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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Namen siehe Abu Bakr Name Abu Bakr ʿAbdallah ibn Abi Quhafa as Siddiq arabisch أبو بكر عبد الله بن أبي قحافة الصديق DMG Abu Bakr ʿAbd Allah b Abi Quḥafa aṣ Ṣiddiq geb um 573 1 in Mekka gest 23 August 634 in Medina war einer der ersten Anhanger des Propheten Mohammed und als Vater von Aischa bint Abi Bakr sein Schwiegervater Nach Mohammeds Tod im Juni 632 herrschte er als sein Nachfolger bzw Stellvertreter Kalif bis 634 uber die Gemeinschaft der Muslime Abu Bakr und Mohammed verbergen sich vor der Hidschra in der Hohle am Berge Thaur Darstellung aus dem Siyer i Nebi 1595 abgeschlossen Die Muslime entzweiten sich uber die Frage wer berechtigt war die Nachfolge Mohammeds nach dessen Tode anzutreten Fur die Schiiten ist ʿAli ibn Abi Talib Vetter und Schwiegersohn des Propheten der rechtmassige Nachfolger Mohammeds die Sunniten dagegen meinen dass Abu Bakr der die Nachfolge antrat auch grosseren Anspruch darauf hatte Inhaltsverzeichnis 1 Rolle zu Lebzeiten Mohammeds 1 1 Fruhes Leben in Mekka 1 2 Hidschra 1 3 In Yathrib Medina 2 Rolle nach dem Tode Mohammeds 2 1 Erhebung zum Befehlshaber 2 2 Auseinandersetzung um das Landgut von Fadak 2 3 Abwehr der Ridda Bewegung 2 4 Sammlung des Korans 2 5 Der Titel Nachfolger des Gesandten Gottes 2 6 Wiederaufnahme des Dschihad 3 Tod und postume Beurteilung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 Siehe auchRolle zu Lebzeiten Mohammeds BearbeitenFruhes Leben in Mekka Bearbeiten Abu Bakr gehorte zu den Taim einem eher unbedeutenden Clan des Stammes Quraisch Sein Vater war Abu Quhafa ibn ʿAmir seine Mutter Umm al Chair Salma bin Sachr gehorte zu demselben Clan Abu Bakr kam in Mekka als Stoffhandler zu Reichtum Mit seinem Kapital von ca 40 000 Dirham verfugte er in seinem Clan uber einigen Einfluss Noch in vorislamischer Zeit heiratete er zwei Frauen namlich Qutaila bint ʿAbd al ʿUzza aus dem mekkanischen Clan der ʿAmir und Umm Ruman bint ʿAmir aus dem Stamm der Kinana Qutaila gebar einen Sohn namens ʿAbdallah sowie die Tochter Asma Umm Ruman gebar einen Sohn namens ʿAbd ar Rahman sowie die Tochter ʿA ischa 2 Nachdem sich Abu Bakr Mohammed angeschlossen hatte wurde er zu einem seiner wichtigsten Helfer Ibn Hischam nennt in seiner Prophetenbiographie funf Personen die aufgrund der Werbung Abu Bakrs den Islam annahmen und besonders fest im Glauben waren ʿUthman ibn ʿAffan az Zubair ibn al Awwam ʿAbd ar Rahman ibn ʿAuf Sa d ibn Abi Waqqas Talha ibn ʿUbaidallah 3 Auch Abu Bakrs Tochter ʿA ischa und Asma schlossen sich sehr bald der neuen Religion an Wahrend viele andere Prophetengefahrten um 615 nach Athiopien emigrierten blieb Abu Bakr mit Mohammed in Mekka Hidschra Bearbeiten nbsp Eingang zu der Hohle am Berge Thaur in der sich Mohammed und Abu Bakr verborgen haben sollen mit dem Text von Sure 9 40 Die Hohle gehort bis heute zu den heiligen Orten von Mekka Abu Bakr war der einzige Begleiter Mohammeds bei dessen Auswanderung Hidschra nach Yathrib spater Medina Nach der islamischen Uberlieferung verbargen sich die beiden vor der Auswanderung drei Tage lang in einer Hohle am Berge Thaur am unteren Ende von Mekka 4 ein Ereignis auf das Sure 9 40 5 anspielen soll Gott hat ihm geholfen als die die unglaubig waren ihn vertrieben hatten den zweiten von zweien ṯani al iṯnain als die beiden in der Hohle waren In Yathrib Medina Bearbeiten In Medina stellte Abu Bakr Mohammed Geld fur den Kauf eines Grundstucks zur Verfugung auf dem er hernach seine Moschee erbaute 6 Er selbst bezog ein Haus in dem Bezirk Sunh der im oberen Teil der Stadt lag 7 Wahrend der Kampfe gegen die heidnischen Quraisch von Mekka fiel er durch seine Milde auf Wahrend zum Beispiel nach dem Sieg von Badr ʿUmar ibn al Chattab die Hinrichtung der mekkanischen Gefangenen forderte verwandte sich Abu Bakr fur sie beim Propheten der sie schliesslich fur ein Losegeld freisetzte 8 Aus Abu Bakrs eigener Familie standen zu jener Zeit noch mehrere Personen dem Islam ablehnend gegenuber und verblieben im heidnischen Mekka Sein Vater Abu Quhafa zum Beispiel nahm erst im Jahre 630 den Islam an nachdem die muslimischen Truppen die Stadt eingenommen hatten 9 Abu Bakr heiratete 629 noch eine weitere Frau namlich Asma bin ʿUmais aus dem Stamm Chathʿam die Witwe von Dschaʿfar ibn Abi Talib 10 Im Jahr 631 stellte Mohammed Abu Bakr an die Spitze eines Zuges von 300 muslimischen Pilgern die von Medina aus die Wallfahrt nach Mekka unternahmen 11 Als Mohammed im Sterben lag fuhrte Abu Bakr das Gebet der Gemeinde an Daraus ergab sich fur ihn ein gewisser Nimbus Rolle nach dem Tode Mohammeds BearbeitenErhebung zum Befehlshaber Bearbeiten Als Mohammed am Mittag des 8 Juni 632 starb befand sich nach der islamischen Uberlieferung Abu Bakr gerade bei seiner Familie in Sunh Auf die Nachricht vom Tode des Propheten eilte er zuruck zu dessen Haus im Zentrum und betrat die Kammer seiner Tochter ʿAʾischa die den Leichnam Mohammeds noch in den Armen hielt Abu Bakr kusste sein Gesicht und trat dann heraus in den Hof und sprach zu der Menge der versammelten Glaubigen Wer immer Mohammed verehrt moge wissen dass Mohammed tot ist Wer immer aber Gott verehrt moge wissen dass Gott lebt und nicht stirbt 12 In diese Versammlung im Hof des Prophetenhauses sturzte ein Bote der berichtete dass sich die Ansar versammelt hatten um sich einen eigenen Befehlshaber zu wahlen Abu Bakr eilte daraufhin mit ʿUmar ibn al Chattab und Abu ʿUbaida ibn al Dscharrah zu dem Versammlungsplatz Saqifa des Saʿd ibn ʿUbada um das Auseinanderbrechen der muslimischen Gemeinschaft zu verhindern Als sie die Versammlung betraten war bereits Saʿd ibn ʿUbada der zu jener Zeit die Fuhrung der Chazradsch innehatte aber selbst an einem Fieber erkrankt war als neuer Befehlshaber von Medina vorgeschlagen worden allerdings hatte man ihn noch nicht gewahlt 13 nbsp Osmanisch turkische Miniatur aus dem Siyer i Nebi 1596 Die Propheten gefahrten schworen Abu Bakr den Treueid rechts neben ihm Umar Nach einem Bericht den Muhammad ibn Saʿd anfuhrt schlug der Prophetengefahrte Hubab ibn Mundhir vor dass sich die Muhadschirun und die Ansar jeweils einen eigenen Fuhrer wahlen sollten Abu Bakr betonte in der Versammlung den Vorranganspruch des Stammes Quraisch Wortlich soll er gesagt haben Wir sind die Befehlshaber und ihr seid die Wesire Naḥnu al umaraʾ wa antum al wuzaraʾ 14 Vor allem ʿUmar trat strikt gegen jede Teilung der Gemeinschaft ein Abu Bakr trat daraufhin hervor und schlug vor die Ansar sollten entweder ʿUmar oder Abu ʿUbaida den Treueid leisten Diese wiesen das zuruck forderten ihrerseits Abu Bakr auf die Hand auszustrecken und leisteten ihm den Treueid 15 Abu ʿUbaida wird in diesem Zusammenhang mit der Aussage zitiert er konne keinen Treueid von einer Gemeinschaft entgegennehmen in der sich noch Abu Bakr der Zweite von den Zweien eine Anspielung auf Sure 9 40 siehe oben befinde 16 Entscheidend fur den weiteren Verlauf der Versammlung war die Ankunft der Banu Aslam eines Clans aus der Umgebung von Medina der fur seine besondere Loyalitat gegenuber dem Propheten bekannt war Sie stiessen in grosser Zahl zu der Versammlung und huldigten Abu Bakr 17 Abu Bakr hielt am folgenden Tag eine Antrittsrede 18 doch weigerten sich viele Muhadschirun und Ansar ihm zu huldigen Die Banu Haschim unter Fuhrung von al ʿAbbas ibn ʿAbd al Muttalib protestierten dagegen dass sie trotz ihrer verwandtschaftlichen Nahe zum Propheten bei der Regelung der Nachfolge ubergangen worden waren 19 Abu Sufyan ibn Harb das damalige Oberhaupt der Umayyaden pochte in dieser Situation auf die politischen Vorrechte der Nachkommen des ʿAbd Manaf ibn Qusaiy zu denen sowohl sein Clan als auch die Banu Haschim gehorten 20 Er soll die Herrschaft Abu Bakrs mit den Worten in Frage gestellt haben Ihr Nachkommen von ʿAbd Manaf konnt ihr damit zufrieden sein dass ein Mann von dem Clan Taim Eure Angelegenheiten ubernimmt 21 Ein weiterer scharfer Gegner Abu Bakrs war Chalid ibn Saʿid wie Abu Sufyan Umayyade im Gegensatz zu ihm aber einer der fruhesten Anhanger Mohammeds 20 Al Yaʿqubi berichtet dass sowohl er als auch Abu Sufyan in dieser Situation ihre Bereitschaft bekundeten ʿAli ibn Abi Talib den Treueid zu leisten ʿAli hatte offensichtlich auch die Unterstutzung einiger Ansar 22 Von entscheidender Bedeutung in dieser Situation war dass sich Mekkaner aus anderen Clanen der Quraisch auf Abu Bakrs Seite stellten so ʿUmar aus dem Clan ʿAdi ibn Kaʿb Chalid ibn al Walid von den Machzum und ʿAmr ibn al ʿAs von den Sahm 23 Es war schliesslich ʿUmar der mit Unterstutzung der Banu Aslam dafur sorgte dass fast alle Bewohner Medinas Abu Bakr den Treueid leisteten 24 Auseinandersetzung um das Landgut von Fadak Bearbeiten Lediglich ʿAli und seine Frau die Prophetentochter Fatima bint Mohammed hielten noch den Treueid zuruck Zu einer Konfrontation zwischen Abu Bakr ʿUmar und ihnen fuhrte wenig spater der Streit um das von Juden bewirtschaftete Landgut des Propheten in Fadak im nordlichen Hedschas Als Fatima Anspruche auf dieses Landgut geltend machte hielten die beiden ihr entgegen dass der Prophet sein gesamtes Eigentum als Sadaqa der Gemeinschaft der Muslime vermacht habe Da Fatima nicht genugend Zeugen dafur beibringen konnte dass der Prophet ihr das Landgut schon zu Lebzeiten geschenkt hatte zog Abu Bakr es ein Fatima brach daraufhin den Kontakt zu Abu Bakr vollstandig ab Sechs Monate spater starb sie Erst nach ihrem Tode leistete auch ʿAli dem Kalifen den Treueid 25 Abwehr der Ridda Bewegung Bearbeiten Hauptartikel Ridda Kriege Abu Bakrs wichtigste Aufgabe bestand in der Bekampfung einer Aufstandsbewegung unter den arabischen Stammen die in den Quellen nach dem arabischen Wort fur Apostasie als Ridda bezeichnet wird Ausgangspunkt dieser Bewegung war die Weigerung einiger Beduinenstamme weiterhin die Zakat zu zahlen Sie meinten sie sei Teil eines Vertrages gewesen den sie mit dem Propheten geschlossen hatten und der mit seinem Tod erloschen sei Von Malik ibn Nuwaira zum Beispiel der von Mohammed als Steuereintreiber bei den Yarbuʿ eingesetzt worden war wird uberliefert dass er nach dem Tode Mohammeds die Kamele die er als Sadaqa erhalten hatte nicht nach Medina uberstellte sondern zu seinen Stammesgenossen zuruckschickte Als Abu Bakr davon erfuhr soll er ausserst wutend gewesen sein und Chalid ibn al Walid bei Gott das Versprechen abgenommen haben dass er Malik wenn er ihn zu fassen bekomme auf jeden Fall toten werde 26 In einigen Gegenden Arabiens traten wahrend der Ridda Bewegung Gegenpropheten auf die auch auf dem religiosen Gebiet das neue islamische System in Frage stellten Im Jemen etablierte sich zum Beispiel der Gegenprophet al Aswad der in kurzer Zeit weite Gebiete Sudarabiens unter seine Kontrolle bringen konnte Er trat wie Mohammed im Namen Allahs auf und nutzte Ressentiments gegen die Quraisch fur seine Sache aus Bei dem Stamm Hanifa der in der ostarabischen Yamama lebte tat sich der Prophet Musailima hervor der im Namen Rahmans predigte Abu Bakr sandte von Mekka und Medina verschiedene Heere aus um die abgefallenen Stamme mit Waffengewalt zuruckzugewinnen Hierbei stutzte er sich insbesondere auf Vertreter aus der alten mekkanischen Aristokratie die erst relativ spat zum Islam ubergetreten waren 27 Chalid ibn al Walid der zu dieser Gruppe gehorte konnte innerhalb von etwa sechs Monaten die wichtigsten abtrunnigen Gebiete der arabischen Halbinsel unterwerfen Ein anderer Mekkaner der sich bei diesen Kampfen hervortat war ʿIkrima der Sohn von Mohammeds fruherem Gegner Abu Dschahl Er schlug im Auftrag Abu Bakrs Aufstande in Oman und im Hadramaut nieder 28 Der endgultige Sieg uber die Abtrunnigen erfolgte bei einer Entscheidungsschlacht im Mai 633 Sammlung des Korans Bearbeiten Nach der herrschenden islamischen Uberlieferung liess Abu Bakr nach dem Krieg gegen Musailima auf Anregung von ʿUmar die koranischen Texte sammeln Ein bekannter Bericht besagt dass ʿUmar von der Tatsache beunruhigt gewesen sei dass in der entscheidenden Schlacht von al Yamama viele Manner die den Koran auswendig kannten getotet worden waren Aus Furcht dass infolge solcher Verluste schliesslich auch die Kenntnis des heiligen Textes verloren gehen konnte riet er Abu Bakr eine Sammlung des Korans erstellen zu lassen Abu Bakr beauftragte mit diesem Unternehmen Zaid ibn Thabit der einer von Mohammeds Sekretaren gewesen war Zaid schrieb nieder was er aus schriftlichen und mundlichen Quellen gesammelt hatte und ubergab dies Abu Bakr 29 Es gibt allerdings keine Belege dafur dass diese Sammlung irgendwo als autoritativ akzeptiert wurde 30 Der Titel Nachfolger des Gesandten Gottes Bearbeiten Abu Bakr nahm als Herrscher den Titel ḫalifat rasul Allah Nachfolger des Gesandten Gottes an 31 Nach at Tabari verwendete er diesen Titel auch in Briefen an die arabischen Stamme 32 Eine populare Tradition wonach er den Titel ḫalifat Allah Stellvertreter Gottes explizit abgelehnt hat ist aber mit ziemlicher Sicherheit erfunden 33 Wiederaufnahme des Dschihad Bearbeiten Die Ridda Abwehrkampfe gingen im Norden der Arabischen Halbinsel nun nahtlos in eine Eroberungsbewegung uber Noch im Jahre 633 unternahm Chalid mit seinen Kampfern Uberfalle auf Gebiete des Sudirak machte die dort lebenden Nomadenstamme botmassig und eroberte al Hira die Hauptstadt des Lachmidenreiches Al Baladhuri gest 892 der Verfasser des wichtigsten arabischen Werkes uber die Futuh berichtet dass Abu Bakr im Fruhjahr 634 die Bewohner von Mekka at Ta if des Jemen und die Beduinen im Nadschd und Hedschas angeschrieben habe um sie fur den Dschihad auszuheben und in ihnen die Lust daran und an der bei den Rhomaern zu holenden Kriegsbeute zu entfachen 34 Sein Aufruf war offensichtlich ein voller Erfolg Es wird berichtet er habe in Medina drei Heere aufstellen konnen Vier Truppenkontingente unter dem Oberbefehl von Abu ʿUbaida ibn al Dscharrah einem der fruhesten Anhanger Mohammeds zogen in Richtung Syrien Als sich eine grossere Konfrontation mit der byzantinischen Armee ankundigte sandte Abu Bakr den noch im Irak weilenden Chalid ibn al Walid zu ihrer Verstarkung nach Syrien Die beiden arabischen Heere trafen im Suden Syriens zusammen und gemeinsam konnte man die Stadt Bosra einnehmen Unter Chalids Oberbefehl besiegten die Araber im Juli 634 ein byzantinisches Heer das ihnen bei Adschnadayn in Palastina entgegentrat nbsp Der Tod Abu Bakrs in dem persischen Werk Hamla i Haydari aus Kaschmir 19 Jh Tod und postume Beurteilung BearbeitenAbu Bakr starb im August 634 in Medina und wurde anschliessend neben dem Propheten Mohammed beerdigt Beide Graber und das Grab des nachfolgenden zweiten Kalifen ʿUmar ibn al Chattab sind heute in der Hauptmoschee von Medina der Prophetenmoschee integriert Sein Vater uberlebte ihn um sieben Monate Er starb erst im Marz 635 mit 97 Jahren in Mekka 35 Abu Bakr hatte kurz vor seinem Tod noch eine weitere Ehefrau geheiratet Habiba bint Charidscha aus dem medinischen Stamm der Chazradsch Sie gebar ihm nach seinem Tod eine Tochter namens Umm Kulthum 36 Im 8 Jahrhundert entbrannte unter den Muslimen erneut ein Streit uber die Frage ob Abu Bakr berechtigt gewesen war nach dem Tode des Propheten die muslimische Gemeinschaft anzufuhren Wahrend die Schiiten meinten dass einzig ʿAli Anspruch auf das Imamat also die Fuhrung der Umma gehabt hatte weil er nach Mohammed der vorzuglichste Mensch gewesen sei und Mohammed ihn bei Ghadir Chumm designiert habe meinten die meisten anderen Muslime dass das Imamat nach dem Tode Abu Bakr zufiel Al Dschahiz gest 869 zum Beispiel leitete das daraus ab dass Abu Bakr einer der fruhesten Muslime gewesen war und im Gegensatz zu ʿAli der damals noch ein Kind war Mohammed durch Gewinnung vieler Menschen fur die neue Religion sehr geholfen habe 37 Der sunnitische Theologe Abu l Hasan al Aschʿari gest 935 vertrat in seinem Buch der Schlaglichter Kitab al Lumaʿ die Auffassung dass der Beweis fur Abu Bakrs Imamat schon dadurch erbracht sei dass ʿAli wie alle anderen Muslime Abu Bakr nach einer Zeit den Treueid geleistet habe Die Tatsache dass schliesslich alle Muslime Abu Bakr als Nachfolger des Gesandten Gottes angesprochen haben beweise sein Imamat denn die Umma stimme niemals im Fehler uberein Das Imamat Abu Bakrs ergibt sich also seiner Auffassung nach aus dem Konsens der Muslime seiner Zeit 38 Literatur BearbeitenArabische Quellenal Baladhuri Ansab al asraf Ed Suhail Zakkar und Riyaḍ Zirikli Beirut 1996 Bd X S 51 114 Digitalisat Muhammad ibn Saʿd Kitab aṭ Ṭabaqat al kabir Ed Eduard Sachau Brill Leiden 1904 Bd III Teil 1 S 119 152 Digitalisat Muḥammad Ibn Ǧarir aṭ Ṭabari Taʾriḫ ar rusul wa l muluk Brill Leiden 1890 Bd I S 1816 2144 Digitalisat Al Waqidi Kitab al Maġazi Deutsche verkurzte Ubersetzung von Julius Wellhausen Berlin 1882StudienK Athamina The pre Islamic roots of the early Muslim caliphate The emergence of Abu Bakr in Der Islam 76 1999 1 32 Wilferd Madelung The Succession to Muḥammad A Study of the Early Caliphate Cambridge 1997 S 28 57 William Muir The Caliphate its rise decline and fall from orig sources New and rev ed repr Edinburgh Grant 1924 S 1 7 Miklos Muranyi Ein neuer Bericht uber die Wahl des ersten Kalifen Abu Bakr in Arabica 25 1978 233 260 Elias Shoufany Al Riddah and the Muslim Conquest of Arabia University of Toronto Press 1973 William Montgomery Watt Abu Bakr in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd I S 109 112 Einzelnachweise Bearbeiten Die Datierung des Geburtsjahrs legt die Uberlieferung zugrunde er sei drei Jahre junger als Mohammed gewesen so dass von einer Geburt kurz nach 570 ausgegangen wird vgl Watt 1986 109 Watt Abu Bakr in EI Bd I S 109b Vgl sein Kitab Sirat Rasul Allah Aus d Hs zu Berlin Leipzig Gotha u Leyden hrsg von Ferdinand Wustenfeld 2 Bde Gottingen 1858 59 S 162 Online verfugbar Das Leben Muhammed s nach Muhammed Ibn Ishak Vgl Ibn Hischam Kitab Sirat Rasul Allah Aus d Hs zu Berlin Leipzig Gotha u Leyden hrsg von Ferdinand Wustenfeld 2 Bde Gottingen 1858 59 S 162 Online verfugbar Das Leben Muhammed s nach Muhammed Ibn Ishak Sure 9 40 auf corpuscoranicum de Vgl Al Baladhuri Kitab Futuḥ al Buldan Ed Michael Jan de Goeje Brill Leiden 1866 S 6 Deutsche Ubers Oskar Rescher S 100 105 Digitalisat Vgl Watt 110a Vgl al Waqidi Kitab al Maġazi 1882 S 69 Vgl Ibn Saʿd Biographien Muhammeds seiner Gefahrten und der spateren Trager des Islams bis zum Jahre 230 der Flucht Leiden 1904 40 Bd V S 333f Digitalisat Watt Abu Bakr in EI Bd I S 109b Al Waqidi Kitab al Maġazi 1882 S 416 417 Vgl Muir The Caliphate its rise decline and fall 1924 S 2 Vgl Muir The Caliphate its rise decline and fall 1924 S 2f Muhammad ibn Saʿd Kitab aṭ Ṭabaqat al kabir 1904 Bd III 1 S 129 Zeile 10 Muir The Caliphate its rise decline and fall 1924 S 3f Vgl al Baladhuri Ansab al asraf Ed Muḥammad Ḥamidullah Kairo 1959 S 579 Vgl Madelung The Succession to Muḥammad 1997 S 34 Vgl Shoufany 50 Vgl al Yaʿqubi Tariḫ 2 Bde Beirut 1960 S 125f a b Vgl Madelung 40f Vgl al Ǧaḥiẓ al ʿUṯmaniya Ed A M Harun Kairo 1955 S 60 Raḍitum maʿsara Bani ʿAbd Manaf an yaliya umura kum raǧulun min Bani Taim Vgl al Yaʿqubi Tariḫ 126 Vgl Shoufany 59f Vgl Madelung The Succession to Muḥammad 1997 S 43 Vgl Madelung The Succession to Muḥammad 1997 S 50 53 Vgl Ella Landau Tasseron Art Malik ibn Nuwaira in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd VI S 267a 269a Hier S 267b Vgl Shoufany Al Riddah 1973 S 61f Vgl M Lecker Art Ridda in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd XII S 692b 695a Hier S 693b 694a Vgl Theodor Noldeke Geschichte des Qorans 2 Band Die Sammlung des Qorans 2 Aufl vollig umgearbeitet von Friedrich Schwally Leipzig 1919 S 11 15 Vgl William Montgomery Watt Alford T Welch Der Islam I Mohammed und die Fruhzeit islamisches Recht religioses Leben Kohlhammer Stuttgart 1980 S 177 Madelung The Succession to Muḥammad 1997 S 46 Vgl aṭ Ṭabari Taʾriḫ ar rusul wa l muluk Bd I S 1881 Patricia Crone und Martin Hinds God s Caliph Religious Authority in the First Centuries of Islam Cambridge University Press Cambridge u a 1986 S 19f Zit bei Tilman Nagel Mohammed Leben und Legende Munchen 2008 S 475 Vgl Ibn Saʿd Kitab aṭ Ṭabaqat al kabir 1904 Bd V S 334 Watt Abu Bakr in EI Bd I S 109b Vgl die deutsche Teilubersetzung seiner Abhandlung al ʿUthmaniya in Charles Pellat Arabische Geisteswelt Ausgewahlte und ubersetzte Texte von Al Gahiz 777 869 Zurich und Stuttgart 1967 S 119 135 Vgl Richard J McCarthy The Theology of al Ashʿari Beirut 1953 S 112 116 Siehe auch BearbeitenListe der Kalifen Islamische ExpansionVorgangerAmtNachfolger Rechtgeleiteter Kalif 632 634ʿUmar ibn al ChattabDie rechtgeleiteten Kalifen Raschidun Abu Bakr ʿUmar ibn al Chattab ʿUthman ibn ʿAffan ʿAli ibn Abi Talib Normdaten Person GND 118859323 lobid OGND AKS LCCN n50036870 VIAF 97606468 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Abu BakrALTERNATIVNAMEN Abu Bakr ʿAbdallah ibn Abi Quhafa as Siddiq vollstandiger Name أبو بكر عبد الله بن أبي قحافة الصديق arabisch KURZBESCHREIBUNG erster der vier rechtgeleiteten Kalifen der Nachfolger Mohammeds nach Auffassung der SunnitenGEBURTSDATUM um 573GEBURTSORT MekkaSTERBEDATUM 23 August 634STERBEORT Medina Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abu Bakr amp oldid 238406159