bevolkerung Weitere 300 000 Algerier gingen nach Frankreich Andererseits waren uber 1 4 Millionen Manner auf dem Lande ohne Arbeit Dabei wuchsen die von jeder Versorgung abgeschnittenen Vorstadte 1954 lebten von den 293 470 Einwohnern Algiers allein 86 500 in solchen Slums Diese Menschen konnten von keiner adaquaten industriellen Entwicklung aufgefangen werden Die Industrieproduktion wuchs sehr langsam wurde allerdings durch den Zweiten Weltkrieg und die Besetzung Frankreichs stark gefordert Wahrend ihr Gesamtwert 1930 noch bei 44 Milliarden alten Francs gelegen hatte stieg er bis 1955 auf 170 Milliarden 105 Doch nur 7 8 der Bevolkerung arbeiteten im Industriesektor 70 in der Landwirtschaft Vor allem Charles de Gaulle betrieb mit dem Plan de Constantine eine Hinwendung zur Industrialisierung Algeriens Die Rohstoffe wurden von franzosischen Konzernen kontrolliert wie etwa die Minen von El Houenza Union Parisienne das Eisenerz von Mokta El Hadid Mirabaud oder Phosphatminen Union des Mines Zudem wurde das Banken und Transportsystem von Paris gesteuert Wie in allen Kolonien fiel Algerien die Aufgabe zu Rohstoffe und Arbeitskrafte zu liefern deren Ertrag zunehmend in die Metropolen floss wo auch zunehmend die franzosische Bevolkerung lebte und Produkte aus Frankreich abzunehmen Erste algerische Auswanderer erschienen bereits 1871 in Europa ab 1876 war eine Reiseerlaubnis notig wenn ein Algerier nach Frankreich gehen wollte 1911 zahlte man 3000 von ihnen in Frankreich Im Ersten Weltkrieg kampften insgesamt 173 000 Algerier dazu 80 000 Tunesier und 40 000 Marokkaner auf franzosischer Seite Zudem gingen 180 000 Algerier nach Frankreich um dort in Waffenfabriken in der Landwirtschaft und im Transport zu arbeiten 106 Widerstand der Tuareg Kolonie Franzosisch Nordafrika Bearbeiten Nachdem es ab 1880 zum Wettlauf um Afrika gekommen war und die franzosische Eroberung Westafrikas begonnen hatte gab es ein vermehrtes Interesse Frankreichs daran seine algerischen Gebiete physisch mit Franzosisch Sudan zu verbinden Nach der Eroberung von Mzab Ouargla und Touggourt bis 1885 wurde zunachst eine strategische Verteidigungslinie mit Forts sudlich des Grossen Ergs errichtet 107 Beim anschliessenden Vorstoss auf die heutige Provinz Tamanrasset stiess man jedoch auf heftigen Widerstand durch die Tuareg Nachdem In Salah 1900 erobert werden konnte unterlagen die Tuareg 1902 in der entscheidenden Schlacht von Tit 60 km nordwestlich von Tamanrasset mit 93 Toten Dadurch war den Franzosen der weitere Weg Richtung Suden geoffnet Der junge Amenokal Konig Moussa ag Amastan unterzeichnete 1904 einen Waffenstillstandsvertrag mit dem Hauptmann Metois durch den die Kel Ahaggar Verbundete Frankreichs wurden Bereits im folgenden Jahr stellte Metois Nachfolger jedoch klar dass Amastan ein Untergebener Frankreichs und kein Verbundeter sei 108 Im Zuge des Kaocen Aufstandes im Air kam es 1916 auch in Sudalgerien zu Zusammenstossen zwischen franzosischen Truppen und Tuareg die Stadt Djanet stand gar vier Jahre lang nicht unter franzosischer Kontrolle Vor allem der Stamm der Dag Rhali im Ahaggar Gebirge setzte den Widerstand fort Letztere brachten den 80 Franzosen unter General Laperrine am 5 April 1917 am Berg Ilamane im nordlichen Atakor eine empfindliche Niederlage bei Erst 1917 wurde ein Friedensvertrag geschlossen Bis 1917 war auch der algerische Teil der Sahara unterworfen Algerien bildete zusammen mit Tunesien und Marokko die Kolonie Franzosisch Nordafrika die im Zweiten Weltkrieg Kriegsschauplatz der britisch amerikanischen Operation Torch wurde Unabhangigkeitskampf Abwanderung der Europaer Bearbeiten Hauptartikel Algerienkrieg nbsp Einteilung Algeriens in 6 Wilayas nbsp Messali Hadj Grunder des Parti du peuple algerien und des Mouvement pour le Triomphe des Libertes Democratiques gilt als Vater des algerischen Nationalismus 1954 sagte er sich vom gewaltsamen Widerstand los Mit der Grundung der Partei der Jungen Algerier kam es ab 1911 zu einer anderen Art von Kampf gegen die Kolonialmacht Die gemassigten Anhanger der Freunde des Freiheitsmanifests AML die bisher fur eine Assimilation an Frankreich eingetreten waren radikalisierten sich ab 1943 um Ferhat Abbas Abbas Sohn eines 1871 enteigneten Bauern schloss sich Messali Hadj an dem Fuhrer der Algerischen Volkspartei PPA Hadj migrierte nach dem Ersten Weltkrieg nach Paris war in der kommunistischen Partei PCF aktiv und war 1926 eines der Grundungsmitglieder der Organisation Etoile Nord Africaine ENA die die Unabhangigkeit Algeriens forderte ENA fusionierte 1937 mit der PPA Die PPA wurde 1939 nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verboten Im September 1944 wurde General Georges Catroux als Generalgouverneur von dem liberaleren und am Islam interessierten Yves Chataigneau abgelost Zum Aufschwung der Unabhangigkeitsbewegung kam es als unmittelbar nach Kriegsende 1945 Demonstranten die Freilassung des nach Brazzaville verbannten Hadj und Algerien den Arabern forderten Am 8 Mai 1945 kam es zu Auseinandersetzungen in deren Verlauf 28 Europaer getotet wurden insgesamt kamen bei Unruhen und Uberfallen 103 Siedler ums Leben Nach weiteren Unruhen in Guelma und Morden durch franzosische Siedler ermordeten franzosische Truppen beim Massaker von Setif und Guelma mindestens 6000 8000 Algerier nach anderen Angaben ein Vielfaches 109 Erst 2005 erkannte die damalige franzosische Regierung die Verantwortung hierfur an 110 Chataigneau versuchte mit verschiedenen sozialen Massnahmen und durch Veranderungen des Wahlrechts den aufkommenden Forderungen nach Unabhangigkeit entgegenzuwirken So erhielten die beiden Wahlerschaften das sogenannte 1er und 2e college die gleiche Stimmzahl Bei den ersten Nachkriegswahlen im Juli 1945 griffen die Behorden nicht unter dem Vorwand des Islamfehlers ein dennoch riefen PPA und Freunde des Manifests dazu auf nicht an den fur Oktober 1945 vorgesehenen Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung teilzunehmen Die Gemassigten unter Bendjelloul errangen 7 der 13 Sitze die Sozialisten 4 die Kommunisten 2 Nun forderte Bendjelloul das gleiche freie Wahlrecht wie in Frankreich Ferhat Abbas grundete im Marz 1946 die Partei Demokratische Union des Algerischen Manifests UDMA Die UDMA fordere die Franzosen auf ihren kolonialen Komplex und ihren Erobererstolz aufzugeben die Algerier ihre mittelalterlichen theokratischen Vorstellungen Als Anhanger Ataturks lehnte er den Arabismus ab und setzte sich fur eine friedliche Losung ein die Algerien in einer freien Verbindung mit Frankreich sah Bei den Wahlen erhielt Abbas UDMA 71 der Stimmen bzw 11 der 13 Sitze Die Sozialisten erhielten die beiden ubrigen Sein Verfassungsvorschlag kam nicht vor die franzosische Nationalversammlung Vor den nachsten Wahlen wurde Messali Hadj freigelassen er grundete die Bewegung fur den Triumph der demokratischen Freiheiten Mouvement pour le triomphe des libertes democratiques Einige seiner Anhanger planten bereits Aktionen sehr junge Anhanger grundeten im Februar die Organisation speciale Im September 1947 entschied die Nationalversammlung uber den Status Algeriens Die beiden Wahlerklassen eine fur die Franzosen eine fur die Algerier wurden fortgeschrieben Der Generalgouverneur und seine sechs Beirate fuhrten die Regierung bei der Legislative behielt das franzosische Parlament sein Ubergewicht uber die algerische Versammlung Die Algerier waren enttauscht und Messali Hajs Bewegung gewann fast alle ihre Stimmen Die Polarisierung nahm zu wofur man den Generalgouverneur verantwortlich machte Er wurde am 11 Februar 1948 durch den Sozialisten und Bildungsminister Marcel Edmond Naegelen ersetzt Am 15 April 1948 wurde dieser wiederum durch Roger Leonard ersetzt Beide bekampften die MTLD mit allen Mitteln einschliesslich manipulierter Wahlen Am 5 August entstand die von UDMA MTLD Kommunisten und Ulema gegrundete Algerische Front fur die Verteidigung und den Respekt der Freiheit Front algerien pour la defense et le respect de la liberte nbsp Die sechs Fuhrer der FLN bis 1954 jeweils von links nach rechts zuerst stehend Rabah Bitat Mostefa Ben Boulaid Didouche Mourad und Mohammed Boudiaf dann sitzend Krim Belkacem und Larbi Ben M Hidi nbsp Barrikaden in Algiers auf dem Transparent steht Vive Massu Januar 1960Im November 1954 begann der Unabhangigkeitskrieg Algerienkrieg gegen Frankreich unter Fuhrung der Nationalen Befreiungsfront Front de Liberation Nationale FLN die ab 1947 entstanden war Am 13 Mai 1958 kam es zur Grundung des franzosischen Algeriens nachdem die Generalregierung im Zuge einer Demonstration festgesetzt worden war Am 1 Juni ubernahm de Gaulle die Volksversammlung und sagte am 4 Juni in Algier mehrdeutig Ich habe euch verstanden Tatsachlich gab es in der Verfassung von 1958 nur noch eine Wahlerschaft Am 19 September wurde eine provisorische Regierung eingerichtet mit Ferhat Abbas als Regierungschef Die Regierung verfolgte die Politik einer vollstandigen Integration in das Mutterland Frankreich Am 16 September 1959 verkundete de Gaulle wohl unter dem Druck der erstarkten antikolonialen und soeben unabhangig werdenden Staaten dass die Algerier selbst uber ihre Staatsform und das Verhaltnis zu Frankreich entscheiden sollten Die Siedler fuhlten sich verraten und grundeten die Franzosische Nationalfront Front National Francais Sie organisierte fur den 24 Januar 1960 eine Grossdemonstration in Algier Dabei kam es zu 26 Toten die Aufstandischen die sich hinter Barrikaden verschanzten konnten zum Aufgeben bewegt werden Am 8 Januar 1961 fand das von de Gaulle angekundigte Referendum statt 69 09 der Wahler in Algerien stimmten fur die Unabhangigkeit und sogar 75 25 in Frankreich Doch in der Nacht vom 21 auf den 22 April fand in Algier ein Putsch statt vier pensionierte Generale und Fallschirmspringer brachten die Regierung in ihre Gewalt Die Marine und ein Teil der Luftwaffe verweigerten die Teilnahme Nach drei Tagen brach der Putsch zusammen Einige der Fluchtigen schlossen sich der Organisation de l armee secrete OAS an Ferhat Abbas wurde nun von der Regierung ausgeschlossen die Youssef Ben Kedda ubernahm Wahrenddessen fielen die landlichen Gebiete zunehmend in die Hande der FLN die Armee wurde nach und nach abgezogen Die OAS versuchte de Gaulle von seiner Algerienpolitik abzubringen oder ihn zum Rucktritt zu bewegen Sie beherrschte inzwischen den Norden der Generalgouverneur war geflohen Paris betrachtete die OAS aber zunehmend als terroristische Organisation Am 18 Marz 1962 wurde Algerien mit den Vertragen von Evian unabhangig 90 der Franzosen stimmten dem Vertrag am 8 April zu Doch die politischen Parteien der Algerier bekampften sich weiterhin Daher hatte man in Paris uber eine Teilung des Landes spekuliert Am 1 Juli 1962 stimmten beim Referendum uber die Annahme der Vertrage von Evian uber 99 der Wahler fur Algeriens Unabhangigkeit Zwei Tage spater erklarte Frankreich Algerien fur unabhangig 800 000 Menschen verliessen Algerien die meisten migrierten nach Frankreich Im August 1962 wurde die Demokratische Volksrepublik Algerien ausgerufen die Macht ging von der provisorischen Regierung GPRA auf die FLN uber Ben Bella wurde am 27 September 1962 Regierungschef Vom 15 September 1963 bis zum 19 Juni 1965 war er Prasident Algeriens Opfer Flucht und Konsequenzen des Krieges Bearbeiten Die Zahl der Opfer des Krieges auf Seiten der muslimischen Algerier lag nach franzosischen Angaben bei 300 000 algerische Quellen gehen von einer Million aus Neben den franzosischen Soldaten kamen etwa 10 000 Europaer bei Terrorakten ums Leben Nach offiziellen Angaben starben 17 456 franzosische Soldaten knapp 65 000 wurden verletzt 1000 blieben vermisst Die Aufstandischen schatzten ihre Verluste auf 300 000 bis 1 000 000 90 der mehr als eine Million franzosischen Siedler verliessen das Land 111 Von den etwa 250 000 muslimischen Algeriern die fur Franzosen gearbeitet hatten entkamen nur 15 000 aus dem Land Unter meist ungeklarten Umstanden wurden viele der Zuruckgebliebenen entwaffnet ausgeliefert und gefoltert zwischen 30 000 und 150 000 von ihnen wurden ermordet 112 Frankreich schatzte die Zahl der getoteten Kriegsgegner auf 141 000 hinzu kamen 12 000 in internen Kampfen getotete FLN Kampfer 16 000 von der FLN getotete Zivilisten sowie weitere 50 000 getotete Muslime Darin sind nicht die als Harkis bezeichneten und als Kollaborateure Ermordeten eingeschlossen ebenso wenig 4300 Kampfer die in Frankreich ums Leben kamen 1 8 Millionen Algerier wurden aus ihren Hausern vertrieben Insgesamt durfte der Krieg Frankreich 50 bis 55 Milliarden neue Francs gekostet haben Hinzu kamen die wirtschaftlichen Verluste durch Abwesenheit von 500 000 Mann und damit zusammenhangende Unproduktivitat die auf 3 bis 4 Milliarden pro Jahr geschatzt wurden Zudem kam es zu deutlichen Einbruchen in der Bevolkerungsentwicklung die ja schon wahrend des Zweiten Weltkriegs Stagnation und Ruckgange erlebt hatte Allein zwischen 1962 und 1965 kamen 324 000 Ruckkehrer rapatries und 110 000 muslimische Algerier nach Frankreich 113 Die algerische Republik seit der Unabhangigkeit 1962 BearbeitenAlgerischer Sozialismus bis 1989 Bearbeiten Am 1 Juli 1962 votierten 99 7 der abstimmenden Algerier fur die Unabhangigkeit ihres Landes 114 am 25 September wurde die Demokratische Republik Algerien ausgerufen Nach acht Kriegsjahren stand das Land vor grossen Problemen 1967 verliessen die letzten franzosischen Armeeeinheiten die Stutzpunkte von Reggane und Bechar 1968 von Mers el Kebir In der Nahe von In Ekker am westlichen Rand des Hoggar Gebirges etwa 150 km nordnordwestlich von Tamanrasset betrieb Frankreich bis 1966 ein Versuchszentrum Centre d experimentations militaires des oasis Dort wurden zwischen dem 7 November 1961 und dem 16 Februar 1966 dreizehn Kernwaffentests durchgefuhrt 115 Es kam zu erheblichen wirtschaftlichen Problemen unter anderem weil mit der staatlichen Unabhangigkeit die meisten franzosischen Fachkrafte das Land verlassen hatten Zudem hatte die ehemalige Kolonialregierung eine Industrialisierung erst sehr spat zugelassen und dem Land eine koloniale Rechts Besitz und Wirtschaftsstruktur aufgezwungen Auch viele Algerier emigrierten In der FLN brachen Machtkampfe uber den politischen Kurs aus Ahmed Ben Bella Prasident von 1962 bis 1965 setzte durch dass die FLN eine sozialistisch orientierte Einheitspartei wurde die alle Behorden und die verstaatlichte Wirtschaft kontrollieren sollte Dieses Einparteiensystem wurde am 8 September 1963 durch ein Referendum bestatigt 116 Ben Bella wurde am 19 Juni 1965 in einem Staatsstreich von Houari Boumedienne gesturzt 117 118 Unter der Fuhrung Boumediennes 1965 1978 wurden die Bodenschatze des Landes vor allem Erdol und Erdgas verstarkt gefordert um die industrielle Entwicklung des Landes und einen algerischen Sozialismus voranzutreiben Er verstaatlichte die Olindustrie sowie Teile der Landwirtschaft und versuchte die aufkeimende Industrie durch hohe Zolle zu schutzen Die Verfassung von 1976 bestatigte Boumediennes Machtstellung und die Ausschaltung jedweder Opposition 119 Nachfolger fur den 1978 verstorbenen Boumedienne wurde Chadli Bendjedid 1978 1992 der die Kontrolle von Wirtschaft und Gesellschaft etwas lockerte 1980 kam es zu einer ersten Protestwelle im November 1986 ging von Constantine eine Jugendrevolte aus die fast ganz Ostalgerien erfasste Sie richtete sich gegen die Austeritatspolitik der Regierung die Auflagen des Internationalen Wahrungsfonds und der Weltbank erfullte Die Proteste richteten sich gegen die kulturelle und soziale Unterversorgung der Stadte Bei schweren sozialen Unruhen 1988 schossen Sicherheitskrafte auf die demonstrierende Menge Ursachen waren eine hohe Jugendarbeitslosigkeit Wohnungsnot beide verscharft durch ein starkes Bevolkerungswachstum und der gesunkene Olpreis Chadli musste eine Demokratisierung einleiten und im Februar 1989 Verfassungsanderungen zustimmen Trennung von Partei und Staat parlamentarische Verantwortung Pluralismus politische Freiheiten und Garantien der Menschenrechte Militarputsch Burgerkrieg 1992 bis 2002 Bearbeiten Hauptartikel Algerischer Burgerkrieg Dem stand wie im gesamten arabischen Raum eine andere Entwicklung entgegen Nachdem 1991 die radikalen Islamisten der Islamischen Heilspartei FIS den ersten Durchgang der freien Wahlen gewonnen und dabei 188 der 430 Sitze gewonnen hatten ubernahm vor dem zweiten Wahldurchgang 1992 das Militar unter Kriegsminister Khaled Nazzar die Macht und annullierte die Wahl Er loste das Parlament auf rief den Notstand aus verbot die FIS und zwang Chadli am 12 Januar zum Rucktritt Am 14 Januar ubernahm Muhammad Boudiaf die Fuhrung des Hohen Staatsrats der aus marokkanischem Exil zuruckgekehrt war Seine geplante Reformpolitik konnte aber nicht mehr umgesetzt werden da er am 29 Juni 1992 einem Attentat zum Opfer fiel Bis 1994 regierte der Hohe Staatsrat unter der Leitung von Ali Kafi 2 Juli 1992 1994 Als die FIS verboten wurde ging die Mehrzahl ihrer Mitglieder in den Untergrund und ein Burgerkrieg begann Dieser Auseinandersetzung zwischen radikalen Islamisten und der Armee fielen seither uber 120 000 Menschen zum Opfer Auch nachdem die Regierung am 30 Januar 1994 an Prasident Liamine Zeroual 1994 1999 ubergeben worden war dauerten die Terroraktionen der Islamisten an Die Sicherheitskrafte konnten seit 1995 einige Erfolge erzielen Unter den Islamisten kam es zu mehreren Spaltungen deren radikalste Fraktion die Groupe Islamique Arme war Sie war fur die brutalsten Terroranschlage verantwortlich sogar die FIS distanzierte sich von der Gruppierung 1996 trat nach einem Referendum eine neue Verfassung in Kraft Auch unter Prasident Abd al Aziz Bouteflika Wahl am 15 April 1999 konnte das Problem des Terrors nicht beseitigt werden ebenso wenig die sehr hohe Arbeitslosigkeit der Jugend 1998 ging aus der GIA die Salafistengruppe fur Predigt und Kampf hervor So kam es 2001 zu erneuten Unruhen im ganzen Land Nach Protesten der Berber in der Kabylei wurde am 2 Mai 2002 die Berbersprache Tamazight zur Nationalsprache erklart die seit Grundung Algeriens verdrangt werden sollte Nach dem Abflauen des Burgerkriegs initiierte die Regierung 1999 eine Volksabstimmung uber eine Versohnungspolitik Im Januar 2000 lief eine Amnestie fur reuige Islamisten aus die Bouteflika nach der Selbstauflosung der Armee islamique du salut Islamische Heilsarmee AIS des bewaffneten Arms der Front islamique du Salut Islamischen Heilsfront FIS im Marz 2000 unbefristet verlangerte Nun wurde die ehemalige Einheitspartei FLN bei den Parlamentswahlen 2002 bestatigt Bouteflika Amnestie Mittelmeerunion Salafismus Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Dieser Abschnitt besteht teils aus zusammenhanglosen lieblos aneinandergereihten Satzen die teils nicht einmal chronologisch sortiert sind Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Am 8 April 2004 fand eine erneute Prasidentenwahl statt Da das Militar diesmal Neutralitat zugesichert hatte galt die Wahl als freieste seit der Unabhangigkeit Insgesamt traten sechs Kandidaten an Abd al Asis Bouteflika der 1999 mit Ruckendeckung des Militars gewahlt worden war galt als Favorit Der Ex Premierminister Ali Benflis galt als der einzige nennenswerte Herausforderer Bouteflika erhielt bereits im ersten Wahlgang der Prasidentenwahl 83 der Stimmen Er war der erste Prasident Algeriens der ein zweites Mandat erhielt In einem Referendum stimmten die Algerier 2005 uber eine Generalamnestie ab Infolgedessen wurde der GIA Grunder Abdelhak Layada im Marz 2006 aus der Haft entlassen und neben ihm 2 200 vormalige Islamisten sowie 37 800 weitere Gefangene 2009 wurde Bouteflika fur eine dritte Amtszeit bestatigt 2008 wurde Algerien Mitglied der Mittelmeerunion Die Salafisten vernetzten sich Anfang 2007 mit al Qaida und schlossen mit weiteren nordafrikanischen Islamisten einen Bund der in der AQIM al Qaida in Maghreb aufging 120 Dessen Einflusssphare reichte bis Spanien Frankreich und bis Zentralafrika die Zahl der Kampfer der al Qaida in Afrika wurde 2012 auf 20 000 geschatzt die der AQIM hingegen nur auf 800 121 Die Finanzierung erfolgt mittels Kokainhandel und Erpressung von Losegeldern 2013 erlitt Boutefklika einen Schlaganfall und trat seither fast nie mehr in der Offentlichkeit auf trotzdem wurde er bei der Wahl 2014 im Amt bestatigt Die eigentliche Regierungsmacht lag aber in den Handen von Verwandten Militars und Unternehmern die le pouvoir die Macht genannt wurden Nachdem Bouteflika auch fur die Wahl 2019 kandidieren wollte kam es zu Massenprotesten bis er am 2 April 2019 zurucktrat und Abdelkader Bensalah Interimsprasident wurde Abdelmadjid Tebboune gewann die Prasidentenwahl am 12 Dezember 2019 im ersten Wahlgang 122 Seit Marz 2020 grassiert die COVID 19 Pandemie auch in Algerien Am 1 November 2020 fand ein Verfassungsreferendum statt Wahlbeteiligung 23 7 Zustimmungsquote 66 8 123 Quellen BearbeitenSallust Bellum Iugurthinum Der Krieg mit Jugurtha Lateinisch Deutsch Herausgegeben ubersetzt und kommentiert von Josef Lindauer Dusseldorf 2003 Paul Pandolfi Une correspondance saharienne Lettres inedites du general Laperrine au commandant Cauvet 1902 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de Hergla Tunisie Culture environnement et economie Africa Magna Verlag Frankfurt 2013 S 240 244 Julie Shipp Arlene Rosen David Lubel Phytolith evidence of mid Holocene Capsian subsistence economies in North Africa in The Holocene 23 6 Juni 2013 833 840 Ginette Aumassip Les Imazighen Questions sur les origines Les donnees de la prehistoire in Creer et transmettre chez les Berberes AWAL Cahiers d etudes berberes 40 41 2009 10 131 144 Jorg Linstadter The Epipalaeolithic Neolithic Transition in the Mediterranean region of Northwest Africa in Quartar 55 2008 41 62 Les Mausolees Royaux de Numidie de la Mauretanie et les monuments funeraires pre islamiques Peter Riedlberger Philologischer historischer und liturgischer Kommentar zum 8 Buch der Johannis des Goripp nebst kritischer Edition und Ubersetzung Egbert Forsten Groningen 2010 S 306f Dies und das Folgende nach Elfriede Storm Massinissa Numidien im Aufbruch Steiner Stuttgart 2001 Sie nennt das praktisch nicht rezipierte 1976 erschienene 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dieser Arbeit basiert der Beitrag von Jean Pierre Laporte Les djedars monuments funeraires des Berberes de la region de Frenda et de Tiaret in Claude Briand Ponsart Hrsg Identites et Cultures dans l Algerie Antique Universitat Rouen 2005 S 321 406 Ahnliches gilt fur Gabriel Camps Artikel Djedar in Encyclopedie berbere Bd 16 S 2049 2422 Nach Victor von Vita Vgl Jakob Haury Uber die Starke der Vandalen in Afrika in Byzantinische Zeitschrift 14 1905 527f Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 79 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 96 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 100 102 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 107 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 Karte auf S 111 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 126 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 128 130 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 131 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 132 Helmut Castritius Die Vandalen Etappen einer Spurensuche Kohlhammer Stuttgart 2007 S 135 Wolfgang Kaiser Authentizitat und Geltung spatantiker Kaisergesetze C H Beck Munchen 2007 S 105 107 Berthold Rubin Das Zeitalter Iustinians Bd 2 de Gruyter Berlin 1995 S 38 47 Das Werk wurde erst posthum veroffentlicht und entstammt der Zeit als er noch als Wissenschaftler ernst genommen wurde Andy H Merrills Vandals Romans and Berbers Understanding Late Antique North Africa in Ders Hrsg Vandals Romans and Berbers New Perspectives on Late Antique North Africa Aldershot 2004 S 6 Yves Moderan Les Maures et l Afrique romaine 4e 7e siecle Rom 2003 S 398 412 anders Pierre Morizot Masties a t il ete imperator in Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik 141 2002 231 240 Vgl The Prosopography of the Later Roman Empire Cambridge University Press 1980 S 734 und Yves Moderan De Julius Honorius a Corippus la reapparition des Maures au Maghreb oriental in Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 147 2003 257 285 hier S 274 abweichende Lesung AE 1945 97 Yves Moderan Les Maures et l Afrique romaine IVe au VIIe siecle Rom 2003 Peter Riedlberger Philologischer historischer und liturgischer Kommentar zum 8 Buch der Johannis des Goripp nebst kritischer Edition und Ubersetzung Egbert Forsten Groningen 2010 S 49 Yves Moderan Les Laguatan le probleme des migrations des neo Berberes in EB 28 29 2008 4318 4321 John Robert Martindale The Prosopography of the Later Roman Empire Band 3A S 127 128 Band 3B S 1048 1049 John Bagnell Bury History of the Later Roman Empire From the Death of Theodosius I to the Death of Justinian Band 2 Mineola 1958 S 67 Die den Umayyaden gegenuber feindlich eingestellte schiitische Uberlieferung halt Umayya lediglich fur einen Adoptivsohn des Abd Schams ihn und seine Nachkommen also nicht fur blutsverwandt mit der Familie des Propheten Archives polonaises d etudes orientales 23 1957 323 G Camps Essai de cartographie culturelle A propos de la frontiere de Numidie et de Mauretanie in Claude Lepelley Xavier Dupuis Hrsg Frontieres et limites geographiques de l Afrique du Nord antique Hommage a Pierre Salama Paris 1999 S 43 70 hier S 55 Jonah Steinberg Isma ili Modern Globalization and Identity in a Muslim Community University of North Carolina Press 2011 S 37 Rene Basset Etude sur la Zenatia du Mzab de Ouargla et de l Oued Rir PDF 8 MB Paris 1893 Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt Beck Munchen 2001 S 287 Gabriel Camps L age du Tombeau de Tin Hinan Ancetre des Touareg du Hoggar in Zyphyros 25 1974 Thomas Krings S 33 siehe Lit NIGER Slavery an unbroken chain Reuben Levy The Social Structure of Islam Being the Second Edition of The Sociology of Islam S 87 Arthur Kohler Verfassung soziale Gliederung Recht und Wirtschaft der Tuareg Drittes Kapitel Soziale Gliederung S 20ff In Marokko wurde wie in anderen Saharalandern auch die Benutzung der Schrift bis in die 1990er Jahre unter Strafe gestellt Heute wird Tifinagh in den Schulen unterrichtet und ist im Strassenbild marokkanischer Stadte immer wieder anzutreffen Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt Beck Munchen 2001 S 306 Jamil M Abun Nasr A History of the Maghrib in the Islamic Period Cambridge University Press 1987 S 112 Jamil M Abun Nasr A History of the Maghrib in the Islamic Period Cambridge University Press 1987 S 141 Dies und das Folgende nach Jamil M Abun Nasr A History of the Maghrib in the Islamic Period Cambridge University Press 1987 hier S 146 Einen Uberblick uber die Geschichte Nordafrikas bis zum Jahr 1985 bietet Peter von Sivers Nordafrika in der Neuzeit in Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt Beck Munchen 2001 S 502 603 Jamil M Abun Nasr S 153f Jamil M Abun Nasr S 159 Jamil M Abun Nasr S 165 Lucette Valensi Fellahs tunisiens l economie rurale et la vie des campagnes aux 18e et 19e siecles de Gruyter Berlin 1977 S 143 Jewish Encyclopedia Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt Beck Munchen 2001 S 532 a b Oliver Schulz 2011 Ein Sieg der zivilisierten Welt die Intervention der europaischen Grossmachte im griechischen Unabhangigkeitskrieg 1826 1832 ISBN 978 3 643 11314 6 Seite 377 Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt Beck Munchen 2001 S 552 zeitgenossischer Bericht Chronik 1847 Deutsches Historisches Museum abgerufen am 20 Dezember 2022 Jamil M Abun Nasr S 261 Mahfoud Bennoune S 52 Mahfoud Bennoune Table 3 1 S 53 Jamil M Abun Nasr S 265 Mahfoud Bennoune S 58 Michel Abitbol Histoire des juifs In Marguerite de Marcillac Hrsg Collection tempus Nr 663 Editions Perrin Paris 2016 ISBN 978 2 262 06807 3 S 473 ff Mohammed Harbi L Algerie en perspectives in Mohammed Harbi Benjamin Stora Hrsg La guerre d Algerie Paris 2004 S 48 Mahfoud Bennoune S 59 Diese und die folgenden Zahlenangaben stammen von Mahfoud Bennoune S 63 65 Mahfoud Bennoune S 67f Mahfoud Bennoune S 72 Sonja Klinker Maghrebiner in Frankreich Turken in Deutschland Eine vergleichende Untersuchung zu Identitat und Integration muslimischer Einwanderergruppen in europaische Mehrheitsgesellschaften Diss Hildesheim 2009 Peter Lang 2010 S 85 Paul Pandolfi In Salah 1904 Tamanrasset 1905 les deux soumissions des Touaregs Kel Ahaggar In Cahiers d etudes africaines Band 38 Nr 149 1998 S 43 persee fr Pandolfi S 74 mai 1945 les massacres de Setif et Guelma Memento vom 6 September 2013 im Internet Archive Website der Ligne des droits de l homme LDH Sonja Klinker Maghrebiner in Frankreich Turken in Deutschland Eine vergleichende Untersuchung zu Identitat und Integration muslimischer Einwanderergruppen in europaische Mehrheitsgesellschaften Diss Hildesheim 2009 Peter Lang 2010 S 91 Algerien Memento vom 16 Februar 2008 im Internet Archive Universitat Hamburg Diese und die folgenden Angaben nach Alistair Horne A Savage War of Peace Algeria 1954 62 New York 1978 Sonja Klinker Maghrebiner in Frankreich Turken in Deutschland Eine vergleichende Untersuchung zu Identitat und Integration muslimischer Einwanderergruppen in europaische Mehrheitsgesellschaften Diss Hildesheim 2009 Peter Lang 2010 S 51 Proclamation des resultats pdf Capcom Espace encyclopedie de l espace Wahlergebnis Thomas Hasel Machtkonflikt in Algerien Verlag Hans Schiler 2002 S 54 Der Spiegel 37 1965 Operation Gibraltar Dirk Axtmann Reform autoritarer Herrschaft in Nordafrika Verfassungs und Wahlrechtsreformen in Algerien Tunesien und Marokko zwischen 1988 und 2004 Dissertation Universitat Heidelberg 2004 VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2007 ISBN 978 3 8350 6073 9 S 172 online Die Spur des jungen Radikalen In Der Tagesspiegel 23 Marz 2012 Hans Krech The Growing Influence of Al Qaeda on the African Continent In Africa Spectrum 46 2 2011 S 125 137 hier S 126 aus der Perspektive der Fuhrungsakademie der Bundeswehr tagesschau de Tebboune gewinnt Prasidentschaftswahl in Algerien Norddeutscher Rundfunk 13 Dezember 2019 abgerufen am 4 August 2020 foreignpolicy com vom 3 November 2020 Francisco Serrano Election Theater Is Alive and Well in Algeria Too Vgl Lasse Heerten Rezension zu Klose Fabian Menschenrechte im Schatten kolonialer Gewalt Die Dekolonisierungskriege in Kenia und Algerien 1945 1962 Munchen 2009 In H Soz u Kult 18 Marz 2010 Geschichte neuzeitlicher Staaten Afrikas Geschichte Afrikas54 afrikanische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Zentralafrikanische RepublikAbhangige Gebiete Kanarische Inseln Madeira Mayotte Plaza de soberania mit Ceuta und Melilla Reunion St Helena Ascension und Tristan da CunhaUmstrittene Gebiete Demokratische Arabische Republik Sahara SomalilandGeschichte der Staaten von Asien Europa Nordamerika Ozeanien Sudamerika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Algeriens amp oldid 237752349